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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Bremsen eines Rotors
gegenüber
einem Stator, umfassend erste Bremsmittel, die mit dem Rotor fest verbunden
sind, zweite Bremsmittel, die mit dem Stator fest verbunden sind,
einen Bremskolben, der in der Lage ist, eine Bremslösestellung
und eine Bremsstellung, in der er die ersten und die zweiten Bremsmittel
in Bremskooperation zu bringen versucht, einzunehmen, wobei das
System ferner elastische Rückstellmittel,
die den Bremskolben ständig
in seine Bremsstellung zu bringen versuchen, eine Bremskammer, die
in der Lage ist, mit einem unter Druck gestellten Fluid versorgt
zu werden, um den Bremskolben in seine Bremsstellung zu bringen,
eine Bremslösekammer,
die in der Lage ist, mit einem unter Druck gestellten Fluid versorgt
zu werden, um den Bremskolben in seine Bremslösestellung zu bringen, und
Steuerungsmittel der Fluidversorgung der Kammern umfaßt.
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Das
Bremssystem ist beispielsweise dasjenige eines Hydromotors, wobei
der Rotor durch den Motorblock oder durch das Gehäuse des
Motors gebildet sein kann, je nachdem, ob dieser ein rotierender
Motorblock oder einer mit rotierendem Nocken ist. Es handelt sich
z.B. um einen Motor mit radialen Kolben von dem in den Dokumenten
EP 0 869 279 oder
EP 0 887 548 beschriebenen
Typ.
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Die
Bremsmittel sind z.B. durch Bremslamellen gebildet, die mit dem
Stator bzw. dem Rotor drehfest verbunden und ineinander geschachtelt
sind. Andere Bremsmittel, die z.B. die Zähne einer Klaue verwenden,
können
ins Auge gefaßt
werden.
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Wenn
die Bremslösekammer
nicht mit unter Druck gestelltem Fluid versorgt wird, wird der Bremskolben
durch die elastischen Rückstellmittel
in seine Bremsstellung gebracht. Diese Bremssituation ist z.B. diejenige
bei längerem
Parken.
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Unter
bestimmten Bedingungen kann die Fluidversorgung der Bremskammer
als Bremsunterstützung
verwendet werden, um die durch die elastischen Rückstellmittel erhaltene Bremswirkung
zu verstärken.
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Das
Dokument
US 4,557,109 zeigt
seinerseits ein System, bei welchem eine Kammer, welche die elastischen
Rückstellmittel
enthält,
mit der Bremslösekammer
durch eine Einengung kommuniziert, die derart in dem Bremskolben
vorgesehen ist, daß sie
ge schlossen ist, wenn dieser seine Bremslösestellung erreicht. Dadurch
kann die Bremslösekammer
entleert werden, ohne auf einen Ablaß oder spezielles Pendelventil
zurückzugreifen.
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Wie
oben angegeben, wird während
eines längeren
Halts die Parkbremsung lediglich unter der Wirkung der elastischen
Rückstellmittel
verwendet. Um die Drehung des Rotors zuzulassen, führt man eine
Bremslösung
durch, indem die Bremslösekammer
mit unter Druck gestelltem Fluid versorgt wird, so daß der Bremskolben
gegen die Rückstellkraft
der elastischen Rückstellmittel
verschoben wird. Gleichwohl ist es dann manchmal sehr schwierig,
eine Notbremsung durchzuführen.
Nach einem längeren
Halt nimmt nämlich
die Temperatur des Fluids ab, und seine Viskosität nimmt zu. Dieses Phänomen wird
verschärft,
wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist, z.B. unter 0°C. Um eine
Bremsung durchzuführen, muß die Fluidversorgung
der Bremslösekammer
gestoppt und diese entleert werden. Wegen seiner hohen Viskosität wird das
Fluid schwer aus der Bremslösekammer
evakuiert, wodurch in dieser Kammer ein dem Schub der Rückstellmittel
entgegenwirkender Druck aufrechterhalten wird. Dies verhindert,
daß die
Bremse innerhalb eines kurzen Zeitraums festgestellt wird.
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Die
Erfindung zielt darauf ab, diesem Nachteil abzuhelfen, indem sie
eine rasche und zuverlässige
Bremsung selbst kurz nach einem Indrehungbringen des Rotors nach
einem längeren
Halt.
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Diese
Aufgabe ist dadurch gelöst,
daß die Bremskammer
und die Bremslösekammer
durch eine Verbindungsleitung verbunden sind, die dazu dient, eine
Zirkulation des Fluids in einer Stellung unterstützten Bremsens, in der die
Bremskammer mit einer Versorgungsleitung des Fluids verbunden ist, während die
Bremslösekammer
mit einer Fluidrückflußleitung
verbunden ist, zu erzeugen, und daß die Verbindungsleitung mit
Mitteln zum Begrenzen der Zirkulation des Fluids in der Leitung,
mindestens in die Richtung, die von der Bremslösekammer zur Bremskammer verläuft, versehen
ist.
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Dank
dieser Anordnungen ist es möglich, den
Rotor gegenüber
dem Stator rasch zu bremsen, indem die Rückstellwirkung der elastischen
Rückstellmittel
durch eine Versorgung der Bremskammer mit Fluid unterstützt wird,
was eine Bremsung erlaubt, selbst wenn das Fluid „kalt" ist, d.h., wenn
seine Viskosität
höher als
diejenige ist, die es in einer stabilisierten Betriebssituation
aufweist. Gleichzeitig ist die Bremskammer mit der Bremslösekammer
verbunden, was eine Zirkulation des Fluids zwischen den beiden Kammern
erlaubt. Diese Zirkulation fördert
eine rasche Erwärmung
des Fluids und damit eine Verminderung seiner Viskosität, so daß die oben angesprochenen
Probleme rasch verschwinden.
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Die
Verbindungsleitung ist derart realisiert, daß während der Bremsunterstützungsphase
die auf den Kolben wegen der elastischen Rückstellmittel und des Fluiddrucks
in der Bremskammer ausgeübten
Kräfte
höher als
mögliche
gegenwirkende Kräfte wegen
der Dauerhaftigkeit eines Fluiddrucks in der Bremslösekammer
sind. Bei dieser Bremsunterstützungsphase
wird das viskose Fluid schwer aus der Bremslösekammer evakuiert, aber es
zirkuliert ebenfalls relativ schwer zwischen der Bremskammer und der
Bremslösekammer,
so daß man
sich schließlich die
hohe Viskosität
zunutze macht, um den Bremsunterstützungseffekt zu realisieren.
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Gleichwohl
ist die Zirkulation des Fluids in der Verbindungsleitung in der
Richtung begrenzt, die von der Bremslösekammer zur Bremskammer verläuft, so
daß dennoch
eine herkömmliche
Bremslösesituation
erhalten wird.
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Vorteilhaft
umfassen die Mittel zum Begrenzen der Zirkulation des Fluids ein
Rückschlagventil, das
nur die Zirkulation des Fluids in die Richtung von der Bremskammer
zur Bremslösekammer
erlaubt.
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Vorteilhaft
umfaßt
das System eine Einengung, die in der Verbindungsleitung zwischen
der Bremskammer und der Bremslösekammer
angeordnet ist.
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Diese
Einengung begrenzt die Zirkulation des Fluids in Abhängigkeit
von ihrem Querschnitt. Sie ist vorteilhaft in Reihe mit dem Rückschlagventil
in der Verbindungsleitung angeordnet. In diesem Fall verhindert
das Ventil die Fluidzirkulaton in der Verbindungsleitung in die
Richtung, die von der Bremslösekammer
zu der Bremskammer verläuft.
In der anderen Richtung ist diese Zirkulation durch den Querschnitt
der Einengung begrenzt, womit sichergestellt werden kann, daß ein ausreichender
Fluiddruck in der Bremskammer herrscht, wenn diese mit unter Druck
gestelltem Fluid versorgt wird.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform sind
die Steuerungsmittel der Fluidversorgung der Brems- und Bremslösekammern
in der Lage, eine Konfiguration unterstützten Bremsens, in der die Bremskammer
mit der Fluidversorgungsleitung kommuniziert, während die Bremslösekammer
mit der Fluidrückflußleitung
kommuniziert, eine Bremslösekonfiguration,
in der die Bremslösekammer
mit der Fluidversorgungsleitung kommuniziert, und eine Konfiguration
einfachen Bremsens zu steuern, in der die Bremslösekammer mit einem Fluidrückfluß kommuniziert,
während
die Bremskammer von der Versorgungsleitung isoliert ist.
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Dank
dieser Anordnungen ist es gestattet, die Konfiguration unterstützten Bremsens
nur in einer kritischen Situation zu verwenden, insbesondere derjenigen,
die beim Anfahren entsteht, wenn die Viskosität des Fluids höher als
normal ist. Wenn der kritische Charakter dieser Situation verschwindet,
kann die Bremsung auf einfache Weise durchgeführt werden, ohne Verbrauch
von Fluid zur Versorgung der Bremskammer.
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In
diesem Fall weist umfaßt
das System Mittel zum Detektieren eines Parameters, der mit der Viskosität des Fluids
in der Bremslösekammer
verknüpft
ist, und Mittel zur Steuerung des Bremsens in der Konfiguration
unterstützten
Bremsens, wenn der detektierte Parameter für eine Viskosität bezeichnend
ist, die großer
ist als eine gegebene Viskosität, und
zur Steuerung des Bremsens in der Konfiguration einfachen Bremsens,
wenn der Parameter für
eine Viskosität
bezeichnend ist, die kleiner ist als die gegebene Viskosität.
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Wenn
also die Bremsung gesteuert wird, wird die Wahl zwischen einer unterstützten Bremsung
und einer einfachen Bremsung automatisch in Abhängigkeit von dem detektierten
Parameter durchgeführt.
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Dieser
Parameter wird z.B. unter der Temperatur des Fluids, einem Druckverlust
und der Temperatur eines Teils des Systems gewählt, das mit dem Fluid in Kontakt
ist.
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Vorteilhaft
liegen die Bremsmittel in der Bremslösekammer. So wird das Fluid,
das mit ihnen in Kontakt steht, rascher erwärmt.
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Die
Erfindung ist besser zu verstehen, und ihre Vorteile ergeben sich
besser aus der Lektüre
der folgenden detaillierten Beschreibung einer Ausführungsform,
die beispiel haft und nicht einschränkend dargestellt ist. Die
Beschreibung bezieht sich auf die beigefügten Zeichnungen; darin zeigen:
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1, 2 und 3 Ansichten
im axialen Schnitt, nach zwei Varianten, eines Bremssystems nach
der Erfindung; und
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4 und 5 veranschaulichend,
nach zwei Varianten, die Steuerkreise eines solchen Bremssystems.
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In 1 besteht
der Rotor aus einer Welle 10, z.B. einer Welle eines Hydromotors,
der durch Rillen 10A von dem Motorblock dieses Motors in
Drehung angetrieben werden kann. Der Stator besteht seinerseits
aus einem Teil 12 des Bremsgehäuses, das z.B. durch Schrauben 13 fest
mit dem Gehäuse des
Motors verbunden ist. Die ersten Bremsmittel weisen eine erste Reihe
von ringförmigen
Bremslamellen 14 auf, die durch ihre inneren Enden 14A drehfest
mit dem Rotor 10 verbunden sind und mit Rillen 10B oder
vergleichbaren zusammenwirken, mit denen der Rotor ausgestattet
ist. Die zweiten Bremsmittel weisen eine zweite Reihe von ringförmigen Bremslamellen 16 auf,
die durch ihren Außenumfang 16A drehfest
mit dem Stator 12 verbunden sind, z.B. mit Hilfe eines
Systems von Rillen 12B. Auf herkömmliche Weise sind die Lamellen
der ersten und der zweiten Reihe ineinandergeschachtelt.
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Das
Bremssystem weist einen Bremskolben 18 auf, der dazu geeignet
ist, mit den Lamellen zusammenzuwirken. An der dem Kolben gegenüberliegenden
Seite werden die Lamellen (durch ein nicht dargestelltes Anschlagorgan)
in Anschlag gehalten. Wenn also der Kolben in der Richtung F zu
den Lamellen verschoben wird, drückt
er diese Lamellen gegeneinander, um die Bremsung durchzuführen. Wenn
der Kolben in der entgegengesetzten Richtung G verschoben wird,
können
sich die Lamellen voneinander entfernen und die Drehung des Rotors
erlauben.
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Der
Kolben 18 wird ständig
in seine Bremsstellung durch eine Rückstellfeder 20 wie
eine elastische U-Scheibe vom Typ Belleville gebracht, die ihn in
Richtung F zurückdrückt.
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Eine
Bremslösekammer 22 ist
an der den Bremslamellen zugewandten Seite des Kolbens vorgesehen.
Durch eine Bremslöseleitung 24 kann
sie mit unter Druck gestelltem Fluid versorgt werden, um den Kolben
in die Richtung G zu bringen.
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Bei
dem dargestellten vorteilhaften Beispiel sind die Bremslamellen 14 und 16 in
dieser Kammer 22 angeordnet. An der der Kammer 22 gegenüberliegenden
Seite des Kolbens weist das System eine Bremskammer 26 auf,
die durch eine Bremsleitung 28 versorgt werden kann, um
zusätzlich
zu der Feder 20 den Kolben in die Richtung F zu bringen.
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Die
Kammer 26 ist zwischen der Seite des Bremskolbens 18,
die den Lamellen 14 und 16 gegenüberliegt,
und einem flanschförmigen
Bremsdeckel 30 abgegrenzt. Dichtungseinrichtungen sind zwischen
dem Teil 12 des Bremsgehäuses und dem Kolben 18 einerseits
und zwischen dem Teil 12 und dem Deckel 30 andererseits
vorgesehen.
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In
einer Parksituation, wenn das System nicht mit Fluid versorgt wird,
führt die
Feder 20 eine Parkbremsung durch. Gleichwohl kann erwünscht sein,
eine Hilfsbremslösung
zu realisieren, z.B. um ein Fahrzeug abzuschleppen, das mit einem
Motor versehen ist, der ein Bremssystem nach der Erfindung aufweist.
Dazu weist der Bremskolben 18 ein Innengewinde 32 auf.
Der Deckel 30 weist eine Bohrung auf, die im Betrieb durch
einen Stopfen 34 verschlossen ist. Um die Hilfsbremslösung durchzuführen, kann
der Stopfen entfernt werden, und eine Hilfsbremslöseschraube,
deren Kopf an dem Deckel 30 anliegt, kann mit dem Innengewinde 32 zusammenwirken,
um den Bremskolben in Richtung G zurückzustellen. Vorher wurde ein
Teil 36, dessen Funktion im folgenden erläutert wird
und das ursprünglich
in dem Innengewinde angeordnet war, durch Herausschrauben entfernt.
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Die
Bremskammer 26 und die Bremslösekammer 22 sind durch
eine Verbindungsleitung 38 verbunden. Wenn also die Kammer 26 mit
Fluid versorgt wird, kann dieses Fluid von der Bremskammer 26 über die
Leitung 38 in die Bremslösekammer 22 zirkulieren.
In diesem Fall weist die Leitung einen ersten Teil 38A auf,
in dem ein bewegliches Organ wie eine Kugel 40 angeordnet
ist, die zusammenwirkend mit einem Sitz 38B erlaubt, ein
Rückschlagventil
zu bilden, das sich der Fluidzirkulation in der Richtung widersetzt,
die von der Bremslösekammer 22 zu
der Bremskammer 26 verläuft.
Bei dem dargestellten vorteilhaften Beispiel ist der zweite Teil
dieser Verbindungsleitung durch das oben angesprochene Innengewinde 32 gebildet,
und das Teil 36 bildet eine Einengung, die einen gegebenen
Durchgangsquerschnitt definiert, z.B. mit einem Durchmesser in der Größenordnung
von 2 mm.
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Die
Verbindungsleitung 38 ist auf einfache Weise realisiert,
indem das Innengewinde 32 genutzt wird, das zur Hilfsbremslösung nötig ist.
In diesem Fall ist diese Leitung an der Rotationsachse A des Rotors
zentriert.
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Soweit
der Bremskolben die Bremskammer von der Bremslösekammer trennt, ist von Vorteil,
die Verbindungsleitung in diesem Kolben zu realisieren, was in 1 der
Fall ist. Sie kann auch in dem Bremsgehäuses 12 realisiert
werden.
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Im übrigen ist
die Feder 20 in der Bremskammer 26 angeordnet.
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Ein
entgegengerichteter Durchgang
37, der mit einer Einengung
versehen ist, kann die Fluidzirkulation aus der Bremslösekammer
22 in
die Bremskammer
26 zulassen. Er kann mit einem Rückschlagventil
versehen sein, das gegenüber
dem Ventil
40 umgekehrt ist, oder auch die Zirkulation
des Fluids in den beiden Richtungen zwischen den Kammern
22 und
26 zulassen.
Der Querschnitt des Durchgangs
37 ist sehr klein und liegt
bevorzugt unter demjenigen der Einengung
36. Er hat z.B.
einen Durchmesser in der Größenordnung
von 0,5 mm. Dieser Durchgang
37 erzeugt eine Leckage zwischen
der Kammer
22 und der Kammer
26. Wie in der Patentschrift
US 4,557,109 erleichtert
er die Entleerung der Bremslösekammer
22.
Man kann ihn mit Mitteln ausstatten, die seinen Verschluß in einer
stabilisierten Bremslösestellung
erlauben (z.B. in Abhängigkeit
von der Stellung des Kolbens
18), um zu vermeiden, daß die Leckage
der Kammer
22 ständig
bleibt.
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2 zeigt
ein System analog zu demjenigen von 1, bei welchem
die Verbindungsleitung 38' ebenfalls
einen ersten Teil 38'A aufweist,
in welchem ein bewegliches Organ 40 angeordnet ist, das im
Zusammenwirken mit einem Sitz 38'B ein Rückschlagventil bildet, sowie
eine Einengung 36',
die durch einen Abschnitt der Leitung 38' mit geeignetem Querschnitt gebildet
ist. Diese Verbindungsleitung 38' ist auch in dem Kolben 18 vorgesehen,
wobei sie an der Achse A zentriert ist.
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Bei
der Variante von 2 unterscheiden sich die Hilfsbremslösemittel
von denjenigen von 1. Der den Deckel 30 der
Bremse bildende Flansch ist nämlich
massiv, aber die Hilfsbremslösemittel
sind von einer axialen Fläche
des Systems zugänglich,
die an einer axialen Seite des Gehäuses 12 realisiert
ist. Eine radiale Bohrung 42 ist nämlich in der axialen Wand des
Gehäuses
derart vorgesehen, daß sie
an einem Teil ihrer Länge,
der zum Inneren des Systems hin liegt, eine Öffnung zu der Bremslösekammer 22 aufweist,
die zu dem Bremslösekolben 18 gewandt
ist.
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In
dieser Bohrung 42 ist ein nockenförmiger Zapfen 44 vorgesehen,
der von außerhalb
durch einen Steuerstift 46 gedreht werden kann, der gewindet
ist und mit einem Abschnitt der Bohrung 42 mit Innengewinde
zusammenwirkt. Der Stift wird in der Drehung durch eine Gegenmutter 47 angehalten, wobei
eine Dichtigkeit durch eine Dichtung 48 realisiert ist.
Der Stift besitzt einen Betätigungskopf 46A. Mit
Hilfe eines Werkzeugs kann man ihn z.B. eine viertel Umdrehung drehen,
um einen Bereich des Nockens mit großem Durchmesser gegenüber dem
Kolben 18 anzuordnen und diesen so in Richtung G zu schieben.
In einer normalen Betriebssituation befindet sich ein Abschnitt
des Nockens mit kleinem Durchmesser gegenüber dem Kolben.
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In 3 ist
das System analog zu denjenigen von 1 und 2,
und identische Bezugszeichen sind für ähnliche Elemente übernommen.
Die Verbindungsleitung 38'' ist durch eine
Bohrung gebildet, die in dem Bremskolben 18 realisiert
ist und einen Teil 38''A mit Innengewinde
aufweist. Ein Teil 37'' mit einer Bohrung 36'', welche die Einengung bildet, ist
in diesen Teil mit Innengewinde geschraubt. Das Teil 37'' weist eine Wand 37''A auf, die zu der Bremslösekammer 22 gewandt
ist und einen Sitz für
die Kugel 40 des Rückschlagventils
bildet.
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An
der Seite des Stopfens 34 weist das Teil 37'' eine Eingriffsfläche 37''B für ein Drehantriebswerkzeug
auf. Um die Hilfsbremslösung
zu realisieren, entfernt man den Stopfen 34 und dreht das
Teil 37'' derart, daß es in
Richtung F fortschreitet. Die Kugel 40 gelangt in Anlage
an der Welle, so daß durch weitere
Drehung des Teils 37'' der Bremskolben 18 in Richtung
G verschoben wird.
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Bei
den in 1 bis 3 dargestellten Systemen kann
die Parkbremsung lediglich durch die Rückstellwirkung der Feder 20 erhalten
werden. Die Bremslösung,
welche die Drehung des Rotors erlaubt, wird ihrerseits durch die
Fluidversorgung der Kammer 22 über die Leitung 24 erhalten.
Ausgehend von einer solchen Bremslösesituation kann eine unterstützte Bremsung
erhalten werden, indem die Leitung 24 mit einem Fluidrückfluß verbunden
wird, um die Evakuierung der Kammer 22 zu erlauben, und
indem die Leitung 28 mit einer Versorgung verbunden wird,
um die Fluidversorgung der Bremskammer 26 zu erlauben.
In diesem Fall zirkuliert das in die Kammer 26 einge brachte
Fluid durch die Verbindungsleitung 38, 38' oder 38'' in die Bremslösekammer, um durch die Leitung 24 evakuiert
zu werden. Damit wird eine Zirkulation des Fluids erzeugt, welche
dessen Erwärmung
und die Verringerung seiner Viskosität fördert. Der Durchmesser der
Einengung 36 oder 36' erlaubt zu gewährleisten, daß bei dieser
Situation unterstützten
Bremsens der Fluiddruck in der Bremskammer ausreicht, um den Kolben
in Richtung F zu verschieben, selbst wenn das Fluid aufgrund einer hohen
Viskosität
schwer durch die Leitung 24 evakuiert werden kann.
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4 zeigt
einen Steuerkreis eines Bremssystems nach der Erfindung. Dieses
System wird verwendet, um einen Hydromotor M zu bremsen. So erkennt
man den Rotor 10, der die Bremswelle bildet, und den Stator 12,
der einen Gehäuseteil
des Motors bildet. Man erkennt auch die Bremslösekammer 22, ihre
Bremslöseleitung 24 sowie
die Bremskammer 26 und ihre Bremsleitung 28.
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Der
Fluidversorgungskreis weist eine Pumpe P, z.B. die Stopfpumpe eines
Hydraulikkreises auf, dessen (nicht dargestellte) Hauptpumpe den
Motor M versorgen würde.
Das Steuerventil 50 des Bremssystems, z.B. ein Magnetventil,
ist in der Lage, drei Stellungen einzunehmen.
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Das
Ventil 50 weist vier Wege auf, einen Bremsweg 50A,
der ständig
mit der Bremskammer 26 durch die Bremsleitung 28 verbunden
ist, einen Bremslöseweg 50B,
der ständig
mit der Bremslösekammer 22 durch
die Leitung 24 verbunden ist, einen Versorgungsweg 50C,
der ständig
mit der Versorgungsleitung 52 verbunden ist, die mit der
Ausstoßöffnung der
Pumpe verbunden ist, und einen Rückflußweg 50D,
der ständig
mit der Rückflußleitung 54 verbunden
ist.
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Der
Fluidrückfluß 54 ist
mit einem drucklosen Tank 56 verbunden. Vorteilhaft verbindet
die Leitung den Rückflußweg 50D mit
der Ansaugung der Pumpe P. So erhält man einen kürzeren Kreis,
der den Temperaturanstieg des Fluids und des Steuerkreises fördert. So
ist im vorliegenden Fall die Leitung 56 gleichzeitig mit
der Ansaugung der Pumpe und dem Tank 56 verbunden.
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In
der Stellung P1 sind die Wege 50A und 50C miteinander
verbunden, wobei sie gegen die Wege 50B und 50D isoliert
sind, die selbst miteinander verbunden sind, so daß das Ventil 50 die
Bremsleitung 28 mit der Fluidversorgung 52 verbindet,
während
es die Bremslöseleitung 24 mit
dem Fluidrückfluß 54 verbindet.
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Diese
Stellung P1 entspricht einer Konfiguration unterstützter Bremsung.
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Das
Ventil 50 weist eine zweite Stellung P2 auf, in welcher
die Wege 50A und 50D miteinander verbunden sind,
wobei sie gleichzeitig gegen die Wege 50B und 50C isoliert
sind, die selbst miteinander verbunden sind, so daß die Leitungen 28 und 24 mit
der Fluidrückflußleitung 54 bzw.
der Fluidversorgungsleitung 52 verbunden sind. Diese zweite
Stellung entspricht also der Bremslösekonfiguration, in welcher
die Bremslösekammer
mit Fluid versorgt wird.
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Das
Ventil 50 weist noch eine dritte Stellung P3 auf, in welcher
die Wege 50A und 50C isoliert sind, während die
Wege 50B und 50D miteinander verbunden sind, so
daß die
Leitung 28 isoliert ist, während die Leitung 24 mit
der Fluidrückflußleitung 54 verbunden
ist.
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Bei
dem in 4 dargestellten Beispiel ist die Bremsleitung 28 in
der Konfiguration einfachen Bremsens gegen jede andere Leitung isoliert.
Es sei bemerkt, daß das
in der Bremskammer 26 enthaltene Fluid in die Bremslösekammer 22 durch
die Verbindungsleitung während
der Bremslösesituation
entleert worden konnte, die dieser Konfiguration einfachen Bremsens
vorausgegangen ist. In der Konfiguration einfachen Bremsens kann
man eher wählen, die
Bremsleitung 28 direkt mit einer Fluidrückflußleitung oder sogar mit dem
drucklosen Tank 56 zu verbinden, in welchem Fall in der
Stellung P3 der Weg 50A mit dem Rückfluß 54 verbunden werden
kann, z.B. durch Anschluß an
den Weg 50D.
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5 zeigt
eine Variante des Steuerkreises des gleichen Bremssystems. Dieser
Kreis weist zwei Ventile 60 bzw. 70 auf, die jeweils
zwei Stellungen haben, welche die Steuerung des Bremssystems zwischen
seinen Konfigurationen des unterstützten Bremsens, einfachen Bremsens
und der Bremslösung
erlauben.
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Das
erste Ventil 60 weist vier Wege auf, nämlich einen Bremsweg 60A,
der ständig
mit der Bremskammer 26 verbunden ist, einen Bremslöseweg 60B,
der ständig
mit der Bremslösekammer 22 verbunden
ist, einen Versorgungsweg 60C, der ständig mit der Versorgungsleitung 52 verbunden
ist, welche mit der Ausstoßöffnung der
Pumpe P verbunden ist, und einen Rückflußweg 60D, der ständig mit
einem Fluidrückfluß verbunden
ist, z.B. dem drucklosen Tank 56.
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Das
zweite Ventil mit zwei Stellungen 70 weist einen Bremsumleitweg 70A,
der ständig
mit der Bremskammer 26 verbunden ist, einen Versorgungsumleitweg 70C,
der ständig
mit der Versorgungsleitung 52 verbunden ist, und einen
Rückflußleitweg 70D auf,
der ständig
mit dem Fluidrückfluß wie dem Tank 56 verbunden
ist.
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Das
Ventil 60 ist in einer ersten Stellung P'1 dargestellt, in
welcher es die Bremslöse 60B und
die Rückflußwege 60D verbindet,
indem die Brems- und Versorgungswege 60A bzw. 60C isoliert
werden. Diese Stellung P'1
heißt
Bremsstellung. Dieses Ventil 60 kann ferner eine Bremslösestellung
P'2 annehmen, in
welcher seine Brems- 60A und Rückflußwege 60D verbunden
sind, während
seine Bremslöse-
und Versorgungswege 60B bzw. 60C miteinander verbunden sind,
wobei sie gleichzeitig gegen die anderen Wege isoliert sind.
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Das
zweite Ventil 70 ist in einer Stellung P'3, einer sogenannten
neutralen Stellung, dargestellt, in welcher sein Bremsumleitweg 70A und
Rückflußleitweg 70D verbunden
sind, wobei sie gleichzeitig gegen den Weg 70C isoliert
sind. Es kann eine zweite Stellung P'4, eine sogenannte Bremsunterstützungsstellung
einnehmen, in welcher der Bremsumleitweg 70A mit dem Versorgungsumleitweg 70C verbunden ist,
wobei es gegen den Weg 70D isoliert ist.
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Man
versteht, daß dann,
wenn das Ventil 70 seine neutrale Stellung P'3 einnimmt, die Konfiguration
des einfachen Bremsens in der Stellung P'1 des Ventils 60 erhalten wird,
während
die Bremslösekonfiguration
in der Stellung P'2
erhalten ist.
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Wenn
dagegen das Ventil 70 seine Bremsunterstützungsstellung
P'4 einnimmt, dann
ist die Konfiguration unterstützten
Bremsens erhalten, wenn das Ventil in seiner Stellung P'1 ist, während die
Position P'2 nicht
verwendet werden kann (sie würde
ansonsten die Ausstoßöffnung der
Pumpe mit dem Tank 56 verbinden).
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Das
Steuersystem für
die Ventile 60 und 70, das diesem Fall durch Magnetventile
gebildet ist, weist einen ersten Schalter I1 auf, der das Ventil 60 zwischen
seinen Positio nen P'1
und P'2 steuert.
Es weist auch einen zweiten Schalter I2 auf, der die Steuerung des
Ventils 70 zwischen seinen Positionen P'3 und P'4 erlaubt, wobei P'4 nur gesteuert wird, wenn P'2 dies nicht erlebt.
Der Schalter I1 wird von dem Benutzer dieses Bremssystems aktiviert,
z.B. von dem Fahrer eines Fahrzeugs, das mit diesem System ausgestattet
ist. Der Schalter I2 wird bevorzugt automatisch betätigt, z.B.
in Abhängigkeit
von einem von einem Detektor 80 detektierten Parameter.
Wenn dieser Parameter für
eine Viskosität
bezeichnend ist, die kleiner ist als eine gegebene Viskosität, dann
wird der Schalter I2 automatisch geschlossen, um die Position P'4 des Ventils 70 zu
steuern. In diesem Fall, wenn der Fahrer den Schalter I1 betätigt, wird
die Bremskonfiguration obligatorisch eine Konfiguration des unterstützten Bremsens
sein. Wenn dagegen der detektierte Parameter eine genügend kleine
Viskosität
bezeichnet, kann der Schalter I2 automatisch geöffnet werden, um die Position
P'3 des Ventils 70 zu
steuern, so daß man
in Abhängigkeit
von der Position des Schalters I1 von einer Bremslösekonfiguration
zu einer Konfiguration einfachen Bremsens übergeht.
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In
dem Beispiel von 4 wird das Ventil zwischen seinen
drei Positionen durch elektrische Systeme gesteuert, die von einer
Kontrolleinheit UC in Abhängigkeit
eines Parameters verwaltet werden, der von einem Detektor 80' detektiert
wird und die Viskosität
des Fluids bezeichnet. Bei einer als ausreichend klein beurteilten
Viskosität
wird das Ventil 50 aus seiner Stellung P2 in seine Stellung
P3 gesteuert, um eine einfache Bremsung durchzuführen, während es, solange die Viskosität größer als
eine gegebene Viskosität
bleibt, aus seiner Stellung P2 in seine Stellung P1 gesteuert wird,
um eine unterstützte Bremsung
durchzuführen.
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Der
detektierte Parameter kann z.B. die Temperatur des Fluids in der
Nähe der
Ansaugungsöffnung
der Pumpe P sein, wie dies die Stellungen der Detektoren 80 und 80' in durchgezogenen
Linien angeben. Beispielsweise wird die Viskosität als unzureichend beurteilt,
solange diese Temperatur unter 50°F bleibt,
also etwa 10°C.
Wie dies in 4 gestrichelt angedeutet ist,
kann der Temperatursensor an anderen Stellen angeordnet sein, z.B.
am Eingang der Bremskammer 28.
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In 1 wurden
verschiedene mögliche
Positionen des Sensors angegeben, der z.B. an dem Körper des
Stators (Position C1) oder auch in der Leitung 24 (Position
C2) angeordnet sein kann. Der detektierte Parameter kann die Temperatur
sein, aber es kann sich auch um einen Druckverlust über eine gegebene
Einengung handeln, z.B. einen Filter, der an der Ansaugöffnung der
Pumpe angeordnet ist, oder die Temperatur eines Teils in Kontakt
mit dem Fluid, wie die Temperatur des Stators. Die durchgezogen
dargestellten Sensoren 80 und 80' sind Temperatursensoren. Der in 3 gestrichelt
dargestellte Sensor 80'' ist ein Drucksensor.
Die nach Nomogrammen vorgespeicherten Daten erlauben ausgehend vom
Wert dieses Parameters die Bestimmung der Viskosität. Selbstverständlich wird
die Viskosität in
Abhängigkeit
von verschiedenen Parametern als geeignet beurteilt, die dem ins
Auge gefaßten
System eigen sind, und insbesondere in Abhängigkeit von dem Durchmesser
der Leitung 24.
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Es
sei bemerkt, daß wegen
der Anordnung der Bremsmittel 14 und 16 in der
Bremslösekammer in
einer Betriebssituation des Rotors das Bremslösefluid gegen Teile in Relativbewegung
erwärmt
werden kann, so daß seine
Viskosität
rascher abnimmt.
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In
der Praxis geht dem Anfahren des Rotors das Anfahren eines thermischen
Motors voraus, der dazu bestimmt ist, die Pumpe in Betrieb zu setzen, um
die Fluidzirkulation in dem Kreis zu erzeugen.
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Man
kann beim Anfahren dieses Motors nach einem längeren Parken vorsehen, die
Steuermittel des Bremssystems automatisch in eine Stellung zu bringen,
die der Konfiguration unterstützten Bremsens
entspricht, um eine Fluidzirkulation zu erzeugen, die eine Erwärmung erlaubt.
Dann geht man zur Bremslösekonfiguration über, um
die Drehung des Rotors zuzulassen. Bei der ersten Bremsbeaufschlagung
werden die Steuermittel entweder in die Konfiguration unterstützten Bremsens
gebracht, oder, wenn sie besteht, in die Konfiguration einfachen Bremsens,
und zwar in Abhängigkeit
von der Viskosität
des Fluids.
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Der
Vorteil eines solchen Steuerverfahrens liegt darin, daß es ermöglicht,
eine Konfiguration unterstützten
Bremsens (also ein Aufbringen eines hohen Bremsmoments) nur dann
zu realisieren, wenn dies nötig
ist. Dadurch kann die Lebensdauer der Bremse verlängert werden.
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Die
in 4 und 5 dargestellten Kreise können die
gleichzeitige Steuerung der Bremsen mehrerer Motoren ein und derselben
Maschine oder ein und desselben Geräts ermöglichen.