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Die
Erfindung betrifft eine Schlossanordnung einer Tür, eines
Fensters oder dergleichen, mit einem Riegelelement sowie mit einer
Entriegelungseinrichtung und einer Verriegelungseinrichtung für
das Riegelelement,
- • wobei das Riegelelement
mittels der Entriegelungseinrichtung aus einem Verriegelungszustand
in einen Entriegelungszustand und mittels der Verriegelungseinrichtung
aus einem Entriegelungszustand in einen Verriegelungszustand überführbar
ist,
- • wobei die Verriegelungseinrichtung ein Riegel-Betätigungselement
sowie eine Antriebseinrichtung hierfür aufweist und
- • wobei das Riegel-Betätigungselement an derjenigen
Seite eines Abdeckungselementes der Schlossanordnung vorgesehen
ist, welche bei Einbaulage der Schlossanordnung der betreffenden
Tür, dem betreffenden Fenster oder dergleichen zugewandt
ist.
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Eine
Schlossanordnung dieser Art ist offenbart in
EP 1 574 644 A1 Bei dem
Stand der Technik handelt es sich um eine manuell betätigte
Schließanlage mit Mehrfachverriegelung. An einem Zentralschloss
der vorbekannten Anordnung sind ein Drücker sowie ein Schließzylinder
vorgesehen. Durch Drücker- und/oder durch Schlüsselbetätigung werden
Treibstangen, die an der Rückseite einer Stulpschiene geführt
sind, in Stulpschienenlängsrichtung angetrieben. In Abhängigkeit
von ihrer Bewegungsrichtung überführen die Treibstangen
Riegel von Zusatzverriegelungen aus einer Öffnungs- in eine
Verriegelungsstellung oder aus einer Verriegelungs- in eine Öffnungsstellung.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren eine Schlossanordnung der eingangs
genannten Art
- • wobei die Antriebseinrichtung
für das Riegel-Betätigungselement einen Kraftspeicher
aufweist, der aufgrund einer Betätigung der Entriegelungseinrichtung
aufladbar und der im aufgeladenen Zustand mittels einer Schalteinrichtung
aktivierbar ist und
- • wobei sich der aktivierte Kraftspeicher entlädt und
aufgrund dessen das Riegel-Betätigungselement mit einer
Betätigungsbewegung antreibt, aufgrund derer die Verriegelungseinrichtung
das Riegelelement aus einem Entriegelungszustand in einen Verriegelungszustand überführt.
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Ein
derartiges „Automatikschloss” ist bekannt aus
DE 89 09 802 U1 .
Die vorbekannte Schlossanordnung ist zur Montage an der Falzseite
eines Schiebetürflügels bestimmt. Sie umfasst
eine Stulpschiene sowie eine Treibstange, die an der Rückseite der
Stulpschiene in Stulpschienenlängsrichtung beweglich geführt
ist. Bei Einbaulage der Schlossanordnung liegt die Treibstange im
Innern einer an dem betreffenden Türflügel falzseitig
vorgesehenen Beschlagteilnut. Die Stulpschiene deckt die Beschlagteilnut
ab. Mittels einer Handhabe kann die Treibstange längs der
Stulpschiene in einer Entriegelungsrichtung verschoben werden. Dabei
werden an der Treibstange angebrachte Riegelzapfen aus einer Verriegelungsstellung,
in welcher sie in ein zugehöriges Schließblech
eingreifen, in eine Entriegelungsstellung bewegt, in welcher sie
außerhalb des betreffenden Schließblechs liegen.
Zeitgleich mit der Entriegelung des Türflügels
spannt die in Entriegelungsrichtung bewegte Treibstange einen als
Schraubenfeder ausgeführten Kraftspeicher, der zwischen
der Stulpschiene und der Treibstange angeordnet ist. Untergebracht
ist der Kraftspeicher in einer Kammer, die von gegensinnigen Abkröpfungen
der Stulpschiene einerseits und der Treibstange andererseits be grenzt wird.
Im aufgeladenen Zustand beaufschlagt der Kraftspeicher die Treibstange
in einer der Entriegelungsrichtung entgegengesetzten Verriegelungsrichtung.
Bei geöffnetem Türflügel wird die Treibstange durch
einen schaltbaren Sperrmechanismus gegen eine unter der Wirkung
des sich entladenden Kraftspeichers ausgeführte Entriegelungsbewegung
blockiert. Der schaltbare Sperrmechanismus ist im Innern einer weiteren
von gegensinnigen Abkröpfungen der Stulpschiene sowie der
Treibstange gebildeten Kammer angeordnet. Die Kammer für
den schaltbaren Sperrmechanismus und die Kammer für den Kraftspeicher
sind in Längsrichtung der Stulpschiene verhältnismäßig
weit voneinander beabstandet. Wird der geöffnete Türflügel
geschlossen, so läuft ein Steuerelement des schaltbaren
Sperrmechanismus auf einen Anschlag an dem festen Türrahmen
auf. Infolgedessen gibt der schaltbare Sperrmechanismus die Treibstange
frei und die Treibstange bewegt sich aufgrund der Beaufschlagung
durch den sich entladenden Kraftspeicher selbsttätig in
Verriegelungsrichtung. Bei der Verriegelungsbewegung der Treibstange
gelangen die an dieser angebrachten Riegelzapfen in Eingriff mit
den zugeordneten Schließblechen.
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Die
Erfindung betrifft schließlich auch eine Tür,
ein Fenster oder dergleichen mit einer der vorstehenden Schlossanordnungen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schlossanordnung sowie
eine Tür, ein Fenster oder dergleichen bereitzustellen,
im Falle derer ein Umrüsten der Verriegelung von einer
Ausführung mit Automatikfunktion in eine Ausführung
ohne Automatikfunktion bzw. ein Umrüsten von einer Ausführung mit
Automatikfunktion in eine Ausführung ohne Automatikfunktion
mit geringem konstruktivem Aufwand möglich ist.
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Erfindungsgemäß gelöst
wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen
Ansprüche 1, 14 und 15.
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Gemäß Anspruch
1 ist der für die automatisierte Betätigung der
Verriegelungseinrichtung erforderliche Kraftspeicher an der Außenseite
des Abdeckungselementes der Schlossanordnung angeordnet. Aufgrund
dieses Umstandes lässt sich die anspruchsgemäße
Schlossanordnung auf einfache Art und Weise in eine Ausführung
ohne automatische Verriegelung umrüsten. Zu diesem Zweck
ist lediglich der an der Außenseite des Abdeckungselementes gut
zugängliche Kraftspeicher zu entfernen. Umgekehrt lässt
sich im Falle der Schlossanordnung gemäß Anspruch
14 die Funktion „automatische Verriegelung” mit
geringem konstruktivem Aufwand in die anspruchsgemäße
Schlossanordnung integrieren. Durch den hierfür vorgesehenen
Durchtritt des Abdeckungselementes kann das Riegel-Betätigungselement
ohne weiteres an einen auf der Außenseite des Abdeckungselementes
zusätzlich anzubringenden Kraftspeicher angebunden werden.
Für den Anwender, insbesondere für den Tür-
oder Fensteranbieter, vereinfachen sich die Verhältnisse
aufgrund der Erfindung insofern, als er nicht zwei vollständige Schlossanordnungen
am Lager haben muss, um unterschiedliche Kundenwünsche
bedienen zu können. Es reicht vielmehr aus, die in Anspruch
14 beschriebene Basisausführung der Schlossanordnung sowie an
dieser nachträglich montierbare Zusatzeinrichtungen für
eine automatische Verriegelung vorzuhalten. In Abhängigkeit
von den Bedürfnissen des jeweiligen Kunden wird entweder
nur die Basisausführung der Schlossanordnung oder aber
die mit einer Automatisierungseinrichtung ausgerüstete
Anordnungsbauart verwendet.
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Besondere
Ausführungsarten der Schlossanordnungen nach den Ansprüchen
1 und 14 ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
2 bis 13.
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Gemäß Anspruch
2 ist der Kraftspeicher der Antriebseinrichtung auf kürzestem
Wege an das Riegel-Betätigungselement angebunden. Die Anbindung des
Kraftspeichers an das Riegel-Betätigungselement kann mechanisch,
aber auch auf andere Weise erfolgen.
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Im
Interesse einer konstruktiv einfachen Ausführung und einer
hohen Funktionssicherheit ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, dass der Kraftspeicher über ein Ladeelement
aufgeladen wird, das seinerseits von der Entriegelungseinrichtung
mit einer Ladebewegung antreibbar ist (Anspruch 3).
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Bevorzugtermaßen
ist das Ladeelement an der dem Kraftspeicher gegenüberliegenden
Seite des Abdeckungselementes und somit auf derselben Seite des
Abdeckungselementes wie das Riegel-Betätigungselement angeordnet
(Anspruch 4). Aufgrund dieses Merkmales kann als Ladeelement zum Aufladen
des Kraftspeichers der Antriebseinrichtung für das Riegel-Betätigungselement
ein Bauteil verwendet werden, welches auch bereits an der Basisausführung
der Schlossanordnung zusätzliche Funktionen übernehmen
kann.
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Konstruktiv
besonders einfache Verhältnisse ergeben sich dann, wenn
das Riegel-Betätigungselement selbst als Ladeelement vorgesehen
ist und folglich eine Doppelfunktion übernimmt (Anspruch
5). Eine platzsparende Bauweise der Gesamtanordnung ist eine weitere
Folge der Doppelnutzung des Ladeelementes bzw. des Riegel-Betätigungselementes.
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Eine
Möglichkeit zur Anbindung des Ladeelementes an den Kraftspeicher
der Antriebseinrichtung für das Riegel-Betätigungselement
ist in Anspruch 6 für den Fall beschrieben, dass der Kraftspeicher
als spannbarer Kraftspeicher ausgebildet ist. Über ein
zwischen dem Kraftspeicher und dem Ladeelement vorgesehenes Spannelement
wird in diesem Fall die Ladebewegung des Ladeelementes in ein Aufladen
des Kraftspeichers umgesetzt. Ist das Ladeelement an der dem Kraftspeicher
gegenüberliegenden Seite des Abdeckungselementes vorgesehen,
so stellt das erfindungsgemäße Spannelement die
Verbindung her zwischen den an der Außenseite des Abdeckungselements
angeordneten Einrichtungen zur Automatisierung der Verriegelungseinrichtung
einerseits und den an der Innenseite des Abdeckungselementes vorgesehenen
Funktionsteilen der anspruchsgemäßen Schlossanordnung.
Vorzugsweise verbindet das Spannelement den Kraftspeicher durch
das Abdeckungselement hindurch mit dem Ladeelement an der anderen
Seite des Abdeckungselementes.
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Ausweislich
Anspruch 7 wird das Spannelement nicht nur dazu verwendet, den Kraftspeicher der
Antriebseinrichtung für das Riegel-Betätigungselement
aufzuladen. Zusätzlich stellt das Spannelement eine Antriebsverbindung
zwischen dem sich entladenden Kraftspeicher und dem Riegel-Betätigungselement
her. Auch diese Doppelfunktion des Spannelementes dient einem einfachen
konstruktiven Aufbau sowie einer damit einhergehenden platzsparenden
Bauweise der Gesamtanordnung.
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch
8 vorgesehen, dass die Schalteinrichtung für den Kraftspeicher
ein Schaltelement aufweist, welches aus einer Deaktivierungsstellung
in eine Aktivierungsstellung bewegbar ist. Der Einfachheit halber
ist die Funktion des Schaltelementes an dessen Position geknüpft.
Die Position des Schaltelementes wiederum wird durch eine einfach
zu steuernde Bewegung definiert, welche das Schaltelement zwischen
einer Deaktivierungsstellung und einer Aktivierungsstellung ausführt.
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Eine
einfach zu realisierende und gleichwohl zuverlässige Funktionsweise
des Schaltelementes ergibt sich, wenn – wie gemäß Anspruch
9 vorgesehen – das Schaltelement der Schalteinrichtung
für den Kraftspeicher das durch den aufgeladenen Kraftspeicher
zur Ausführung einer Betätigungsbewegung beaufschlagte
Riegel-Betätigungselement in der Deaktivierungsstellung
gegen eine Betätigungsbewegung sperrt und in der Aktivierungsstellung
für eine Betätigungsbewegung freigibt. In diesem
Fall bedarf es zum Auslösen einer automatischen Verriegelung
lediglich einer einfach zu bewerkstelligenden Positionsänderung
des Schaltelementes.
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Ausweislich
Anspruch 10 ist das Schaltelement der Schalteinrichtung für
den Kraftspeicher ebenso wie der Kraftspeicher selbst eines derjenigen Bauteile,
um welche die Basisausführung der Schlossanordnung an der
Außenseite des Abdeckungselementes zu ergänzen
ist, wenn die Funktion „automatische Verriegelung” integriert
werden soll.
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Im
Falle der Erfindungsbauart nach Anspruch 11 nimmt das an der Außenseite
des Abdeckungselementes gelagerte Schaltelement auf kürzestem
Wege, nämlich durch das Abdeckungselement hindurch, auf
den Funktionszustand des Riegel-Betätigungselementes und
somit auf den Funktionszustand der Verriegelungseinrichtung insgesamt Einfluss.
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Zur
Gewährleistung einer größtmöglichen Handhabungsfreundlichkeit
bei der Montage der Zusatzeinrichtungen für eine automatische
Verriegelung sind im Falle der Erfindung die in den Ansprüchen
12 und 13 beschriebenen Maßnahmen vorgesehen. Das anspruchsgemäße
Gehäuse dient zudem dazu, die im Innern des Gehäuses
untergebrachten bzw. an dem Gehäuse gelagerten Bauteile gegen
Umgebungseinflüsse, insbesondere gegen Verschmutzung und
mechanische Beschädigung, zu schützen.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen
näher erläutert. Es zeigen:
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1, 2 zwei
Ansichten einer Basisausführung einer Schlossanordnung
mit einer separat dargestellten Automatisierungseinheit,
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3 eine
Explosionsdarstellung der Automatisierungseinheit gemäß den 1 und 2,
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4, 5 zwei
Ansichten der als Baueinheit vorliegenden Automatisierungseinheit
gemäß den 1 bis 3,
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6, 7 zwei
Ansichten einer Schlossanordnung bestehend aus der Basisausführung
gemäß den 1 und 2 sowie
aus der daran montierten Automatisierungseinheit gemäß den 1 bis 5 bei
ausgeschlossenem Riegel,
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8, 9 die
Anordnung gemäß den 6, 7 nach
Entfernen des Gehäuses der Automatisierungseinheit,
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10, 11 die
Anordnung gemäß den 8, 9 nach
Entfernen der Stulpschiene,
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12 die
Anordnung gemäß 6 nach Entfernen
der Treibstange,
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13 die
Anordnung gemäß 12 in
der Ansicht in Richtung des Pfeils XIII in 2,
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14 die
Anordnung gemäß 6 nach Entfernen
des Schlosskastendeckels,
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15 die
Anordnung gemäß 14 bei
zurückgeschlossenem Riegel,
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16 die
Anordnung gemäß 12 bei
zurückgeschlossenem Riegel und
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17 die
Anordnung gemäß 16 in
der Ansicht in Richtung des Pfeils XVII in 16.
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Gemäß den 1 und 2 umfasst
eine als Basisausführung vorliegende Schlossanordnung 1 eine
Stulpschiene 2 als Abdeckungselement sowie einen damit
verbundenen Schlosskasten 3. Die Stulpschiene 2 ist
in üblicher Weise mit Durchbrüchen für
eine Falle 4 sowie für ein Riegelelement in Form
eines herkömmlichen Riegels 5 versehen. An der
Rückseite der Stulpschiene 2 treten aus dem Schlosskasten 3 Treibstangen 6, 7 aus.
Diese sind in Stulpschienenlängsrichtung beweglich und
dienen in dem dargestellten Beispielsfall zur Betätigung
von Zusatzverriegelungen, von denen in 2 die untere Zusatzverriegelung
mit einem weiteren Riegel 5 stark schematisch angedeutet
ist.
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Wie
in 14 dargestellt, ist im Innern des Schlosskastens 3 unter
anderem ein Riegelantriebsschieber 8 untergebracht. Dieser
kann mit Hilfe eines nicht im Einzelnen dargestellten Drückers
längs der Stulpschiene 2 bewegt werden. Der Drücker
wird mit einem Drückerdorn in einen Innenvierkant einer
Drückernuss 9 eingesteckt. Die Drückernuss 9 ist über Getriebeelemente üblicher
Bauart mit dem Riegelantriebsschieber 8 antriebsverbunden.
Wird der Drücker ausgehend von den Verhältnissen
gemäß 14 niedergedrückt,
so verlagert sich der Riegelantriebsschieber 8 im Innern
des Schlosskastens 3 nach unten. Der Riegelantriebsschieber 8 wirkt
dabei mit dem Riegel 5 zusammen und zieht diesen aus der ausgeschlossenen
Stellung gemäß 14 zurück
in den Schlosskasten 3. Es ergibt sich dann der Funktionszustand
gemäß 15.
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Soll
ausgehend von den Verhältnissen gemäß
15 der
Riegel
5 wieder ausgeschlossen werden, so ist der Drücker
nach oben zu schwenken. Infolge dieser Schwenkbewegung bewegt sich
der Riegelantriebsschieber
8 aus der Position gemäß
15 längs
der Stulpschiene
2 zurück in die Position gemäß
14.
Dabei treibt der Riegelantriebsschieber
8 den Riegel
5 in
Ausschlussrichtung an. Es ergibt sich damit erneut die Situation
gemäß
14. Im
Einzelnen stimmt die Funktionsweise der dargestellten Anordnung
weitgehend mit der Funktionsweise des in
EP 1 683 936 A1 beschriebenen
Schlosses überein.
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Gegebenenfalls
werden die Riegel 5 von Zusatzverriegelungen über
die Treibstangen 6, 7 entsprechend betätigt.
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Gemäß der
vorstehenden Funktionsbeschreibung kann der Riegel 5 der
Schlossanordnung 1 mittels einer manuellen Entriegelungseinrichtung aus
einem Verriegelungszustand (14) in
einen Entriegelungszustand (15) und
mittels einer manuellen Verriegelungseinrichtung aus einem Entriegelungszustand
in einen Verriegelungszustand überführt werden.
Entsprechendes gilt für die Riegel der nicht im Detail
dargestellten Zusatzverriegelungen. Diese Riegel werden über
die Treibstangen 6, 7 aus- und zurückgeschlossen.
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Es
besteht die Möglichkeit, die Verriegelungseinrichtung für
den Riegel 5 durch Umrüsten der Schlossanordnung 1 zu
automatisieren. Zu diesem Zweck ist eine Automatisierungseinheit 10 vorgesehen.
Diese ist als Baueinheit handhabbar und kann an Bohrungen 11, 12 der
Stulpschiene 2 mit dieser verschraubt werden.
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Wie
insbesondere aus den 3 bis 5 hervorgeht,
umfasst die Automatisierungseinheit 10 ein Gehäuse 13,
einen als Schraubenfeder ausgebildeten Kraftspeicher 14,
ein winkelartiges Spannelement 15 sowie eine Schalteinrichtung 16.
Die Schalteinrichtung 16 besteht im Wesentlichen aus einem Schaltelement 17,
einem Steuerelement 18 sowie einer Zentrierfeder 19.
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Im
montierten Zustand ist das Spannelement 15 mit einem Schenkel 20 in
die Schraubenfeder 14 eingesteckt und gemeinsam mit dieser
im Innern einer Gehäusekammer 21 des Gehäuses 13 untergebracht
(5). Dabei stützt sich die Schraubenfeder 14 mit
ihrem unteren Ende am Boden der Gehäusekammer 21 ab.
Das Spannelement 15 ist im Innern der Gehäusekammer 21 in
vertikaler Richtung beweglich. Ein Kupplungsvorsprung 22 des
Spannelementes 15 steht nach außen über
das Gehäuse 13 vor.
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Das
Schaltelement 17 der Schalteinrichtung 16 ist
nach Art eines zweiarmigen Schwenkhebels ausgeführt. An
einem Hohlzapfen 23 ist das Schaltelement 17 in
einem Lagerauge 24 des Gehäuses 13 drehbar
gelagert. Die Zentrierfeder 19 sitzt mit einem gewundenen
Teil auf dem Hohlzapfen 23 des Schaltelementes 17 auf.
Freie Enden der Zentrierfeder 19 bilden Federschenkel 25, 26 aus,
die voneinander beabstandet sind und zwischen sich einen Rückstellvorsprung 27 aufnehmen,
der an dem Schaltelement 17 mit radialem Abstand von dem
Hohlzapfen 23 zu dem Gehäuse 13 hin vorsteht.
Die Länge der Federschenkel 25, 26 ist
derart bemessen, dass sie nach oben hin über den Rückstellvorsprung 27 des
Schaltelementes 17 vorstehen. In diesem Bereich liegen die
Federschenkel 25, 26 beidseits eines Federwiderlagers 28 des
Gehäuses 13. Im entspannten Zustand richtet die
Zentrierfeder das Schaltelement 17 derart aus, dass dessen
Längsmittelebene mit der Längsmittelebene des
Gehäuses 13 zusammenfällt. Wird das Schaltelement 17 durch
Schwenken um den Hohlzapfen 23 aus der zentrierten Stellung
ausgelenkt, so nimmt es den in Schwenkrichtung gelegenen Federschenkel 25 oder 26 der
Zentrierfeder 19 mit. Da der andere Federschenkel an dem
Federwiderlager 28 des Gehäuses 13 abgestützt
ist, spreizen sich die Federschenkel 25, 26 und
die Zentrierfeder 19 übt auf das ausgelenkte Schaltelement 17 eine Rückstellkraft
aus.
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Ein
Führungsvorsprung 29 liegt dem Rückstellvorsprung 27 an
dem Hohlzapfen 23 des Schaltelementes 17 gegenüber.
Im montierten Zustand greift der Führungsvorsprung 29 des
Schaltelementes 17 in eine Führungsöffnung 30 an
dem Gehäuse 13 der Automatisierungseinheit 10 ein.
Die Führungsöffnung 30 an dem Gehäuse 13 besitzt
gegenüber dem Führungsvorsprung 29 an
dem Schaltelement 17 in Schwenkrichtung des Schaltelementes 17 ein Übermaß.
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An
dem in das Lagerauge 24 des Gehäuses 13 eingesteckten
Hohlzapfen 23 ist das Schaltelement 17 mittels
einer Befestigungsschraube 31 mit dem Steuerelement 18 verschraubt.
Das Steuerelement 18 ist als einarmiger Hebel ausgebildet
und steht mit einem Steuerende 32 seitlich über
das Gehäuse 13 der Automatisierungseinheit 10 vor.
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An
der von dem Gehäuse 13 weg weisenden Seite ist
das Schaltelement 17 mit einem Blockiervorsprung 33 versehen.
Dieser kragt mit radialem Abstand von dem Hohlzapfen 23 bzw.
der von diesem definierten Drehachse des Schaltelementes 17 vor.
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Soll
die Funktionalität der Schlossanordnung 1 um eine
automatische Verriegelung ergänzt werden, so wird die Automatisierungseinheit 10 bei
Verriegelungszustand, d. h. bei ausgeschlossener Position des Riegels 5,
an der Stulpschiene 2 montiert. Die Montage kann bei eingebauter
Schlossanordnung 1 aber auch vor deren Einbau erfolgen.
In jedem Fall wird die Automatisierungseinheit 10 derart an
der Stulpschiene 2 angesetzt, dass der von dem Gehäuse 13 der
Automatisierungseinheit 10 stulpschienenseitig vorstehende
Kupplungsvorsprung 22 des als Koppelelement dienenden Spannelementes 15 durch
einen als Längsschlitz 34 an der Stulpschiene 2 ausgesparten
Durchtritt hindurch in eine Kupplungsaufnahme 35 an der
Treibstange 6 eingreift (1, 2).
Außerdem ist darauf zu achten, dass der an dem Gehäuse 13 der
Automatisierungseinheit 10 gleichfalls stulpschienenseitig
vorstehende Blockiervorsprung 33 des Schaltelementes 17 eine
in der Stulpschiene 2 ausgesparte fensterartige Öffnung 36 durchsetzt.
An der Rückseite der Stulpschiene 2 ist die Treibstange 6 auf
Höhe der fensterartigen Öffnung 36 mit
einer Abkröpfung 37 versehen. Im Bereich der Abkröpfung 37 ist
die Treibstange 6 mit einem Arretiervorsprung 38 vernietet
(u. a. 6). Die fensterartige Öffnung 36 der
Stulpschiene 2 besitzt in Schwenkrichtung des Schaltelements 17 ein Übermaß gegenüber
dem Schaltelement 17 bzw. dem Blockiervorsprung 33.
Durch die fensterartige Öffnung 36 hindurch wird
der Blockiervorsprung 33 derart eingeführt, dass
er seitlich neben dem Arretiervorsprung 38 der Treibstange 6 zu
liegen kommen und gleichzeitig mit dem Arretiervorsprung 38 der
Treibstange 6 in Treibstangenlängsrichtung geringfügig überlappt
(6 bis 13). Dabei ist der Blockiervorsprung 33 und
mit diesem das Schaltelement 17 seitlich aus der zentrierten
Lage gegen die Wirkung der Zentrierfeder 19 ausgelenkt.
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Aufgrund
der Auslenkung des Schaltelementes 17 liegt der Blockiervorsprung 33 unter
Vorspannung seitlich an dem Arretiervorsprung 38 der Treibstange 6 an.
Dies ist zumindest dann der Fall, wenn die Automatisierungseinheit 10 gegenüber
der Stulpschiene 2 derart ausgerichtet ist, dass Befestigungsbohrungen 39, 40 an
dem Gehäuse 13 der Automatisierungseinheit 10 mit
den Bohrungen 11, 12 an der Stulpschiene 2 fluchten.
Bei einer derartigen gegenseitigen Ausrichtung von Gehäuse 13 und
Stulpschiene 2 wird die Automatisierungseinheit 10 mit
der Stulpschiene 2 verschraubt. Es ergibt sich damit eine Schlossanordnung 1',
die neben der eingangs beschriebenen Basisanordnung die Automatisierungseinheit 10 umfasst.
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In
den 6 bis 13 ist die Schlossanordnung 1' bei
Verriegelungszustand, d. h. bei ausgeschlossener Position des Riegels 5,
gezeigt.
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Wird
ausgehend von diesem Funktionszustand der Schlossanordnung 1' der
in die Drückernuss 9 eingesteckte Drücker
niedergedrückt, so wird zum einen der Riegel 5 aus
der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung zurückgeschlossen.
Wie vorstehend zu den 14, und 15 beschrieben,
wird diese Riegelbewegung mittels des Riegelantriebsschiebers 8 bewirkt,
der sich im Innern des Schlosskastens 3 nach unten bewegt.
An den Riegelantriebsschieber 8 sind auch die Treibstangen 6, 7 angebunden.
Eine Formschlussverbindung 41 zwischen dem Riegelantriebsschieber 8 und
der Treibstange 6 ist in den 14, 15 zu
erkennen. In entsprechender Weise ist die Treibstange 7 an
dem oberen Ende des Riegelantriebsschiebers 8 in diesen
eingehängt.
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Infolge
der Anbindung an den Riegelantriebsschieber 8 verlagert
sich die Treibstange 6 beim Niederdrücken des
Drückers aus der Position gemäß 14 nach
unten. Diese Bewegung führt die Treibstange 6 relativ
zu der dabei ortsfesten Stulpschiene 2 aus. Infolgedessen
bewegt sich der Arretiervorsprung 38 der Treibstange 6 an
dem stulpschienenseitigen Blockiervorsprung 33 entlang.
Dabei liegt der Blockiervorsprung 33 und mit diesem das
gesamte Schaltelement 17 nach wie vor unter Vorspannung seitlich
an dem Arretiervorsprung 38 der Treibstange 6 an.
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Aufgrund
dieser Vorspannung schwenkt das Schaltelement 17 in seine
zentrierte Stellung, sobald der Arretiervorsprung 38 an
der Treibstange 6 bei seiner Abwärtsbewegung den
Blockiervorsprung 33 des Schaltelementes 17 passiert
hat. Bei zentrierter Stellung des Schaltelementes 17 übergreift
das Schaltelement 17 mit dem Blockiervorsprung 33 den
Arretiervorsprung 38 an der Treibstange 6 (17).
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Bei
ihrer Abwärtsbewegung nimmt die Treibstange 6 das
Spannelement 15 mit, welches an seinem Kupplungsvorsprung 22 in
die Kupplungsaufnahme 35 an der Treibstange 6 eingreift.
Das Spannelement 15 komprimiert bei seiner Abwärtsbewegung
die an der ihm gegenüberliegenden Seite an dem Boden der
Gehäusekammer 21 abgestützte Schraubenfeder 14.
Dadurch wird der von der Schraubenfeder 14 gebildete Kraftspeicher
aufgeladen. Die Treibstange 6 fungiert folglich als Ladeelement.
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Aufgrund
der von der komprimierten Schraubenfeder 14 ausgeübten
Rückstellkraft ist das Spannelement 15 bestrebt,
die Treibstange 6 in ihre Ausgangslage, d. h. nach oben,
zu verschieben. Eine derartige Aufwärtsbewegung der Treibstange 6 wird aber
durch das Schaltelement 17 bzw. dessen Blockiervorsprung 33 verhindert.
Bei dem Funktionszustand gemäß 17 ist
die Treibstange 6 über den Arretiervorsprung 38 an
der Unterseite des Blockiervorsprungs 33 des Schaltelements 17 unter
Vorspannung abgestützt. Das Schaltelement 17 befindet
sich in der Deaktivierungsstellung.
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Das
mit dem Schaltelement 17 verschraubte Steuerelement 18 steht
mit seinem Steuerende 32 seitlich über die Automatisierungseinheit 10 vor.
Der seitliche Überstand ist derart bemessen, dass das Steuerende 32 bei
montierter Schlossanordnung 1' auch gegenüber
einem mit der Schlossanordnung 1' versehenen und in 7 angedeuteten
Flügel 42 einer Tür 43 quer
zur Türhauptebene vorragt.
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Ist
die Schlossanordnung 1' an dem Flügel 42 montiert
und befindet sie sich an dem geöffneten Flügel 42 in
dem Funktionszustand gemäß 17, so
läuft beim Schließen des Flügels 42 das
in Schließrichtung des Flügels 42 voreilende
Steuerende 32 des Schaltelementes 17 auf einen
Anschlag an einem nicht gezeigten festen Rahmen der Tür 43 auf. Bei
fortgesetzter Schließbewegung des Flügels 42 wird
das Steuerelement 18 und mit diesem das Schaltelement 17 ausgehend
von der Schwenkstellung gemäß 17 gegen
die Wirkung der Zentrierfeder 19 in 17 im
Gegenuhrzeigersinn geschwenkt. Infolgedessen kommt der Blockiervorsprung 33 an
der in 17 rechten Seite des Arretiervorsprungs 38 der
Treibstange 6 zu liegen. Das Schaltelement 17 befindet
sich nun in seiner Aktivierungsstellung.
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Der
von der Schraubenfeder 14 gebildete Kraftspeicher wird
dadurch aktiviert und kann sich entladen. Mit dem Entladen des Kraftspeichers
verbunden ist eine Aufwärtsbewegung des Spannelementes 15,
welches die Treibstange 6 mitnimmt. Die Treibstange 6 ist
nun Teil einer automatischen Verriegelungseinrichtung und treibt
als Riegel-Betätigungselement den Riegel 5 über
den Riegelantriebsschieber 8 in Ausschlussrichtung an.
Mit Beendigung der Aufwärtsbewegung der Treibstange 6 ist
der Riegel 5 in seine Verriegelungsposition ausgeschlossen,
in welcher er in ein nicht gezeigtes Schließblech an dem
festen Rahmen der Tür 43 eingreift. An dem Schaltelement 17 der
Schalteinrichtung 16 wird der Blockiervorsprung 33 bei
der Aufwärtsbewegung der Treibstange 6 von deren
Arre tiervorsprung 38 teilweise passiert. Hat der Riegel 5 seine
Verriegelungsposition erreicht, so ist das Schaltelement 17 verglichen mit
den Verhältnissen gemäß 17 im
Gegenuhrzeigersinn ausgelenkt und der Blockiervorsprung 33 liegt
unter Vorspannung an der in 17 rechten Seite
des Arretiervorsprungs 38 an.
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Wird
der Drücker erneut niedergedrückt, so bewegt sich
der Arretiervorsprung 38 gemeinsam mit der Treibstange 6 nach
unten, bis er den Blockiervorsprung 33 an dem Schaltelement 17 passiert
hat. Wird nun zusätzlich der Flügel 42 der
Tür 43 von dem festen Rahmen weg in Öffnungsrichtung
geschwenkt und dadurch das Steuerende 32 des Steuerelementes 18 von
dem festen Rahmen entlastet, so kann das Steuerelement 18 unter
der Wirkung der von der Zentrierfeder 19 ausgeübten
Rückstellkraft mit dem Schaltelement 17 und dessen
Blockiervorsprung 33 in die Stellung gemäß 17 zurückschwenken. Gleichzeitig
wird durch die Abwärtsbewegung der Treibstange 6 über
das Spannelement 15 die Schraubenfeder 14 gespannt,
d. h. der Kraftspeicher geladen.
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Alles
in allem ergibt sich wieder der Funktionszustand gemäß 17.
Die Automatisierungseinheit 10 ist bereit, beim nächsten
Schließen des Flügels 42 den Riegel 5 über
die Treibstange 6 und den Riegelantriebsschieber 8 automatisch
auszuschließen. Zusatzverriegelungen werden gegebenenfalls
mitbetätigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1574644
A1 [0002]
- - DE 8909802 U1 [0004]
- - EP 1683936 A1 [0036]