DE102008016420B3 - Anordnung zur Aufnahme eines Vorhangs in einer Kabine eines Fahrzeugs mit integrierter Aufbewahrungsmöglichkeit - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Aufnehmen einer Vorhangschiene für einen Vorhang zum Abtrennen mindestens zweier Bereiche in einer Kabine eines Fahrzeugs, mit zwei oder mehreren Verkleidungsteilen zum Verkleiden eines zwischen der Vorhangschiene und einer Decke der Kabine gebildeten Zwischenraums. Die erfindungsgemäße Anordnung zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch aus, dass zwischen den Verkleidungselementen zum Aufnehmen von Gegenständen ein Hohlraum ausgebildet ist, der über eine oder mehrere verschließbare Öffnungen zur Kabine zugänglich ist. In einer Weiterbildung ist in dem Hohlraum ferner eine Rolle integriert, über die der Vorhang auf- oder abrollbar ist und leicht verstaut werden kann. Vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Anordnung ist insbesondere, dass das Raumangebot in der Kabine durch Verwendung des Hohlraums oberhalb der Vorhangschiene optimiert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Aufnahme eines Vorhangs in einer Kabine eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Derartige Anordnungen, die auch unter den Begriffen „Curtain Header” bekannt sind, werden beispielsweise in einer Flugzeugkabine dazu verwendet, eine Vorhangschiene aufzunehmen und gleichzeitig eine blickdichte und/oder lichtdichte Abtrennung zwischen der Oberkante eines in der Vorhangschiene geführten Trennvorhangs und der darüber befindlichen Kabinendecke zu schaffen. Üblicherweise weist die Anordnung auch als „Header Panel” bekannte Verkleidungswände auf, die einen Zwischenraum zwischen der Vorhangschiene und der Kabinendecke auf beiden Seiten bis mindestens zu der Oberkante des Vorhangs verdecken. Die Verkleidungswände haben oftmals keine weitergehende Funktion, so dass der zwischen den Verkleidungswänden entstehende Raum verschwendet wird. Beispielsweise werden in
DE 20 2007 013 134 U1 undDE 195 26 525 C1 Vorrichtungen zum Unterteilen von Flugzeuginnenräumen gezeigt. - Üblicherweise wird ferner der in der Vorhangschiene geführte Vorhang zum Öffnen seitlich gerafft und mittels Druckknöpfen bzw. Magnetverschlüssen beispielsweise an einer Trennwand oder anderen Einbauteilen so genannten Monumenten wie z. B. Flugzeugküchen („Galleys”) oder Flugzeugtoiletten („Lavatories”) befestigt. Dies ist unvorteilhaft, da beispielsweise ein geraffter Vorhang permanent sichtbar bleibt, störend im Raum steht und unschön anzusehen ist. Ein geraffter Vorhang muss ferner so verstaut werden, dass ein Fluchtweg im Evakuierungsfall nicht beeinträchtigt wird. Ein Vorhang verdeckt außerdem unter Umständen Funktionssichtteile, wie zum Beispiel Monitore für das Bordunterhaltungssystem („In Flight Entertainment”, IFE), so dass durch die Besatzung immer wieder Kompromisslösungen beim Verstauen des Vorhangs gewählt werden.
- Die Aufgabe der Erfindung ist, eine Anordnung zur Aufnahme eines Vorhangs vorzuschlagen, bei der der Vorhang so verstaut werden kann, dass er nicht im Raum steht, im Evakuierungsfall keine Behinderung darstellt und bei der der zwischen den seitlichen Verkleidungswänden oberhalb einer in der Anordnung befindlichen Vorhangschiene entstehende Raum effizient genutzt werden kann.
- Die Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Aufgabe wird ferner durch eine Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung und ein Flugzeug mit der erfindungsgemäßen Anordnung nach den nebengeordneten unabhängigen Ansprüchen gelöst.
- Im Gegensatz zum Stand der Technik wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung vorgeschlagen, den Innenraum zwischen den oberhalb der Vorhangschiene angebrachten Verkleidungsteilen als weiteres Staufach zu nutzen. In diesem Staufach können zahlreiche Dinge untergebracht werden, die – möglichst ausschließlich – von den Flugbegleitern verwendet werden können. Beispielhaft könnten dies etwa Demo-Kits zum Vorführen des An- und Abschnall-Vorgangs, Erste-Hilfe-Ausrüstung, Decken und Kissen, Schwimmwesten, so wie persönliche Habseligkeiten und dergleichen sein. Die erfindungsgemäße Anordnung weist bei Bereitstellung eines solchen zusätzlichen Staufachs mindestens eine Klappe auf, die den Zugang zum Innenraum des Staufachs ermöglicht. Die Betätigung der Klappe oder der Klappen kann dabei optional auf mechanischem, elektrischem, pneumatischem oder hydraulischem Weg erfolgen. Es sind zahlreiche Varianten von Staufächern denkbar, wie etwa ein Staufach mit Scherensystem-betätigter Klappe an der Staufachunterseite, ein Staufach mit einer scharnierbetätigten Seitenklappe, ein insgesamt oder teilweise verschwenkbares Staufach und ein Staufach nach dem Falltürprinzip mit nach unten öffnenden Klappen.
- Die erfindungsgemäße Anordnung kann schließlich auch dazu verwendet werden, den Vorhang nach Art des Rollladenprinzips aufzurollen. Dazu könnte der Vorhang auf einer Art Rolle oder Walze mit integrierter Vorhangschiene angebracht sein, die durch Drehbewegung um ihre Längsachse den Vorhang nach oben einzieht. Eine Variante dieses Ausführungsbeispiels ist ebenfalls nach dem Prinzip eines Rollladens aufgebaut, jedoch durch einen gänzlich oberhalb der Kabinendecke angeordneten Rollladenkasten realisiert. Dazu entfällt insgesamt die Notwendigkeit, bei der erfindungsgemäßen Anordnung Seitenverkleidungsteile und damit einen Hohlraum zu schaffen, denn die erfindungsgemäße Anordnung verschwindet gänzlich oberhalb der Kabinendecke. Dies ermöglicht völlig neue Möglichkeiten für das Interieurdesign der Kabine und schafft ein neues Raumgefühl für die Passagiere. Die andere Variante dieses Ausführungsbeispiels sieht ebenfalls vor, eine Rolle oder Walze nach dem Rollladenprinzip zum Aufrollen des Vorhanges zu verwenden. Der Unterschied zum obigen Ausführungsbeispiel ist der Ort der Walzenaufnahme. Wie bei dem Header Panel mit Staufachfunktion wird der Innenraum zwischen der Deckenkontur und der Austrittsöffnung für den Vorhang – der durch Seitenverkleidungsteile begrenzt wird – als Aufbewahrungsort der Rolle oder Walze genutzt.
- Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert. Gleiche Objekte werden durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet. Es zeigen:
-
1 : eine Anordnung zum Aufnehmen und Verkleiden eines Vorhangs in einer Flugzeugkabine aus dem Stand der Technik; -
2 : ein erstes Ausfürhrungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung; -
3a bis3e : Abwandlungen des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung und -
4 : ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung. - Die Anordnung zur Aufnahme und Verkleidung eines Vorhangs in einer Flugzeugkabine ist üblicherweise, wie in
1 dargestellt, aufgebaut. An Über-Kopf-Staufächern (so genannten „Hatracks”)2 und4 , die sich an der Seite bzw. in der Mitte der Kabine befinden, sind Trennwände6 und8 angeordnet, die sich im Wesentlichen bis zum Boden der Kabine erstrecken. Zwischen den beiden Trennwänden6 und8 verläuft ein Vorhang10 , der an einer verkleideten Vorhangschiene (dem so genannten „Header Panel” oder „Curtain Header”, s. o.)12 geführt wird und zum blickdichten Verschließen eines Gangs zwischen den Trennwänden6 und8 dient. Diese verkleidete Vorhangschiene12 wird durch Seitenverkleidungsteile14 verkleidet, die sich im Wesentlichen von der Oberkante des Vorhangs bzw. mindestens der Unterkante der Vorhangschiene nach oben hin bis zur Kabinendecke erstrecken. Dadurch wird eine Abtrennung zwischen verschiedenen Kabinenbereichen, die beispielsweise verschiedene Klassenaufteilungen aufweisen, bereitgestellt. - In
2 wird ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung gezeigt, bei dem ein zwischen den beiden Seitenverkleidungsteilen14 ausgebildeter Hohlraum16 zum Aufbewahren von verschiedenen Gegenständen nutzbar gemacht wird. Diese Gegenstände können beliebiger Art sein, aufgrund der Lage der erfindungsgemäßen Anordnung sollten dies jedoch bevorzugt Dinge sein, die der Benutzung durch das Kabinenpersonal vorbehalten sind. - Zum Öffnen des Hohlraums
16 zum Entnehmen von Objekten oder zum Bestücken könnten etwa die in den3a bis3e gezeigten exemplarischen Öffnungsprinzipien Anwendung finden. Die gezeigten Prinzipien sind jedoch nicht als beschränkend anzusehen und dienen nur als Beispiele. - In
3a wird etwa eine erfindungsgemäße Anordnung gezeigt, bei der eine durch zwei seitlich angeordnete Scheren17 betätigte Klappe18 nach unten hin in Richtung des Kabinenfußbodens ausgefahren werden kann. Da sich an der erfindungsgemäßen Anordnung auch die Vorhangschiene12 befindet, die erfindungsgemäße Anordnung in Kabinenlängsrichtung zu unterteilen, so dass ein vom Gang aus gesehen vorderes und hinteres Staufach entsteht, von denen jedes mit einer Scherensystem-betätigten Klappe ausgerüstet ist. - Eine relativ einfache Methode zum Öffnen des Hohlraums
16 zur Kabine zeigt3b , bei dem die Seitenwand14 eine Seitenklappe20 an zwei Scharnieren schwenkbar gelagert ist. Die Scharniere22 befinden sich in dieser Darstellung exemplarisch an der zum Vorhang gerichteten Unterseite der Seitenverkleidung14 und erlauben das Öffnen der Klappe20 in Richtung zum Kabinenfußboden hin. - Die erfindungsgemäße Anordnung aus
3c weist ein separates Innenfach24 auf, das um eine Drehachse26 aufgeschwenkt werden kann, die beispielhaft parallel zur größten Erstreckung der erfindungsgemäßen Anordnung und an einer Kante der Unterseite verläuft. - In
3d wird eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung vorgestellt, die ebenfalls ein Innenfach28 aufweist, welches jedoch um eine Drehachse30 schwenkbar ist, die im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse26 aus3c und an einem zur Kabinenwand gerichteten Seite der erfindungsgemäßen Anordnung verläuft. - Schließlich zeigt
3e ein weiteres Öffnungsprinzip, bei dem die erfindungsgemäße Anordnung eine Art Falltüren32 aufweist, welche um senkrecht zur Flugzeuglängsachse verlaufende Achsen34 aufschwenkbar sind. - Bei den dargestellten Öffnungsprinzipien ist zu beachten, dass insbesondere bei nach unten zum Kabinenfußboden hin verschwenkbaren Klappen oder Innenfächern zum Sichern vor selbsttätigem Öffnen entsprechende Rast-, Schnapp- oder Verriegelungsmechanismen an der erfindungsgemäßen Anordnung angebracht werden sollten.
- In einer Abwandlung der präsentierten Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Anordnung kann der Hohlraum
16 zwischen den Verkleidungsteilen14 ganz oder teilweise auch dazu genutzt werden, um den Vorhang10 über eine Art Rollladenprinzip innerhalb des Hohlraums16 zu verstauen. In4 wird dargestellt, dass der Vorhang10 in einem Vorhangkasten36 verstaut werden könnte, der in seinen Grundabmessungen dem Hohlraum16 entspricht. Das Prinzip könnte durch einen Vorhangkasten abgewandelt werden, der wie ein Rollladenkasten38 oberhalb der Kabinendecke angeordnet ist, aus dem der Vorhang10 austreten kann und durch eine Öffnung in der Kabinendecke in die Kabine gelangt. Bei beiden Prinzipien wird der Vorhang durch eine Walze bzw. Rolle40 auf- oder abgerollt, in der gleichzeitig eine Vorhangführungsschiene42 integriert ist. Der Antrieb der Rolle40 kann dabei manuell oder automatisch beispielsweise über einen Elektromotor erfolgen. Aus optischen Gründen kann in der Kabine ein faltiger Vorhang44 verwendet werden, wie er in der linken Darstellung aus4 ersichtlich ist, der jedoch keine Auswirkungen auf die Wirkungsweise des dargestellten Prinzips hat. Bei der Verwendung eines faltigen Vorhangs müsste allerdings die Walze bzw. Rolle angepasst werden wie mit der Rolle46 in4 auf der linken Seite ersichtlich. Sie besitzt dann keine glatte Oberfläche wie das für den glatten Vorhang10 verwendete Pendant40 , sondern ist durch ihre geriffelte Form an die Falten des Vorhangs44 angepasst. - Die erfindungsgemäße Anordnung hat den großen Vorteil, dass zusätzlicher Stauraum geschaffen wird, ohne das bisherige Raumangebot zu reduzieren, Notfall-Ausrüstung (zum Beispiel Schwimmwesten für Kinder, Erste-Hilfe-Ausrüstung) kann gut erreichbar in einem Staufach über dem Vorhang eines Gangs gelagert werden, bisheriger Stauraum („Hatracks” etc.) kann anderweitig genutzt werden und die Kabinennutzbarkeit wird insgesamt aufgewertet.
-
- 2
- Über-Kopf-Staufach (Hatrack)
- 4
- Über-Kopf-Staufach (Hatrack)
- 6
- Trennwand
- 8
- Trennwand
- 10
- Vorhang
- 12
- verkleidete Vorhangschiene (Curtain Header)
- 14
- Seitenwand
- 16
- Hohlraum
- 18
- scherenbetätigte Klappe
- 20
- Seitenklappe
- 22
- Scharniere
- 24
- separates Innenfach
- 26
- Drehachse
- 28
- Innenfach
- 30
- Drehachse
- 32
- Falltüren
- 34
- Schwenkachsen
- 36
- Vorhangkasten
- 38
- Rollladenkastenartiger Vorhangkasten
- 40
- Rolle/Walze für glatten Vorhang
- 42
- Vorhangschiene
- 44
- Vorhang
- 46
- Rolle/Walze für geriffelten Vorhang
Claims (11)
- Anordnung zum Aufnehmen einer Vorhangschiene (
42 ) für einen Vorhang (10 ,44 ) zum Abtrennen mindestens zweier Bereiche in einer Kabine eines Fahrzeugs, mit zwei oder mehreren Verkleidungsteilen (14 ) zum Verkleiden eines zwischen der Vorhangschiene (42 ) und einer Decke der Kabine gebildeten Zwischenraums, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Verkleidungsteilen (14 ) zum Aufnehmen von Gegenständen ein Hohlraum (16 ) ausgebildet ist, der über eine oder mehrere verschließbare Öffnungen zur Kabine zugänglich ist. - Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen durch Öffnungsklappen (
18 ,20 ,32 ) verschließbar sind. - Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Hohlraum (
16 ) eine Rolle (46 ) zum Auf- und Abrollen des Vorhangs (10 ,44 ) angeordnet ist. - Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (
46 ) eine geriffelte Form zur Aufnahme eines korrespondierend geformten, Falten aufweisenden, Vorhangs (44 ) aufweist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 2–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsklappen (
18 ,20 ,32 ) scherenbetätigt zum Kabinenfußboden hin ausfahrbar sind. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung ein Innenfach (
24 ,28 ) aufweist, das zum Öffnen und Schließen an einer Achse (26 ,30 ) schwenkbar gelagert ist. - Anordnung nach einem der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungsklappen (
18 ,20 ,32 ) an einem oder mehreren Scharnieren (22 ) schwenkbar gelagert sind. - Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung Verriegelungsmittel zum lösbaren Verriegeln der Öffnungsklappen (
18 ,20 ,32 ) aufweist. - Verwendung einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1–8 in einer Kabine eines Fahrzeugs.
- Verwendung nach Anspruch 9, wobei das Fahrzeug ein Flugzeug ist.
- Flugzeug mit mindestens einer Anordnung nach einem der Ansprüche 1–8.
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