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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung von
Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang
bei dem der zu befestigende Knopf einen Kopfteil aufweist und einen Schaft,
wobei zunächst eine Spitze eines für die Knopfbefestigung
verwendeten Befestigungselements das textile Material durchstößt
und bei dem anschließenden Befestigungsvorgang die Verbindung
zwischen dem Knopf und dem textilen Material mindestens teilweise
durch Verformung eines Befestigungselements hergestellt wird.
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In
dem Deutschen Gebrauchsmuster
DE 93 17 495 U1 ist ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung beschrieben, bei dem für eine Knopfbefestigung
in einer Art Nietverfahren insgesamt drei Elemente miteinander verbunden
werden, nämlich der Knopf, der einen Kopf aufweist und
einen Schaft, eine Haltescheibe die bezüglich des Knopfs
diesseits des textilen Materials angeordnet ist und ein auf der anderen
Seite des textilen Materials angeordnetes Montageteil. An dem Montageteil
befinden sich zwei Spitzen, die das textile Material durchstoßen,
bevor die drei Elemente miteinander verbunden werden. Für
das Verbinden der drei Elemente wird eine Nietzange benötigt,
mittels derer eine ausreichende Kraft aufgebracht werden kann, um
die Elemente teilweise zu verformen. Bei dieser Verbindung werden
die Spitzen des Montageteils durch Löcher in der Haltescheibe
hindurch geführt und in Deformationskammern an der Kopfunterseite
des Knopfs verformt. Der Knopf kann aus Zinkdruckguß oder
auch aus Kunststoff bestehen. Der Schaft des Knopfs verbindet sich
mit der Haltescheibe jedoch nicht durch Verformung, sondern durch
eine Rastverbindung. In dem textilen Material ist ein Loch notwendig,
durch das der Schaft des Knopfs hindurch geführt wird,
wobei weiter eine entsprechende Ausnehmung in dem Montageteil von dem
Schaft durchsetzt wird. Der Schaft des Knopfs wird nicht verformt
und die Verformung der Spitzen des Montageteils geschieht nur durch
die Druckeinwirkung beim Nietvorgang, nicht aber durch Einwir kung
von Wärme. Das bekannte Verfahren zur Anbringung von Knöpfen
ist recht aufwändig und erfordert zudem auch eine Nietzange,
mittels derer die benötigte Verformungskraft aufgebracht
werden kann. Das Verfahren ist daher für die Anwendung
im Haushalt wenig geeignet. Zudem wird für die Anbringung ein
Loch in dem textilen Material benötigt, welches zuvor eingebracht
worden sein muss und die Stelle der Anbringung des Knopfs festlegt.
Auch da für die Anbringung insgesamt drei Teile benötigt
werden, ist die Handhabung schwierig und beschränkt die
Anwendung daher auf den industriellen Bereich.
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In
der
DE 18 17 990 C3 ist
ein Verfahren zur Anbringung von Knöpfen an Textilien beschrieben, bei
dem man ebenfalls ohne einen Nähvorgang auskommt. Dabei
wird ein spezielles Werkzeug verwendet mit einer Hohlnadel, die
durch ein Loch im Knopf und durch das textile Material geführt
wird, wobei ein vergleichsweise kleiner Befestiger mit Hilfe der
Hohlnadel mit seinem Schaft durch das textile Material hindurch
geführt wird. Dieser Befestiger weist einen Querstift auf,
der sich dann nach dem Durchführen ausrichtet und hinter
das textile Material greift. Für diese Art der Anbringung
benötigt man zum einen das spezielle Werkzeug und die spezifischen
Befestiger, die in ihrer Form und Größe auf den
Knopf abgestimmt sein müssen. Außerdem ist davon
auszugehen, dass mittels der Befestiger wegen ihrer geringen Größe
keine sehr hohe Befestigungskraft erreicht werden kann, so dass
die Gefahr besteht, dass der Knopf sich wieder löst. Das
bekannte Verfahren konnte sich daher am Markt nicht durchsetzen.
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Hier
setzt die vorliegende Erfindung ein. Die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Befestigung von Knöpfen
an einem textilen Material ohne Nähvorgang der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, welches mit
vergleichsweise einfachen Mitteln eine rasche und dabei gleichzeitig
sichere dauerhafte Anbringung der Knöpfe ermöglicht.
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Die
Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass mindestens eine Spitze, die das textile Material
durchstößt, am Schaft des Knopfs ausgebildet ist
und diese Spitze und der Schaft nach dem Durchstoßen unter
Anwendung von Druck und Wärme verformt werden.
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Anders
als bislang befindet sich demnach die Spitze, die das textile Material
durchstößt an dem Knopf selbst und nicht an einem
Gegenstück, welches auf der anderen Seite des Textils angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Lösung führt
zu einer wesentlichen Vereinfachung des Verfahrens zur Befestigung
des Knopfes. Erfindungsgemäß wird mit der Spitze
am Ende des Schafts das textile Material durchstoßen. Außerdem
werden Spitze und Schaft des Knopfes, die bevorzugt aus einem thermoplastischen
Kunststoff bestehen, erwärmt und lassen sich dann unter
Aufbringung einer Kraft verformen. Die Druckkraft wird von der gegenüberliegenden
Seite des Kopfes des Knopfs aufgebracht, so dass der Schaft des
Knopfes bei der Verformung flach gedrückt wird. Diese Vorgehensweise
wird hierin auch als thermische Verformung bezeichnet, im Gegensatz
zu der im Stand der Technik angewandten Verformung rein durch eine
Druckkraft wie bei einem Nietvorgang.
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Vorzugsweise
wird dabei der thermisch verformbare Teil des Schafts mit der Spitze
nach dem Durchstoßen des textilen Materials zu einem tellerartigen
flachen Bereich verformt, welcher nach der Verformung ein Widerlager
auf der dem Kopf des Knopfs gegenüberliegenden Seite des
textilen Materials bildet. Bei der Verformung lässt sich
der tellerartige Bereich (das Widerlager) fest gegen die Unterseite
des Kopfbereichs des Knopfs pressen, so dass zwischen beiden nur
die textile Bahn liegt und Kopf und Widerlager nahe aneinander liegen,
wodurch sich eine nahezu spielfreie und sichere Befestigung des
Knopfes an dem textilen Material ergibt. Im Idealfall wird dabei der
verformte tellerartige flache Bereich mit seiner Unterseite mit
dem textilen Material verschweißt. In der Regel hat das
textile Material eine mikroskopisch raue Oberflächenstruktur,
so dass das durch die Erwärmung erweichende Material auch
in Vertiefungen im textilen Material hinein fließt und
sich nach dem Erkalten des thermoplastischen Materials ein guter Verbund
zwischen Knopf und textilem Material ergibt, und zwar bevorzugt
auf beiden Seiten der textilen Bahn, also zum einen auf der Unterseite
des Kopfes und auch auf der dieser gegenüber liegenden
Unterseite des flachen tellerartigen Bereichs, der aus dem Schaft
geformt wurde. Es ergibt sich dann also eine beidseitige Verschweißung.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Knopf
neben einem mindestens den Schaft und die Spitze umfassenden thermisch verformbaren
Teil auch einen thermisch nicht verformbaren Teil umfasst. Dieser
Teil des Knopfs bleibt dann bei der Verformung nach der Erwärmung
formstabil. Dieser nicht verformbare Teil des Knopfs kann zum Beispiel
aus einem Duroplasten bestehen. Beispielsweise kann es so sein,
dass der Knopf einen radial inneren thermisch verformbaren Teil
und einen diesen im Kopfbereich konzentrisch umgebenden, vorzugsweise
ringförmigen, radial äußeren thermisch nicht
verformbaren Teil umfasst. Der thermisch verformbare Teil ist dann
quasi in den nicht verformbaren Teil eingebettet. Es kann aber auch
ausreichen, wenn nur die Spitze und der Schaft oder zumindest der überwiegende
Teil des Schafts verformbar ist. Der Teil des Knopfs, der dessen
Kopf umfasst und sich folglich nach der Befestigung des Knopfs an
der dem Kopf gegenüber lie genden Seite des textilen Materials
befindet, wird demnach durch die Erwärmung in seiner Formstabilität
nicht beeinflusst, so dass die Festigkeit des Knopfs erhalten bleibt.
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Gemäß einer
möglichen Weiterbildung der Aufgabenlösung ist
bevorzugt vorgesehen, dass der tellerartige flache Bereich nach
der Verformung mit einem thermisch isolierenden Aufkleber abgedeckt wird.
Dies hat den Vorteil, dass das thermoplastische Material des verformbaren
Teils des Knopfs beim Bügelvorgang vor der Hitze geschützt
wird und verhindert wird, dass dabei eine unerwünschte
erneute Verformung auftritt.
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Der
genannte thermisch isolierende Aufkleber kann dabei zur Befestigung
beispielsweise an seiner dem textilen Material zugewandten Seite
mit einem Kleber versehen sein und mit dem textilen Material verklebt
werden.
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Eine
besonders bevorzugte Variante der Erfindung sieht weiterhin vor,
dass der thermisch isolierende Aufkleber mindestens teilweise aus
einem textilen Material besteht. Dies führt zu einer optisch
vorteilhaften Ausführungsform, da der Aufkleber nach seiner
Anbringung den thermisch verformten Bereich des Knopfes mit einem
textilen Material kaschieren kann, welches beispielsweise im Design
an das textile Material angepasst ist, an dem der Knopf befestigt
wird. Die nach der Befestigung verformte Rückseite des
Knopfs ist dann nicht mehr sichtbar. Sichtseitig kann der erfindungsgemäße
Knopf wir ein herkömmlicher Knopf aussehen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zum Befestigen
von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang
nach einem Verfahren der vorgenannten Art, welche dadurch gekennzeichnet
ist, dass diese einen ersten Arm mit einem Haltelager mit Mitteln
zum Ergreifen des Knopfs umfasst, eine Einrichtung zur Erwärmung des
thermisch verformbaren Bereichs des Knopfs sowie ein an einem zweiten
Arm angeordnetes erwärmbares Drucklager, welches gegen
das Haltelager pressbar ist, um den erwärmten Bereich von
Schaft und Spitze des Knopfs unter Druck und Wärme zu verformen.
Die vorliegende Erfindung stellt damit eine verhältnismäßig
einfach aufgebaute Vorrichtung zur Verfügung, die der Verbraucher
gegebenenfalls mit sich führen kann, da sie nicht viel
Platz beansprucht. Die Vorrichtung ist einfach und ohne Fachkenntnisse
bedienbar, so dass der Anwender in der Lage ist, selbst einen Knopf,
der sich beispielsweise von einem Kleidungsstück gelöst
hat, rasch zu befestigen, ohne dass es dazu eines Nähvorgangs
bedarf.
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Das
Haltelager der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
zum Beispiel einen sich verjüngenden Schlitz aufweist,
in den der Schaft des Knopfes einschiebbar ist, um den Knopf zu halten.
Das Drucklager kann sich zum Beispiel an einem gelenkig gelagerten
Arm befinden. In der Vorrichtung kann eine Flamme erzeugt werden,
beispielsweise eine kleine Gasflamme wie bei einem Feuerzeug, mittels
derer man dann die Unterseite des Drucklagers beaufschlagen und
dieses somit erhitzen kann. Danach führt man die Spitze
des Knopfes durch das textile Material und drückt das zuvor
erwärmte Drucklager gegen die Unterseite des Haltelagers,
in dem der Knopf unverschiebbar gehalten ist. Durch das Andrücken
wird dann der Schaft des Knopfes mit der Spitze gestaucht und verformt
und an dem textilen Material befestigt.
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Eine
mögliche Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung sieht
die Anbringung von Knopflöchern an einem textilen Material
vor, die den Vorteil hat, dass kein Ausfransen der Knopflöcher
mehr auftritt. Dazu werden die Stellen an dem textilen Material,
an denen später die Knopflöcher eingebracht werden,
zunächst mit einem Klebemittel versehen. Dann wird ein
Randbereich des textilen Materials umgeklappt. Das dann doppellagige
Material wird danach gegebenenfalls vernäht und die Knopflöcher
werden mit einem geeigneten Werkzeug in das textile Material gestanzt.
Da das zuvor verwendete Klebemittel in das Gewebe eingedrungen ist,
können die Knopflöcher nicht mehr ausfransen.
Auf diese Weise kann man Knopflochleisten für Textilien
herstellen, zum Beispiel Knopflochleisten für Hemden, wobei
man dann die Knöpfe in der zuvor beschriebenen Weise ohne
Nähvorgang nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
anbringt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich nicht nur für die Anbringung einzelner Knöpfe,
die sich gelöst haben, durch den Endverbraucher, sondern
kann auch generell beim Hersteller in der Produktion von Textilien,
die mit Knöpfen zu versehen sind, angewandt werden.
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Die
in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Detailbeschreibung.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher
beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
schematische vereinfachte Darstellung eines Knopfes in einer ersten
Phase des Verfahrens;
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2 eine
entsprechende schematisch vereinfachte Ansicht des Knopfes in einer
späteren Phase des Verfahrens;
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3 eine
entsprechende schematisch vereinfachte Ansicht in einer noch späteren
Phase des Verfahrens;
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4 eine
entsprechende Ansicht nach der Befestigung des Knopfes;
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5 eine
perspektivische Ansicht einer beispielhaften Vorrichtung zur Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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6 eine
weitere Ansicht der Vorrichtung bei der Anbringung des Knopfes;
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7a bis 7d vier
Ansichten eines Verfahrens zur Herstellung einer Knopfleiste gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung.
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Zunächst
wird auf die 1 Bezug genommen. Die Zeichnung
zeigt in schematisch vereinfachter Darstellung im Längsschnitt
einen Knopf 10, der an einer Bahn 11 aus einem
textilen Material angebracht wird, beispielsweise ein Hemdenknopf,
der an einem Hemdenstoff befestigt wird. Man erkennt, dass der Knopf 10 einen
Kopf 12 umfasst, der zum Beispiel im Umriss rund und somit
insgesamt zylindrisch ist, sowie einen mit dem Kopf 12 verbundenen
Schaft 13, an dessen vorderem Ende sich eine Spitze 14 befindet.
Der Kopf 12 umfasst einen äußeren thermisch nicht
verformbaren Bereich 12b sowie einen inneren thermisch
verformbaren Bereich 12a, der insbesondere auch den Schaft 13 mit
der Spitze 14 umfasst. Dies bedeutet, ein innerer Bereich 12a,
der zum Beispiel konzentrisch in dem thermisch nicht verformbaren äußeren
Bereich 12b liegen kann, ist ebenso thermisch verformbar
wie der Schaft 13 des Knopfes mit seiner Spitze 14.
Die Spitze 14 wurde durch das textile Material 11 gedrückt,
was problemlos von Hand erfolgen kann, da das Material im kalten
Zustand eine ausreichende Härte aufweist. Da es sich beispielsweise
um einen thermoplastischen Kunststoff handelt, tritt jedoch bei
Erwärmung eine Verformbarkeit auf und bei Einwirkung einer
Druckkraft in etwa axialer Richtung auf den Schaft wird dieser gestaucht
so wie dies in 2 dargestellt ist.
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In 2 ist
der Zustand zu Beginn der Verformung gezeigt, wobei der eingezeichnete
Pfeil die Richtung der einwirkenden Verformungskraft symbolisiert.
Die Vorrichtung mittels derer die Verformung erfolgt, ist hier nicht
gezeigt. Sie wird noch später unter Bezugnahme auf die 5 und 6 näher
beschrieben. Wie man in 2 weiter erkennt, ist in diesem
Stadium die Spitze 14 bereits abgestumpft und so verformt,
dass sie kaum noch erkennbar ist. Der Durchmesser des Schafts 13 verbreitert
sich von der Spitze her. Der thermisch verformbare Bereich 12a erstreckt
sich auf der Unterseite des Kopfs 12 in dessen mittigem
Bereich bis an das textile Material 11 heran.
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Bei
der weiteren Verformung wird dann schließlich der in 3 gezeigte
Endzustand erreicht. Wie man sieht ist dort der Schaft 13 vollkommen
verformt und gestaucht, so dass er nun einen flachen tellerartigen
Bereich 15 bildet, der mit seiner Unterseite an dem textilen
Material anliegt und durch den Druck mit dem textilen Material verschweißt
wird. Wie man weiterhin in 3 erkennt,
erstreckt sich auch der thermisch verformbare Bereich 12a in
der Mitte des Kopfs 12 in axialer Richtung bis zur Unterseite
des Kopfs und reicht somit auf der anderen Seite des textilen Materials
bis an dieses heran. Auch dieser Bereich, der in 3 mit
dem Bezugszeichen 16 bezeichnet ist, erweicht daher bei
Erwärmung und wird bei Einwirkung von Druck an das textile
Material 11 angepresst. Der flache tellerartige Bereich 15 liegt dieser
Unterseite des Kopfs gegenüber und bildet somit ein Widerlager
für den Kopfteil 12 des Knopfs. Die Bahn aus dem
textilen Material liegt zwischen diesen beiden thermisch verformbaren
Bereichen und der Knopf 10 ist mit dieser Bahn fest verbunden.
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In 3 wird
weiterhin angedeutet, das man nach der beschriebenen Befestigung
des Knopfs 10 einen thermisch isolierenden Aufkleber 17 zum
Beispiel aus Stoff auf das textile Material kleben kann, und zwar
an der Seite, an der sich der tellerartige Bereich 15 befindet,
wodurch dieser Bereich nach der Befestigung abgedeckt wird. Der
Aufkleber 17 kann dazu zum Beispiel an der dem textilen
Material 11 zugewandten Seite mit einem Schmelzkleber beschichtet
sein. Nach der Aufbringung des Aufklebers ist der tellerartige Bereich 15 gegen
zu hohe Temperaturen bei Bügelvorgängen geschützt.
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4 zeigt
den endgültigen Zustand nach Abschluss des Verfahrens,
in dem der Knopf mit dem textilen Material 11 fest verbunden
ist. Der Kopf ist unterseitig mit der Textilbahn verschweißt
ebenso wie der tellerartige Bereich 15, der das Widerlager bildet
fest mit der anderen Seite der textilen Bahn verschweißt
ist. Der tellerartige Bereich 15 ist von dem Aufkleber 17 abgedeckt,
welcher wiederum an der textilen Bahn 11 anliegt.
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Nachfolgend
wird auf die 5 und 6 Bezug
genommen und anhand dieser ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben. Die
Vorrichtung ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet.
Diese umfasst einen ersten gelenkig an einem Unterbau 21 angebrachten Arm 22,
an dessen freiem Ende sich ein Haltelager 23 befindet.
In diesem Haltelager wird der zu befestigende Knopf (hier nicht
dargestellt) während des Befestigungsvorgangs gehalten.
Dazu weist das Haltelager 23 einen Schlitz 24 auf,
der sich von seinem offenen Ende her in Richtung einwärts
(in Richtung auf das befestigte Ende 25) verjüngt.
Der Knopf kann mit seinem Schaft 13 nach unten gerichtet
(siehe 1) in das Haltelager eingeschoben werden, so dass
er sich verklemmt und wird dadurch in dem Haltelager 23 gehalten.
Das Haltelager 23 ist etwa zylindrisch hohl und nach unten
hin offen und kann einen Schlitz 24 aufweisen, so dass
sich das Haltelager etwas spreizen kann und dadurch für
das Einklemmen von Knöpfen verschiedener Größe
geeignet ist. Die Oberseite des Haltelagers 23 drückt
bei der Befestigung von oben auf den Kopf des Knopfes und wirkt dadurch
als Widerlager für das Drucklager.
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Das
zylindrisch hohle nach unten hin offene Haltelager 23 ist
so aufgebaut, dass die Oberseite plattenartig ist, wobei sich in
dieser oberseitigen im Umriss runden Platte der Schlitz 24 befindet
und die Platte einen umlaufenden unterseitigen Rand 26 aufweist.
Das etwa tellerartige plattenförmige Drucklager 27 kann
auch im Umriss rund sein und befindet sich an dem freien Ende eines
zweiten Arms 28, welcher ebenfalls an seinem anderen Ende 29 an
dem Unterbau 21 etwa in dessen einem Endbereich gelenkig
gelagert und festgelegt ist. Das jeweils freie Ende beider Arme 22, 28,
an denen sich Haltelager 23 bzw. Drucklager 27 befinden,
ist daher innerhalb gewisser Grenzen in Richtung auf den vorderen
Endbereich 37 des Unterbaus beweglich. In diesem vorderen
Endbereich 37 des hier langgestreckt quaderförmig
ausgebildeten Unterbaus 21 befindet sich eine Einrichtung 36 zum
Erwärmen des Drucklagers 27 von dessen Unterseite
her. Dies kann beispielsweise eine kleine Gasflamme sein, die ähnlich
wie bei einem Feuerzeug gezündet werden kann und dann so ausgerichtet
ist, dass das Drucklager von der Unterseite her mit einer Flamme
beaufschlagt wird.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 7 die
Vorgehensweise bei der Anbringung eines Knopfs an einem textilen
Material, wie zum Beispiel an einer Knopfleiste eines Hemds oder
dergleichen, näher erläutert. Man sieht die bereits
anhand von 5 beschriebene Vorrichtung sowie
das textile Material 11, an dem der Knopf (hier nicht dargestellt) anzubringen
ist. Nachdem zunächst das plattenförmige Drucklager 27 erwärmt
wurde, kann es mit der Unterseite des an dem Haltelager 23 der
Vorrichtung gehaltenen Knopfs in Berührung gebracht werden, wodurch
der Schaft und die Spitze des Knopfs erwärmt werden und
somit der thermoplastische Kunststoff zum Erweichen gebracht wird.
Danach wird die Vorrichtung in die in 6 gezeigte
Position gebracht, die Spitze des Knopfs wird durch das textile Material 11 gedrückt
und Haltelager 23 und Drucklager 27 werden wie
durch den Pfeil in der Darstellung angedeutet ist durch manuelle
Kraft gegeneinander gedrückt, wodurch dann die Verformung
der Spitze und des Schafts erfolgt, so wie in den 2 und 3 dargestellt.
Der Knopf ist dann an dem textilen Material sicher befestigt.
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Nachfolgend
wird unter Bezugnahme auf die 7a bis 7d die
Anbringung von Knopflöchern an einem textilen Material
gemäß einer beispielhaften Weiterentwicklung der
vorliegenden Erfindung näher erläutert. Die Darstellung
gemäß 7a zeigt schematisch
vereinfacht einen Ausschnitt aus einem Kleidungsstück 30,
an dem eine Knopfleiste vorzusehen ist, zum Beispiel an einem Revers
eines Hemdes. Die Knopflochleiste ist in einem Randbereich 31 vorgesehen.
Der äußerste Rand 32, der dem Bereich 31 für
die Knopflochleiste benachbart ist und die gleiche Breite aufweist,
wird mit einem Schweißklebemittel versehen, welches an
den Stellen 33 aufgetragen wird, an denen später
die Knopfschlitze eingebracht werden. Danach wird der äußerste
Rand 32 umgeklappt wie durch die Pfeile in 7a angedeutet
und wie man aus den weiteren 7b und 7c erkennen
kann, die den gleichen Ausschnitt aus dem Kleidungsstück 30 zeigen,
jeweils zu einem späteren Zeitpunkt des vorliegenden Verfahrens.
In der Darstellung gemäß 7b ist
der äußerste Rand 32 nur teilweise umgelegt,
während in der Darstellung gemäß 7c der äußerste
Rand fast vollständig umgelegt ist und dann mit dem gleich
breiten Randbereich 31 zur Deckung kommt.
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7d zeigt
schließlich den Endzustand. Nachdem der äußerste
Rand 32 mit dem darunter liegenden Randbereich 31 verklebt
wurde, ergibt sich die in 7d gezeigte
Knopflochleiste 33, in der das textile Material doppellagig
liegt. Es wird nun entlang der Konturen der Knopflochleiste vernäht – die
Naht ist mit 34 bezeichnet –, so dass beispielsweise
ein Hemdrevers entsteht. Schließlich werden entlang einer
Reihe an den vorgesehenen Stellen (siehe Klebestellen in 7a)
Knopflöcher 35 in das textile Material geschnitten
oder gestanzt. Aufgrund des in das Gewebe eingedrungenen Klebers
können die Knopflöcher 35 nicht mehr
ausfransen.
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- 10
- Knopf
- 11
- textiles
Material
- 12
- Kopf
- 12a
- thermisch
verformbarer Bereich
- 12b
- thermisch
nicht verformbarer äußerer Bereich
- 13
- Schaft
- 14
- Spitze
- 15
- flacher
tellerartiger Bereich
- 16
- mittiger
unterseitiger Bereich
- 17
- Aufkleber
- 20
- Vorrichtung
- 21
- Unterbau
- 22
- erster
gelenkiger Arm
- 23
- Haltelager
- 24
- Schlitz
- 25
- befestigtes
Ende
- 26
- Rand
- 27
- Drucklager
- 28
- zweiter
gelenkiger Arm
- 29
- befestigtes
Ende
- 30
- Kleidungsstück
- 31
- Randbereich
- 32
- äußerster
Rand
- 33
- Knopflochleiste
- 34
- Naht
- 35
- Knopflöcher
- 36
- Einrichtung
zum Erwärmen
- 37
- vorderer
Endbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9317495
U1 [0002]
- - DE 1817990 C3 [0003]