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Die
Erfindung betrifft einen Behälter mit mindestens einer
Kammer zur Aufnahme einer Substanz, die jeweils eine Ausbringöffnung
und eine weitere Öffnung aufweist, die mit einem in der
Kammer verschiebbaren Kolben zum Ausbringen der Substanz verschlossen
ist, und mit einer Kolbenstangenanordnung zum Verschieben des Kolbens
in der Kammer.
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Derartige
Behälter sind für verschiedene Anwendungsbereiche
bekannt, bspw. um Ein- oder Mehrkomponentenmaterial, insbesondere
für den Dentalbereich, aufzubewahren und unmittelbar vor der
Verarbeitung auszutragen. So sind aus der
EP 1 679 126 A1 sowie aus
der
EP 0 624 403 B1 jeweils Behälter
zum Aufbewahren und Ausbringen von zwei Komponenten bekannt, bei
denen eine rückseitig aus dem Behälter ragende
Kolbenstange vorgesehen ist.
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Weiter
wird von der TAH Indusries, Inc., Robbinsville, USA unter der Bezeichnung
'u-TAH
TM nano' ein Behälter der
oben genannten Art mit zwei koaxial zueinander und im Wesentlichen
hintereinander angeordneten Kammern angeboten, die mittels eines topfartigen
Transferkolbens entleert werden können. Dieser Behälter
wird mit einer Verschlusskappe ausgeliefert, die vor der ersten
Benutzung entfernt werden muss, um ggf. einen separaten Mischer
oder dgl. Applikator an dem Behälter zu befestigen. Der
Behälter 'u-TAH
TM nano' weist einen
Halteabschnitt auf, der zur Verbindung mit einer Ausbringpistole
geeignet ist, die z. B. unter der Bezeichnung 'Centrix
®'
von der Centrix, Inc., Shelton, USA vertrieben wird. Eine solche
Pistole ist auch in der
EP
1 256 389 A2 dargestellt.
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Diese
Ausbringpistole weist einen Stößel auf, der einen
definierten Weg in den Deckel des Behälters vorgeschoben
werden kann, wodurch die Kolbenanord nung innerhalb der Kammer vorgeschoben wird,
um die in den Kammern aufgenommenen Substanzen auszubringen. Eine
Besonderheit dieser bekannten Behälter ist es dabei, dass
diese mit nur einem Hub des Stößels der Ausbringpistole
vollständig entleert werden kann. Der Stößel
der Ausbringpistole ist daher maximal um den definierten Betrag
vor und zurück bewegbar.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Behälter der eingangs genannten Art bereitzustellen, welcher
eine größere Menge der Substanzen aufnehmen und
ausbringen kann.
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Diese
Aufgabe kann mit einem Behälter der eingangs genannten
Art dadurch gelöst werden, dass bei einem vorgegebenen
Hub des Stößels der Ausbringpistole der Querschnitt
der Kammern vergrößert wird, so dass bei jedem
Hub des Stößels eine größere
Menge der Substanzen ausgebracht werden kann. Dies wird jedoch zum
Einen aus optischen Gesichtspunkten als nachteilig empfunden, zum
Anderen ist ein genaues Dosieren auf diese Weise nur schwer möglich,
da mit einer kleinen Hubbewegung des Stößels bereits
eine große Menge der Substanz aus dem Behälter
ausgetragen wird. Zudem erschweren die mit zunehmendem Querschnitt
zunehmende zum Ausbringen erforderliche Kraft sowie die beispielsweise
im Mundraum beengten Platzverhältnisse den Einsatz von
Behältern mit großem Querschnitt.
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Erfindungsgemäß wird
die oben genannte Aufgabe mit einem Behälter der eingangs
genannten Art im Wesentlichen dadurch gelöst, dass die
Kolbenstangenanordnung wenigstens eine erste Kolbenstange, die dem
Kolben zugewandt ist und wenigstens eine weitere Kolbenstange aufweist.
An der ersten und/oder der weiteren Kolbenstange ist wenigstens
ein Mittel zur form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung
der Kolbenstangen sowie wenigstens ein Federelement vorgesehen,
das zwischen der ersten Kolbenstange und der weiteren Kolbenstange
vorgespannt ist. Die Kolbenstangen können dabei mittels eines
Federele ments aus einer ersten Ausbringstufe, in der die erste Kolbenstange
zumindest bereichsweise neben der weiteren Kolbenstange angeordnet ist,
in eine zweite Ausbringstufe überführt werden,
in der die erste und die weitere Kolbenstange im Wesentlichen hintereinander
angeordnet und miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten kann
mit dem erfindungsgemäßen Behälter in
zwei (oder mehr) Stufen nacheinander jeweils eine Menge der Substanz
aus der Kammer ausgebracht werden. Hierzu sind zwei aufeinanderfolgende
Hübe des Stößels der Ausbringpistole
erforderlich.
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Die
Verbindung der Kolbenstangen in der zweiten Ausbringstufe erfolgt
vorzugsweise über eine Schnapp- oder Rastverbindung. Alternativ
oder zusätzlich kann auch eine Klemmverbindung vorgesehen
werden.
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Da
bei jedem Hub des Stößels nur eine geringe Menge
der Substanz ausgebracht wird, ist eine besonders exakte Dosierung
möglich. Zudem kann der Behälter eine vorzugsweise
zylindrische, langgestreckte Gestalt aufweisen, die auch aus optischen Gesichtspunkten
bevorzugt wird. Die erfindungsgemäße Kolbenstangenanordnung
ist dabei derart ausgebildet, dass zunächst beide Kolbenstangen
gemeinsam einen ersten Hub ausführen, wobei während
dieser ersten Ausbringstufe das Federelement zwischen den beiden
Kolbenstangen gespannt bleibt, und dass darauffolgend in der zweiten
Ausbringstufe bei einem Zurückziehen des Stößels
der Ausbringpistole zunächst durch die Kraft des Federelementes
die erste Kolbenstange und die zweite Kolbenstange relativ zueinander
bewegt und anschließend miteinander verbunden, vorzugsweise verrastet,
werden, so dass dann in einem zweiten Hub wiederum beide Kolbenstangen
gemeinsam vorgeschoben werden können. Da die beiden Kolbenstangen
in der ersten Ausbringstufe im Wesentlichen nebeneinander angeordnet
sind, während diese in der zweiten Ausbringstufe hintereinander
angeordnet sind, verändert sich die Länge der
Kolbenstangenanordnung zwischen der ersten Ausbringstufe und der zweiten
Ausbringstufe.
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Die
Verbindung der Kolbenstangen in der zweiten (bzw. weiteren) Ausbringstufe
kann derart erfolgen, dass zunächst der erste Hub vollständig
ausgeführt worden sein muss, bevor die Kolbenstangen miteinander
verbunden werden können. Alternativ können insbesondere
bei einer Klemmverbindung zwischen den Kolbenstangen oder beispielsweise
einer Rastverbindung mit einer Vielzahl von Rastzähnen
die Kolbenstangen unabhängig davon miteinander verbunden
werden, ob der erste Hub vollständig ausgeführt
wurde, d. h. unabhängig davon, ob die erste Kolbenstange
zunächst maximal vorgeschoben wurde.
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Die
wenigstens zwei Kolbenstangen der Kolbenstangenanordnung müssen
in der ersten Ausbringstufe nicht vollständig nebeneinander
angeordnet sein, sondern es ist ausreichend, wenn diese sich in
axialer Richtung, d. h. in Vorschubrichtung während des
Ausbringens, bereichsweise überlappen. Weiter muss auch
in der zweiten Ausbringstufe die erste Kolbenstange und die weitere
Kolbenstange nicht exakt hintereinander angeordnet sein, sondern diese
können einander ebenfalls bereichsweise überlappen
und müssen insbesondere nicht fluchtend miteinander angeordnet
sein, sofern die Länge der Kolbenstangenanordnung gegenüber
der ersten Ausbringstufe vergrößert ist. Es wird
jedoch besonders bevorzugt, wenn die erste Kolbenstange und die weitere
Kolbenstange in der ersten Ausbringstufe einander teleskopartig
umgreifend ineinander angeordnet sind. Hierzu kann eine der Kolbenstangen
mit einer Bohrung oder dgl. Öffnung versehen sein, in welcher
die andere Kolbenstange geführt ist. Die Kolbenstangen
können auch hülsenartig ausgestaltet sein, wobei
diese Hülsen in der ersten Ausbringstufe teleskopartig
ineinandergeschoben und in der zweiten Ausbringstufe auseinandergezogen
sind.
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Um
die Kolbenstangen während der zweiten Ausbringstufe so
miteinander zu verbinden, dass diese gemeinsam vorgeschoben werden
können, kann in einer der Kolbenstangen eine Rast-Nut und
in der jeweils anderen Kolbenstange eine Rastnase zum Eingriff mit
der Rast-Nut vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich
hierzu kann an wenigstens einer der Kolbenstangen wenigstens ein
Spreiz- oder Raststeg vorgesehen sein, der in Abhängigkeit
der relativen Position der Kolbenstangen zueinander aus einer ein Verschieben
der Kolbenstangen relativ zueinander ermöglichenden Stellung
in der ersten Ausbringstufe in eine zweite, ein Verschieben der
Kolbenstangen relativ zueinander zumindest in einer Richtung blockierenden
Stellung in der zweiten Ausbringstufe schnappt. Es wird erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, wenn die Rastverbindung zwischen den Kolbenstangen selbsttätig
einrastet, sobald das Federelement die beiden Kolbenstangen relativ
zueinander ausreichend weit bewegt hat. Grundsätzlich wäre
es jedoch auch möglich, dass die Kolbenstangen bspw. durch
einen manuellen Eingriff in der verlängerten Position der
Kolbenstangenanordnung arretiert werden.
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Um
die Genauigkeit der Dosierung beim Ausbringen der wenigstens einen
Substanz aus dem Behälter zu verbessern, wird es bevorzugt,
wenn die weitere Kolbenstange sich in der ersten und in der zweiten
Ausbringstufe direkt auf der ersten Kolbenstange abstützt.
Die Kraft zum Vorschieben des wenigstens einen Kolbens in der Kammer
wird nicht über das Federelement, bspw. eine Druckfeder, übertragen,
sondern die Kolbenstangen stützen sich unmittelbar aufeinander
ab. Alternativ hierzu kann wenigstens ein vorzugsweise starres Zwischenglied zwischen
den Kolbenstangen vorgesehen sein, welches zur Übertragung
der Ausbringkraft dient.
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Der
erfindungsgemäße Behälter ist sowohl zur
Lagerung und zum Ausbringen einer einzigen Substanz in einer einzigen
Kammer geeignet, als auch zum getrennten Lagern und gemeinsamen
Ausbringen mehrerer Substanzen in verschiedenen Kammern. Die Ausgestaltung
der Kammern und des Behälters kann insbesondere wie in
der
DE 20 2008 007
801 U , auf welche vollumfänglich Bezug genommen
wird, beschrieben erfolgen.
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Wenn
in dem Behälter mehrere Kammern hinter- und/oder nebeneinander
angeordnet sind, ist jeder Kammer jeweils ein Kolben und eine Kolbenstange
oder zumindest ein Abschnitt einer Kolbenstange zugeordnet. Nach
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind in dem Behälter zwei Kammern mit jeweils einem etwa
halbkreisförmigen Querschnitt nebeneinander angeordnet,
so dass der Behälter insgesamt eine im Wesentlichen zylindrische
Außenkontur aufweist. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind zwei einander konzentrisch umgreifende Kammern
vorgesehen, wobei die äußere Kammer einen ringförmigen
Raum definiert, welcher die innere Kammer umschließt. Die
Kolben können dabei als Ringkolben für die äußere
Kammer, sowie ein bspw. kreisförmiger Kolben für
die innere Kammer gestaltet sein. Weiter ist es auch möglich,
die beiden Kammern hintereinander vorzusehen, wobei für
die hintere Kammer ein vorzugsweise zentraler Auslasskanal durch
die vordere Kammer führt. Das vordere Ende ist dabei das
distale Ende, d. h. das Ende, an welchem die wenigstens eine Ausbringöffnung
vorgesehen ist, während das durch den wenigstens einen Kolben
verschlossene Ende das proximale bzw. hintere Ende ist.
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Zur
Verwendung des erfindungsgemäßen Behälters
mit einer Ausbringpistole, bspw. der eingangs genannten 'Centrix®' Ausbringpistole, wird es bevorzugt,
wenn die Kolbenstangenanordnung zusätzlich einen Transferkolben
aufweist, der in einem der wenigstens einen Ausbringöffnung
abgewandten Ende verschiebbar geführt ist. Der Transferkolben
ist dabei in einem zylindrischen Abschnitt mit einem verdickten
Ende des Deckels geführt, wobei der Transferkolben im Auslieferungszustand
vorzugsweise im Wesentlichen bündig mit dem Ende des zylindrischen Abschnitts
des Deckels abschließt. Der Stößel der Ausbringpistole
dringt somit zum Austragen der wenigstens einen Substanz aus dem
Behälter in diesen zylindrischen Abschnitt des Deckels
ein und schiebt dabei den Transferkolben in Richtung zu der wenigstens
einen Ausbringöffnung, wodurch auch die Kolbenstangen vorgeschoben
werden. Vorzugsweise ist der Transferkolben einstückig
mit wenigstens einer Kolbenstange ausgebildet. Alternativ kann der
Transferkolben auch als ein separates Bauteil gestaltet sein.
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Der
Behälter kann erfindungsgemäß an seinem
distalen, die wenigstens eine Ausbringöffnung aufweisenden
Ende einen Applikator aufweisen, der bspw. als ein Ausbringröhrchen
und/oder als ein Mischer ausgebildet sein kann. Dabei wird es bevorzugt,
wenn der Applikator im befüllten Auslieferungszustand des
Behälters bereits fest mit dem Behälter verbunden
ist, so dass der Applikator vor der Inbenutzungnahme des Behälters
nicht montiert und vorzugsweise auch nicht aktiviert werden muss.
Die Anwenderfreundlichkeit des erfindungsgemäßen
Behälters wird erheblich gesteigert, wenn dieser zur Benutzung
lediglich in eine Ausbringpistole eingelegt und diese Pistole betätigt
werden muss, ohne dass weitere Schritte erforderlich sind. Eine
derartige intuitive Benutzung des Behälters verringert
auch die Möglichkeiten einer Fehlbedienung. Der Applikator
kann dabei entweder unlösbar mit dem Behälter
verbunden sein oder auswechselbar sein, so dass die wenigstens eine
in dem Behälter aufgenommene Substanz in mehreren aufeinanderfolgenden
Anwendungen ausgebracht werden kann.
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Um
die im Behälter aufgenommene wenigstens eine Substanz während
des Transports und der Lagerung möglichst keimfrei zu halten,
ein Eindringen von Schmutz sowie ein Austreten der wenigstens einen
Substanz zu verhindern, muss der Behälter nicht nur durch
den wenigstens einen Kolben an der proximalen Seite abgedichtet
sein, sondern auch an der distalen Seite. Hierzu wird es bevorzugt,
wenn die wenigstens eine Ausbringöffnung vor dem ersten Ausbringen
einer Substanz aus dem Behälter durch eine Dichtungsanordnung
verschlossen ist. Auch in Bezug auf diese Dichtungsanordnung wird
es bevorzugt, wenn diese automatisch, d. h. möglichst bei
der intuitiven Benutzung des Behälters, geöffnet
wird. Dies kann vorzugsweise dadurch erfolgen, dass durch den Innendruck
der Substanz in der Kammer die Dichtungsanordnung innerhalb eines
Ausbringkanals so verschoben wird, dass eine Strömungsverbindung
zwischen der Kammer und bspw. dem Applikator oder der Ausbringöffnung
freigegeben wird. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist
es auch möglich, dass die Dichtungsanordnung mit dem Applikator
zusammenwirkt, wobei die Dichtungsanordnung geöffnet werden
kann, indem der Applikator oder ein weiteres Bauteil relativ zu
dem Behälter verschoben wird. Dieses Verschieben schließt
eine axiale Bewegung, eine radiale Bewegung und/oder eine Drehbewegung
ein. Auch zu der Dichtungsanordnung und dem Öffnen des
Behälters wird auf die
DE 20 2008 007 801 U Bezug genommen.
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In
Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass
die Kraft des wenigstens einen Federelementes derart auf die Dichtungsanordnung
abgestimmt ist, dass die Dichtungsanordnung nicht alleine durch
die Kraft des Federelementes offenbar ist. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass die Kolbenstangen der Kolbenstangenanordnung
nicht bereits während des Transports oder der Lagerung
so relativ zueinander verschoben werden, dass der Innendruck innerhalb
der wenigstens einen Kammer so stark ansteigt, dass die Dichtungsanordnung
selbsttätig geöffnet wird. Hierzu wird es bevorzugt,
wenn die Kolbenstangen besonders leichtgängig gegeneinander
verschiebbar sind, so dass die Kraft des Federelementes nur gering
sein muss, um die Kolbenstangenanordnung von der ersten Ausbringstufe
in die zweite Ausbringstufe zu bewegen.
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Alternativ
oder zusätzlich hierzu ist es möglich, die Kolbenstangen
in der ersten Ausbringstufe zumindest vor dem ersten Vorschieben
der ersten Kolbenstange in einer das Federelement komprimierenden
Stellung lösbar zu verriegeln. Diese Verriegelung kann
bspw. selbsttätig dadurch gelöst werden, indem
die Kolbenstangenanordnung während der ersten Ausbringstufe
vorgeschoben wird. Auf diese Weise wird jegliche Beeinflussung der
Dichtungsanordnung durch das Federelement während des Transports
und der Lagerung des Behälters ausgeschlossen.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird weiter durch eine Kolbenstangenanordnung gelöst,
die beispielsweise in einem Behälter der oben genannten
Art verwendbar ist. Diese Kolbenstangenanordnung weist erfindungsgemäß eine
erste Kolbenstange und eine zweite Kolbenstange auf, die in einem
ersten, komprimierten Zustand im Wesentlichen nebeneinander angeordnet
sind, und die in einen zweiten, expandierten Zustand überführbar
sind, in dem die Kolbenstangen im Wesentlichen hintereinander angeordnet
sind. Dabei blockieren an wenigstens einer der Kolbenstangen vorgesehene
Sperrmittel im zweiten Zustand eine Rückkehr in den ersten Zustand.
Diese ggf. lösbaren Sperrmittel können einander
zugeordnete Rast-Nuten und Rastnasen und/oder Raststege sein. Das Überführen
von dem ersten in den zweiten Zustand erfolgt vorzugsweise selbsttätig,
d. h. beispielsweise durch eine Druckfeder.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen schematisch:
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1 eine
Explosionsdarstellung eines Behälters nach einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
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2 in
Schnittansicht den Behälter nach 1 vor der
ersten Benutzung,
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3 in
Schnittansicht den Behälter nach 1 nach dem
Ende der ersten Ausbringstufe,
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4 in
Schnittansicht den Behälter nach 1 in der
zweiten Ausbringstufe,
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5 in
Schnittansicht den Behälter nach 1 im entleerten
Zustand,
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6 in
perspektivischer Darstellung, teilweise aufgeschnitten, die Kolbenstangenanordnung des
Behälters nach 1.
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7 eine
Explosionsdarstellung eines Behälters nach einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung,
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8 in
Schnittansicht den Behälter nach 7 vor der
ersten Benutzung,
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9 in
Schnittansicht den Behälter nach 7 nach dem
Ende der ersten Ausbringstufe,
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10 in
Schnittansicht den Behälter nach 7 in der
zweiten Ausbringstufe,
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11 in
Schnittansicht den Behälter nach 7 im entleerten
Zustand,
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12a, b in perspektivischer Darstellung, teilweise
aufgeschnitten, die Kolbenstangenanordnung des Behälters
nach 7,
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13 in
Schnittansicht einen Behälter nach einer weiteren Ausführungsform
vor der ersten Benutzung und
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14a, b in perspektivischer Darstellung, teilweise
aufgeschnitten, die Kolbenstangenanordnung des Behälters
nach 13.
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Der
in den 1 bis 6 dargestellte Behälter 1 ist
im Wesentlichen durch ein zylindrisches Gehäuse 2,
einen Deckel 3, eine darin verschiebbare Kolbenstan genanordnung 4 sowie
einen in der dargestellten Ausführungsform als Mischer
ausgebildeten Applikator 5 gebildet.
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In
dem Gehäuse 2 sind zwei im Querschnitt etwa halbkreisförmige
Kammern 6a und 6b nebeneinander angeordnet, die
durch eine Trennwand 7 sowie das Gehäuse 2 begrenzt
werden. An dem hinteren Ende des Gehäuses 2, welches
den Deckel 3 trägt, sind die Kammern 6a und 6b jeweils
durch einen Kolben 8a bzw. 8b verschlossen, der
abdichtend innerhalb der Kammern verschiebbar ist. Das gegenüberliegende
Ende der Kammern ist durch einen Dichtkolben 9 verschlossen,
welcher in einem Ausbringkanal für die in den Kammern aufgenommenen Substanzen
in Ausbringrichtung verschiebbar ist. In der in 2 gezeigten
Position des Dichtkolbens 9 verschließt dieser
die Ausbringöffnungen 11a bzw. 11b in
den Kammern 6a und 6b. Abweichend von der Darstellung
in 1 wird der Dichtkolben 9 von der dem
Applikator 5 zugewandten Seite in das Gehäuse eingesetzt.
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Der
Applikator 5 ist als ein statischer Mischer ausgebildet,
der eine Mischerhelix 5a und eine Mischerhülse 5b aufweist.
Die Mischerhelix 5a ist in der dargestellten Ausführungsform
in den Ausbringkanal 10 einsteckbar, während die
Mischerhülse 5b mit ihrem distalen Ende den Ausbringkanal 10 umgreift.
Zur Befestigung des Mischers 5 an dem Gehäuse 2 ist
eine Kupplungsanordnung vorgesehen, mit welcher der Mischer bzw.
ein beliebiger anderer Applikator lösbar befestigbar ist.
Die Kupplungsanordnung weist in der dargestellten Ausführungsform zwei
Federarme 12 auf, die an der Stirnseite des Gehäuses 2 neben
dem Ausbringkanal 10 vorgesehen sind. An den Federarmen 12 sind
radial nach innen weisende Haken vorgesehen, welche entsprechende Rastnasen
an der distalen Schürze der Mischerhülse 5b hintergreifen
können, wenn die Federarme 12 durch eine Drehung
des Sicherungsrings 13 gegen die distale Schürze
der Mischerhülse 5b angelegt werden. Durch eine
entgegengesetzte Drehung des Sicherungsrings 13, der in
axialen Richtung fest, aber drehbar auf dem Gehäuse gehalten
ist, können die Federarme 12 auseinandergespreizt
werden, um den Mischer 5 von dem Gehäuse 2 zu
lösen.
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Wie
auch aus der vergrößerten Darstellung der 6 ersichtlich
ist, weist die Kolbenstangenanordnung 4 eine zweiteilige
erste Kolbenstange 14a, 14b auf, die mit den Kolben 8a, 8b verbunden
ist. Zwischen den beiden ersten Kolbenstangen 14a, 14b ist
ein Freiraum ausgebildet, so dass die erste Kolbenstange über
die Trennwand 7 geschoben werden kann. Eine zweite Kolbenstange 15 ist
einstückig mit einem Transferkolben 16 ausgebildet,
welcher in einem zylindrischen Abschnitt 17 des Deckels 3 verschiebbar
geführt ist. Zwischen den beiden Teilen 14a und 14b der
ersten Kolbenstange und der zweiten Kolbenstange 15 ist
jeweils eine Druckfeder 18a bzw. 18b vorgesehen,
die in 2 in ihrem komprimierten Zustand gezeigt ist.
Auch die zweite Kolbenstange 15 ist mit einem Schlitz bzw.
Freiraum für die Trennwand 7 versehen.
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Die
erste Kolbenstange besteht im Wesentlichen aus zwei sich in Richtung
zu dem Deckel 3 erstreckenden stiftförmigen Elementen 14a und 14b, während
die zweite Kolbenstange 15 zwei hülsenartige Abschnitte
aufweist, in denen die stiftartigen Elemente 14a, 14b der
ersten Kolbenstange verschiebbar geführt sind. In der in
den 2 und 6 gezeigten, ineinandergeschobenen
Position der stiftartigen Elemente und der hülsenartigen
Abschnitte, liegt eine vordere Stirnwand der hülsenartigen
Abschnitte auf einer verbreiterten Kopffläche der beiden Teile
der ersten Kolbenstange an. Die Druckfedern 18a bzw. 18b sind
dabei die hülsenartigen Abschnitte der zweiten Kolbenstange 15 umgreifend
vorgesehen. Die stiftartigen Elemente 14a, 14b der
ersten Kolbenstange sind an ihrem proximalen Ende jeweils mit einer
Rast-Nut 19 versehen. Auf der Innenseite sind die hülsenartigen
Abschnitte der zweiten Kolbenstange 15 an ihrem vorderen,
distalen Ende mit Rastnasen 20 versehen.
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In
dem in 2 gezeigten Auslieferungszustand des Behälters 1 sind
die beiden Kammern 6a und 6b jeweils mit einer
nicht dargestellten Substanz befüllt. Die beiden Kolbenstangen
sind teleskopartig ineinander geschoben, so dass die Kolbenstangenanordnung 4 in
axialer Richtung, d. h. in Ausbringrichtung vergleichsweise kurz
ist. Der Transferkolben 16 schließt dabei im Wesentlichen
bündig mit dem zylindrischen Abschnitt 17 des
Deckels 3 ab. Das Ausbringen der Substanzen aus den Kammern 6a und 6b erfolgt
dabei in zwei aufeinanderfolgenden Stufen. Während der
ersten Ausbringstufe wird ein in den Figuren nicht gezeigter Stößel
in den zylindrischen Abschnitt 17 des Deckels 3 geschoben,
so dass der Transferkolben 16 in Ausbringrichtung nach vorne
geschoben wird. Hierdurch wird auch die zweite Kolbenstange 15 sowie
die erste Kolbenstange 14, auf welcher sich die hülsenartigen
Abschnitte der zweiten Kolbenstange 15 abstützen,
zusammen mit dem Kolben 8a und 8b vorgeschoben,
so dass der Druck in den Kammern 6a und 6b steigt.
Hierdurch wird der Dichtkolben 9, welcher die Ausbringöffnungen 11a, 11b der
Kammern verschließt, in dem Ausbringkanal 10 nach
vorne geschoben, so dass die Substanzen aus den Kammern 6a und 6b um
den Dichtkolben 9 herum durch die Ausbringöffnungen und
in den Ausbringkanal und weiter in den Applikator 5 strömen
können. 3 zeigt dabei das Ende der ersten
Ausbringstufe, in welcher die Kolbenstangenanordnung soweit in die
Kammern vorgeschoben ist, dass etwa die Hälfte der Substanzen
ausgebracht ist. Der Transferkolben 16 ist dabei fast vollständig aus
dem zylindrischen Abschnitt 17 herausgeschoben.
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Fährt
nun der Stößel der Ausbringpistole wieder in seine
Ausgangslage zurück, so wird die zweite Kolbenstange 15 zusammen
mit dem Transferkolben 16 durch die Kraft der beiden Druckfedern 18a, 18b relativ
zu den beiden Teilen 14a, 14b der ersten Kolbenstange
nach hinten geschoben, bis die Kolbenstangenanordnung die in 4 gezeigte
verlängerte Stellung einnimmt. Der Transferkolben schließt
dabei wieder im Wesentlichen bündig mit dem Ende des zylindrischen
Abschnittes 17 ab. Die Position der Rastnasen 20 und
der Rast- Nuten 19 ist dabei so bemessen, dass in der in 4 gezeigten Stellung
die Rastnasen 20 in die Rast-Nuten 19 einschnappen
können, so dass die Kolbenstangen 14 und 15 in
axialer Richtung fest miteinander verbunden werden.
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In
einer zweiten Ausbringstufe kann der Stößel der
Ausbringpistole erneut in den zylindrischen Abschnitt 17 des
Deckels 3 verschoben werden, wodurch erneut der Transferkolben 16 in
Ausbringrichtung vorgeschoben wird. Durch die Verriegelung der beiden
Kolbenstangen mittels der Rastnasen 20 und der Rast-Nuten 19 werden
die beiden Kolbenstangen gemeinsam in den Kammern vorgeschoben,
wie dies in 5 dargestellt ist. Auf diese
Weise können durch zwei aufeinanderfolgende Betätigungen
des Stößels an der Ausbringpistole die Kammern 6a, 6b des
Behälters 1 vollständig entleert werden.
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Eine ähnliche
Ausführungsform ist in den 7 bis 12 dargestellt, wobei der Aufbau des Gehäuses 2,
des Deckels 3, des Applikators 5, der Kupplungsanordnung
und des Dichtkolbens 9 dem der ersten Ausführungsform
entspricht.
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Die
Kolbenstangenanordnung nach der zweiten Ausführungsform
weist eine erste Kolbenstange auf, welche die beiden Kolben 8a und 8b zum Verschieben
in den Kammern 6a und 6b trägt. Die erste
Kolbenstange 14 ist dabei zumindest abschnittsweise als
eine geschlitzte Hülse ausgebildet, wobei der Schlitz in
der Hülse derart bemessen ist, dass die erste Kolbenstange 14 über
die Trennwand 7 verschoben werden kann. Die zweite Kolbenstange 15' ist
wiederum einstückig mit dem Transferkolben 16 ausgebildet
und weist ebenfalls eine etwa hülsenartige Gestalt auf,
so dass die zweite Kolbenstange 15' in der ersten Kolbenstange 14 verschiebbar
ist. Zwischen der ersten Kolbenstange 14 und der zweiten
Kolbenstange 15' ist eine Druckfeder 18 aufgenommen,
welche in dem hülsenförmigen Abschnitt der zweiten
Kolbenstange 15' geführt ist.
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Weiter
sind an dem in Vorschubrichtung vorderen, d. h. dem distalen Ende
der zweiten Kolbenstange 15' mehrere Raststege 21 vorgesehen,
die in ihrem unbelasteten Zustand gegenüber dem hülsenartigen
Abschnitt der zweiten Kolbenstange 15' nach außen
aufgespreizt sind. Die Raststege 21 lassen sich jedoch
gegen elastische Rückstellkräfte radial nach innen
drücken, so dass ein durch die Raststege 21 beschriebener
Außendurchmesser etwa dem des hülsenartigen Abschnittes
der zweiten Kolbenstange 15' entspricht. Damit lässt
sich die Kolbenstange 15' gemeinsam mit den Raststegen 21 in
die zylindrische Ausnehmung in der ersten Kolbenstange 14 einführen.
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Das
Ausbringen von Substanzen aus dem Behälter nach der zweiten
Ausführungsform erfolgt im Wesentlichen wie oben unter
Bezugnahme auf die erste Ausführungsform beschrieben. Zunächst
sind die beiden Kolbenstangen 14 und 15' teleskopartig ineinandergeschoben,
wie dies in den 8 und 12a dargestellt
ist. Das Ende der ersten Ausbringstufe, bei welchem etwa die Hälfte
der Substanzen aus den beiden Kammern ausgetragen wird, ist in 9 dargestellt.
Nach dem Zurückziehen des Stößels der
Ausbringpistole oder dgl. werden die beiden Kolbenstangen 14 und 15' relativ
zueinander teleskopartig auseinandergeschoben. Sobald die distalen
Stirnseiten der Raststege die proximale Stirnfläche der
ersten Kolbenstange 14 passieren, spreizen sich die Raststege 21 radial
nach außen, wie dies in den 10 und 12b gezeigt ist.
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Wenn
nun in der zweiten Ausbringstufe erneut ein Stößel
in dem zylindrischen Abschnitt 17 des Deckels 3 eingeschoben
wird, stützt sich die zweite Kolbenstange 15' über
die Raststege 21 auf dem proximalen Ende der ersten Kolbenstange 14 ab,
so dass wiederum beide Kolbenstangen gemeinsam in dem Gehäuse 2 vorgeschoben
werden können. Wie in 11 dargestellt,
wird hierbei die Druckfeder 18 durch die Trennwand 7 erneut
teilweise komprimiert. Dies führt dazu, dass nach dem Ende
der zweiten Ausbringstufe die zweite Kolbenstange 15' erneut teilweise
in dem Gehäuse 2 zurückgeschoben werden
kann.
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In
den 13, 14a und 14b ist
eine Abwandlung der zuvor beschriebenen Ausführungsform
dargestellt, bei welcher in der ersten Kolbenstange 14 an
ihrem proximalen Ende eine zylindrisch aufgeweitete Abstützfläche 22 ausgebildet
ist, auf der sich die Raststege 21 der zweiten Kolbenstange 15' in
der zweiten Ausbringstufe abstützen.
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Abweichend
von den dargestellten Ausführungsformen sind unterschiedliche
Anordnungen und Ausgestaltungen der Kammern 6a, 6b möglich.
Darüber hinaus ist es möglich, auch nur eine einzige Kammer
oder weitere Kammern vorzusehen. Die Kolbenstangenanordnung 4 ist
in den beiden in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
so aufgebaut, dass der Behälter in zwei Ausbringstufen
entleert werden kann. Abweichend hiervon ist es jedoch möglich,
weitere Ausbringstufen durch eine entsprechende Änderung
der Kolbenstangenanordnung 4 vorzusehen, so dass noch größere
Mengen der Substanzen ausgetragen werden können. Weiter
kann sowohl die Befestigung als auch die Ausgestaltung des Mischers 5 (Applikator)
abweichend von dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel
gestaltet sein.
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In
den dargestellten Ausführungsformen ist eine formschlüssige
Rast- bzw. Schnappverbindung zwischen den Kolbenstangen vorgesehen.
Statt einer solchen Verrastung oder zusätzlich hierzu können
die Kolbenstangen in ihrem ausgezogenen Zustand auch durch ein Verklemmen
oder Verpressen gegeneinander fixiert werden. Auch ein Eingraben
eines Vorsprungs oder einer Kante einer der Kolbenstangen in das
Material der anderen Kolbenstange ist möglich. Grundsätzlich
kann ein Fachmann jede geeignete form- oder kraftschlüssige
Verbindung vorsehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1679126
A1 [0002]
- - EP 0624403 B1 [0002]
- - EP 1256389 A2 [0003]
- - DE 202008007801 U [0014, 0018]