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Die Erfindung betrifft eine fahrbare Maschine, insbesondere Autobetonpumpe, mit einem die Maschine tragenden Fahrzeugaufbau und mit einem am Fahrzeugaufbau angelenkten Stützausleger, der mittels eines am Fahrzeugaufbau einerseits und am Stützausleger andererseits angelenkten Linearantriebs zwischen einer eingeschwenkten Stellung und einer ausgeschwenkten Stellung um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Derartige fahrbare Maschinen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Beispielsweise Autobetonpumpen oder Mobilkrane verfügen über ausschwenkbare Stützausleger, die in ihrer ausgeschwenkten Stellung jeweils mittels eines am Ende des Stütztauslegers angeordneten Fußteils am Boden abstützbar sind und so einen sicheren Stand der Maschine, z. B. beim Ausfahren und Verschwenken eines Betonverteilermastes oder eines Kranauslegers, gewährleisten.
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Bei solchen fahrbaren Maschinen wird der Stützausleger mit Hilfe eines am Fahrzeugaufbau einerseits und am Stützausleger andererseits angelenkten Linearantriebs verschwenkt. Der Linearantrieb ist in der Regel ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder.
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Es besteht das Problem, die Stützausleger bei herkömmlichen fahrbaren Maschinen während des Fahrens, beispielsweise aufgrund der in Kurven wirkenden Fliehkräfte, ungewollt ausschwenken können. Die in der ausgeschwenkten Stellung vom Fahrzeugaufbau seitlich abstehenden Stützausleger können schwere Unfälle verursachen. Zur Vermeidung solcher Unfälle sind bei herkömmlichen Autobetonpumpen mechanische Verriegelungen vorgesehen, die z. B. aus am Stützausleger einerseits und am Fahrzeugaufbau andererseits angebrachten Laschen bestehen, die in der eingeschwenkten Stellung des Stützauslegers zueinander fluchtende Bohrungen aufweisen. In die Bohrungen kann ein Verriegelungsbolzen eingesetzt werden, der für eine Verriegelung des Stützauslegers in der eingeschwenkten Stellung sorgt.
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Aus der
DE 195 31 697 A1 ist ferner eine fahrbare Arbeitsmaschine bekannt, bei der die Stützausleger in ihren ausgeschwenkten Abstützstellungen gegen Verdrehen um ihre Schwenkachsen durch spielfrei kuppelbare Klauenkupplungen gesichert werden.
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Die zuvor beschriebenen herkömmlichen Maßnahmen zur Verriegelung des Stützauslegers in der eingeschwenkten Stellung haben verschiedene Nachteile. Die Laschen der Verriegelung müssen mir großer Präzision am Stützausleger und am Fahrzeugaufbau montiert werden, damit der Verriegelungsbolzen manuell, d. h. mit geringem Kraftaufwand, vom Bedienpersonal eingesetzt werden kann. Aufgrund der geforderten Präzision ist die Herstellung der zur Verriegelung notwendigen Elemente vergleichsweise aufwendig und teuer. Nachteilig ist weiterhin, dass die Verriegelungselemente sehr stabil und dementsprechend massiv ausgeführt sein müssen. Dies wirkt sich negativ auf das Gesamtgewicht der Maschine aus. Probleme ergeben sich auch hinsichtlich der Handhabung der herkömmlichen Verriegelung. Vor dem Ausschwenken der Stützausleger müssen die zugehörigen Verriegelungsbolzen manuell einzeln vom Bedienpersonal entfernt werden. Wird das Entfernen eines Verriegelungsbolzens vergessen, arbeitet der zu dem betreffenden Stützausleger gehörige Linearantrieb gegen den Verriegelungsmechanismus an, was zu Schäden an der Maschine führen kann. Wird andererseits das Einsetzen der Bolzen vergessen, bevor die fahrbare Maschine in Bewegung gesetzt wird, besteht Unfallgefahr, da die betreffenden Stützausleger, wie eingangs beschrieben, ungewollt ausschwenken können.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, eine fahrbare Maschine mit verbesserter Verriegelung der Stützausleger bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Ausgehend von einer Maschine der eingangs genannten Art ist eine dem Linearantrieb zugeordnete Blockiervorrichtung vorgesehen, die zwischen einer die Linearbewegung des Linearantriebs verhindernden Blockierstellung und einer Freigabestellung umschaltbar ist.
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Grundidee der Erfindung ist es, die Verriegelung des Stützauslegers in der eingeschwenkten Stellung durch eine in den Linearantrieb integrierte Blockiervorrichtung zu realisieren. Diese Blockiervorrichtung verhindert eine Linearbewegung des Linearantriebs, so dass ein ungewolltes Ausschwenken des Stützauslegers während der Fahrt vermieden wird. Eine erfindungsgemäß in den Linearantrieb integrierte Blockiervorrichtung ist einfacher und kostengünstiger zu realisieren als die herkömmliche Art der Verriegelung. Vorteilhafterweise sind Linearantriebe, beispielsweise Hydraulikzylinder, mit integrierter Blockiervorrichtung als vorgefertigte Komponenten zu vergleichsweise geringen Kosten erhältlich. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung der erfindungsgemäßen Verriegelung erfolgt einfach durch Umschalten der in den Linearantrieb integrierten Blockiervorrichtung. Dies ist vorteilhafterweise mit deutlich weniger Aufwand verbunden als das bei der herkömmlichen Verriegelung erforderliche Einsetzen bzw. Entfernen der Verriegelungsbolzen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Linearantrieb ein linear bewegliches Antriebselement, wobei die Blockiervorrichtung ein quer zur Bewegungsrichtung des Antriebselementes bewegliches Blockierglied aufweist, welches das Antriebselement in der Blockierstellung festlegt. Das bewegliche Antriebselement kann z. B. ein Antriebskolben eines Hydraulikzylinders sein. Das quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens bewegliche Blockierglied legt dann den Kolben, durch Kraft- oder Formschluss, in der Blockierstellung fest. Die Blockierstellung kann z. B. die Endstellung des Antriebskolbens des Hydraulikzylinders sein.
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Sinnvollerweise sind sowohl der Linearantrieb als auch die Blockiervorrichtung fluidbetätigt. Dies ermöglicht die Realisierung einer automatischen Betätigung der Blockiervorrichtung und zwar in der Weise, dass die Blockiervorrichtung automatisch in die Freigabestellung schaltet, wenn der Stützausleger aus der eingeschwenkten Stellung in die ausgeschwenkte Stellung verschwenkt wird und/oder die Blockiervorrichtung automatisch in die Blockierstellung schaltet, wenn der Stützausleger aus der ausgeschwenkten Stellung in die eingeschwenkte Stellung verschwenkt wird. Es ist problemlos möglich, die Ansteuerung der hydraulisch betätigten Blockiervorrichtung in die Hydrauliksteuerung des Stützauslegers zu integrieren. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Ver- bzw. Entriegelung der Stützausleger vom Bedienpersonal niemals vergessen werden kann. Es ist sichergestellt, dass der Linearantrieb des Stützauslegers nur aktiviert wird, wenn die Blockiervorrichtung in die Freigabestellung umgeschaltet ist. Ebenso ist sichergestellt, dass die Blockiervorrichtung in der Blockierstellung ist, wenn die Maschine mit eingeschwenktem Stützausleger verfahren wird. Durch diese Ausgestaltung ist die fahrbare Maschine hinsichtlich der Bedienung und hinsichtlich der Sicherheit gegenüber dem Stand der Technik deutlich verbessert.
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Aus Sicherheitsgründen kann zweckmäßigerweise vorgesehen sein, dass die Blockiervorrichtung bei der erfindungsgemäßen fahrbaren Maschine ohne Fluidbeaufschlagung d. h. drucklos, automatisch in die Blockierstellung schaltet und in der Blockierstellung gehalten wird. Bevor eine fahrbare Maschine, beispielsweise eine Autobetonpumpe oder ein Mobilkran, verfahren wird, wird das Hydrauliksystem üblicherweise drucklos geschaltet. Die Blockiervorrichtung ist dann zweckmäßigerweise so auszugestalten, dass diese drucklos in die Blockierstellung schaltet und in der Blockierstellung gehalten wird. Nur so ist eine sichere Verriegelung des Stützauslegers in der eingeschwenkten Stellung gewährleistet, wenn die Maschine verfahren wird.
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Um Bedienfehler zu vermeiden, ist gemäß einer weiteren sinnvollen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Blockiervorrichtung nur in der eingeschwenkten Stellung des Stützauslegers in die Blockierstellung umschaltbar ist.
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Um die Sicherheit der fahrbaren Maschine weiter zu verbessern, kann eine Detektionseinrichtung zur Detektion des Schaltzustands der Blockiervorrichtung sinnvoll sein. Mittels der Detektionseinrichtung ist für das Bedienpersonal der Maschine feststellbar, ob die Blockiervorrichtung bei eingeschwenktem Stützausleger ordnungsgemäß in die Blockierstellung umgeschaltet ist, bzw. ob sich die Blockiervorrichtung in der Freigabestellung befindet, bevor der Linearantrieb zum Ausschwenken des Stützauslegers aktiviert wird. Eine solche Detektionseinrichtung kann zusammen mit einer Einrichtung zur Erkennung einer Fahrbewegung der Maschine zur Erzeugung eines Alarmsignals genutzt werden. Ein geeigneter Alarmgeber sorgt dafür, dass ein Alarmsignal erzeugt wird, wenn die Maschine in der Freigabestellung der Blockiervorrichtung verfahren wird. Wird die Maschine ohne ordnungsgemäße Verriegelung des Stützauslegers in Bewegung gesetzt, wird dies dem Bedienpersonal sofort signalisiert. Hierzu kann der Alarmgeber beispielsweise im Führerhaus der Maschine angeordnet sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1: Fahrzeugaufbau mit Stützausleger einer herkömmlichen Maschine;
- 2: Fahrzeugaufbau mit Stützausleger gemäß der Erfindung.
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Die Figuren zeigen schematisch eine erfindungsgemäße verfahrbare Maschine 1, wobei die Figuren nur einen Ausschnitt zeigen. Zu erkennen ist jeweils ein Stützausleger 2, der mit einem Fahrzeugaufbau 3 verbunden ist, und zwar über ein Drehgelenk 4 mit einer vertikalen Schwenkachse (senkrecht zur Darstellungsebene). In den Figuren zeigt die obere Darstellung jeweils die ausgeschwenkte Stellung des Stützauslegers 2, in welcher der Stützausleger 2 in Bezug auf den Fahrzeugaufbau 3 seitlich ausgestellt ist. Die untere Darstellung zeigt die eingeschwenkte Stellung, in welcher der Stützausleger gegen die Längsseite des Fahzeugaufbaus 3 eingeschwenkt ist.
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Zum Verschwenken dient ein Linearantrieb 5, bei dem es sich um einen Hydraulikzylinder handelt. Der Linearantrieb 5 ist über Anlenkpunkte 6 und 7 mit dem Stützausleger 2 bzw. mit dem Fahrzeugaufbau 3 verbunden.
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Die 1 zeigt einen herkömmlichen Verriegelungsmechanismus, der aus einer am Fahrzeugaufbau 3 im Bereich des Anlenkpunkts 7 angeordneten Lasche 8 und einer am Stützausleger 2 angeordneten Lasche 9 besteht. In der unteren Darstellung der 1 ist zu erkennen, dass die Bohrungen der Laschen 8 und 9 in der eingeschwenkten Stellung des Stützauslegers fluchten. In die fluchtenden Bohrungen kann ein (nicht näher dargestellter) Verriegelungsbolzen eingesetzt werden, der den Stützausleger 2 in der eingeschwenkten Stellung festlegt. Auf diese Weise wird ein ungewolltes Ausschwenken des Stützauslegers 2 vermieden.
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Die
2 zeigt die fahrbare Maschine
1 mit erfindungsgemäßer Verriegelung des Stützauslegers
2. Dem Linearantrieb
5 ist eine Blockiervorrichtung
10 zugeordnet. Die Blockiervorrichtung
10 ist zwischen einer die Linearbewegung des Linearantriebs
5 verhindernden Blockierstellung und einer Freigabestellung umschaltbar. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Blockiervorrichtung
10 im Bereich des Anlenkpunktes
6 am Ende des Antriebszylinders des Linearantriebs
5 angeordnet. Die Blockiervorrichtung
10 umfasst ein Blockierglied (nicht dargestellt), welches einen Kolben
11 des Linearantriebs
5 in der eingeschwenkten Stellung des Stützauslegers
2 an seinem Endanschlag festlegt. Ein geeigneter fluidbetätigter Linearantrieb mit Blockiervorrichtung ist beispielsweise in der
DE 20 2007 006 789 U1 beschrieben.
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Die Blockiervorrichtung 11 ist zweckmäßigerweise ebenso wie der Linearantrieb 5 fluidbetätigt. Dies ermöglicht eine automatische Umschaltung der Blockiervorrichtung 10 zwischen der Blockierstellung und der Freigabestellung. Die automatische Umschaltung erfolgt so, dass die Blockiervorrichtung automatisch in die Freigabestellung schaltet, wenn der Stützausleger 2 aus der eingeschwenkten Stellung in die ausgeschwenkte Stellung verschwenkt wird und die Blockiervorrichtung 10 automatisch in die Blockierstellung umschaltet, wenn der Stützausleger 2 aus der ausgeschenkten Stellung in die eingeschwenkte Stellung verschwenkt wird. Allerdings kann die Blockiervorrichtung 10 ebenso gut als einfache handbetätigte Mechanik realisiert werden, wenn dies z. B. aus Kostengründen angezeigt ist.