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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines doppelwandigen
Bechers bei dem ein hülsenförmiger Außenmantel
aus einem Papiermaterial auf einen vorgefertigten Innenbecher axial
aufgeschoben und befestigt wird, wobei der hülsenförmige Außenmantel
vor dem Aufschieben aus einem flachliegenden Zuschnitt durch Verbinden
der Enden des Zuschnitts geformt wird, und wobei die Enden des Zuschnitts
durch einen in begrenzten Bereichen des Außenmantels aufgetragenen
Klebstoff verbunden werden. Die Erfindung betrifft ferner ein mit
diesem Verfahren hergestellten Becher.
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Ein
Verfahren dieser Art ist durch die
DE 198 40 841 A1 Stand der Technik. Auf einem
flachliegenden Zuschnitt wird in einem begrenzten Bereich ein Kaltleim
als Klebstoff aufgetragen. Die Enden des Zuschnitts werden zusammengeklebt,
so dass eine Hülse entsteht. Diese Hülse wird
als Außenmantel auf einen vorgefertigten Innenbecher aufgeschoben. Durch
die Stabilität des hülsenförmig vorgefertigten Außenmantels
kann zwischen dem Außenmantel und dem Innenmantel des Bechers
einen im Wesentlichen ringförmiger Luftraum gebildet werden,
wobei sich Außenmantel und Innenmantel entlang des Luftraumes
nicht berühren. Die Dicke des im Wesentlichen ringförmigen
Luftraums kann durch eine sprunghafte Aufweitung im oberen Bereich
des Innenmantels vergrößert werden, so dass die
Isolationswirkung des Bechers verbessert ist.
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Durch
die Verwendung von Kaltleim als Klebstoff zum Verbinden der Enden
des Zuschnitts des Außenmantels kann der Außenmantel
aus einem sehr preisgünstigen Papiermaterial hergestellt
werden. Die Zuschnitte für den Außenmantel können
aus einschichtigem Papiermaterial ohne zusätzliche Kunststoffbeschichtung
bestehen. Im Gegensatz zu dem Innenbecher dessen Papiermaterial
auf der den Innenraum bildenden Seite eine Kunststoffbeschichtung
aufweist, kommt der Außenmantel nicht mit der einzufüllenden
Flüssigkeit in Kontakt. Es ist also ein unbeschichtetes
Papiermaterial ausreichend, um die Isolationswirkung des doppelwandigen
Bechers zu erreichen.
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Das
Verkleben der Enden des Zuschnitts mit Kaltleim begrenzt jedoch
die Arbeitsgeschwindigkeit der Herstellvorrichtung, da der Kaltleim
eine relativ lange Zeit benötigt, bis er abbindet. Die
Enden des Zuschnitts müssen deshalb relativ lange zusammengepresst
bleiben, damit die Klebeverbindung sich nicht sofort wieder löst.
Außerdem ist die Verarbeitung von Kaltleim aufwendig, da
Kaltleim häufig Viskositätsschwankungen aufweist,
die eine präzise Dosierung der aufgetragenen Leimmenge
verhindern. Durch übermäßigen Leimauftrag
kommt es zu Verschmutzung der Herstellmaschine, so dass die Maschine
zum Reinigen häufig stillgesetzt werden muss.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Herstellen eines doppelwandigen Bechers zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass beim Verbinden der Enden
des Zuschnitts zu einem hülsenförmigen Außenmantel
ein thermoplastisches Material als Klebstoff verwendet wird.
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Ein
thermoplastisches Material, wie beispielsweise ein Schmelzklebstoff
bzw. ein sogenannter Hotmelt, lässt sich mit definierter
Viskosität sehr präzise in begrenzten Bereichen
des Außenmantels auftragen und bindet beim Zusammenpressen
der Enden sehr schnell ab. Hierdurch kann die Geschwindigkeit bei
der Herstellung des doppelwandigen Bechers stark erhöht
werden. Außerdem wird die Herstellmaschine nicht durch
unpräzise dosierten Klebstoff verunreinigt, so dass die
häufigen Reinigungsarbeiten entfallen. Der Schmelzklebstoff
wird vor dem Verbinden der Enden des Zuschnitts zu einem hülsenförmigen
Außenmantel auf begrenzte Bereiche des Zuschnitts in flüssiger
Form aufgetragen. Die Enden des Zuschnitts brauchen nur für
sehr kurze Zeit zusammengepresst werden, um sicher und stabil verklebt
zu sein.
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In
Ausgestaltung kann als thermoplastisches Material auch ein Siegellack
verwendet werden. Der Siegellack kann in einem dem eigentlichen
Herstellverfahren des doppelwandigen Bechers oder aber mindestens
in einem dem Formen des Außenmantels vorgelagerten Schritt
auf den flachliegenden Zuschnitt aufgetragen werden. Der Siegellack
kann beispielsweise in Form eines Streifens auf ein Ende des Zuschnitts
aufgebracht werden, bevor der Zuschnitt der Herstellmaschine für
den doppelwandigen Becher zugeführt wird. Das Aufbringen
des Siegellackes kann zum Beispiel in einer Druckmaschine erfolgen.
Der Siegellack hat sich somit auf dem flachliegenden Zuschnitt bereits
verfestigt und behindert die Zuführung des Zuschnitts in
der Becherherstellmaschine nicht. Beim Verbinden der Enden des Zuschnitts
zu dem hülsenförmigen Außenmantel wird der
Siegellack wieder erwärmt, so dass die Enden nach kurzem
Aneinanderpressen miteinander verklebt sind. Ein Aufbringen von
Siegellack vor der Zuführung der Zuschnitte für
den Außenmantel in die Becherherstellmaschine hat den großen
Vorteil, dass in der Becherherstellmaschine keinerlei Auftragseinrichtungen
und Dosiereinrichtungen für Klebstoff vorhanden sein müssen.
Jegliche Verschmutzung der Becherherstellmaschine durch Klebstoff
kann dadurch wirkungsvoll verhindert werden. Der Siegellack kann
sehr sparsam in begrenzten Bereichen des Außenmantels,
wo er zur Verbindung benötigt wird, aufgetragen werden.
Neben den Enden des Zuschnitts kann auch die Befestigung des hülsenförmigen
Außenmantels am Innenbecher durch ein thermoplastisches
Material als Klebstoff bewirkt werden. Hierzu kann ein Streifen
von Siegellack entlang einer bogenförmig gekrümmte
Kante des Zuschnitts aufgebracht sein.
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Ein
weiterer Vorteil der Verwendung von Siegellack als thermoplastisches
Material zum Verbinden des Außenmantels ist, dass in der
Becherherstellmaschine Vorrichtungen zum Verbinden der Enden des
Zuschnitts verwendet werden können, wie sie in ähnlicher
Weise auch zum Verbinden des Innenmantels bei der Herstellung des
Innenbechers eingesetzt werden. Die Zuschnitte für den
Außenmantel mit dem in den begrenzten Bereichen aufgedruckten
Siegellack lassen sich im Prinzip genauso verarbeiten, wie die mit
Polyethylen-Folie beschichteten Zuschnitte für den Innenbecher.
Derartige Siegel-Vorrichtungen sind an sich bekannt, so dass an dieser
Stelle auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet wird.
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Der
Innenbecher kann an sich beliebig gestaltet sein. Er kann beispielsweise
aus einem Papiermaterial bestehen. Der Innenbecher kann aber auch
ein Kunststoffbecher sein. Auch für den Außenmantel
sind unterschiedliche Ausgestaltungen möglich. Der Außenmantel
kann beispielsweise aus einem glatten Papiermaterial oder auch aus
einem gewellten Papiermaterial bestehen.
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Die
Verwendung eines thermoplastischen Materials als Klebstoff für
den hülsenförmigen Außenmantel ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn der Innenbecher eine sprunghafte Durchmesserveränderung
in Form einer Schulter im oberen Bereich des Innenmantels aufweist.
Die sprunghafte Aufweitung befindet sich dicht unterhalb einer Mundrolle
des Innenbechers, so dass zwischen der Aufweitung und der Mundrolle
ein schmaler Bereich zur Befestigung des Außenmantels verbleibt.
Dieser Bereich zur Befestigung des Außenmantels liegt üblicherweise oberhalb
des Niveaus der in den Becher einzufüllenden heißen
Flüssigkeit. Unterhalb der sprunghaften Durchmesser-Veränderung
befindet sich zwischen dem Außenmantel und dem Innenmantel
ein im wesentlichen ringförmiger Luftraum, entlang dem
sich Außenmantel und Innenmantel nicht berühren.
Auch die in Becherlängsachse verlaufende Verbindungsstelle
der Enden des Zuschnitts des hülsenförmigen Außenmantels
ist durch diesen Luftraum von dem mit der heißen Flüssigkeit
in Kontakt stehenden Innenmantel beabstandet. Es besteht also keine
Gefahr, dass die mit thermoplastischem Material verklebten Verbindungen
am Außenmantel sich durch das Einfüllen von heißer
Flüssigkeit in den doppelwandigen Becher wieder lösen.
Aus der nicht gattungsgemäßen
EP 1 785 370 A1 ist die
Verwendung eines Schmelzklebstoffs zur vorläufigen Befestigung
eines Außenmantels an einem Innenbecher beschrieben. Der
Außenmantel wird nicht zu einer Hülse verklebt, sondern
direkt um den Mantel des Innenbechers gewickelt und dort angeklebt.
Zur dauerhaften Fixierung wird zusätzlich zu dem Schmelzklebstoff
ein Kaltleim auf den Außenmantel aufgetragen. Die Nachteile
der Verwendung von Kaltleim wurden oben bereits beschrieben. Der
Kaltleim ist bei der Ausführung der
EP 1 785 370 A1 notwendig,
da sich die durch den Schmelzklebstoff hergestellte Verbindung zwischen dem
Innenmantel und dem Außenmantel beim Einfüllen
von heißer Flüssigkeit in den Becher wieder lösen
kann und die Gefahr besteht, dass der Außenmantel durch
die Eigenspannung des Papiermaterials aufspringt und vom Innenbecher
abfällt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
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Es
zeigen:
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1 einen
teilweise dargestellten doppelwandigen Becher im Längsschnitt,
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2 einen
verkleinert dargestellten flachliegenden Zuschnitt für
einen hülsenförmigen Außenmantel des
doppelwandigen Bechers der 1,
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3A und 3B jeweils
eine entlang der Schnittfläche III-III der 1 geschnittene
Ansicht,
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4 bis 7 jeweils
Ansichten ähnlich 1 auf unterschiedliche
Formvarianten des doppelwandigen Bechers.
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Der
in 1 dargestellte doppelwandige Becher 1 besteht
im Wesentlichen aus einem Innenbecher 2 mit einem befüllbaren
Innenraum 3 und einem Außenmantel 4.
Der befüllbare Innenraum 3 des Innenbechers 2 wird
durch einen konischen Innenmantel 5 und einen topfförmigen
Boden 6 gebildet. Die offene Seite des topfförmigen
Bodens 6 ist so angeordnet, dass sie von der Füllöffnung
des Bechers 1 abgewandt ist. Der Boden 6 ist mit
seiner Wandung im Bereich des geringeren Umfangs des Innenmantels 5 flüssigkeitsdicht
mit diesem durch eine Zarge 7 verbunden. Im Bereich der
Zarge 7 ist das Material des Innenmantels 5 um
die Wandung des Bodens 6 herumgelegt und nach innen eingeschlagen.
Der Innenmantel 5 weist an seinem oberen Rand, also in
dem Bereich des größeren Umfangs, eine nach außen
gebördelte Mundrolle 8 auf, die die Füllöffnung
umgibt.
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Die
Eigenschaft „konisch” des Innenmantels 5 ist
dabei so zu verstehen, dass sich der Innenmantel 5 in dem
in 1 dargestellten Längsschnitt von der
Mundrolle 8 zu dem Boden 6 verjüngt.
Es ist dabei unerheblich, welche Form der Innenmantel 5 im Querschnitt
aufweist. Der Innenmantel 5 kann im Querschnitt beispielsweise
kreisrund, oval oder auch rechteckig mit abgerundeten Ecken sein.
Der Innenbecher hat im Falle eines runden Querschnitts des konischen
Innenmantels 5 eine kegelstumpfähnliche Form,
während er im Falle eines rechteckigen Querschnitts eine
eher pyramidenstumpfartige Form aufweist.
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Die
Zarge 7 kann bevorzugt wenigstens in einem Bereich entlang
ihres Umfangs eine nach außen ragende Aufweitung 9 aufweisen.
Die Aufweitung 9 kann sich alternativ auch nur über
einen unteren Teilbereich der Zarge 7 erstrecken. Ein unterer
Rand der Aufweitung 9 an der Zarge 7 bildet eine
Standfläche für den Becher 1. Der Becher
steht bei Gebrauch auf seiner Standfläche, die durch die
Aufweitung 9 vergrößert ist. Dadurch
ist ein Umkippen des Bechers 1 erschwert. Die Aufweitung 9 ist
bevorzugt entlang des Umfangs der Zarge 7 umlaufend gestaltet.
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Bei
Bechern 1 aus Papiermaterial ist die Zarge 7 ein
sehr wichtiges Element des Bechers 1. Die Zarge 7 ist
notwendig für die Verbindung zwischen dem Innenmantel 5 und
dem Boden 6. Das Material des Bodens 6 ist mit
dem Material des Innenmantels 5 im Bereich der Zarge 7 verklebt
oder versiegelt um wenigstens für einen gewissen Zeitraum
flüssigkeitsdicht zu sein. Unter dem Begriff „Papiermaterial” aus dem
der Boden 6 und der Innenmantel 5 besteht, können
dabei unterschiedliche Materialien verstanden werden, die wenigstens
eine Schicht aus Papier, Pappe oder Karton aufweisen. Zusätzlich
kann das Material eine oder mehrere Schichten aus Kunststoff und/oder
Aluminium aufweisen. Bevorzugt ist das Papiermaterial auf der den
Innenraum 3 begrenzenden Seite mit einer dünnen
Kunststoffschicht, vorzugsweise aus Polyethylen, beschichtet. Im
Gegensatz zu reinem Kunststoffmaterial ist die Formbarkeit und insbesondere
die Dehnbarkeit von derartigen Papiermaterial eingeschränkt.
Bei zu starker Verformung kann das Papiermaterial selbst oder auch
die vorgesehene Beschichtung reißen, so dass die Dichtigkeit
beeinträchtigt ist. Bei Bechern 1 aus Papiermaterial
ist deshalb die Zarge 7 ein wesentliches Konstruktionsmerkmal,
auf das nicht verzichtet werden kann.
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Der
Innenmantel 5 kann vorteilhafterweise im Bereich unterhalb
der Mundrolle 8 eine sprunghafte Größenveränderung
in Form einer Schulter 10 aufweisen, die sich vom Boden 6 zur
Mundrolle 8 gesehen als sprunghafte Querschnittserweiterung
darstellt. Zwischen der Mundrolle 8 und der Schulter 10 befindet
sich auf der Außenfläche des Innenmantels 5 eine
Anlagefläche 11 für den Außenmantel 4.
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Damit
mehrere doppelwandige Becher 1 gut gestapelt und leicht
wieder entstapelt werden können, kann als Mittel zum Stapeln
eine Sicke 12 in den Innenmantel 5 eingeformt
sein, auf der sich die Aufweitung 9 der Zarge 7 eines
in den Innenraum 3 einzusetzenden gleichartigen Bechers 1 abstapelt.
Es wird dadurch verhindert, dass sich die gestapelten Becher 1 ineinander
verkeilen.
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Der
Außenmantel 4 kann unterschiedlich gestaltet sein.
Zwei mögliche Gestaltungen des Außenmantels 4 sind
in den 3A und 3B dargestellt. In 3A ist
ein glatter Augenmantel 4 zu erkennen, der den Innenmantel 5 in
einem gleichmäßigen Abstand umgibt. In 3B ist
ein gewellter Außenmantel 4 dargestellt. Der im
Wesentlichen ringförmige Luftraum 13 hat dadurch
eine wechselnde Breite. Je nach Anforderung kann vorgesehen sein,
dass die dem Innenmantel 5 am nächsten liegenden
Bereiche des Außenmantels 4 noch einen geringen
Abstand zum Innenmantel 5 aufweisen oder alternativ den
Innenmantel 5 berühren, so dass sich der Außenmantel 4 am
Innenbecher 2 abstützt und eine verbesserte Stabilität
des doppelwandigen Bechers 1 entsteht.
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Für
die Herstellung eines doppelwandigen Bechers 1 wird ein
in an sich bekannter Art und Weise vorgefertigter Innenbecher 2 verwendet.
Dieser vorgefertigte Innenbecher 2 wird mit einem hülsenförmigen
Außenmantel 4 verbunden, so dass zwischen dem
Außenmantel 4 und dem Innenmantel 5 des
Bechers 1 ein im Wesentlichen ringförmiger Luftraum 13 gebildet
wird, entlang dem sich Außenmantel 4 und Innenmantel 5 nicht
berühren. Dabei kann die Aufweitung 9 vor oder
nach dem Aufschieben des Außenmantels 4 geformt
werden. Der Luftraum 13 hat eine gute Isolationswirkung,
so dass der doppelwandige Becher 1 auch mit einer in den
Innenraum 3 eingefüllten sehr heißen
Flüssigkeit problemlos in der Hand gehalten werden kann.
Am unteren Ende des Außenmantels 4 ist eine nach
innen gerichtete Einrollung 14 vorgesehen, mit der sich
der Außenmantel 4 am Innenbecher 2 abstützt.
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Zu
Herstellung des Außenmantels 4 wird ein in 2 dargestellter
flachliegender Zuschnitt 15 verwendet. Der Zuschnitt 15 hat
etwa die Form eines Segmentes aus einem Kreisring mit zwei bogenförmigen
Kanten 16 und 17 und zwei geraden Enden 17 und 18.
Im Gegensatz zu dem Boden 6 und dem Innenmantel 5 besteht
der Zuschnitt 15 für den Außenmantel 4 aus
einem unbeschichteten Papiermaterial, da der Außenmantel
bei der Benutzung des Bechers 1 nicht mit der einzufüllenden
Flüssigkeit in Kontakt kommt. Aus Gründen des
Umweltschutzes ist es vorteilhaft, die Menge des kunststoffbeschichteten
Papiermaterials an dem doppelwandigen Becher 1 zu minimieren.
Der doppelwandige Becher 1 wird üblicherweise
als Einwegbecher für Heißgetränke verwendet
und nach einmaligem Gebrauch entsorgt. Je weniger Kunststoff der
Becher 1 enthält, desto besser ist das Papiermaterial
wiederverwertbar.
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Der
Zuschnitt 15 wird um einen konischen Dorn gewickelt und
das Ende 18 wird mit dem Ende 19 überlappend
verbunden. Zur Verbindung der beiden Enden 18 und 19 wird
auf das Ende 18 in einem begrenzten Bereich ein thermoplastisches
Material als Klebstoff aufgetragen. Der begrenzte Bereich am Ende 18 des
Zuschnitts 15, in dem das thermoplastische Material als
Klebstoff aufgetragen wird, ist in 2 durch
die mit dem Bezugszeichen 20 versehene Schraffur gekennzeichnet.
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Für
das Verbinden der Enden 18 und 19 des Zuschnitts 15 zu
dem hülsenförmigen Außenmantel 4 sind
zwei unterschiedliche thermoplastische Materialien als Klebstoff
besonders geeignet. Zum einen kann als thermoplastisches Material
ein Schmelzklebstoff verwendet werden. Der Schmelzklebstoff wird
vor dem Verbinden der Enden 18 und 19 auf den begrenzten
Bereich 20 des Zuschnitts 15 in flüssiger Form
aufgetragen. Hierzu kann eine Dosiervorrichtung vorgesehen sein,
die den Schmelzklebstoff mit definierter Temperatur durch eine Düse
auf den Zuschnitt 15 aufträgt. Anschließend
wird das Ende 19 über den Bereich 20 am
Ende 18 gelegt und damit verpresst. Dabei kühlt
der Schmelzklebstoff ab und die Enden 18 und 19 sind
innerhalb kürzester Zeit sicher miteinander verbunden.
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Als
besonders vorteilhafte Alternative kann auch ein Siegellack als
thermoplastisches Material verwendet werden. Der Siegellack wird
mit einer Druckmaschine auf den flachliegenden Zuschnitt 15 im
Bereich 20 aufgedruckt und verfestigt sich dort. Vorgefertigte
Zuschnitte 15 mit dem aufgebrachten Siegellack im Bereich 20 können
dann bei der Herstellung des doppelwandigen Bechers 1 in
der Becherherstellmaschine verarbeitet werden, ohne dass in der
Becherherstellmaschine ein weiterer Klebstoffauftrag erforderlich
ist. Der Zuschnitt 15 mit dem vorher aufgebrachten Siegellack
im Bereich 20 wird um einen Dorn gewickelt, wobei das Ende 19 über
den Bereich 20 am Ende 18 gelegt wird. Unter kurzzeitiger
Wärmeeinwirkung werden die Enden 18 und 19 aneinander
gepresst, so dass der Siegellack wieder erwärmt wird, und
dadurch das Ende 19 mit dem Ende 18 verklebt.
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Nach
dem Verbinden der Enden 18 und 19 des Zuschnitts 15 zu
einem hülsenförmigen Außenmantel 4 mit
dem thermoplastischen Material als Klebstoff, wird an der bogenförmigen
Kante 17 die nach innen gerichtete Einrollung 14 geformt,
und der hülsenförmige Außenmantel 4 wird
von dem Dorn abgenommen. Anschließend wird der hülsenförmige Außenmantel 4 in
axialer Richtung auf den vorgefertigten Innenbecher 2 von
unten her aufgeschoben und am Innenbecher 2 befestigt.
Die Befestigung des Außenmantels 4 am Innenbecher 2 erfolgt
dadurch, dass ein Bereich an der oberen Kante 16 des Außenmantels 4 sich
an die Anlagefläche 11 des Innenmantels 5 anlegt.
Je nach Art des verwendeten thermoplastischen Materials als Klebstoff
kann die Befestigung des hülsenförmigen Außenmantels 4 am
Innenbecher 2 ebenfalls unterschiedlich durchgeführt
werden. Bei der Verwendung eines Schmelzklebstoffs wird der Schmelzklebstoff
in flüssiger Form entweder auf den Außenmantel 4 im
Bereich der oberen Kante 16 aufgetragen oder auf die Anlagefläche 11 des
Innenbechers auftragen, bevor der Außenmantel 4 von unten
auf den Innenbecher 2 geschoben wird. Nach Aufschieben
des Außenmantels 4 auf den Innenbecher 2 kann
der Außenmantel 4 noch mit dem Innenmantel 5 im
Bereich zwischen der Schulter 10 und der Mundrolle 8 verpresst
werden.
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Bei
der Verwendung eines Siegellackes als thermoplastisches Material
ist auf dem Zuschnitt 15 entlang der bogenförmigen
Kante 16 analog zu dem Bereich 20 am Ende 18 ein
begrenzter Bereich 21 vorgesehen, in dem Siegellack aufgetragen
ist. Der Bereich 21 befindet sich nach Verbinden der Enden 18 und 19 des
Zuschnitts auf der Innenseite des hülsenförmigen
Außenmantels 4 und kommt nach dem Aufschieben
des Außenmantels 4 in Kontakt mit der Anlagefläche 11 des
Innenbechers 2. Zum Verbinden des Außenmantels 4 mit
dem Innenbecher 2 wird nun der Außenmantel 4 und
der Innenmantel 5 im Bereich 11 mit dem dazwischenliegenden
Siegellack unter Wärmeeinwirkung verpresst und versiegelt.
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Ein
Verpressen des Außenmantels 4 und des Innenmantels 5 im
Bereich 11 mit dem dazwischen liegenden thermoplastischen
Material als Klebstoff kann je nach Anforderung unterschiedlich
durchgeführt werden. Vorteilhaft kann ein über
den gesamten Umfang des Bechers 1 durchgehendes Verpressen sein,
so dass eine stabile Verbindung zwischen Außenmantel 4 und
Innenbecher 2 entsteht. Es kann jedoch auch ausreichend
sein, den Außenmantel und den Innenmantel 5 nur
in lokal begrenzten Bereichen innerhalb des Bereiches 11 zu
verpressen, so dass der Außenmantel 4 nicht entlang
des gesamten Umfangs des Bechers 1 mit dem Innenbecher 2 verbunden
ist. Für eine solche Variante kann es vorteilhaft sein,
auch das thermoplastische Material nur in denjenigen Bereichen aufzutragen,
die später auch verpresst werden. Im Falle eines Schmelzklebstoffs kann
es beispielsweise ausreichend sein, diesen lediglich punktförmig
aufzutragen, bevor der Außenmantel 4 von unten
auf den Innenbecher 2 geschoben wird. Bei der Verwendung
von Siegellack kann vorgesehen sein, dass nur in Teilbereichen des
Bereiches 21 entlang der bogenförmigen Kante 16 des Zuschnitts 15 ein
Siegellack aufgetragen ist. Die für die Herstellung des
doppelwandigen Bechers 1 benötigte Menge an thermoplastischen
Material kann dadurch minimiert werden.
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Zur
Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung sind in den 4 bis 7 unterschiedliche Ausgestaltungen
von doppelwandigen Bechern 1 dargestellt. Gleiche Bezugszeichen
kennzeichnen gleiche Teile wie in den 1 und 2.
Die in Bezug auf die 1 und 2 gemachten
Erläuterungen gelten analog, so dass auf eine wiederholte
Beschreibung verzichtet werden kann. Insbesondere kann der Außenmantel 4 die
in den 3A und 3B dargestellten
Varianten einer glatten oder einer gewellten Form annehmen.
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In 4 ist
ein doppelwandiger Becher 1 dargestellt, der sich von dem
Becher der 1 darin unterscheidet, dass
die Zarge 7 den konischen Innenmantel 5 ohne Aufweitung
fortsetzt. Die Einrollung 14 des Außenmantels 4 ist
nicht platt gedrückt und stützt sich ebenfalls
am Außenumfang des Innenmantels 5 ab.
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Bei
dem doppelwandigen Becher 1 der 5 wurde
im Vergleich zu dem Becher der 4 auf die
Schulter 10 unterhalb der Mundrolle 8 verzichtet.
Der Innenmantel 5 des Innenbechers 2 verläuft mit
durchgehend gleichbleibendem Neigungswinkel vom Boden 6 bis
zur Mundrolle 8. Da sich die Anlagefläche 11 des
hülsenförmigen Außenmantels 4 bei dem
Becher der 5 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
in den Innenraum 3 einzufüllenden heißen Flüssigkeit
befindet, besteht keine Gefahr, dass der thermoplastische Klebstoff
am Außenmantel 4 durch die Wärmeinwirkung
wieder weich wird.
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In 6 ist
ein doppelwandiger Becher 1 dargestellt, der einen Innenbecher 2 aus
einem Kunststoffmaterial aufweist. Bei dem Innenbecher 2 aus
Kunststoffmaterial ist der Innenmantel 5 und der Boden 6 einteilig
geformt. Es ist keine Zarge 7 wie bei den Innenbechern 2 aus
Papiermaterial notwendig. Anstatt einer Mundrolle 8 weist
der Innenbecher 2 der 6 einen
Flansch 22 auf, der an den Innenmantel 5 am oberen
Rand angeformt ist. Unterhalb des Flansches 22 ist eine
Schulter 10 angeordnet. Zwischen dem Flansch 22 und
der Schulter 10 befindet sich die Anlagefläche 11 für
den Außenmantel 4.
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In 7 ist
eine Variante eines doppelwandigen Bechers 1 dargestellt,
bei der der Innenbecher 2 wie der Innenbecher 2 der 6 aus
Kunststoff besteht. Der Innenmantel 5 gemäß 7 weist
zwischen Boden 6 und Flansch 22 einen konstanten
Neigungswinkel auf, der nicht durch Schultern oder Sicken unterbrochen
ist. Der Außenmantel 4 liegt unterhalb des Flansches 22 im
Bereich einer Anlagefläche 11 und mit einer Einrollung 14 am
unteren Ende des Außenmantels 4 an dem Innenmantel 5 des
Innenbechers 2 an.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19840841
A1 [0002]
- - EP 1785370 A1 [0011, 0011]