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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gasdüse zum Schweißen
oder Schneiden eines Werkstückes. Eine Schutzglaseinheit
verhindert die Verschmutzung des in ihr befindlichen Schutzglases,
das optische Elemente schützt. Ferner betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Hinführen leichtflüchtiger
Gase zum Schweiß-/Schneidpunkt. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Abscheidung von partikel- und rauchartigen Schweißemissionen
vor der Schutzglaseinheit.
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Metallische
Werkstoffe lassen sich heutzutage mittels Lichtstrahlen aus Lasern
effizient und zuverlässig schweißen und schneiden.
Entsprechend effiziente und zuverlässige Schweiß/Schneidverfahren
mittels Laser werden auch für Leichtbauwerkstoffe aus Aluminium,
Magnesium und Titan angestrebt. An der Oberfläche von Leichtbauwerkstoffen
bildet sich durch Kontakt mit Luftsauerstoff instantan eine Oxidschicht.
Die Schweißnahtqualität ist von den verwendeten
Schutzgasen abhängig. Je besser die Schweiß-/Schneidstelle von
der Umgebungsluft durch den Einsatz dieser Gase getrennt wird, umso
besser ist das Prozessergebnis. So können allgemein Versprödungen
der Schweißnaht, Anlauffarben in Stahl, Oberflächenoxidbildung
bei Aluminium, Magnesium und Titan vermieden werden. Neuste Erkenntnisse
zeigen, dass Prozessporen in Laserschweißnähten
durch eingewirbeltes Prozessgas entstehen. Gasdüsen, die
dem Stand der Technik entsprechen, erzeugen keine reine Schutzgasatmosphäre
am Schweiß-/Schneidpunkt, da sie fluiddynamisch nicht optimiert
sind, um Einwirbelung von Umgebungsluft in das Prozessgas auf dessen
Weg von der Düsenaustrittsöffnung bis zum Bearbeitungspunkt
zu vermeiden, und der Gasstrom invasiv auf das Schmelzbad wirkt.
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Neben
den Prozessgasen, die von der Düsenaustrittsöffnung
zur Bearbeitungsstelle strömen, steigen in umgekehrter
Richtung Partikel- und rauchartige Emissionen von der Schweiß-/Schneidstelle
zur Düse hin auf. Im Fall von Laserstrahlschweiß-
und schneideerfahren bei denen die Gasdüse koaxial zum
Laserstrahl ausgeführt wird, können diese Emissionen
das Schutzglas, das zum Schutz der dahinter liegenden optischen Fokussiereinheiten
(Linsen, Kollimator, o. Ä.) dient, beschmutzen, was zu
einer Veränderung der Strahleigenschaften führt.
Die Schutzglaseinheit muss daher so ausgeführt sein, dass
die Emissionen sich nicht auf dem Schutzglas niederschlagen können.
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Folgende
Terminologie/Nomenklatur findet Anwendung:
Koaxialdüse: | Der
Strahlengang des Lasers befindet sich in |
| der
Gasdüse in der Regel mittig dazu. |
Seitendüse: | Das
Prozessgas wird von einer Seite der |
| Schweißzone
zugeführt. Zwischen dem Fluxvektor |
| des
Gases und dem Strahlengang des Lasers |
| tritt
so ein Versatzwinkel auf. |
Einfachdüse: | Alle
Düsengeometrien, die einen einzelnen Gas |
| strom
erzeugen. Es kann ein reines Gas oder |
| ein
Gasgemisch zugeleitet werden. |
Mehrfachdüse: | Düsengeometrien,
die den Gasstrom aufteilen |
| und
die dadurch entstehen Ströme unabhängig |
| voneinander
auf die Prozesszone führen. Jeder |
| Gasstrom
kann ein reines Gas bzw. ein Gasge |
| misch
sein. Spezialfall ist hier die Doppeldü |
| se,
die zwei Gasströme erzeugt. |
Laminardüse: | Düsengeometrien,
die durch fluiddynamische |
| vorteilhafte
Auslegung ihrer Form Randschich |
| tenablösungen
und Turbulenzen vermeiden. |
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Der
Begriff Flow wird eingesetzt, wenn die Charakteristik des Gasstromes,
d. h. laminar oder turbulent, von Bedeutung ist. Flux bezeichnet
den Durchfluss an Gas (in Litern [1]) pro Zeiteinheit (in Minuten
[min]) pro Flächeeinheit (in Quadratzentimetern [cm2]).
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Die
Gasdüsen des Standes der Technik haben in der Regel eine
der beiden Aufgaben:
Ein reines Gas bzw. Gasgemische aus verschiedenen
Einzelgasen sollen durch die Düse verbessert in der Prozesszone
aufgebracht werden. Dies geschieht durch eine unterschiedliche Ausgestaltung
von (Mehrfach)düsen (ob nun Seiten- oder Koaxialdüsen).
Durch die Düsengeomtrie einer Einfachdüse soll
ein reines Gas bzw. ein Gasgemisch besser in die Prozesszone geleitet
werden.
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Keine
der Koaxialdüsen des Standes der Technik wurde fluiddynamisch
optimiert und erprobt. Es wurde im bekannten Stand der Technik folglich
nicht beachtet, ob der Gasstrom laminar oder turbulent aus der Düsenöffnung
austritt. Der Stand der Technik verfolgte lediglich das Ziel zum
Zeitpunkt des Schweißens und kurz danach die Schweißstelle
von der Umgebungsluft zu trennen. Dementsprechend sind die Gasdüsen
des Standes der Technik, nicht aerodynamisch bzw. fluiddynamisch
optimiert, weswegen es meist einfache Kegelformen sind, die zum
Ende hin eine sprunghafte Verkleinerung besitzen, wenn diese Düsen
Koaxialdüsen sind. Bei Seitendüsen handelt es
sich meist um rohrähnliche Geometrien ohne Querschnittsänderung.
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Solche
Seitendüsen sind daher von Vorneherein Laminarflowdüsen.
Dies wurde auch experimentell verifiziert. Jedoch müssen
sie bezüglich des Laserstrahles um einen weiteren Winkel
angestellt werden. Es konnte mittels Schlierenoptik nachgewiesen
werden, dass Helium aufgrund seiner hohen Flüchtigkeit
nach oben entweicht. Man beachte, dass diese Düsen bei
einem Druck von 3 bar getestet wurden und daher das Schmelzbad verwirbeln
werden [Neumann, S.; Thomy, C.; Seefeld; T.; Vollertsen,
F.: Distortion Minimization and Shielding Gas Flow Optimisation
in CO2- Laser Remote Welding of Steel, ICAELO 2005, S. 998].
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Weitere
Gasdüsen aus dem Stand der Technik sind:
- DE 19802305 C2 :
Laserschweißkopf zum Fügen von vorzugsweise dreidimensionalen
metallischen Bauteilen. Es wird ein Arbeits- und ein Schutzgas zugeführt.
Deren Unterschied bzw. Eigenschaften werden nicht erläutert.
Die Gaszuführung (z. B. Durchfluss etc.) ist auf die Eigenschaften
der Gase nicht abgestimmt. Es werden lediglich zwei Gase durch zwei
Düsen aufgebracht. Es wird kein laminarer Flow erzeugt,
da die Gase an Kanten ausströmen und sich mit anderen Gaskomponenten
aus der Umgebungsluft vermischen.
- DE 19858018 C1 :
Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Schweißen
von Metall sowie Schutzgasvorrichtung hierfür: Es wird
ein einziges Gas durch eine Glockendüse eingebracht. Ein
Sinterring reduziert Turbulenzen beim Einbringen des Gases in die
Düse. Trägt man Flusslinien in der Düse
auf, so ist selbst bei leichtem Überdruck, eine Verwirbelung
der Gase am Düsenaustritt gegeben. Leichte Gase verflüchtigen
sich nach dem Düsenaustritt, insbesondere da diese Gase
nur „schwaden- oder hauchartig” aufgebracht werden.
- DE 4016200 A1 :
Düse zum Laserstrahschweißen oder Laserstrahlschneiden:
Die Patentansprüche beziehen sich allesamt auf das Sintermaterial,
das notwendig ist, um im Außenbereich eine laminare Strömung
zu erzeugen. Die Geschwindigkeit der Gase ist nicht auf Vermeidung
von Diffusion oder Flüchtigkeit ausgelegt. Dies wird sowohl
in 1 in DE
4016200 A1 als auch 2 in DE 4016200 A1 jeweils
Ziffer 4 deutlich. Die Dichte der Flusslinien ist unterschiedlich,
d. h. der Volumenstrom ist stark unterschiedlich, und es kommt zu
Diffusion und Verwirbelung. Daher kann zwar im Außenbereich
ein preiswerteres Gas zum Einsatz kommen, aber eben nur ein preiswerteres
Inertgas. In DE 4016200
A1 wird keine Lehre erläutert, wie die Durchflüsse
der Düsen zu kalibrieren sind, um eine laminare Strömung
zu erzeugen.
- JP5050284 : Shielding
gas nozzle for laser beam welding; Nissan Motor Co.: Es handelt
sich um eine Mehrfachkoaxialdöse. Diese ist fluiddynamisch
nicht optimiert.
- JP7223086 : Assist
gas nozzle for laser beam welding; Nissan Motor Co.: Es handelt
sich um eine Mehrfachkoaxialdöse. Diese ist fluiddynamisch
nicht optimiert.
- JP6304777 , Gas nozzle
for welding sealing plate of battery on armor can by laser beam;
Sanyo Electronic: Es handelt sich um Mehrfachkoaxialdöse.
Diese ist fluiddynamisch nicht optimiert.
- JP11058063 : Gas
nozzle for laser beam welding; Kawasaki Steel: Gaszuführeinheit
für eine Einfach- bzw. Mehrfachkoaxialdöse mit
Zirkularbohrungen. Im Gegensatz dazu hat die hier vorgestellte Erfindung
Langlochbohrungen mit einer Dispersionszwischenplatte.
- JP20033181676 :
Laser welding gas shielded nozzle; Hokkaido Technology; Anscheinend
Zuführeinheit mit nur einem Langloch.
- EP1584406 A2 :
A gas shielding method and a gas shielding apparatus for laserwelding;
Hokkaido University: Es handelt sich um eine Mehrfachdüse.
Diese ist fluiddynamisch nicht optimierten.
- EP0600250 : Procedure
of welding work pieces by a laser beam an laser welding nozzle;
Linde AG; Zuführeinheit für Prozess- und Hilfsgase
mit Mehrfachrundlöchern. Beim Aufbau nach EP0600250 hat das Argon außen einen
höheren Druck als das Helium, das in der Mitte ist. Dadurch
entsteht in der Mitte ein Unterdruck. Ziel dieser Erfindung ist
es, die Dampfkapillare durch den Unterdruck zu vergrößern,
um eine bessere Einkoppelung des Laserstrahles zu ermöglichen.
Dies wird allerdings nur bei einer Verwendung des CO2-Lasers
benötigt.
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Bei
der „Integrated Nozzle” des Fraunhofer ILT handelt
es sich um eine verfahrensspezifische Spezialdüse. Es handelt
sich um eine koaxiale Einfachkegeldüse, die die Lufteinwirbelungen
durch eine Manteldüse für das Prozessgas vermeidet.
Auch hier ist der Gasstrom zum Laserstrahl angestellt, da das Gas
radialsymmetrisch von allen Seiten kommt. Bei der realen Ausführung
dieser Düse ist jedoch oberhalb der Düse ein Schutzglas
angebracht, das mit einem Druckluft-Cross-Jet gespült und
dadurch sauber gehalten wird. Um einen Austritt dieser Druckluft
zu ermöglichen ist ein großes Austrittsloch über
der Düse angebracht. Es ist davon auszugehen, das Luft
durch den Innenteil der Manteldüse nach unten zum Schmelzbade
gelangt, wenn der Druckluftstrom bei stark rauchenden Werkstoffen
(insbesondere verzinkte Stahlbleche) erhöht werden muss. Die
Konstruktion schließt das zumindest nicht aus [Petring,
D.; Fuhrmann, C.: Recent Progress and innovative solutions for brid
welding; Proceedings of the 1st Pacific International Conference
on Application of Lasers and Optics 2004].
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Die
Konstruktion der Gasdüse gemäß dieser
Erfindung ist folgendermaßen ausgelegt: Die innere Düsenkontur
(8) ist fluiddynamisch auf laminaren Flow ausgelegt. Sie
verjüngt ihren Querschnitt und ist durch zwei Wendepunkte
(4, 5) charakterisiert. Es handelt sich nicht
um eine einfache Kegeldüse. So lässt sich bei einer
Koaxialdüse dennoch der Flux am Düsenaustritt
reduzieren ohne Turbulenz zu erzeugen. Diese innere Düse
(8) ist in eine weitere Düse (5) größeren
Querschnitts eingebaut, deren Gasstrom so ausgelegt ist, dass er
den Flow, der in der inneren Düse erzeugt wird, allseitig
umgibt (9, 10). An der Trennkante beider Düsen verjüngt
sich die Dicke der Düse auf technisch Null (7).
Die Düsen sind aus ei nem Material mit hohem Schmelzpunkt
und hoher Wärmeleitfähigkeit gefertigt (z. B.
Kupfer).
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Die
Gaseinleitung im oberen Teil beider Düsen erfolgt über
Einleitungsplatten die Lang- bzw. Rundlöcher aufweisen,
die verwirbelungsminimiert angeordnet sind. Um dies zu erreichen,
wird der Gasstrom aufgeteilt. Dies geschieht über eine
Platte mit runden Löchern unter der sich eine weitere Platte
mit gebogenen Langlöchern befindet, wobei die runden Löchern über
den Stegen der Langlöcher zum liegen kommen, um eine optimale
Dispersion am Düseneinlauf zu gewährleisten (vgl. 2).
Dies ist entscheidend für die Ausbildung eines laminaren
Flows in den Düsen selbst. Im Unterschied zu Sintermaterialen
kommt es so ebenfalls zu einem laminaren Flow am Düsenaustritt,
jedoch wird ein Druckabfall durch Gitterverluste, wie sie bei Sintermaterialen
auftreten, vermieden.
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Um
eine Verwirbelung und Turbulenzen nach dem Austritt zu vermeiden,
wird das Gas in die innere Düse nur mit geringem Überdruck
eingeleitet. Die äußere Düse wird entsprechend
der Forderung nach gleicher Ausströmgeschwindigkeit am
Düsenaustritt über die Kontinuitätsgleichung
bestimmt.
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Ohne
Beschränkung ihrer allgemeinen Verwendbarkeit werden die
vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problemmatik
in bezug auf Helium als Prozessgas und Argon als Führungsgas
erläutert. Helium wird als Prozessgas in der Innendüse
und Argon als Führungsgas in der Außendüse
angenommen.
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Die
konstruktive Ausführung dieser Erfindung hat folgende prozesstechnische
Vorteile: Diese Erfindung erzeugt einen laminaren Prozessgasstrom
in einer ersten Düse (10). Am Düsenaustritt
kommt es zu keiner Ablösung der Grenzschicht bzw. Einwirbeln
von Umgebungsluft, da das Prozessgas der Innendüse von einem
Führungsgas aus einer zweiten Düse umspült
wird (9). Für die Nichtablösung ist die
Verjüngung der Dü sendicke auf technisch Null entscheidend,
die eine Expansion des Heliums am Düsenaustritt vermeidet.
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Das
Verfahren der Gasaufbringung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Flows von Prozess- und Führungsgas so eingestellt sind,
dass es zu keinen Scherspannungen zwischen beiden Gasen am Düsenaustritt
kommt. Ebenso wird die Ausströmgeschwindigkeit so eingestellt,
dass es zu keiner Diffusion der beiden Gases vom Düsenaustritt
bis zum Schweiß-/Schneidpunkt kommen kann. Beide Gase treten
am Düsenaustritt mit atmosphärischem Druck aus,
um eine Expansion der Gase und eine Dispersion der Geschwindigkeitsprofile
zu vermeiden. So kann teueres Helium effektiv und sparsam aufgebracht
werden. Als Führungsgas kann billigeres Inertgas wie z.
B. Argon aber auch je nach den Möglichkeiten bzw. den Anforderung
des Werkstoffes bei schmelzschweißender Bearbeitung auch
Druckluft verwendet werden. Die hohe Flüchtigkeit von Helium, die
in der um eine Größenordnung geringeren Dichte
von Helium im Vergleich zu Luft begründet ist, führt
bei Düsen des Standes der Technik häufig dazu,
dass nur ein Teil des am Düsenaustritt ausströmenden
Heliums zum Bearbeitungspunkt gelangte, da es vorher bereits nach
oben abgeströmt war. Dies wurde auch dadurch verstärkt,
das bewegte Heliumteilchen auf unbewegte Luftteilchen am Düsenaustritt
trafen. Diese Problematik ist bei dieser Erfindung vermieden, da
die bewegten Heliumteilchen im Flow der Innendüse allseitig
von ebenfalls bewegten Argonteilchen im Flow, der durch die Außendüse
erzeugt wird, umgeben sind. Eine Verswirbelung zwischen diesen beiden
Flows findet nicht statt. Die Dichte von Argon unterscheidet sich
kaum von der der Umgebungsluft. Von einer Flüchtigkeit
des Argons kann deshalb kaum gesprochen werden. Es ist bekannt, dass
Argonflows die Bearbeitungsstelle vollständig erreichen
und das Argon auch an der Bearbeitungsstelle verharrt. Bei Düsen
des Standes der Technik wurden daher oft Gemische aus Argon und
Helium verwendet, um mit dem Argon immerhin einen gewissen Anteil
an Helium zur Bearbeitungsstelle zu führen. Jedoch wäre eine reine
Heliumatmosphäre am Bearbeitungspunkt wünschenswert
gewesen, was aus den dargestellten Gründen nicht realisiert
werden konnte. Diese Erfindung ermöglicht es nun einen
reinen Heliumflow eingebettet in einen Argonflow zur Bearbeitungstelle
zu führen. Wollte man bei Düsen des Standes der
Technik die Abdeckung am Bearbeitungspunkt verbessern und die Verwirbelung
mit Umgebungsluft auf dem Weg dorthin reduzieren, so musste man
den Volumenstrom erhöhen. Dadurch wurde jedoch der dynamische
Druck der Gase erhöht, was am Bearbeitungspunkt zu einer
Verwirbelung der Schmelze und damit zu einem unruhigen Schweißbad
und schließlich einer rauen Oberraupe der Schweißnaht
und bei Schneideerfahren zu einer Bartbildung an der Schneidunterkante
führte. Daneben wurde auch Prozessgas in das Schmelzbad
eingewirbelt, was zu Porenbildung in der Schweißnaht führt.
Diese Erfindung ist aufgrund des geringen dynamischen Drucks der
eingesetzten Gase non-invasiv in Bezug auf das Schmelzbad. Diese
Düse vermeidet die oben genannten Nachteile herkömmlicher
Düsen. Das Bearbeitungsergebnis ist aufgrund des Einsatzes
von reinem Helium am Bearbeitungspunkt allein schon von höherer
Qualität. Auch bei höheren Arbeitsabständen
werden Bearbeitungspunkte perfekt abgedeckt. Mit dieser laminaren
Koaxialdoppeldüse lassen sich aber auch Pulverwerkstoffe
aufbringen, bzw. die Innendüse auch für sich allein
zur Erfüllung der Forderung nach einer Verringerung der
Turbulenzen einsetzen, wann immer dies gefordert ist. Es handelt
sich um eine rotationssymmetrische Düse, die daher eine
Koaxialdüse sein muss, was den Einsatz in der Fertigung
erleichtert.
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Jedoch
ist eine Problematik bei Koaxialdüsen Schweißspritzer
und andere rauch- und partikelartigen Emissionen, die bei Laserstrahlverfahren
in Richtung des Strahlenganges aufsteigen. Um die Linse (1)
vor solchen Verunreinigungen zu schützen befindet sich
ein Filterglas (2) vor der Linse. Diese Filtergläser
sind bezüglich der verwendeten Laserwellenlänge
antireflex beschichtet. Jedoch verunreinigen Schweißrauche und -spritzer
diese Filtergläser, die in regelmäßigen
Abständen ausgetauscht werden müssen.
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In
dieser Erfindung wird vor dem Filterglas ein elektromagnetisches
(Wechsel-)Feld angelegt, das Schweißspritzer und andere
rauch- und partikelartigen Emissionen vor dem Schutzglas ablenkt
und damit eine Verschmutzung des Schutzglases vermeidet. Die Ablenkung
kann durch gegenpolige Vorpolarisierung verbessert werden. Dazu
wirkt die Innendüse als Gegenpol und wird an ein entsprechendes
Potential, das mit dem (Wechsel-)Feld getunt ist, angeschlossen.
Da nicht alle Schweißspritzer und andere rauch- und partikelartigen Emissionen
von einem elektromagnetischen (Wechsel-)Feld abgelenkt werden können
besteht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung darin diese
durch Zentrifugalkräfte vor dem Schutzglas abzulenken (3).
Dies wird dadurch erreicht, dass vor dem Schutzglas ein Vortex im
dort befindlichen Gasvolumen erzeugt wird (3). Dadurch
werden auch aufsteigende Schweißspritzer und andere rauch-
und partikelartigen Emissionen im Vortex mitbewegt, und da diese
Teilchen eine weitaus höhere Dichte als die bewegten Gase
besitzen, wird eine Zentrifugalkraft auf die Schweißspritzer
und andere rauch- und partikelartigen Emissionen ausgeübt,
die diese aus dem Strahlweg heraus und vom Schutzglas weg ablenken.
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Die
Schweißspritzer und andere rauch- und partikelartigen Emissionen,
die dennoch zum Schutzglas gelangen, werden von diesem folgendermaßen
entfernt. Das Filterglas ist zusätzlich zu seiner Antireflexbeschichtung
mit einer Lotuseffektbeschichtung versehen, die verhindert, dass
Verunreinigungen sich festsetzen können. Diese Verunreinigungen
müssen jedoch schnell vom Filterglas entfernt werden. Das
Filterglas wird mit einer Schwingung bisweilen wechselnder Amplitude
und Frequenzen beaufschlagt, die Verunreinigungen abschüttelt
(vgl. 3). Eine bevorzugte Weiterbildung stellt die Anregung
mit Ultraschall dar.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung lässt das Filterglas um seinen
eigenen Mittelpunkt rotieren, um eine Zentrifugalkraft auf angelagerte
Schweißspritzer und andere rauch- und partikelartigen Emissionen
auszuüben (vgl. 4).
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Eine
bevorzugte Weiterbildung stellt Vergrößerung,
inbesondere eine Verdopplung, des Filterglasdurchmessers (11)
gegenüber dem Düsendurchmesser (14) dar.
Somit kann das Filterglas exzentrisch (13) rotieren. Eine
im exzentrischen Bereich liegende Reinigungseinheit (12)
erlaubt eine mechanische Entfernung von angelagerten Schweißspritzern
und andere rauch- und partikelartigen Emissionen ohne den Strahlengang zu
obsturieren.
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In
den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
und beigefügten Figuren erläutert.
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In
den Figuren zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
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2 Aufsicht
auf die untere Disperionsplatte
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3 eine
Seitenansicht des Filterglases und Frequenzgebers zur Anregung in
bis zu drei Raumrichtungen
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4 eine
Aufsicht auf das Filterglas, Rotationspunkt und des Rotationsantriebs
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5 eine
Aufsicht auf ein Filterglas mit größerem Querschnitt
als der Düsenoberlauf, exzentrischen Rotationspunkt und
Reinigungseinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19802305
C2 [0009]
- - DE 19858018 C1 [0009]
- - DE 4016200 A1 [0009, 0009, 0009, 0009]
- - JP 5050284 [0009]
- - JP 7223086 [0009]
- - JP 6304777 [0009]
- - JP 11058063 [0009]
- - JP 20033181676 [0009]
- - EP 1584406 A2 [0009]
- - EP 0600250 [0009, 0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Neumann, S.;
Thomy, C.; Seefeld; T.; Vollertsen, F.: Distortion Minimization
and Shielding Gas Flow Optimisation in CO2- Laser Remote Welding
of Steel, ICAELO 2005, S. 998 [0008]
- - Petring, D.; Fuhrmann, C.: Recent Progress and innovative
solutions for brid welding; Proceedings of the 1st Pacific International
Conference on Application of Lasers and Optics 2004 [0010]