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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wechseln von Druckplatten in Druckwerken, umfassend Plattenhalter zum Halten der Druckplatten, eine Laufbahn und ein Laufsystem, das entlang der Laufbahn läuft.
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Bei den üblichen Plattenwechslern, die an den Druckwerken angebracht sind, werden die Druckplatten vom Bediener zu den Druckwerken gebracht und von dort wieder abgeholt. Je mehr Druckwerke die Maschine hat, desto größer ist der Zeitaufwand dafür. Deshalb wurden Lösungen entwickelt, bei denen der Plattentransport zu den Druckwerken automatisiert ist.
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Beispielsweise ist in
DE 10 2008 005 798 A1 ein Plattentransportsystem beschrieben, welches mindestens ein Plattentransportgerät aufweist. Das Plattentransportgerät kann Klemmgreifer oder pneumatische Sauger als Plattenhalter umfassen und wird auf einer Laufbahn angetrieben. Hierbei kann das Plattentransportgerät eine translatorische Bewegung ausführen oder auf einer umlaufenden Bahn angetrieben werden. Das Plattentransportsystem enthält für jedes Druckwerk einen schwenkbaren Plattenwechselrahmen, in dem die für das Druckwerk vorgesehene Druckplatte abgelegt werden kann. Jeder Plattenwechselrahmen ist um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar gelagert, derart, dass der jeweilige Plattenwechselrahmen zu dem entsprechenden Druckwerk hin verschwenkt werden kann. Diese Schwenkbewegung kann durch hydraulische, elektromotorische oder pneumatische Stellmittel erfolgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Vorrichtung zum Wechseln von Druckplatten und Druckwerken zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Wechseln von Druckplatten in Druckwerken, umfassend Plattenhalter zum Halten der Druckplatten, eine Laufbahn und ein Laufsystem, das entlang der Laufbahn läuft, gekennzeichnet durch, Lenkerketten, die an dem Laufsystem angelenkt sind und die Plattenhalter tragen, eine Hauptbahn zum Führen der Lenkerketten, Nebenbahnen zum Führen der Lenkerketten von der Hauptbahn zu den Druckwerken hin und Weichen, in denen die Nebenbahnen von der Hauptbahn abzweigen.
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Unter anderen sind folgende Weiterbildungen möglich:
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Es kann ein gemeinsamer Zentralantrieb zum gleichzeitigen Antreiben aller Lenkerketten vorhanden sein. Hierbei kann der gemeinsame Zentralantrieb einen ersten Betriebsmodus zum Antreiben des Laufsystems vorwärts und einen zweiten Betriebsmodus zum Antreiben des Laufsystems rückwärts aufweisen. In dem ersten Betriebsmodus können die Lenkerketten in den Nebenbahnen durch das Laufsystem zu den Druckwerken hin geschoben werden und in dem zweiten Betriebsmodus können die Lenkerketten durch das Laufsystem von den Druckwerken weg gezogen werden.
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Die Plattenhalter können pneumatische Sauger sein, bevorzugt wird jedoch eine Ausbildung der Plattenhalter als Klemmbalken zum Einklemmen der Druckplatten. Die Klemmbalken können jeweils eine Reihe von mechanischen Greifern aufweisen, mit denen die jeweilige Druckplatte sehr sicher festgehalten werden kann.
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Die Laufbahn kann zwei Enden aufweisen, wobei sich das Laufsystem von einem Ende zum anderen Ende und wieder zurück hin und her bewegt. Bevorzugt wird jedoch, dass die Laufbahn ringförmig ist, wobei das Laufsystem zirkuliert. Die Ringform kann länglich sein und einen oder mehrere gerade Abschnitte aufweisen.
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Das Laufsystem kann durch eine Reihe von Schlitten oder Wagen gebildet sein, die miteinander nicht verbunden sind und z.B. durch einen elektromagnetischen Linearmotor angetrieben werden. Bevorzugt wird jedoch, dass das Laufsystem eine Endloskette ist, wobei diese in der ringförmigen Laufbahn abwechselnd im Uhrzeigersinn und entgegen dem Uhrzeigersinn umlaufen kann oder darin in nur eine Richtung umlaufen kann.
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Die Weichen können Schaltweichen sein. Hierbei können die Schaltweichen jeweils in eine erste Schaltposition zum Leiten einer Lenkerkette aus der Hauptbahn in eine Nebenbahn und eine zweite Schaltposition zum Leiten besagter Lenkerkette an der Nebenbahn vorbei umschaltbar sein.
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Es kann ein Sensor zur Positionserfassung des Laufsystems vorhanden sein. Der Sensor kann ein berührungslos arbeitender und z.B. optischer Sensor sein. Hierbei kann das Laufsystem eine Markierung aufweisen, die bei einem Kalibrierlauf des Laufsystems durch den Sensor erfasst wird.
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Weiterbildungen ergeben sich auch aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und der dazugehörigen Zeichnung, worin zeigt:
- 1: die Gesamtdarstellung einer Druckmaschine mit einer Vorrichtung zum Druckplattenwechsel,
- 2: einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur lund
- 3: eine räumliche Darstellung von Teilen der Plattenwechselvorrichtung.
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In den 1 bis 3 ist eine Druckmaschine mit einem Bogenanleger 20, Druckwerken 1 bis 4 zum Bedrucken der Bogenvorderseite, einer Bogenwendeeinrichtung 21, Druckwerken 5 bis 8 zum Bedrucken der Bogenrückseite und einem Bogenausleger 22 dargestellt. Die Druckwerke 1 bis 8 umfassen Offsetwerke und können ein oder mehrere Lackierwerke umfassen. Die Druckmaschine ist ein Perfektor, bei dem die Erfindung wegen der großen Zahl von Werken besonders vorteilhaft ist. Die Erfindung funktioniert aber auch bei einer Druckmaschine nur für Schöndruck.
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Eine zur Druckmaschine gehörende Plattenwechselvorrichtung umfasst auf der Antriebsseite der Druckmaschine und auf ihrer Bedienungsseite je eine endlose Laufbahn 11, die zum Beispiel als ringförmiges Schienensystem ausgebildet sein kann. Jede Laufbahn 11 führt ein Laufsystem 12, das entlang der Laufbahn 11 zirkuliert. Im gezeigten Beispiel ist das jeweilige Laufsystem 12 eine geschlossene Kette, wobei die Kette auf der Antriebsseite mit der Kette auf der Bedienungsseite synchronisiert ist, z.B. über eine gemeinsame Kettenradwelle, auf der zwei die beiden Ketten antreibende und/oder umlenkende Kettenräder sitzen.
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Die jeweilige Laufbahn 11 erstreckt sich über alle Druckwerke 1 bis 8 von einem Plattenmagazin 23 bis zu einer Plattenablage 24. Die Laufbahn 11 kann sich zusätzlich über den Bogenanleger 20 und/oder den Bogenausleger 22 erstrecken. Im gezeigten Beispiel steht der Bogenausleger 22 zwischen dem letzten Druckwerk 8 der Druckwerke 1 bis 8 und dem Plattenmagazin 23 und steht die Plattenablage 24 auf dem Bogenanleger 20.
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In dem Plattenmagazin 23 befinden sich Druckplatten 9 (Neuplatten 9.1), mit welchen die Druckwerke 1 bis 8 für die folgenden Druckjobs noch bestückt werden müssen. In der Plattenablage 24 befinden sich Druckplatten 9 (Altplatten 9.2), welche bei vorangegangenen Druckjobs in den Druckwerken 1 bis 8 bereits verwendet worden sind. Das Plattenmagazin 23 ist in einem Gehäuse eines Vereinzelungsmoduls 25 angeordnet, in welchem die Druckplatten 9 nacheinander von einem Plattenstapel vereinzelt und an Plattenhalter 10 der Plattenwechselvorrichtung übergeben werden.
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Die Plattenhalter 10 halten die Druckplatten 9 während ihres Transports aus dem Plattenmagazin 23 zu den Druckwerken 1 bis 8 und später von den Druckwerken 1 bis 8 zur Plattenablage 24 an der Plattenhinterkante eingeklemmt, wobei die Plattenhinterkante eine Abkantung aufweisen kann. Diese Abkantung dient zum Befestigen der Druckplatte 9 an einer Plattenspanneinrichtung eines Plattenzylinders des jeweiligen Druckwerks 1 bis 8. Durch das Einklemmen der Abkantung kann diese nicht an Bauteilen hängenbleiben, an denen die Druckplatte 9 vorbeitransportiert wird.
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Während des Transports der Druckplatte 9 vom Plattenmagazin 23 zum jeweiligen Druckwerk 1 bis 8 weist die Plattenhinterkante in Laufrichtung 26 des Plattenhalters 10 nach vom und weist die bebilderte, z.B. belichtete, Plattenseite nach oben. Die bei der Beschreibung vorliegender Erfindung verwendeten Bezeichnungen Plattenvorderkante und Plattenhinterkante beziehen sich auf die beim Druckprozess auf dem Plattenzylinder eines Offsetwerkes befestigte Druckplatte und nicht auf die in Laufrichtung 26 zu dem Druckwerk transportierte Druckplatte. Durch die Ausrichtung der Plattenhinterkante nach vorn ist sichergestellt, dass die Plattenvorderkante den Plattenzylinder zuerst erreicht. Durch die Ausrichtung der bebilderten Seite der Druckplatte 9 nach oben ist sichergestellt, dass die bebilderte Seite nicht durch Bauteile beschädigt wird, welche die Druckplatte 9 während ihres Transports von unten her abstützen oder führen.
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An dem Laufsystem 12 sind Lenkerketten 13 paarweise befestigt. Jede Lenkerkette 13 trägt an ihrem einen Ende einen Plattenhalter 10 und ist mit ihrem anderen Ende in einem Anbindungspunkt 27 mit dem Laufsystem 12 gelenkig verbunden. Die Anbindungspunkte 27 können durch Gelenkzapfen gebildet sein. Die eine Lenkerkette 13 des jeweiligen Paares ist mit dem Laufsystem 12 auf der Antriebsseite verbunden und die andere Lenkerkette 13 ist mit dem Laufsystem 12 auf der Bedienungsseite verbunden. Die Lenkerketten 13 sind keine Endlosketten, sondern vergleichsweise kurze Kettenstücke, welche an den Endlosketten (Laufsysteme 12) befestigt sind und über diese angetrieben werden.
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Im Vorwärtslauf der jeweiligen Endloskette in Laufrichtung 26 zieht die Endloskette die an ihr befestigten Lenkerketten 13 hinter sich her, wobei die Lenkerketten 13 in einer Hauptbahn 14 geführt werden.
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Im Rückwärtslauf der Endloskette entgegen der Laufrichtung 26 schiebt die Endloskette die Lenkerketten 13, wobei jede Lenkerkette 13 entlang einer Hauptbahn 14 und einer Nebenbahn 15 geschoben wird. Damit bei diesem Schieben der Lenkerketten 13 diese nicht nach oben oder unten ausbrechen, werden die Lenkerketten 13 durch die Bahnen 14, 15 von oben und unten gestützt. Die miteinander gelenkig verbundenen Glieder der jeweiligen Lenkerkette 13 sind durch ihre beidseitige Führung von oben und unten stabilisiert und in Schubrichtung leichtgängig bewegbar. Beispielsweise kann jede Bahn 14, 15 eine obere und untere Gleitfläche aufweisen, die einander zugewandt sind, wobei die beiden Gleitflächen durch zwei miteinander parallel verlaufende Schienen gebildet sein können.
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In jeder Hauptbahn 14, der auf der Antriebsseite und jener auf der Bedienungsseite, sind Weichen 16 angeordnet, in denen die Nebenbahnen 15 von der Hauptbahn 14 abzweigen. Die paarweise angeordneten Weichen 16 sind als Schaltweichen ausgebildet und jede Weiche 16 ist durch einen Aktor wahlweise in eine erste Schaltstellung 16.1 und eine zweite Schaltstellung 16.2 schaltbar. In der zweiten Schaltposition 16.2 führt die jeweilige Weiche 16 die sich dabei in Laufrichtung 26 bewegende Lenkerkette 13 an der Nebenbahn 15 vorbei. Nachdem das den Plattenhalter 10 tragende Ende der Lenkerkette 13 die Weiche 16 passiert hat, wird letztere in die erste Schaltposition 16.1 geschaltet. In der ersten Schaltposition 16.1 führt die Weiche 16 die Lenkerkette 13, welche sich dabei entgegen der Laufrichtung 26 bewegt, mit ihrem den Plattenhalter 10 tragenden Ende voraus in die Nebenbahn 15 ein.
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Jede Nebenbahn 15 verläuft von der Hauptbahn 14 nach unten zum Druckwerk 1 bis 8 durch eine Schutzeinrichtung 28, welche oben ein stationäres Schutzteil 28.1 und unten ein mobiles Schutzteil 28.2 aufweist. Das mobile Schutzteil 28.2 ist relativ zum stationären Schutzteil 28.1 nach oben verschiebbar. Das mobile Schutzteil 28.2 kann vom Druckwerk 1 bis 8 weg nach oben geschoben werden, um für den Bediener Zugang zu einem Farbwerk des Druckwerks 1 bis 8 zu verschaffen. Es kann ein Sicherheitsschalter vorhanden sein, der die Position des mobilen Schutzteils 28.2 überwacht und einen Maschinenbetrieb nur dann zulässt, wenn das mobile Schutzteil 28.2 in seine Betriebsposition nach unten verschoben ist.
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Die Nebenbahn 15 verläuft im Bereich des stationären Schutzteils 28.1 gekrümmt und im Bereich des mobilen Schutzteils 28.2 geradlinig. Der im Bereich des mobilen Schutzteils 28.2 liegende, untere Abschnitt der Nebenbahn 15 fluchtet mit einem Plattenschacht 29 eines Plattenwechslers des jeweiligen Druckwerks 1 bis 8. Die Druckplatte 9 wird durch die Nebenbahn 15 in den Plattenschacht 29 hinein geleitet. Entlang der Nebenbahn 15 ist eine Plattenführung 30 angeordnet, welche aus Rollen zum Führen der Druckplatte 9 besteht.
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Ein Elektromotor ist als Zentralantrieb 17 für die Laufsysteme 12 und die daran befestigten Lenkerketten 13 vorhanden. Der Zentralantrieb 17 ist bei der Plattenablage 24 angeordnet und treibt die Kettenradwelle an, auf der die Kettenräder sitzen, über welche die Ketten laufen, welche die Laufsysteme 12 bilden. Nur zum Spannen dieser Ketten kann zusätzlich ein Hilfsantrieb 31 vorhanden sein, der vom Zentralantrieb 17 dominiert wird. Der Hilfsantrieb 31 ist im Gehäuse des Vereinzelungsmoduls 25 angeordnet.
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Es ist ein Sensor 18 vorhanden, der auf ein Laufsystem 12 gerichtet ist. Auf diesem Laufsystem 12 befindet sich eine Markierung 19, die durch den Sensor 18 detektierbar ist. Bei jedem Einschalten der Druckmaschine erfolgt ein Kalibrierlauf, bei dem die Markierung 19 durch den Sensor 18 erfasst wird und einer zentralen Maschinensteuerung als Nullposition signalisiert wird. Ausgehend von der Nullposition werden im Maschinenbetrieb die Maschinendrehwinkel erfasst und gesteuert.
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Die dargestellte Vorrichtung funktioniert folgendermaßen:
Nach der Entnahme der Druckplatte 9 aus dem Plattenmagazin 23 wird eine Platten-ID der jeweiligen Druckplatte 9 durch einen Scanner 33 erfasst. Der Rechner, an welchen der Scanner 33 angeschlossen ist, vergleicht die erfasste Platten-ID mit einer in ihm abgespeicherten Soll-ID, um festzustellen, ob es sich um die korrekte Druckplatte 9 oder um eine andere handelt.
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Die Druckplatten 9 werden in der für die Druckwerke 1 bis 8 erforderlichen Reihenfolge nacheinander in einem Übergabepunkt 32 an die Plattenhalter 10 übergeben. Jeder Plattenhalter 10 ergreift im Übergabepunkt 32 eine andere Druckplatte 9 an ihrer Plattenhinterkante. Beim Transport der Druckplatte 9 in die Laufrichtung 26 zu den Druckwerken 1 bis 8 laufen die beiden Laufsysteme 12 auf der Antriebsseite und der Bedienungsseite bezüglich 1 entgegen dem Uhrzeigersinn in ihren Laufbahnen 11 um. In dem Übergabepunkt 32 wird zuerst diejenige Druckplatte an den Plattenhalter 10 übergeben, welche für das vom Vereinzelungsmodul 25 am weitesten entfernte Druckwerk - im Beispiel das Druckwerk 1 - bestimmt ist. Dementsprechend wird im Übergabepunkt 32 zuletzt diejenige Druckplatte 9 übergeben, welche für das dem Vereinzelungsmodul 25 nächstgelegene Druckwerk - im Beispiel das Druckwerk 8 - bestimmt ist.
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Alle Lenkerketten 13 - im vorliegenden Beispiel mit insgesamt acht Druckwerken 1 bis 8 sind das insgesamt sechzehn Lenkerketten - haben die gleiche Länge. Die entlang dem Laufsystem 12 zu messenden Abstände zwischen den Anbindungspunkten 27 korrespondieren mit den Abständen zwischen den Druckwerken 1 bis 8. Der Abstand zwischen dem Druckwerk 4 und dem Druckwerk 5, zwischen denen sich die Wendeeinrichtung 21 befindet, ist größer als der Abstand zwischen den anderen Druckwerken. Dementsprechend ist auch der Abstand zwischen dem vierten und dem fünften Anbindungspunkt 27 größer als der Abstand zwischen den übrigen Anbindungspunkten 27.
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Die Hauptbahnen 14, welche mit den Laufbahnen 11 parallel verlaufen, haben oberhalb der Druckwerke 1 bis 8 einen horizontal verlaufenden, unteren Abschnitt und einen horizontal verlaufenden, oberen Abschnitt. In dem unteren Abschnitt sind die Weichen 16 angeordnet. Beim Transport der acht Druckplatten 9 zu den Druckwerken 1 bis 8 ziehen die Laufsysteme 12 hinter sich die Lenkerketten 13 her und ziehen letztere hinter sich die Druckplatten 9 her. Im Plattenversorgungsprozess fährt das System in Vorwärtsfahrt (Laufrichtung 26) mit sämtlichen Plattenhaltern 10 und darin festgehaltenen Neuplatten 9.1 bis zu einem festgelegten Punkt, an dem die Plattenvorderkanten sich in Fahrtrichtung nach den Weichen 16 befinden. Beim Transport der Druckplatte 9 in Laufrichtung 26 zum Druckwerk befindet sich die Plattenvorderkante am nachlaufenden Ende der Druckplatte 9. Bei der Vorwärtsfahrt werden die Weichen 16 von den Plattenhaltern 10 überfahren, wobei sich die Weichen 16 jeweils in der zweiten Schaltposition 16.2 befinden.
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Als nächstes werden die Weichen 16 in die erste Schaltposition 16.1 umgeschaltet. Dann treibt der Zentralantrieb 17 die Laufsysteme 12 entgegen der Laufrichtung 26 an, so dass auch die Plattenhalter 10 mit den darin festgehaltenen Druckplatten 9 rückwärts bewegt werden. Die Weichen 16 lenken die rückwärts laufenden Lenkerketten 13 und Plattenhalter 10 aus den Hauptbahnen 14 in die Nebenbahnen 15 um, wodurch die Druckplatten 9 und die Plattenführungen 30 bis zu einer Endposition im jeweiligen Druckwerk 1 bis 8 geschoben werden. Wenn die jeweilige Druckplatte 9 ihre Endposition erreicht hat, welche durch einen Sensor im Druckwerk erkannt wird, ist die Druckplatte vollständig in den Plattenschacht 9 eingeführt. Ein in dem Druckwerk 1 bis 8 angeordneter Aktor betätigt den Plattenhalter 10, um die darin festgehaltene Druckplatte 9 (Neuplatte 9.1) freizugeben. Die Anordnung des Aktors zum Öffnen des Plattenhalters 10 im Druckwerk hat den Vorteil, dass er nicht an den bewegten Bauteilen, wie dem Laufsystem 12 oder der Lenkerkette 13, angeordnet werden muss, was aufwändiger wäre.
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Im nächsten Schritt werden die Laufsysteme 12 wieder vorwärts in Laufrichtung 26 verfahren, und zwar so weit, dass der Plattenhalter 10 vom freigegebenen Ende der Neuplatte 9.1 bis zum Ende der Altplatte 9.2 bewegt wird, welches er ergreift. Das Ende der Altplatte 9.2 ragt weiter als das Ende der Neuplatte 9.1 nach oben aus dem Plattenschacht 29 heraus. Die Altplatte 9.2 wird vom Plattenwechsler so im Plattenschacht 29 bereitgestellt, dass sich der definierte Höhenversatz zwischen den Enden der beiden Platten 9.1, 9.2 ergibt.
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Nach dem Ergreifen der Altplatte 9.2 an ihrer abgekanteten Hinterkante fahren die Laufsysteme 12 weiter in Laufrichtung 26, wodurch die beiden Lenkerketten 13, die den Plattenhalter 10 tragen, aus den Nebenbahnen 15 herausgezogen werden. Wenn die bei der Vorwärtsfahrt nachlaufende Plattenvorderkante den Bereich der beiden über dem jeweiligen Druckwerk 1 bis 8 angeordneten Weichen 16 passiert hat, werden diese Weichen 16 aus der ersten Schaltposition 16.1 wieder in die zweite Schaltposition 16.2 zurückgeschaltet, so dass bei der Weiterfahrt der oder die dem Plattenhalter 10 folgenden Plattenhalter 10 entlang der Hauptbahn 14 besagte Weichen 16 unterbrechungslos passieren können. Beispielsweise passiert der Plattenhalter 10, welcher die Altplatte 9.2 aus dem Plattenschacht 29 des zweiten Druckwerks 2 herausgezogen hat, die dem ersten Druckwerk 1 beigeordneten Weichen 16.
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Die aus den Plattenschächten 29 aller Druckwerke 1 bis 8 gleichzeitig herausgezogenen Druckplatten 9 (Altplatten 9.2) werden mit ihrer bebilderten Seite, welche mit Druckfarbe verschmutzt sein kann, nach oben weisend in Laufrichtung 26 zur Plattenablage 24 transportiert und dort durch die Plattenhalter 10 nacheinander in einen Behälter abgeworfen. Das von den Altplatten 9.2 nach deren Ablage befreite Gesamtsystem fährt weiter in Laufrichtung 26 im Kreis, bis es wieder seinen Ausgangspunkt erreicht hat und der Zyklus mit der Bestückung der Plattenhalter 10 mit Neuplatten 9.1 für den folgenden Druckjob im Vereinzelungsmodul 25 von vorn beginnt.
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Folgende Modifikationen sind möglich:
Die beiden Laufsysteme 12 können mit Lenkerketten 13 und Plattenhaltern 10 für mehrere Sätze von Druckplatten 9 ausgestattet sein. Bei z. B. insgesamt acht zu bestückenden Druckwerken 1 - 8 und dementsprechend acht Druckplatten 9 pro Plattensatz wären bei Ausstattung für zwei Plattensätze - was die bevorzugte Variante ist - insgesamt zweiunddreißig Lenkerketten 13 mit sechzehn Plattenhaltern 10 und bei Ausstattung für drei Plattensätze - was in speziellen Fällen vorteilhaft sein kann - insgesamt achtundvierzig Lenkerketten 13 mit vierundzwanzig Plattenhaltern 10 an den Laufsystemen 12 befestigt.
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Die Lenkerketten 13 können jeweils länger als der Abstand zwischen zwei benachbarten Druckwerken sein, wobei sich jeweils zwei aufeinanderfolgende Lenkerketten 13 gegenseitig überlappen und die Lenkerketten 13 in einer Art Schuppenformation in der Hauptbahn 14 laufen. Hierbei können die Lenkerketten 13 jeweils seitlich schräg verlaufend oder gekröpft ausgebildet sein, um einen Versatz zur Bedienungsseite oder Antriebsseite hin zwischen dem einen Kettenende, an welchem die Lenkerkette 13 im Anbindungspunkt 27 am Laufsystem 12 befestigt ist, und dem anderen Kettenende, an welchem der Plattenhalter 10 befestigt ist, zu erreichen.
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Die Plattenhalter 10 können jeweils entweder eine erste Klemmeinrichtung zum Ergreifen der Neuplatten 9.1 und eine zweite Klemmeinrichtung zum Ergreifen der Altplatten 9.2 oder eine gemeinsame Klemmeinrichtung aufweisen, die zum Ergreifen sowohl der Neuplatten 9.1 als auch der Altplatten 9.2 ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1 - 8
- Druckwerk
- 9
- Druckplatte
- 9.1
- Neuplatte
- 9.2
- Altplatte
- 10
- Plattenhalter
- 11
- Laufbahn
- 12
- Laufsystem
- 13
- Lenkerkette
- 14
- Hauptbahn
- 15
- Nebenbahn
- 16
- Weiche
- 16.1
- erste Schaltposition
- 16.2
- zweite Schaltposition
- 17
- Zentralantrieb
- 18
- Sensor
- 19
- Markierung
- 20
- Bogenanleger
- 21
- Bogenwendeeinrichtung
- 22
- Bogenausleger
- 23
- Plattenmagazin
- 24
- Plattenablage
- 25
- Vereinzelungsmodul
- 26
- Laufrichtung
- 27
- Anbindungspunkt
- 28
- Schutzeinrichtung
- 28.1
- stationäres Schutzteil
- 28.2
- mobiles Schutzteil
- 29
- Plattenschacht
- 30
- Plattenführung
- 31
- Hilfsantrieb
- 32
- Übergabepunkt
- 33
- Scanner
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008005798 A1 [0003]