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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Befestigung einer oberen Führungsschiene
eines Schiebetürsystems an der Karosserie eines Fahrzeugs
gemäß der Merkmalskombination des Patentanspruchs
1.
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Schiebetürsysteme
für insbesondere Seitentüren an Kraftfahrzeugen
sind seit geraumer Zeit bekannt. Im Wesentlichen setzen sich diese
aus zumindest einer weitestgehend horizontal verlaufenden und an
einem Seitenteil festgelegten Führungsschiene, vorzugsweise
aus zwei oder drei übereinander angeordneten Führungsschienen,
wobei eine Führungsschiene beispielsweise im Schwellerbereich und
eine andere im Dachrahmenbereich an einem Dachträger angeordnet
sein kann, in denen jeweils ein Schlitten mittels zweier in Verschieberichtung nacheinander
angeordneter Tragrollen verschiebbar gelagert ist, zusammen. Die
Schlitten weisen überwiegend jeweils einen Ausleger auf,
an denen die Schiebetür derart um eine Hochachse drehbar
gelagert ist, dass die Schiebetür von einer die Geschlossenstellung
derselben innerhalb eines seitlichen Türausschnittes kennzeichnenden
ersten Ebene in eine dazu parallel oder nahezu parallel angeordnete
zweite Ebene überführbar und nachfolgend eine
Verschiebung in Fahrzeuglängsrichtung in eine Offenstellung
gestattet ist. Die Führungsschienen sind weitestgehend
geradlinig ausgebildet, jedoch in einem dem Türausschnitt
nahen Endabschnitt zum Fahrzeuginneren hin umgelenkt, um die Schiebetür
an der Außenkontur des Kraftfahrzeugs entlang in den Türausschnitt
hinein oder aus diesem heraus führen zu können
(
DE 10 2004 011
903 B4 ).
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Was
eine obere, an einem Dachlängsträger angeordnete
Führungsschiene anbelangt, ist es bekannt, dieselbe seitlich
außen direkt am Dachträger zu befestigen, welches
jedoch Designprobleme aufwirft bzw. erheblicher Aufwendungen bezüglich
einer Kaschierung der Führungsschiene bedarf (
DE 10 2004 033 759 A1 ;
JP 59 034 927 A ;
EP 0 357 543 B1 ,
6;
JP 59 034 925 A ,
2,
4,
5).
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Demgegenüber
ist es auch bekannt, einen sogenannten Schienenkasten auszubilden,
in welchem besagte Führungsschiene nach innen versetzt angeordnet
ist. Die Führungsschiene kann dabei von unten direkt gegen
den Dachträger angesetzt und mit diesem fest verbunden
sein, wobei ein Deckelelement vorgesehen ist, welches zum einen
am Dachträger abstützt und zum anderen, den Schienenkasten
ausbildend, um besagte Führungsschiene herumgeführt
ist (
EP 0 941 913 B1 ,
2;
JP 61 285 120 A ).
Das Deckelelement kann als separates Bauteil ausgebildet oder Bestandteil
des Dachträgers sein.
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Ebenso
ist es bekannt, für die Führungsschiene einen
separaten Schienenträger vorzusehen, der seinerseits am
Dachträger befestigt ist und besagte Führungsschiene
trägt. So beschreibt die
EP 0 941 913 B1 und zeigt in
1 derselben
einen von unten gegen ein Seitenteil-Innen des Dachträgers
gesetzten und mittels Verschraubung an demselben befestigten Schienenträger.
Ferner ist ein separates Deckelelement gezeigt, welches seitlich
gegen das Seitenteil-Innen des Dachträgers gesetzt und
an demselben ebenfalls mittels Verschraubung festgelegt ist, woraus
erhöhter Aufwand infolge insbesondere erhöhten
Montageaufwandes und erhöhter Materialkosten resultiert.
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Schließlich
ist aus der
JP 59 034
925 A ,
1 ein Schienenträger,
mit einem ersten nach unten gerichteten und am Seitenteil-Innen
durch Schweißung festlegbaren Steg und mit einem sich unten
an demselben anschließenden und die Führungsschiene
tragenden sowie zum Fahrzeuginneren hin abgestellten Flansch, welcher
seinerseits in einen zweiten nach unten abgestellten Steg übergeht,
bekannt. Ein Deckelement zur Ausbildung eines Schienenkastens ist
hier nicht vorgesehen.
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Ausgehend
von den beiden letztgenannten Druckschriften ist es Aufgabe der
Erfindung, eine Anordnung zur Befestigung einer oberen Führungsschiene
eines Schiebetürsystems an einer Karosserie eines Fahrzeugs
zu schaffen, welche bei Gewährleistung eines stabilen Dachträgers
insbesondere verringerten Montageaufwand sowie geringere Materialkosten
zur Erstellung eines die Führungsschiene aufnehmenden Schienenkastens
aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung zur Befestigung einer
oberen Führungsschiene eines Schiebetürsystems
an der Karosserie eines Fahrzeugs, mit einem ein Dach tragenden
Dachträger, der seinerseits ein im Querschnitt im Wesentlichen
geschlossenes Hohlprofil ausbildet, wobei der Dachträger
ein Seitenteil-Außen und ein Seitenteil-Innen aufweist,
welche über obere und untere Befestigungsflansche zu besagtem
Hohlprofil fest verbunden sind, wobei am Seitenteil-Innen des Dachträgers
ein Schienenträger festgelegt ist, der seinerseits einen ersten
nach unten gerichteten und am Seitenteil-Innen festlegbaren Steg,
mit einem ersten, sich unten an denselben anschließenden
und die Führungsschiene tragenden sowie zum Fahrzeuginneren
hin abgestellten Flansch, welcher in einen zweiten, nach unten abgestellten
Steg übergeht, aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass
an dem zweiten, nach unten abgestellten Steg des Schienenträgers
zumindest ein einen Schienenkasten ausbildendes Deckelelement vorgesehen
ist, welches seinerseits nach außen gerichtet ist.
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Durch
diese Maßnahme sind insbesondere im Hinblick auf das Deckelelement
vorteilhaft der Montageaufwand sowie die Materialkosten minimiert.
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Die
Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder
Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach
kann der erste nach unten gerichtete Steg des Schienenträgers
kraftschlüssig mittels an sich bekannter mechanischer Befestigungselemente und/oder
stoffschlüssig durch Schweißung oder Klebung am
Seitenteil-Innen festlegbar sein. Vorteilhaft kann des Weiteren
zwischen dem Seitenteil-Innen und dem Schienenträger ein
Verstärkungsblech mit einem zum Fahrzeuginneren hin abgestellten Flansch,
der sich seinerseits an den oberen Endflansch des Seitenteils-Innen
anschmiegt, fest angeordnet sein. Weiter vorteilhaft kann sich oben
an dem am Seitenteil-Innen festlegbaren Steg des Schienenträgers
ein zweiter, zum Fahrzeuginneren hin abgestellter Flansch anschließen,
der sich seinerseits an den oberen Endflansch des Seitenteils-Innen
anschmiegt. Hierdurch ist eine erhöhte Stabilität
bzw. Festigkeit des Dachträgers realisierbar. Ferner können
der zum Fahrzeuginneren hin abgestellte Flansch des Verstärkungsbleches
und/oder der zweite, zum Fahrzeuginneren hin abgestellte Flansch
des Schienenträgers kraftschlüssig mittels an
sich bekannter mechanischer Befestigungselemente und/oder stoffschlüssig
durch Schweißung oder Klebung mit dem oberen Endflansch
des Seitenteils-Innen fest verbindbar sein. Wie die Erfindung noch
vorsieht, kann der Schienenträger durch ein Blechbiegeteil
oder Stranggussteil gebildet sein. Schließlich können
der Schienenträger und das Deckelelement einstückig
ausgebildet sein.
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Zur
Befestigung z. B. eines Dachhimmels ist es von Vorteil, wenn das
Deckelelement mit einem außenliegenden Bauteil wie dem
Dachhimmel der Karosserie verbunden ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung eines Dachträgers eines Fahrzeugs im
Bereich eines Türausschnittes der Karosserie samt Schiebetür
und erfindungsgemäßer Anordnung zur Befestigung
einer oberen Führungsschiene des Schiebetürsystems
an der Karosserie gemäß einer ersten möglichen
Ausführungsform, und
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2 äußerst
schematisch eine weitere mögliche Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung zur Befestigung
einer oberen Führungsschiene des Schiebetürsystems
an der Karosserie nach 1.
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1 zeigt
zunächst einen Dachträger 1 beispielsweise
einen Dachlängsträger eines Fahrzeugs, insbesondere
Kraftfahrzeugs, der seinerseits ein im Querschnitt im Wesentlichen
geschlossenes Hohlprofil ausbildet und ein Seitenteil-Außen 2 und
ein Seitenteil-Innen 3 aufweist. Innerhalb des Hohlprofils ist
vorliegend noch eine Dachträgerverstärkung 4 vorgesehen.
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Seitenteil-Außen 2 und
Seitenteil-Innen 3 sind unter Aufnahme der Dachträgerverstärkung 4 im Bereich
oberer und unterer Verbindungsflansche 2a, 3a; 2b, 3b zu
besagtem Hohlprofil fest verbunden, vorzugsweise untereinander verschweißt.
Auf dem Seitenteil-Außen 2 des Dachträgers 1 stützt
sich das Dach 5 des Fahrzeugs ab.
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Wie
der 1 weiter zu entnehmen ist, ist am Seitenteil-Innen 3 des
Dachträgers 1 ein Schienenträger 6 vorzugsweise
mittels mechanischer Befestigungselemente 7, vorliegend
Befestigungsschrauben, festgelegt, der seinerseits einen ersten
nach unten gerichteten und am Seitenteil-Innen 3 festlegbaren
Steg 8 sowie einen ersten, sich unten an denselben anschließenden
und eine Führungsschiene 9 tragenden und zum Fahrzeuginneren hin
abgestellten Flansch 10, welcher in einen zweiten nach
unten abgestellten Steg 11 übergeht, aufweist. Vermittels
besagter Befestigungsschrauben ist im Hinblick auf nicht zu vermeidende
Bauteiletoleranzen eine einfache und kostengünstige Montage
gestattet. Ungeachtet dessen kann es jedoch auch angezeigt sein,
stoffschlüssige Fügeverfahren, wie Schweißen oder
Kleben, in Anwendung zu bringen.
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Die
Führungsschiene 9 ist zweckmäßigerweise
mit dem Schienenträger 6 respektive dessen Flansch 10 verschweißt.
Denkbar ist jedoch auch eine kraftschlüssige Verbindung
mittels nicht näher gezeigter, jedoch an sich bekannter
mechanischer Befestigungselemente, wie Verschraubungen oder Niete.
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Innerhalb
der Führungsschiene 9 ist in an sich bekannter
Art und Weise zumindest ein sogenannter Schlitten 12 mit
vorzugsweise zwei oder mehr hintereinander angeordneten Tragrollen 13 verschiebbar
geführt, der seinerseits über Ausleger 14 mit
einer einen Türausschnitt der Karosserie 15 des Fahrzeugs
verschließenden Schiebetür 16 verbunden
ist.
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An
dem zweiten, nach unten abgestellten Steg 11 des Schienenträgers 6 ist
ein Deckelelement 17 angeordnet, vorliegend mit dem Steg 11 vermittels nicht
näher dargestellter Befestigungsschrauben verschraubt,
welches sich seinerseits nach außen erstreckt. Dort ist
ein außenliegendes Bauteil der Karosserie 15,
z. B. im Dachhimmel des Fahrzeuginnenraums, angeschlossen. Der Anschlussbereich zwischen
besagtem außenliegenden Bauteil der Karosserie 15 und
dem Deckelelement 17 ist mit einem Dichtungselement 18 versehen.
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Gleichfalls
ist ein Dichtungselement 19 im Verbindungsbereich der unteren
Verbindungsflansche 2b, 3b des Seitenteils-Außen 2 und
des Seitenteils-Innen 3 vorgesehen, an welcher sich die
Schiebetür 16 dichtend abstützt.
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Es
ist somit mittels einfacher und kostengünstiger Maßnahmen
ein seitlich offener sogenannter Schienenkasten 20 geschaffen,
welcher für den außen stehenden Betrachter weitestgehend
verborgen, insbesondere die obere Mechanik des Schiebetürsystems
aufnimmt.
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Aufgrund
der durch das Schiebetürsystem nicht unherblichen auf das
Seitenteil-Innen 3 des Dachträgers 1 wirkenden
Kräfte, ist zwischen dem Seitenteil-Innen 3 und
dem Schienenträger 6 ein Verstärkungsblech 21 fest
angeordnet, welches eine erhöhte Stabilität bzw.
Festigkeit des Dachträgers 1 bewirkt.
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Das
Verstärkungsblech 21 weist seinerseits einen zum
Fahrzeuginneren hin abgestellten Flansch 21a auf, der sich
seinerseits an dem oberen Befestigungsflansch 3a des Seitenteils-Innen 3 anschmiegt und
mit demselben mittels nicht näher dargestellter mechanischer
Befestigungselemente, wie Schrauben oder Niete und/oder stoffschlüssig
durch Schweißen oder Nieten fest verbunden sein kann, welches die
Stabilität bzw. Festigkeit des Dachträgers 1 noch weiter
erhöht.
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Das
Ausführungsbeispiel nach 2 unterscheidet
sich zum vorbeschriebenen dahingehend, dass hier auf besagtes Verstärkungsblech 21 verzichtet
wurde. Um auch hier eine erhöhte Festigkeit bzw. Steifigkeit
des Dachträgers 1 zu bewirken, kann statt dessen
der am Seitenteil-Innen 3 des Dachträgers 1 festlegbare
erste Steg 8 oben in einen zweiten, zum Fahrzeuginneren
hin abgestellten Flansch 22 übergehen (gestrichelte
Linienführung), der sich seinerseits an den oberen Befestigungsflansch 3a des
Seitenteils-Innen 3 anschmiegt und mit demselben mittels
nicht näher dargestellter mechanischer Befestigungselemente,
wie Schrauben oder Niete und/oder stoffschlüssig durch
Schweißen oder Nieten fest verbunden sein kann.
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Der
Schienenträger 6 ist vorliegend als Blechbiegeteil
ausgebildet. Sicherlich kann es sich auch als zweckmäßig
erweisen und ist demgemäß durch die Erfindung
mit erfasst, denselben als Stranggussteil auszubilden.
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Vorliegend
sind Schienenträger 6 und Deckelelement 17 als
separate Montageteile ausgebildet, wobei der Schienenträger 6 vorzugsweise
aus Metall und das Deckelelement 17 aus Metall oder auch
aus einem Kunststoff bestehen.
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Die
Erfindung beschränkt sich jedoch nicht auf eine derartige
Ausführungsform, sondern erfasst auch eine Ausführung,
bei der Schienenträger 6 und Deckelelement 17 einstückig,
vorzugsweise aus Metall, ausgebildet sind (nicht näher
dargestellt). Insofern ist auf ausreichend Bauraum zur Montage oder Demontage
der Mechanik des Schiebtürsystems zu achten. Sollte dieser
explizit nicht zur Verfügung stehen, kann es angezeigt
sein, innerhalb des Deckelelementes 17 nicht näher
gezeigte Montageöffnungen, die ggf. verschlossen werden
können, vorzusehen.
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- 1
- Dachträger
- 2
- Seitenteil-Außen
- 2a
- oberer
Befestigungsflansch (Seitenteil-Außen 2)
- 2b
- unterer
Befestigungsflansch (Seitenteil-Außen 2)
- 3
- Seitenteil-Innen
- 3a
- oberer
Befestigungsflansch (Seitenteil-Innen 3)
- 3b
- unterer
Befestigungsflansch (Seitenteil-Innen 3)
- 4
- Dachträgerverstärkung
- 5
- Dach
- 6
- Schienenträger
- 7
- mechanisches
Befestigungselement
- 8
- erster
Steg (Schienenträger 6)
- 9
- Führungsschiene
- 10
- erster
Flansch (Schienenträger 6)
- 11
- zweiter
Steg (Schienenträger 6)
- 12
- Schlitten
- 13
- Tragrolle
- 14
- Ausleger
- 15
- Karosserie
- 16
- Schiebetür
- 17
- Deckelelement
- 18
- Dichtungselement
- 19
- Dichtungselement
- 20
- Schienenkasten
- 21
- Verstärkungsblech
- 21a
- Flansch
(Verstärkungsblech 21)
- 22
- zweiter
Flansch (Schienenträger 6)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004011903
B4 [0002]
- - DE 102004033759 A1 [0003]
- - JP 59034927 A [0003]
- - EP 0357543 B1 [0003]
- - JP 59034925 A [0003, 0006]
- - EP 0941913 B1 [0004, 0005]
- - JP 61285120 A [0004]