DE102008034676A1

DE102008034676A1 - Verfahren zur Montage eines teleskopierbaren Kranauslegers und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE102008034676A1
Application number: DE200810034676
Authority: DE
Inventors: Hans-Dieter Willim; Engelbert Häbe
Original assignee: Liebherr Werk Ehingen GmbH
Current assignee: Liebherr Werk Ehingen GmbH
Priority date: 2008-07-25
Filing date: 2008-07-25
Publication date: 2010-04-08
Anticipated expiration: 2028-07-26
Also published as: DE102008034676B4; CN101676190B; CN101676190A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines teleskopierbaren Kranauslegers mit einem Grundausleger, bestehend aus einem äußeren und mindestens einem inneren teleskopierbaren Teleskopschuß mit einer Teleskopverlängerung. Erfindungsgemäß werden zunächst der Grundausleger und die Teleskopverlängerung zueinander ausgerichtet. Über einen an der Teleskopverlängerung oder am Grundausleger angeordneten Montagearm wird eine Verbindung zu einer Verbindungsstelle am Grundausleger hergestellt. Anschließend wird die Teleskopverlängerung genauer zu dem Grundausleger über den wippbaren Montagearm ausgerichtet. Schließlich wird der Grundausleger austeleskopiert und mit der Teleskopverlängerung verbolzt. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines teleskopierbaren Kranauslegers sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist üblich, bei großen Fahrzeugkranen während des Straßentransports Baugruppen abzubauen und getrennt zu transportieren. Hierdurch kann das zulässige Gesamtgewicht des Straßentransports entsprechend der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) eingehalten werden.
Aus der DE 10 2006 023 371 A1 ist es bereits bekannt, große Fahrzeugkrane mit besonders ausgestalteten teleskopierbaren Kranauslegern auszustatten. Hier sind die Teleskopschüsse des Kranauslegers und ein Anlenkstück in Varianten derart zusammengestellt, dass ein kurzer oder ein langer Teleskopausleger entsteht. Am innersten Teleskopschuß des Kurzteleskopauslegers ist hierzu ein Rollenkopf angeordnet, bei dem alle zum Rollenkopf gehörenden Teile außerhalb des freien Querschnitts des Auslegerkastens dieses inneren Teleskopschusses liegen.
Ziel dieser Konstruktionsvariante war es, beim innersten Teleskopschuß des kurzen Teleskopauslegers einen freien Querschnitt zu erreichen, um hier bei Bedarf die Teleskopschüsse der einbaubaren Teleskopverlängerung durch diesen Querschnitt führen zu können. Dieser Kran kann somit zum einen mit einem kurzen Teleskopausleger eingesetzt werden. Bei Bedarf eines längeren Auslegers können die weiteren Teleskopschüsse ohne größere Umbaumaßnahmen des bisher innersten Teleskopschusses in den kurzen Teleskopausleger eingeführt werden.
Zur Lagerung der Teleskopschüsse der Teleskopverlängerung müssen Lagerstellen zwischen dem bisherigen innersten Teleskopschuß und den neuen eingebrachten Teleskopschüssen hergestellt werden. Hierzu werden Lagerschalen in den Rollenkopf, dessen innerer Durchmesser dem inneren Durchmesser des entsprechenden innersten Teleskopschusses des kurzen Teleskopauslegers entspricht, eingebracht.
Der Einbau derartiger Lagerstellen ist vergleichsweise aufwendig und mit einer anstrengenden körperlichen Arbeit des Bedienpersonals verbunden. Hierdurch wird zusätzlich die Rüstzeit des Fahrzeugkrans verlängert.
Aus der DE 20 2008 008 173 ist ein Grundausleger bekannt, der aus einem äußeren und mindestens einem inneren teleskopierbaren Teleskopschuß sowie einem Rollenkopf mit Umlenkrollen besteht. Am Ende des Grundauslegers ist ein Kragen mit Verbindungsstellen angeordnet, bei dem ein Rollenkopf oder eine Teleskopverlängerung mit weiteren Teleskopschüssen angebaut werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren zur Montage eines teleskopierbaren Kranauslegers mit einem Grundausleger bestehend aus einem äußeren und mindestens einem inneren teleskopierbaren Teleskopschuß mit einer Teleskopverlängerung zu schaffen, das einfach durchführbar ist.
Erfindungsgemäß wird das Verfahren gemäß der Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach betrifft ein Verfahren zur Montage eines teleskopier baren Kranauslegers mit einem Grundausleger, der aus einem äußeren und mindestens einem inneren teleskopierbaren Teleskopschuß besteht mit einer Teleskopverlängerung folgende Schritte:

1. Grobausrichtung des Grundauslegers mit der Teleskopverlängerung,
2. über einen an der Teleskopverlängerung oder am Grundausleger angeordneten Montagearm wird eine Verbindung zu einer Verbindungsstelle am Grundausleger oder an der Teleskopverlängerung hergestellt,
3. genaueres Ausrichten der Teleskopverlängerung mit dem Grundausleger über den wippbaren Montagearm und
4. Austeleskopieren des Grundauslegers und Verbolzen des Grundauslegers mit der Teleskopverlängerung.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
Demnach ist der Montagearm an einem auf der Teleskopverlängerung verschiebbar angeordneten Kragen mit Verbindungsstellen angeordnet. Der Grundausleger wird zunächst mit den Verbindungsstellen des auf der Teleskopverlängerung verschiebbar angeordneten Kragens verbunden, so dass er beim Austeleskopieren den Kragen über den äußeren Schuß der Teleskopverlängerung bis zum Erreichen einer Verriegelungsposition schiebt, an der der Grundausleger mit der Teleskopverlängerung verbolzt wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Teleskopverlängerung auf einem Tieflader transportiert, auf dem sie über Lagerböcke gehalten ist. Dabei wird das Vorderende der Teleskopverlängerung mit einem der Lagerböcke drehbar verbunden.
Der Montagearm ist gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung zur Verbindung mit der Verbindungsstelle am Grundausleger wippbar.
Eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorgenannten Ansprüche beinhaltet nach der vorliegenden Erfindung einen Montagearm, der auf einem auf der Teleskopverlängerung verschieblich geführten Kragen montiert ist.
Der Montagearm kann vorteilhaft über zumindest eine Kolben-Zylinderanordnung wippbar sein. Dabei kann die Kolben-Zylinderanordnung über die Kranhydraulik mit Hydrauliköl versorgbar sein.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Die 1 bis 7 zeigen die Abfolge des Montageverfahrens für den teleskopierbaren Kranausleger.
In den Figuren ist vereinfacht ein teleskopierbarer Grundausleger 10 eines hier nicht näher dargestellten Fahrzeugkrans dargestellt, wobei der Grundausleger 10 aus einem Anlenkstück 12 besteht, das schwenkbar am Oberwagen des hier nicht näher dargestellten Fahrzeugkrans angeordnet ist. Weiterhin sind hier Teleskopschüsse 14 und 18 Bestandteile des Grundauslegers. Am vorderen Teleskopschuß 18 sind Verbindungsstellen 20 vorgesehen, wie sie in 1 dargestellt sind. Im linken Teil der 1 ist auf einem hier nur schematisch dargestellten Tieflader 200 eine Teleskopverlängerung 34 angeordnet, die aus Teleskopschüssen 35, 36, 37 und 38 besteht, wobei an dem Teleskopschuß 38 ein Rollenkopf fest verschweißt ist. Die Teleskopverlängerung 34 ist auf dem Tieflader 200 auf Lagerböcken 201 und 202 aufgelagert. Dabei weist die vordere Lagerstelle 202 ein Drehlager 203 auf, welches mit dem Rollenkopf des vordersten Teleskopschusses 38 über eine Drehachse verbunden ist. Wie in 1 dargestellt, wird die Teleskopverlängerung 34 mit dem Tieflader 200 an den Grundausleger 10 gefahren, so dass die Teleskopverlängerung 34 mit dem Teleskopausleger 10 zunächst in einer Grobausrichtung ungefähr fluchtend ausgerichtet wird.
Über einen auf der Teleskopverlängerung 34 verschiebbaren Rahmen 30 ist ein Montagearm 100 mit der Teleskopverlängerung 34 verbunden. Dieser Montagearm 100 weist zunächst einen Antrieb in Form einer Kolben-Zylinderanordnung 101 auf. Diese Kolben-Zylinderanordnung 101 dient zum Wippen des Montagearms 100. Der Montagearm 100 kann über ein Gegenstück 102 mit einer Aufnahme 103, die am Anlenkstück 12 des Grundauslegers 10 angeordnet ist, zusammenwirken. Das bedeutet, dass das Gegenstück 102 des Montagearms 100 in die Aufnahme 103 eingekoppelt wird, wie dies in 2 gezeigt ist.
Zum Wippen des Montagearms 100 wird der Antrieb 101 mit einer vorhandenen Kranhydraulik, welche schon am äußeren Endes des Grundauslegers 12 vorhanden ist, verbunden. Diese Hydraulik wird beim üblichen Kranbetrieb des Mobilkrans beispielsweise zum Wippspitzenbetrieb eingesetzt. Nach entsprechender Verbindung mit der Kranhydraulik wird der Montagearm 100 zur Herstellung der Verbindung zwischen der Teleskopverlängerung 34 und dem Grundausleger 10 gewippt.
Wie in 3 dargestellt, wird über den Antrieb 101 die Teleskopverlängerung 34 soweit angehoben, dass die oberen Verbindungsstellen eine Ebene gebracht sind ebenso wie die unteren. Hierbei hebt die Teleskopverlängerung 34 vom Lagerbock 201 ab.
Die für die Endmontage notwendige Flucht kann nun noch über Drehen des hier nicht näher dargestellten Oberwagens des Mobilkrans und des Grundauslegers 10 vollständig hergestellt werden. Wird der Grundausleger 10 gedreht, dreht sich die Teleskopverlängerung 34 um die Achse im Lagerbock 202 mit, so dass sich der Grundausleger 10 und die Teleskopverlängerung 34 zueinander ausrichten können.
Wie in der 4 dargestellt, wird anschließend der hier nicht näher dargestellte Ausschubzylinder mit dem Teleskopschuß 18 verbunden und ausgefahren. Dies erfolgt in gleicher Weise wie beim normalen Austeleskopieren des Teleskopschusses 18 im Kranbetrieb. Hierdurch können die Verbolzstellen 20 am Teleskopschuß 18 mit Verbolzstellen 40 am Kragen 30 in Eingriff gebracht und verbunden werden.
Wie in 5 dargestellt, wird der Montagearm 100 von der Verbindungsstelle 103 gelöst. Anschließend wird der Teleskopschuß 18 weiter ausgefahren. Bei Blockieren des Tiefladers 200 wird dann die Lagerstelle 30 über den Teleskopschuß 35 geschoben bis er eine Verriegelungsposition erreicht hat. Ist diese Position erreicht, an der die aus dem Stand der Technik hinreichend bekannte Teleskopverriegelung zwischen den Teleskopschüssen 18 und 35 hergestellt werden kann, dann erfolgt das Verbolzen vom Grundausleger 10 mit der Teleskopverlängerung 34. Durch Aufwippen kann die Teleskopverlängerung 34 nach Lösen der Verbindung mit der Lagerstelle 202 aus der Lagerstelle 202 gehoben werden.
In 7 ist dargestellt, wie nach üblichem Einteleskopieren alle Teleskopschüsse nach der Verbindung des Grundauslegers 10 mit der Teleskopverlängerung 34 eingefahren werden können, nachdem der Montagevorgang abgeschlossen ist.
Der Montagearm 100 verbleibt am Ausleger. Im Rahmen der Erfindung kann der Montagearm 100 an verschiedenen Stellen angebracht sein. Er muss nicht, wie im hier dargestellten Ausführungsbeispiel an der Teleskopverlängerung 34 angeordnet sein. Er kann vielmehr auch am Grundausleger 10 an beliebiger Stelle angebracht sein. Bei Anbau an der Teleskopverlängerung 34 ergibt sich allerdings der Vorteil, dass der Montagearm 100 beim Straßentransport vom Kran entfernt wird und somit in das zulässige Gesamtgewicht des Krans während des Straßentransports nicht mit eingeht.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 102006023371 A1 [0003]
- DE 202008008173 [0007]

Claims

Verfahren zur Montage eines teleskopierbaren Kranauslegers mit einem Grundausleger bestehend aus einem äußeren und mindestens einem inneren teleskopierbaren Teleskopschuß mit einer Teleskopverlängerung, gekennzeichnet durch folgende Schritte: – Grobausrichtung des Grundauslegers mit der Teleskopverlängerung, – über einen an der Teleskopverlängerung oder am Grundausleger angeordneten Montagearm wird eine Verbindung zu einer Verbindungsstelle am Grundausleger oder Gegenausleger hergestellt, – genaueres Ausrichten der Teleskopverlängerung mit dem Grundausleger über den wippbaren Montagearm und – Austeleskopieren des Grundauslegers und Verbolzen des Grundauslegers mit der Teleskopverlängerung.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagearm an einem auf der Teleskopverlängerung verschiebbar angeordneten Kragen mit Verbindungsstellen angeordnet ist und dass der Grundausleger zunächst mit den Verbindungsstellen des auf der Teleskopverlängerung verschiebbar angeordneten Kragens verbunden wird, so dass er beim Austeleskopieren den Kragen über den äußeren Schuß der Teleskopverlängerung bis zum Erreichen einer Verriegelungsposition schiebt, an der der Grundausleger mit der Teleskopverlängerung verbolzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teleskopverlängerung auf einem Tieflader transportiert wird, auf dem sie über Lagerböcke gehalten ist und wobei das Vorderende der Teleskopverlängerung mit einem der Lagerböcke drehbar verbunden ist.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagearm zur Verbindung mit der Verbindungsstelle am Grundausleger wippbar ist.
Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Montagearm aufweist, der auf einem auf der Teleskopverlängerung verschieblich geführten Kragen montiert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Montagearm über zumindest eine Kolben-Zylinderanordnung wippbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben-Zylinderanordnung über die Kranhydraulik mit Hydrauliköl versorgbar ist.