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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umstülpen eines
Bogens um eine Querachse während des Förderns
zwischen zwei Druckwerken einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Um
die Fertigungskosten niedrig zu halten, werden Druckmaschinen mit
gleichartigen Druckwerken ausgestattet, die einen hohen Wiederholteilgrad aufweisen.
Typisch ist eine Reihenanordnung von gleichartigen Druckwerken,
mit denen jeweils ein Teilfarbenbild auf eine Seite eines Bogens
gedruckt wird. Mit Registervorrichtungen wird sichergestellt, dass
beim Übereinanderdruck die relative Lage der Teilfarbenbilder
so ist, dass ein gewünschter Farbeindruck entsteht. Wird
ein Auftrag zum Drucken auf beiden Seiten der Bogen abgearbeitet,
werden die Bogen nach dem Bedrucken der Vorderseite gewendet, wobei
zwischen zwei Druckwerken der Reihenanordnung eine Wendevorrichtung
angeordnet ist. Die Wendevorrichtung bewirkt ein Umstülpen
um eine Querachse oder ein Umschlagen um eine Längsachse.
Nach einem Umstülpen werden die Bogen an dem Rand voraus
durch die Druckwerke zum Drucken auf der Rückseite gefördert,
der beim Drucken auf der Vorderseite nachlaufend war. Während
eines Umstülpens wird ein Bogen in Greifern gehalten und durch
mechanische oder pneumatische Leitelemente geführt. Ziel
ist es, einen Bogen und dessen Aufdruck während des Förderns
in der Wendevorrichtung nicht zu beschädigen und den Bogen
so an Greifer eines Druckzylinders zu übergeben, dass der
Aufdruck auf der Rückseite im Register zum Aufdruck auf
der Vorderseite steht.
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Bei
einer Druckmaschine nach der
DE 10 2006 054 368 A1 wird der hintere Rand
eines Bogens permanent von ein und derselben Greiferbrücke
gehalten, die mit dem Bogen von Zylinder zu Zylinder bzw. von Druckwerk
zu Druckwerk transferiert wird. In einer Wendevorrichtung ist ein
hin- und hergehender Greifer vorgesehen, der den im Widerdruck nachlaufenden
Rand vorübergehend hält. Die Greiferbrücken
für den nachlaufenden Bogenrand laufen jeweils zum ersten
Druckwerk im Schön- und Widerdruck zurück. Das
Fördersystem für die Greiferbrücken beansprucht
Bauraum über die gesamte Maschinenlänge.
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In
der
DE 40 41 174 A1 ist
ein Hilfsgreifersystem beschrieben, welches zur Formateinstellung
um die Achse eines Druckzylinders schwenkbar ist. In der Betriebsart
Schön- und Widerdruck ist das Hilfsgreifersystem mit einer
Scheibe verbunden, die diskontinuierlich mit einem Kurbelgetriebe
angetrieben wird. Ein Bogen wird während einer Bewegungsumkehr
in gestreckter Lage zwangsgeführt.
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Die
DE 197 48 870 C2 zeigt
eine Wendevorrichtung mit einem Linearantrieb einer Greiferbrücke. Ein
Bogen wird von einem bogenführenden Zylinder an der Vorderkante übernommen,
in Förderrichtung um seine Längsachse umgeschlagen
und an einen nachgeordneten Zylinder übergeben. Beim Umschlagen
wird die Greiferbrücke mit Vorderkantengreifern entlang
einer Bahn geführt, die nach Art eines Möbius'schen
Bandes verläuft.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Wenden eines Bogens während
des Förderns durch eine Druckmaschine zu entwickeln, die mit
geringem Aufwand die Zeitdauer verlängert, in der ein Bogen
beim Wenden zwangsgeführt ist und die die Wenderegisterabweichungen
verringert.
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Die
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale
nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der
Erfindung wird beim Umstülpen um eine Querachse ein Bogen
am vorlaufenden und nachlaufenden Rand in umlaufenden Greifern gehalten,
wobei der Förderweg der Greifer an dem vor dem Umstülpen
vorlaufenden Rand größer als der Förderweg
der Greifer an dem vor dem Umstülpen nachlaufenden Rand
ist. Die Greifer sind vorzugsweise jeweils an einer Greiferleiste
befestigt, die seitlich entlang einer Bahn geführt ist.
Die Greifer am vorlaufenden und nachlaufenden Rand sind unabhängig voneinander
auf unterschiedlichen Bahnen beweglich. Es ist von Vorteil, wenn
die Greifer in drei separaten Bahnen umlaufen. Insbesondere können
eine äußere und zwei innere Bahnen vorgesehen
sein, wobei die Fördergeschwindigkeit der Greifer auf den inneren
Bahnen nicht wesentlich größer als die Fördergeschwindigkeit
des Bogens in einem vor- bzw. nachgelagerten Druckwerk ist. Der
vor dem Umstülpen vorlaufende Rand des Bogens wird auf
der ersten inneren Bahn an Greifern gehalten und an Greifer der
zweiten inneren Bahn übergeben. Bei der Übergabe
an die Greifer der zweiten inneren Bahn stehen die Greifer in den
inneren Bahnen still und umgreifen gemeinsam den Bogenrand. Die
Beschleunigung der Greifer auf den inneren Bahnen auf Maschinengeschwindigkeit
bzw. das Abbremsen auf Null kann vorteilhaft mit Linearantrieben
vorgenommen werden, die mit den Greiferleisten gekoppelt sind. Die
Greifer auf der Außenbahn können an Ketten oder
Linearantrieben angeordnet sein, die entlang der Bahn geführt sind.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert werden, es zeigen:
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1:
ein Schema einer Vorrichtung zum Umstülpen eines Bogens
mit auf unterschiedlichen Bahnen bewegten Greiferleisten,
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2:
ein Schema zum Einstellen auf die Bogenlänge,
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3.1–3.3:
eine variable Greiferleistenführung im Schöndruckbetrieb,
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4.1–4.3:
eine variable Greiferleistenführung im Widerdruckbetrieb,
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5.1–5.3:
ein Schema einer Vorrichtung zum Fördern eines Bogens mit
Greiferleisten unterschiedlicher Geschwindigkeiten im Schöndruckbetrieb,
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6.1–6.3:
die Vorrichtung nach den 5.1–5.3 im Widerdruckbetrieb,
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7.1–7.3:
ein Schema einer Vorrichtung zum Umstülpen eines Bogens
mit einer Außenbahn, zwei Innenbahnen und je zwei Linearantrieben auf
den Bahnen,
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8:
eine Variante einer Vorrichtung zum Fördern eines Bogens
mit drei gleichartig gerichteten Greiferleisten im Schöndruckbetrieb,
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9:
ein Schema zur Führung von Greiferleisten auf parallelen
Innenbahnen,
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10:
ein Schema zur Höhenverstellung einer Greiferleiste, und
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11:
eine Draufsicht auf einen höhenverstellbare Greiferleiste.
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1 zeigt
eine Vorrichtung zum Umstülpen eines Bogens 1 zwischen
zwei Übertragungstrommeln 2, 3 einer
Druckmaschine. Die Übertragungstrommeln 2, 3 haben
eine den Bogen 1 tragende Mantelfläche 4, 5 und
mindestens ein Greifersystem 6, 7 zum Halten des
Bogens 1 am jeweils vorlaufenden Rand. Die Übertragungstrommeln 2, 3 sind
synchron in Richtung der Pfeile 8, 9 angetrieben.
Die Übertragungstrommel 2 kann eine Speichertrommel
oder ein Druckzylinder eines im Bogenlauf letzten Schöndruckwerkes
sein. Die Übertragungstrommel 3 kann ein Druckzylinder
eines ersten Druckwerks zum Drucken auf der Rückseite des
Bogens 1 sein. Die Vorrichtung zum Umstülpen enthält
mindestens zwei Greiferleisten 10, 11 zum Halten
eines zu wendenden Bogens 1 an dessen vor- bzw. nachlaufenden
Rand. Die Greiferleisten 10, 11 laufen auf verschiedenen Bahnen 12, 13 um.
Die Bahnen 12, 13 sind in Seitenwänden
der Druckmaschine angeordnet. Die Greiferleisten 10, 11 werden
mittels Kettentrieben oder Linearmotoren entlang der Bahnen 12, 13 bewegt.
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Die
Greiferleiste 11, welche an dem Rand des Bogens 1 angreift,
der auf der Übertragungstrommel 2 nachlaufend
war, wird in der Bahn 13 bewegt. Die Bahn 13 ist
mit einer Strichpunktlinie dargestellt und verläuft rechteckförmig
mit kreisförmigen Eckabschnitten 14–17.
Vertikale Bahnabschnitte 18, 19 liegen tangential
zu den kreisförmigen Umlaufbahnen der Greifer der Greifersysteme 6, 7.
Die horizontalen Bahnabschnitte 20, 21 liegen
unter- und oberhalb einer Ebene, die durch die parallel liegenden
Rotationsachsen 22, 23 der Übertragungstrommeln 2, 3 gebildet
ist.
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Die
Greiferleiste 10, welche an dem Rand des Bogens 1 angreift,
der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufend war,
wird in der Bahn 12 bewegt. Die Bahn 12 ist gestrichelt
dargestellt und verläuft in einen Teilbereich in Form einer
Schleife 24, die im Inneren der Bahn 13 liegt.
Im übrigen verläuft die Bahn 12 parallel
zur Bahn 13.
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Um
einen Umstülpvorgang näher zu beschreiben, sind
fünf Bewegungsphasen A–E des Bogens 1 dargestellt.
In der Phase A wurde der Bogen 1 mit der Greiferleiste 10 an
dem Rand ergriffen, der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufend
war. Der Bogen 1 wird auf der Übertragungstrommel 2 am nachlaufenden
Rand in Sauggreifern 25 geführt und an die Greifer
der Greiferleiste 11 übergeben. In der Phase B
wurde die Greifleiste 10 weiter in der Schleife 24 bewegt,
während die Greiferleiste 11 im Bahnabschnitt 20 geführt
wird. In der Phase C überholt die im Bahnabschnitt 20 weitergeförderte
Greiferleiste 11 in Bogenlaufrichtung die Greiferleiste 10,
welche noch in der Schleife 24 geführt ist. Gemäß Phase
D wird die Greiferleiste 11 weiter im Abschnitt 20 gefördert,
wobei die jetzt nachlaufende Greiferleiste 10 in einem
Abschnitt der Schleife 24 geführt ist, der auf die
Bahn 13 gerichtet ist. In der Phase E erreicht die Greiferleiste 11 den
Tangentenpunkt zur Umlaufbahn der Greifer des Greifersystems 7.
In dem Tangentenpunkt erfolgt die Übergabe des Bogens 1 an
die Greifer des Greifersystems 7 an dem Rand, der ursprünglich
auf der Übertragungstrommel 2 nachlaufend war. Die
in Phase E nachlaufende Greiferleiste 10 verlässt die
Schleife 24 und mündet in einem Bahnabschnitt, der
parallel zur Bahn 13 liegt. Beide Greiferleisten 10, 11 werden
in den Abschnitten 19, 16, 21, 17 und 18 zurückgeführt
um einen nächsten Bogen 1 von der Übertragungstrommel 2 zu übernehmen.
Während des Förderns zwischen den Übertragungstrommeln 2, 3 vollführt
der Bogen 1 eine 180°-Drehung um eine Querachse
und wurde somit gewendet. Die Greiferleiste 10 legt beim
Umstülpen einen größeren Weg zurück
als die Greiferleiste 11.
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Wenn
in der nachstehenden Beschreibung bereits eingeführte Bezugszeichen
verwendet werden, dann handelt es sich um Elemente oder Symbole
mit äquivalenter Funktion bzw. mit äquivalentem Sinngehalt.
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Bei
einer in 2 gezeigten Variante werden Greiferleisten 10, 11 von
Ketten getrieben mit gleicher Geschwindigkeit auf einer Innenbahn 12 und
einer Außenbahn 13 bewegt. Die Bahnen 12, 13 sind so
ausgelegt, dass auf den Bogen 1 ein moderater Segeleffekt
wirkt und der Abstand zwischen den Greiferleisten 10, 11 möglichst
konstant ist. Die Innenbahn 12 kann der Länge
eines Bogens 1 angepasst werden. Die vollausgezogene Innenbahn 12 beschreibt
den Weg des auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufenden
Randes bei einer maximalen Bogenlänge. In gestrichelter
Darstellung ist der Weg des Randes bei einer minimalen Bogenlänge
gezeigt. Zur Längenanpassung befindet sich im obenliegenden
Trum der Ketten für die Greiferleiste 10 auf der
Innenbahn 12 ein vertikal stellbarer Kettenspanner 26.
Die Rückführung der Greiferleisten 10, 11 ist so
gestaltet, dass eine frei werdende Kettenlänge einer längenverstellbaren
Speicherstrecke 27 in einer Schleife 24 der Innenbahn 12 kompensiert
werden kann. Die Schleife 24 besitzt zwei parallel laufende Abschnitte 28, 29,
die flach geneigt gegenüber der Horizontalen liegen. Durch
die flache Neigung wird der Segeleffekt gemindert. Im unteren Trum
laufen die Ketten in der Innenbahn 12 in einem Abschnitt 30 parallel
zu den Ketten der Außenbahn 13. Im Abschnitt 30 ist
eine Blasvorrichtung 31 angeordnet, die den Bogen 1 strafft,
wenn er in die Schleife 24 gefördert wird.
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Die 3.1–3.3 und 4.1–4.3 zeigen
eine Variante, bei der die Bogenführung zum Drucken auf
eine Seite oder zum Drucken auf beide Seiten einstellbar ist. Zum
Fördern eines Bogens 1 zwischen zwei Übertragungstrommeln 2, 3 sind
Greiferleisten 10, 11 vorgesehen, die mit Ketten
auf einer Innenbahn 12 und einer rechteckförmigen
Außenbahn 13 geführt sind. Die Ketten
zum Bewegen der Greiferleisten 10 sind über Umlenkkettenräder 32 bis 41 gelegt.
Die Kettenräder 33, 36, 40 sind
entlang gestrichelt dargestellter Führungen 42–44 verschiebbar.
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Gemäß den 3.1–3.3 sind
im Schöndruckbetrieb die Kettenräder 33, 36 in
Eingriff mit Ketten der Innenbahn 12 gebracht. Das Kettenrad 40 ist
außer Eingriff mit Ketten der Innenbahn 12 und
befindet sich in einer Parkposition außerhalb der Außenbahn 13.
Die 3.1–3.3 enthalten 3 Phasen beim Fördern des
Bogens 1 von der Übertragungstrommel 2 zur Übertragungstrommel 3.
Während der in 3.1 gezeigten
Phase wird der Bogen 1 an dem auf der Übertragungstrommel 2 nachlaufenden
Rand mit der Greiferleiste 11 von der Mantelfläche 4 der Übertragungstrommel 2 abgenommen, während
der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufende
Rand mit der Greiferleiste 10 auf der inneren Bahn 12 geführt
wird. Dadurch, dass das Kettenrad 40 außer Eingriff
gebracht ist, verlaufen die Ketten in den untenliegenden Trums der
Bahnen 12, 13 parallel. 3.2 zeigt
eine Phase, in der der Bogen 1 von den Greiferleisten 10, 11 in
den unteren Trumen geführt ist. Gemäß 3.3 ist der Bogen 1 aus den Greifern
der Greiferleiste 12 an die Greifer des Greifersystems 7 der Übertragungstrommel 3 übergeben worden.
Beim Vorbeilaufen am Tangentenpunkt zwischen der Außenbahn 13 und
der Kreisbahn der Greifer des Greifersystems 7 werden die
Greifer der Greiferleiste 11 geöffnet. Im Schöndruckbetrieb
wurde der Bogen 1 nicht gewendet.
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Die 4.1–4.3 zeigen
drei Phasen im Widerdruckbetrieb der Druckmaschine. In dieser Betriebsart
sind die Kettenräder 33, 36 in eine Parkposition
außerhalb der Außenbahn 13 bzw. in eine
Zwischenpsotion verschoben, in der die Kettenlänge abhängig
vom Format der Bogen 1.1–1.3 ausgeglichen wird.
Das Kettenrad 40 ist in das Innere der Außenbahn 13 verschoben,
so dass die Ketten der Innenbahn 12 eine Schleife 24 bilden.
Die Bogen 1.1–1.3 werden, wie zu 2 beschrieben,
nacheinander umgestülpt, in dem jeweils die Greiferleiste 10 an
den auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufenden
Bogenrand einen Umweg über die Schleife 24 nimmt
und von der Greiferleiste 11 am jeweils anderen Rand überholt
wird.
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Eine
Einstellung auf die Länge des Bogens 1 kann vorgenommen
werden, indem die Kettenräder 33, 36, 40 entsprechend
verschoben werden. Die im unteren Trum der Ketten mit den Greiferleisten 10 veränderte
Kettenlänge wird durch Verschieben der Kettenräder 33, 36 im
oberen Trum der Innenbahn 12 ausgeglichen. Die Blasluftvorrichtung 31 unterhalb der
Schleife 24 ist nur im Widerdruckbetrieb aktiv. Beim Wenden
eines Bogens werden die Greifer der Greiferleisten 10 um
180° verdreht. Es ist vorteilhaft, wenn die Greifer der
Greiferleiste 10 als Zangengreifer ausgebildet sind, deren
Greiferfinger um eine gemeinsame Achse schwenkbar sind. Während
eines Rücklaufs der Greifer der Greiferleiste 10 werden
die Greifer so ausgerichtet, dass ein nächster Bogen 1 von
der Übertragungstrommel 2 übernommen
werden kann.
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In
den 5.1–5.3 und 6.1–6.3 ist eine Vorrichtung zum Fördern
eines Bogens 1 zwischen zwei Übertragungstrommeln 2, 3 gezeigt,
bei der Greiferleisten 10.1–10.6 auf
einer Innenbahn 12 oder zwei separaten Innenbahnen 12.1, 12.2 mittels
Linearantrieben mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben
werden. Durch Koppeln mit Linearmotoren können die Greiferleisten 10.1–10.6 unabhängig
voneinander beschleunigt oder verzögert werden. Weiterhin
sind Greiferleisten 11.1–11.4 auf einer
rechteckförmigen Außenbahn 13 vorgesehen,
die mit Ketten eines Kettengetriebes oder ebenfalls mit Linearmotoren
bewegt werden. In der Innenbahn 12 befinden sich Weichen 45–48,
die abhängig von der Betriebsart Schöndruck oder Schön-
und Widerdruck stellbar sind. Die Bewegung der Linearmotoren wird
mit einer Steuereinrichtung so gesteuert, dass keine Kollision eines
Linearmotors mit einem Anderen auftritt.
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Die 5.1–5.3 zeigen
drei Phasen der Bogenführung im Schöndruckbetrieb.
Die Weichen 45–48 sind so gestellt, dass
mit vier Linearantrieben vier Greiferleisten 10.1–10.4 auf
einer Innenbahn 12 bewegt werden, die parallel zur Außenbahn 13 liegt. Zwei
Greiferleisten 10.5, 10.6 sind in vertikalen Abschnitten 49, 50 der
gestrichelt dargestellten Innenbahnen 12.1, 12.2 geparkt,
wobei deren Linearantriebe stillgesetzt setzt. Gemäß 5.1 wird ein Bogen 1.1 von der Übertragungstrommel 2 am
vorlaufenden Rand von den Greifern der Greiferleiste 10.1 und
am nachlaufenden Rand von den Greifern der Greiferleiste 11.1 übernommen.
Beim Weitertransport der Greiferleiste 10.1 im unteren
Trum der Innenbahn 12 und der Greiferleiste 11.1 im
unteren Trum der Außenbahn 13 erreicht die Greiferleiste 10.1 einen
Tangentenpunkt, wo der vorlaufende Rand an Greifer eines Greifersystems 7 der Übertragungstrommel 3 übergeben
wird, was näher in 5.2 gezeigt
ist. Ein nachfolgender Bogen 1.2 wurde am vorderen und hinteren
Rand mit den Greifern der Greiferleiste 10.2 und 11.2 von
der Übertragungstrommel 2 übernommen.
Wenn, wie in 5.3 gezeigt, der vorlaufende Rand
des Bogens 1.2 den Tangentenpunkt zur Übertragungstrommel 3 erreicht,
wird der Bogen 1.2 an Greifer eines weiteren Greifersystems 7 der Übertragungstrommel 3 übergeben,
während ein weiterer Bogen 1.3 mit Greiferleisten 10.3 und 11.3 von
der Übertragungstrommel 2 übernommen
wird. Nach Übergabe eines Bogens 1 an die Übertragungstrommel 3 werden
die Greiferleisten 10, 11 über die oberen
Trume der Bahnen 12, 13 zum Tangentenpunkt zwischen
den Bahnen 12, 13 und dem Umlaufkreis der Greifer
der Greifersysteme 6 der Übertragungstrommel 2 zurückgeführt.
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Die 6.1–6.3 zeigen
drei Phasen der Bogenführung im Wendebetrieb. Die Weichen 45–48 sind
so gestellt, dass sich innerhalb der Außenbahn 13 zwei
Innenbahnen 12.1, 12.2 ergeben. Auf den Innenbahnen 12.1, 12.2 laufen
jeweils drei Greiferleisten 10.1–10.6 um,
die mit Linearmotoren bewegt werden. Wie aus 6.1 ersichtlich
wird ein Bogen 1.1 am auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufenden Rand
von der Greiferleiste 10.1 der Innenbahn 12.1 und
am nachlaufenden Rand von der Greiferleiste 11.1 der Außenbahn 13 übernommen.
Wie in 6.2 dargestellt, wird die Greiferleiste 10.1 auf
der Innenbahn 12.1 bis zu einer Übergabezentralen 51 in
den Abschnitt 49 gefahren und dort angehalten. Die Greiferleiste 11.1 wurde
auf der Außenbahn 13 fortbewegt. Ein nachfolgender
Bogen 1.2 wurde mittels Greiferleiste 10.2 und 11.2 von
der Übertragungstrommel 2 übernommen.
In der Übergabenzentrale 51 wird der Bogen 1.1 von
der Greiferleiste 10.1 an eine stillstehende Greiferleiste 10.4 übergeben,
die auf der Innenbahn 12.2 beweglich ist. Entsprechend 6.3 hat die Greiferleiste 11.1 den Bogen 1.1 freigegeben.
Der Bogen 1.1 wird von den Greifern eines Greifersystems 7 der Übertragungstrommel 3 und den
Greifern der Greiferleisten 10.4 auf der Innenbahn 12.2 geführt.
Der nachfolgende Bogen 1.2 wird in der Übergabezentralen 51 wie
der vorausgehende Bogen 1.1 von der Greiferleiste 10.2 an
eine Greiferleiste 10.6 der Innenbahn 12.2 übergeben.
Ein weiterer nachfolgender Bogen 1.3 wurde von der Übertragungstrommel 2 an
die Greiferleisten 10.3 und 11.3 übergeben.
Sobald ein Bogen 1 die Übergabezentrale 51 wieder
verlässt, ist der Bogen 1 umgestülpt.
In den Abschnitten 49, 50 besteht eine Strecke 52,
entlang der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufende Bogenrand
bis zur Übergabezentralen 51 und zurück geführt
wird. Die Länge der Strecke 52 wird verringert,
wenn ein Bogen 1 mit geringerer Länge gewendet
werden soll. Die Greiferleisten 10, 11 auf den
Innenbahnen 12, 12.1, 12.2 sind mit mechanischen Greifern
bestückt, die jeweils einen Greiferfinger und eine Greiferauflage
aufweisen.
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Bei
einer Variante nach den 7.1–7.3 werden im Wendebetrieb zwischen zwei Übertragungstrommeln 2, 3 auf
Innenbahnen 12.1, 12.2 jeweils zwei Greiferleisten 10.1, 10.2 bzw. 10.3, 10.4 mittels
Linearmotoren bewegt. Drei Greiferleisten 11.1–11.3 werden
auf einer Außenbahn 13 geführt. 7.1 zeigt, dass ein erster Bogen 1.1 von
der Greiferleiste 11.2 freigegeben wurde und von Greifern
eines Greifersystem 7 der Übertragungstrommel 3 übernommen
wurde. Der Rand, der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufend
war, wird von der Greiferleiste 10.4 auf der Innenbahn 12.2 geführt.
Der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufenden
Rand eines nachfolgenden Bogens 1.2 befindet sich in einer Übergabezentralen 51 in
den parallelen Abschnitten 49, 50 der Innenbahnen 12.1, 12.2.
In der Übergabezentralen 51 besitzt dieser Bogenrand
die Geschwindigkeit Null und wird von den Greifern der Greiferleiste 10.2 an
Greifer der Greiferleiste 10.3 übergeben. Der
auf der Übertragungstrommel 2 nachlaufende Rand
des Bogens 1.2 wird mittels der Greiferleiste 11.3 auf
der Außenbahn 13 geführt. Ein weiterer nachfolgender
Bogen 1.3 wurde von den Greifern eines Greifersystems 6 der Übertragungstrommel 2 an Greifer
der Greiferleiste 10.1 übergeben.
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7.2 zeigt eine zweite Phase beim Umstülpen
des Bogens 1.2. Während die Greiferleiste 11.3 auf
der Außenbahn 13 weiterfährt, wird die
Greiferleiste 10.3 auf Maschinengeschwindigkeit beschleunigt.
Der auf der Übertragungstrommel 2 vorlaufende
Rand wird zum nachlaufenden Rand des Bogens 1.2. Die Greiferleiste 10.1 wird
im Abschnitt 49 nach oben geführt und begegnet
die Greiferleiste 10.3, die im Abschnitt 50 nach
unten geführt wird.
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In 7.3 ist eine dritte Umstülpphase dargestellt.
Der Bogen 1.2 wird aus den Greifern der Greiferleiste 11.3 an
Greifer eines Greifersystems 7 der Umführtrommel 3 übergeben,
wobei der nachlaufende Rand in Greifern der Greiferleiste 10.3 auf
der Innenbahn 12.2 geführt wird. Der nachfolgende
Bogen 1.3 wird mit der Greiferleiste 10.1 im Abschnitt 49 nach
oben in Richtung der Übergabezentralen 51 geführt,
wobei der nachlaufende Rand mit der Greiferleiste 11.1 auf
der Außenbahn 13 gefördert wird. Ein weiterer
nachfolgender Bogen 1.4 wird von den Greifern des Greifersystems 6 der Übertragungstrommel 2 an
die Greifer der Greiferleiste 10.2 übergeben und auf
der Innenbahn 12.1 gefördert.
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Während
eines Umstülpens begegnen sich jeweils zwei Greiferleisten 10.1–10.4 in
den Abschnitten 49, 50. Um eine Kollision zu vermeiden,
werden die Greiferleisten 10.1–10.4 nach
einer Bogenübergabe in der Übergabezentrale 51 durch
Zurücksetzen aneinander vorbeigeführt.
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Für
einen Schöndruckbetrieb werden die Innenbahnen 12.1, 12.2,
wie zu den 5.1–5.3 beschrieben, durch Betätigen von
Weichen zu einer einzigen Innenbahn 12 geschaltet, was
näher in 8 gezeigt ist. Im Schöndruckbetrieb
laufen auf der Innenbahn 12 und der Außenbahn 13 jeweils
drei Greiferleisten 10.1–10.3, 11.1–11.3 um.
Auf der Innenbahn 12 sind bezüglich der Greifrichtung
der Greifer nur Greiferleisten 10.1–10.3 einsetzbar,
die im Widerdruckbetrieb auf der Innenbahn 12.1 verwendet
werden. Die Greiferleisten 10.4–10.6,
die für den Schöndruckbetrieb nicht erforderliche
Greifrichtung aufweisen, werden im Abschnitt 50 der Widerdruck
Innenbahn 12.2 geparkt.
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Die 9–11 zeigen
einen Mechanismus, wie im Umstülpbetrieb in den Abschnitten 49, 50 sich
begegnende Greiferleisten 10.1, 10.4 in Seitenrichtung 53, 54 ausgelenkt
werden können, um eine Kollision zu vermeiden. Gemäß 9 wird
ein Bogen 1.1. im Abschnitt 50 in Richtung 55 vertikal nach
unten bewegt. Ein nachfolgender Bogen 1.2 wird mit der
Greiferleiste 10.1 in Richtung 56 vertikal nach
oben bewegt.
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Die 10, 11 zeigen
eine Greiferleiste 10 in einem Abschnitt 49, 50.
Die Greiferleiste 10 ist an einem Halter 57 befestigt,
der in Führungswagen 58, 59 verschieblich
ist. An den Wagen 58, 59 sind Laufrollen 60.1–60.4 angeordnet,
die in Führungsbahnen der Innenbahn 12.1, 12.2 sitzen.
Im Inneren des Halters 57 ist ein Stössel 61 verschieblich
gehalten. An einem Ende des Stössels 61 ist eine
Kurvenrolle 62 angeordnet, die mit einer Kurve 63 im
Eingriff steht. Am anderen Ende des Stössels 61 befindet sich
eine Feder 64, die sich an einer Wand 65 des Halters 57 abstützt.
Zwischen der Wand 65 und einer Wand 66 eines Wagens 58, 59 sitzt
eine weitere Feder 67. Beim Vortrieb der Wagen 58 bzw. 59 in
den Bahnen 12.1 bzw. 12.2 folgen die Rollen 62 dem
Verlauf der Kurven 63. Gegen die Kraft der Federn 64, 67 wird
der Stössel 61 in den Richtungen 53/54 ausgelenkt
und der Halter 57 gegen vertikale Anschläge 68, 69 im
jeweiligen Wagen 58, 59 bewegt. Die Kurven 63 sind
so dimensioniert, dass sich die Greiferleiste 10 beim Aneinandervorbeilaufen
in den Abschnitten 49, 50 in den Richtungen 53, 54 voneinander
wegbewegen.
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- 1
- Bogen
- 2,
3
- Übertragungstrommel
- 4,
5
- Mantelfläche
- 6,
7
- Greifersystem
- 8,
9
- Pfeil
- 10,
11
- Greiferleiste
- 12,
13
- Bahn
- 14–17
- Eckabschnitt
- 18–21
- Bahnabschnitt
- 22,
23
- Rotationsachse
- 24
- Schleife
- 25
- Sauggreifer
- 26
- Kettenspanner
- 27
- Speicherstrecke
- 28–30
- Abschnitt
- 31
- Blasvorrichtung
- 32–41
- Umlenkkettenräder
- 42–44
- Führung
- 45–48
- Weiche
- 49,
50
- Abschnitt
- 51
- Übergabezentrale
- 52
- Strecke
- 53,
54
- Seitenrichtung
- 55,
56
- Richtung
- 57
- Halter
- 58,
59
- Wagen
- 60
- Laufrolle
- 61
- Stössel
- 62
- Kurvenrolle
- 63
- Kurve
- 64
- Feder
- 65,
66
- Wand
- 67
- Feder
- 68,
69
- Anschlag
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006054368
A1 [0003]
- - DE 4041174 A1 [0004]
- - DE 19748870 C2 [0005]