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Die
Erfindung betrifft eine Schublade einer Kaffeemaschine zur Einspeisung
von vorportionierten Packungen von Kaffeezutaten wie Kaffeepads oder
Kaffeekapseln in eine Brühkammer, wobei die Schublade ein
Einschubelement, eine darin einsetzbare Haltevorrichtung für
die Packungen, die im Betrieb zugleich Bestandteil der Brühkammer
ist, und eine Verriegelung umfasst, die die Haltevorrichtung in
dem Einschubelement lösbar hält. Außerdem
betrifft sie eine entsprechende Kaffeemaschine.
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Kaffeepads
oder Kaffeekapseln können beispielsweise über
eine Schublade an der Frontseite in eine Kaffeemaschine eingespeist
werden. Solche Schubladen bestehen üblicherweise aus einem
Einschubelement, das in die Kaffeemaschine eingeschoben oder eingesetzt
wird, und einer Haltevorrichtung bzw. einem Padhalter, die bzw.
der in das Einschubelement eingesetzt ist. Die Haltevorrichtung ist
also aus der Schublade entnehmbar und separat entleer- bzw. befüllbar.
Die Haltevorrichtung dient außerdem als ein Teil der Brühkammer
der Kaffeemaschine. Hierzu wird entweder die Haltevorrichtung in der
Regel als Brühkammerunterteil gegen ein Brühkammeroberteil
geführt und dort mit ihm gekoppelt oder umgekehrt, um eine
vollständige Brühkammer auszubilden.
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Um
die Haltevorrichtung an das Brühkammeroberteil heranzuführen,
muss sie üblicherweise lösbar in dem Einschubelement
gehalten sein. Andererseits soll die Haltevorrichtung im Einschubelement festgehalten
sein, während ein Benutzer verbrauchte Packungen aus der
Haltevorrichtung entfernt. Denn üblicherweise dreht er
dazu die Schublade um etwa 180° und klopft die verbrauchten
Packungen aus der Haltevorrichtung heraus. Dabei soll die Haltevorrichtung
nicht aus dem Einschubelement herausfallen. Zu diesem Zweck schlägt
die
US 2006 0283331
A1 vor, eine Haltevorrichtung mit mehreren hervorstehenden
Rastelementen auszustatten, die in Aussparungen eines Einschubelements
eingefügt und dort verrastet werden.
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Bei
einer derartigen Verrastung muss einerseits die Kraft, die die Haltevorrichtung
fest im Einschubelement hält, groß genug sein.
Andererseits muss die Haltevorrichtung zum Brühen im Einschubelement
gegen das Brühkammeroberteil bewegt werden können.
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Wird
die Haltevorrichtung nur leicht im Einschubelement verrastet, kann
sie beim Ausklopfen aus dem Einschubelement herausfallen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Schublade
einer Kaffeemaschine zur Einspeisung von vorportionierten Packungen
bereitzustellen, die eine sichere Fixierung der Haltevorrichtung
im Einschubelement gewährleistet und einfach bedienbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Schublade der eingangs genannten Art gelöst,
bei der die Verriegelung separat betätigbar ausgebildet
ist. Eine separate Betätigung liegt vor, wenn ein Benutzer
unmittelbar und/oder mittelbar durch einen von ihm separat zu betätigenden
Aktuator eine Betätigung der Verriegelung ausführt.
Gemäß der Erfindung ist ein Benutzer daher in
der Lage, beim Einsetzen der Haltevorrichtung in das Einschubelement
die Verriegelung auch erst nach dem Einsetzen bewusst und gezielt zu
betätigen. Im Gegensatz hierzu liegt beim angegebenen Stand
der Technik eine automatisierte Betätigung vor. Sie ist
dadurch charakterisiert, dass die Verriegelung gleichzeitig mit
dem Einsetzen der Haltevorrichtung in das Einschubelement erfolgen
soll. Durch die erfindungsgemäße Entkoppelung
der Tätigkeiten für das Einsetzen einerseits und
das Verriegeln andererseits kann dagegen eine höhere Verriegelungskraft
aufgebracht werden, weil nicht beide Tätigkeiten in einem
Vorgang ausgeführt werden müssen. Da die Verriegelung
separat vorgenommen werden kann, bietet die Erfindung die Möglichkeit, auch
umgekehrt die Entriegelung separat von einer Entnahme der Haltevorrichtung
vorzunehmen, insbesondere beim Verschluss der Brühkammer
durch Koppelung der Haltevorrichtung mit einem Brühkammeroberteil.
Durch die Trennung der beiden Tätigkeiten wird außerdem
die Gefahr verringert, dass sie sich gegenseitig behindern, beispielsweise
durch große Kraftanstrengung beim Verriegeln, wodurch die
Haltevorrichtung beim Einsetzen versehentlich verkantet werden kann.
Eine größere Verriegelungskraft sorgt schließlich
für eine zuverlässigere Halterung der Haltevorrichtung
im Einschubelement.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Verriegelung mindestens einen Riegel, der mit einer
Vertiefung an der Haltevorrichtung zusammenwirkt. Der Riegel ist in
die Vertiefung an der Haltevorrichtung einschiebbar, so dass die
Haltevorrichtung im Einschubelement wie durch ein Schloss fixiert
wird. Grundsätzlich ist es zwar auch umgekehrt möglich,
einen Riegel an der Haltevorrichtung und eine Vertiefung im Einschubelement
anzuordnen. Dies würde aber die Konstruktion der Haltevorrichtung
bzw. des Padhalters unnötig verkomplizieren. Mit dem Riegel
im Einschubelement und einer Vertiefung in der Haltevorrichtung
kann die Haltevorrichtung als einfaches einstückiges, ggf.
drehsymmetrisches Bauteil ausgeführt sein. Dagegen ist
das Einschubelement üblicherweise ohnehin größer
dimensioniert und oftmals aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt,
so dass mehr Platz für einen derartigen Riegel und den
dazugehörigen Mechanismus ist und ohnehin eine Assemblierung
dieses Bauteils benötigt wird, die durch Einbau des Riegels
nicht übermäßig verkompliziert wird.
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Um
sicherzustellen, dass die Verriegelung zuverlässig wirkt,
ist sie vorzugsweise mit einer Fixierungsvorrichtung verbunden,
die sie in einem verriegelten Zustand hält und ggf. in
den verriegelten Zustand versetzt. Als Fixierungsvorrichtung können
ein Aktuator und/oder eine Sperrvorrichtung dienen. Mit Hilfe eines
Aktuators, beispielsweise eines motorischen Antriebs, kann die Verriegelung
aktiviert werden, während mit Hilfe einer Sperrvorrichtung
der beispielsweise manuell verriegelte Zustand lediglich aufrechterhalten
werden kann. Eine Fixierungsvorrichtung stellt auf jeden Fall sicher,
dass die Verriegelung nicht ungewollt gelöst wird.
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Besonders
bevorzugt ist eine als Feder ausgebildete Fixierungsvorrichtung.
Hierzu können prinzipiell alle Arten von Federn wie mechanische,
hydraulische oder Gasdruckfedern bzw. Torsions-, Druck- oder Zugfedern
verwendet werden, beispielsweise in Form von Schraubenfedern, Blattfedern oder
Spiralfedern. Die Verwendung einer Feder hat den Vorteil, dass sie
nicht nur als Sperrmechanismus, sondern gleichzeitig als Aktuator
dienen kann und damit zwei Funktionen, nämlich das Verriegeln einerseits
und das Aufrechterhalten der Verriegelung andererseits miteinander
verbindet. Außerdem sind Federn – beispielsweise
im Vergleich mit einem kleinen Elektromotor – kostengünstig,
einfach anzubringen und im Bedarfsfall ohne großen finanziellen
und Arbeitsaufwand auszutauschen.
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Vorzugsweise
weist eine erfindungsgemäße Schublade mit Fixierungsvorrichtung
außerdem eine Betätigungsvorrichtung zur Aktivierung
der Fixierungsvorrichtung auf. So kann beispielsweise eine vorgespannte
Feder mit Hilfe der Betätigung eines Bedienelements aktiviert
werden. Durch eine derartige Betätigungsvorrichtung ergibt
sich insbesondere der Vorteil, dass die Fixierungsvorrichtung kontrolliert betätigt
werden kann und somit auch eine kontrolliert betätigte
Verriegelung der Haltevorrichtung im Einschubelement möglich
wird.
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Zusätzlich
zur Verriegelung kann die Schublade durch eine Entriegelungsvorrichtung,
die durch einen Benutzer bedienbar ist, ergänzt werden.
Der Benutzer kann damit selbstständig auf die Verriegelung
einwirken, um sie zu deaktivieren. Hierzu wird bevorzugt ein Aktuator
verwendet, den der Benutzer beispielsweise mit Hilfe eines Bedienelements
aktivieren kann. Im einfachsten Fall ist eine Taste gegen die Kraft
einer Feder zu betätigen, um die Verriegelung zu deaktivieren.
Mit Hilfe der Entriegelungsvorrichtung kann der Benutzer die Verriegelung
lösen, um die Haltevorrichtung aus dem Einschubelement entnehmen
zu können.
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Alternativ
oder zusätzlich kann eine Entriegelungsvorrichtung vorgesehen
sein, die durch Positionierung der Schublade im Inneren der Kaffeemaschine
aktivierbar ist. Ein Entriegelungsauslöser im Inneren der
Kaffeemaschine kann die Entriegelungsvorrichtung betätigen,
so dass die Haltevorrichtung vom Einschubelement gelöst
und für einen Brühvorgang mit einem Brühkammeroberteil
gekoppelt werden kann.
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Die
Entriegelungsvorrichtung ist mit dem Riegel direkt oder indirekt
gekoppelt; beide Elemente können auch als Bestandteile
desselben Bauteils ausgebildet sein, beispielsweise eines separaten Verriegelungselements,
das als Teil des Einschubelements mechanisch mit diesem über
ein Gelenk gekoppelt ist. Die Entriegelungsvorrichtung ist in diesem
Falle der Bereich des Verriegelungselements, auf den eine Kraft
auszuüben ist, um die Entriegelung herbeizuführen.
Eine solche Kraft kann von einem Benutzer ausgeübt werden,
aber auch von einem Auslöser im Inneren der Kaffeemaschine,
der beim Einführen der Schublade auf den betreffenden Bereich
des Verriegelungselements trifft.
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Statt
einer vollständigen Entnahmemöglichkeit kann die
Haltevorrichtung im Einschubelement auch lediglich so weit verschiebbar
gehalten werden, dass sie mit einem Brühkammeroberteil
gekoppelt werden kann. In einer Variante der Erfindung wird die Haltevorrichtung
durch die Verriegelung so gehalten, dass sie trotz Verriegelung
im Einschubelement diesem gegenüber in mindestens eine
Richtung einen Bewegungsspielraum hat. Dieser Spielraum ist vorzugsweise
durch einen Limitierungsanschlag begrenzt und ist in der Richtung
ausgebildet, in der die Haltevorrichtung als Unterteil einer Brühkammer
in Richtung eines Brühkammeroberteils bewegt werden soll.
Dadurch kann die Haltevorrichtung zur Bildung einer Brühkammer
bewegt werden, ohne die Verriegelung lösen zu müssen.
Des Weiteren hat ein derartiger Bewegungsspielraum einen Vorteil
bei der Entfernung benutzter Packungen aus der Schublade: Ein Benutzer
dreht die Schublade um etwa 180°, so dass die Packung nach
unten zeigt, und führt dann üblicherweise einen
Stoß aus. Dieser Stoß lässt die Haltevorrichtung
bis zum Limitierungsanschlag gleiten. Der Anschlag bremst sie ruckartig
ab. Hierdurch löst sich die durchfeuchtete Packung einfacher
aus der Haltevorrichtung, selbst wenn sie durch Adhäsion darin
verklebt war.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird außerdem gelöst durch
eine Kaffeemaschine für vorportionierte Packungen von Kaffeezutaten,
die mit einer erfindungsgemäßen Schublade ausgerüstet
ist.
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Das
Prinzip der Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen beispielshalber
noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schublade
in verriegeltem Zustand,
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2 eine
seitliche Schnittansicht dieser Schublade entlang einer Schnittlinie
A-A' aus 1,
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3 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Schublade
in entriegeltem Zustand,
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4 eine
seitliche Schnittansicht der Schublade aus 3 entlang
einer Schnittlinie B-B',
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5 eine
teilgeschnittene Untersicht des Einschubelements in entriegeltem
Zustand,
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6 dieselbe
Ansicht des Einschubelements in verriegeltem Zustand.
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1 und 2 zeigen
dieselbe erfindungsgemäße Schublade 1 in
zwei unterschiedlichen Ansichten. 1 bietet
eine Draufsicht, 2 eine seitliche Schnittansicht
entlang der Schnittlinie A-A' gemäß 1.
Die Schublade 1 besteht im Wesentlichen aus einem Einschubelement 3 und
einem Padhalter als Haltevorrichtung 5. Die Haltevorrichtung 5 ist
ein schalenförmiges Bauteil mit einer wannenartigen Vertiefung 4,
das in das Einschubelement 3 eingesetzt ist. Es liegt auf
zwei seitlichen Ringflanschen 6 auf dem Einschubelement 3 auf
und ist in einem mittleren Bereich des Einschubelements 3 innerhalb einer
Aussparung 8 entlang eines Führungsrings 10 eingesetzt.
Im Bereich der wannenartigen Vertiefung 4 weist die Haltevorrichtung 5 einen
Boden 21 mit einer Auslassöffnung 19 auf,
durch die gebrühter Kaffee abgeführt wird.
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Das
Einschubelement 3 besteht im Wesentlichen aus einem Basiselement 14 und
einem Verriegelungselement 15. Das Verriegelungselement 15 ist einerseits
mit Hilfe eines Scharniergelenks 17 und andererseits mit
einer Schraubenfeder 13 bewegbar mit dem Basiselement 14 verbunden.
Es kann durch Krafteinwirkung in einem Druckbereich D gegenüber dem
Basiselement 14 verschwenkt werden. Hierzu muss die Kraft
der Feder 13 überwunden werden. Die Feder 13 dient
also als Fixierungsvorrichtung für die Verriegelung. Das
Verriegelungselement 15 bildet im Bereich des Führungsrings 10 der
Haltevorrichtung 3 einen Riegel 9. Dieser Riegel 9 greift
in eine Vertiefung 11 in der Haltevorrichtung 3 ein,
wodurch die Haltevorrichtung 3 gegenüber dem Einschubelement 5 verriegelt
ist.
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3 und 4 zeigen
analog eine erfindungsgemäße Schublade 1 in
entriegeltem Zustand. 4 ist eine Schnittdarstellung
entlang der Schnittlinie B-B' in 3. Das Verriegelungselement 15 ist am
Druckbereich D eingedrückt. Hierdurch ist der Riegel 9 aus
der Vertiefung 11 herausgeführt und die Verriegelung
daher aufgehoben. Das Verriegelungselement 15 stellt also
zugleich ein Entriegelungselement dar. Die Schublade 1 kann
so gegen einen Vorsprung als Auslöser der Entriegelung
geschoben werden, dass das Verriegelungselement 15 eingedrückt
wird.
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5 und 6 zeigen
das Einschubelement 3 in einer Untersicht, wobei Bereiche
einer Abdeckung im linken oberen Bereich der Figuren der besseren
Anschaulichkeit halber weggelassen wurden.
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In 5 ist
das Verriegelungselement 15 am Druckbereich D entgegen
der Wirkung der Feder 13 eingedrückt. Hierdurch
ist der Riegel 9 so weit verschoben, dass er nicht in die
Aussparung 8 des Basiselements 14 hineinragt.
Dagegen ist in 6 das Einschubelement 3 in
einem Zustand gezeigt, in dem aufgrund der Wirkung der Schraubenfeder 13 das Verriegelungselement 15 in
einer Position gehalten ist, in der der Riegel 9 in die
Aussparung 8 des Basiselements 14 hineinragt und
somit – bei Vorhandensein einer Haltevorrichtung 5 in
dieser Aussparung – eine Verschlusswirkung der Verriegelung 7 bewirkt.
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Da
es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Schubladen
jeweils um Ausführungsbeispiele handelt, können
sie in üblicher Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang
modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere
können auch die konkreten Ausgestaltungen der Verriegelung
in anderer Form als der hier beschriebenen erfolgen. Zum Beispiel
kann das Verriegelungselement statt einer gelenkigen Anbringung am
Einschubelement auch horizontal verschiebbar angeordnet sein. Ebenso
kann die Haltevorrichtung bzw. das Einschubelement in einer anderen
Form ausgestaltet werden, wenn dies aus Platzgründen bzw.
designerischen Gründen notwendig ist. Weiterhin schließt
die Verwendung der bestimmten Artikel „ein” bzw. „eine” nicht
aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein
können.
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- 1
- Schublade
- 3
- Einschubelement
- 4
- Vertiefung
- 5
- Haltevorrichtung
- 6
- Flansche
- 7
- Verriegelung
- 8
- Aussparung
- 9
- Riegel
- 10
- Führungsring
- 11
- Vertiefung
- 13
- Schraubenfeder
- 14
- Basiselement
- 15
- Verriegelungselement/Entriegelungsvorrichtung
- 17
- Scharniergelenk
- 19
- Auslassöffnung
- 21
- Boden
- D
- Druckbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 20060283331
A1 [0003]