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Die
Erfindung betrifft ein Fensterrollo für ein Fahrzeugfenster gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
Fensterrollo der genannten Art für
ein Kraftfahrzeugfenster mit spitzwinkliger Kontur ist aus der
DE 20 2007 005 160
U1 bekannt und weist einen Rollobehang auf, der einerseits
mit einer drehbar gelagerten Wickelwelle und andererseits mit einem
Betätigungshebel
zum Abziehen des Rollobehangs von der Wickelwelle zum Aufwickeln
des Rollobehangs auf die Wickelwelle verbunden ist. Der Rollobehang wird
mittels eines Rolloantriebs entlang einer in Auszugsrichtung des
Rollobehangs verlaufenden Führungseinrichtung
zum Verstellen des Rollobehangs bewegt, die zwei paralllel zueinander
verlaufende Führungen
enthält,
von denen die erste Führung
mit dem Betätigungshebel
verbunden ist und die zweite Führung
einen von der Wickelwelle entfernten Anschlag aufweist. Der Betätigungshebel
ist in Längsrichtung
der zweiten Führung
schwenkbar an der zweiten Führung
gelagert, so dass der Betätigungshebel
zum Abziehen des Rollobehangs von der Wickelwelle am Ende einer
Translationsbewegung entlang der beiden Führungen an den Anschlag der zweiten
Führung
anschlägt
und eine Rotationsbewegung in Abzugsrichtung des Rollobehangs von
der Wickelwelle ausführt,
mit der der Rollobehang zum spitzwinkligen Ende des Kraftfahrzeugfensters
gezogen wird.
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Aus
der
DE 200 10 124
U1 ist eine Sonnenblende bekannt, die eine Blende enthält, die
auf eine Rolle auf- und von der Rolle abwickelbar ist. Die Blende
ist mit einer unteren Kante an der Rolle befestigt und mit einer
oberen Kante durch einen Schlitz des Gehäuses geführt und mit zwei Spannarmen
verbunden, die von einer Antriebseinheit zum Abwickeln der Blende
von der Rolle gegen die Wirkung eines Vorspanngliedes zum Vorspannen
der Rolle in Aufwickelrichtung der Blende angetrieben werden. Die Spannarme
bestehen aus gelenkig miteinander verbundenen oberen und unteren
Armgliedern. Die unteren Armglieder sind um an den Enden des Gehäuses angeordnete
Schwenkachsen schwenkbar und gelenkig mit Verbindungsstangen verbunden,
die an einer Drehplatte der Antriebseinheit angelenkt sind, so dass
bei einer Drehung der Drehplatte entgegen dem Uhrzeigersinn die
Armglieder gestreckt werden und dadurch die Blende von der Rolle
abwickeln und bei einer Drehung der Drehplatte im Uhrzeigersinn die
Blende unter Einwirkung des Vorspanngliedes auf die Rolle aufgewickelt
wird.
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Aus
der
DE 299 21 860
U1 ist ein Fensterrollo für ein Dreiecksfenster eines
Kraftfahrzeugs bekannt, das einen Zugstab enhält, an dem das freie Ende einer
auf einer Wickelwelle aufgewickelten Rollobahn befestigt ist. Ein
mit einer Linear-Antriebseinrichtung
zum reversiblen Ausziehen der Rollobahn verbundener Ausziehhebel
ist an seinem einen Ende mit dem Zugstab an einem Anlenkpunkt verbunden und
greift mit seinem dem Anlenkpunkt gegenüberliegenden Ende in eine Hebelführungsbahn
ein. Der Ausziehhebel ist als Kipphebel ausgebildet, der mittels
der Hebelführungsbahn
beim Ein- und Ausziehen der Rollobahn eine Kippbewegung ausführt, die der
durch die sich linear hin- und herbewegenden Antriebseinrichtung
hervorgerufene Linearbewegung überlagert
ist.
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Aus
der
DE 198 26 537
B4 ist ein Fensterrollo für ein Fahrzeugfenster bekannt,
das aus einer im Bereich eines Fensterrandes verlaufenden, ortsfesten
Führungsbahn
und einem längs
der Führungsbahn
mittels eines mechanischen Antriebs verlagerbaren Gleitteils besteht.
An dem Gleitteil befindet sich ein Betätigungsarm, der an einer Rollobahn
des Fensterrollos angreift und zwischen einer Ausgangslage, in der
die Rollobahn auf einer drehbaren Rollowalze aufgewickelt ist, und
einer Endlage, in der die Rollobahn von der Rollowalze abgewickelt
ist, verlagerbar ist.
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Damit
der Betätigungsarm
durch die bloße Gestaltung
der Führungsbahn
zwischen seiner Ausgangslage und seiner Endlage eine unterschiedliche Raumlage
einnimmt, ist der Betätigungsarm über das starr
an ihm vorgesehene Gleitteil längs
zweier keilförmig
zusammenlaufender und parallel zur Fensterebene in Auszugsrichtung
der Rollobahn verlaufender Führungsnuten
verlagerbar, so dass der Betätigungsarm
eine der Längsverlagerung
des Gleitteils überlagerte
winkelmäßige Verschwenkung
ausführt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fensterrollo für ein Fahrzeugfenster
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine harmonische
Verstellbewegung des Rollobehanges ohne Querbelastungen des Rollobehanges über den
gesamten Verstellbereich von einer Ausgangsposition zu einer Endposition
des Betätigungsarms
gewährleistet
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Lösung gewährleistet eine
harmonische Verstellbewegung des Rollobehanges, d. h. eine im Wesentlichen
gleich bleibende Verstellgeschwindigkeit über den gesamten Verstellbereich,
ohne dass sprunghafte Geschwindigkeits- oder Belastungsänderungen
während
der Verstellung des Rollobehanges auftreten, sowie einen im Wesentlichen
geradlinigen Verlauf der Anbindung des Betätigungsarms für den Rollobehang,
der bei der Verstellung keinen Querbelastungen (Walkungen) ausgesetzt
wird, die zu einer Wellenbildung oder einem Faltenwurf des Rollobehangs
führen
würden.
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Durch
den Einsatz eines Koppelgetriebes als Führungseinrichtung, dessen Hebelarme
und deren Verbindung mit ortsfesten und freien Drehgelenken oder
mindestens einem ortsfesten Drehgelenk, einem freien Drehgelenk
und einem ortsfesten Schubgelenk die Bewegungsbahn der Anbindung
des Betätigungsarms
bestimmen, ist zudem eine leicht gängige, gegenüber Verkantungen
gesicherte Verstellung des Betätigungsarms
gewährleistet.
Darüber
hinaus ist die Voraussetzung dafür
geschaffen, dass allein durch die Vorgabe der Anfangs- und Endbedingungen,
d. h. der Länge
und Winkellage des Betätigungsarms
bzw. der Anbindung für
den Rollobehang die Geometrie des Koppelgetriebes, d. h. die Lage und
Abstände
der ortsfesten Drehgelenke, freien Drehgelenke, Hebellängen der
Koppel- und Hebelarme bestimmbar sind.
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Der
Einsatz eines Koppelgetriebes zur Führung des Betätigungsarms
derart, dass die Anbindung des Rollobehangs am Betätigungsarm
eine im Wesentlichen lineare Bewegung beim Abziehen des Rollobehangs
im Wesentlichen rechtwinklig zur Wickelwelle bzw. beim Aufwickeln
des Rollobehangs auf die Wickelwelle ausführt, ermöglicht den Einsatz einer manuellen
oder elektromotorischen Antriebseinrichtung unmittelbar am Koppelgetriebe
oder getrennt vom Koppelgetriebe. Die voneinander getrennte Verbindung
der Antriebseinrichtung und der Führungseinrichtung mit dem Betätigungsarm
ermöglicht eine
Antriebseinrichtung mit einem translatorisch verstellbaren Kraftübertragungselement
und die Ausbildung der Führungseinrichtung
ausschließlich
mit Drehgelenken.
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Vorzugsweise
ist die Anbindung des Betätigungsarms
für den
Rollobehang an einem Ende des Betätigungsarms angeordnet und
das Koppelgetriebe mit dem anderen Ende des Betätigungsarms verbunden.
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Die
an den entgegen gesetzten Enden des Betätigungsarms angeordnete Anbindung
für den Rollobehang
einerseits und der Führungseinrichtung bzw.
des Koppelgetriebes andererseits gewährleisten einen optimalen Abzug
des Rollobehangs ohne Querbelastungen zum Abdecken einer großen Fensterscheibenfläche und
gleichzeitig eine in einer Tür- oder
Karosseriebrüstung
eines Fahrzeugs verdeckte Anordnung der Führungseinrichtung und deren
Verbindung mit einer manuellen oder elektromotorischen Antriebseinrichtung.
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Das
als Führungseinrichtung
eingesetzte Koppelgetriebe zur Gewährleistung einer im Wesentlichen
geradlinigen Bewegungsbahn der Anbindung des Rollobehangs kann in
Abhängigkeit
vom jeweiligen Anforderungsprofil wie beispielsweise der Art der eingesetzten
Antriebseinrichtung, Größe und Kontur der
Fahrzeugscheibe, Länge
des Betätigungsarms und
dergleichen ausgebildet werden.
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Das
Koppelgetriebes weist ein erstes ortsfestes Drehgelenk auf, das über einen
ersten Koppelhebel mit einem ersten freien Drehgelenk, das erste freie
Drehgelenk über
einen Hebelarm mit einem zweiten freien Drehgelenk und das zweite
freie Drehgelenk über
einen zweiten Koppelhebel mit einem zweiten ortsfesten Drehgelenk
des Koppelgetriebes verbunden ist. Der Hebelarm und der Betätigungsarm
schließen
einen Winkel zwischen sich ein, wobei der Hebelarm vorzugsweise
Teil des Betätigungsarms
ist und in einem angenähert
rechten Winkel vom Ende des Betätigungsarms
absteht. Das erste ortsfeste Drehgelenk des Koppelgetriebes ist
benachbart zur Ausrichtung des Betätigungsarms in dessen Ausgangsposition
und das zweite ortsfeste Drehgelenk des Koppelgetriebes benachbart
zur Ausrichtung des Betätigungsarms
in dessen Endposition angeordnet.
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Bei
dieser Ausführungsform
des Koppelgetriebes wird von einer Kombination zweier Hebelgetriebe
Gebrauch gemacht, indem der mit dem Betätigungsarm verbundene oder
als Teil des Betätigungsarm
ausgebildete Hebelarm an seinen Enden mit jeweils einem freien Drehgelenk
verbunden ist, die über
Koppelhebel an ortsfesten Drehgelenken angelenkt sind, so dass sich
die Führungseinrichtung
des Betätigungsarms
aus der miteinander gekoppelten Bewegung zweier Hebelgetriebe zusammensetzt und
eine gedachte Verbindungslinie zwischen den beiden frei beweglichen
Drehgelenken winklig zu einer gedachten Verbindungslinie zwischen
der Anbindung des Rollobehangs und einem der beiden frei beweglichen
Drehgelenke verläuft,
d. h. ein Winkel, vorzugsweise ein angenähert rechter Winkel, zwischen
dem Hebelarm und dem Betätigungsarm
ausgebildet ist.
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Neben
dieser Ausführungsform
des Koppelgetriebes sind auch andere Kombinationen von Drehgelenken
möglich,
die die Bedingung erfüllen, dass
die Anbindung des Rollobehangs zur Vermeidung von Querbelastungen
des Rollobehangs auf einer im Wesentlichen geradlinigen Bewegungsbahn zwischen
der Aufwickel- und Abwickelposition des Rollobehangs bzw. der Ausgangs-
und Endposition des Betätigungsarms
verläuft.
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Vorzugsweise
ist eine Basisplatte oder ein Modulträger zur Aufnahme des ersten
und zweiten ortsfesten Drehgelenks vorgesehen, damit eine einfache
Herstellung und Montage des Fensterrollos gewährleistet sind.
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Die
den Betätigungsarm
verschwenkende Antriebseinrichtung besteht vorzugsweise aus einem Seilzugmechanismus
mit einem zwischen dem Betätigungsarm
und einem manuellen oder elektromotorischen Antrieb geschlossen
umlaufenden Seil, wobei das Seil zwischen dem Koppelgetriebe und
der Anbindung benachbart zum Koppelgetriebe mit dem Betätigungsarm
verbunden und um ein auf der Basisplatte oder dem Modulträger angeordnetes
Umlenkelement gelegt ist.
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Diese
bevorzugte Antriebseinrichtung stellt eine einfache und kostengünstige Lösung mit
langer Lebensdauer dar, deren Einsatz durch die Ausgestaltung der
Führungseinrichtung
als Koppelgetriebe möglich
ist und deren Kraftangriffspunkt am Betätigungsarm getrennt von der
Führungseinrichtung
angeordnet werden kann.
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Zur
Verbindung des Seilzugmechanismus mit dem Betätigungsarm am Kraftangriffspunkt
und zur Vermeidung von Verspannungen des Seils bei der Schwenkbewegung
des Betätigungsarms
ist das geschlossen in einer Seilschlaufe umlaufende Seil über einen
in einer drehbar gelagerten Nippelkammer angeordneten Seilnippel
mit dem Betätigungsarm
verbunden.
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Alternativ
zu einem Seilzugmechanismus kann ein Spindelantrieb mit einer Spindelmutter,
die zwischen dem Koppelgetriebe und der Anbindung angeordnet und
mit dem Betätigungsarm
benachbart zur Verbindung des Koppelgetriebes mit dem Betätigungsarm
verbunden ist, und einer mit einem manuellen oder elektromotorischen
Antrieb verbundenen Spindel oder ein Zahnstangenantrieb einer in
einem Führungsrohr
geführten
flexiblen Zahnstange, die zwischen dem Koppelgetriebe und der Anbindung angeordnet
und mit dem Betätigungsarm
benachbart zur Verbindung des Koppelgetriebes mit dem Betätigungsarm
verbunden ist, und mittels eines manuellen oder elektromotorischen
Antriebs längsverstellbar
ist, als Antriebseinrichtung zum Verschwenken des Betätigungsarms
von der Aufwickelposition des Rollobehangs zur Abwickelposition
des Rollobehangs vorgesehen werden.
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Um
die Schwenkbewegung des Betätigungsarms
zumindest in der Abwickelposition des Rollobehangs zu begrenzen,
ist an der Basisplatte oder am Modulträger ein Endanschlag für den Betätigungsarm
vorgesehen.
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Um
Missbrauchskräfte
quer zur Verstellebene des Betätigungsarms
abzustützen,
weist die Basisplatte oder der Modulträger eine Anschlagkante auf,
die parallel zur Verstellrichtung des Betätigungsarms verläuft und
somit den Betätigungsarm
quer zur Verstellrichtung abstützt.
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Vorzugsweise
sind zwei parallel zueinander verlaufende Anschlagkanten in Form
eines Längsschlitzes
in einem abgewinkelten Bereich der Basisplatte oder des Modulträgers vorgesehen,
mit denen der Betätigungsarm
unter normalen Verstellbedingungen wegen seiner im Vergleich zur
Breite des Längsschlitzes
geringeren Dicke nicht in Kontakt kommt, an denen sich der Betätigungsarm
aber beim Auftreten von Querkräften,
d. h. in Y-Richtung des Fahrzeugs wirkenden Kräften, anlegen kann.
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Um
den Betätigungsarm
gegen ein Verkippen quer zur Verstellebene zu sichern und damit
eine Führung
des Betätigungsarms
in einer definierten Ebene zu gewährleisten, sind die ortsfesten
und freien Drehgelenke des Koppelgetriebes derart ausgebildet, dass
sie den Betätigungsarm
gegen ein Verkippen senkrecht zur Verstellrichtung des Betätigungsarms
sichern.
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Wie
vorstehend dargelegt, besteht ein wesentlicher Vorteil beim Einsatz
eines Koppelgetriebes als Führungseinrichtung
für den
Betätigungsarm
darin, die Bewegungsbahn der Anbindung des Rollobehangs durch die
Geometrie des Koppelgetriebes festzulegen, indem die Anordnung der
ortsfesten und freien Drehgelenke, der Koppel- und Hebelarme bzw. der
Verlauf der Führungsbahn
aus der Ausgangs- und Endposition des Betätigungsarms bzw. der Anbindung
für den
Rollobehang bestimmt werden.
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Dabei
ergeben sich die Lage und gegenseitigen Abstände der Gelenkpunkte, die Hebellängen des
Hebelarms und der Koppelhebel bzw. der Verlauf der Führungsbahn
unter Anwendung der mathematischen Bestimmung von Kurvenverläufen aus
den Anfangs- und
Endbedingungen, d. h. der Länge
und den Winkellagen des Betätigungsarms
bzw. der Anbindung des Rollobehangs am Betätigungsarm.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und beziehen sich
auf eine Anwendung der Erfindung auf ein Fensterrollo für ein Eckfenster
in einer Seitentür
eines Kraftfahrzeugs und zeigen in:
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1 einen
Schnitt durch den oberen Teil einer Kraftfahrzeugtür mit einem
Fensterrollo für
ein Eck-Seitenfenster;
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2 eine
perspektivische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Führungseinrichtung für einen
Betätigungsarm
für den
Rollobehang eines Fensterrollos;
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3 eine
isometrische Ansicht der Führungseinrichtung
gemäß 2;
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4 und 5 eine
Rückseitenansicht
sowie eine isometrische Rückseitenansicht
der Führungseinrichtung
gemäß den 2 und 3 mit
einer als Seilzugmechanismus ausgebildeten Antriebseinrichtung;
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6 eine
perspektivische Darstellung der Führungseinrichtung gemäß den 2 bis 5 von
der Oberseite einer Basisplatte bzw. eines Modulträgers und
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7 bis 9 eine
zweite Ausführungsform
der Führungseinrichtung
für den
Betätigungsarm
eines Fensterrollos in der Aufwickelposition des Rollobehangs, in
der Abwickelposition des Rollobehangs und in einer Zwischenstellung.
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch den oberen Teil einer Seitentür 1 eines Kraftfahrzeugs
mit einem Türausschnitt,
der durch einen vertikalen Längsholm 10 zwei
durch Fensterscheiben 11, 12 verschließbare Teilöffnungen
ausbildet, die durch Fensterrollos abdeckbar sind. Der Gegenstand
der vorliegenden Erfindung soll anhand eines Fensterrollos zum Abdecken
des Eckfensters 12 der Seitentür 1 näher erläutert werden.
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Das
Fensterrollo weist einen Rollobehang 30 auf, der auf eine
in einem Rollokasten oder einem Hohlraum des Seitenholms 10 angeordnete
Wickelwelle 3 aufgewickelt ist, die beispielsweise mit
einem Federantrieb verbunden ist, der beim Abziehen des Rollobehangs 30 von
der Wickelwelle 3 gespannt wird und die Wickelwelle 3 zum
Aufwickeln des Rollobehangs 30 auf die Wickelwelle 3 antreibt.
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Zum
Abziehen des Rollobehangs 30 von der Wickelwelle 3 sowie
zu dessen kontrolliertem Rückführen und
Aufwickeln auf die Wickelwelle 3 ist ein Betätigungsarm 4 vorgesehen,
an dessen oberem, der Oberkante der Türkarosserie benachbarten Ende eine
Anbindung 41 vorgesehen ist, an der der Rollobehang 30 befestigt
ist. An seinem entgegen gesetzten unteren Ende ist der Betätigungsarm 4 mit
einer Antriebs- und Führungseinrichtung 5, 6, 8 verbunden,
die den Betätigungsarm 4 von
einer in 1 dargestellten Ausgangsposition,
in der der Rollobehang 30 auf der Wickelwelle 3 aufgewickelt
ist, in eine Endposition bewegt, in der der Rollobehang 30 von
der Wickelwelle 3 abgewickelt ist und das Eckfenster 12 abdeckt.
Zwischen der Ausgangsposition zur Endposition des Betätigungsarms 4 verläuft die Anbindung 41 entlang
eines in der Regel senkrecht zur Wickelwelle 3 verlaufenden
Verstellweges 9, der im Wesentlichen geradlinig entsprechend
der eingetragenen Linie verläuft,
wodurch Querbelastungen des Rollobehangs 30 vermieden werden,
die zu Wellenbildungen und Faltenwürfen des Rollobehangs 30 führen würden.
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Die
Führungseinrichtung 5, 6 für den Betätigungsarm 4 ist
mit einer Basisplatte bzw. einem Modulträger 7 verbunden, der
unterhalb der Fensterbrüstung
des Eckfensters 12 in einem Türschacht der Kraftfahrzeugtür 1 angeordnet
ist und sowohl die Funktionselemente der Führungseinrichtung 5, 6 aufnimmt,
zu denen beispielsweise eine Führungs bahn 50 gehört, als
auch einen Längsschlitz 71 zum
Abstützen
des Betätigungsarms 4 senkrecht
zur Ebene der Kraftfahrzeugtür 1 aufweist.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
für die
Führungseinrichtung 5, 6 zur
Führung
des Betätigungsarms 4 entlang
des Verstellweges 9 der Anbindung 41 für den Rollobehang 30 werden
nachstehend anhand der 2 bis 9 gezeigt
und näher
erläutert.
In beiden Ausführungsbeispielen
wird von einem Koppelgetriebe als Führungseinrichtung mit unterschiedlichen
Getriebeelementen Gebrauch gemacht.
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In
der in den 2 bis 6 in unterschiedlichen
Ansichten und perspektivischen Darstellungen dargestellten ersten
Ausführungsform
des als Führungseinrichtung
eingesetzten Koppelgetriebes 5 ist das der Anbindung 41 für den Rollobehang 30 am oberen
Ende des Betätigungsarms 4 entgegen
gesetzte untere Ende mit einem Gleitelement 51 verbunden,
das in Verstellrichtung des Betätigungsarms 4,
d. h. in X-Richtung oder Fahrzeuglängsrichtung des Kraftfahrzeugs
sowie in Z-Richtung oder in Richtung der Fahrzeughochachse des Kraftfahrzeugs
auf einer Führungsbahn 50 gleitend
geführt
wird, die als integraler Bestandteil der Basisplatte bzw. des Modulträgers 7 ausgebildet
ist und in Verstellrichtung des Betätigungsarms 4 kurvenförmig verläuft. Das Gleitelement 51 ist
an einem Drehgelenk 56 befestigt, das mit dem unteren Ende
des Betätigungsarms 4 verbunden
ist, so dass das Gleitelement 51 der gekrümmten Führungsbahn 50 aufgrund
seiner formschlüssigen
Führung
auf der Führungsbahn 50 folgen
kann, ohne dass der Betätigungsarm 4 durch
die Krümmung
der Führungsbahn 50 hervorgerufene Schwenkbewegungen
ausführt.
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Über einen
Hebelarm 40, der als Teil des Betätigungsarms 4 ausgebildet
ist und winklig zum Betätigungsarm 4 verläuft, ist
das Gleitelement 51 bzw. das das Gleitelement 51 aufnehmende
Drehgelenk 56 mit einem ersten freien Drehgelenk 55 verbunden, das über einen
Koppelhebel 53 mit einem an der Basisplatte oder dem Modulträger 7 angelenkten
ersten ortsfesten Drehgelenk 54 verbunden ist.
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Die
als Koppelgetriebe ausgebildete Führungseinrichtung 5 bewirkt
eine Zwangsführung
des Betätigungsarms 4,
die sich aus der Kombination eines aus dem Gleitelement 51,
der Führungsbahn 50 und
dem Hebelarm 40 gebildeten Schubgelenks und eines aus dem
ersten freien Drehgelenk 55, dem Koppelhebel 53 und
dem ersten ortsfesten Drehgelenk 54 gebildeten Hebelgetriebes
zusammensetzt. Dabei bewirkt die Krümmung der Führungsbahn 50 in Z-Richtung
des Kraftfahrzeugs einen Ausgleich der in Folge der Schwenkbewegung
des Betätigungsarms 4 auftretenden
Bewegung der Anbindung 41 für den Rollobehang 30 in
Z-Richtung, so dass der ideale geradlinige Verlauf der Anbindung 41 entsprechend
der Bewegungsbahn 9 gemäß 1 im
Wesentlichen eingehalten wird.
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Die
Länge des
Hebelarms 40, d. h. des Abstandes zwischen dem Gleitelement 51 und
dem ersten freien Drehgelenk 55 sowie die Länge des
Koppelhebels 53, der das erste freie Drehgelenk 55 mit dem
ersten ortsfesten Drehgelenk 54 verbindet, sowie die Positionierung
des ersten ortsfesten Drehgelenks 54 auf der Basisplatte 7 bestimmt
die Bewegungsbahn 9 der Anbindung 41 für den Rollobehang 30 und
kann mit üblichen
mathematischen Methoden aus den Endstellungen des Betätigungsarms 4 bestimmt
werden.
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Als
Antrieb für
die Schwenkbewegung des Betätigungsarms 4 ist
eine Antriebseinrichtung 8 in Form eines Seilzugmechanismus
vorgesehen, der ein in Bowdenzügen 81 geführtes und
in einer geschlossenen Seilschlaufe um ein mit der Basisplatte 7 verbundenes
Umlenkelement 82 gelegtes Seil 80 aufweist, das über einen
Seilnippel 83, der in einer mit dem Betätigungsarm 4 verbundenen,
drehbar gelagerten Nippelkammer 84 angeordnet ist.
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Durch
Betätigen
des auf der Seiltrommel eines manuellen oder elektromotorischen
Antriebs aufgewickelten Seils 80 in der einen oder anderen
Drehrichtung wird der Betätigungsarm 4 von
der beispielsweise in 4 dargestellten, der Aufwickelposition des
Rollobehangs 30 entsprechenden Ausgangsposition in die
der Abwickelposition des Rollobehangs 30 entsprechende
Endposition verschwenkt, in der sich der Betätigungsarm 4 gegen
einen in 4 dargestellten Endanschlag 72 anlegt,
der den Schwenkwinkel des Betätigungsarms 4 begrenzt.
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4 zeigt
mehrere Verstrebungen 73 zur Aufnahme und Verstärkung des
ortsfestesten Drehgelenks 54, die die auf das ortsfeste
Drehgelenk 54 einwirkenden Kräfte großflächig in die Basisplatte 7 einleiten.
Des Weiteren zeigt 4 in der Rückseitenansicht die Anordnung
des das Gleitelement 51 aufnehmenden Drehgelenks 56, über das
das Gleitelement 51 mit dem Betätigungsarm 4 verbunden
ist.
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Die
Drehgelenke 54, 55, 56 des Koppelgetriebes
sind so ausgebildet, dass sie den Betätigungsarm 4 gegen
ein Verkippen quer zur Verstellebene sichern und damit eine Führung des
Betätigungsarms 4 in
der festgelegten Verstellebene gewährleisten.
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Zusätzlich ist,
wie insbesondere der perspektivischen Rückseitenansicht gemäß 5 und der
perspektivischen Vorderansicht gemäß 6 zu entnehmen
ist, ein Längsschlitz 71 in
einer abgewinkelten Oberkante 70 der Basisplatte 7 vorgesehen, der
seitliche Anschlagkanten für
den Betätigungsarm 4 in
Verstellrichtung ausbildet, wobei die Breite des Längsschlitzes 71 größer ist
als die Dicke des Betätigungsarms 4,
so dass dieser bei einer normalen Verstellbewegung nicht zur Anlage
an die die seitlichen Begrenzungen des Längsschlitzes 71 bildenden
Anschlagkanten kommt. Durch den Längsschlitz 71 wird der
Betätigungsarm 4 gegenüber Missbrauchskräften abgestützt, d.
h. eine auf den Betätigungsarm 4 quer
zur Verstellrichtung, d. h. in Y-Richtung des Kraftfahrzeugs, einwirkende
Kraft würde
dazu führen,
dass sich der Betätigungsarm 4 an
eine der seitlichen Anschlagkanten des Längsschlitzes 71 anlegt und
dadurch verhindert, dass das Koppelgetriebe 5 oder der über die
Anbindung 41 mit dem Betätigungsarm 4 verbundene
Rollobehang 30 beschädigt
wird.
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In
den 7 bis 9 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
für ein
als Führungseinrichtung
für den
Betätigungsarm 4 eingesetztes
Koppelgetriebe 6 in drei Bewegungsphasen dargestellt, das
im Unterschied zur ersten Ausführungsform
nicht aus einer Kombination eines Hebelgetriebes und eines Schubgelenks,
sondern aus der Kombination zweier Hebelgetriebe besteht, die ausschließlich aus
Hebel- oder Koppelarmen und Drehgelenken zusammengesetzt sind.
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7 zeigt
die zweite Ausführungsform
des als Führungseinrichtung
eingesetzten Koppelgetriebes 6 in einer der Aufwickelposition
des Rollobehangs entsprechenden Ausrichtung des Betätigungsarms 4.
Das Koppelgetriebe besteht aus einem ersten ortsfesten Drehgelenk 64,
das auf einer Basisplatte 7 angelenkt ist. Ein erster Koppelhebel 65 verbindet
das erste ortsfeste Drehgelenk 64 mit einem ersten freien
Drehgelenk 61, das über
einen Hebelarm 40 mit einem zweiten freien Drehgelenk 62 verbunden
ist. Der Hebelarm 40 ist als Teil des Betätigungsarms 4 ausgebildet
und gegenüber
der Längsrichtung
des Betätigungsarms 4 abgewinkelt,
so dass zwischen den gedachten Verbindungslinien der Anbindung 41 für den Rollobehang
mit dem ersten und zweiten freien Drehgelenk 61, 62 ein
Winkel ausgebildet ist.
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Das
zweite Drehgelenk 62 ist über einen zweiten Koppelhebel 66 mit
einem zweiten ortsfesten Drehgelenk 63 verbunden, das ebenfalls
auf der Basisplatte 7 angelenkt und im Bezug auf die Ausrichtung
des Betätigungsarms 4 oberhalb
des ersten ortsfesten Drehgelenks 64 auf der Basisplatte 7 angeordnet
ist.
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Wie
die in den 8 und 9 dargestellten Bewegungsphasen
des Betätigungsarms 4 bzw.
der Anbindung 41 für
den Rollobehang 30 zeigen, bewirkt die unterschiedliche
Anbindung des ersten und zweiten ortsfesten Drehgelenks 63 bzw. 64 auf
der Basisplatte 7 einen Ausgleich der Bewegung beim Verschwenken
des Betätigungsarms 4 in
Z-Richtung, d. h.
in Richtung der Fahrzeughochachse, so dass die Anbindung 41 für den Rollobehang 30 auf
der Querkräfte
vermeidenden idealen Bewegungsbahn 9 gemäß 1 bewegt
wird und Wellen- und Faltenbildungen des Rollobehangs 30 wirksam
vermieden werden.
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Auch
in dieser zweiten Ausführungsform
der als Koppelgetriebe 6 ausgebildeten Führungseinrichtung
bestimmt die geometrische Gestaltung des Koppelgetriebes 6 durch
Festlegung der Lage und Abstände
der ortsfesten und freien Drehgelenke 61, 62, 63, 64 und
der Hebellängen
der Hebel- und Koppelarme 40, 65, 66 den
Verlauf der Bewegungsbahn 9 und kann aus den Anfangs- und
Endbedingungen, d. h. der Länge
und den Winkellagen des Betätigungsarms 4 bzw.
der Anbindung 41 bestimmt werden.
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In
beiden Ausführungsformen
sind die ortsfesten Drehgelenke 54, 63, 64 und
die freien Drehgelenke 55, 61, 62 des
Koppelgetriebes 5 bzw. 6 derart ausgebildet, dass
sie den Betätigungsarm 4 unter den
im Betrieb des Fensterrollos üblicherweise
auftretenden Querbelastungen gegen ein Verkippen senkrecht zur Verstellrichtung
des Betätigungsarms 4 sichern,
so dass der Betätigungsarms 4 im
Betrieb innerhalb des in der abgewinkelten Oberkante 70 der Basisplatte 7 oder
des Modulträgers
ausgebildeten Längsschlitzes 71,
der breiter ist als die Dicke des Betätigungsarms 4, bewegt
wird, ohne die seitlichen Anschläge
des Längsschlitzes 71 zu
berühren,
die ausschließlich
Missbrauchskräfte
abfangen sollen.
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- 1
- Seitentür
- 3
- Wickelwelle
- 4
- Betätigungsarm
- 5,
6
- Koppelgetriebe
- 7
- Basisplatte
oder Modulträger
- 8
- Antriebseinrichtung
- 9
- Verstellweg
- 10
- Längsholm
- 11
- Fensterscheibe
- 12
- Eckfenster
- 30
- Rollobehang
- 40
- Hebelarm
- 41
- Anbindung
- 50
- Führungsbahn
- 51
- Gleitelement
- 53
- Koppelhebel
- 54
- Erstes
ortsfestes Drehgelenk
- 55
- Erstes
freies Drehgelenk
- 56
- Drehgelenk
- 61
- Erstes
freies Drehgelenk
- 62
- Zweites
freies Drehgelenk
- 63
- Zweites
ortsfestes Drehgelenk
- 64
- Erstes
ortsfestes Drehgelenk
- 65
- Erster
Koppelhebel
- 66
- Zweiter
Koppelhebel
- 70
- Oberkante
- 71
- Längsschlitz
- 72
- Endanschlag
- 73
- Verstrebungen
- 80
- Seil
- 81
- Bowdenzüge
- 82
- Umlenkelement
- 83
- Seilnippel
- 84
- Nippelkammer