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Die
Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzelement mit einem
Gehäuse, mit mindestens einem in dem Gehäuse angeordneten überspannungsbegrenzenden
Bauelement, insbesondere einem Varistor, mit mindestens zwei Anschlußelementen
zum elektrischen Anschluß des Überspannungsschutzelements
an den zu schützenden Strom- oder Signalpfad und mit einer
federnden Trennzunge als elektrisch leitendes Trennelement, die
im Normalzustand des Überspannungsschutzelements mit ihrem ersten
Ende mit dem ersten Anschlußelement und mit ihrem zweiten
Ende mit dem überspannungsbegrenzenden Bauelementen in
elektrisch leitenden Kontakt steht, wobei das zweite Ende der Trennzunge über
eine Lötstelle mit dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement verbunden ist und die an der Lötstelle realisierte
Lötverbindung zwischen dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement und dem zweiten Ende der Trennzunge dann aufgetrennt
wird, wenn die Temperatur des überspannungsbegrenzenden
Bauelements einen vorgegebenen Ansprechwert überschreitet,
so daß die so gebildete Trennstelle bei thermischer Überlastung
des überspannungsbegrenzenden Bauelements dieses elektrisch
abtrennt.
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Ein Überspannungsschutzelement
mit einer thermischen Abtrennvorrichtung ist bereits aus der
DE 42 41 311 C2 bekannt.
Bei diesem Überspannungsschutzelement ist das erste Anschlußelement über
einen flexiblen Leiter mit einem starren Trennelement verbunden,
dessen dem flexiblen Leiter abgewandtes Ende über eine
Lötstelle mit einer am Varistor vorgesehenen Anschlußfahne
verbunden ist. Das andere Anschlußelement ist über
einen flexiblen Leiter direkt mit dem Varistor bzw. einer Anschlußfahne am
Varistor verbunden. Das Trennelement wird von einem Federsystem
mit einer Kraft beaufschlagt, die dazu führt, daß das
Trennelement beim Auftrennen der Lötverbindung von der
Anschlußfahne linear wegbewegt wird, so daß der
Varistor bei thermischer Überlastung elektrisch abgetrennt
wird. Über das Federsystem wird beim Auftrennen der Lötverbindung gleichzeitig
ein Fernmeldekontakt betätigt, so daß eine Fernüberwachung
des Zustandes des Überspannungsschutzelements möglich
ist.
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Auch
aus der
DE 20
2004 006 227 U1 ist ein Überspannungsschutzelement
bekannt, bei dem die Überwachung des Zustands eines Varistors
nach dem Prinzip eines Temperaturschalters erfolgt, so daß bei Überhitzung
des Varistors eine zwischen dem Varistor und einem Trennelement
vorgesehene Lötverbindung aufgetrennt wird, was zu einem
elektrischen Abtrennen des Varistors führt. Außerdem wird
beim Auftrennen der Lötverbindung ein Kunststoffelement
durch die Rückstellkraft einer Feder aus einer ersten Position
in eine zweite Position geschoben, in der das als federnde Metallzunge
ausgebildete Trennelement durch das Kunststoffelement thermisch
und elektrisch vom Varistor getrennt ist. Da das Kunststoffelement
zwei nebeneinander angeordnete farbige Markierungen aufweist, fungiert
es zusätzlich auch als optische Zustandsanzeige, wodurch der
Zustand des Überspannungsschutzelements direkt vor Ort
abgelesen werden kann.
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Aus
der
DE 699 04 472
T2 ist ebenfalls ein Überspannungsschutzelement
mit einem thermischen Abtrennmechanismus bekannt. Bei diesem Überspannungsschutzelement
ist ein Ende eines starren federbelasteten Schiebers im Normalzustand des Überspannungsschutzelements
sowohl mit dem ersten Anschlußelement als auch mit einer
mit dem Varistor verbundenen Anschlußfahne verlötet.
Eine unzulässige Erwärmung des Varistors führt
auch hier zu einer Erwärmung der Lötstelle, so
daß der Schieber aufgrund der an ihm angreifenden Kraft
einer Feder aus der Verbindungsstelle zwischen dem ersten Anschluß und
der Anschlußfahne gezogen wird, was zu einer elektrischen
Abtrennung des Varistors führt.
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Die
DE 695 03 743 T2 offenbart
ein Überspannungsschutzelement mit zwei Varistoren, das zwei
Trennmittel aufweist, die die Varistoren jeweils an ihrem Lebensende
einzeln abtrennen können. Die Trennmittel weisen dabei
jeweils eine federnde Trennzunge auf, wobei das erste Ende der Trennzunge
mit dem ersten Anschluß fest verbunden und das zweite Ende
der Trennzunge im Normalzustand des Überspannungsschutzelements über
eine Lötstelle an einer Verbindungszunge am Varistor befestigt
ist. Kommt es zu einer unzulässigen Erwärmung
des Varistors, so führt dies zu einem Aufschmelzen der
Lötverbindung. Da die Trennzunge im angelöteten
Zustand (Normalzustand des Überspannungsschutzelements)
aus ihrer Ruhelage ausgelenkt und somit vorgespannt ist, schwenkt
das freie Ende der Trennzunge beim Erweichen der Lötverbindung
von der Verbindungszunge des Varistors weg, wodurch der Varistor
elektrisch abgetrennt wird. Um die geforderte Isolations- und Kriechstromfestigkeit
zu gewährleisten und einen beim Öffnen der Trennstelle
entstehenden Lichtbogen zu löschen, ist es erforderlich,
daß beim Verschwenken der Trennzunge ein möglichst großer
Abstand zwischen dem zweiten Ende der Trennzunge und der Verbindungszunge
des überspannungsbegrenzenden Bauelement erzielt wird. Dies
erfordert jedoch ein Gehäuse, das deutlich größer
als der Varistor ist.
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Die
bekannten Überspannungsschutzelemente sind in der Regel
als ”Schutzstecker” ausgebildet, die zusammen
mit einem Geräteunterteil ein Überspannungsschutzgerät
bilden. Zur Installation eines derartigen Überspannungsschutzgeräts,
welches beispielsweise die phasenführenden Leiter L1, L2,
L3 sowie den Neutralleiter N und gegebenenfalls auch den Erdleiter
PE schützen soll, sind bei den bekannten Überspannungsschutzgeräten
am Geräteunterteil entsprechende Anschlußklemmen
für die einzelnen Leiter vorgesehen. Zur einfachen mechanischen
und elektrischen Kontaktierung des Geräteunterteils mit
dem jeweiligen Überspannungsschutzelement sind bei dem Überspannungsschutzelement
die Anschlußelemente als Steckerstifte ausgebildet, zu
denen im Geräteunterteil korrespondierende, mit den Anschlußklemmen
verbundene Steckerbuchsen angeordnet sind, so daß das Überspannungsschutzelement
einfach auf das Geräteunterteil aufsteckbar ist.
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Bei
derartigen Überspannungsschutzgeräten ist die
Installation und Montage durch die Steckbarkeit der Überspannungsschutzelemente
sehr einfach und zeitsparend durchführbar. Zusätzlich
weisen derartige Überspannungsschutzgeräte teilweise noch
einen Wechselkontakt als Signalgeber zur Fernmeldung des Zustands
mindestens eines Überspannungsschutzelements sowie eine
optische Zustandsanzeige in den einzelnen Überspannungsschutzelementen
auf. Über die Zustandsanzeige wird angezeigt, ob das in
dem Überspannungsschutzelement angeordnete überspannungsbegrenzende Bauelement
noch funktionstüchtig ist oder nicht. Als überspannungsbegrenzendes
Bauelement werden dabei insbesondere Varistoren verwendet, wobei
jedoch je nach Einsatzzweck des Überspannungsschutzelements
auch gasgefüllte Überspannungsableiter, Funkenstrecken
oder Dioden eingesetzt werden können.
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Die
zuvor beschriebenen, bei den bekannten Überspannungsschutzelementen
verwendeten, thermische Abtrennvorrichtungen, die auf dem Aufschmelzen
einer Lötverbindung beruhen, haben mehrere Aufgaben zu
erfüllen. Im Normalzustand des Überspannungsschutzelements,
d. h. im nicht getrennten Zustand, muß eine sichere und
gute elektrische Verbindung zwischen dem ersten Anschlußelement
und dem überspannungsbegrenzenden Bauelement gewährleistet
sein. Beim Überschreiben einer bestimmten Grenztemperatur
muß die Trennstelle eine sichere Abtrennung des überspannungsbegrenzenden
Bauelements sowie eine dauerhafte Isolationsfestigkeit und Kriechstromfestigkeit
gewährleisten.
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Bei
den bekannten Überspannungsschutzelementen, die eine thermisch
auftrennende Trennstelle aufweisen, besteht ein Problem darin, daß während
des thermischen Auftrennens über das Bauelement ein Fehlerstrom
fließt, der zur Erwärmung des abzutrennenden Bauelements
führt. Dadurch kann beim Öffnen der Trennstelle
ein Lichtbogen entstehen, wodurch die Umgebung der Trennstelle thermisch
belastet wird. Die Belastung der Umgebung der Trennstelle kann zu
einer Reduzierung der Spannungsfestigkeit im Bereich der Trennstelle führen,
so daß die geforderte Isolations- und Kriechstromfestigkeit
nicht immer gewährleistet werden kann. Dieses Problem wird
dann weiter verstärkt, wenn das Überspannungsschutzelement
möglichst geringe Abmessungen aufweisen soll, so daß nach dem
Auftrennen der Trennstelle nur ein relativ geringer Abstand zwischen
dem zweiten Ende des Trennelements und dem überspannungsbegrenzenden Bauelement
bzw. der Anschlußfahne erzielt werden kann.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs
beschriebenes Überspannungsschutzelement zur Verfügung
zu stellen, welches eine sichere Abtrennung eines defekten überspannungsbegrenzenden
Bauelements und eine möglichst hohe Isolations- und Kriechstromfestigkeit
auch bei möglichst kleiner Baugröße des Überspannungsschutzelements
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Überspannungsschutzelement
dadurch gelöst, daß die Trennzunge so angeordnet
und ausgebildet ist, daß sie dann, wenn ihr zweites Ende über
die Lötstelle mit dem überspan nungsbegrenzenden
Bauelement verbunden ist entgegen ihrer Federkraft und relativ zu
ihrem entspannten Zustand gestreckt und verschwenkt ist, so daß das
zweite Ende der Trennzunge beim Auftrennen der Lötverbindung
sowohl eine lineare Bewegung F1 in Richtung
auf ihr erstes Ende als auch eine Schwenkbewegung F2 ausführt.
Dadurch, daß die Trennzunge beim Auftrennen der Lötverbindung
aufgrund ihrer Federkraft nicht nur eine lineare Bewegung oder nur eine
Schwenkbewegung sondern sowohl eine lineare Bewegung F1 in
Richtung auf ihr erstes Ende als auch eine Schwenkbewegung F2 ausführt, kann auch bei geringem
zur Verfügung stehendem Platz im Gehäuse ein relativ
großer Abstand zwischen dem zweiten Ende der Trennzunge
und dem überspannungsbegrenzenden Bauelement erzielt werden.
Dies führt zu einer Erhöhung der Isolations- und
Kriechstromfestigkeit sowie zu einem besseren und schnelleren Löschen
eines anstehenden Lichtbogens.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung weist die Trennzunge mindestens zwei
Federbögen auf, die so zueinander angeordnet sind, daß sie
gemeinsam eine S-Form bilden. Die lineare Bewegung F1 beim
Auftrennen der Lötverbindung wird dabei in erster Linie
durch die Entspannung des ersten Federbogens und die Schwenkbewegung
F2 durch die Entspannung des zweiten Federbogens
bewirkt. Unabhängig davon tragen jedoch beide Federbögen
einen Beitrag sowohl zur linearen Bewegung F1 als
auch zur Schwenkbewegung F2 der Trennzunge
bei, da die Trennzunge insgesamt einstückig ausgebildet
ist.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements
ist das zweite Ende der Trennzunge im Normalzustand des Überspannungsschutzelements
nicht direkt mit dem überspannungsbegrenzenden Bauelement
sondern an einer seitlich davon abstehenden Verbindungszunge angelötet.
Dabei ist die Verbindungszunge elektrisch leitend mit dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement verbunden. Durch die Ausbildung einer seitlich abstehenden Verbindungszunge
kann zum einen das zweite Ende der Trennzunge leichter an der Lötstelle
angelötet werden, bestehen zum anderen mehrere konstruktive
Möglichkeiten, das zweite Ende der Trennzunge beim Auftrennen
der Lötverbindung sowohl durch eine lineare Bewegung F1 als auch durch eine Schwenkbewegung F2 von der Lötstelle und damit von
dem Ende der Verbindungszunge zu entfernen.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung ist eine seitlich abstehende
Wand aus isolierendem Material so in der Nähe der Verbindungszunge
angeordnet, daß sich die Wand bei aufgetrennter Lötverbindung
zwischen dem zweiten Ende der Trennzunge und der Verbindungszunge
befindet. Bei ”üblicher” Ausrichtung
des Überspannungsschutzelements, bei der die Anschlußelemente an
der Unterseite des überspannungsbegrenzenden Bauelements
und die Verbindungszunge mit horizontalem Abstand zu den Anschlußelementen
und zum ersten Ende der Trennzunge an einer Stirnseite des überspannungsbegrenzenden
Bauelements angeordnet sind, befindet sich die isolierende Wand
unterhalb der Verbindungszunge. Bei aufgetrennter Lötverbindung
federt dann das zweite Ende der Trennzunge hinter die abstehende
Wand zurück, so daß das zweite Ende der Trennzunge
durch die Wand thermisch und elektrisch von der Verbindungszunge getrennt
ist. Dadurch wird ein eventueller anstehender Lichtbogen schnell
und sicher gelöscht.
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Sind
sowohl die isolierende Wand als auch die Verbindungszunge an derselben
Seite, insbesondere an derselben Stirnseite, des überspannungsbegrenzenden
Bauelements angeordnet, so wird durch die Ausbildung der abstehenden
Wand kein zusätzlicher Bauraum benötigt. Die abstehende
Wand kann dabei vorteilhafterweise an einer Stirnseite eines das überspannungsbegrenzende
Bauelement aufnehmenden Innengehäuses ausgebildet sein,
wobei oberhalb der Wand eine Öffnung in dem Innengehäuse
ausgebildet ist, durch die sich die Verbindungszunge erstreckt.
Das Innengehäuse und damit auch die abstehende Wand können
beispielsweise aus Kunststoff bestehen.
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Das
erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement
ist vorteilhafterweise als ”Schutzstecker” ausgebildet,
so daß es zusammen mit einem korrespondierenden Geräteunterteil
ein Überspannungsschutzgerät bildet. Vorteilhafterweise
weist dabei das Geräteunterteil einen Fernmeldekontakt
zur Fernmeldung des Zustands des Überspannungsschutzelements
auf. Zur Betätigung eines zu dem Fernmeldekontakt gehörenden
Schalters ist dabei im Überspannungsschutzelement vorzugsweise
ein federbelasteter Auslösestift vorgesehen, der durch eine Öffnung
in der Unterseite des Gehäuses herausragt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Überspannungsschutzelement
ein Kodierelement auf, das durch eine Öffnung in der Untersei te
des Gehäuses herausragt und mit einem entsprechenden Gegenkodierelement
im Geräteunterteil zusammenwirkt. Die Ausbildung eines
Kodierelements und eines Gegenkodierelements ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn in ein Geräteunterteil gleichzeitig mehrere Überspannungsschutzelemente nebeneinander
eingesteckt werden können. Durch die Ausbildung des Kodierelements
bzw. des Gegenkodierelements kann dann ein fehlerhaftes Stecken eines Überspannungsschutzelements
auf eine falsche Position in dem Geräteunterteil verhindert
werden. Bezüglich weiterer Ausgestaltungen und Einzelheiten
eines möglichen Geräteunterteils wird auf die
DE 20 2004 006 227
U1 verwiesen.
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Im
einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten,
das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf
die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche
als auf die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 ein
erfindungsgemäßes Überspannungsschutzelement,
mit teilweise weggeschnittenem Gehäuse, in perspektivischer
Darstellung und in Seitenansicht,
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2 das Überspannungsschutzelement gemäß 1,
ohne äußeres Gehäuse, in perspektivischer
Darstellung und in Seitenansicht, im Normalzustand des Überspannungsschutzelements,
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3 ein Überspannungsschutzelement
gemäß 2, in perspektivischer Darstellung
und in Seitenansicht, bei aufgetrennter Lötverbindung,
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4 zwei
Darstellungen einer ausgelenkten Trennzunge, und
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5 zwei
Darstellungen der Trennzunge im entspannten Zustand.
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Die 1 bis 3 zeigen
ein Überspannungsschutzelement 1 mit einem – nur
in 1 teilweise dargestellten – Gehäuse 2,
wobei in dem Gehäuse 2 ein überspannungsbegrenzendes
Bauelement 3 angeordnet ist. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen
wird als überspannungsbegrenzendes Bauelement 3 ein ”Doppelvaristor” verwendet, bei
dem zwei Varistorscheiben bzw. zwei Keramikscheiben über
ein dazwischen liegendes Metallstück miteinander verbunden
sind, so daß der ”Doppelvaristor” insgesamt
als ein Bauteil ausgebildet ist, auch wenn ”funktional” zwei
Varistoren vorhanden sind. Selbstverständlich kann innerhalb
des Gehäuses 2 auch ein ”normaler” Varistor
oder ein anderes überspannungsbegrenzendes Bauelement,
beispielsweise ein gasgefüllter Überspannungsableiter
angeordnet sein. Das in den Figuren als ”Schutzstecker” ausgebildete Überspannungsschutzelement 1 weist
zwei als Steckerstifte ausgebildete Anschlußelemente 4, 5 auf,
die in korrespondierende Steckerbuchsen in einem Geräteunterteil
einsteckbar sind.
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Das Überspannungsschutzelement 1 weist darüber
hinaus noch eine innerhalb des Gehäuses 2 angeordnete
Trennzunge 6 auf, deren erstes Ende 7 mit dem
ersten Anschlußelement 4 einstückig verbunden
ist, wie dies insbesondere aus den 4 und 5 ersichtlich
ist. Im Normalzustand des Überspannungsschutzelements 1 d.
h. wenn der Varistor 3 nicht defekt ist, ist das zweite
Ende 8 der Trennzunge 6 über eine Lötstelle 9 mit
dem Varistor 3 elektrisch leitend verbunden, so daß das Überspannungsschutzelement 1 über
die beiden Anschlußelemente 4, 5 mit
dem zu schützenden Strom- oder Signalpfad verbunden ist
bzw. verbunden werden kann.
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Aus
einem Vergleich der 2 und 3 sowie
der 4 und 5 ist ersichtlich, daß die Trennzunge 6,
die zwei Federbögen 10, 11 aufweist, im
angelöteten Zustand entgegen ihrer Federkraft ausgelenkt
ist, so daß sie beim Auftrennen der Lötverbindung
in die – in den 3 und 5 dargestellte – Ruhelage
zurückfedert. Aus dem Vergleich der Figuren ist dabei erkennbar,
daß das zweite Ende 8 der Trennzunge 6 beim
Auftrennen der Lötverbindung sowohl eine lineare Bewegung
F1 in Richtung auf ihr erstes Ende 7 als
auch eine Schwenkbewegung F2 im Uhrzeigersinn,
d. h. in Richtung zum Varistor 3, ausführt. Im
angelöteten Zustand ist die Trennzunge 6 relativ
zu ihrem entspannten Zustand sowohl gestreckt als auch entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt, so daß das zweite Ende 8 der Trennzunge 6 am äußeren
Ende der seitlich abstehenden Verbindungszungen 12 angelötet
werden kann. Da – wie zuvor ausgeführt worden
ist – im dargestellten Ausführungsbeispiel ein ”Doppelvaristor” dargestellt
ist, weist das Überspannungsschutzelement 1 zwei
Verbindungszungen 12 auf, wobei jeweils eine Verbindungszunge 12 zungen 12 auf,
wobei jeweils eine Verbindungszunge 12 mit einem der beiden
Varistorscheiben des ”Doppelvaristors” elektrisch
leitend verbunden ist.
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Unterhalb
der Verbindungszungen 12 ist eine seitlich abstehende Wand 13 an
der Stirnseite 14 des den Varistor 3 aufnehmenden
Innengehäuses 15 ausgebildet. Das Innengehäuse 15 besteht
beispielsweise aus Kunststoff, so daß auch die seitlich abstehende
Wand 13 aus Kunststoff ist. Im Normalzustand des Überspannungsschutzelements
(1 und 2) passiert das zweite Ende 8 der
Trennzunge 6 die Stirnkante der vorstehenden Wand 13,
so daß das zweite Ende 8 an der Lötstelle 9 mit
den Verbindungszungen 12 verlötet ist. Im Unterschied
dazu ist das zweite Ende 8 der Trennzunge 6 bei
aufgetrennter Lötverbindung unterhalb der vorstehenden Wand 13 angeordnet
(vgl. 3). Dadurch, daß die Trennzunge 6 nicht
nur eine lineare Bewegung F1 in Richtung
auf ihr erstes Ende 7 sondern zusätzlich auch
eine Schwenkbewegung F2 im Uhrzeigersinn ausführt,
liegt das zweite Ende 8 der Trennzunge 6 bei aufgetrennter
Lötverbindung an der Stirnseite 14 des Innengehäuses 15 an,
so daß die Trennzunge 6 durch die Wand 13 thermisch
und elektrisch von den Verbindungszungen 12 getrennt ist.
Ein beim Auftrennen eventuell anstehender Lichtbogen wird somit schnell
und zuverlässig gelöscht. Wie beispielsweise aus 3b ersichtlich ist, steht die Wand 13 genauso weit
wie die Verbindungszungen 12 von der Stirnseite 14 des
Innengehäuses 15 ab. Die beiden Verbindungszungen 12 erstrecken
sich dabei durch zwei in dem Innengehäuse 15 ausgebildete Öffnungen 16.
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Die 4 und 5 zeigen
jeweils zwei vergrößerte Darstellungen der Trennzunge 6 und
des ersten Anschlußelements 4 des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements 1,
wobei das erste Anschlußelement 4 und die Trennzunge 6 aus
einem Metallteil ausgestanzt und abgebogen sind, d. h. das Anschlußelement 4 und
die Trennzunge 6 sind einstückig ausgebildet.
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In 4 ist
dabei die Trennzunge 6 im ausgelenkten Zustand und in 5 im
entspannten Zustand dargestellt. Die Anordnung und Ausbildung der beiden
Federbögen 10, 11, die so zueinander
angeordnet sind, daß sie gemeinsam in etwa eine S-Form bilden,
führt dazu, daß die Trennzunge 6 beim
Zurückfedern aus dem ausgelenkten Zustand in den Ruhezustand
nicht nur eine lineare Bewegung F1 oder
eine reine Schwenkbewegung F2 sondern sowohl
eine li neare Bewegung F1 als auch eine Schwenkbewegung
F2 ausführt. Die lineare Bewegung
F1 erfolgt dabei in erster Linie aus der
Entspannung des ersten Federbogens 10 und die Schwenkbewegung
F2 in erster Linie aus der Entspannung des zweiten
Federbogens 11. Die Trennzunge 6 ist dabei insgesamt
so ausgebildet, daß das zweite Ende 8 im entspannten
Zustand unterhalb der vorstehenden Wand 13 an der Stirnseite 14 des
Innengehäuses 15 anliegt und im Normalzustand
des Überspannungsschutzelements 1, wenn das zweite
Ende 8 an der Lötstelle 9 mit den Verbindungszungen 12 verlötet
ist, nur soweit ausgelenkt ist, daß die Elastizitätsgrenze der
Trennzunge 6 nicht überschritten ist, so daß die Trennzunge 6 beim
Auftrennen der Lötstelle 9 stets in den Ausgangszustand
zurückfedert.
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Aus
den 1 bis 3 ist noch ersichtlich, daß das
als ”Schutzstecker” ausgebildete Überspannungsschutzelement 1 ein
Kodierelement 17 aufweist, das durch eine Öffnung
in der Unterseite 18 des Gehäuses 2 herausragt.
Darüber hinaus ist in der Oberseite 19 des Gehäuses 2 ein
Sichtfenster 20 für eine darunter angeordnete
optische Zustandsanzeige vorgesehen. Die optische Zustandsanzeige
ist dabei so ausgebildet, daß sie beim Auftrennen der Lötverbindung
bzw. beim Zurückfedern der Trennzunge 6 automatisch
betätigt wird.
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Darüber
hinaus ist an der Unterseite 18 des Gehäuses 2 ein
federbelasteter Auslösestift 21 angeordnet, dessen
freies Ende durch eine Öffnung 22 herausragt.
Der Auslösestift 21 dient zur Betätigung eines
Fernmeldekontakts zur Fernmeldung des Zustands der Überspannungsschutzelements 1.
Ein derartiger Fernmeldekontakt ist bei dem als ”Schutzstecker” ausgebildeten Überspannungsschutzelement 1 in
einem Geräteunterteil angeordnet, in dem auch ein zu dem
Kodierelement 17 korrespondierendes Gegenkodierelement
ausgebildet ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4241311
C2 [0002]
- - DE 202004006227 U1 [0003, 0017]
- - DE 69904472 T2 [0004]
- - DE 69503743 T2 [0005]