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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Aufenthaltsmodule für Luftfahrzeuge. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein kombiniertes Aufenthaltsmodul für eine Besatzung eines
Luftfahrzeugs, ein Luftfahrzeug mit einem solchen Aufenthaltsmodul,
die Verwendung eines Aufenthaltsmoduls in einem Luftfahrzeug sowie
ein Verfahren zum Bereitstellen eines Aufenthaltsmoduls in einem
Luftfahrzeug.
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Technologischer Hintergrund
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In
neueren Langstrecken-Verkehrsflugzeugen wird, falls gewünscht, der
Platzbedarf der Besatzungs-Ruheräume
(sog. Crew Rest Compartments, CRC) innerhalb der Kabine oder des
Frachtraums des Luftfahrzeugs reduziert, indem ihr Volumen teilweise
in den Raum oberhalb der Kabinendecke (sog. Crown Area) verlagert
wird. Für
den Aufstieg wird allerdings noch Platz für eine Leiter oder Treppe in
der Kabine benötigt.
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Zudem
ist es aufgrund der eingeschränkten Innenhöhe in den
derzeitigen Räumen
oberhalb der Kabinendecke nicht möglich, dort Sitz- und Umkleidemöglichkeiten vorzusehen.
Deswegen wird ein Standardmonument, in der Regel eine Bordküche (sog.
Galley), als kombinierte Bordküchen-Ruheraum-Einheit
ausgeführt.
Hierbei stellt das untere Segment des Monuments einen Bordküchenabschnitt
(Bordküchenmodul)
dar, während
im darüberliegenden
Segment der Ruheraum mit seinen Sitz- und Umkleidemöglichkeiten
beginnt (Sitzmodul).
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Bordküchen stellen
eine Lärmquelle
dar, was sich insbesondere nachteilig auf benachbarte Ruheräume auswirken
kann. Die aktuelle Anordnung der Ruheräume über den Bordküchen stellt
in dieser Hinsicht eine Verschlechterung gegenüber den freistehenden Räumen früherer Flugzeuggenerationen
dar.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Schalldämpfung für Aufenthaltsmodule
in Flugzeugen bereitzustellen.
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Es
sind ein Aufenthaltsmodul für
eine Besatzung eines Luftfahrzeugs, ein Luftfahrzeug, die Verwendung
eines Moduls in einem Luftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Bereitstellen
eines Moduls in einem Luftfahrzeug gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche angegeben.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
beschriebenen Ausführungsbeispiele betreffen
gleichermaßen
das Aufenthaltsmodul, das Luftfahrzeug, die Verwendung und das Verfahren.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist ein kombiniertes Aufenthaltsmodul für eine Besatzung
eines Luftfahrzeugs angegeben, welches eine erste Monumenteneinheit
zum Aufenthalt eines ersten Mitglieds der Besatzung und eine zweite Monumenteneinheit
zur Nutzung durch ein zweites Mitglied der Besatzung aufweist. Die
erste Monumenteneinheit ist hierbei zumindest teilweise über der
zweiten Monumenteneinheit angeordnet. Weiterhin ist die erste Monumenteneinheit
von der zweiten Monumenteneinheit durch einen Spalt getrennt, so dass
eine akustische Entkopplung der ersten und zweiten Monumenteneinheiten
bereitgestellt ist.
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Durch
die Bereitstellung des Spalts kann eine mechanische, physikalische
Trennung der beiden Monumenteneinheiten bereitgestellt werden, so dass
sich eine Vibration oder Geräuschentwicklung in
der einen Monumenteneinheit nicht auf die andere Monumenteneinheit übertragen
kann bzw. eine solche Übertragung
stark gedampft ist.
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Eine
bloße
Verwendung schallisolierender Matten mag insbesondere im Hinblick
auf Stoßgeräusche eine
nur eingeschränkte
Dämpfung
ermöglichen.
Störungen
von ggf. schlafenden Besatzungsmitgliedern, welche sich in einem
Aufenthaltsmodul befinden, durch den gewöhnlichen Bordküchenbetrieb
werden oft unzureichend gedampft. Der gewöhnlicher Bordküchenbetrieb
schließt
insbesondere auch Trolley-Stöße gegen
die Monumenteneinheit mit ein.
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Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden also zwei oder mehrere Monumenteneinheiten
oder Monumententeile überwiegend übereinander
angeordnet und gleichzeitig zueinander akustisch entkoppelt. Die
akustische Entkopplung wird dabei durch eine physikalische (mechanische)
Trennung der einzelnen Monumententeile zueinander realisiert, indem
sich zwischen den Monumenteneinheiten ein Spalt befindet.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die erste Monumenteneinheit eine erste Grundfläche auf,
welche eine erste Verbindung zum Kabinenboden des Luftfahrzeugs
ausbildet. Die zweite Monumenteneinheit weist eine zweite Grundfläche auf,
welche eine zweite Verbindung zum Kabinenboden des Luftfahrzeugs
ausbildet, wobei die zweite Grundfläche innerhalb der ersten Grundfläche liegt.
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In
anderen Worten sind die beiden Monumenteneinheiten teilweise ineinander
geschoben, so dass sich die beiden Monumenteneinheiten eine gemeinsame
Fußbodenfläche teilen
(sog. Shared Footprint).
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist der Spalt derart ausgeführt, dass eine Übertragung
von Körperschall
und Hörschall zwischen
den beiden Monumenteneinheiten in ausreichend hohem Maß reduziert
wird, so dass die Besatzung in der ersten Monumenteneinheit vom
Bordküchenbetrieb
weitgehend ungestört
schlafen kann.
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Beispielsweise
ist der Spalt derart ausgebildet, dass der weitaus größte Anteil
von Körperschall und
Hörschall
(Frequenzen zwischen 16 Hz und 20 kHz), die in der zweiten Monumenteneinheit
entstehen, nicht auf die erste Monumenteneinheit übertragen
wird. Weiterhin kann der Spalt, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung, zur Dämpfung
einer Infraschallausbreitung (Frequenzen kleiner als 16 Hz) sowie
einer Ultraschallausbreitung (Frequenzen größer als 20 KHz) ausgeführt sein. Auch
kann die Ausbreitung einer Vibration oder von Stößen, die in einer der beiden
Monumenteneinheiten entstehen, auf die andere Monumenteneinheit verhindert
oder zumindest größtenteils
gedampft werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die erste Monumenteneinheit einen tragenden Rahmen
auf, wobei die zweite Monumenteneinheit als freistehende Einheit
ausgeführt
ist, die unter dem tragenden Rahmen oder zwischen zwei Bereichen
des tragenden Rahmens angeordnet ist.
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In
anderen Worten ist die zweite Monumenteneinheit von der ersten Monumenteneinheit
abgekapselt. Man kann hier auch von einer Entkapselung der Geräuschquelle
sprechen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die zweite Monumenteneinheit zum Einschieben unter
die erste Monumenteneinheit ausgeführt.
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Die
erste Monumenteneinheit steht hierbei eigenständig und unabhängig von
der zweiten Monumenteneinheit, welche lediglich nach Installation
der ersten Monumenteneinheit in eine entsprechende Aussparung eingeschoben
wird.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung sind in dem Spalt Federelemente zur Schwingungsisolierung
zwischen den beiden Monumenteneinheiten angeordnet.
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Auf
diese Weise kann erreicht werden, dass sich die Monumenteneinheiten
einerseits gegenseitig halten (falls sie über die Federelemente aneinander gekoppelt
sind), dass aber trotzdem Schwingungen von der einen Monumenteneinheit
nur deutlich gedampft auf die andere Monumenteneinheit übertragen
werden können.
Das Isolierungsverhalten wird insbesondere auch durch die Dämpfung der
Federelemente beeinflusst. Je höher
die Dämpfung
ist, desto geringer ist die isolierende Wirkung.
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Bei
den Federelementen kann es sich beispielsweise um einen elastomeren
Werkstoff handeln.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in dem Spalt ein schallisolierendes Material angeordnet.
Auf diese Weise kann die Übertragung
von Hörschall
weiter verringert werden.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die erste Monumenteneinheit ein Sitzmodul mit einer
Sitzgelegenheit, ein Schlafmodul mit zumindest einem Bett und eine
erste Aufstiegseinrichtung zum Aufstieg von dem Kabinenboden des
Luftfahrzeugs in das Sitzmodul auf.
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Auch
kann die erste Monumenteneinheit lediglich ein Sitzmodul und eine
Aufstiegseinrichtung oder lediglich ein Schlafmodul mit einer Aufstiegseinrichtung
aufweisen, je nachdem, ob eine Liegemöglichkeit oder eine Sitzmöglichkeit
erforderlich und gewünscht
ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die erste Monumenteneinheit eine zweite Aufstiegseinrichtung
zum Aufstieg von dem Sitzmodul in das Schlafmodul auf.
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Die
Sitzgelegenheit ist hierbei auf einer Ebene angeordnet, die zwischen
der Ebene des Schlafmoduls und der Ebene des Kabinenbodens liegt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die erste Aufstiegseinrichtung eine Leiter oder
eine Treppe auf, die seitlich an der ersten Monumenteneinheit angebracht
ist.
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Durch
die seitliche Anbringung der Aufstiegseinheit an der Monumenteneinheit
kann eine Reduzierung der von der zweiten Monumenteneinheit nutzbaren
Grundfläche
vermieden werden, da die Aufstiegseinheit außerhalb der Grundfläche angebracht
ist.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das Schlafmodul zum modularen, lösbaren Ankoppeln an das Sitzmodul
ausgeführt. Beispielsweise
kann das Schlafmodul nach Installation der ersten Monumenteneinheit
(ohne dem Schlafmodul) im Flugzeug nachgerüstet werden, ohne dass hierfür die gesamte
Monumenteneinheit ausgetauscht werden muss. Hierfür weist
das Sitzmodul einen Wandbereich auf, der aufgeklappt oder entfernt werden
kann, wenn das Schlafmodul angekoppelt wird, um einen Zugang vom
Sitzmodul in das Schlafmodul zu gestatten.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die erste Monumenteneinheit ein Schlafmodul und
die zweite Monumenteneinheit ein Sitzmodul auf, wobei das Schlafmodul
als ein von dem Sitzmodul strukturell unabhängiges Modul ausgeführt ist.
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Das
Schlafmodul stellt also ein vom Sitzmodul strukturell unabhängiges Modul
dar, d. h. es besteht keine lastübertragende
physikalische Verbindung zwischen dem Sitzmodul und dem Schlafmodul.
In diesem Sinne wird eine Körperschall-Entkopplung zwischen
beiden Modulen hergestellt. Das Schlafmodul wird dazu getrennt vom
Sitzmodul an die Struktur des Luftfahrzeugs angebunden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
ist das Schlafmodul auch in Bezug auf Hörschall vom Sitzmodul getrennt,
indem im Übergangsbereich
zwischen Sitz- und Schlafmodul (d. h. entweder im Sitzmodul, im
Schlafmodul oder im Spalt zwischen beiden) schallabsorbierende,
entfernbare Flächen
als schalldämmende
Trennflächen
vorgesehen werden. Diese können
feste Türen/Klappen
oder flexible schallabsorbierende Vorhänge sein.
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Gemäß einer
weiteren Ausführung
wird der Übergang
zwischen beiden Modulen mit einer flexiblen Balgkonstruktion (beispielsweise
nach Art einer Ziehharmonika) überdeckt.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die zweite Monumenteneinheit als Bordküchenmodul
ausgeführt.
Beispielsweise sind in der zweiten Monumenteneinheit Trolleys gelagert.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Luftfahrzeug mit einem oben beschriebenen Aufenthaltsmodul
vorgesehen.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist die Verwendung eines oben beschriebenen Aufenthaltsmoduls
in einem Luftfahrzeug angegeben.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist ein Verfahren zum Bereitstellen eines Aufenthaltsmoduls
in einem Luftfahrzeug angegeben, bei dem eine erste Monumenteneinheit
zum Aufenthalt eines ersten Mitglieds der Besatzung des Luftfahrzeugs
im Luftfahrzeug angeordnet wird. Weiterhin wird eine zweite Monumenteneinheit
zur Nutzung durch ein zweites Mitglied der Besatzung im Luftfahrzeug
angeordnet. Die erste Monumenteneinheit wird hierbei zumindest teilweise über der
zweiten Monumenteneinheit angeordnet, wobei die erste Monumenteneinheit
von der zweiten Monumenteneinheit durch einen Spalt getrennt wird,
so dass eine akustische Entkopplung der ersten und zweiten Monumenteneinheiten
bereitgestellt wird.
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Eine
akustische Trennung der Sitz- und Schlafmodule von beispielsweise
den Galley-Monumenten (Bordküchenmodul)
in horizontaler Richtung ist nicht erforderlich, wenn die beiden
Monumenteneinheiten übereinander
angeordnet sind und durch den Spalt voneinander getrennt sind. Auch
ist es nicht erforderlich, dass individuelle, nebeneinanderstehende
Sitz- und Schlafmodule und die Galley-Monumente getrennte Fußbodenflächen (Grundflächen) aufweisen.
Vielmehr können
die Grundflächen
der einzelnen Monumenteneinheiten von oben betrachtet miteinander überlappen,
da die Entkopplung durch den Spalt herbeigeführt wird.
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Eine
grundsätzliche Überlegung
der Erfindung ist darin zu sehen, dass in dem kombinierten Aufenthaltsmodul
ein Sitzmodul über
einem Bordküchenmodul
angeordnet ist, wobei das Bordküchenmodul
als freistehender Kasten unter dem tragenden Rahmen des Sitzmoduls
ausgeführt
ist. Auf diese Weise wird die Geräuschquelle des Bordküchenmoduls
entkapselt.
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Im
Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines kombinierten Aufenthaltsmoduls
gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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2 zeigt
eine zweite Ansicht einer schematischen Darstellung eines Aufenthaltsmoduls
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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3 zeigt
eine dritte Ansicht eines Aufenthaltsmoduls gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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4 zeigt
eine Teilvergrößerung eines
Bereichs eines Aufenthaltsmoduls gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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5 zeigt
ein kombiniertes Aufenthaltsmodul gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung vor dem Zusammenbau.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung eines Flugzeugs mit Modulen gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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7 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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8 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer zusätzlichen Monumenteneinheit,
die über Stützen an
der zweiten Monumenteneinheit befestigt ist.
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9 zeigt
eine Seitenansicht eines Detailausschnitts von 8.
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10 zeigt
eine Seitenansicht eines kombinierten Aufenthaltsmoduls gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
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Die
Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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In
der folgenden Figurenbeschreibung werden für die gleichen oder ähnlichen
Elemente die gleichen Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt
eine Seitenansicht eines kombinierten Aufenthaltsmoduls 100 für eine Besatzung
eines Luftfahrzeugs, beispielsweise eines Verkehrsflugzeugs vom
Typ Airbus A350, insbesondere eines Airbus A350 XWB, gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Das
kombinierte Aufenthaltsmodul 100 weist eine erste Monumenteneinheit 101 sowie
eine zweite Monumenteneinheit 102 (siehe 2)
auf. Die erste Monumenteneinheit 101 umfasst hierbei ein
Aufstiegsmodul 105, ein Sitzmodul 103 und ein
Schlafmodul 104.
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Das
Aufstiegsmodul 105 dient dem Heraufsteigen von dem Passagierkabinenboden
(Ebene der Grundfläche 112)
zum Boden 110 des Sitzmoduls. Der Boden 110 des
Sitzmoduls befindet sich somit oberhalb des Kabinenbodens. Hierfür ist beispielsweise
eine Treppe oder eine Leiter 109 in das Aufstiegsmodul
integriert oder seitlich an dem Aufstiegsmodul angebracht.
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Weiterhin
weist das Sitzmodul 103 einen oder mehrere Sitze oder andere
Sitzgelegenheiten 106 auf. Weiterhin kann eine zweite Treppe
oder Leiter vorgesehen sein (nicht dargestellt in den Figuren), mit
Hilfe derer das Besatzungsmitglied von dem Boden 110 des
Sitzmoduls hinauf in das Schlafmodul 104 gelangt.
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Im
Schlafmodul 104 sind ein oder mehrere Betten oder Kojen
bzw. Liegeflächen 107 vorgesehen.
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Der
Boden 111 des Schlafmoduls 104 befindet sich somit über dem
Boden 110 des Sitzmoduls.
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Der
Pfeil 108 bezeichnet die Flugrichtung des Luftfahrzeugs.
Das Schlafmodul 104 schließt sich also an die Rückseite
des Sitzmoduls 103 an.
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2 zeigt
eine Ansicht auf das kombinierte Aufenthaltsmodul 100 in
Flugrichtung, also von hinten gesehen. Die zweite Monumenteneinheit 102, welche
beispielsweise als Bordküchenmonument ausgeführt ist,
befindet sich zwischen den Schenkeln 208, 209 der
ersten Monumenteneinheit 101 des Aufenthaltsmoduls.
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Auf
diese Weise kann die erste Monumenteneinheit 101 als tragfähiges Sub-Modul
ausgeführt sein.
Weiterhin ist die zweite Monumenteneinheit 102 von den
Schenkeln 208, 209 seitlich geschützt. Die zweite
Monumenteneinheit kann bei ihrer Installation einfach zwischen die
Schenkel 208, 209 geschoben werden.
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Das
Bordküchenmonument 102 weist
mehrere senkrechte Trennwände
und Außenwände 202, 203 bzw. 204, 205 auf.
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Zwischen
den Außenwänden 204, 205 und den
seitlichen Schenkeln 208, 209 der ersten Monumenteneinheit 101 sowie
zwischen der Oberseite 210 der zweiten Monumenteneinheit 102 und
der unteren Innenseite 211 der ersten Monumenteneinheit 101 ist
ein vertikaler bzw. horizontaler Spalt 201 vorgesehen.
Der Spalt 201 weist also horizontale und vertikale Abschnitte
auf.
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Beispielsweise
weist der Spalt in allen Bereichen dieselbe Spaltbreite auf. Mit
anderen Worten sind die Außenkontur
der zweiten Monumenteneinheit 102 und die damit korrespondierende
Kontur der ersten Monumenteneinheit 101 aneinander angepasst.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass die zweite Monumenteneinheit 102 zwar
in diesem Ausführungsbeispiel
als Bordküchenmonument
ausgeführt
ist. Allerdings kann die zweite Monumenteneinheit 102 auch
eine andere Monumenteneinheit sein und beispielsweise einen Aufenthalts-
oder Ruheraum für
die Besatzung bereitstellen. Auch kann es sich hierbei um einen
bloßen
Lagerraum für
Gepäckstücke oder
Trolleys handeln.
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Weiterhin
sind zusätzliche
Monumenteneinheiten 206, 207 vorgesehen, die ebenfalls
bei der Installation in die erste Monumenteneinheit 101 eingeschoben
werden und beispielsweise mit entsprechenden Federelementen und/oder
ggf. eine im Spalt zwischen diesen zusätzlichen Monumenteneinheiten 206, 207 und
der ersten Monumenteneinheit 101 angeordnete Schallisolierung
in Form eines entsprechenden Materials aufweisen.
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Die
zusätzlichen
Monumenteneinheiten 206, 207 sind demnach in einer
mechanisch dämpfenden Weise
an der ersten Monumenteneinheit 101 befestigt.
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Alternativ
hierzu können
die zusätzlichen Monumenteneinheiten 206, 207 über spezielle
Stützpfeiler
mit der zweiten Monumenteneinheit 102 verbunden sein. In diesem
Fall ist eine Befestigung der zusätzlichen Monumenteneinheiten 206, 207 an
der ersten Monumenteneinheit 101 nicht erforderlich, so dass
keine mechanische Kopplung zwischen der ersten Monumenteneinheit 101 und
den zusätzlichen Monumenteneinheiten 206, 207 besteht.
Diese Ausführungsform
ist in den 8 und 9 gezeigt.
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8 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer zusätzlichen Monumenteneinheit 207,
die über die
Stützen 801 bis 804 an
der zweiten Monumenteneinheit 102 befestigt ist.
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Um
die zusätzliche
Monumenteneinheit 207 kann eine Isolierung 807 angebracht
sein. Weiterhin kann eine Verstärkung
an einem Druckpunkt 806 zur Aufnahme von x-Lasten (also
Lasten in Flugrichtung) vorgesehen sein, falls erforderlich. Die
Stützen 801, 802, 803 und 804 laufen
durch entsprechend größer ausgeführte Aussparungen
im Boden 805 der ersten, oberen Monumenteneinheit. Der
Abstand a zwischen dem Boden 805 der ersten Monumenteneinheit
und der Oberseite der zweiten Monumenteneinheit 102 entspricht
dem Abstand b zwischen der Oberseite 808 der zusätzlichen
Monumenteneinheit 207 und dem entsprechenden Bereich der
zweiten Monumenteneinheit (skizziert durch den waagrechten Strich 809).
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Die
zusätzliche
Monumenteneinheit 207 (die beispielsweise in Form eines
SU Compartments ausgeführt
ist) wird kann von oben über
dem Boden 805 der ersten Monumenteneinheit installiert
bzw. montiert werden. Die Stützen 801 bis 804 dienen
der Aufnahme von z- und y-Lasten (also vertikale und horizontale
Lasten quer zur Flugrichtung).
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9 zeigt
eine Seitenansicht eines Detailausschnitts von 8.
Wie in 9 zu erkennen ist, läuft die Stütze 801 von der zusätzlichen
Monumenteneinheit 207 durch eine Aussparung in der ersten Monumenteneinheit 101 zur
zweiten Monumenteneinheit 102, wo sie befestigt ist oder
einfach nur aufliegt. Die Bezugszeichen 901 und 902 bezeichnen Isolationsschichten
zwischen den einzelnen Monumenteneinheiten 101, 102, 207.
Das Bezugszeichen 903 bezeichnet eine Schiene (sog. SU
Rail).
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10 zeigt
eine Seitenansicht eines kombinierten Aufenthaltsmoduls gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Zwischen dem Schlafmodul 104 und dem Sitzmodul 103 ist
ein Spalt 1001 angeordnet, so dass das Schlafmodul 104 als ein
von dem Sitzmodul 103 strukturell unabhängiges Modul ausgeführt ist.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht eines kombinierten Aufenthaltsmoduls 100 von
schräg unten
(bezüglich
der Flugrichtung 108) gesehen. Das Modul der 3 entspricht
den Modulen der 1 und 2.
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4 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt eines
Teilbereichs des Moduls der 1 bis 3, ebenfalls
von schräg
unten aus gesehen. Wie in 4 zu erkennen,
sind sämtliche
Wände der
zweiten Monumenteneinheit 102 (Seitenwände 204, 205 sowie
die Rückwand 401)
und die Oberseite 210 durch einen Spalt von der ersten
Monumenteneinheit 101 getrennt.
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Ebendies
gilt auch für
die eingeschobenen Zusatzmodule 206, 207.
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In
anderen Worten sind die Außenwände des Bordküchenmoduls
von den korrespondierenden Wanden des Sitzmoduls durch den Spalt
getrennt.
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Beispielsweise
kann der Spalt im Bereich 402 an der Rückseite des Bordküchenmoduls 102 eine
größere Breite
aufweisen als in anderen Bereichen. Auf diese Weise ist es möglich, dass
das Bordküchenmodul,
falls gewünscht,
noch weiter unter die ersten Monumenteneinheit 101 geschoben
wird. Auch ist es möglich,
dass dieser Spalt zur Führung von
Leitungen (Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen) verwendet
wird.
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5 zeigt
eine perspektivische Ansicht des kombinierten Aufenthaltsmoduls 100,
bevor das Bordküchenmodul 102 in
der ersten Monumenteneinheit unter dem Sitzmodul 103 installiert
wird. Nach Einschieben des Bordküchenmoduls
unter das Sitzmodul können
die beiden Module auf einer gemeinsamen Grundfläche fixiert werden.
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Das
Bordküchenmodul
ist ansonsten vollständig
von dem restlichen Besatzungs-Ruhe-/Aufenthaltsraum
abgetrennt.
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6 zeigt
ein Luftfahrzeug 600 mit drei kombinierten Aufenthaltsmodulen
gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Ein erstes Aufenthaltsmodul 1001 ist hinter
dem Cockpit angeordnet. Ein zweites Aufenthaltsmodul 1002 ist
auf der rechten Seite der Passagierkabine auf Höhe der Tragflächen angeordnet
und ein drittes Aufenthaltsmodul 1003 ist im Heckbereich
des Luftfahrzeugs auf der linken Seite der Passagierkabine angeordnet. Auch
sind andere Positionen für
die Installation der Module möglich.
Natürlich
können
noch zusätzliche Module 100 im
Flugzeug integriert sein.
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7 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem in Schritt 1 eine erste Monumenteneinheit
zum Aufenthalt eines ersten Mitglieds der Besatzung des Luftfahrzeugs
installiert wird. In einem zweiten Schritt wird eine zweite Monumenteneinheit
zur Nutzung durch ein zweites Mitglied der Besatzung (beispielsweise
ein Bordküchenmonument)
unterhalb bzw. innerhalb der ersten Monumenteneinheit installiert.
Die beiden Monumenteneinheiten sind durch einen Spalt derart getrennt,
dass die Ausbreitung von Schall, insbesondere auch von Körperschall,
zwischen den Modulen verhindert oder zumindest stark gedampft wird.
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In
einem dritten Schritt wird nach der Installation der beiden Monumenteneinheiten
ein Schlafmodul an die erste Monumenteneinheit angeschlossen. Dieser
Anschluss kann nachträglich
geschehen, ohne dass die ersten beiden Monumenteneinheiten hierfür deinstalliert
werden müssen.
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Ergänzend sei
darauf hingewiesen, dass „umfassend” und „aufweisend” keine
anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner
sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf
eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen
oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden
können.
Bezugszeichen in den Ansprüchen
sind nicht als Einschränkungen
anzusehen.