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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auspacken von Flaschen aus
einer Verpackungseinheit, wobei die Verpackungseinheit mindestens
zwei Reihen von Flaschen umfasst, die von einer Shrumpffolienverpackung
umgeben sind, wobei eine erste Schneideinrichtung mit einer vertikal
ausgerichteten rotierenden Messerscheibe vorgesehen ist, wobei der Schneideinrichtung
mindestens eine Folienabzieheinrichtung nachgeordnet ist, um die
geschnittene Folie von den Flaschen zu ziehen.
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In
Getränkeabfüllanlagen
werden mit Getränken
gefüllte
Flaschen zur Bildung einer Verpackungseinheit häufig durch eine Schrumpffolienverpackung
zusammengehalten. Dies können
beispielsweise sogenannte Sechser-Verpackungen sein; es gibt allerdings
auch Schrumpffolienverpackungen für Flaschen, die einen Boden
aufweisen, in denen die Getränkeflaschen
einstehen, und wobei dann zur Bildung der Verpackungseinheit die
auf dem Boden stehenden Flaschen insgesamt, d. h. mit Boden, mit
einer Schrumpffolie umgeben werden.
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Bei
der Abfüllung
von Flaschen werden die Flaschen sortenrein nach Getränken verpackt.
Das heißt,
die Flaschen einer Verpackung sind inhaltsgleich.
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Es
besteht nun allerdings ein Bedürfnis,
Verpackungseinheiten zu schaffen, die nicht nur Flaschen einer einzigen
Getränkesorte
umfassen, sondern mehrere unterschiedliche Getränkearten bereitstellen, beispielsweise
ein Gemisch an Flaschen aus Zitronenlimonade, Orangenlimonade, ggf.
noch ein Cola-Getränk.
Aus logistischen Gründen
ist es nunmehr in einer solchen Getränkeabfüllanlage nicht möglich unmittelbar
dem Abfüllvorgang
nachgeordnet, eine solche Sortierung bzw. Kommissionierung von Flaschen
mit unterschiedlichen Getränkesorten in
einer Verpackungseinheit vorzunehmen. Insofern ist bekannt, Verpackungseinheiten
unterschiedlicher Getränkearten
zusammenzuführen,
wieder auszupacken und beliebig, d. h. mit verschiedenen Getränkesorten
durchmischt, wieder zusammenzustellen. Bislang erfolgt eine solche
Sortierung von Flaschen im Wesentlichen von Hand, d. h., die Schrumpffolienverpackungseinheiten
werden zuerst manuell aufgeschnitten, die Folienverpackung wird
von den Flaschen gezogen, wobei alsdann die Flaschen in gesonderte Verpackungseinheiten
entsprechend dem gewünschten
Durchmischungsgrad zusammengestellt. Das Sortieren der einzelnen
Flaschen zur Kommissionierung erfolgt durch bekannte Sortierroboter.
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In
diesem Zusammenhang ist aus der
DE 10 2006 046 389 A1 ein Verfahren zum Auspacken
von Flaschen aus einer Schrumpffolie bekannt, wobei dort eine feststehende,
vertikal ausgerichtete, rotierende Messerscheibe vorgesehen ist,
durch die die Schrumpffolienverpackung mittig zu den beiden Flaschenreihen
aufgetrennt wird. Zum Abziehen der Folie sind Greif- oder Saugorgane
vorgesehen.
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Betrachtet
man eine solche Verpackungseinheit, bei der zwei Reihen von Flaschen
durch eine Schrumpffolie umgeben sind, so erkennt man, dass mittig
zwischen den beiden Flaschenreihen sich die Schrumpffolienverpackung
weitaus tiefer befindet, als die Oberseite der Flaschenköpfe.
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Nach
dem Stand der Technik gemäß der
DE 10 2006 046 389
A1 ist nun vorgesehen, diese Schrumpffolie genau zwischen
den beiden Flaschenreihen aufzutrennen. Wie bereits ausgeführt, soll durch
Greif- oder Saugorgane die Schrumpffolie an den beiden Schnitträndern nahe
den Köpfen
der außenstehenden
Flaschen erfasst und zur Seite hin weggezogen werden. Wie bereits
an anderer Stelle erläutert,
befindet sich die Schrumpffolie im verpackten Zustand der Flaschen
mittig zwischen den Flaschen und unterhalb der Oberkante der Flaschenköpfe der
Flaschen. D. h., die Folie erfasst die Flaschen im Bereich des Flaschenkopfes
oder Flaschenhalses nahezu formschlüssig. Das bedeutet aber auch,
dass durch Greiforgane, die seitlich die Folie zwischen den Flaschen
erfassen sollen, die Folie nicht so ohne Weiteres von den Flaschen
abgezogen werden kann, da sie von den Flaschenköpfen gehalten wird. Denn durch
das Aufschneiden der Schrumpffolie mittig zwischen den Flaschen ändert sich
schlussendlich nichts an der Lage der Schrumpffolie, mithin der
formschlüssigen
Erfassung der Flaschenköpfe
durch die Schrumpffolie.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demzufolge darin,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit
der tatsächlich
ein seitliches Abziehen der Folie eine Schrumpffolienverpackung
von Flaschenköpfen
ermöglicht
wird.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass die Schneideinrichtung zwei konisch aufeinander zulaufend ausgerichtete rotierende
Messerscheiben umfasst, durch die die Folie unmittelbar im Bereich
der Flaschenköpfe
getrennt wird. Hieraus wird deutlich, dass insbesondere durch die
konische Anordnung der beiden Messerscheiben ein Trennen der Folienverpackung
im Bereich einer jeden Flaschenreihe, und zwar unmittelbar im Bereich
der Köpfe
der jeweiligen Flaschenreihe erfolgt. D. h., durch die Schneideinrichtung
wird im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem lediglich ein Schnitt
ausgeführt
wird, durch die erfindungsgemäße Schneideinrichtung
eine Streifen-Folie herausgetrennt. Dadurch, dass unmittelbar im
Bereich der Köpfe
der Flaschen die Folie abgetrennt wird, ist nunmehr durch die nachgeordnete
Folienabzieheinrichtung das Abziehen der Folie überhaupt erst möglich, da
die Folie nach einem solchen Schnitt durch die Flaschen selbst nicht
mehr gehalten wird.
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Nach
einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass eine
zweite Schneideinrichtung mit einer vertikal ausgerichteten rotierenden Messerscheibe
ausgerüstet
ist. Hieraus wird deutlich, dass bei einer solchen Kombination zweier Schneideinrichtungen
zunächst
durch die zweite Schneideinrichtung mithin durch die vertikale Messerscheibe,
die Folienverpackung nicht nur stirnseitig zu der Verpackungseinheit
an beiden Seiten durchtrennt wird, sondern auch mittig zwischen
den Flaschenreihen, um erst danach mit der ersten Schneideinrichtung
mit den beiden konisch zueinanderstehenden Messerscheiben einen
Streifen von Folie herauszutrennen. In diesem Zusammenhang ist wesentlich
zu bemerken, dass bei einer Folienverpackung im Bereich der Stirnseiten,
also der Schmalseite einer solchen Verpackung, jeweils eine Öffnung vorgesehen
ist, wobei das Messer der zweiten Schneideinrichtung, um die Folienverpackung
auch stirnseitig durchtrennen zu können, im Wesentlichen nur in
eine Tiefe zwischen den Flaschen eintauchen muss, die in etwa der
Höhe des
Flaschenhalses entspricht.
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Wenn
somit zunächst
durch die zweite Messereinrichtung die Folienverpackung mittig durchtrennt
wird, und erst danach durch die erste Schneideinrichtung der Folienstreifen
herausgeschnitten wird, dann ist die erste Schneideinrichtung der
zweiten Schneideinrichtung, bezogen auf die Durchlaufrichtung der
Verpackungseinheit, nachgeordnet.
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Nach
einem weiteren besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen,
dass im Bereich der ersten Schneideinrichtung parallel zueinander
verlaufende Führungsschienen
vorgesehen sind, durch die die beiden Flaschenreihen im Bereich
des Flaschenkopfes soweit zusammengedrückt gehalten werden, dass die
beiden rotierenden Messerscheiben die Folie unmittelbar im Bereich
des Flaschenkopfes durchtrennen. D. h., dass durch die beiden Führungsschienen
die Flaschen in der Folienverpackung ausgerichtet werden.
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Hingegen
sind im Bereich der zweiten Schneideinrichtung zwei parallel zueinander
verlaufende Spreizschienen vorgesehen, durch die die beiden Flaschenreihen
während
des Schneidvorganges gespreizt gehalten werden, um sicherzustellen,
dass mit dem rotierenden Messer der zweiten Schneideinrichtung die
Flaschen nicht beschädigt
werden.
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Die
Folienabzieheinrichtung umfasst mindestens einen zu jeder Seite
der Verpackungseinheit angeordneten, horizontal ausfahrbaren Greifer
zum Erfassen der geschnittenen Folie. D. h., nach Durchlaufen der
letzten Schneideinrichtung werden die zu beiden Seiten der Verpackungseinheit
angeordneten Greifer aufeinander zugefahren, erfassen die Folie und
ziehen diese zur Seite. Hierzu besitzen die Greifer mehrere beabstandet
zueinander angeordnete hakenförmige
Finger, wobei der Abstand zweier Finger etwa dem Durchmesser einer
Flasche in der Verpackungseinheit entspricht. Dem Greifer in seiner eingefahrenen
Position zugeordnet, ist ein vertikal beweglicher Abstreifer, durch
den die von dem Greifer erfasste Folie in vertikaler Richtung nach
unten verschoben wird. Ein solcher Abstreifer befindet sich im Wesentlich
oberhalb der hakenförmigen
Finger des Greifers, so dass in jedem Fall sichergestellt ist, dass
bei Abwärtsbewegung
des Abstreifers die Folie von den hakenförmigen Fingern des Greifers
abgestriffen werden kann. Der Greifer selbst umfasst mehrere beabstandet
zueinander angeordnete hakenförmige
Finger zum Erfassen der Folie, wobei der Abstand zweiter Finger
etwa dem Durchmesser einer Flasche in der Verpackungseinheit entspricht.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, dass der Vorrichtung zum Auspacken von Flaschen ein
Transportband zugeordnet ist, wobei auf dem Transportband die Verpackungseinheiten
unter der Vorrichtung zum Auspacken von Flaschen hindurchgeführt werden.
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Anhand
der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
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1 zeigt
eine Ansicht von schräg
oben von hinten auf die Vorrichtung;
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2 zeigt
eine Ansicht von schräg
unten auf die Vorrichtung;
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3 zeigt
den Vorgang des Schneidens durch die zweite Schneideinrichtung;
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4 zeigt
den Vorgang des Schneidens durch die erste Schneideinrichtung;
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5 zeigt
den Greifer zum Abziehen der Folie im ausgefahrenen Zustand;
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6 zeigt
eine Darstellung auf den Greifer gemäß 5 im eingefahrenen
Zustand;
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7 zeigt
eine andere Ansicht gemäß 6;
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8 zeigt
schematisch den Abstreifer in heruntergefahrener Position.
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Bei
der Darstellung gemäß 1 ist
Durchlaufrichtung der Verpackungseinheiten 60 auf den Transportband 20 durch
den Pfeil X gekennzeichnet. Insofern umfasst die Vorrichtung zum
Auspacken von Flaschen zwei Schneideinrichtungen, nämlich die eine
erste Schneideinrichtung 1 und die zweite Schneideinrichtung 2.
Hierbei ist die erste Schneideinrichtung 1 der zweiten
Schneideinrichtung 2 in Durchlaufrichtung gemäß dem Pfeil
X nachgeordnet. Die zweite Schneideinrichtung 2 umfasst
gemäß 2 eine
vertikal ausgerichtete Messerscheibe 2a, die zwischen zwei
Spreizschienen 3, 4 angeordnet ist. Durch die
beiden Spreizschienen wird sichergestellt, dass die Köpfe der
Flaschen der beiden Flaschenreihen während des Schnittes durch die
Messerscheibe 2a etwas gespreizt werden, um sicherzustellen,
dass die Messerscheibe 2a der Schneideinrichtung 2 nicht
die Flaschen beschädigt.
Die Messerscheibe 2a ist hierbei derart an der Vorrichtung angeordnet,
dass diese die Verpackung so tief einschneidet, dass auch der vertikale
Teil der Schrumpffolie 70 im Bereich der Stirnseiten durchtrennt
wird, wie dies bereits an anderer Stelle beschrieben worden ist.
In Durchlaufrichtung dieser zweiten Schneideinrichtung nachgeordnet
ist die erste Schneideinrichtung 1 mit den beiden konisch
aufeinander zulaufend ausgerichteten rotierenden Messerscheiben 10a und 10b.
Im Bereich der beiden Messerscheiben befinden sich parallel zueinander
verlaufende Führungsschienen 11, 12,
durch die die beiden Flaschenreihen im Bereich des Flaschenkopfes
soweit zusammengedrückt
gehalten werden, dass die beiden rotierenden Messerscheiben 10a, 10b die
Folie unmittelbar im Bereich der Flaschenköpfe durchtrennen und hierbei
eine etwa rechteckige Folienbahn heraustrennen.
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Unterhalb
der beiden Schneideinrichtungen 1 und 2 befindet
sich das mit 20 bezeichnete Transportband, dessen Laufrichtung
durch den Pfeil X gekennzeichnet ist. Unmittelbar zu beiden Seiten
des Transportbandes befinden sich über die Länge des Transportbandes angeordnete
Geländer 25.
Diese Geländer 25 dienen
der Führung
der Verpackungseinheiten auf dem Transportband 20.
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Die
verschiedenen Stufen beim Durchlauf einer Verpackungseinheit unter
den beiden Schneideinrichtungen 1 und 2 hindurch,
wird verdeutlicht anhand der 3 und 4,
wobei in der 3 dargestellt ist, dass die
vertikal ausgerichtete Messerscheibe der Schneideinrichtung zunächst die
Folienverpackung mittig zwischen den Flaschen durchtrennt, wobei
nachfolgend entsprechend der 4 durch
die Schneideinrichtung 1 mittig zwischen den Flaschenreihen
ein Folienstück,
das etwa rechteckförmig
ausgebildet ist, herausgetrennt wird.
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Aus
den 5 ff. ergibt sich nun die Ausbildung der Folienabzieheinrichtung 40.
Die Folienabzieheinrichtung 40 umfasst mindestens einen
zu jeder Seite des Transportbandes angeordneten Greifer 41,
wobei ein jeder Greifer 41 jeweils zwei hakenförmige Finger 41a aufweist,
die schlussendlich dem Erfassen der Folie 70 dienen. Die
Greifer 41 stehe in Verbindung mit einem Kolben-Zylinderantrieb 42,
der die Bewegung eines jeden Greifers in Richtung des Pfeiles Y
bzw. in Gegenrichtung bewirkt. Dem Greifer zugeordnet ist der vertikal
bewegliche Abstreifer 45, wobei der vertikal bewegliche
Abstreifer 45 zwei Nuten oder Schlitze 46 aufweist,
in die die hakenförmigen
Finger 41a einlaufen. Befinden sich die hakenförmigen Finger 41a im
Bereich der Schlitze 46, was im eingefahrenen Zustand des
Greifers der Fall ist, dann wird der Abstreifer in Richtung des
Pfeiles Z bewegt, wodurch dann die Folie 70 von den hakenförmigen Fingern
abgestriffen wird. Hierzu wird verwiesen auf die 6, 7 und 8,
die die Funktionsweise der Folienabzieheinrichtung erkennen lassen.