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Die Erfindung betrifft ein Gurtschloss für einen Sicherheitsgurt eines Kraftfahrzeuges, mit einer Einstecköffnung für eine Gurtzunge, und einer Verschlusseinrichtung für die Einstecköffnung, die in einer ersten Stellung die Einstecköffnung verschließt und aus der ersten Stellung in eine zweite die Einstecköffnung freigebende Stellung bewegbar ist, wobei die Verschlusseinrichtung aus einer schwenkbar an dem Gurtschloss gehalterten Klappe gebildet ist, und die Klappe durch Einschieben der Gurtzunge aus der ersten in die zweite Stellung bewegbar ist.
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Bei Gurtschlössern besteht grundsätzlich die Gefahr, dass deren Funktion durch in die Einstecköffnung eintretende Schmutzpartikel, verklebende Flüssigkeiten oder kleinere Gegenstände beeinträchtigt werden kann. Da die Einstecköffnung aus Komfortgründen zu dem Benutzer hingewandt, also nach oben gerichtet, angeordnet werden muss und jederzeit zum Verriegeln der Gurtzunge zugänglich sein muss, kann diese weder versteckt noch abgedeckt werden.
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Aus der
DE 10 2006 008 251 A1 ist zur Überwindung dieses Problems ein Gurtschloss bekannt, dessen Einstecköffnung mittels einer Verschlusseinrichtung verschließbar ist, die quer zu der Einstecköffnung bewegbar ist. Die Verschlusseinrichtung ist hierzu durch eine mit einer Einführschräge versehene federbelastete Platte gebildet. Die Platte ist quer zu der Einstecköffnung in dem Gehäuse des Gurtschlosses verschiebbar geführt, wobei die Bewegung durch das Einführen der an der Einführschräge anliegenden Steckzunge erzwungen wird.
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Aus der
GB 2 211 242 A ist ein weiteres Gurtschloss bekannt, dessen Einstecköffnung mittels einer schwenkbar an dem Gurtschloss gehalterten Klappe verschließbar ist, welche durch Einschieben der Gurtzunge aus der ersten die Einstecköffnung verschließenden Stellung in eine zweite die Einstecköffnung freigebende Stellung bewegbar ist. Hinsichtlich der Ausbildung des die Einstecköffnung verschließenden Teils der Klappe ist der Schrift kein näherer Hinweis zu entnehmen.
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Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Klappe in ungünstigen Fällen während der Einsteckbewegung oder der Ausfuhrbewegung in die Verriegelungsöffnung der Gurtzunge eingreift und dadurch die Bewegung behindert.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Gurtschloss mit einer Verschlusseinrichtung für die Einstecköffnung der Gurtzunge gebildet durch eine schwenkbar an dem Gurtschloss gehalterte Klappe zu schaffen, bei dem die Einsteck- und Ausfuhrbewegung der Gurtzunge möglichst nicht durch die Klappe behindert werden soll.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Gurtschloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der Grundgedanke der Erfindung ist darin zu sehen, dass die Klappe einen formstabilen Rand aufweist. Durch den formstabilen Rand wird verhindert, dass die Klappe sich an der Außenkontur der Gurtzunge, insbesondere in deren Verriegelungsöffnung, anlegt und dadurch die Auswurfbewegung behindert.
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Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Klappe eine Materialschwachstelle aufweist und um die Materialschwachstelle schwenkbar ist. Die Schwenkbarkeit der Klappe wird damit kostengünstig und montagefreundlich allein durch die Klappe selbst ermöglicht, wobei ein einheitlicher Werkstoff für die Klappe verwendet werden kann.
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Ferner wird die Schwenkbarkeit weiter verbessert, indem die Klappe wenigstens in dem Bereich der Anbindung an das Gurtschloss aus einem flexiblen Werkstoff gebildet ist.
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Damit die Einstecköffnung nicht unbeabsichtigt unverschlossen bleibt, wird weiter vorgeschlagen, dass die Klappe aus der zweiten Stellung in die erste Stellung durch eine Federkraft selbsttätig zurückbewegbar ist.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Verschlusseinrichtung einen in einer Aufnahme des Gurtschlosses gehaltenen Haltesteg aufweist und die Klappe schwenkbar an dem Haltesteg gehalten ist. Damit ist die Klappe einschließlich deren Befestigung an dem Gurtschloss mit nur einem einzigen Teil verwirklicht. Die Montage der Klappe kann dann sehr einfach dadurch erfolgen, indem der Haltesteg in die Aufnahme eingeführt wird.
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Damit die Klappe aus der Aufnahme anschließend nicht herausrutschen kann, wird weiter vorgeschlagen, dass das Gurtschloss ein zweiteiliges Gurtschlossgehäuse aufweist, die Aufnahme in einer der Gehäusehälften angeordnet ist und durch die andere Gehäusehälfte verschließbar ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Aufnahme an einer Seite der Einstecköffnung angeordnet ist und durch zwei die Aufnahme verengende Gehäuseflanken zur Einstecköffnung hin begrenzt ist. Damit ist der in der Aufnahme angeordnete Haltesteg zusätzlich gegen ein Herausrutschen aus der Aufnahme in die Einstecköffnung gesichert.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert, wobei in den Figuren im Einzelnen zu erkennen ist:
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1: Zweiteiliges Gurtschlossgehäuse mit einer die Einstecköffnung abdeckenden Verschlusseinrichtung
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2: Gurtschloss mit Verschlusseinrichtung in der ersten die Einstecköffnung verschließenden Stellung
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3: Gurtschloss mit Verschlusseinrichtung und Gurtzunge während der Einführbewegung
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4: Verschlusseinrichtung
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5: Ausschnitt aus einer Gehäusehälfte mit Aufnahme für die Verschlusseinrichtung
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In 1 ist ein zweiteiliges Gurtschlossgehäuse mit den Gehäusehälften 1 und 15 zu erkennen. In der Gehäusehälfte 1 ist eine Einstecköffnung 2 mit einer darin angeordneten Verschlusseinrichtung 3 zu erkennen, welche an drei Seiten durch Einführschrägen 4, 5 und 16 begrenzt ist. An der vierten Seite wird die Einstecköffnung 2 von einer Drucktaste begrenzt, die hier aber zur besseren Erkennbarkeit der Verschlusseinrichtung 3 nicht dargestellt ist. Die Gehäusehälften 1 und 15 sind bewusst derart geteilt, dass die eine Gehäusehälfte 1 die gesamte dem Nutzer zugewandte Stirnseite des Gurtschlosses umfasst, während die zweite Gehäusehälfte 15 nur eine Abdeckung einer Teiloberfläche an der einen Seite der Gehäusehälfte 1 darstellt. Damit ist die Geometrie der Stirnseite des Gurtschlosses, in dem die Einstecköffnung 2 angeordnet ist, unabhängig von Formabweichungen, die durch die Toleranzkette beim Zusammenfügen mehrerer Teile entstehen können.
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In 2 ist ein Querschnitt durch einen Ausschnitt der Gehäusehälfte 1 und der angedeuteten Gehäusehälfte 15 zu erkennen. In der Gehäusehälfte 1 ist die Einstecköffnung 2 angeordnet, die seitlich von einer Drucktaste 6 und der Einführschräge 4 begrenzt ist. Die Drucktaste 6 und die Einführschräge 4 bilden dabei zusammen mit den nicht dargestellten Einführschrägen 5 und 16 einen Einführtrichter der das Auffinden der Einstecköffnung 2 mit der Gurtzunge erleichtert. In der Einstecköffnung 2 befindet sich eine Verschlusseinrichtung 3, welche diese in ihrer ersten Stellung verschließt. Die Verschlusseinrichtung 3 ist gebildet durch einen in der Gehäusehälfte 1 gehaltenen Haltesteg 9 und einer schwenkbaren Klappe 8, die über eine Materialschwachstelle 14 miteinander verbunden sind.
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In der 3 ist die identische Anordnung aus 2 dargestellt, wobei hier eine Gurtzunge 7 während ihrer Einführbewegung in Pfeilrichtung „A” zu erkennen ist. Die Gurtzunge 7 liegt mit ihrer Stirnseite an der Klappe 8 an und verschwenkt diese unter elastischer Verformung der Materialschwachstelle 14 in die die Einstecköffnung 2 freigebende zweite Stellung. Nach Abschluss der Einführbewegung gibt die Klappe die Einstecköffnung 2 vollständig frei und befindet sich zwischen der Gurtzunge 7 und dem Haltesteg 9. Die Klappe 8 sollte für häufige Einführbewegungen aus einem abriebfesten und reibungsarmen Werkstoff bestehen. Die Schwenkbarkeit der Klappe 8 kann alternativ oder ergänzend zu der Materialschwachstelle 14 dadurch erzielt werden, indem die Verschlusseinrichtung 3 in diesem Bereich aus einem flexiblen Werkstoff gebildet ist oder eine Feder aufweist. Beim Auswurf der Gurtzunge 7 wird die Klappe 8 wieder selbsttätig in die 1 dargestellte erste Stellung zurückbewegt, wobei die nötige Rückstellkraft durch die elastische Verformung der Materialschwachstelle 14 oder des flexiblen Werkstoffes in diesem Bereich erzeugt wird.
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In der 4 ist die Verschlusseinrichtung 3 im Detail zu erkennen. Die Klappe 8 ist mit einem formstabilen Rand 10 versehen, durch den verhindert wird, dass diese sich in die Verriegelungsöffnung der Gurtzunge 7 anlegt und dadurch die Auswurfbewegung der Gurtzunge 7 stört. Die Geometrie der Klappe 8 ist an die Geometrie der Einstecköffnung 2 angepasst, wobei zwischen der Berandung der Einstecköffnung 2 und der Klappe 8 ein geringer Spalt vorgesehen sein kann. Der Haltesteg 9 ist im Querschnitt trapezförmig ausgebildet und an die Querschnittsgeometrie der Aufnahme 11 aus 5 angepasst. Die Aufnahme 11 ist in der Gehäusehälfte 1 angeordnet und weist seitlich angeordnete aufeinander zu laufende Gehäusewandungen 12 und 13 auf, welche schließlich die trapezförmige Querschnittsgeometrie der Aufnahme 11 ergeben.
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Die Verschlusseinrichtung 3 wird an der der Einstecköffnung 2 abgewandten Seite der Gehäusehälfte 1 in die Aufnahme 11 eingeführt und durch die Befestigung der Gehäusehälfte 15 gegen Herausrutschen gesichert. Damit ist von der Seite der Einstecköffnung 2 von der Verschlusseinrichtung 3 nur die Klappe 8 zu erkennen. Ferner wird durch die aufeinander zu laufenden Gehäusewandungen 12 und 13 verhindert, dass die Verschlusseinrichtung 3 mit ihrem Haltesteg 9 in die Einstecköffnung 2 rutschen kann