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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage mit wenigstens
einer Aufzugskabine, die von einer Steuerung in einem ersten Betriebszustand zielrufgesteuert
ist. Dabei sind in den Etagen jeweils zumindest ein Anzeigemittel
und ein Eingabemittel zur Anzeige und Eingabe eines Fahrtauftrages
durch einen Benutzer angeordnet.
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Zielrufgesteuerte
Aufzugsanlagen sind bekannt. Sie werden vor allen Dingen in größeren Gebäuden eingesetzt,
in denen einer großen
Anzahl von Fahrtaufträgen
nur eine begrenzte Anzahl von Aufzugskabinen gegenüber stehen.
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Zielrufgesteuerte
Aufzugsanlagen haben den Vorteil, dass die Steuerung der Aufzugsanlage durch
eine Auswertung der in den einzelnen Etagen vorgenommenen Zielrufe
in der Lage ist, aus einer Mehrzahl von Aufzugskabinen diejenige auszuwählen, die
für die
schnellstmögliche
Durchführung
des Fahrtauftrags am Besten geeignet. Es werden also die Zielrufe
in der Steuerung so miteinander verknüpft, dass die Abwicklung aller
Fahrtaufträge
optimiert wird. So werden die Ressourcen einer Aufzugsanlage optimal
ausgenutzt und die Benutzer auf schnellstmöglichem Wege zum Ziel gebracht.
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Hierbei
werden die unterschiedlichen Fahrtziele der unterschiedlichen Benutzer
in den unterschiedlichen Etagen gesammelt und durch die Steuerung
ausgewertet. Weiterhin werden die Lage bzw. Fahrtrichtung jeder
einzelnen Aufzugskabine der Aufzugsanlage von der Steuerung erfasst
und mit den Fahrtaufträgen über geeignete
Auswertungsalgorithmen so verknüpft,
dass ein zum Beispiel im Hinblick auf die Fahrtzeit optimierter
Betrieb sichergestellt ist. Grundvoraussetzung einer solchen Zielrufsteuerung
ist also, dass vor Fahrtantritt die Fahrtwünsche der Benutzer erfasst
und durch ein Steuerungsmittel der Steuerung ausgewertet werden.
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Damit
eine zielrufgesteuerte Aufzugsanlage zuverlässig funktioniert, ist sie
so ausgelegt, dass der Nutzer, wenn er in der Aufzugskabine ist,
keine Fahrtaufträge
an die Steuerung der Aufzugsanlage absetzen kann. Das heißt mit anderen
Worten, dass in den Aufzugskabinen nur Anzeigemittel aber keine
Eingabemittel dem Benutzer zur Verfügung gestellt werden. Der Nutzer
muss also vor Fahrtantritt sein Fahrziel auswählen. Sobald er die Aufzugskabine
betreten hat, ist er an diese Auswahl bis zum Erreichen des Fahrtziels
gebunden.
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Eine
solche Zielrufsteuerung kann in bestimmten Situationen unerwünscht sein,
insbesondere dann, wenn ein Aufzugsbenutzer eine ganze Reihe von
Haltestellen mit demselben Aufzug bedienen möchte, beispielsweise wenn er
als Postzusteller eines Gebäudes
in verschiedensten Etagen Waren oder Post ausliefern bzw. abholen
soll.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine zielrufgesteuerte
Aufzugsanlage zu schaffen, die es ermöglicht mit ein- und derselben Aufzugskabine
mehrere Haltestellen hintereinander anzufahren. Weiterhin liegt
der Erfindung die Aufgabe zu Grunde ein Verfahren zur Steuerung
einer solchen Aufzugsanlage anzugeben.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe gelingt mit der Aufzugsanlage gemäß Anspruch 1 und dem Verfahren
zur Steuerung einer Aufzugsanlage gemäß Anspruch 18. Bevorzugte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Aufzugsanlage
unterscheidet sich also von den bekannten Aufzugsanlagen der eingangs
genannten Art dadurch, dass zumindest die in den Etagen angeordneten
Eingabemittel so ausgestaltet sind, dass darüber eine Sonderfahrt beim Steuerungsmittel
beauftragbar ist. Außerdem
ist in wenigstens einer zur Durchführung von Sonderfahrten vorgesehenen
Aufzugskabine ein kombiniertes Anzeige- und Eingabemittel angeordnet.
Dieses ist so ausgestaltet ist, dass es nach Erhalt eines Sonderfahrtauftrages
von einem Anzeigemodus in einen Anzeige- und Eingabemodus gebracht
ist.
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Unter
Eingabemittel sind hier Tasten, Bedienknöpfe, Schalter, Annäherungssensoren
oder ähnliches
zu verstehen, die es dem Benutzer ermöglichen, einen Befehl an die
Steuerung abzusetzen. Unter einem Anzeigemittel ist wiederum ein
Mittel zu verstehen, über
das dem Benutzer Informationen vermittelt werden. Im Anzeigemodus
werden dem Benutzer also nur Informationen angezeigt, während im
Anzeige- und Eingabemodus der Benutzer mit Hilfe des kombinierten
Anzeige- und Eingabemittels sowohl Informationen von der Steuerung
erhält
als auch Befehle an die Steuerung absetzen kann.
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Bevorzugt
weisen alle Aufzugskabinen der Aufzugsanlage kombinierte Anzeige-
und Eingabemittel auf. So können
alle Aufzugskabinen und nicht nur eine für Sonderfahrten verwendet werden.
Weiterbildend ist dann eine vom Steuerungsmittel mit der Durchführung der
Sonderfahrt auswählte
Aufzugskabine getrennt von den anderen Aufzugskabinen steuerbar.
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Zweckmäßigerweise
ist dazu die nach Beauftragung der Sonderfahrt zur Durchführung der Sonderfahrt
ausgewählte
Aufzugskabine in einem zweiten Betriebszustand gebracht. In diesem
zweiten Betriebszustand wird die Aufzugskabine also nicht mehr zielrufgesteuert
betrieben. Auch ist es sinnvoll, wenn die mit der Sonderfahrt beauftragte
Aufzugskabine über
das in der Aufzugskabine angeordnete kombinierte Anzeige- und Eingabemittel
durch den Benutzer individuell und getrennt von anderen Aufzugskabinen
steuerbar ist.
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Dabei
ist es besonders zweckmäßig, wenn die
mit der Sonderfahrt beauftragte Aufzugskabine so steuerbar ist,
dass innerhalb des Sonderfahrtauftrages wenigstens ein Fahrtziel
durch den Benutzer in der Aufzugskabine wählbar ist. Das heißt mit anderen
Worten, dass der Benutzer vor Fahrtantritt einen Sonderfahrtauftrag
absetzt, aber noch kein konkretes Fahrziel dabei definiert. Sobald
er sich in der Kabine befindet, ist das kombinierte Anzeige- und
Eingabemittel in einen Anzeige- und Eingabemodus gebracht, so dass
der Benutzer ein oder mehr Fahrtziele für seinen Sonderfahrtauftrag
ganz nach Wunsch definieren kann. Dabei ist es zweckmäßig wenn
er definierte Fahrtziele auch wieder entfernen kann, um mögliche Fehlbedienungen
zu korrigieren.
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Zweckmäßigerweise
ist die mit der Sonderfahrt beauftragte Aufzugskabine so lange durch
das in der Aufzugskabine angeordnete kombinierte Anzeige- und Eingabemittel
steuerbar, bis der Sonderfahrtauftrag durch eine Eingabe des Benutzers
beendet ist. Das heißt
also mit anderen Worten, dass der Nutzer den Sonderfahrtstatus manuell
aufheben muss, damit die Aufzugsanlage und insbesondere die Aufzugskabine
wieder in ihren zielrufgesteuerten Standardbetriebszustand wechseln
kann.
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Damit
aber eine mit Sonderfahrt beauftragte Aufzugskabine nicht über Gebühr lange
durch einen solchen Sonderfahrtauftrag der Zielrufsteuerung entzogen
wird, kann es auch sinnvoll sein, wenn die mit der Sonderfahrt beauftragte
Aufzugskabine nur so lange durch das in der Aufzugskabine angeordnete kombinierte
Anzeige- und Eingabemittel steuerbar ist, bis der Sonderfahrtauftrag
durch Überschreiten einer
Zeitgrenze oder dem Erreichen einer bestimmten Anzahl von Fahrtzielen
beendet ist. Denn nach Beendigung des Sonderfahrtauftrages sollte
die Aufzugskabine möglichst
wieder zielrufgesteuert betrieben werden, damit die Aufzugsanlage
ihre Ressourcen optimal nutzt. Dann ist es zweckmäßig, wenn
das in der Aufzugskabine angeordnete kombinierte Eingabe- und Anzeigemittel
nach Beendigung des Sonderfahrtauftrages in einen reinen Anzeigebetrieb
geschaltet ist.
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Alternativ
oder ergänzend
kann die mit der Sonderfahrt beauftragte Aufzugskabine aber auch
so lange durch das in der Aufzugskabine angeordnete kombinierte
Anzeige- und Eingabemittel steuerbar sein, bis der Sonderfahrtauftrag
durch Erreichen eines bestimmten Fahrziels beendet ist.
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Weiterbildend
ist die mit der Sonderfahrt beauftragte Aufzugskabine für die Dauer
des Sonderfahrtauftrags für
andere Benutzer gesperrt. Zum Beispiel kann die Aufzugskabine solange
in einer Etagen bzw. Haltestelle stehen bleibt, bis der berechtigte
Benutzer eine entsprechende Eingabe tätigt. Auch ist es denkbar,
dass die Türen
der Aufzugskabine nach dem Verlassen des für die Sonderfahrt befugten
Benutzers automatisch geschlossen werden. Dann bleibt die Aufzugskabine
zweckmäßigerweise
so lange in der Haltestelle verschlossen stehen, bis der für die Sonderfahrt
zugelassene Benutzer sich an dem in der Etage angeordneten Eingabemittel
entsprechend legitimiert.
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Bevorzugt
ist das kombinierte Anzeige- und Eingabemittel ein Touch-Screen.
Ein Touch-Screen hat den Vorteil, dass nur ein einziges Mittel in
der Aufzugskabine angeordnet werden muss, um Anzeige- und Eingabefunktionen
in der Kabine zu ermöglichen.
Zudem ist es mit einem solchen Touch-Screen möglich, in einer Anzeige eine
Vielzahl von Informationen für
den Nutzer einzublenden und ihm zugleich auch Möglichkeiten zur Interaktion
mit der Steuerung zu geben, zum Beispiel indem er bestimmte Bereiche des
Touch-Screens drückt, in
dem Bedienelemente stilisiert dargestellt werden.
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So
können
während
der Fahrt im zielrufgesteuerten Betriebszustand Angaben zum aktuellen Etagenstand,
die aktuelle Fahrtrichtung und die nächsten Fahrtziele angezeigt
werden. Die aktuelle Ebene und die Fahrtrichtung sollten unabhängig vom Betriebsstatus
stets angezeigt werden. Im Zielrufmodus ist es sinnvoll die Fahrtziele
in tabellarischer Form aufgelistet darzustellen. Im Sonderbetriebsstatus,
also wenn ein Sonderfahrtauftrag abgesetzt worden ist, können die
Fahrtziele ebenfalls alle gleichzeitig dargestellt werden, wobei
dann jedes ausgewählte
Fahrtziel zum Beispiel als farblich quittierte Taste dargestellt
wird.
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Auch
ist denkbar, dass Werbung, Nachrichten oder Anweisungen an den Benutzer
eingeblendet werden. Außerdem
ergibt sich ein insgesamt sehrt einheitliches Erscheinungsbild.
Die Anzeige- und Eingabemittel lassen sich äußerst flexibel an unterschiedliche
Bedürfnisse
und technische Entwicklungen anpassen, indem sie einfach umprogrammierbar sind.
Schließlich
kann ein bislang in aller Regel zusätzlich angeordnetes klassisches
Bedientableau in der Aufzugskabine entfallen. Dies spart auf der
einen Seite Kosten für
ein Bedienteil, das in aller Regel nur selten benutzt wird, und
hat auf der anderen Seite den Vorteil, dass relativ wenig Fläche der
Aufzugskabine mit Bedienteilen oder Eingabemitteln versehen sind.
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Innerhalb
eines Sonderfahrtauftrags ist es dann sinnvoll, dass im kombinierten
Anzeige- und Eingabemittel der Aufzugskabine die möglichen Fahrtziele
so angezeigt werden, dass ein oder mehrere Fahrtziele und vorzugsweise
auch deren Reihenfolge vom Benutzer auswählbar sind. Auch ist es möglich, die
Gebäudestrukturen
und/oder Mieter- bzw. Nutzerstrukturen graphisch aufbereitet so
darzustellen, dass sich der Benutzer schneller im Gebäude bzw.
in der Aufzugsanlage zurechtfindet.
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Weiterbildend
ist in der Etage und/oder in der Aufzugskabine ein von den Eingabe-
und/oder Anzeigemitteln getrennt angeordnetes Sonderfahrt-Eingabemittel
zur Eingabe eines Sonderfahrtauftrages vorgesehen. Dieses ist zweckmäßigerweise
derart ausgestaltet, dass es eine Eingabebeschränkung für einen speziellen Benutzerkreis
ermöglicht.
Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen Schlüsselschalter,
einen Kartenleser und/oder einen Leser für biometrische Merkmale.
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Das
Steuerungsmittel weist sinnvollerweise einen Steuerungscontroller
auf. Dieser führt
die Auswertungen für
die Steuerung aus. Weiterbildend sind die in der wenigstens einen
Aufzugskabine und in der wenigstens einen Etage angeordneten Eingabe- und/oder
Anzeigemittel über
ein Ethernet-Netzwerk verbunden und über einen Server administrierbar. Der
Server übernimmt
also das Informationsmanagement. So können Standardbauteile der Computertechnik
verwendet werden, um das Aufzugsanlagensystem herzustellen. Dies
reduziert die Kosten. Zweckmäßigerweise
weist ein solches Netzwerk wenigstens einen Switch auf, über das
die unterschiedlichen Eingabemittel aber auch die Anzeige mittel
in den Etagen sowie die kombinierten Anzeige- und Eingabemittel
der Aufzugskabinen in das Netzwerk eingebunden sind.
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Verfahrensseitig
wird die Aufgabe dadurch gelöst,
dass das Steuerungsmittel nach Erhalt eines Sonderfahrtauftrags
eine Aufzugskabine für
die Durchführung
des Sonderfahrtauftrages auswählt, sie
gegebenenfalls in die gewünschte
Etage fahren lässt,
ein in der Kabine angeordnetes kombiniertes Anzeige- und Eingabemittel
für die
Durchführung
des Sonderfahrtauftrages von einem Einzeigemodus in einen kombinierten
Anzeige- und Eingabemodus bringt. Dies erfolgt spätestens
dann, wenn die Aufzugskabine die Etage erreicht hat, von der die
Sonderfahrt beginnen soll. Bevorzugt wird die mit der Sonderfahrt
beauftragte Aufzugskabine durch den Benutzer individuell über das
in der Aufzugskabine angeordnete kombinierte Anzeige- und Eingabemittel
gesteuert. Dann ist es sinnvollerweise so, dass während sich
die Aufzugskabine in den von der Kabine steuerbaren Sonderfahrtmodus
befindet, wenigstens eine weitere Aufzugskabine in einem Zielrufmodus
betrieben wird. So wird sichergestellt, dass während der Sonderfahrt auch
andere Nutzer die Aufzugsanlage in der ihnen bekannten Art und Weise benutzen
können.
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Bevorzugt
wird die mit der Sonderfahrt beauftragte Aufzugskabine so gesteuert,
dass innerhalb des Sonderfahrtauftrages wenigstens ein weiteres
Fahrtziel in der Aufzugskabine vom Benutzer selbst gewählt wird.
Dies ermöglicht
ihm also beim Absetzen des Sonderfahrtauftrages bereits ein erstes
Fahrziel anzugeben und sich erst in der Kabine für das wei terte Fahrtziel zu
entscheiden. Dies beschleunigt die Eingabe und Bedienung.
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Zweckmäßigerweise
werden außerhalb
eines Sonderfahrtauftrages in kombinierten Anzeige- und Eingabemitteln
Angaben zum aktuellen Etagenstand, die aktuelle Fahrtrichtung und
die nächsten Fahrtziele
angezeigt, so sind die Benutzer und Passagiere der Aufzugsanlage
immer über
die wichtigsten Dinge informiert. Von Vorteil ist es auch, wenn
innerhalb eines Sonderfahrtauftrages im kombinierten Anzeige- und
Eingabemittel der Aufzugskabine die möglichen Fahrtziele so angezeigt
werden, dass ein oder mehrere Fahrtziele und vorzugsweise auch deren
Reihenfolge vom Benutzer frei wählbar
sind. Dies vereinfacht die Bedienung für den für die Sonderfahrt berechtigten
Benutzer. Außerdem
ermöglicht
es ihm durch die Eingabe von Fahrtzielreihenfolgen, sich eine Fahrtroute
zusammenzustellen, die seinen individuellen Bedürfnissen optimal angepasst
ist. Dies kann z. B. insbesondere dann sinnvoll sein, wenn es sich
um eine Warenlieferung handelt, bei der relativ kompliziert und
schlecht zugänglich
verpackte einzelne Warenpositionen aus dem Aufzug herausgenommen
werden müssen.
So kann der für
die Sonderfahrt berechtigte Nutzer einzelne Etagen zum Beispiel
zunächst überspringen,
wenn er vorher in Etagen fahren möchte, in die er Waren ausliefern
möchte,
die für ihn
zunächst
leichter zugänglich
sind. Ist er danach in der Lage die zunächst noch recht schwer zugänglichen
Waren leichter aus der Aufzugskabine herauszutransportieren, fährt er in
die zwischenzeitlich übersprungene
Etage.
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Da
Sonderfahrtaufträge
die Kapazität
der Aufzugsanlage naturgemäß beeinträchtigen,
ist es sinnvoll, wenn Sonder fahrtaufträge erst nach dem erfolgreichen
Nachweisen einer Berechtigung von der Steuerung akzeptiert werden.
So ist sichergestellt, dass nur durch einen relativ begrenzten Personenkreis
Sonderfahrtaufträge überhaupt
ausgelöst
werden können
und es nicht zu einer übermäßigen Beeinträchtigung
der Anlagenkapazität
kommt.
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Weiterbildend
kann die Aktivierung eines Sonderauftrages zweistufig erfolgen.
Dabei wird zuerst die Sonderfahrt über ein in einer Etage angeordnetes
erstes Sonderfahrt-Eingabemittel
angefordert. Ist die Aufzugskabine an der entsprechenden Haltestelle
angekommen, kann der Benutzer nach dem Betreten in der Aufzugskabine
die Berechtigung zur Durchführung
der Sonderfahrt nachweisen. Hierzu ist in der Aufzugskabine ein
zugriffsbeschränktes,
zweites Sonderfahrteingabemittel angeordnet. Diese Ausführungsvariante
hat den Vorteil, dass die Sonderfahrt in der Start-Etage nur angefordert
wird, was sehr schnell geht. Im Zweiten Schritt kann der Sonderfahrtauftrag
individuell vom Benutzer während
der Fahrt der Aufzugskabine ausgestaltet werden. Diese Maßnahme erhöht also
die Betriebsgeschwindigkeit und auch die Betriebssicherheit der
Aufzugsanlage, da nicht im Beisein unberechtigter Personen an einem
Etagenterminal mit den Zugriffsberechtigungsschlüsseln hantiert werden muss.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt
den schematischen Aufbau der Steuerung des erfindungsgemäßen Aufzugssystems;
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2 ein
Eingabe- und Anzeigemittel im Zielrufmodus: und
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3 ein
Eingabe- und Anzeigemittel im Rufeingabemodus einer Sonderfahrt.
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Das
in 1 strichpunktiert gezeigte Rechteck 1 symbolisiert
eine Aufzugskabine einer erfindungsgemäßen Aufzugsanlage. Innerhalb
dieser Aufzugskabine 1 ist ein Touch-Screen 2 angeordnet. Das Touch-Screen 2 ist über eine
Datenverbindung 3 mit dem ebenfalls nur strichpunktiert
angedeuteten Steuerungsmittel 4 verbunden. Das Steuerungsmittel 4 weist
wiederum einen Steuerungscontroller 5 und ein Switch 6 auf.
An das Switch 6 sind in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
zwei in getrennten Etagen angeordnete Etagenterminals 7 und 8 angeschlossen,
die beide jeweils Eingabemittel und Anzeigemittel aufweisen.
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Die
die Eingabe- und/oder Anzeigemittel 2, 7 und 8 bilden
zusammen mit dem Steuerungscontroller 5, dem Switch 6 und
einem Server 11 ein Ethernet-Netzwerk, das über den
Server 11 konfiguriert werden kann.
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Weiterhin
ist ein erster Schlüsselschalter 12 im
Bereich des Eingabeterminals angeordnet. Der Schlüsselschalter 12 ist
ebenfalls an den Steuerungscontroller 5 über eine
Datenleitung 13 angeschlossen. In der Aufzugskabine 1 ist
ein zweiter Schlüsselschalter 14 angeordnet,
der über
die Datenleitung 15 an den Steuerungscontroller 5 angeschlossen
ist.
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Die
Benutzung der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage
erfolgt nun so, dass wenn ein Aufzugsnutzer 16 am Etagenterminal 8 im
normalen Zielrufmodus sein Fahrtziel eingibt, die Aufzugskabine 1 zur Haltestelle
der Etage des Etagenterminals 8 verfahren wird, und dann
von der Steuerung 4 so angesteuert wird, dass sie in der
Folge wenn der Aufzugsnutzer 16 die Kabine betreten hat,
in die Etage verfahren wird, in der beispielsweise das Etageneingabeterminal 7 montiert
ist. Will der Aufzugsnutzer 16 eine Sonderfahrt durchführen, so
betätigt
er vor Fahrtantritt den Schlüsselschalter 12,
so dass die Steuerung 4 in der Nähe des Aufzugsnutzers 16 befindliche
Aufzugskabine 1 auswählt
und diese in die Etagenhaltestelle verfährt.
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Der
Aufzugsnutzer betritt dann die Aufzugskabine 1, und weist
am zweiten Schlüsselschalter 14 nach,
dass er tatsächlich
zur Durchführung
einer Sonderfahrt berechtigt ist. In der Folge schaltet der Steuerungscontroller 5 innerhalb
des Steuerungsmittels 4 vom Zielrufmodus in einen Rufeingabemodus um.
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Die
beiden unterschiedlichen Betriebsmodi bekommt der Benutzer in diesem
Ausführungsbeispiel
im Anzeigemittel 2 der Kabine 1 angezeigt. In 2 und 3 sind
entsprechende Anzeigen für beide
Modi abgebildet.
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Wie
man in 2 erkennen kann, werden im Zielrufmodus im Touchscreen 2 Pfeile 17 und 18 angezeigt,
wobei der dunklere Pfeil 17 die aktuelle Fahrtrichtung
angibt. Im Berech rechts von den Pfeilen 17 und 18 ist
die Fahrtauftragsstruktur auszugsweise und symbolhaft durch Rechtecke 19 dargestellt,
wobei das oberste Rechteck 20 die Zieletage anzeigt, wie
auch durch den Pfeil 21 symbolisiert wird, wobei links
von Pfeil 21 auch eine erläuternde Textanzeige „nächster Halt” eingeblendet
werden kann. Die unter dem Kasten 20 angezeigten Rechtecke
zeigen in ihrer Reihenfolge die nächsten Fahrtziele an. Links
oben im Bereich 22 wird zudem die aktuelle Position der
Aufzugskabine 1 angezeigt. In 2 befindet
sie sich also gerade in der Etage „E”. Diese Anzeige 22 kann
ebenfalls um eine Texterläuterung
wie „Aktuelle
Etage” ergänzt werden.
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3 zeigt
demgegenüber
eine Anzeige, die während
einer Sonderfahrt im Touchscreen 2 angezeigt wird. Hierbei
kann der Benutzer 16 Eingaben über das Touchscreen 2 machen
und zwar sobald ein Sonderfahrtauftrag von der Steuerung 4 akzeptiert worden
ist. Dann kann der Aufzugsnutzer 16 nämlich seine Fahrtziele frei
wählen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind sechs Fahrtziele „U”, „Z1”, „Z2”, „E”, „1” und „2” wählbar, die
in einer durch Rechtecke symbolisierten Tastatur im Bereich 17 angezeigt
werden. Eine Berührung
eines dieser Rechtecke wird also wie ein Tastendruck auf einer klassischen
Tastatur erfasst und von der Steuerung 4 ausgewertet. Ist eine
Etage als Ziel ausgewählt,
wird sie entsprechend markiert, zum Beispiel dunkler oder anders farbig
dargestellt. Auch im Rufeingabemodus wird dem Benutzer 16 im
Bereich 22 angezeigt, wo er sich gerade befindet, vorliegend
ist dies die Etage „U”. Zusätzlich werden
in der Anzeige der 3 ein Werbebanner 24 und
eine Hilfsanzeige 25 im unteren Bereich des Touchscreens
angezeigt. In der Hilfsanzeige 25 können dem Benutzer 16 kurze
Anweisungen zum Beispiel zur Bedienung des Aufzugs oder weitere
Informationen wie etwa der Name des in der betreffenden Etage befindlichen
Mieters eingeblendet werden.
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Hat
der Benutzer im Sonderfahrtmodus eine Etage gewählt, wird die Aufzugskabine 1 in
die entsprechende Zielhaltestel le gefahren. Dort kann der Benutzer 16 die
Kabine 1 verlassen. Die Kabine 1 verbleibt solange
in der Haltestelle bis der Benutzer 16 die Kabine 1 wieder
betreten hat und die Fortsetzung der Sonderfahrt durch nochmaliges
Betätigen des
Schlüsselschalters 14 initiiert
hat. Der Sonderfahrtstatus bleibt also solange in Kraft, bis er
manuell aufgehoben wird. Im vorliegen Ausführungsbeispiel erfolgt dies
dadurch, dass der Benutzer den Schlüsselschalter 14 in
der Aufzugskabine 1 bei Erreichen des letzten Fahrtziels
nochmals betätigt.
Dann schaltet die Steuerung 4 vom Rufeingabemodus wieder
in den Zielrufmodus um. Im Anschluss wird das Touchscreen 2 in
der Kabine 1 vom kombinierten Anzeige- und Eingabemodus
in einen reinen Anzeigemodus, wie er in 2 gezeigt
ist, umgeschaltet.