DE102008022547A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung von Knöpfen an Textilien - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Befestigung von Knöpfen an Textilien Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang, bei dem der zu befestigende Knopf einen Kopfteil aufweist und einen Schaft, wobei zunächst eine Spitze eines für die Knopfbefestigung verwendeten Befestigungselements das textile Material durchstößt und bei dem anschließenden Befestigungsvorgang die Verbindung zwischen dem Knopf und dem textilen Material mindestens teilweise durch Verformung eines Befestigungselements hergestellt wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mindestens eine Spitze (14), die das textile Material (11) durchstößt, am Schaft (13) des Knopfs (10) ausgebildet ist und die Spitze und der Schaft nach dem Durchstoßen unter Anwendung von Druck und Wärme verformt werden. Die Erfindung liefert somit ein Verfahren zur Befestigung von Knöpfen an einem textilen Mateiral ohne Nähvorgang, welches mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine rasche und dabei gleichzeitig sichere dauerhafte Anbringung der Knöpfe ermöglicht.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Befestigung von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang bei dem der zu befestigende Knopf einen Kopfteil aufweist und einen Schaft, wobei zunächst eine Spitze eines für die Knopfbefestigung verwendeten Befestigungselements das textile Material durchstößt und bei dem anschließenden Befestigungsvorgang die Verbindung zwischen dem Knopf und dem textilen Material mindestens teilweise durch Verformung eines Befestigungselements hergestellt wird.
  • In dem Deutschen Gebrauchsmuster DE 93 17 495 U1 ist ein Verfahren der eingangs genannten Gattung beschrieben, bei dem für eine Knopfbefestigung in einer Art Nietverfahren insgesamt drei Elemente miteinander verbunden werden, nämlich der Knopf, der einen Kopf aufweist und einen Schaft, eine Haltescheibe die bezüglich des Knopfs diesseits des textilen Materials angeordnet ist und ein auf der anderen Seite des textilen Materials angeordnetes Montageteil. An dem Montageteil befinden sich zwei Spitzen, die das textile Material durchstoßen, bevor die drei Elemente miteinander verbunden werden. Für das Verbinden der drei Elemente wird eine Nietzange benötigt, mittels derer eine ausreichende Kraft aufgebracht werden kann, um die Elemente teilweise zu verformen. Bei dieser Verbindung werden die Spitzen des Montageteils durch Löcher in der Haltescheibe hindurch geführt und in Deformationskammern an der Kopfunterseite des Knopfs verformt. Der Knopf kann aus Zinkdruckguß oder auch aus Kunststoff bestehen. Der Schaft des Knopfs verbindet sich mit der Haltescheibe jedoch nicht durch Verformung, sondern durch eine Rastverbindung. In dem textilen Material ist ein Loch notwendig, durch das der Schaft des Knopfs hindurch geführt wird, wobei weiter eine entsprechende Ausnehmung in dem Montageteil von dem Schaft durchsetzt wird. Der Schaft des Knopfs wird nicht verformt und die Verformung der Spitzen des Montageteils geschieht nur durch die Druckeinwirkung beim Nietvorgang, nicht aber durch Einwir kung von Wärme. Das bekannte Verfahren zur Anbringung von Knöpfen ist recht aufwändig und erfordert zudem auch eine Nietzange, mittels derer die benötigte Verformungskraft aufgebracht werden kann. Das Verfahren ist daher für die Anwendung im Haushalt wenig geeignet. Zudem wird für die Anbringung ein Loch in dem textilen Material benötigt, welches zuvor eingebracht worden sein muss und die Stelle der Anbringung des Knopfs festlegt. Auch da für die Anbringung insgesamt drei Teile benötigt werden, ist die Handhabung schwierig und beschränkt die Anwendung daher auf den industriellen Bereich.
  • In der DE 18 17 990 C3 ist ein Verfahren zur Anbringung von Knöpfen an Textilien beschrieben, bei dem man ebenfalls ohne einen Nähvorgang auskommt. Dabei wird ein spezielles Werkzeug verwendet mit einer Hohlnadel, die durch ein Loch im Knopf und durch das textile Material geführt wird, wobei ein vergleichsweise kleiner Befestiger mit Hilfe der Hohlnadel mit seinem Schaft durch das textile Material hindurch geführt wird. Dieser Befestiger weist einen Querstift auf, der sich dann nach dem Durchführen ausrichtet und hinter das textile Material greift. Für diese Art der Anbringung benötigt man zum einen das spezielle Werkzeug und die spezifischen Befestiger, die in ihrer Form und Größe auf den Knopf abgestimmt sein müssen. Außerdem ist davon auszugehen, dass mittels der Befestiger wegen ihrer geringen Größe keine sehr hohe Befestigungskraft erreicht werden kann, so dass die Gefahr besteht, dass der Knopf sich wieder löst. Das bekannte Verfahren konnte sich daher am Markt nicht durchsetzen.
  • Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Befestigung von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, welches mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine rasche und dabei gleichzeitig sichere dauerhafte Anbringung der Knöpfe ermöglicht.
  • Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren der eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass mindestens eine Spitze, die das textile Material durchstößt, am Schaft des Knopfs ausgebildet ist und diese Spitze und der Schaft nach dem Durchstoßen unter Anwendung von Druck und Wärme verformt werden.
  • Anders als bislang befindet sich demnach die Spitze, die das textile Material durchstößt an dem Knopf selbst und nicht an einem Gegenstück, welches auf der anderen Seite des Textils angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Lösung führt zu einer wesentlichen Vereinfachung des Verfahrens zur Befestigung des Knopfes. Erfindungsgemäß wird mit der Spitze am Ende des Schafts das textile Material durchstoßen. Außerdem werden Spitze und Schaft des Knopfes, die bevorzugt aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen, erwärmt und lassen sich dann unter Aufbringung einer Kraft verformen. Die Druckkraft wird von der gegenüberliegenden Seite des Kopfes des Knopfs aufgebracht, so dass der Schaft des Knopfes bei der Verformung flach gedrückt wird. Diese Vorgehensweise wird hierin auch als thermische Verformung bezeichnet, im Gegensatz zu der im Stand der Technik angewandten Verformung rein durch eine Druckkraft wie bei einem Nietvorgang.
  • Vorzugsweise wird dabei der thermisch verformbare Teil des Schafts mit der Spitze nach dem Durchstoßen des textilen Materials zu einem tellerartigen flachen Bereich verformt, welcher nach der Verformung ein Widerlager auf der dem Kopf des Knopfs gegenüberliegenden Seite des textilen Materials bildet. Bei der Verformung lässt sich der tellerartige Bereich (das Widerlager) fest gegen die Unterseite des Kopfbereichs des Knopfs pressen, so dass zwischen beiden nur die textile Bahn liegt und Kopf und Widerlager nahe aneinander liegen, wodurch sich eine nahezu spielfreie und sichere Befestigung des Knopfes an dem textilen Material ergibt. Im Idealfall wird dabei der verformte tellerartige flache Bereich mit seiner Unterseite mit dem textilen Material verschweißt. In der Regel hat das textile Material eine mikroskopisch raue Oberflächenstruktur, so dass das durch die Erwärmung erweichende Material auch in Vertiefungen im textilen Material hinein fließt und sich nach dem Erkalten des thermoplastischen Materials ein guter Verbund zwischen Knopf und textilem Material ergibt, und zwar bevorzugt auf beiden Seiten der textilen Bahn, also zum einen auf der Unterseite des Kopfes und auch auf der dieser gegenüber liegenden Unterseite des flachen tellerartigen Bereichs, der aus dem Schaft geformt wurde. Es ergibt sich dann also eine beidseitige Verschweißung.
  • Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Knopf neben einem mindestens den Schaft und die Spitze umfassenden thermisch verformbaren Teil auch einen thermisch nicht verformbaren Teil umfasst. Dieser Teil des Knopfs bleibt dann bei der Verformung nach der Erwärmung formstabil. Dieser nicht verformbare Teil des Knopfs kann zum Beispiel aus einem Duroplasten bestehen. Beispielsweise kann es so sein, dass der Knopf einen radial inneren thermisch verformbaren Teil und einen diesen im Kopfbereich konzentrisch umgebenden, vorzugsweise ringförmigen, radial äußeren thermisch nicht verformbaren Teil umfasst. Der thermisch verformbare Teil ist dann quasi in den nicht verformbaren Teil eingebettet. Es kann aber auch ausreichen, wenn nur die Spitze und der Schaft oder zumindest der überwiegende Teil des Schafts verformbar ist. Der Teil des Knopfs, der dessen Kopf umfasst und sich folglich nach der Befestigung des Knopfs an der dem Kopf gegenüber lie genden Seite des textilen Materials befindet, wird demnach durch die Erwärmung in seiner Formstabilität nicht beeinflusst, so dass die Festigkeit des Knopfs erhalten bleibt.
  • Gemäß einer möglichen Weiterbildung der Aufgabenlösung ist bevorzugt vorgesehen, dass der tellerartige flache Bereich nach der Verformung mit einem thermisch isolierenden Aufkleber abgedeckt wird. Dies hat den Vorteil, dass das thermoplastische Material des verformbaren Teils des Knopfs beim Bügelvorgang vor der Hitze geschützt wird und verhindert wird, dass dabei eine unerwünschte erneute Verformung auftritt.
  • Der genannte thermisch isolierende Aufkleber kann dabei zur Befestigung beispielsweise an seiner dem textilen Material zugewandten Seite mit einem Kleber versehen sein und mit dem textilen Material verklebt werden.
  • Eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung sieht weiterhin vor, dass der thermisch isolierende Aufkleber mindestens teilweise aus einem textilen Material besteht. Dies führt zu einer optisch vorteilhaften Ausführungsform, da der Aufkleber nach seiner Anbringung den thermisch verformten Bereich des Knopfes mit einem textilen Material kaschieren kann, welches beispielsweise im Design an das textile Material angepasst ist, an dem der Knopf befestigt wird. Die nach der Befestigung verformte Rückseite des Knopfs ist dann nicht mehr sichtbar. Sichtseitig kann der erfindungsgemäße Knopf wir ein herkömmlicher Knopf aussehen.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zum Befestigen von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang nach einem Verfahren der vorgenannten Art, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass diese einen ersten Arm mit einem Haltelager mit Mitteln zum Ergreifen des Knopfs umfasst, eine Einrichtung zur Erwärmung des thermisch verformbaren Bereichs des Knopfs sowie ein an einem zweiten Arm angeordnetes erwärmbares Drucklager, welches gegen das Haltelager pressbar ist, um den erwärmten Bereich von Schaft und Spitze des Knopfs unter Druck und Wärme zu verformen. Die vorliegende Erfindung stellt damit eine verhältnismäßig einfach aufgebaute Vorrichtung zur Verfügung, die der Verbraucher gegebenenfalls mit sich führen kann, da sie nicht viel Platz beansprucht. Die Vorrichtung ist einfach und ohne Fachkenntnisse bedienbar, so dass der Anwender in der Lage ist, selbst einen Knopf, der sich beispielsweise von einem Kleidungsstück gelöst hat, rasch zu befestigen, ohne dass es dazu eines Nähvorgangs bedarf.
  • Das Haltelager der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann zum Beispiel einen sich verjüngenden Schlitz aufweist, in den der Schaft des Knopfes einschiebbar ist, um den Knopf zu halten. Das Drucklager kann sich zum Beispiel an einem gelenkig gelagerten Arm befinden. In der Vorrichtung kann eine Flamme erzeugt werden, beispielsweise eine kleine Gasflamme wie bei einem Feuerzeug, mittels derer man dann die Unterseite des Drucklagers beaufschlagen und dieses somit erhitzen kann. Danach führt man die Spitze des Knopfes durch das textile Material und drückt das zuvor erwärmte Drucklager gegen die Unterseite des Haltelagers, in dem der Knopf unverschiebbar gehalten ist. Durch das Andrücken wird dann der Schaft des Knopfes mit der Spitze gestaucht und verformt und an dem textilen Material befestigt.
  • Eine mögliche Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung sieht die Anbringung von Knopflöchern an einem textilen Material vor, die den Vorteil hat, dass kein Ausfransen der Knopflöcher mehr auftritt. Dazu werden die Stellen an dem textilen Material, an denen später die Knopflöcher eingebracht werden, zunächst mit einem Klebemittel versehen. Dann wird ein Randbereich des textilen Materials umgeklappt. Das dann doppellagige Material wird danach gegebenenfalls vernäht und die Knopflöcher werden mit einem geeigneten Werkzeug in das textile Material gestanzt. Da das zuvor verwendete Klebemittel in das Gewebe eingedrungen ist, können die Knopflöcher nicht mehr ausfransen. Auf diese Weise kann man Knopflochleisten für Textilien herstellen, zum Beispiel Knopflochleisten für Hemden, wobei man dann die Knöpfe in der zuvor beschriebenen Weise ohne Nähvorgang nach dem erfindungsgemäßen Verfahren anbringt. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur für die Anbringung einzelner Knöpfe, die sich gelöst haben, durch den Endverbraucher, sondern kann auch generell beim Hersteller in der Produktion von Textilien, die mit Knöpfen zu versehen sind, angewandt werden.
  • Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
  • Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
  • Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische vereinfachte Darstellung eines Knopfes in einer ersten Phase des Verfahrens;
  • 2 eine entsprechende schematisch vereinfachte Ansicht des Knopfes in einer späteren Phase des Verfahrens;
  • 3 eine entsprechende schematisch vereinfachte Ansicht in einer noch späteren Phase des Verfahrens;
  • 4 eine entsprechende Ansicht nach der Befestigung des Knopfes;
  • 5 eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Vorrichtung zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
  • 6 eine weitere Ansicht der Vorrichtung bei der Anbringung des Knopfes;
  • 7a bis 7d vier Ansichten eines Verfahrens zur Herstellung einer Knopfleiste gemäß einer Weiterbildung der Erfindung.
  • Zunächst wird auf die 1 Bezug genommen. Die Zeichnung zeigt in schematisch vereinfachter Darstellung im Längsschnitt einen Knopf 10, der an einer Bahn 11 aus einem textilen Material angebracht wird, beispielsweise ein Hemdenknopf, der an einem Hemdenstoff befestigt wird. Man erkennt, dass der Knopf 10 einen Kopf 12 umfasst, der zum Beispiel im Umriss rund und somit insgesamt zylindrisch ist, sowie einen mit dem Kopf 12 verbundenen Schaft 13, an dessen vorderem Ende sich eine Spitze 14 befindet. Der Kopf 12 umfasst einen äußeren thermisch nicht verformbaren Bereich 12b sowie einen inneren thermisch verformbaren Bereich 12a, der insbesondere auch den Schaft 13 mit der Spitze 14 umfasst. Dies bedeutet, ein innerer Bereich 12a, der zum Beispiel konzentrisch in dem thermisch nicht verformbaren äußeren Bereich 12b liegen kann, ist ebenso thermisch verformbar wie der Schaft 13 des Knopfes mit seiner Spitze 14. Die Spitze 14 wurde durch das textile Material 11 gedrückt, was problemlos von Hand erfolgen kann, da das Material im kalten Zustand eine ausreichende Härte aufweist. Da es sich beispielsweise um einen thermoplastischen Kunststoff handelt, tritt jedoch bei Erwärmung eine Verformbarkeit auf und bei Einwirkung einer Druckkraft in etwa axialer Richtung auf den Schaft wird dieser gestaucht so wie dies in 2 dargestellt ist.
  • In 2 ist der Zustand zu Beginn der Verformung gezeigt, wobei der eingezeichnete Pfeil die Richtung der einwirkenden Verformungskraft symbolisiert. Die Vorrichtung mittels derer die Verformung erfolgt, ist hier nicht gezeigt. Sie wird noch später unter Bezugnahme auf die 5 und 6 näher beschrieben. Wie man in 2 weiter erkennt, ist in diesem Stadium die Spitze 14 bereits abgestumpft und so verformt, dass sie kaum noch erkennbar ist. Der Durchmesser des Schafts 13 verbreitert sich von der Spitze her. Der thermisch verformbare Bereich 12a erstreckt sich auf der Unterseite des Kopfs 12 in dessen mittigem Bereich bis an das textile Material 11 heran.
  • Bei der weiteren Verformung wird dann schließlich der in 3 gezeigte Endzustand erreicht. Wie man sieht ist dort der Schaft 13 vollkommen verformt und gestaucht, so dass er nun einen flachen tellerartigen Bereich 15 bildet, der mit seiner Unterseite an dem textilen Material anliegt und durch den Druck mit dem textilen Material verschweißt wird. Wie man weiterhin in 3 erkennt, erstreckt sich auch der thermisch verformbare Bereich 12a in der Mitte des Kopfs 12 in axialer Richtung bis zur Unterseite des Kopfs und reicht somit auf der anderen Seite des textilen Materials bis an dieses heran. Auch dieser Bereich, der in 3 mit dem Bezugszeichen 16 bezeichnet ist, erweicht daher bei Erwärmung und wird bei Einwirkung von Druck an das textile Material 11 angepresst. Der flache tellerartige Bereich 15 liegt dieser Unterseite des Kopfs gegenüber und bildet somit ein Widerlager für den Kopfteil 12 des Knopfs. Die Bahn aus dem textilen Material liegt zwischen diesen beiden thermisch verformbaren Bereichen und der Knopf 10 ist mit dieser Bahn fest verbunden.
  • In 3 wird weiterhin angedeutet, das man nach der beschriebenen Befestigung des Knopfs 10 einen thermisch isolierenden Aufkleber 17 zum Beispiel aus Stoff auf das textile Material kleben kann, und zwar an der Seite, an der sich der tellerartige Bereich 15 befindet, wodurch dieser Bereich nach der Befestigung abgedeckt wird. Der Aufkleber 17 kann dazu zum Beispiel an der dem textilen Material 11 zugewandten Seite mit einem Schmelzkleber beschichtet sein. Nach der Aufbringung des Aufklebers ist der tellerartige Bereich 15 gegen zu hohe Temperaturen bei Bügelvorgängen geschützt.
  • 4 zeigt den endgültigen Zustand nach Abschluss des Verfahrens, in dem der Knopf mit dem textilen Material 11 fest verbunden ist. Der Kopf ist unterseitig mit der Textilbahn verschweißt ebenso wie der tellerartige Bereich 15, der das Widerlager bildet fest mit der anderen Seite der textilen Bahn verschweißt ist. Der tellerartige Bereich 15 ist von dem Aufkleber 17 abgedeckt, welcher wiederum an der textilen Bahn 11 anliegt.
  • Nachfolgend wird auf die 5 und 6 Bezug genommen und anhand dieser ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben. Die Vorrichtung ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet. Diese umfasst einen ersten gelenkig an einem Unterbau 21 angebrachten Arm 22, an dessen freiem Ende sich ein Haltelager 23 befindet. In diesem Haltelager wird der zu befestigende Knopf (hier nicht dargestellt) während des Befestigungsvorgangs gehalten. Dazu weist das Haltelager 23 einen Schlitz 24 auf, der sich von seinem offenen Ende her in Richtung einwärts (in Richtung auf das befestigte Ende 25) verjüngt. Der Knopf kann mit seinem Schaft 13 nach unten gerichtet (siehe 1) in das Haltelager eingeschoben werden, so dass er sich verklemmt und wird dadurch in dem Haltelager 23 gehalten. Das Haltelager 23 ist etwa zylindrisch hohl und nach unten hin offen und kann einen Schlitz 24 aufweisen, so dass sich das Haltelager etwas spreizen kann und dadurch für das Einklemmen von Knöpfen verschiedener Größe geeignet ist. Die Oberseite des Haltelagers 23 drückt bei der Befestigung von oben auf den Kopf des Knopfes und wirkt dadurch als Widerlager für das Drucklager.
  • Das zylindrisch hohle nach unten hin offene Haltelager 23 ist so aufgebaut, dass die Oberseite plattenartig ist, wobei sich in dieser oberseitigen im Umriss runden Platte der Schlitz 24 befindet und die Platte einen umlaufenden unterseitigen Rand 26 aufweist. Das etwa tellerartige plattenförmige Drucklager 27 kann auch im Umriss rund sein und befindet sich an dem freien Ende eines zweiten Arms 28, welcher ebenfalls an seinem anderen Ende 29 an dem Unterbau 21 etwa in dessen einem Endbereich gelenkig gelagert und festgelegt ist. Das jeweils freie Ende beider Arme 22, 28, an denen sich Haltelager 23 bzw. Drucklager 27 befinden, ist daher innerhalb gewisser Grenzen in Richtung auf den vorderen Endbereich 37 des Unterbaus beweglich. In diesem vorderen Endbereich 37 des hier langgestreckt quaderförmig ausgebildeten Unterbaus 21 befindet sich eine Einrichtung 36 zum Erwärmen des Drucklagers 27 von dessen Unterseite her. Dies kann beispielsweise eine kleine Gasflamme sein, die ähnlich wie bei einem Feuerzeug gezündet werden kann und dann so ausgerichtet ist, dass das Drucklager von der Unterseite her mit einer Flamme beaufschlagt wird.
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 7 die Vorgehensweise bei der Anbringung eines Knopfs an einem textilen Material, wie zum Beispiel an einer Knopfleiste eines Hemds oder dergleichen, näher erläutert. Man sieht die bereits anhand von 5 beschriebene Vorrichtung sowie das textile Material 11, an dem der Knopf (hier nicht dargestellt) anzubringen ist. Nachdem zunächst das plattenförmige Drucklager 27 erwärmt wurde, kann es mit der Unterseite des an dem Haltelager 23 der Vorrichtung gehaltenen Knopfs in Berührung gebracht werden, wodurch der Schaft und die Spitze des Knopfs erwärmt werden und somit der thermoplastische Kunststoff zum Erweichen gebracht wird. Danach wird die Vorrichtung in die in 6 gezeigte Position gebracht, die Spitze des Knopfs wird durch das textile Material 11 gedrückt und Haltelager 23 und Drucklager 27 werden wie durch den Pfeil in der Darstellung angedeutet ist durch manuelle Kraft gegeneinander gedrückt, wodurch dann die Verformung der Spitze und des Schafts erfolgt, so wie in den 2 und 3 dargestellt. Der Knopf ist dann an dem textilen Material sicher befestigt.
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 7a bis 7d die Anbringung von Knopflöchern an einem textilen Material gemäß einer beispielhaften Weiterentwicklung der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Die Darstellung gemäß 7a zeigt schematisch vereinfacht einen Ausschnitt aus einem Kleidungsstück 30, an dem eine Knopfleiste vorzusehen ist, zum Beispiel an einem Revers eines Hemdes. Die Knopflochleiste ist in einem Randbereich 31 vorgesehen. Der äußerste Rand 32, der dem Bereich 31 für die Knopflochleiste benachbart ist und die gleiche Breite aufweist, wird mit einem Schweißklebemittel versehen, welches an den Stellen 33 aufgetragen wird, an denen später die Knopfschlitze eingebracht werden. Danach wird der äußerste Rand 32 umgeklappt wie durch die Pfeile in 7a angedeutet und wie man aus den weiteren 7b und 7c erkennen kann, die den gleichen Ausschnitt aus dem Kleidungsstück 30 zeigen, jeweils zu einem späteren Zeitpunkt des vorliegenden Verfahrens. In der Darstellung gemäß 7b ist der äußerste Rand 32 nur teilweise umgelegt, während in der Darstellung gemäß 7c der äußerste Rand fast vollständig umgelegt ist und dann mit dem gleich breiten Randbereich 31 zur Deckung kommt.
  • 7d zeigt schließlich den Endzustand. Nachdem der äußerste Rand 32 mit dem darunter liegenden Randbereich 31 verklebt wurde, ergibt sich die in 7d gezeigte Knopflochleiste 33, in der das textile Material doppellagig liegt. Es wird nun entlang der Konturen der Knopflochleiste vernäht – die Naht ist mit 34 bezeichnet –, so dass beispielsweise ein Hemdrevers entsteht. Schließlich werden entlang einer Reihe an den vorgesehenen Stellen (siehe Klebestellen in 7a) Knopflöcher 35 in das textile Material geschnitten oder gestanzt. Aufgrund des in das Gewebe eingedrungenen Klebers können die Knopflöcher 35 nicht mehr ausfransen.
  • 10
    Knopf
    11
    textiles Material
    12
    Kopf
    12a
    thermisch verformbarer Bereich
    12b
    thermisch nicht verformbarer äußerer Bereich
    13
    Schaft
    14
    Spitze
    15
    flacher tellerartiger Bereich
    16
    mittiger unterseitiger Bereich
    17
    Aufkleber
    20
    Vorrichtung
    21
    Unterbau
    22
    erster gelenkiger Arm
    23
    Haltelager
    24
    Schlitz
    25
    befestigtes Ende
    26
    Rand
    27
    Drucklager
    28
    zweiter gelenkiger Arm
    29
    befestigtes Ende
    30
    Kleidungsstück
    31
    Randbereich
    32
    äußerster Rand
    33
    Knopflochleiste
    34
    Naht
    35
    Knopflöcher
    36
    Einrichtung zum Erwärmen
    37
    vorderer Endbereich
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 9317495 U1 [0002]
    • - DE 1817990 C3 [0003]

Claims (12)

  1. Verfahren zur Befestigung von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang bei dem der zu befestigende Knopf einen Kopfteil aufweist und einen Schaft wobei zunächst eine Spitze eines für die Knopfbefestigung verwendeten Befestigungselements das textile Material durchstößt und bei dem anschließenden Befestigungsvorgang die Verbindung zwischen dem Knopf und dem textilen Material mindestens teilweise durch Verformung eines Befestigungselements hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Spitze (14), die das textile Material (11) durchstößt, am Schaft (13) des Knopfs (10) ausgebildet ist und diese Spitze und der Schaft nach dem Durchstoßen unter Anwendung von Druck und Wärme verformt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Knopf (10) neben einem mindestens den Schaft (13) und die Spitze (14) umfassenden thermisch verformbaren Teil (12a) auch einen thermisch nicht verformbaren Teil (12b) umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Knopf einen radial inneren thermisch verformbaren Teil (12a) und einen diesen im Kopfbereich konzentrisch umgebenden, vorzugsweise ringförmigen, radial äußeren thermisch nicht verformbaren Teil (12b) umfasst.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der thermisch verformbare Teil (12a) des Schafts mit der Spitze (14) nach dem Durchstoßen des textilen Materials (11) zu einem tellerartigen flachen Bereich (15) verformt wird und dieser nach der Verformung ein Widerlager auf der dem Kopf (12) des Knopfs gegenüberliegenden Seite des textilen Materials bildet.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der verformte tellerartige flache Bereich (15) mit seiner Unterseite mit dem textilen Material (11) verschweißt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der tellerartige flache Bereich (15) nach der Verformung mit einem thermisch isolierenden Aufkleber (17) abgedeckt wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der thermisch isolierende Aufkleber (17) an seiner dem textilen Material (11) zugewandten Seite mit einem Kleber versehen und mit dem textilen Material verklebt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der thermisch isolierende Aufkleber (17) mindestens teilweise aus einem textilen Material besteht.
  9. Vorrichtung zum Befestigen von Knöpfen an einem textilen Material ohne Nähvorgang nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen ersten Arm (22) mit einem Haltelager (23) mit Mitteln zum Ergreifen des Knopfs umfasst, eine Einrichtung (36) zur Erwärmung des thermisch verformbaren Bereichs des Knopfs sowie ein an einem zweiten Arm (28) angeordnetes erwärmbares Drucklager (27), welches gegen das Haltelager (23) pressbar ist, um den erwärmten Bereich von Schaft und Spitze des Knopfs unter Druck und Wärme zu verformen.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in das etwa zylindrische hohle Haltelager (23) der Kopf des Knopfes klemmend einschiebbar ist, um den Knopf zu halten, wobei das Haltelager vorzugsweise einen Schlitz oder dergleichen aufweist und dadurch spreizbar ist zur Anpassung an verschiedene Knopfgrößen.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erwärmbare Drucklager (27) eine mindestens teilweise aus Metall bestehende Platte umfasst, die sich endseitig an dem zweiten Arm (28) befindet, welcher an der Vorrichtung gelenkig gelagert ist.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erwärmung des Drucklagers (27) an der Vorrichtung Mittel (36) zur Erzeugung einer Flamme vorgesehen sind, mittels derer das Drucklager von der dem Haltelager abgewandten Seite her mit einer Flamme beaufschlagbar ist.
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