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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Auslegers an einen Mobilkran auf der Baustelle, wobei der Mobilkran einen Unter- und Oberwagen sowie wenigstens einen Wippzylinder für die Auslegerwippbewegung umfasst.
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Bei Mobilkranen ist für die öffentliche Straßenfahrt das maximal zulässige Gesamtgewicht und die maximal zulässige Achslast zu beachten. Bei großen Mobilkranen mit schweren Auslegersystemen ist es daher oftmals notwendig bestimmte Krankomponenten wie Teile des Auslegersystems bzw. der Kranabstützung vom Ober- bzw. Unterwagen zu demontieren, um dadurch die verkehrsrechtlichen Vorgaben einhalten zu können. Demontierte Krankomponenten werden dann separat zur Einsatzstelle verfahren.
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Die De- bzw. Montage dieser Krankomponenten soll möglichst unkompliziert und schnell ausgeführt werden können. Zudem soll der Vorgang möglichst ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Spezialhilfsmittel ausführbar sein, um die Zusatzkosten für diese Maßnahme möglichst gering zu halten. Die Notwendigkeit eines separaten Hilfskrans verursacht schnell hohe Zusatzkosten.
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Es wird daher nach einer Lösung gesucht, um den Ausleger eines Mobilkrans auf der Baustelle möglichst einfach und kostengünstig, insbesondere ohne Verwendung eines externen Hilfskrans, am Oberwagen des Mobilkrans montieren zu können.
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So offenbart die
DE 11 2016 001 320 T5 hierzu eine Auslegeranbringungs-/Trennungsvorrichtung eines Kranes sowie ein Auslegeranbringungs-/Trennungsverfahren für einen Kran. Dabei wird ein Ausleger einfach angebracht oder getrennt, ohne dass eine Verwendung einer separaten Antriebsvorrichtung von einem Kran erforderlich ist, wodurch eine Erhöhung der Baugröße, der Masse und der Kosten eines oberen Drehkörpers verhindert wird.
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Zudem offenbart die japanische Patentschrift
JP S57-138 885 U eine Vorrichtung zum Transportieren eines Kranauslegers auf einem Transportfahrzeug, wobei eine beispielhafte Anbringung des Auslegers auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin, ein verbessertes Verfahren für die Montage eines Auslegers an einem Mobilkran auf der Baustelle aufzuzeigen, das ohne den Einsatz hohe Kosten verursachende Hilfsmittel, wie beispielsweise einem Hilfskran, auskommt.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, den Ausleger des Mobilkrans separat per gesondertem Transportmittel bzw. Transportfahrzeug, insbesondere in Form eines Tiefladers, zum Einsatzort zu verfahren. Dadurch kann der Mobilkran das zulässige Gesamt- und Achsgewicht für den Straßenverkehr einhalten und über den öffentlichen Straßenverkehr an die Einsatzstelle gefahren werden.
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Der Ausleger ist so auf der Ladefläche des Transportfahrzeuges positioniert, dass dessen Verbindungspunkte für die Verbindungen am Oberwagen über das Fahrzeugende, insbesondere Fahrzeugheck des Transportfahrzeuges ausreichend weit hinausstehen. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Transportfahrzeug bzw. der Ausleger nahe genug an den Mobilkran herangefahren werden kann.
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Durch Bewegen des Transportfahrzeuges und/oder des Mobilkrans werden die Verbindungsstellen des Wippzylinders für die Anlenkung Ausleger/Anlenkschuss in den Bereich der komplementären Gegenstellen des Auslegers verbracht und eine Verbindung hergestellt werden.
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Gemäß einer Variante kann der Wippzylinder des Mobilkrans zuvor vollständig ausgefahren werden, nach erfolgreicher Verbindungsherstellung wird die Zylinderstange des Wippzylinders eingefahren. Da der Ausleger zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht am Kran montiert bzw. verbolzt ist, kann dadurch der Ausleger durch die Zylinderbetätigung des Wippzylinders translatorisch in Richtung des Oberwagens und seines dortigen Anlenkpunktes gezogen werden. Sind die Verbindungsstellen des Auslegers mit den komplementären Verbindungsstellen am Oberwagen in Übereinstimmung gebracht, kann der Ausleger am Oberwagen verbolzt und anschließend durch Betätigung des Wippzylinders aufgewippt werden.
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Das aufgezeigte Verfahren nutzt im Wesentlichen den Wippzylinder des Mobilkrans für die Verlagerung des zu montierenden Auslegers, ohne dabei auf etwaige Hilfsmittel wie einen Hilfskran zurückgreifen zu müssen. Alternativ kann die Zylinderstange jedoch auch Großteils oder vollständig eingefahren sein, wenn Transportfahrzeug und/oder Mobilkran aufeinander zubewegt werden. In diesem Fall muss der Ausleger jedoch noch weiter in Richtung des Mobilkrans bewegt werden, d.h. der Ausleger muss bevorzugt noch weiter über das Ende des Transportfahrzeuges hinausstehen. Von Vorteil kann hier noch eine weitere mobile Abstützeinrichtung für den Ausleger sein, die das Gewicht des Auslegers auf einer Seite aufnimmt, abstützt und bewegt.
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Ein kennzeichnender Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, für einen ausreichenden Überstand des Auslegers über das Fahrzeugende, insbesondere -heck des Transportfahrzeuges sorgen zu können, denn nur so lässt sich der Mobilkran ausreichend nahe in den Verbindungsbereich des Auslegers verfahren. Da der Transport des Auslegers auf dem Transportfahrzeug in der Regel nicht mit einem solchen Überstand realisiert werden kann, muss der Ausleger daher zunächst auf der Baustelle entsprechend auf der Ladefläche des Transportfahrzeuges bewegt werden. Möglich ist dies beispielsweise durch den Einsatz eines teleskopierbaren Transportfahrzeuges, insbesondere Tiefladers, der eine Längenänderung der Ladefläche in seiner Längsrichtung ermöglicht. Entsprechende Lagermittel auf der Ladefläche des Transportfahrzeuges vorausgesetzt kann mittels des Teleskopmechanismus die Ladefläche des Transportfahrzeuges verkürzt werden. Die Lagermittel gestatten die gleichzeitige Relativbewegung zwischen Ladefläche und Ausleger, um den benötigten Überstand des Auslegers über das Fahrzeugende, insbesondere das Fahrzeugende hinaus zu erreichen. Die Relativbewegung zwischen Ausleger und Transportfahrzeugladefläche in Längsrichtung kann beispielsweise mittels einer Rollenlagerung im Bereich des Rollenkopfes des Auslegers und/oder einer Aufnahmeeinheit im Heckbereich des Transportfahrzeuges realisiert sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung kann am Mobilkran eine gesonderte Montagevorrichtung vorgesehen sein. Eine solche Montagevorrichtung erlaubt die temporäre Aufnahme des Auslegers mittels eines gesonderten Auslegeraufnahmemittels. Werden beide Fahrzeuge zur Auslegermontage entsprechend positioniert, kann der Ausleger bzw. der überstehende Auslegerbereich auf dem Auslegerlagermittel der Montagevorrichtung abgelegt werden, wodurch der Ausleger zusätzlich durch den Mobilkran abgestützt wird. Denkbar ist es beispielsweise, ein solches Auslegerlagermittel mit einer Positionsverstellung auszuführen, insbesondere um die Lagerfläche in Vertikalrichtung anzuheben bzw. abzusenken. Durch diese Möglichkeit kann der aufgenommene Ausleger ebenso bewegt und für die spätere Montage am Oberwagen zielgerichtet ausgerichtet werden.
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Ferner ist gemäß einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens vorgesehen, dass die Montagevorrichtung durch ein zusätzliches Wippzylinderaufnahmemittel für die Aufnahme des Wippzylinders während der Montage ergänzt ist. Mittels eines solchen Wippzylinderaufnahmemittels, das ebenfalls eine Positionsänderung per eigenen Antrieb zulässt, kann der Wippzylinder relativ zum Ausleger für die Verbindungsherstellung bewegt und ausgerichtet werden. Insbesondere wird mittels des Wippzylinderaufnahmemittels der Wippzylinder nach oben in Richtung des aufgenommenen Auslegers verschwenkt, sodass die entsprechenden Verbindungsstellen übereinstimmen und eine Bolzenverbindung hergestellt werden kann.
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Das Wippzylinderaufnahmemittel ist derart dimensioniert, den Wippzylinder sowohl mit ein- als auch mit ausgefahrener Stange aufnehmen und tragen zu können. Nach der Verbolzung des Wippzylinders am Ausleger und einer gewissen Linearbewegung durch die Wippzylinderbetätigung wird jedoch ebenfalls das Moment des Auslegers in den Wippzylinder eingebracht. Vor diesem Moment sollte das Wippzylinderaufnahmemittel geschützt werden, so dass es sich empfiehlt, dieses nach erfolgreicher Verbolzung des Wippzylinders am Ausleger und vor der Linearbewegung durch Absenken lastfrei zu machen. Dadurch kann das Wippzylinderaufnahmemittel als auch dessen Verstellantrieb kleiner dimensioniert werden.
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Vorgesehen kann sein, dass der Mobilkran zu Beginn des Verfahrens mittels seiner Abstützung beziehungsweise eines Teils seiner Abstützung abgestützt wird. In diesem Fall wird während der nachfolgenden Verfahrensausführung ausschließlich das Transportfahrzeug relativ zum Mobilkran verfahren.
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Für die Demontage des Auslegers können die vorgenannten Verfahrensschritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden, sodass sich auch für ein Demontageverfahren dieselben Vorteile und Eigenschaften ergeben, wie sie bereits vorstehend anhand des erfindungsgemäßen Montageverfahrens aufgezeigt wurden. Auf eine Wiederholung wird aus diesem Grund verzichtet.
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Bei dem verwendeten Ausleger für den Mobilkran handelt es sich vorzugsweise um einen Teleausleger, der samt seinem Anlenkschuss vollständig vom Mobilkran demontiert und nachfolgend auf der Baustelle montiert werden kann.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein System bestehend aus einem teleskopierbaren Transportfahrzeug sowie einem Mobilkran. Sowohl Transportfahrzeug als auch Mobilkran sind mit den notwendigen Komponenten für die Ausführung des Verfahrens ausgestattet, sodass sich für das System vorzugsweise dieselben Vorteile und Eigenschaften ergeben, wie sie bereits vorstehend im Bezug zum Verfahren ausführlich dargelegt wurden.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen nachfolgend anhand mehrerer Zeichnungen erläutert werden.
- 1: eine Seitenansicht des Fahrzeughecks des Mobilkrans für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2: die Darstellung gemäß 1 mit einem zur Montage vorbereiteten Teleskopausleger,
- 3: schematische Darstellungen in chronologischer Reihenfolge während des erfindungsgemäßen Montagevorgangs des Auslegers,
- 4, 4a: Detailansichten des Fahrzeughecks des Mobilkrans gemäß einer modifizierten Ausführung,
- 5, 5a: Detailansichten der Montagevorrichtung gemäß der Ausführung aus 4, und
- 6: eine Seitenansicht des Mobilkrans mit bereitgehaltenem Ausleger gemäß der Ausführung der 4 und 5.
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Das erfindungsgemäße Montageverfahrens für die Montage eines separat zur Einsatzstelle transportierten Teleauslegersystems 2 am Oberwagen 4 des Mobilkrans 1 soll nachfolgend anhand diverser Ansichten des Mobilkrans und der schematischen Skizze des Montagevorgangs gemäß den Abbildungen a)-f) der 3 erläutert werden.
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Der Mobilkran 1 weist ein zu großes Gesamtgewicht auf, um in seiner Gesamtheit im öffentlichen Straßenverkehr verfahrbar zu sein. Hierfür ist der Teleskopausleger 2 vom Mobilkran 1 abzubauen. Als Antrieb für die Montage und Demontage soll der Wippzylinder 3 Verwendung finden. Der Wippzylinder 3 weist eine Bolzenverbindung 31 zum Anlenkstück des Teleskopauslegers 2 und eine weitere Bolzenverbindung 32 zur Verbindung mit dem Oberwagen 4 auf. Der Oberwagen 4 ist drehbar auf dem Unterwagen 5 gelagert.
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Die einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen nun anhand der skizierten chronologischen Reihenfolge in den Darstellungen der 3 erläutert werden. zeigt den Zustand des Mobilkrans 1 nach der Ankunft auf der Baustelle ohne montiertem Auslegersystem. Letzteres wurde stattdessen mittels eines Tiefladers 9 zur Einsatzstelle verfahren. Zum Rüsten des Mobilkrans 1 in einen arbeitsfähigen Zustand stützt sich der Kran 1 zumindest auf einem Teil seiner Abstützungen 51 ab. Gegebenenfalls können dies auch speziell für die Montage vorgesehene Abstützungen sein.
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Der Teleskopausleger 2 liegt waagrecht auf der Ladefläche des Tiefladers 9. Zu Beginn werden Mobilkran 1 und Tieflader 9 zueinander ausgerichtet, in dem der Oberwagen 4 des Mobilkrans 1 mit seinem Wippzylinder 3 in Richtung des Tiefladers 9 mit dem dort aufgenommen Teleskopausleger 2 gedreht wird. Der Teleskopausleger 2 weist einen Rollenkopf 21 auf. Dieser stützt sich auf dem Tieflader 9 derart ab, dass er sich auf der dem Zugfahrzeug 91 zugewandten Seite befindet. Die Abstützung erfolgt zumindest teilweise während der Montage und Demontage in einer beweglichen Art. Dies kann über eine Rollanlagerung 92 oder eine Gleitlagerung realisiert sein. Dieser Freiheitsgrad kann während des Transportes wieder herausgenommen sein, z.B. über eine geeignete Verbolzung. Als zweite Aufnahmestelle des Teleskopauslegers 2 auf dem Tieflader 9 ist eine Aufnahmeeinheit 93 vorgesehen. Auch hier ist zumindest temporär ein Freiheitsgrad vorgesehen. Dieser befindet sich zwischen dem Teleskopausleger 2 und der Aufnahmeeinheit 93.
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Der Tieflader 9 ist in einer bekannten längenveränderlichen Form ausgeführt. Diese Längenveränderung wird, entsprechend der genutzt, um ein Ende des Teleskopauslegers 2 frei über den Tieflader 9 auskragen zu lassen. Hierzu wird die Rollanlagerung 92 festgehalten und der Freiheitsgrad zur Aufnahmeeinheit 93 gelöst. Es findet eine Relativbewegung zwischen Teleskopausleger 2 und Aufnahmeeinheit 93 statt. Dieser Schritt ist ein ganz wesentlicher Teil des Verfahrens, denn es muss ein ausreichender Überstand 100 des Teleskopauslegers 2 weit über das Ende des Tiefladers 9 erreicht werden, da nur so der Mobilkran 1 nahe genug an die Gegenverbindungselemente am Teleskopausleger 2 zur Herstellung der Bolzenverbindung 31 gelangen kann.
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Bisher mussten Kranbetreiber stets einen speziellen und damit sehr teuren Auflieger kaufen und ausrüsten, der auch nur zu diesem einen Zweck verwendbar war. Der für das hier vorgestellte Verfahren eingesetzte teleskopierbare Tieflader 9 ist aufgrund der höheren Stückzahl sehr viel günstiger in der Anschaffung. Auf diesem Tieflader 9 werden nun spezielle Komponenten wie die Rollanlagerung 92 und Aufnahmeeinheit 93 lösbar angebracht. Der Tieflader 9 ist also für diverse Zwecke einsetzbar. Nur während der Zeit, die zum Transport des Auslegers benötigt ist, ist er blockiert. Er ist normal disponierbar.
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Im nächsten Schritt gemäß fährt das Zugfahrzeug 91 nun den Tieflader 9 näher an den Mobilkran 1 heran, und zwar so nahe, dass die Gegenverbindungsmittel am Teleskopausleger 2 zur Bolzenverbindung 31 in Erreichbarkeit des Wippzylinders 3 mit seinen Verbindungsmitteln zur Bolzenverbindung 31 liegen. Beim Heranfahren des Auslegers 2 in den Bereich des Mobilkrans 1 kommt nun die Montagevorrichtung 109 zum Einsatz. Bei der Annäherung des Mobilkranes 1 an den Tieflader 9 positioniert sich der Teleskopausleger 2 nun über dem Auslegeraufnahmemitteln 101 der Montagevorrichtung des Mobilkrans 1. Das Auslegeraufnahmemittel 101 weist eine Lagerung zur beweglichen Abstützung des Teleskopauslegers 2 auf. Der hier beschriebene Freiheitsgrad kann eine reibungsarme Bewegung in Längsrichtung des Mobilkranes 1 ermöglichen und mittels Rollenlager 102 oder alternativ mittels Gleitlager ausgeführt sein. Das Aufnahmemittel 101 ermöglicht eine Höhenveränderung, wobei sie stark genug ausgeführt ist, um damit den Teleskopausleger 2 mitzubewegen. Der Antrieb hierfür ist der Hydraulikzylinder 103.
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Im nächsten Schritt gemäß fährt der Mobilkran 1 seinen Wippzylinder 3 aus. Dieser ist durch das Wippzylinderaufnahmemittel der Montagevorrichtung geeignet in der Höhe aufgenommen und ausrichtbar. Bei Erreichen einer ausreichenden Überdeckung der Verbindungsmittel zur Bolzenverbindung 31 wird diese vollständig hergestellt. Der Wippzylinder 3 darf in diesem Zustand keine Gewichtskraft vom Teleskopausleger 2 aufnehmen, da das Wippzylinderaufnahmemittel nicht stark genug dimensioniert ist. Deshalb wird nach dem Herstellen der Bolzenverbindung 31 die Wippzylinderaufnahme vom Wippzylinder 3 entfernt, auch weil der Wippzylinder 3 nun an seiner Bolzenverbindung 31 und an seiner Wippachse am Oberwagen 4 ausreichend gehalten ist. Der hier erläuterte Verfahrensablauf des Ausführungsbeispiels könnte jedoch alternativ auch ausgeführt werden, ohne dass der Wippzylinder ausgefahren wird. In diesem Fall ist für einen größeren Überstand des Auslegers über das Fahrzeugheck des Tiefladers zu sorgen.
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Die gesamte Montagevorrichtung 109 ist lösbar mit dem Unterwagen 5 verbunden. Aus Gewichtsgründen ist es nicht ausreichend nur den Teleskopausleger 2 vom Mobilkran 1 zum Verfahren auf öffentlichen Straßen abzubauen. Es ist zusätzlich Gewicht vom Mobilkran 1 zu entfernen. Hierfür ist der hintere Schiebeholmkasten 52 vorgesehen. Die Verbindung zwischen Mobilkran 1 und Schiebeholmkasten 52 kann über Bolzen und/oder andere Verbindungsmittel erfolgen. Dieses Verbindungsmittel nutzt nun auch die Montagevorrichtung 109. Zusätzlich wird auch eine Versorgungsschnittstelle für die Versorgung der Vorrichtung 109 vom Mobilkran 1 aus hergestellt.
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Diese können mechanische, hydraulische und/oder elektrisch/elektronische Verbindungen sein.
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Im Folgenden soll die Montagevorrichtung 109 im Detail näher dargestellt werden. Die Details sind vor allem in den 1, 2 erkennbar. Die Montagevorrichtung weist einen Verbindungsrahmen 110 zur Verbindung mit dem Unterwagen 5 auf. An dem Verbindungsrahmen 110 ist die Wippe 120 als Wippzylinderaufnahmemittel um einen Wippachse 121 wippbar gelagert. Es ist ein geeigneter Antrieb 122 vorgesehen, der ausreichend große Kräfte auf die Wippe 120 aufbringen kann. Diese Anforderung an den Antrieb 122 kann mittels eines Zylinders bedient werden.
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Die Wippe 120 weist an ihrem der Wippachse 121 entgegengesetzten Ende eine geeignete Lagerstelle 123 zur Aufnahme des Wippzylinders 3 auf. Da eine Schwenkbewegung zweier Bauteile (Lagerstelle 123 der Wippe 120 und Wippzylinder 3) um zwei unterschiedliche Achsen stets auch eine Relativbewegung bedingen, kann hier eine Kunststoffeinlage vorgesehen sein. Diese Einlage kann auch geeignet gekrümmt sein.
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Über die Wippe 120 können die teleskopauslegerseitigen Verbindungsmittel zur Bolzenverbindung 31 in der Höhe angepasst und so in Überdeckung gebracht werden. Die auftretenden Kräfte sind nicht zu unterschätzen. Der Wippzylinder 3 ist zur Herstellung der Verbindung auszufahren. In diesem Zustand würde die Kolbenseite mit Öl gefüllt und die Kolbenstange fährt aus. Beides steigert das Moment um die Bolzenverbindung 32 erheblich. Dieses Moment ist von der Wippe 120 aufzunehmen. Verstärkt wird dieser Effekt noch über die relativ kleinen Hebelarme, die in der Vorrichtung 109 zur Verfügung stehen.
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Zu erwähnen ist noch, dass die Vorrichtung 109 auch während des selbständigen Verfahrens des Mobilkrans 1 im öffentlichen Straßenverkehr am Unterwagen 5 montiert bleiben kann. In diesem Fall kann je ein Montage- und Demontagearbeitsgang eingespart werden. Allerdings sind nach den Regeln des öffentlichen Straßenverkehrs ein geeigneter Unterfahrschutz 130 und ein entsprechender Beleuchtungsträger vorzusehen.
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Weiter ist zu erwähnen, dass der Wippantrieb 3 des Auslegersystems 2 selbstverständlich auch zwei parallele Wippzylinder umfassen könnte. In einem solchen Fall sind in der Regel zwei Wippen 120 vorzusehen. Unter Umständen könnten diese auch gekoppelt sein. Letzteres bringt aber wieder Erschwernisse bei der Montage der dann notwendigen beiden Bolzenverbindung 31.
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Eine modifizierte Ausführung der Wippe 120 ist in den 4 bis 6 erkennbar, Hier ist eine klappbare Wippe 120 gezeigt, deren Bestandteile gegeneinander verklappt werden können, wodurch die Länge der gesamten Montagevorrichtung 109 beeinflusst werden kann und ein weiter auskragendes Bauteil vermieden wird. Konkret sind die beiden Wippenbestandteile um eine Horizontalachse gegeneinander verklappbar, insbesondere ist das in Fahrzeugrichtung gesehen hintere Wippenelement auf das vordere Element klappbar.
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Die Montagevorrichtung 109 weist weiter das oben beschriebene Auslegeraufnahmemittel 101 samt Rollenlager 102 und Hydraulikzylinder 103 auf.
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Weiter kann eine Nase 1000 vorgesehen sein, die nicht am Unterwagen 5 sondern am Oberwagen 4 angebracht ist. Zum Drehen des Oberwagens 4 stützt die Nase 1000, wie bekannt, den Wippzylinder 3 ab. Die nicht mitdrehbare Montagevorrichtung 109 wird abgesenkt. Der Oberwagen 4 kann nun wieder mit seinem Wippzylinder 3 frei drehen.
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zeigt den nächsten Schritt nach erfolgreicher Verbolzung des Wippzylinders 3 am Ausleger 2. Jetzt werden die Freiheitsgrade der Rollanlagerung 92 und der Aufnahmeeinheit 93 freigegeben. Anschließend fährt der Wippzylinder 3 ein. Da die Wippachse des Teleskopauslegers 2 am Oberwagen 4 ist noch nicht hergestellt ist, ergibt sich keine Wippbewegung des Teleskopauslegers 2, sondern stattdessen eine Linearbewegung. Die wesentlichen Teile der Gewichtskraft des Teleskopauslegers 2 bleiben auf den Lagerstellen des Tiefladers 9. Erst ab dem Moment, bei dem der Schwerpunkt des Teleskopauslegers 2 die Lagerstelle an der Aufnahmeeinheit 93 überschreitet, steigt die Kraft, die in das Aufnahmemittel 101 eingeleitet wird, signifikant an. Vor dieser Kraft muss die oben erwähnte Wippe 120 zur Positionierung des Wippzylinders 3 geschützt sein.
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Bei Erreichen einer ausreichenden Überdeckung der entsprechenden Verbindungsmittel im Bereich der Wippachse des Teleskopauslegers 2 an dem Oberwagen 4 wird die Bewegung gestoppt und diese Verbindung hergestellt.
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Im letzten Schritt ( wird durch Ausfahren des Wippzylinders 3 ein Aufwippen des Teleskopausleger 2 bewirkt, was mit dem Abheben von seinen Lagerstellen auf dem Tieflader 9 einhergeht. Ggf. sind die Verbindungsstellen entsprechen zu lösen. Mit eingefahrener Abstützung ist der Mobilkran 1 einsatzfähig und auch auf der Baustelle verfahrbar.
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Denkbar wäre auch, dass das Aufnahmemittel 101 eine Verschiebbarkeit in der horizontalen Ebene ermöglicht. So könnte der Teleskopausleger 2 einfacher ausrichtbar sein.