DE102008022867A1 - Flugkörperkanister - Google Patents

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Abstract

die Erfindung geht aus von einem Flugkörperkanister (2) mit einem Gehäuse (8), das einen Schusskanal für einen im Gehäuse (8) gelagerten Flugkörper (6) umgibt und das eine Vorderseite (10) aufweist, durch die der Flugkörper (6) bei einem Abschuss hindurchtritt und die von einem Deckel (4) verschlossen ist. Es wird vorgeschlagen, dass der Deckel (4) eine Glasscheibe (12) aus Einscheiben-Sicherheitsglas als Verschlusselement aufweist. Die Glasscheibe (12) kann auf einfache Weise vollständig zerbrochen werden, so dass - ohne große umherfliegende Bruchstücke zu erzeugen - der gesamte Querschnitt der Vorderseite (10) freigegeben wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Flugkörperkanister mit einem Gehäuse, das einen Schusskanal für einen im Gehäuse gelagerten Flugkörper umgibt und das eine Vorderseite aufweist, durch die der Flugkörper bei einem Abschuss hindurch tritt und die von einem Deckel verschlossen ist.
  • Ein Lenkflugkörper wird üblicherweise in einem Flugkörperkanister transportiert und zusammen mit diesem über seine gesamte Lebensdauer als Baueinheit gelagert. Zusätzlich dient der Flugkörperkanister als Startbehälter, aus dem heraus der Lenkflugkörper gestartet wird, ohne dass er zuvor aus dem Flugkörperkanister entnommen werden muss.
  • Die Lagerfähigkeit und die Abschussfähigkeit stellen an einen Flugkörperkanister unterschiedliche Anforderungen. Zum einen muss der Flugkörperkanister hermetisch verschlossen sein, um einer Alterung durch eindringende Feuchtigkeit oder Gase entgegenzuwirken. Zum anderen muss ein Schusskanal des Flugkörperkanisters bei einem Abschuss des Flugkörpers schnell freigegeben werden, ohne dass der Flugkörper, ein Startgerät für den Flugkörperkanister oder Flugkörperaufbauten beschädigt werden. Der Schusskanal wird üblicherweise durch das Öffnen eines vorderen Kanisterdeckels freigegeben, wozu der Kanisterdeckel aufgeklappt, abgesprengt oder vom startenden Flugkörper durchstoßen werden kann.
  • Unabhängig davon, wie der vordere Kanisterdeckel aus dem Schusskanal entfernt wird, darf sein Entfernen nicht zu Nachteilen bei nachfolgenden Prozessen führen. Ein solcher Nachteil wäre, wenn nach Abschuss des Flugkörpers Teile außerhalb einer definierten Einhüllenden liegen, die ein Zurückschwenken eines geöffneten Flugkörperkanisters in seine Transportstellung aufgrund beengter Platzverhältnisse erschweren oder sogar unmöglich machen. Diesem Nachteil könnte begegnet werden, wenn der Deckel nach Abschuss des Flugkörpers wieder geschlossen wird. Eine solche Lösung erfordert jedoch eine komplexe Mechanik. Bei einem Absprengen des Deckels können umher fliegende Deckelfragmente insbesondere empfindliche Teile des Startgeräts beschädigen, wie zum Beispiel eine Antenne, da Flugbahnen von Deckelfragmenten nur schwer vorhersehbar sind, insbesondere wenn mehrere Flugkörper hintereinander in einer Salve gefeuert werden und die Deckelfragmente durch Abgasstrahlen umgelenkt werden können.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Flugkörperkanister anzugeben, bei dem Probleme durch das Entfernen des Deckels aus dem Schusskanal zuverlässig vermieden werden können.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Flugkörperkanister der eingangs genannten Art gelöst, bei dem der Deckel erfindungsgemäß eine Glasscheibe aus Einscheiben-Sicherheitsglas als Verschlusselement aufweist. Sicherheitsglas bietet eine hohe Beständigkeit gegen Temperaturwechsel und weist eine hohe Biege-, Schlag- und Stoßfestigkeit auf. Eine Glasscheibe aus solchem Glas ist daher robust gegen äußere Umwelteinflüsse, hat eine hohe Festigkeit und kann den Flugkörper somit zuverlässig und über einen langen Zeitraum schützen.
  • Sicherheitsglas ist thermisch vorgespannt und bricht daher trotz seiner Robustheit sofort, wenn es mit einem spitzen Gegenstand angeschlagen wird. Im Bruchfall zerbricht das Sicherheitsglas in kleine und teilweise ineinander verhakte Bruchstücke und weist dadurch eine geringe Verletzungsgefahr auf. Durch die geringe Größe der Bruchstücke sind auch empfindliche Teile des Startgeräts gut geschützt gegen Beschädigungen, da die kleinen Bruchstücke nur einen geringen Aufschlagimpuls haben. Durch die Ausführung der Glasscheibe als Einscheiben-Sicherheitsglas – also als einzeln angeordnete Glasscheibe ohne beispielsweise eine zusammenhaltende Folie zwischen zwei Glasscheiben wie bei Verbund-Sicherheitsglas – kann die gebrochene Glasscheibe leicht vom startenden Flugkörper durchstoßen werden, ohne dass eine Gefahr einer Beschädigung des Flugkörpers besteht. Auf diese Weise kann eine große Robustheit der Glasscheibe verbunden werden mit einer leichten Durchstoßfähigkeit und einer geringen Beschädigungsgefahr für Gegenstände und Personal in der Umgebung.
  • Beim Herstellungsprozess einer Glasscheibe aus Sicherheitsglas wird diese in einem Vorspannofen zunächst erhitzt und anschließend abgeschreckt, üblicherweise mit kühler Luft. Hierdurch erkaltet die Oberfläche schneller als ein innerer Bereich der Glasscheibe, wodurch an der Oberfläche eine Druckvorspannung und im Inneren eine Zugvorspannung entstehen. Diese Vorspannungen erzeugen die hohe Festigkeit der Glasscheibe und führen dazu, dass bei einer stärkeren Einwirkung eines spitzen Gegenstands die gesamte Glasscheibe durch die Zugspannung im Inneren schlagartig zerfällt.
  • Der Flugkörperkanister dient zum Lagern des Flugkörpers, insbesondere eines Lenkflugkörpers, und ist zweckmäßigerweise zum Stapeln mit gleichartigen Flugkörperkanistern vorgesehen. Er ist mit einer Halterung zum stabilen und sicheren Halten des Flugkörpers im Gehäuse versehen und weist zweckmäßigerweise eine Führungsschiene für den Flugkörper auf, die eine Bewegung des Flugkörpers im Schusskanal durch die Vorderseite hindurch führt. Durch einen Abschussmechanismus zum Starten des Flugkörpers von außerhalb des Gehäuses kann der Flugkörper gestartet werden, ohne dass er zuvor aus dem Flugkörperkanister entfernt werden muss. Die Vorderseite des Schusskanals kann gleichzeitig eine Vorderseite des Gehäuses sein, wobei der Flugkörper bei einem Abschuss durch die Vorderseite hindurch tritt.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vor der Glasscheibe eine Schutzschicht angeordnet. Die Glasscheibe kann hindurch einfach gegen ein unbeabsichtigtes Anschlagen von außen und gegen Steinschlag geschützt werden. Zweckmäßigerweise ist die Schutzschicht wasserdicht, sodass Regenwasser nicht zwischen die Schutzschicht und das Glas eindringen und dort Eis bilden kann. Die Schutzschicht kann lose vor der Glasscheibe angeordnet sein, sodass sie bei einem Start des Flugkörpers wegfliegen kann.
  • Um eine Verletzungsgefahr niedrig zu halten und um Startgerät nicht zu beschädigen ist die Schutzschicht vorteilhafterweise aus einem Material gefertigt, dass leicht ist. Ein Gewicht unter 0,1 g/cm3 ist hierbei vorteilhaft. Um eine ausreichende Schlagfestigkeit zu gewährleisten ist die Schutzschicht mindestens 5 mm dick, insbesondere auch an ihrer dünnsten, die Glasscheibe bedeckenden Stelle. Eine hohe Stoßfestigkeit bei geringem Gewicht kann erreicht werden, wenn die Schutzschicht aus einem Schaummaterial ist. Geeignet ist beispielsweise PU-Schaum (Polyurethan).
  • Bei kalten Temperaturen kann eine Vereisung des Deckels zu Störungen beim Start des Flugkörpers führen. Einer Vereisung kann vorgebeugt werden, wenn Wasser vom Deckel möglichst gut abgeführt wird. Hierfür ist es vorteilhaft, wenn der Deckel eine angewinkelte Dachform aufweist. So kann auch bei senkrecht aufgestelltem Kanister, bei dem der Deckel als Oberstes angeordnet ist, Wasser vom Deckel abfließen und es kann einer Vereisung entgegengewirkt werden. Die angewinkelte Dachform wird vorteilhafterweise durch die Schutzschicht erzeugt, die hierzu selbst in angewinkelter Dachform ausgeführt sein kann. Die Dachform kann eine Satteldachform oder eine Pyramidenform sein und zeichnet sich durch eine oder mehrere schräge Flächen aus, die schräg zur Senkrechten einer Bewegungsbahn des Flugkörpers im Schusskanal angeordnet sind.
  • Bei einem Start des Flugkörpers kann die Glasscheibe bei ausreichender Festigkeit des Flugkörpers von diesem selbst zerbrochen werden. Besteht hierbei die Gefahr einer Beschädigung eines Elements des Flugkörpers, so ist es vorteilhaft, wenn die Glasscheibe zerbrochen wird, bevor der Flugkörper sie erreicht. Hierzu umfasst der Flugkörperkanister vorteilhafterweise eine Brucheinheit, die zum Zerbrechen der Glasscheibe vorgesehen ist bevor der Flugkörper die Glasscheibe berührt. Die Brucheinheit weist zweckmäßigerweise ein spitzes Schlagelement auf, insbesondere mit einer metallenen Spitze, die der Glasscheibe zugewandt ist.
  • Zum Aufbringen einer Bruchkraft auf die Glasscheibe kann die Brucheinheit mit einem Sprengsatz versehen sein, der das Schlagelement zur Glasscheibe hin beschleunigt. Ebenfalls denkbar ist eine Brucheinheit, die ein federgespanntes Schlagelement zum Aufbringen einer Bruchkraft auf die Glasscheibe umfasst. Eine solche Lösung kann besonders einfach gefertigt sein und mit einem entsprechenden Sicherungselement gegen ein unbeabsichtigtes Auslösen gesichert werden.
  • Vorteilhafterweise wird die Glasscheibe zertrümmert, bevor der Flugkörper die Glasscheibe erreicht. Hierfür umfasst die Brucheinheit zweckmäßigerweise ein Auslösemittel, durch dessen Betätigung eine Zertrümmerungsaktion der Brucheinheit ausgelöst wird. Ein Bedienen des Flugkörperkanisters kann einfach gehalten sein, wenn das Auslösemittel mit einem weiteren Auslösemittel für eine Startaktion des Flugkörpers gekoppelt ist, z. B. einem Auslösemittel für eine Entriegelung des Flugkörpers. Durch diese Koppelung, die mechanisch oder elektronisch realisiert sein kann, kann der Flugkörper mit einer Aktion beispielsweise entriegelt werden und es kann ein Brechen der Glasscheibe ausgelöst werden. Die Startaktion kann eine Entriegelung des Flugkörpers sein. Ebenfalls denkbar wäre ein Triebwerksstart des Flugkörpers.
  • Bei einem Start des Flugkörpers, insbesondere wenn der Flugkörperkanister beim Start sehr hoch aufgerichtet ist, kann es passieren, dass Scheibensplitter von der zertrümmerten Glasscheibe in das Gehäuse des Flugkörperkanisters fallen. Um dies möglichst zu verhindern und somit einem Verklemmen eines Bauteils beim Start des Flugkörpers entgegenzuwirken, ist der Flugkörperkanister vorteilhafterweise mit einer elastischen Dichteinheit versehen, die rund um eine Längsmittelachse des Gehäuses angeordnet ist zum Schützen eines hinter der Dichtung gelegenen Raums gegen Splitter der Glasscheibe. Die Elastizität der Dichteinheit gewährleistet hierbei, dass der Flugkörper mit einer breiteren Einheit, beispielsweise seinem Rumpf, die Dichteinheit beiseite drücken kann, ohne dass eine Starteigenschaft beeinflusst wird.
  • Eine gute Dichtwirkung der elastischen Dichteinheit verbunden mit einer geringen Beeinträchtigung des Startvorgangs des Flugkörpers kann erreicht werden, wenn die Dichteinheit ein Bürstenelement aufweist. Bürstenhaare oder Bürstenstränge, die insbesondere zentriert zur Längsmittelachse ausgerichtete sein können, können vom Flugkörper besonders einfach zur Seite gedrückt werden.
  • Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung und die Beschreibung enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen wird.
  • Es zeigen:
  • 1 einen Flugkörperkanister mit einem Deckel in einer Explosionsdarstellung und
  • 2 den Deckel am verschlossenen Flugkörperkanister in einer perspektivischen und geschnittenen Darstellung.
  • 1 zeigt einen Ausschnitt eines Flugkörperkanisters 2, in dem ein Lenkflugkörper 6 gelagert ist, mit einem Deckel 4 in einer Explosionsdarstellung. Der Deckel 4, der in seiner regulären Anordnung eine Vorderseite 10 eines Gehäuses 8 des Flugkörperkanisters 2 feuchtigkeitsdicht verschließt, umfasst eine Glasscheibe 12 aus thermisch vorgespanntem Einscheiben-Sicherheitsglas als Verschlusselement, das die Abdichtung der Vorderseite 10 des Gehäuses 8 bewirkt. Die Glasscheibe 12 ist begehbar, wobei ihre hohe Festigkeit durch den thermischen Vorspannprozess bei ihrer Herstellung erzeugt wird.
  • Vor der Glasscheibe 12 ist eine Schutzschicht 14 aus ausgehärtetem Polyurethanschaum angeordnet, die in ihren äußeren Abmessungen so ausgeführt ist, dass sie die Glasscheibe 12 vollständig nach außen bedeckt. Die Schutzschicht 14 ist mit einer angewinkelten Dachform ausgeführt, sodass Wasser bei einem senkrecht stehenden Flugkörperkanister 2 beidseitig des Firsts der Satteldachfläche der Schutzschicht 12 abfließen kann und sich keine größere Wasseransammlung auf der Schutzschicht 14 bildet. Die Schutzschicht 14, die entlang des Firsts 4 cm dick ist und an den dünnen Seitenrändern 1 cm, absorbiert Stöße auf die Glasscheibe 12, insbesondere von spitzen Gegenständen, und schützt diese so vor einem ungewollten schlagartigen Zerfall.
  • Hinter der Glasscheibe 12 ist eine Dichteinheit 16 angeordnet, die einen hinter der Dichteinheit 16 gelegenen Raum 18 innerhalb des Gehäuses 8 gegen Splitter der Glasscheibe 12 schützt. Die Dichteinheit 16 umfasst vier Bürstenelemente 20, die jeweils in einem metallischen Träger 22 gelagert sind. Die Träger 22 sind durch Schlitze 24 voneinander beabstandet, durch die ein Leitwerk des Flugkörpers 6 hindurchgeführt werden kann. Die vier Bürstenelemente 20 tragen jeweils eine in Richtung einer Längsmittelachse 26 ausgerichtete Behaarung, die einerseits so fest ist, dass Splitter der Glasscheibe 12 auch bei senkrecht aufgestelltem Flugkörperkanister 2 auf den Bürstenelementen 26 liegen bleiben und nicht nach unten durchfallen und andererseits so biegsam, dass sie vom Flugkörper 6 beiseite gedrückt werden können, ohne dass ein Start des Flugkörpers 6 in störender Weise hiervon beeinträchtigt werden würde. Durch die vier Bürstenelemente 20 wird verhindert, dass Glassplitter der zerbrochenen Glasscheibe 12 in Führungsschienen 28 (sieh 2) gelangen, die innerhalb des Gehäuses 8 angeordnet sind und zum Führen des Flugkörpers 6 in einem Schusskanal dienen, der in Richtung des Längsmittelachse 26 ausgerichtet ist. Durch einen solchen Schutz der Führungsschienen 28 vor Glassplittern wird verhindert, dass der Flugkörper in den Führungsschienen 28 verklemmt und so ein Start des Flugkörpers 6 behindert wird.
  • Bei einem Start des Flugkörpers 6 können Flügel eines Leitwerks des Flugkörpers 6 jeweils durch die Schlitze 20 hindurch treten, wobei der Rumpf des Flugkörpers 6 die Behaarung der Bürstenelemente 20 beiseite drückt und mittig durch die vier Bürstenelemente hindurchtritt, die symmetrisch um die Längsmittelachse 26 und damit auch um den Flugkörper 6 angeordnet sind.
  • In einem der Träger 22 ist eine Öffnung 30, durch die ein Schlagelement 32 einer Brucheinheit 34, die in 2 dargestellt ist, hindurch treten und so auf der Glasscheibe 12 auftreffen kann.
  • 2 zeigt den Flugkörperkanister 2 mit geschlossenem Deckel 4 in einer teilgeschnittenen Ansicht. Zu sehen sind die in 1 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellte Führungsschienen 28, in denen der Flugkörper 6 gehaltert ist, und durch die der Flugkörper 6 bei seinem Start entlang der Längsmittelachse 26 und durch die Vorderseite 10 geführt wird.
  • Innen umfasst der Deckel 4 zunächst den metallischen Träger 22 mit der durch ihn gehalterten Dichteinheit 16, die in 2 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist. Weiter außen sind die Glasscheibe 12 und die Schutzschicht 14 angeordnet. Die Glasscheibe 12 ist fest in das Innere des Gehäuses 8 eingefügt, beispielsweise durch ein Verkleben. Hierdurch wird der Innenraum 18 des Gehäuses 8 an der Vorderseite 10 nach außen abgedichtet. Die Schutzschicht 14 ist von innen in das Gehäuse 8 eingeklemmt und kann vom startenden Flugkörper 6 als Ganzes aus dem Gehäuse 8 ausgestoßen werden, sodass die Schutzschicht 14 als Ganzes wegfliegt. Durch ihr geringes Gewicht von ca. 0,05 g/cm3 kann die wegfliegende Schutzschicht 14 keinen Beschädigungen verursachenden Impuls aufbauen und auch eine Verletzungsgefahr für einen Bediener ist sehr gering.
  • An dem Träger 22 ist die Brucheinheit 34 starr befestigt. Durch einen in 2 teilgeschnitten dargestellten Kanal 36 kann das in 2 nicht dargestellte Schlagelement 32 auf die Glasscheibe 12 durch ein entsprechendes Mittel 38 beschleunigt werden, dass nur schematisch dargestellt ist. Das Mittel 38 kann einen Sprengsatz zum Beschleunigen des Schlagelements 32 oder einem Federmechanismus umfassen, der vorgespannt ist und beim Auslösen das Schlagelement 32 zur Glasscheibe 12 hin beschleunigt.
  • Zum Start des Flugkörpers 6 wird von einer Elektronik oder einem Bediener ein Freigabesignal erzeugt, beispielsweise durch das Betätigen eines entsprechenden Auslösers. Dieses Signal wird von einer Steuereinheit 40 die in 2 nur schematisch dargestellt ist, registriert. Die Steuereinheit 40 aktiviert ein Auslösemittel, beispielsweise für eine Entriegelung des Flugkörpers 6 und ein Auslösemittel zum Zünden eines Triebwerks des Flugkörpers 6. Gleichzeitig mit dem Aktivieren zumindest eines von solchen Auslösemitteln, aktiviert die Steuereinheit 40 das Mittel 38 der Brucheinheit 34, das daraufhin eine Beschleunigung des Schlagelements 32 zur Glasscheibe 12 veranlasst und diese hierdurch zertrümmert wird. Mit dem Starten des Triebwerks beschleunigt der Flugkörper 6 durch die Vorderseite 10 nach vorne, durchstößt die zertrümmerte Glasscheibe 14, drückt die Schutzschicht 14 aus ihrer Verklemmung im Gehäuse 8, sodass diese nach außen wegfliegt und verlässt den Flugkörperkanister 2 durch die Vorderseite 10 hindurch.
  • Durch das vollständige Zerbrechen der Glasscheibe 12 in kleine Stücke wird stets der komplette Querschnitt der Vorderseite 10 des Gehäuses 8 für den Flugkörper 6 freigegeben. Außerdem wird verhindert, dass die kleinen Stücke – im Gegensatz zu großen Bruchstücken anderer Glasscheiben – die Funktionsfähigkeit der Deckelöffnungen benachbarter Kanister behindern oder sich in den kinematischen Antrieben eines Startgeräts, an dem der Flugkörperkanister 2 befestigt ist, verklemmen können. Des Weiteren entstehen keine scharfkantigen Stücke bzw. Splitter, die Quelle für eine Verletzungsgefahr bilden könnten. Und es wird ein ungerichteter Splitterabgang und ein Stoßvorgang am Startgerät durch schwere Glasstücke vermieden.
  • Hinsichtlich der Schutzschicht 14 ist es alternativ möglich, diese ebenfalls im Gehäuse 8 fest einzusetzen, z. B. durch ein Verkleben. Durch die niedrige Festigkeit des Schaumwerkstoffs der Schutzschicht 14 zerbricht diese leicht und ohne eine Beeinträchtigung des Starts des Flugkörpers 6.
  • Um eine Sicherheit beim Start des Flugkörpers 6 noch weiter zu erhöhen, kann der Flugkörperkanister 2 mit einem Kontrollmittel 42 versehen sein, das eine Zertrümmerung der Glasscheibe 12 überwacht. Die Überwachung kann optisch geschehen, oder indem eine Spannung in der Glasscheibe 12 gemessen wird. Nach dem Auslösen einer Beschleunigung des Schlagelements 32 zur Glasscheibe 12 hin durch das Mittel 38 beziehungsweise die Steuereinheit 40 gibt das Kontrollmittel 42 ein Signal an die Steuereinheit 40, aus dem abgeleitet werden kann, ob die Glasscheibe 12 zertrümmert ist oder nicht. Ist die Glasscheibe 12 zertrümmert, so kann die Steuereinheit 40 den Start des Triebwerks des Flugkörpers 6 veranlassen. Ist trotz des Auslösens des Schlagelements 32 die Glasscheibe 12 noch nicht zerstört, gibt die Steuereinheit 40 ein entsprechendes Fehlersignal an eine Elektronik oder einen Bediener aus und blockiert das Zünden des Triebwerks des Flugkörpers 6. Die Glasscheibe 12 kann nun beispielsweise manuell zertrümmert werden.
  • 2
    Flugkörperkanister
    4
    Deckel
    6
    Lenkflugkörper
    8
    Gehäuse
    10
    Vorderseite
    12
    Glasscheibe
    14
    Schutzschicht
    16
    Dichteinheit
    18
    Raum
    20
    Bürstenelement
    22
    Träger
    24
    Schlitz
    26
    Längsmittelachse
    28
    Führungsschiene
    30
    Öffnung
    32
    Schlagelement
    34
    Brucheinheit
    36
    Kanal
    38
    Mittel
    40
    Steuereinheit
    42
    Kontrollmittel

Claims (11)

  1. Flugkörperkanister (2) mit einem Gehäuse (8), das einen Schusskanal für einen im Gehäuse (8) gelagerten Flugkörper (6) umgibt und das eine Vorderseite (10) aufweist, durch die der Flugkörper (6) bei einem Abschuss hindurch tritt und die von einem Deckel (4) verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (4) eine Glasscheibe (12) aus Einscheiben-Sicherheitsglas als Verschlusselement aufweist.
  2. Flugkörperkanister (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Glasscheibe (12) eine Schutzschicht (14) angeordnet ist.
  3. Flugkörperkanister (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (14) aus einem Material mit einem spezifischen Gewicht unter 0,1 g/cm3 und insbesondere mindestens 5 mm dick ist.
  4. Flugkörperkanister (2) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschicht (14) eine Schaumschicht ist.
  5. Flugkörperkanister (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (4) eine angewinkelte Dachform aufweist.
  6. Flugkörperkanister (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Brucheinheit (34) zum Zerbrechen der Glasscheibe (12) bevor der Flugkörper (6) die Glasscheibe (12) berührt.
  7. Flugkörperkanister (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Brucheinheit (34) einen Sprengsatz zum Aufbringen einer Kraft auf die Glasscheibe (12) umfasst.
  8. Flugkörperkanister (2) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Brucheinheit (34) ein federgespanntes Schlagelement (32) zum Aufbringen einer Kraft auf die Glasscheibe (12) umfasst.
  9. Flugkörperkanister (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Brucheinheit (34) ein Auslösemittel aufweist, das mit einem weiteren Auslösemittel für eine Startaktion des Flugkörpers (6) gekoppelt ist.
  10. Flugkörperkanister (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine elastische Dichteinheit (16), die rund um eine Längsmittelachse (26) des Gehäuses (8) angeordnet ist zum Schützen eines hinter der Dichteinheit (16) gelegenen Raums gegen Splitter der Glasscheibe (12).
  11. Flugkörperkanister (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichteinheit (16) ein Bürstenelement (20) aufweist.
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