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Die
Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat, insbesondere einen Hydraulikmotor
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiges Hydraulikaggregat ist aus der
DE 197 34 900 C2 bekannt.
In dieser Druckschrift ist ein Hydraulikmotor offenbart, bei dem
ein als Flanschwelle ausgebildeter Rotor in einem als Gehäuse ausgebildeten
Stator axial fest drehbar gelagert ist. Ein Flanschabschnitt der
Flanschwelle liegt außerhalb des Gehäuses und
erstreckt sich in radialer Richtung über eine Umfangskontur
des Gehäuses, einen Überstand bildend, hinaus.
Im Bereich des dem Flanschabschnitt zugewandten Endes des Gehäuses
weist dieses eine radial umlaufende Außenschulter auf.
Auf dem Überstand des Flanschabschnittes sitzt ein Tragring,
welche eine Innenschulter aufweist, die mit der Außenschulter
des Gehäuses korrespondiert. Die korrespondierenden Schultern
des Tragrings und des Gehäuses bilden eine zusätzliche
Axial- wie auch Radiallagerung zusätzlich zu den innerhalb
des Gehäuses vorgesehenen Gleitlagern zur Lagerung des
Wellenabschnittes der Flanschwelle.
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Aus
einer Vielzahl von Druckschriften, beispielsweise aus der
DE 601 23 320 T2 ,
der
DE 100 22 758
A1 , der
EP
0 870 922 A1 oder der
DE 40 08 362 A1 sind Bremsvorrichtungen für
hydraulische Aggregate bekannt. Allen diesen Bremsvorrichtungen
ist gemeinsam, dass sie auf der Basis von Reibschluss als Lamel lenbremsen
ausgebildet sind, welche wahlweise durch Federdruck geschlossen
und durch Hydraulikdruck geöffnet werden können
oder umgekehrt. Derartige Bremsen können zwar einen Rotor
eines Hydaulikmotors gegenüber einem Stator des Hydraulikmotors
abbremsen und gegebenenfalls sogar festlegen, jedoch sind derartige
Lamellenbremsen sehr aufwendig in der Herstellung und erfordern
eine Vielzahl von Teilen. Weiterhin ist das Funktionieren der Bremse
(entweder das Lösen oder das Betätigen der Bremse)
vom Vorhandensein von unter Druck stehendem Hydraulikfluid abhängig.
Außerdem kann beispielsweise durch Erschlaffen der Betätigungsfedern
im Laufe des Betriebs gegebenenfalls ein zuverlässiges
Blockieren des Rotors relativ zum Stator nicht mehr sichergestellt
werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Hydraulikaggregat, insbesondere
einen Hydraulikmotor, anzugeben, bei welchem in besonders einfacher
Art und Weise ein Rotor relativ zu einem Stator zuverlässig
blockierbar ist. Hierbei soll eine aufwendige Konstruktion nach
Art einer Lamellenbremse vermieden werden. In einer einfachsten
Ausführungsform soll dies händisch, von Außen
zugänglich durch einen Bediener ohne Zusatzwerkzeug oder
nur mit gängigem Handwerkzeug bewerkstelligbar sein. In
einer besonderen Ausführungsform der Erfindung soll ein Hydraulikmotor
in der Bauart gemäß der
DE 197 34 900 C2 mit nur
sehr geringen konstruktiven Änderungen zur Lösung
der Aufgabe der Erfindung anpassbar sein.
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Deswegen
wird an dieser Stelle auf den Offenbarungsgehalt der
DE 197 34 900 C2 voll inhaltlich
Bezug genommen, in der insbesondere die grundsätzliche
Funktionsweise und der grundsätzliche Aufbau eines solchen
Hydraulikmotors beschrieben wird. Weiter hinten wird eine abgewandelte
Figur aus der oben genannten deutschen Druckschrift als Beschreibungsgrundlage
für den Stand der Technik verwendet. Zwar beschäftigt
sich die
DE 197 34
900 C2 mit der Bereitstellung eines zusätzlichen
Radial-/Axiallagers, außerhalb des Gehäuses durch
Einsatz eines Tragringes. Die vorliegende Erfindung ist allerdings
hierauf nicht beschränkt. Vielmehr kann der Tragring auch
derart relativ zum Gehäuse bemessen sein, dass keine Axial-
und Radiallagerung vorliegt, sondern beispielsweise eine Spaltdichtung verwirklicht
ist, welche das Eindringen von Schmutz verhindern kann. Der grundsätzliche
Aufbau, der aus der
DE
197 34 900 C2 bekannt ist, ist dabei unverändert,
lediglich die Toleranznase zur Herstellung einer Spaltdichtung im
Schulterbereich der Außenschulter des Gehäuses
und der Innenschulter des Tragrings sind hierbei geändert.
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Die
oben genannten Aufgaben werden mit einem Hydraulikaggregat, insbesondere
einem Hydraulikmotor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen angegeben. Erfindungsgemäß wird
für ein gattungsgemäßes Hydraulikaggregat
vorgeschlagen, eine Arretiereinrichtung vorzusehen, wobei die Arretiereinrichtung
zumindest ein Sperrglied und eine korrespondierende Sperrausnehmung
aufweist, so dass das Sperrglied in einer Sperrstellung mit der
zumindest einem Sperrausnehmung zusammenwirkt, derart, dass der
Rotor bzgl. des Stators lösbar mechanisch formschlüssig
drehfest blockiert ist. Eine derartige Arretiereinrichtung, welche
das Prinzip des mechanischen Formschlusses nutzt, ist unabhängig
von Schließkräften von Federn oder von dem Vorhandensein
hydraulischer Energie, wie dies im Stand der Technik bei Lamellenbremsen
notwendig ist. Eine derartige Arretiereinrichtung kann in einfacher
Art und Weise von Außen zugänglich am Hydraulikaggregat
angeordnet werden und beispielsweise händisch durch einen
Bediener oder mittels einem einfachen Werkzeug durch diesen von
einer Losestellung in die Sperrstellung und umgekehrt verbracht
werden. Eine derartige Arretiereinrichtung kann somit zum einen
als Transportsi cherung für den Transport des Hydraulikaggregates dienen,
wodurch unbeabsichtigtes Verdrehen des Rotors relativ zum Stator
während des Transports, beispielsweise auf einer Palette,
verhindert wird.
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Hydraulikaggregate
bzw. Hydraulikmotoren sind oftmals als Antriebseinrichtungen für
Greifer von beispielsweise Baggern oder dergleichen zu deren Drehantrieb
im Einsatz. In bestimmten Einsatzfällen ist es wünschenswert,
auch im Betrieb des Baggers oder des Greifers eine mechanische Blockierung
des Drehantriebes herzustellen und für gewisse Arbeitsschritte
auch für eine gewisse Zeitspanne beizubehalten. Damit ein
Motor aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 197 34 900 C2 blockiert
werden kann, muss sowohl am Einlass als auch am Auslass des Hydraulikmotors
gleicher Druck herrschen. Somit kann zwar indirekt über
das Hydraulikfluid eine Blockierung des Motors erreicht werden,
jedoch ist es erforderlich, dass die zu- und abführenden
Hydraulikkreise einen gewissen Mindestdruck haben und insbesondere
vollständig dicht sind. Die erfindungsgemäße
Lösung ist hingegen unabhängig von dem Vorhandensein
von hydraulischen Druck und erlaubt es in einfacher Art und Weise
mittels eines mechanischen Formschlusses durch Betätigen
der Arretiereinrichtung eine zuverlässige Drehblockade
zwischen Rotor und Stator auszubilden. Dies kann insbesondere im
Pannenfall, beispielsweise bei Undichtigkeiten in zu- oder abführenden
Hydraulikkreisen zur Festlegung des Baggergreifers von Nutzen sein.
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In
der Ausführungsform gemäß Anspruch 2 ist
das Sperrglied dem Rotor zugeordnet und dreht sich im Betrieb der
Hydraulikeinheit, d. h. in der Losestellung des Sperrgliedes mit
diesem mit. Die korrespondierenden Sperrausnehmungen sind dabei
dem Stator zugeordnet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass das
Sperrglied relativ zu einem mit dem Rotor verbundenen, zu be wegenden
(zu drehenden) Gegenstand ortsfest ist und hierdurch gegebenenfalls eine
vereinfachte Bedienbarkeit und Zugänglichkeit ausgehend
vom bewegten Gegenstand erreichbar ist.
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In
einer Ausführungsform gemäß 3 ist das
Sperrglied dem Stator zugeordnet und steht somit beim Betrieb des
Hydraulikaggregats still, wobei die korrespondierenden Sperrausnehmungen
dem Rotor zugeordnet sind. Hierdurch ist ein erleichtertes Bedienen
des Sperrgliedes vom stillstehenden Teil des Hydraulikaggregats
aus möglich.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung
weist die Arretiereinrichtung einen Sperrgliedträger auf,
in dem oder bzgl. auf dem das zumindest eine Sperrglied gelagert
ist. Das Sperrglied wirkt in einer Sperrstellung mit zumindest einer
Sperrausnehmung am oder im Bereich des Außenumfangs des
Stators zusammen. Der Sperrgliedträger ist dabei dem Rotor
zugeordnet. Bei dieser Ausführungsform ist von besonderem
Vorteil, dass zum einen ein separater Sperrgliedträger,
der den Rotor zugeordnet ist, einfach auswechselbar ist und somit
in der Wartung nur geringen Aufwand verursacht. Dadurch dass der
Sperrgliedträger am Rotor angeordnet ist und das Sperrglied
trägt, welches mit Sperrausnehmungen im Außenumfang
des Stators zusammenwirkt, ist die mechanische Blockierung in einen
Bereich mit maximalem Abstand von einer Drehachse des Rotors verlegt,
so dass zur Sperrung des Rotors gegenüber dem Stator der
größtmögliche Hebelarm und somit die
geringstmögliche Scherbeanspruchung des Sperrgliedes bei
vorgegebenem Drehmoment erreichbar ist.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung ist zumindest
eine Sperrausnehmung als parallel zur Drehachse oder im Wesentlichen
parallel zur Drehachse ausgerichtete, radial nach Außen
offene Schlitzausnehmung bevorzugt in einer Außenschulter
des Stators ausgebildet. Besonders vorteilhaft ist die Sperrausnehmung
als halbrunde Kerbausnehmung ausgebildet. Eine derartige Ausgestaltung
und Anordnung der Sperrausnehmung ermöglicht eine Doppelfunktion
der Sperrausnehmung, nämlich zum einen als mögliche
Aufnahmeausnehmung für das Sperrglied in dessen Sperrstellung.
Zum zweiten kann eine derartige Sperrausnehmung vorteilhaft als Schmierstofftasche
für gegebenenfalls vorhandenen Schmierstoff zwischen einem
Tragring im Sinne der
DE
197 34 900 C2 und einem Gehäuse dienen. Insbesondere
ist dies vorteilhaft, wenn der Tragring eine Innenschulter und das
Gehäuse eine Außenschulter aufweist, welche – wie
aus der
DE 197 34
900 C2 bekannt – als zusätzliches Axial-
und Radialgleitlager fungieren. Gleichermaßen sinnvoll
ist dies, wenn der Tragring und die das Gehäuse zwar keine
Gleitlagerungen bilden, jedoch eine Spaltdichtung, insbesondere
eine Labyrinth-Spaltdichtung bilden, um ein Eindringen von Schmutz
zwischen einem Flanschbereich und der Gehäusestirnseite
des Hydraulikaggregats zu verhindern. Bei einer derartigen Konstruktion des
Tragrings und des Gehäuses als Labyrinth-Spaltdichtung
dient eine derartige Sperrausnehmung u. a. auch als Schmutzfangtasche,
so dass zudem ein Depot für Schmutz, u. a. Staub, gebildet
wird, welches in den Zwischenraum zwischen einem Tragring und dem
Gehäuse im Betrieb eingedrungen ist.
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Gemäß weiterer
vorteilhafter Ausführungsformen ist das Sperrglied als
Sperrstift, Sperrkeil oder als Sperrschraube beispielsweise nach
Art einer Madenschraube parallel zu einer Radialrichtung im Sperrgliedträger
angeordnet. Parallel zu dieser Radialrichtung ist das Sperrglied
von einer Losestellung in eine Sperrstellung verlagerbar und aus
dieser Sperrstellung in die Losestellung zurück verlagerbar.
Eine derartige Anordnung ist besonders sinnvoll, wenn die Zugänglichkeit
des Sperrgliedes, insbesondere in Radialrichtung gesehen, besonders
einfach ist.
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Gleichermaßen
geeignet ist natürlich auch eine Anordnung des Sperrgliedes
parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer Axialrichtung, d.
h. parallel zur Drehachse des Rotors, sofern die Zugänglichkeit
in diese Richtung besser gegeben ist.
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Hierfür
ist ein entsprechend angepasster Sperrgliedträger mit geeignet
angeordneten Lagerungen für das Sperrglied parallel zur
Drehachse vorgesehen. Durch die einfache Demontierbarkeit des Sperrgliedträgers
bzgl. des Rotors kann in einfacher Art und Weise lediglich durch
zur Verfügungsstellung von zwei verschiedenen Ausführungsformen
der Sperrgliedträger von einer radial wirkenden auf eine axial
wirkende Arretiereinrichtung umgestellt werden. Das Gehäuse
(der Stator) kann mit seinen Sperrausnehmungen in Form von Schlitzausnehmungen
im Bereich der Außenschulter hierbei unverändert
bleiben. Auch dies ist ein besonderer Vorteil der Anordnung der
Arretiereinrichtung im Bereich des Sperrglieds in einem Tragring,
der auf dem Rotor montiert ist. Hierbei wird die konstruktive Ausgestaltung
der Sperrausnehmungen als Schlitzausnehmungen parallel zur Längsachse
des Hydraulikaggregats ausgenutzt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, dass der Sperrgliedträger mehrere Lagerungseinrichtungen
besitzt, wobei ein Teil der Lagerungsträger für
das Sperrglied eine radiale Anordnung des Sperrglieds ermöglicht und
ein anderer Teil der Sperrgliedträger eine axiale Anordnung
des Sperrglieds ermöglicht. Hierdurch kann in einfacher
Art und Weise mit ein und demselben Sperrgliedträger ein
Hydraulikaggregat, insbesondere ein Hydraulikmotor geschaffen werden,
bei dem vor Ort, d. h. abhängig vom konkreten Einsatzbereich
durch den Bediener entschieden werden kann, ob es günstiger
ist, eine axial wirkende Arretiereinrichtung oder eine radial wirkende
Sperreinrichtung einzusetzen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung beispielhaft
näher erläutert. Es zeigen:
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1:
einen Querschnitt durch einen gattungsgemäßen
Hydraulikmotor nach Art der
DE 197 34 900 C2 zur Verdeutlichung des Funktionsprinzips eines
erfinderischen Hydraulikaggregates;
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2:
ein erfindungsgemäßes Hydraulikaggregat in einer
Teilquerschnittansicht;
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3:
eine isometrische Ansicht auf einen Sperrgliedträger gemäß der
ersten Ausführungsform nach 2;
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4:
den Sperrgliedträger aus 3 in einem
Querschnitt;
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5:
eine isometrische Ansicht auf einen Stator (Gehäuse) eines
erfingungsgemäßen Hydraulikaggregats;
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6:
den Stator gemäß 5 in einer Querschnittsdarstellung;
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7:
eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hydraulikaggregats in einer teilweisen Querschnittsdarstellung.
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In
der
1 ist ein Hydraulikaggregat gemäß dem
Stand der Technik (
DE
197 34 900 C2 ) dargestellt. Das bekannte Hydraulikaggregat
1 weist
einen Rotor
2 und einen Stator
3 auf. Der Rotor
2 ist
um eine Drehachse A drehbar, im Stator
3 mittels Wälzlagern
4 gelagert.
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Weiterhin
ist der Rotor 2 als Flanschwelle mit einem Wellenabschnitt 5 und
einem Flanschabschnitt 6 ausgebildet. Zwischen dem Rotor 2 und
dem Stator 3 sind Verdrängungselemente 7 vorgesehen,
welche mit einem unter einem entsprechenden Druck stehenden Hydraulikfluid
beaufschlagt werden, wodurch über einen Zahneingriff der
Rotor 2 des Hydraulikaggregats 1 in Rotation gesetzt
wird.
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Der
Stator 3 ist als Gehäuse ausgebildet, in dem die
Wälzlager angeordnet sind. Diese wirken mit dem Wellenabschnitt 5 des
Rotors 2 zusammen und lagern diesen radial und axial fest
im Gehäuse.
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Das
Gehäuse weist eine Stirnseite
9 auf, welche von
einer Rückseite
10 des Flanschabschnittes abgedeckt
ist. Der Flanschabschnitt
6 erstreckt sich in einer Radialrichtung
11 ein
Stück über eine Außenumfangsfläche
12 des
Gehäuses hinaus und bildet einen Überstand
13.
Auf dem Rückseitenbereich des Überstandes
13 sitzt
ein Tragring
14 mit einer Innenschulter
15, die
mit einer Außenschulter
16 des Gehäuses
3 korrespondiert.
Zwischen dem Tragring
14 und dem Gehäuse
3 ist
im Bereich der Innenschulter
15 und der Außenschulter
16 nach
der Lehre der
DE 197
34 900 C2 eine Lagerung in Axial- und Radialrichtung in
Form eines Gleitlagers gebildet. Gleichwohl ist es selbstverständlich
auch möglich, den von dem Tragring
14 und der
Außenschulter
15 sowie dem korrespondierenden
Gehäuseaußenumfang
12 gebildeten Spalt
hinsichtlich des Spiels der Bauteile zueinander so zu wählen,
dass zwar keine Lagerung in Axial- und Radialrichtung stattfindet,
der Spalt allerdings so eng ist, dass eine Spaltdichtung oder eine
Labyrinth-Spaltdichtung ausgebildet ist. Sofern der Innenring
14 die
Innenschulter
15 und das Gehäuse die Außenschulter
16 aufweist,
kann bereits von einer Labyrinth-Spaltdichtung gesprochen werden.
Sofern die Innenschulter
15 und die Außenschulter
16 nicht
vorhanden sind, ist der Spalt ein ungestufter Ringspalt und wirkt
zumindest als einfache Spaltdichtung über deren Spaltlänge
in einer Axialrichtung
17. Diese Dichtungsfunktion des
Tragrings
14 relativ zum Gehäuse
3 verhindert,
dass Schmutz in einen Spalt, der durch den Flanschabschnitt
6 und der
Gehäusestirnseite
9 gelangt. Diese Konstruktion hat
sich sehr bewährt. Der vorstehend beschriebene Hydraulikmotor
zeichnet sich insbesondere sehr hohe Kompaktheit und somit einer
durch sehr niedrigen Bauhöhe aus. Weiterhin sind zur Realisation
dieses Hydraulikmotors nur sehr wenige Bauteile erforderlich.
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Ein
erfindungsgemäß weitergebildeter Hydraulikmotor
1 gemäß
2 vom
Aufbau her gleich mit dem gemäß
1 und
weist erfindungsgemäß zusätzlich eine
Arretiereinrichtung
20 mit zumindest einem Sperrglied
21 und
zumindest einer Sperrausnehmung
22 auf. Das Sperrglied
21 sitzt
in einem Sperrgliedträger
23, welcher beispielsweise
als Tragring gemäß der
DE 197 34 900 C2 oder lediglich
als Dichtungsring – wie oben beschrieben – zur
Ausbildung einer Spaltdichtung zwischen dem Gehäuse
3 und
dem Tragring ausgebildet sein kann. Das Sperrglied ist beispielsweise
als Sperrstift ausgebildet, welcher in der Radialrichtung
11 im
Sperrgliedträger
23 verschieblich gelagert ist.
Gleichwohl kann das Sperrglied
21 auch als Madenschraube
ausgebildet sein, welche in einem Gewinde (nicht gezeigt) im Sperrgliedträger
23 in
einer Radialrichtung
11 bzgl. des Gehäuses
3 verlagerbar
ist. Ebenso können Keile, Splinte oder Schwenkelemente
als Sperrglieder
21 dienen.
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Zu
den Sperrgliedern 21 korrespondierend ist in der Außenschulter 16 des
Gehäuses 3 zumindest eine Sperrausnehmung 22 eingebracht,
welche insbesondere zu einem Spalt 24 zwischen dem Sperrgliedträger 23 und
der Außenschulter 16 hin geöffnet ist.
Bevorzugt ist die Sperrausnehmung 22 als vertikal, d. h. parallel
zur Achse A ausgerichtete Schlitzausnehmung mit halbrundem Querschnitt
ausgebildet.
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Bevorzugt
können eine Vielzahl von Sperrausnehmungen 22 über
den Umfang der Außenschulter oder auch – falls
eine Außenschulter 16 nicht vorhanden ist – über
den Umfang des Gehäuseaußenumfanges 12 verteilt
angeordnet sein, derart, dass in einer Sperrstellung gemäß 2 das
Sperrglied 21 in die Sperrausnehmung 22 eingreifen
kann. In dieser Stellung gemäß 2 ist
der Rotor 2 gegenüber dem Stator 3 mechanisch
formschlüssig blockiert. Das Sperrglied 21 kann
auf diverse Art und Weise bzgl. des Sperrgliedträgers 23 aus
einer Losestellung (nicht gezeigt) in die Sperrstellung gemäß 2 und
umgekehrt verlagert werden. Zum einen bietet sich gegebenenfalls
eine manuelle Bedienung durch ein Mitglied des Bedienpersonals des
Hydraulikaggregats 1 an. Gleichwohl können allerdings selbstverständlich
auch motorische Antriebe wie Linearantriebe, z. B. Solenoiden oder
dergleichen zum Einsatz kommen. Sofern ein in einem Gewinde des Sperrgliedträgers 23 gelagertes
Sperrglied 21 zum Einsatz kommt, können auch Drehantriebe
zum Verlagern des Sperrglieds 21 in Radialrichtung 11 zweckmäßig
sein. Gegebenenfalls sind für das Sperrglied 21 in
einer der Sperrstellung gemäß 2 entsprechenden
Position und in einer Losestellung Rasteinrichtungen, z. B. federbelastete
Kugeln vorgesehen, welches das Sperrglied 21 gegen unbeabsichtigtes
Wegwandern aus der jeweilig vorliegenden Stellung sichern. Im Falle
eines Manuellbetriebes bietet es sich gegebenenfalls an, am Sperrglied 21 eine
Betätigungseinrichtung 25 vorzusehen. Die Betätigungseinrichtung 25 kann
beispielsweise ein Knauf sein.
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3 zeigt
einen Tragring, der in einfacher Art und Weise an den weitergebildeten
Hydraulikmotor
1 gemäß der Erfindung
angepasst ist, im Übrigen aber einem Tragring entspricht,
der auch bei einem Hydraulikmotor gemäß der
DE 197 34 900 C2 einsetzbar
ist. Der Tragring gemäß
3 ist als
Sperrgliedträger
23 weitergebildet und besitzt
von seiner Außenseite
26 her radial den Sperrgliedträger
23 durchdringend
eine Mehrzahl von Radialbohrungen
27, welche den Sperrgliedträger
23 bis
zu seiner Innenseite
28 durchdringen. Diese Bohrungen dienen zur
Aufnahme der Sperrglieder
21. Sofern die Bohrungen
27 mit
einem Gewinde ausgestattet sind, kann zweckmäßigerweise
als Sperrglied
21 auch eine Madenschraube Verwendung finden.
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Sofern – wie
oben beschrieben – der Sperrgliedträger
23 nicht
als Tragring im Sinne der
DE
197 34 900 C2 wirken muss, kann dieser auch ohne den dargestellten
Steg
29 zur Bildung der Innenschulter
15 ausgebildet
sein. Hierdurch ergibt sich, bei entsprechender Ausgestaltung des
Gehäuses
3 somit eine Ringspaltdichtung zur Verhinderung
des Eindringens von Schmutz in den Spalt
24. Außerdem weist
der Sperrgliedträger
23 diverse Befestigungsbohrungen
30 auf,
mittels denen der Sperrgliedträger
23 am äußeren
Bereich
13 des Flanschabschnittes
6 des Rotors
2 befestigt
werden kann (vgl.
4).
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Ein
zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats 1 (insbesondere
des Hydraulikmotors 1) geeignetes Gehäuse 3 ist
in 5 dargestellt. Das Gehäuse 3 besitzt
im Eckbereich der Stirnseite 9 die Außenschulter 16. Über
den Umfang verteilt weist die Außenschulter 16 eine
Mehrzahl, hier vier, Sperrausnehmungen 22 auf. Die Sperrausnehmungen 22 durchdringen
die Außenschulter von der Stirnseite 9 des Gehäuses 3 bis
zu einer gegenüberliegenden Schulterfläche, welche
parallel zur Stirnseite 9 ausgerichtet ist. Die Sperrausnehmungen 22 haben
eine im Querschnitt halbkreisförmige Raumform und sind
in der Radialrichtung 11 des Gehäuses 3 nach
außen offen. Eine derartige Ausgestaltung der Sperrausnehmungen 22 als
sich in Axialrichtung 17 erstreckende Schlitzausnehmungen
in einer Au ßenschulter 16 ermöglicht
es in einfacher Art und Weise, die erfindungsgemäße
Hydraulikeinrichtung 1 mit der Arretiereinrichtung 20 in
einem Sperrgliedträger 23 auszustatten, wobei,
wie in 2 gezeigt, das zumindest eine Sperrglied 22 in
einer Radialrichtung 11 verlagerbar ist oder wie nachfolgend gezeigt
werden wird, zumindest ein Sperrglied 21 in axialer Richtung 17 verlagerbar
ist. Beide Varianten ist somit lediglich eine Ausführungsform
des Gehäuses 3 notwendig.
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Ein
derartiges Gehäuse ist in 6 noch einmal
im Querschnitt dargestellt und dort mit den entsprechenden Bezugsziffern
versehen. Die Außenschulter 16 ist angrenzend
zur Stirnfläche 9 an der Außenumfangsfläche 12 des
Gehäuses 3 angeformt. In der in der 6 dargestellten
Ausführungsform ist die Sperrausnehmung 22 ebenfalls
als in Axialrichtung 17 sich erstreckende Schlitzausnehmung 22 ausgebildet.
Die Schlitzausnehmung 22 besitzt einen Ausnehmungsgrund 31,
der in der Schnittdarstellung gemäß 6 mit
der Außenumfangsfläche 12 fluchtet. Die
Sperrausnehmungen 22 gemäß der 5 und 6 können
selbstverständlich auch im Querschnitt rechteckige oder
quadratische oder flachrechteckige Raumformen aufweisen. Wesentlich
ist, dass sie hinsichtlich ihrer Ausrichtung und hinsichtlich ihrer
Erstreckung derart angeordnet und ausgebildet sind, dass ein Sperrglied 21 sowohl
in axialer Richtung als auch in radialer Richtung in die Sperrausnehmung 22 eingeführt
werden kann und somit zu einer mechanisch formschlüssigen
Blockierung des Rotors gegenüber dem Stator führt.
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Eine
zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Hydraulikaggregats 1, insbesondere des erfindungsgemäßen
Hydraulikmotors 1 gemäß 7 besitzt
ebenfalls einen Sperrgliedträger 23, der Bohrungen 38 besitzt,
die sich in Axialrichtung 17 erstrecken. In den Bohrungen 38 ist
zumindest eines der Sperrglieder 21 in Axialrichtung 17 verlagerbar gelagert
und wirkt mit der Sperrausnehmung 22 in der Außenschulter 16 des
Gehäuses 3 zusammen.
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Besonders
zweckmäßig ist es, den Sperrgliedträger 23 über
seinen Umfang verteilt mit mehreren in Axialrichtung 17 verlaufenden
Bohrungen und/oder Gewinden (allgemein Lagerungseinrichtungen) 38 für
Sperrelemente 21 auszubilden und versetzt hierzu oder auch
deckungsgleich über den Umfang verteilt radiale Lagerungseinrichtungen,
wie in 2 gezeigt, vorzusehen. Hierdurch kann ein und derselbe
Sperrgliedträger mit einer einzigen Ausführungsform
des Gehäuses 3 – wie oben erläutert – verwendet
werden, um eine Arretiervorrichtung 20 zu bilden, die sowohl
in Axialrichtung 17 als auch in Radialrichtung 11 verlagerbare
Sperrglieder 21 besitzt. Sämtliche Merkmale betreffend
die Sperrglieder 22 und den Sperrgliedträger 23,
die im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß 2 beschrieben wurden,
können somit ohne Weiteres auf die Ausführungsform
gemäß 7 übertragen oder mit
dieser kombiniert werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Hydraulikaggregat, welches
figurenmäßig als Hydraulikmotor dargestellt ist,
gelingt es somit in einfacher und konstruktiv besonders unkomplizierter
Art und Weise eine mechanisch formschlüssige Blockierung
bzw. eine mechanisch formschlüssige lösbare Blockierung eines
Rotors eines Hydraulikmotors gegenüber eines Stators eines
Hydraulikmotors zu gewährleisten. Die Bedienung der Arretiereinrichtung
ist denkbar einfach und insbesondere die Anordnung der Sperrausnehmungen
im Bereich von Spalten (Labyrinth-Spalt oder Rinnspalt oder dergl.)
zwischen einem Sperrgliedträger und einem Gehäuse
des Hydraulikmotors ermöglicht es in besonders zweckmäßiger
Art und Weise die Sperrausnehmungen zusätzlich als Schmiermitteltaschen
bzw. als Schmutzfangtaschen zu nutzen, insbesondere in der Zeit,
in der das Sperrglied in einer Lose stellung angeordnet ist, d. h.
dass das Sperrglied 21 außer Eingriff mit der
Sperrausnehmung 22 steht. Aus diesem Grund ist es besonders
gut gelungen, einerseits eine mechanische Arretiereinrichtung zur
Verfügung zu stellen und andererseits hinsichtlich erforderlicher
Schmutzabdichtung oder hinsichtlich erforderlicher Schmierung von gegebenenfalls
im Außenbereich des Gehäuses vorgesehenen Axial-
und Radiallagerungen eine Funktionszusammenführung, d.
h. eine Funktionsvereinigung zur Verfügung zu stellen.
-
- 1
- Hydraulikaggregats
- 2
- Rotor
- 3
- Stator
- 4
- Walzlager
- A
- Drehachse
- 5
- Wellenabschnitt
- 6
- Flanschabschnitt
- 7
- Verdrängungselemente
- 9
- Stirnseite
- 10
- Rückseite
- 11
- Radialrichtung
- 12
- Außenumfangsfläche
- 13
- Überstand
- 14
- Tragring
- 15
- Innenschulter
- 16
- Außenschulter
- 17
- Richtung
- 20
- Arretiereinrichtung
- 21
- Sperrglied
- 22
- Sperrausnehmung
- 23
- Sperrgliedträger
- 24
- Spalt
- 25
- Betätigungseinrichtung
- 26
- Außenseite
- 27
- Radialbohrungen
- 28
- Innenseite
- 29
- Steg
- 30
- Befestigungsbohrungen
- 31
- Ausnehmungsgrund
- 38
- Gewinde
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19734900
C2 [0002, 0004, 0005, 0005, 0005, 0007, 0011, 0011, 0017, 0024, 0027, 0028, 0031, 0032]
- - DE 60123320 T2 [0003]
- - DE 10022758 A1 [0003]
- - EP 0870922 A1 [0003]
- - DE 4008362 A1 [0003]