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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Unterfangen
mindestens einer Bogenhinterkante in einem Ausleger einer Bogen
verarbeitenden Maschine mit einer Hilfsstapeleinrichtung zur Bildung
eines Hilfsstapels.
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Bei
laufendem Druckvorgang kann der Papierstapel in der Auslage gewechselt
werden, indem ein Non-Stop-Rollo oberhalb des Stapels eingefahren
wird und die ankommenden Bogen zwischenzeitlich auf diesem Rollo
abgelegt werden. Während dieser Zeit wird die volle Palette
entfernt und eine leere Palette unter dem Rollo platziert. Anschließend
kann das Rollo wieder unter dem entstandenen Hilfsstapel herausgezogen
werden.
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Das
Einfahren des Non-Stop-Rollos oberhalb des Papierstapels wird vom
Drucker unabhängig von Maschinenparametern (wie z. B. Maschinenwinkel
oder Stellung der Greifer eines Bogenfördersystems zum
Rollo) ausgelöst. Das Rollo fährt somit zu einem
beliebigen Zeitpunkt in den Stapel bzw. zwischen die fallenden Bogen.
Da bei höheren Geschwindigkeiten die Bogenfallformen immer
chaotischer werden und die Lücken zwischen den Bogen nicht
mehr groß genug sind, um das Rollo ohne Bogendeformation
einzufahren, bzw. diese Lücke nur zufällig getroffen
wird, werden häufig die fallenden Bogen durch das einfahrende
Rollo mitgerissen.
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Aus
der
DE 31 12 558 C2 ist
eine Vorrichtung zum zwischenzeitlichen Auffangen von Bogen bei Stapelwechsel
in einem Bogenausleger bekannt. Hierin wird vorgeschlagen, zum Auffangen
der Bogenhinterkanten Winkelstützen zu verwenden, die der
Bogenbremse zugeordnet und um die horizontale Achse abklappbar sind.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die um die horizontale Achse
schwenkenden Winkelstützen bei schneller laufenden Druckmaschinen
nicht zwischen zwei fallende Bogen gebracht werden können, da
der Abstand der Bogen zueinander dafür zu gering ist. Es
ist hierbei auch nicht sichergestellt, dass die Winkelstützen über
die Breite nur einen einzigen Bogen auffangen. Auch ist nicht gewährleistet,
dass zusätzlich vorgesehene Bogenstützen für
die Bogenvorderkanten und die Winkelstützen für
die Bogenhinterkanten den gleichen Bogen auffangen.
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Aus
der
DE 102 11 007
A1 ist eine Vorrichtung zum Unterfangen von Bogen bekannt.
Hierin wird vorgeschlagen, einen Bogentrenner mit in Längsrichtung
des Randes der Bogen verfahrbaren Bogenstützen mittig in
den Stapel einzufahren. Nach dem Einfahren des Bogentrenners werden
die Bogenstützen in Längsrichtung des Randes der
Bogenhinterkanten auseinander verfahren, so dass der Bogen nahezu über
den gesamten Rand abgestützt ist.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Bogenstützen mittels
Seilwinde oder Gewindespindel in Längsrichtung des Bogenrandes
angetrieben werden. Diese benötigen viel Bauraum, der im
Ausleger nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Weiterhin
sind diese Antriebsmechanismen störanfällig und
für breite Bogen zu langsam.
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Aus
der
DE 10 2005
014 296 A1 ist eine Bogenhinterkantenstütze bekannt.
Diese Vorrichtung zum Abstützen der Hinterkante einen Bogens
umfasst eine zentrisch in den Stapelbereich einfahrbare Trenneinrichtung,
der Tragelemente (z. B. seitlich fixierte Seile) zugeordnet sind,
die beim Einfahren einen sich von der Mitte nach außen
verjüngenden Auflagebereich bilden.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die zentrisch einfahrende Trenneinrichtung
zur Bildung eines ausreichenden Auflagebereiches weit in den Bogenstapel
einfahren muss, was die Gefahr der Kollision mit einem Bogen erhöht.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem Seildurchhang, der eine
Wölbung der Bogenhinterkante zulässt und so zur
Kollision mit dem Non-Stop-Rollo führen kann.
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Aus
der
DE 20 2005
010 980 U1 ist eine Bogenhinterkantenstütze bekannt.
Diese Vorrichtung zum Abstützen der Hinterkante eines Bogens
weist Trennfinger auf, denen jeweils ein am seitlichen Stapelrand
fixiertes Seil zugeordnet ist. Für einen Stützvorgang
werden die Trennfinger aus einer Lage parallel zur Hinterkante des
Bogenstapels in den Stapelbereich eingeschwenkt, wobei die Trennfinger
mit den aufgespannten Seilen die Stützfläche für
die Bogenkante bilden.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Trennfinger von außen
zur Mitte der Bogenhinterkante einschwenken, wodurch die Fingerspitzen
beim Einschwenken weit voneinander beabstandet sind. Dies erhöht
die Gefahr, dass ein schief fallender Bogen nur von einem Trennfinger
abgestützt wird, was zum Knautschen dieses Bogens und infolge
dessen zu Makulatur führt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Unterfangen eines
Bogens zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. oder
ein Verfahren mit den Merkmalen des 15. Anspruchs gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass für den Stapelwechsel eine
exakte Lücke zwischen den fallenden Bogen geschaffen wird,
die es ermöglicht, das Rollo gezielt in den Stapelbereich
zu fahren, ohne dass Bogen an der Hinterkante getroffen werden.
Ein Mitreißen bzw. ein Knautschen des fallenden Bogens wird
somit vermieden. Die Bildung eines Hilfsstapels kann auch für
Probebogen oder für Makulaturbogen benutzt werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil,
dass die Auflagefinger paarweise nacheinander in den Bereich der
fallenden Bogen geschwenkt werden, wodurch die Bogenhinterkante von
der Stapelmitte nach außen ausgestrichen und somit gestrafft
wird. Die Bogenhinterkante wird von den Auflagefingern über
die gesamte Breite hochgehalten, so dass das Rollo unter den Auflagefingern
sicher in die geschaffene Bogenlücke einfahren kann.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, an
den Auflagefingern Tragelemente anzubringen, die mit den Auflagefingern
unter den fallenden Bogen gebracht werden. Durch Hemmvorrichtungen
und Stellvorrichtungen können diese Tragelemente nach dem
Einschwenken so unter den hochzuhaltenden Bogen gebracht werden, dass
der Bogen vollständig durch die Auflagefinger und die Tragelemente
abgestützt wird. Dies verhindert vorteilhafterweise ein Überschießen
des hochgehaltenen Bogens über die Vorderkantenanschläge des
Auslegerstapels bei einfahrendem Rollo. Nachdem das Rollo unter
den vollständig unterfangenen Bogen eingefahren ist, werden
die Tragelemente und die Auflagefinger unter dem Bogen entfernt.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei schematisch
dar:
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1:
Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine mit an der Bogenbremse
angeordneter Trenneinrichtung;
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2:
Draufsicht auf die Trenneinrichtung, welche Auflagefinger umfasst,
die in den Bereich der fallenden Bogen zum Unterfangen einer Bogenhinterkante
geschwenkt sind;
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3:
Auflagefinger während des Einschwenkens, wodurch der zu
unterfangende Bogen ausgestrichen wird;
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4:
Weiterbildung der Trenneinrichtung, wobei den Auflagefingern ein
Seil zugeordnet ist, das mit den Auflagefingern unter den Bogen
gebracht wird;
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5:
Auflagefinger mit von Hemmvorrichtungen gehaltenem Seil während
des Einschwenkens;
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6:
Auflagefinger mit von den Hemmvorrichtungen freigegebenem Seil;
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7:
Auflagefinger mit von Stellvorrichtungen unter die Bogenvorderkante
gebrachtem Seil.
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1 zeigt
einen Ausschnitt des Auslegers einer Bogenoffsetrotationsdruckmaschine.
Im Ausleger ist über die Breite der abzulegenden Bogen 4 eine
Bogenbremse 2 angeordnet, die die von einem Bogenfördersystem 1 in
Bogenförderrichtung BFR über die Bogenbremse 2 geförderten
Bogen 4 auf Ablagegeschwindigkeit verzögert. Die
Bogenbremse 2 umfasst mehrere über die Bogenbreite
verteilte Saugringe 2.2, die Saugöffnungen aufweisen
und von Unterdruck durchgriffen sind. Die Saugringe 2.2 werden
mit einer gegenüber der Bogenfördergeschwindigkeit
verringerten Geschwindigkeit angetrieben, wobei die Saugringe 2.2 mit
den Unterseiten der darüber geförderten Bogen 4 in
Kontakt kommen und die Bogen 4 dabei auf Ablagegeschwindigkeit
verzögern. Die Saugringe 2.2 sind über
Saugringhalterungen an einer sich über die Maschinenbreite
erstreckenden Antriebswelle 2.1 angeordnet. Nachdem die Bogen 4 die
Bogenbremse 2 mit Ablagegeschwindigkeit verlassen haben,
sinken sie auf einem Bogenstapel, dem Auslegerstapel 5,
nieder. Durch Vorderkantenanschläge werden die Bogen 4 kantengenau
ausgerichtet. Alternativ kann die Bogenbremse statt der Saugringe
auch umlaufende Saugbänder o. ä. umfassen. Es
könnten auch starre Saugleisten und Vorderkantennachgreifer
zur Bogenablage eingesetzt werden.
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2 zeigt
in einer Ausführungsform der Erfindung die der Bogenbremse 2 zugeordnete
Trenneinrichtung 3 zum Unterfangen der Bogenhinterkante in
Draufsicht. Die Trenneinrichtung 3 ist unterhalb der Saugringe 2.2 an
den Saugringhalterungen angeordnet und umfasst schwenkbare Auflagefinger.
Die Trenneinrichtung 3 enthält weiterhin eine
Traverse 3.4, an der die Auflagefinger drehbeweglich angeordnet
sind. Ermöglicht wird die Bewegung der Auflagefinger durch
Bolzen 3.5. In der 2 ist beispielhaft nur
ein Bolzen 3.5 bezeichnet. Die Auflagefinger können
einen rechteckigen oder runden Querschnitt aufweisen, wobei die
Fingerspitzen vorzugsweise verjüngt und abgerundet ausgeführt
sind. Die Auflagefinger sind vorzugsweise paarweise angeordnet,
wobei die beiden Auflagefinger eines jeden Fingerpaares 3.1, 3.2, 3.3 in
zumindest annähernd gleichem Abstand zur Mitte des Auslegerstapels 5 angeordnet sind.
Für eine Formateinstellung bei sich ändernden Bogenformaten
können die Saugringhalterungen der Bogenbremse 2 axial
verschiebbar ausgebildet sein, wobei die Auflagefinger austauschbar
oder längenveränderlich ausgeführt werden
können.
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Die
beiden Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 sind derart
angeordnet, dass sich deren Fingerspitzen in der Ruhelage überlappen.
Die Ruhelage stellt die Lage der Auflagefinger während
des normalen Stapelvorganges dar, bei der alle Auflagefinger annähernd
parallel zur Hinterkante der auf den Auslegerstapel 5 sinkenden
Bogen 4 gestellt sind und somit außerhalb des
Stapelbereiches liegen. Um eine Überlappung der Auflagefinger
zu ermöglichen, weisen diese komplementäre Aussparungen
auf, die es ermöglichen, dass die Auflageflächen
der Fingerspitzen auf einer Ebene liegen. Die Auflageflächen der
Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 für den
zu unterfangenden Bogen 4 liegen somit auf dem gleichen
Höhenniveau, was sicherstellt, dass beide Auflagefinger
stets dieselbe Lücke erwischen und somit den gleichen Bogen 4 tragen.
Alternativ könnte die Überlappung der Fingerspitzen
durch eine höhenversetzte Anordnung der Auflagefinger erreicht werden.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass sich die Fingerspitzen der Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 nur
fast berühren, wenn sichergestellt ist, dass ein und dieselbe
Hinterkante unterfangen wird. Wenn vorgesehen ist, die Bogen 4 zu
schneiden, so dass zwei Bogenstapel gebildet werden, ist mittig
des Auslegerstapels 5 ein metallisches Schwert angeordnet,
das die geschnittenen Bogen 4 sauber trennt. In diesem Fall
werden die Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 derart
angeordnet, dass die Fingerspitzen das Schwert nahezu berühren.
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Die
Auflagefinger des zweiten Fingerpaares 3.2 sind derart
angeordnet, dass deren Fingerspitzen die Auflagefinger des ersten
Fingerpaares 3.1 annähernd berühren.
Beide Auflagefinger des zweiten Fingerpaares 3.2 sind ebenfalls
annähernd gleich weit von der Mitte des Bogenstapels entfernt.
Die Auflagefinger des dritten Fingerpaares 3.3 sind ebenso
zu den Auflagefingern des zweiten Fingerpaares 3.2 angeordnet.
Vorzugsweise sind die Auflagefinger des dritten Fingerpaares 3.3 gegenüber
dem ersten und zweiten Fingerpaar 3.1, 3.2 kürzer
ausgeführt. Alternativ können aber auch alle sechs
Auflagefinger der drei Fingerpaare 3.1, 3.2, 3.3 zumindest
annähernd gleiche Fingerlängen aufweisen. Es ist
natürlich auch möglich, die Fingerlängen
nach vorhandenem Platz oder anderen Anforderungen anzupassen. Vorzugsweise
werden zwischen drei und fünf Paar Auflagefinger eingesetzt.
Es kann je nach Bogenformat natürlich auch eine andere
Anzahl von Auflagefingern zum Einsatz kommen.
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3 zeigt
die Auflagefinger in Draufsicht, die mittels der Bolzen 3.5 derart
an der Traverse 3.4 angebracht sind, dass sich die Auflagefinger
verschwenken lassen. Beim Schwenken tauchen die Auflagefinger somit
oberhalb des Auslegerstapels 5 in den Bereich der fallenden
Bogen 4 ein. Diese Schwenkbewegungen werden durch Schwenkan triebe
bewirkt, die den Auflagefingern zugeordnet sind. Vorzugsweise wird
das erste Fingerpaar 3.1 pneumatisch verschwenkt. Hierfür
sind pneumatische Zylinder vorgesehen, die die Auflagefinger ansteuern. Die
zweiten und dritten Fingerpaare 3.2, 3.3 werden vorzugsweise
mechanisch gekoppelt und gemeinsam pneumatisch verschwenkt. Die
Schwenkbewegungen der Auflagefinger werden derart gesteuert, dass
zuerst die beiden Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 in
den Bereich der fallenden Bogen 4 geschwenkt werden und
anschließend, wenn die ersten Auflagefinger 3.1 die
Lücke zwischen den Bogen 4 gebildet haben, die
zweiten und dritten Fingerpaare 3.2, 3.3 eingeschwenkt
werden. Das zweite Fingerpaar 3.2 ist dabei derart mechanisch
mit dem dritten Fingerpaar 3.3 verbunden, dass das dritte
Fingerpaar 3.3 erst eingeschwenkt wird, wenn sich das zweite
Fingerpaar 3.2 in der Bogenlücke befindet. Die
Reihenfolge der nacheinander einschwenkenden Auflagefinger könnte
bei einem rein pneumatischen Antrieb auch einfach durch unterschiedliche
Dämpfung für die Auflagefinger realisiert werden.
Die Dämpfungen sind hierbei beliebig einstellbar. Alternativ
könnte die Schwenkbewegung von nachfolgenden Fingern auch
erst erfolgen, wenn die Vorangehenden annähernd maximal
in den Bogenbereich eingeschwenkt sind, d. h. dass die Auflagefinger
parallel zur Bogenförderrichtung BFR stehen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
die Auflagefinger mit einer gummierten Oberfläche zu versehen.
Diese gummierte Oberfläche kann die komplette Auflagefläche oder
nur Teilbereiche, wie beispielsweise die Fingerspitze, umfassen.
Vorzugsweise werden alle Auflagefinger mit dieser gummierten Oberfläche
versehen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, die Auflagefinger, insbesondere die Fingerspitzen,
mit Bohrungen und einem Saugluftanschluss zu versehen. Durch die
gummierten Oberflächen der Auflagefinger und/oder die Saugluftunterstützung
kann die Haftung der Bogenhinterkante auf den Auflagefingern noch
verstärkt werden. In einer Weiterbildung der Erfindung
ist weiterhin vorgesehen, zusätzlich gezielte Luftstöße
zwischen die fallenden Bogen 4 zu bringen. Diese Luft wird
von der Bogenbremse 2 aus unter die Hinterkante des Bogens 4 geblasen,
um die erwünschte Bogenlücke zu erzeugen bzw.
zu stabilisieren. Die Blasluft kann so gesteuert werden, dass das
Ausstreichen der Bogen 4 von innen nach außen
unterstützt wird.
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4 zeigt
in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung Auflagefinger,
denen ein als flexibles Seil 3.6 ausgebildetes Tragelement
zugeordnet ist, mit dem der Bogen 4 vollständig
unterfangen werden kann. Den Fingerspitzen der Auflagefinger sind
Führungen zugeordnet, in denen das Seil 3.6 aufgenommen
und beweglich geführt wird. Es könnten auch mehrere
Seile 3.6 verwendet werden, deren Enden beispielsweise
an den Finger spitzen der Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 befestigt
sind. Im seitlichen Bereich des Auslegers wirkt das Seil 3.6 mit
jeweils einer Hemmvorrichtung 3.7 zusammen, welche das
Seil 3.6 während des Einschwenkens der Auflagefinger
fixieren. Neben den Hemmvorrichtungen 3.7 wird das Seil 3.6 von
Stellvorrichtungen 3.8 im Bereich der Bogenvorderkanten
außerhalb des Bereiches der fallenden Bogen 4 gehalten.
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In
einer alternativen Ausführungsform der Erfindung könnte
das oder auch mehrere Seile 3.6 nur den Auflagefingern
des ersten Fingerpaares 3.1 zugeordnet werden. Hierbei
sind das oder die Seile 3.6 unterhalb der ersten Auflagefinger
befestigt, derart, dass die zweiten und dritten Fingerpaare 3.2, 3.3 beim
Einschwenken nicht durch das oder die Seile 3.6 behindert
werden. Als Tragelemente für den Bogen 4 könnten
statt des flexiblen Seils 3.6 auch starre Seile zum Einsatz
kommen, die von Spannvorrichtungen gespannt, z. B. aufgerollt werden.
Weiter könnten angefederte Drähte oder Teleskopelemente Verwendung
finden.
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5 zeigt
die Auflagefinger während des Einschwenkens in den Bereich
der fallenden Bogen 4. Die das Seil 3.6 aufspannenden
Auflagefinger des ersten Fingerpaares 3.1 haben hierbei
ihre maximale Einschwenkposition erreicht. Das zweite Fingerpaar 3.2 führt
das Seil 3.6 ebenfalls in den Stapelbereich. Das dritte
Fingerpaar 3.3 befindet sich noch in der Ausgangsstellung
parallel zur Bogenhinterkante. Das Seil 3.6 ist beidseitig
noch von den Hemmvorrichtungen 3.7 gehalten.
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6 zeigt
alle drei Fingerpaare 3.1, 3.2, 3.3 in
eingeschwenktem Zustand, wobei das Seil 3.6 von den Hemmvorrichtungen 3.7 freigegeben
wurde. Das Seil 3.6 wird somit jeweils von den Auflagefingern des
dritten Fingerpaares 3.3 zu den Stellvorrichtungen 3.8 an
der Bogenvorderkante gespannt. Durch die eingeschwenkten Auflagefinger
und das Seil 3.6 wird hierbei die komplette Bogenhinterkante
unterfangen. Durch das Freigeben des Seils 3.6 durch die Hemmvorrichtungen 3.7 wird
dieses von außen her zur Mitte unter den Bogen 4 gebracht,
nachdem die Auflagefinger die Lücke erzeugt haben. Die
Hemmvorrichtungen 3.7 stehen über ein Rückholelement weiterhin
mit dem Seil 3.6 in Verbindung, um dieses für
die Freigabe des Bogens 4 wieder zu entfernen. Das Rückholelement
könnte als Drahtverbindung oder Seil ausgebildet sein.
Die Hemmvorrichtungen 3.7 könnten stattdessen
auch einen schwenkbaren Finger enthalten, der das Seil 3.6 unter
den Bogen 4 bringt und auch wieder entfernt.
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7 zeigt
alle drei Fingerpaare 3.1, 3.2, 3.3 in
eingeschwenktem Zustand, wobei das Seil 3.6 von den Stellvorrichtungen 3.8 an
der Bogenvorderkante unter den Bogen 4 ge bracht wurde.
Die Stellvorrichtungen 3.8 bewegen das Seil 3.6 jeweils
von außen zur Mitte des Bogens 4, so dass das
Seil 3.6 den Bogen 4 auch an der Vorderkante hoch
hält.
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Zur
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
Für
einen Stapelwechsel wird vom Drucker ein Signal gegeben, das den
Stapelwechsel einleitet. Auf das Signal hin wird ein bestimmter
Maschinenwinkel abgewartet und bei diesem Maschinenwinkel ein Absenken
des Auslegerstapels 5 veranlasst. Wenn der Auslegerstapel 5 einen
bestimmten Wert der Absenkung erreicht hat, wird das Non-Stop-Rollo 6 oberhalb
des Auslegerstapels 5 eingefahren. Alternativ könnte
das Absenken des Auslegerstapels 5 nach dem gegebenen Signal
auch zufällig erfolgen, da das Non-Stop-Rollo 6 bei
hohen Geschwindigkeiten durch die zahlreichen Einflussparameter
eine Bogenlücke nur zufällig treffen kann.
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Um
beim Stapelwechsel mit Non-Stop-Einrichtung in der Auslage eine
sichere Einfahrt des Non-Stop-Rollos 6 über dem
Auslegerstapel 5 zu gewährleisten, ohne dass fallende
Bogen 4 getroffen werden bzw. so getroffen werden, dass
diese ein Einfahren des Non-Stop-Rollos 6 nicht behindern
bzw. selbst nicht nachhaltig deformiert werden, wird oberhalb des
Non-Stop-Rollos 6 für kurze Zeit ein fallender
Bogen 4 oder zumindest dessen Hinterkante durch die einschwenkenden
Auflagefinger der Trenneinrichtung 3 aufgehalten. Die Auflagefinger
werden nach dem Signal zum Stapelwechsel zeitlich kurz vor dem Non-Stop-Rollo 6 betätigt,
so dass ein Bogen 4 an der Hinterkante sicher vor dem Einfahren
des Non-Stop-Rollos 6 unterfangen wird. Mittels der Auflagefinger
wird so eine Lücke zwischen den fallenden Bogen 4 für
die Einfahrt des Non-Stop-Rollos 6 geschaffen. Alternativ
könnten auch Sensoren vorgesehen sein, die die Auflagefinger
vor dem Einfahren des Rollos gezielt in eine Bogenlücke
steuern.
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Die
Auflagefinger schwenken bzw. fahren horizontal unter die Bogenhinterkante.
Vorzugsweise schwenken die Auflagefinger parallel zum Bogen 4, d.
h. waagerecht, ein. Alternativ könnten die Auflagefinger
aber auch geneigt zur Waagerechten eingeschwenkt werden. Diese Neigung
könnte je nach Bogenformat oder Gewicht auch einstellbar
sein.
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Damit
genau eine Lücke durch alle über die gesamte Bogenbreite
verteilten stützenden Auflagefinger erreicht wird, wird
der Bogen 4 von der Mitte beginnend nach beiden Seiten
ausgestrichen. Hierfür erfolgt das Einschwenken der Auflagefinger
von der Mitte beginnend nach außen, antriebs- und bedienseitig
gleichzeitig, wie in 3 in den Schritten I-II-III dargestellt.
Vorzugsweise werden die Auflagefinger derart weit eingeschwenkt,
dass sie parallel zur Bogenförderrichtung BFR stehen. Es
sind natürlich auch andere Stellungen zwischen der Ruhelage
und dieser zur Bogenförderrichtung BFR parallelen Stellung
möglich.
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Ist
das Non-Stop-Rollo 6 in die von den Auflagefingern gebildete
Bogenlücke teilweise oder auch vollständig eingefahren,
werden die von den Auflagefingern gehaltenen Bogenhinterkanten wieder
freigegeben und die Stapelbildung des Hilfsstapels kann fortgesetzt
werden. Das Ausschwenken der Auflagefinger kann in umgekehrter Reihenfolge oder
gleichzeitig erfolgen.
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In
der beschriebenen bevorzugten Weiterbildung der 4 bis 7 wird
das den Auflagefingern zugeordnete Seil 3.6 beim Einschwenken
der Auflagefinger unter den falienden zu unterfangenden Bogen 4 gebracht.
Die seitlichen Hemmvorrichtungen 3.7 halten das Seil 3.6,
bis alle Auflagefinger die Bogenhinterkante unterfangen. Nachdem
die Bogenlücke von den Auflagefingern gebildet ist, wird
das Seil 3.6 von den Hemmvorrichtungen 3.7 freigegeben.
Nach der Freigabe spannt sich das Seil 3.6 von den Fingerspitzen
der Auflagefinger eines, vorzugsweise des dritten Fingerpaares 3.3 zu
den Stellvorrichtungen 3.8 im Bereich der Bogenvorderkante. Der
Bogen 4 wird in dieser Situation an der Hinterkante derart
hochgehalten, dass das Non-Stop-Rollo 6 einfahren und der
Stapelwechsel erfolgen könnte. Es ist denkbar, auch mit
den Hemmvorrichtungen 3.7 einen Stellvorgang, z. B. in
Bogenförderrichtung BFR, auszuführen, um das Seil 3.6 unter
die Bogenhinterkante zu führen.
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Bevorzugt
wird das Seil 3.6 aber von den Stellvorrichtungen 3.8 derart
unter den Bogen 4 gebracht, dass dieser vollständig
unterfangen ist. Die die Seilenden fixierenden Stellvorrichtungen 3.8 bringen
das Seil 3.6 durch eine Stellbewegung an der Bogenvorderkante
von der Seite zur Bogenmitte unter den Bogen 4, wodurch
der Bogen 4 von außen nach innen ausgestrichen
wird. In dieser Stellung wird der Bogen 4 allein von den
Auflagefingern der drei Fingerpaare 3.1, 3.2, 3.3 und
dem Seil 3.6 hochgehalten. Das Non-Stop-Rollo 6 kann
nunmehr gefahrlos unter dem unterfangenen Bogen 4 eingefahren
und der Stapelwechsel vollzogen werden.
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Während
das Non-Stop-Rollo 6 oberhalb des Auslegerstapels 5 einfährt,
können das Seil 3.6 und die Auflagefinger wieder
entfernt werden. Dies erfolgt in entsprechend umgekehrter Reihenfolge.
Die Stellvorrichtungen 3.8 bewegen das Seil 3.6 nach
außen, wodurch die Bogenvorderkante wieder freigegeben wird.
Anschließend wird das Seil 3.6 von den immer noch
mit dem Seil 3.6 verbundenen Hemmvorrichtungen 3.7 zurückgezogen,
so dass das Seil 3.6 im Bereich der Bogenbremse 2 wieder
seitlich fixiert ist. Die das Seil 3.6 führenden
Auflagefinger werden ebenfalls mit dem Seil 3.6 in die
Ausgangsstellung zurück geschwenkt, wodurch der Bogen 4 wieder freigegeben
ist und nach unten sinken kann. Der Bogen 4 legt sich nunmehr
auf das teilweise oder bereits vollständig eingefahrene
Non-Stop-Rollo 6 ab. Praktisch könnte das Entfernen
aller den Bogen 4 hochhaltender Elemente auch gleichzeitig
erfolgen.
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Nach
erfolgtem Stapelwechsel wird der gebildete Hilfsstapel durch Zurückziehen
des Non-Stop-Rollos 6 wieder freigegeben, so dass sich der
gebildete Hilfsstapel auf der neuen leeren Palette ablegt.
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- 1
- Bogenfördersystem
- 2
- Bogenbremse
- 2.1
- Antriebswelle
- 2.2
- Saugringe
- 3
- Trenneinrichtung
- 3.1
- Erstes
Fingerpaar
- 3.2
- Zweites
Fingerpaar
- 3.3
- Drittes
Fingerpaar
- 3.4
- Traverse
- 3.5
- Bolzen
- 3.6
- Seil
- 3.7
- Hemmvorrichtung
- 3.8
- Stellvorrichtung
- 4
- Bogen
- 5
- Auslegerstapel
- 6
- Non-Stop-Rollo
- BFR
- Bogenförderrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3112558
C2 [0004]
- - DE 10211007 A1 [0006]
- - DE 102005014296 A1 [0008]
- - DE 202005010980 U1 [0010]