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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbringen eines Wildbrets
in eine zum Ausweiden geeignete Lage.
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An
das Ausweiden eines Wildbrets werden zunehmend höhere hygienische
Ansprüche gestellt. Inzwischen erfolgte auch eine gesetzliche
Regelung, nach der zu verfahren ist, damit sicher gestellt ist, dass
hygienisch einwandfreies Wildbret in den Handel gelangt.
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Zu
den zu treffenden Maßnahmen beim Ausweiden des Wildbrets
gehört in erster Linie, dass das Wildbret beim Aufbrechen
nicht mit schädlichen Keimen in Berührung kommt.
Zu diesem Zwecke muss dafür gesorgt werden, dass das Wildbret
beim Aufbrechen sich in einer hygienisch einwandfreien Lage befindet,
in der eine Verschmutzung des aufgebrochenen Tierkörpers
ausgeschlossen ist. Der Tierkörper darf daher beim Aufbrechen
nicht am Boden liegen.
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Darüber
hinaus muss gewährleistet sein, dass beim Aufbrechen des
Wildbrets keine Körperteile verletzt werden, aus denen
Blut oder Kot in Richtung auf das nutzbare Fleisch austreten können.
Zu diesem Zwecke sollte eine schnelle Entfernung des Gekröses
aus dem aufgebrochenen Tierkörper vorgenommen werden, und
zwar ohne Anwendung vermeidbarer Gewalt, durch die eine Verletzung
des Gekröses möglich ist.
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Aus
der Gebrauchsmusterschrift des deutschen Gebrauchsmusters
DE 297 15 638 U1 ist
eine Zerlegehilfe zum Zerlegen von Wild, das bei der Jagd geschossen
wurde, bekannt geworden. Diese besteht aus zwei scherenartigen Ständern,
deren obere Schenkel paarweise durch jeweils ein Brett miteinander
verbunden sind. Die Ständer sind unter Gegeneinanderlegen
der Bretter in eine Faltposition zusammenklappbar. Im aufgeklappten
Zustand wird von den Brettern eine Mulde gebildet, in der das Wildbret zerlegt
wird. Dabei ist die Länge der Mulde so bemessen, dass das
in der Mulde liegende Wildbret mit seinem Kopf die Mulde überragt.
Der Kopf hängt dabei aus der Mulde schlaff nach unten.
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Die
Zerlegehilfe kann um einen der beiden Ständer gekippt werden,
so dass die Mulde und damit auch das in ihr liegende Wildbret schräg
aufwärts ragt. Die Zentrierhilfe wird dabei soweit gekippt,
dass sie sich nach dem Kippen auf dem aus der Mulde herausragenden
Körper des Wildbrets oder auf stirnseitigen Enden der Bretter
abstützt. Dabei wird das Herausfallen des Wildbrets aus
der Mulde dadurch vermieden, dass auf der dem Erdboden abgewandten Seite
der Mulde der Kopf des Wildbrets aus der Mulde heraushängt
und dadurch ein Abrutschen des Wildkörpers verhindert.
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Eine
solche Zerlegehilfe erfordert zum Zwecke des Kippens um einen der
beiden Ständer eine erhebliche Kraftanstrengung. Außerdem
wird in Kauf genommen, dass sich die Zerlegehilfe und der in ihr ruhende
Körper auf dem Boden abstützt, so dass der Körper
beim Zerlegen unmittelbar mit dem Erdreich in Verbindung kommt und
damit verunreinigt wird. Schließlich muss die Zerlegehilfe
als eine massive Holzkonstruktion ausgebildet sein, da sie sonst
beim Verschwenken um einen der beiden Ständer Schaden nimmt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
die zum Ausweiden eines Wildbrets geeignet ist, ohne dass dieses
dabei mit dem Erdboden in Berührung kommt, und die eine
problemlose Entfernung des Gekröses aus dem geöffneten
Wildkörper ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, die die Merkmale des unabhängigen Anspruches
besitzt.
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Mit
einer derartigen Vorrichtung kann das Wildbret zum Zwecke des Ausweidens
in eine hängende Lage verbracht werden, so dass es sich
beim Ausweiden nicht auf sich selbst abstützen muss. Dabei
sind auch keine großen Kraftanstrengungen notwendig. Vielmehr
wird das Wildbret von einer Fördervorrichtung in eine zum
Ausweiden geeignete Lage gebracht, so dass sicher gestellt ist,
dass beim Ausweiden ein Kontakt zum Boden, auf dem die Vorrichtung
steht, nicht besteht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Gestell
aus zwei sich gegenseitig abstützenden Rahmen. Auf diese
Weise wird eine erhebliche Gewichtsersparnis ermöglicht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
auf dem ersten Rahmen eine Zentrierung befestigt und auf dem zweiten
Rahmen, der verschwenkbar mit dem ersten Rahmen verbunden ist, ein
Antrieb für die Fördervorrichtung montiert. Auf
diese Weise bildet die Vorrichtung eine kompakte Einheit, die leicht
und problemlos aufgestellt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung stützen
sich die beiden Rahmen mit ihren unteren Enden auf einen Boden ab
und laufen in Richtung auf ihre oberen Enden spitzwinklig aufeinander
zu, wo sie über Schwenkgelenke miteinander verbunden sind.
Auf diese Weise wird eine leichte und gut zu befördernde
Vorrichtung geschaffen, die mit einem vergleichsweise geringen Materialeinsatz
hergestellt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht
die Zentrierung aus zwei gegeneinander geneigten Flächen,
die sich in Längsrichtung des ersten Rahmens erstrecken
und eine stupfwinklig ausgebildete Mulde zwischen sich ein schließen,
in der ein Tierkörper eine stabile Lage einnimmt und mindestens
teilweise geführt ist. Durch diese feste Ausbildung der
Mulde wird erreicht, dass der Tierkörper sich auch während
des Ausweidens in einer eindeutig definierten Lage befindet, ohne
dass die Gefahr besteht, dass er sich beim Ausweiden gegenüber
der Mulde verschiebt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Tierkörper an seinen Hinterläufen aufgehängt.
Dadurch wird gewährleistet, dass der Tierkörper
wie üblich im Schlachtgewerbe von seinem hinteren Teil
her aufgebrochen und ausgeweidet werden kann. Sein Kopf hängt
abwärts, so dass unerwünschte Bestandteile wie
Blut und Gekrösefüllungen problemlos abfließen
können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Hinterläufe an ihren Enden mit einer Spreizvorrichtung
verbunden, die an der Fördervorrichtung angebracht ist.
Durch das Spreizen der Hinterläufe wird ein Zugang zu dem Tierkörper
erheblich vereinfacht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die Spreizvorrichtung als ein sich quer zur Förderrichtung
der Fördervorrichtung erstreckender Querholm ausgebildet,
an dem die Enden der Läufe in gespreizter Stellung befestigbar
sind, und der auf hochstehenden Kanten der Mulde geführt
ist. Dieser Querholm ist einfach auszubilden und erleichtert die
Anbringung der Läufe in gespreizter Stellung. Außerdem
kann er sicher und ohne Führungsprobleme auf den hochstehenden Kanten
der Mulden beim Emporziehen des Wildbrets geführt werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung greift
die Fördervorrichtung im Schwerpunkt des mit dem Tierkörper
belasteten Querholms an. Dadurch wird gewährleistet, dass
der Tierkörper in gerader Richtung auf den oberen Teil der
Vorrichtung gezogen werden kann.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die Fördervorrichtung als ein Seilzug ausgebildet, der
im gespannten Zustand in Richtung einer tiefsten Absenkung der Mulde
verläuft. Auf diese Weise können von der Mulde
auch für schweres Wild die notwendigen Führungskräfte
entfaltet werden, damit der Tierkörper sich in seiner günstigsten
Lage für das Ausweiden präsentiert.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bestehen
die beiden Rahmen aus Leichtmetall und sind in eine Transportstellung
um die Schwenkgelenke aufeinander zu verschwenkbar. Dadurch entsteht
eine Konstruktion, die leicht transportierbar und aufstellbar ist.
Da insbesondere nach der neuen Gesetzeslage das Ausweiden möglichst
kurzfristig nach der Tötung des Wildes vorzunehmen ist,
ist die schnelle Präsenz und Einsatzfähigkeit
der Vorrichtung von besonderer Bedeutung.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht ist.
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In
den Zeichnungen zeigen:
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1:
Eine Vorderansicht einer Vorrichtung,
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2:
Eine Ansicht auf die Vorrichtung schräg von vorne,
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3:
Eine Seitenansicht einer Vorrichtung und
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4:
Eine Ansicht schräg von hinten auf die Vorrichtung.
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Eine
Vorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einem Gestell 2,
dass sich aus zwei Rahmen 3, 4 zusammensetzt.
Diese Rahmen 3, 4 besitzen jeweils zwei einander
im Wesentlichen parallel verlaufende Träger 5, 6 eines
vorderen Rahmens 3 und Träger 7, 8 eines
hinteren Rahmens 4. Die Träger 5, 6 des
vorderen Rahmens 3 sind durch drei über die Breite
des vorderen Rahmens 3 verteilte Querstreben 9, 10, 11 und
die Träger 7, 8 sind durch drei über ihre
Länge verteilte Querstreben 12, 13, 14 miteinander
verbunden, so dass die Rahmen 3, 4 sehr biegesteife
Einheiten bilden.
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Die
beiden Rahmen 3, 4 sind an deren oberen Enden 15, 16 über
Schwenkgelenke 17, 18 verschwenkbar miteinander
verbunden, so dass die Rahmen 3, 4 aufeinander
zu und voneinander weg verschwenkt werden können. Dabei
ist eine Kette 19 vorgesehen, die mit ihrem einen Ende
am vorderen Rahmen 3 und mit ihrem anderen Ende am hinteren Rahmen 4 befestigt
ist, so dass die Länge dieser Kette 19 das Maß für
einen größten Öffnungswinkel 20 bestimmt,
bis zu dem die beiden Rahmen 3, 4 voneinander
weg geschwenkt werden können.
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Die
Breite 22 des vorderen Rahmens 3 ist so bemessen,
dass sie in etwa mit einer lichten Weite 21 des hinteren
Rahmens 4 übereinstimmt, so dass der vordere Rahmen 3 in
den hinteren Rahmen 4 hineingeschwenkt werden kann. Dabei
liegt im eingeschwenkten Zustand der vordere Rahmen 3 mit
seinen Trägern 5, 6 von hinten an den
Querstreben 13, 14 des hinteren Rahmens 4 an.
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An
der im hinteren Rahmen 4 vorgesehenen Querstrebe 13 ist
mit Hilfe eines Trägerbleches 23 eine Seilzugtrommel 24 drehbar
befestigt. Zum Antrieb dieser Seilzugtrommel 24 dient eine Kurbel 25, mit
deren Hilfe ein Seilzug 26 auf die Seilzugtrommel 24 aufgewickelt
werden kann. Dieser Seilzug 26 verläuft in Richtung
auf die obere Querstrebe 12 des hinteren Rahmens 4.
An dieser Querstrebe 12 ist drehbar eine Seilrolle 27 befestigt, über
die der Seilzug 26 geführt ist, der auf seinem
der Seilzugtrommel 24 abgewandtem Ende an einem Querholm 29 befestigt ist.
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Dieser
Querholm 29 besitzt an seinen sich einander gegenüberliegenden
Enden Befestigungsringe 30, 31, an denen Hinterläufe 32, 33 befestigt werden.
Auf diese Weise werden die Hinterläufe 32, 33 gespreizt,
so dass ein guter Zugang zu einem Hinterteil 34 eines auszuweidenden
Wildbrets 35 besteht.
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Dieses
Wildbret 35 ruht mit seinem Rückenteil auf einer
Zentrierung 37, die sich über den vorderen Rahmen 3 erstreckt
und auf dessen Querstreben 9, 10, 11 befestigt
ist. Sie besteht aus zwei gegeneinander geneigten Flächen 38, 39,
die eine in Richtung auf eine Mitte 40 des Rahmens 3 geneigte
Mulde bilden. Diese Mulde besitzt statt eines Bodens einen sich
mittig über den Rahmen 3 erstreckenden Schlitz 41,
durch den der Rücken des Wildbrets 35 gleitet, wenn
das am Querholm 29 hängenden Wildbret 35 in Richtung
auf die Querstrebe 12 hochgezogen wird. Dieser Schlitz 41 ist
so schmal bemessen, dass auch kleinstes Schalenwild z. B. Rehkitze
auf der Mulde versorgt werden können, so dass eine breite
des Schlitzes 41 von beispielsweise 10 cm angenommen werden
kann. Dabei ist der Seilzug 26 im Schwerpunkt 42 des
Querholms 29 befestigt, so dass dieser quer zur Längsrichtung
des Schlitzes 41 in Richtung auf die Querstrebe 12 gefördert
wird.
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Dabei
gleitet der Querholm 29 auf hochgestellten Kanten 43, 44 der
geneigten Flächen 38, 39, so dass der
Körper des Wildbrets 35 innerhalb der Mulde fest
geführt ist. Der Körper des Wildbrets 35 drückt
im Hinblick auf die Schrägstellung des vorde ren Rahmens 3 mit
seinem Gewicht auf die durch die geneigten Flächen 38, 39 bewirkte
Zentrierung 37. Der Seilzug 26 ist mittig in Längsrichtung
des vorderen Rahmens 3 geführt. Entsprechend ist
sowohl die Seilrolle 27 am oberen Querholm 12 und
die Seilzugtrommel 24 an der Querstrebe 13 des
hinteren Rahmens 4 befestigt.
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Die
gesamte Vorrichtung 1 besteht aus Leichtmetallprofil, vorzugsweise
Aluminiumprofil. Sie ist daher leicht und kann durch die Bemessung
der beiden Rahmen 3, 4 auf engstem Raume zusammengeklappt
werden. Auf diese Weise ist es möglich, sie mit geringem
Aufwand an Ort und Stelle zu verbringen, an der das erlegte Wild
gesammelt wird. In einer Reihenfolge, die durch den Zeitpunkt vorgegeben
ist, an dem ein jeweiliges Stück erlegt worden ist, wird
dieses mit seinen Hinterläufen 32, 33 so
am Querholm 29 befestigt, dass das Wildbret 35 mit
seinem Rückenteil auf der Zentrierung 37 aufliegt.
Nunmehr wird mit Hilfe des Seilzuges 28, der auf die Seilrolle 27 aufgewickelt
wird, der Querholm 29 in Richtung auf die Querstrebe 12 angehoben.
Nachdem das Wildbret 35 ohne Berührung eines Bodens 45 auf dem
vorderen Rahmen 3 der Vorrichtung 1 hängt, kann
mit dem Ausweiden begonnen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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