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Die
Erfindung betrifft eine Rahmenpresse, insbesondere eine Einetagenpresse
mit einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten Pressenrahmen.
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Hydraulische
Pressen werden entweder in Form von Rahmenpressen oder als Säulenpressen ausgeführt. Rahmenpressen
haben gegenüber
Säulenpressen
den Vorteil, dass sie fast wartungsfrei sind. Andererseits müssen Rahmenpressen
neben vertikalen Presskräften
auch relativ hohe horizontale Kräfte
aufnehmen, die zu Zwängen
führen
können.
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Demgegenüber liegt
der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Rahmenpresse
der eingangs genannten Art anzugeben, bei der die Horizontalkräfte effektiv
aufgenommen bzw. absorbiert werden können und insbesondere von den
Pressenrahmen ferngehalten werden können.
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Zur
Lösung
dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Rahmenpresse,
insbesondere eine Einetagenpresse, mit einer Mehrzahl von hintereinander
angeordneten Pressenrahmen, wobei an einem Pressentisch zumindest
eine ortsfeste untere Pressplatte vorhanden ist, wobei fernerhin
eine mittels Arbeitszylinderkolbenanordnungen beaufschlagte und
gegen die ortsfeste Pressplatte verfahrbare obere Pressplatte vorgesehen
ist,
wobei an zumindest zwei gegenüberliegenden Außenseiten
der Presse jeweils zumindest zwei mit Abstand voneinander angeordnete
vertikale Führungssäulen vorgesehen
sind
und wobei jede vertikale Führungssäule beim Verfahren der verfahrbaren
Pressplatte gegen die ortsfeste Pressplatte durch zumindest eine
zugeordnete Führungsöffnung,
vorzugsweise durch zumindest einen zugeordneten Führungskanal
geführt
wird.
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Es
liegt also im Rahmen der Erfindung, dass eine hydraulische Presse
vorgesehen ist, die als Rahmenpresse mit einer Mehrzahl von Pressenrahmen
ausgeführt
ist. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass sich die Führungssäulen bzw.
die zugeordneten Führungsöffnungen/Führungskanäle an gegenüberliegenden
Außenseiten
der Presse befinden und insbesondere im Bereich der vier Ecken bzw.
im Bereich der vier Außenecken
der Presse angeordnet sind. Zweckmäßigerweise ist jeder Ecke bzw.
Außenecke
der Presse zumindest eine, vorzugsweise eine Führungssäule zugeordnet.
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Es
empfiehlt sich, dass die Führungssäulen bzw.
die zugeordneten Führungsöffnungen/Führungskanäle an zwei
gegenüberliegenden äußeren Pressenrahmen
der Presse angeordnet sind, und zwar bevorzugt an den Außenseiten
dieser äußeren Pressenrahmen.
Dabei verlaufen die Führungssäulen zweckmäßigerweise
parallel zu den äußeren Pressenrahmen.
Vorzugsweise sind die Führungssäulen und
die zugeordneten Führungsöffnungen/Führungskanäle irre
Bereich der Außenkanten der
beiden äußeren Pressenrahmen
der Rahmenpresse vorgesehen. Die erfindungsgemäße Rahmenpresse weist empfohlenermaßen zumindest
drei, bevorzugt zumindest vier und sehr bevorzugt mehr als fünf hintereinander
angeordnete Pressenrahmen auf.
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Nach
einer ersten bevorzugten Ausführungsvariante
werden die Führungssäulen mit
der verfahrbaren Pressplatte verfahren und werden durch die Führungsöffnungen
bzw. Führungskanäle geführt, die
vorzugsweise im Bereich der ortsfesten Pressplatte ortsfest angeordnet
bzw. fixiert sind. Nach einer empfohlenen Ausführungsvariante ist im Bereich der
ortsfesten Pressplatte eine Führungsklammer vorgesehen,
die sich über
zumindest den Großteil der
Breite des zugeordneten äußeren Pressenrahmens
erstreckt. In dieser ortsfest fixierten Führungsklammer sind dann die
Führungskanäle für die Führungssäulen vorgesehen.
Vorzugsweise ist weiterhin im Bereich der verfahrbaren Pressplatte
eine obere Führungsklammer
vorgesehen, die sich über
zumindest den Großteil
des zugeordneten äußeren Pressenrahmens
erstreckt und an die die Führungssäulen fest
bzw. ortsfest angeschlossen sind. Durch Verfahren dieser oberen
Führungsklammer
mit der verfahrbaren Pressplatte werden also die Führungssäulen ebenfalls
verfahren und zweckmäßigerweise
durch die Führungskanäle der unteren
ortsfesten Führungsklammer
geführt.
Empfohlenermaßen
sind diese Führungsklammern
an beiden gegenüberliegenden
Seiten bzw. Außenseiten
der Presse vorgesehen.
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Gemäß einer
alternativen ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind – vorzugsweise
im Bereich der verfahrbaren Pressplatte – Führungsöffnungen bzw. Führungskanäle vorgesehen,
die mit der verfahrbaren Pressplatte verfahrbar sind und durch die
ortsfeste Führungssäulen beim Verfahren
der Pressplatte geführt
werden. Dann sind die Führungssäulen zweckmäßigerweise
im Bereich der unteren ortsfesten Pressplatte fixiert bzw. ortsfest fixiert.
Auch hier bietet es sich an, an jeder der gegenüberliegenden Seiten bzw. Außenseiten
der Presse jeweils mit zwei Führungsklammern
zu arbeiten. Die Führungskanäle sind
in den oberen Führungsklammern
vorhanden, die sich bevorzugt zumindest über den Großteil der Breite der zugeordneten
Pressenrahmen erstrecken. Die Führungssäulen sind
empfohlenermaßen
an die unteren Führungsklammern
ortsfest angeschlossen, wobei sich die unteren Führungsklammern zumindest über den
Großteil
der Breite des zugeordneten Pressenrahmens erstrecken.
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Zweckmäßigerweise
werden die Führungssäulen formschlüssig und
bevorzugt ohne Spiel bzw. mit wenig Spiel in den Führungsöffnungen
bzw. Führungskanälen geführt. Die
Führungssäulen können dabei
von den Wänden
der Führungskanäle über ihren
Umfang vollständig
oder nur teilweise umschlossen sein. Bei der lediglich teilweise
umschlossenen Ausführungsform
beziehen sich die Begriffe ”formschlüssig” und ”ohne Spiel” auf den
umschlossenen Bereich. Gemäß einer
empfohlenen Ausführungsform
der Erfindung weisen die Führungssäulen einen rechteckigen
Querschnitt auf und weisen bevorzugt auch die zugeordneten Führungsöffnungen/Führungskanäle einen
rechteckigen bzw. teil-rechteckigen Querschnitt auf. Der rechteckige
Querschnitt der Führungsöffnungen/Führungskanäle ist dann
empfohlenermaßen
lediglich geringfügig
größer als
der rechteckige Querschnitt der Führungssäulen. Die Führungssäulen und die Führungsöffnungen/Führungskanäle können aber
auch im Querschnitt rund bzw. kreisförmig ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise
sind die Führungskanäle an ihren
beiden Stirnenden jeweils offen ausgebildet, so dass die Führungssäulen die
Führungskanäle vollständig durchgreifen
können.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass zwischen zumindest zwei einer
Außenseite
der Presse zugeordneten Führungssäulen eine
Zuführungsöffnung und/oder
Ausführungsöffnung für das Pressgut vorgesehen
ist. Der Abstand der beiden einer Außenseite der Presse zugeordneten
Führungssäulen ist also
mit der Maßgabe
bemessen, dass die Durchfahrt des Pressgutes in den Presseninnenraum
nicht beeinträchtigt
wird.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass aufgrund der Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Rahmenpresse
Horizontalkräfte
funktionssicher und effektiv aufgenommen werden können. Es kann
insbesondere erreicht werden, dass die Horizontalkräfte von
den Pressenrahmen ferngehalten werden können und gleichsam im Führungssystem aus
den Führungssäulen und
Führungskanälen bzw. Führungsklammern
absorbiert werden. Mit der erfindungsgemäßen Anordnung können Horizontalkräfte bis
zu 20 MN absorbiert bzw. aufgefangen werden. Die Horizontalkräfte können auf
diese Weise wirksam von den Longitudinal- bzw. Vertikalkräften getrennt werden.
Der Erfindung liegt fernerhin die Erkenntnis zugrunde, dass die
Absorption der Horizontalkräfte gleichsam
durch ein Vier-Punkt-Führungssystem
an den Ecken bzw. Außenecken
der Presse sehr effektiv realisiert werden kann. Hervorzuheben ist,
dass diese beachtlichen Vorteile durch relativ wenig aufwendige
Maßnahmen
erzielt werden. Gegenüber
den bekannten Rahmenpressen ist weder eine signifikante Erhöhung des
Gewichts noch eine erhebliche Erhöhung des Volumens erforderlich.
Die erfindungsgemäße Rahmenpresse
kann relativ kostengünstig
hergestellt werden und aufgrund der vorgenannten Vorteile sind auch
die Transportkosten für
eine solche Vorrichtung verhältnismäßig gering.
Die erfindungsgemäße Rahmenpresse
zeichnet sich neben einer hohen Funktionssicherheit auch durch eine
lange Lebensdauer aus.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Rahmenpresse und
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2 eine
Seitenansicht des Gegenstandes nach 1.
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In
den Figuren ist eine Rahmenpresse in Form einer Einetagenpresse
zum Pressen von plattenförmigem
Pressgut dargestellt. Die Rahmenpresse weist eine Mehrzahl von in
Pressenlängsrichtung hintereinander
angeordneten Pressenrahmen 1 auf. Im Ausführungsbeispiel
sind sechs Pressenrahmen 1 vorgesehen. Es ist eine ortsfeste
untere Pressplatte 2 vorhanden und weiterhin ist eine mittels
der Arbeitszylinderkolbenanordnungen 3 beaufschlagte und gegen
die ortsfeste Pressplatte 2 verfahrbare obere Pressplatte 4 vorgesehen.
In der Seitenansicht gemäß 2 sind
fernerhin zwischen den beiden Pressplatten 2, 4 angeordnete
Zylinderkolbenanordnungen 9 erkennbar, die in üblicher
und bekannter Weise zum Öffnen
der Presse bzw. zum Aufbau einer definierten Gegenkraft dienen.
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An
zwei gegenüberliegenden
Außenseiten der
Presse bzw. an den beiden gegenüberliegenden äußeren Pressenrahmen 1 der
Presse sind jeweils zwei mit Abstand zueinander angeordnete vertikale Führungssäulen 5 vorgesehen.
Jede Führungssäule 5 wird
beim Verfahren der verfahrbaren Pressplatte 4 gegen die
ortsfeste Pressplatte 2 vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
durch einen zugeordneten Führungskanal 6 geführt. Die
Führungskanäle 6 können dabei
bezüglich
ihres Umfanges geschlossen ausgebildet sein. Nach einer Ausführungsvariante und
im Ausführungsbeispiel
nach den Figuren sind die Führungskanäle 6 aber
nur über
einen Teil ihres Umfanges geschlossen ausgebildet. Es liegt dann aber
im Rahmen der Erfindung, dass die Führungssäulen 5 in den Führungskanälen 6 mit
der Maßgabe geführt bzw.
gehalten werden, dass sie nicht außer Eingriff mit den Führungskanälen 6 geraten.
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Vorzugsweise
und im Ausführungsbeispiel nach
den Figuren ist an jedem der beiden gegenüberliegenden äußeren Pressenrahmen 1 eine
obere Führungsklammer 10 und
eine untere Führungsklammer 11 vorgesehen.
Die Führungsklammern 10, 11 erstrecken
sich dabei über
die Breite bzw. über den
Großteil
der Breite der Pressenrahmen 1. Zweckmäßigerweise sind die Führungsklammern 10, 11 mit
vorgespannten Fixierungselementen, insbesondere mit vorgespannten
Schrauben an der Presse fixiert. Die unteren Führungsklammern 11 sind
im Ausführungsbeispiel
im Bereich der ortsfesten unteren Pressplatte 2 ortsfest
befestigt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind an diese
unteren Führungsklammern 11 die Führungssäulen 5 ortsfest fixiert.
Eine Relativbewegung zwischen Führungssäulen 5 und
unteren Führungsklammern 11 ist
in dieser Ausführungsform
also nicht möglich.
Gemäß Ausführungsbeispiel
nach den Figuren ist die obere Führungsklammer 10 im
Bereich der oberen verfahrbaren Pressplatte 4 fixiert.
Die obere Führungsklammer 10 ist
mit der oberen verfahrbaren Pressplatte 4 nach unten verfahrbar.
Dabei werden die Führungssäulen 5 in
den Führungskanälen 6 der
oberen Führungsklammer 10 geführt bzw.
gleiten die Führungssäulen 5 durch
die Führungskanäle 6 der
oberen Führungsklammer 10.
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Nach
bevorzugter Ausführungsform
und im Ausführungsbeispiel
nach den Figuren weisen die Führungssäulen 5 einen
rechteckigen Querschnitt auf und die zugeordneten Führungskanäle 6 weisen bezüglich ihres
die Führungssäulen 5 umschließenden Bereichs
einen rechteckigen bzw. teil-rechteckigen Querschnitt auf. Die Führungssäulen 5 greifen formschlüssig in
die Führungskanäle 6 ein.
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Der
Abstand der Führungssäulen 5 ist
im Übrigen
vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
mit der Maßgabe
bemessen, das zwischen zwei Führungssäulen 5 eine
problemlose Durchfahrt des Pressgutes in dem Presseninnenraum bzw.
aus dem Presseninnenraum möglich
ist.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch Verwirklichung
von erfindungsgemäßen Führungen
an den vier Außenecken
einer Rahmenpresse Horizontalkräfte
auf funktionssichere und effektive Weise aufgefangen bzw. absorbiert
werden können.