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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft allgemein Verbrennungsvorrichtungen und insbesondere
Emissionskontrollsysteme, die verwendet werden, um eine Beseitigung
von Quecksilber aus Rauchgasen, die während einer Kohleverbrennung
erzeugt werden, zu ermöglichen.
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Während eines
typischen Verbrennungsprozesses, z. B. innerhalb eines Ofens oder
Kessels, wird eine Strömung
von Verbrennungsgasen oder Rauchgasen produziert. Bekannte Verbrennungsgase
enthalten Verbrennungsprodukte, die Kohlenstoff, Flugasche, Kohlendioxid,
Kohlenmonoxid, Wasser, Wasserstoff, Stickstoff, Schwefel, Chlor
und/oder Quecksilber, einschließlich,
jedoch nicht ausschließlich
enthalten.
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Quecksilber,
Hg, ist ein flüchtiges
Metall, das als ein Luftschadstoff während einer Kohleverbrennung
erzeugt werden kann. Das während
der Verbrennung aus Kohle freigesetzte Quecksilber wird leicht in
ein Aerosol überführt und
kann durch Luft befördert
werden. Durch Luft befördertes
Quecksilber kann global wandern, bevor es sich in den Erdboden und
ins Wasser ablagert. In der Umgebung abgelagertes Quecksilber bildet
einen beständigen
und toxischen Schadstoff, der sich in der Nahrungsmittelkette ansammeln
kann. So kann z. B. Quecksilber innerhalb von Mikroorganismen in
Methylquecksilber umgewandelt werden, und der Konsum kontaminierter Fische
kann einen Hauptweg bilden, auf dem Menschen Methylquecksilber ausgesetzt
werden. Methylquecksil ber kann für
den Menschen giftig sein und mit Störungen des Nervensystems, Komata,
einer Herzerkrankung und Tod in Verbindung stehen. Die Beeinträchtigungen
durch Methylquecksilber können außerdem für Kinder
und Frauen im gebärfähigen Alter
schwerwiegender sein.
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Quecksilber-Emissionen
aus mit Kohle befeuerten Energieanlagen bzw. Kraftwerken sind Gegenstand
von Regierungsregulierungen. Die Kontrolle von Quecksilber-Emissionen
wird durch die verschiedenen Formen, die Quecksilber in Verbrennungsrauchgasen
annehmen kann, kompliziert. So ist z. B. Quecksilber bei Verbrennungstemperaturen im
Rauchgas in seiner elementaren Form, Hg0, vorhanden, die schwierig
zu kontrollieren sein kann, weil elementares Quecksilber leicht
flüchtig
und nicht reaktionsfähig
ist. Quecksilber reagiert mit Kohlenstoff, wenn sich Rauchgase unter
1000°F abkühlen, und solche
Reaktionen können
Quecksilber in seine sehr reaktionsfähige oxidierte Form, Hg+2, überführen. Quecksilber
kann auch in Flugasche und/oder anderen Rauchgasteilchen unter Bildung
von an Teilchen gebundenem Quecksilber, Hgp, absorbiert werden.
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Da
Quecksilber mehrere Formen annehmen kann, kontrollieren bekannte
Kontrolltechnologien die Quecksilber-Emission nicht für alle Kohletypen
und für
alle Verbrennungsofenkonfigurationen effektiv. Einige bekannte Quecksilber-Kontrolltechnologien
nutzen die Reaktivität
von Quecksilber mit Kohlenstoff und benutzen Kohlenstoff als ein
Quecksilber-Sorptionsmittel zur Bildung oxidierten Quecksilbers.
Kohlenstoff kann in quecksilberhaltiges Rauchgas in Form von Aktivkohle
injiziert oder während
des Verbrennungsprozesses in Folge unvollständiger Kohleverbrennung in
situ gebildet werden. Weiter kann Kohlenstoff in Gegenwart von Chlor,
Cl, die Oxidation des elementaren Quecksilbers verstärken. Im Rauchgas
kann Quecksilber in seine oxidierte Form, Hg+2, umgewandelt werden
und mit chlorhaltigen Verbindungen unter Bildung von Quecksilber(II)chlorid,
HgCl2, reagieren. An sich ist das Ausmaß der Quecksilberoxidation
im Rauchgas allgemein höher für Kohlen
mit höherem
Chlorgehalt, wie bituminöse Kohlen,
und geringer für
Kohlen mit geringerem Chlorgehalt, wie Kohlen geringerer Qualität.
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Die
Wirksamkeiten der am meisten verfügbaren Quecksilberemissions-Kontrolltechnologien hängen von
der Quecksilberart im Rauchgas ab. Oxidiertes Quecksilber ist wasserlöslich und
kann unter Anwendung bekannter Nass-Entschwefelungssysteme (Nasswäscher) aus
dem Rauchgas entfernt werden. Zumindest etwas teilchengebundenes
Quecksilber kann unter Verwendung bekannter Teilchen-Sammelsysteme
oder -Auffangsysteme aus dem Rauchgas entfernt werden. Elementares Quecksilber
ist schwieriger zu entfernen als oxidiertes Quecksilber und/oder
teilchengebundenes Quecksilber, weil elementares Quecksilber unreaktiv ist
und als solches aus dem Rauchgas nicht mit Nass-Entschwefelungssystemen
oder Teilchen-Sammelsystemen entfernt werden kann.
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Eine
bekannte Quecksilber-Kontrolltechnologie injiziert ein Sorptionsmittel, üblicherweise
Aktivkohle, in die Rauchgasströmung,
damit diese mit darin enthaltenem Quecksilber reagiert. Weil Kohlenstoff
bei Temperaturen unterhalb von 350°F reaktionsfähiger mit Quecksilber ist,
wird aktivierter Kohlenstoff typischerweise stromaufwärts einer
Teilchen-Sammelvorrichtung, wie einer elektrostatischen Ausfällungsvorrichtung
(eines elektrostatischen Filters) oder eines Gewebefilters, injiziert.
Oxidiertes Quecksilber ist die am einfachsten entfernbare Art von
Quecksilber und kann durch Injizieren eines Sorptionsmittels gebildet
werden. Als ein Resultat ist die Wirksamkeit der Quecksilberbeseitigung
um so größer, je
höher der
Anteil des oxidierten Quecksilbers in dem Rauchgas ist. In Abhängigkeit
von der Konfiguration zur Sorptionsmittelinjektion und der Kohleart
liegt die Wirksamkeit der Quecksilberentfernung typischerweise im
Bereich von 40% bis 90% der Entfernung von Quecksilber-Emissionen.
Die Kosten des Einsatzes von Aktivkohle für die Quecksilberkontrolle
können
jedoch hoch sein, so dass die Quecksilber-Emissionskontrolle durch
die mit der Entfernung verbundenen Kosten als solche beeinflusst
werden kann.
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Quecksilber
kann auch durch Umsetzen mit Kohlenstoff in kohlenstoffreiche Flugasche,
die in situ in dem Verbrennungsprozess gebildet wird, aus dem Rauchgas
entfernt werden. Flugasche mit hohem Kohlenstoffgehalt wird während der
Verbrennung bituminöser
Kohlen in der Kohle-Nachverbrennung und gestuften Luftzufuhr erzeugt
und kann ein wirksames Quecksilber-Sorptionsmittel bilden. Andere Kohlen,
wie, z. B., Powder River Basin (PRB)- und Lignit-Kohlen, werden
als minderwertige Kohlen angesehen, und sie repräsentieren an sich einen signifikanten
Teil des Kohleenergiemarktes. Solche Kohlen haben häufig einen
geringen Schwefelgehalt, der das Problem der Schwefeldioxid-Emissionen
löst, können jedoch
auch einen geringen Chlorgehalt aufweisen. Das Quecksilber in minderwertigen
Kohlen kann an sich wegen des Mangels an Chlor und der Anwesenheit
anderer Bestandteile, die die Quecksilberoxidation zu unterdrücken neigen,
nicht oxidiert werden. Infolgedessen ist das während der Verbrennung freigesetzte
Quecksilber in erster Linie elementares Quecksilber. Wegen der hohen
Reaktivität
minderwertiger Kohlen hat außerdem
Flugasche aus der Verbrennung solcher Kohlen üblicherweise einen geringen
Kohlenstoffgehalt. Die Kohle-Nachverbrennung und abgestufte Luftzufuhr,
die typischerweise den Kohlenstoffgehalt in einer Flugasche von
bituminösen
Kohlen erhöhen,
erhöhen
den Kohlenstoffgehalt in Flugasche bei minderwertigen Kohlen jedoch nicht
signifikant. Die Quecksilberentfernung durch Reaktionen mit Koh lenstoff
in Flugasche mag daher als solche nicht wirksam sein, da eine solche
Flugasche keine ausreichende Menge an Kohlenstoff aufweist, mit
dem das Quecksilber reagieren kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt ist ein Verfahren zur Reduktion einer in Rauchgasen, die
durch die Verbrennung von Kohle erzeugt werden, enthaltenen Menge
an Quecksilber geschaffen. Das Verfahren enthält ein Verbrennen einer Menge
an Kohle und einer Menge an Luft in einem primären Verbrennungsbereich, so
dass in den Rauchgasen eine Flugasche gebildet wird, die Kohlenstoff
und elementares Quecksilber enthält,
ein Zuführen
von Luft zu dem primären
Verbrennungsbereich in einer derartigen Weise, dass ein Teil der
Luft zu einem Oberluft-Ausbrennbereich stromabwärts von dem primären Verbrennungsbereich
geleitet wird, um eine Steigerung einer Menge des Kohlenstoffgehaltes
in der Flugasche zu ermölichen,
ein Kühlen
der Rauchgase, um eine Oxidation des elementaren Quecksilbers unter Verwendung
des Kohlenstoffgehaltes in der Flugasche zu unterstützen, und
ein Injizieren eines Sorptionsmittels in die Rauchgase, um eine
weitere Reduktion der Quecksilbermenge in den Rauchgasen zu unterstützen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Kohle gefeuerten
Kraftwerks geschaffen. Das Verfahren enthält ein Einspeisen einer Menge
an Kohle und einer Menge an Luft in einen primären Verbrennungsbereich, eine
Verbrennung der Kohle und der Luft in einer derartigen Weise, dass
in den Rauchgasen, die während
des Verbrennungsprozesses erzeugt werden, eine Flugasche gebildet
wird, die Kohlenstoff und elementares Quecksilber enthält, eine
Zuführung
von Luft zu dem primären
Verbrennungsbereich in einer derartigen Weise, dass ein Teil der
Luft zu einem Oberluft-Ausbrennbereich stromabwärts von dem primären Verbrennungsbereich
geleitet wird, um eine Steigerung einer Größe des Kohlenstoffgehaltes
in der Flugasche zu ermöglichen,
ein Kühlen
der Rauchgase, um eine Oxidation des elementaren Quecksilbers innerhalb
des Konvektionsdurchgangs unter Verwendung des Kohlenstoffgehaltes
in der Flugasche zu ermöglichen,
und eine Injektion einer Menge eines Sorptionsmittels in die Rauchgase,
um eine weitere Oxidation von Quecksilber zu ermöglichen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist eine Kohle gefeuerte Feuerungsanlage geschaffen.
Die Feuerungsanlage enthält
einen Ofen, der eine Verbrennungszone zur Verbrennung von darin
aufgenommener Kohle und Luft aufweist, so dass Rauchgase, die während des
Verbrennungsprozesses erzeugt werden, Kohlenstoff und elementares
Quecksilber enthalten, einen Konvektionsdurchgang, der in Strömungsverbindung
mit dem Ofen verbunden ist, wobei der Konvektionsdurchgang konfiguriert
ist, um Rauchgase hindurch zu leiten, einen Kühlmittelinjektor, der mit dem
Konvektionsdurchgang gekoppelt ist, wobei der Injektor konfiguriert
ist, um ein Kühlmittel
in den Konvektionsdurchgang hinein zu injizieren, um eine Verringerung
einer Temperatur der Rauchgase zu ermöglichen, und einen Sorptionsmittelinjektor, der
mit dem Konvektionsdurchgang verbunden ist, wobei der Sorptionsmittelinjektor
konfiguriert ist, um ein Sorptionsmittel in den Konvektionsdurchgang
hinein zu injizieren, um eine Oxidation von Quecksilber zu ermöglichen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine schematische Ansicht eines beispielhaften Kraftwerksystems.
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2 zeigt
eine grafische Darstellung unter Veranschaulichung beispielhafter
Auswirkungen einer Verbrennung mit gestufter Luftzufuhr und der Temperatur
einer elektrostatischen Ausfällungsvorrichtung
bzw. eines elektrostatischen Filters (ESP, Electrostatic Precipitator)
auf die Quecksilberoxidation.
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3 zeigt
eine grafische Darstellung unter Veranschaulichung beispielhafter
Auswirkungen eines stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnisses auf
die Quecksilberbeseitigung in einer ESP, die bei einer Temperatur
von ungefähr
270°F arbeitet.
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4 zeigt
eine grafische Darstellung unter Veranschaulichung beispielhafter
Auswirkungen eines Überschusses
an O2 auf die Quecksilberoxidation.
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5 zeigt
eine grafische Darstellung unter Veranschaulichung beispielhafter
Auswirkungen einer Erhöhung
des Kohlenstoffgehaltes in der Flugasche oder des Glühverlustes
auf die Quecksilberoxidation.
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6 zeigt
eine grafische Darstellung unter Veranschaulichung beispielhafter
Auswirkungen der Verbrennung mit gestufter Luftzufuhr und der Sorptionsmittelinjektion
auf die Quecksilberoxidation.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
eine schematisierte Ansicht eines beispielhaften Energieerzeugungssystems
bzw. Kraftwerksystems 10, das allgemein einen Ofen 12, eine
Teilchenkontrollvorrichtung 14 und einen Abgasschacht bzw.
Schornstein 16 enthält.
Insbesondere enthält
der Ofen 12 in der beispielhaften Ausführungsform eine Verbrennungszone 18,
die einen primären
Verbrennungsbereich 20, einen Nachverbrennungsbereich 22 und
einen Oberluft/Ausbrennbereich 24 enthält. Alternativ kann der Ofen 12 ein „gleichmäßig brennender" Ofen sein, in dem
die Verbrennungszone 18 keinen Nachverbrennungsbereich 22 und/oder
Ausbrennbereich 24 aufweist. Der primäre Verbrennungsbereich 20 kann
mehrere Brennstoffinjektoren oder Brenner 28 enthalten,
die mit einer vorbestimmten Menge an Brennstoff 30 aus einem
Brennstoffeinlass 44 und einer vorbestimmten Menge an Luft 32 aus
einem Lufteinlass 33 versorgt werden. Eine (nicht veranschaulichte)
Luft-Brennstoff-Steuerungseinrichtung steuert die Menge der Luft 32 und
die Menge des Brennstoffs 30, die den Brennern 28 zugeführt werden.
In der beispielhaften Ausführungsform
kann der Brennstoff 30 in Form von Kohle 34 vorliegen,
die von einer Brennstoffquelle 31, wie beispielsweise einer
Kohlenmühle,
ohne darauf beschränkt
zu sein, zugeführt
wird. Insbesondere ist die Kohle 34 in der beispielhaften
Ausführungsform pulverisiert
bzw. Staubkohle und kann beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich, eine
bituminöse
Kohle, eine Powder River Basin (PRB)-Kohle, eine Lignitkohle und/oder
irgendeine andere geeignete Kohle sein, die dem Ofen 12 ermöglicht,
in der hierin beschriebenen Weise zu funktionieren. Alternativ kann der
dem System 10 zugeführte
Brennstoff 30 irgendein anderer geeigneter Brennstoff sein,
wie beispielsweise Öl,
Erdgas, Biomasse, Abfall oder irgendein anderer fossiler oder erneuerbarer
Brennstoff, der dem Ofen 12 ermöglicht, in der hierin beschriebenen
Weise zu funktionieren, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Außerdem bezeichnet
der Ausdruck „Steuerungseinrichutung", wie er hier verwendet
wird, in weitem Sinne einen Prozessor, einen Computer bzw. Rechner,
einen Mikrocontroller, einen Mikrocomputer, eine programmierbare
Steuerung, eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung oder
irgendeine sonstige programmierbare Schaltung. In dem hier verwendeten
Sinne kann der Ausdruck „Prozessor" jedes beliebige
programmierbare System, einschließlich Systeme, die Mikrocontroller, Schaltungen
mit reduziertem Befehlssatz (RISC, Reduced Instruction Set Circuits),
anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs, Application Specific
Integrated Circuits), Logikschaltungen und irgendwelche sonstigen
Schaltungen verwenden, oder einen Prozessor umfassen, der in der
Lage ist, die hier beschriebenen Funktionen auszuführen. Die vorstehend
angegebenen Beispiele sind lediglich beispielhafter Natur und sollen
folglich in keiner Weise die Definition und/oder Bedeutung des Ausdrucks „Prozessor" beschränken.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
befindet sich der Nachverbrennungsbereich 22 stromabwärts von
dem primären
Verbrennungsbereich 20 und empfängt eine vorbestimmte Menge
eines Nachverbrennungs-Brennstoffs 38, der unter Verwendung eines
Nachverbrennungs-Brennstoffinjektors 40 darin eingespritzt
wird. In der beispielhaften Ausführungsform
wird der Nachverbrennungsbrennstoff 38, beispielsweise
Kohle 34, dem Nachverbrennungs-Brennstoffinjektor 40 durch
eine Folge von Brennstoffabsperrventilen 42 zugeführt. Alternativ kann
der Nachverbrennungs-Brennstoffinjektor 40 den Brennstoff 30 von
einer anderen Quelle als der Brennstoffquelle 31 empfangen,
und der Brennstoff kann ein etwas anderer Brennstoff als die Kohle 34 sein.
Beispielsweise kann der Nachverbrennungsbrennstoff 38,
der durch die Injektoren 40 injiziert wird, in einer alternativen
Ausführungsform
irgendein anderer geeigneter Brennstoff, wie beispielsweise, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Öl,
Erdgas, Biomasse, Abfall oder irgendein sonstiger fossiler oder
erneuerbarer Brennstoff, sein. Wie in größeren Einzelheiten nachstehend
beschrieben, wird die vorbestimmte Menge des Nachverbrennungsbrennstoffs 38 in
der beispielhaften Ausführungsform
in den Ofen 12 injiziert, und sie ist ausgewählt, um
ein gewünschtes
stöchiometrisches
Luft-Brennstoff-Verhältnis
in der Verbrennungszone 18 zu erreichen und/oder aufrechtzuerhalten.
Das stöchiometrische Verhältnis (SR,
Stoichiometric Ratio) in dem Ofen ist als das Verhältnis der
tatsächlichen
Sauerstoffkonzentration, O2, zu der tatsächlichen
Brennstoffkonzentration 30 in dem Ofen 12 oder
als das tatsächliche
Luft-Brennstoff-Verhältnis
dividiert durch eine Luft-Brennstoff-Konzentration, die dazu führt, dass im
Wesentlichen der gesamte Sauerstoff und Brennstoff verbraucht wird,
oder als das Luft-Brennstoff-Verhältnis unter
stöchiometrischen
Bedingungen definiert.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
liegt der Ausbrennbereich 24 stromabwärts des Nachverbrennungsbereichs 22 in
der Verbrennungszone 18 und empfängt Oberluft 26, die
darin von wenigstens einem Oberluftinjektor 27 injiziert
wird. In der beispielhaften Ausführungsform
ist der Oberluftinjektor 27 mit dem Lufteinlass 33 in
Strömungsverbindung gekoppelt.
Insbesondere wird im Betrieb eine vorbestimmte Menge der Oberluft 26 in
die Ausbrennzone 24 durch den Injektor 27 injiziert.
Alternativ kann der Ausbrennbereich 24 die Oberluft 26 von
einer anderen Quelle als dem Lufteinlass 33 empfangen.
Die Menge der dem Bereich 24 zugeführten Oberluft 26 ist
ausgewählt,
um zu ermöglichen,
ein gewünschtes endgültiges stöchiometrisches
Verhältnis des
Systems in dem Ofen 12 zu erreichen und/oder aufrechtzuerhalten.
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Das
System 10 enthält
ferner mehrere Wärmetauscher 48 stromabwärts von
der Verbrennungszone 18. In der beispielhaften Ausführungsform
enthalten die Wärmetauscher 48 mehrere
(nicht veranschaulichte) Brennstoffzellen, die mit einem (nicht veranschaulichten)
Energieversorgungsnetz elektrisch verbunden sein können. Ein
Kanal oder Konvektionsdurchgang 50 erstreckt sich stromabwärts von
den Wärmetauschern 48 und
ist in Strömungsverbindung
zwischen dem Ofen 12 und der Teilchenkontrollvorrichtung
(PCD, Particle Control Device) 14 eingekoppelt. Außerdem enthält der Konvektionsdurchgang 50 in
der beispielhaften Ausführungsform einen
Sorptionsmittelinjektor 60 und einen Kühlmittelinjektor 70.
Alternativ kann der Konvektionsdurchgang 50 lediglich den
Kühlmittelinjektor 70 enthalten.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
kann die Teilchenkontrollvorrichtung 14 durch eine elektrostatische
Ausfällungsvorrichtung
bzw. ein elektrostatisches Filter (ESP) gebildet sein. Alternativ
kann die PCD 14 ein Gewebeententstauber oder -filter zum Auffangen
von Flugasche enthaltendem oxidiertem Quecksilber und/oder teilchengebundenen
Quecksilber sein. Die PCD 14 enthält einen Einlass 52 und
einen Auslass 54 und ist in Strömungsverbindung mit dem Schacht 16 gekoppelt.
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Während eines
Betriebs des Systems 10 wird der Brennstoff 30 dem
System 10 von der Brennstoffquelle 31 zugeführt. In
der beispielhaften Ausführungsform
tritt der Brennstoff 30 in das System 10 durch
den Brennstoffeinlass 44 ein, und die Luft 32 wird
dem System 10 durch den Lufteinlass 33 zugeführt. Der
primäre
Verbrennungsbereich 20 empfängt eine vorbestimmte Menge
an Brennstoff und Luft, wie sie durch die Steuerungseinrichtung
gesteuert wird, zur Verbrennung unter Verwendung der Brenner 28. Der
primäre
Verbrennungsbereich 20 zündet das Brennstoff/Luft-Gemisch,
was Verbrennungs- oder Rauchgase 46 erzeugt. In der beispielhaften
Ausführungsform
werden die Rauchgase 46 stromabwärts von dem primären Verbrennungsbereich 20 in
den Nachverbrennungsbereich 22 geleitet. Eine vorbestimmte,
durch die Steuerungseinrichtung gesteuerte Menge des Nachverbrennungsbrennstoffs 38 wird
in den Nachverbrennungsbereich 22 durch die Nachverbrennungsinjektoren 40 injiziert.
Die Menge des Nachverbrennungsbrennstoffs 38 ist ausgewählt, um eine
brennstoffreiche Umgebung in dem Nachverbrennungsbereich 22 zu
erzeugen. An sich wird in dem Nachverbrennungsbrennstoff 38 ein
kleinerer prozentualer Anteil des Kohlenstoffs verbrannt, was eine
Steigerung oder Optimierung des Glühverlustes (LOI, Loss-On-Ignition)
unterstützt
und eine Erzeugung einer Flugasche mit hohem Kohlenstoffgehalt in den
Rauchgasen 46 ermöglicht.
Das Quecksilber oxidiert leichter in einer Flugasche, die einen
hohen Kohlenstoffgehalt aufweist.
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Die
Rauchgase 46, die durch das System 10 erzeugt
werden, werden stromabwärts
von dem Wiederverbrennungsbereich 22 in den Ausbrennbereich 24 geleitet.
Eine vorbestimmte Menge der Oberluft 26 wird unter Verwendung
des Ausbrenninjektors 27 in den Ausbrennbereich 24 injiziert.
In der beispielhaften Ausführungsform
ist die Menge der Oberluft 26 ausgewählt, um im Wesentlichen eine
Vervollständigung
der Verbrennung des Brennstoffs 30 und des Wiederverbrennungsbrennstoffs 38 zu
ermöglichen, was
eine Reduktion von Verunreinigungen in den Rauchgasen 46,
wie beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich, Stickoxiden, NOx und/oder Kohlenmonoxid, CO, ermöglicht.
In der beispielhaften Ausführungsform
ist die Menge der injizierten Oberluft 26 insbesondere
derart ausgewählt,
dass sie ein vollständiges
Aus brennen des Kohlenstoffs in der Flugasche zu verhindern ermöglicht.
Infolgedessen erzeugt das System 10 Rauchgase 46,
die einen Kohlenstoffgehalt in der Flugasche von etwa 0,1% bis etwa
0,4% aufweisen. Wie in größeren Einzelheiten nachstehend
beschrieben, ermöglicht
eine Steigerung einer Menge des Kohlenstoffgehaltes in der Flugasche
eine Steigerung des Quecksilbereinfangs durch die Flugasche.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
verlassen die Rauchgase 46 die Verbrennungszone 18 und
treten in mehrere Wärmetauscher 48 ein.
Die Wärmetauscher 48 übertragen
Wärme von
den Rauchgasen 46 auf ein (nicht veranschaulichtes) Fluid,
um eine Erhitzung des Fluids zu ermöglichen. In einer Ausführungsform
kann das erhitzte Fluid Dampf erzeugen, der verwendet werden kann,
um unter Verwendung bekannter Energieerzeugungsverfahren und -systeme,
wie beispielsweise einer (nicht veranschaulichten) Dampfturbine,
Leistung zu erzeugen. Alternativ können die Wärmetauscher 48 Wärme von
den Rauchgasen zu einer (nicht veranschaulichten) Brennstoffzelle übertragen,
die zur Erzeugung von Leistung verwendet wird. Die resultierende
Leistung kann zu einem (nicht veranschaulichten) Energieversorgungsnetz
geliefert werden.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
strömen
die Rauchgase 46 von den Wärmetauschern 48 zu
einem Konvektionsdurchgang 50. Während die Rauchgase 46 durch
den Konvektionsdurchgang 50 strömen, werden die Rauchgase 46 auf
eine Temperatur abgekühlt,
die kleiner ist als eine Verbrennungstemperatur der Rauchgase 46.
Insbesondere werden die Rauchgase 46 innerhalb des Durchgangs 50 in der
beispielhaften Ausführungsform
durch Umgebungsluft, Wasser und/oder irgendein sonstiges geeignetes
(nicht veranschaulichtes) Wärmeübertragungsfluid
konvektiv gekühlt.
In der beispielhaften Ausführungsform
werden die Rauchgase 46 auf eine Temperatur abgekühlt, die
dem Quecksilber ermöglicht,
mit dem Kohlenstoff in der Flugasche zu reagieren, beispielsweise,
jedoch nicht darauf beschränkt, eine
Temperatur unterhalb von 350°F,
um oxidiertes Quecksilber zu bilden. Das Quecksilber kann ferner mit
Elementen und/oder Verbindungen in den Rauchgasen 46 reagieren,
um teilchengebundenes Quecksilber zu bilden.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
injiziert ein Sorptionsmittelinjektor 60 eine vorbestimmte Menge
eines Sorptionsmittels in den Konvektionsdurchgang 50.
In der beispielhaften Ausführungsform ist
das Sorptionsmittel Aktivkohle. Alternativ kann das Sorptionsmittel
irgendein anderes geeignetes Element und/oder eine andere geeignete
Verbindung sein. Das Sorptionsmittel ist konfiguriert, um mit jedem
in den Rauchgasen 46 vorhandenen Quecksilber zu reagieren.
Insbesondere wird das Sorptionsmittel in der beispielhaften Ausführungsform
in den Konvektionsdurchgang 50 unter Verwendung des Sorptionsmittelinjektors 60 injiziert.
Alternativ wird das Sorptionsmittel nicht in den Konvektionsdurchgang 50 injiziert,
so dass das Quecksilber in den Rauchgasen 46 als solches
nur mit Elementen und/oder Verbindungen reagiert, die in den Rauchgasen 46 vorhanden
sind. In der beispielhaften Ausführungsform
fördert
das Sorptionsmittel eine Reaktion zwischen dem Sorptionsmittel und
Quecksilber, das in den Rauchgasen 46 vorhanden ist, um
Quecksilberoxid und/oder teilchengebundenes Quecksilber zu bilden.
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Ein
Kühlmittelinjektor 70 injiziert
eine vorbestimmte Menge eines Kühlmittels
in den Konvektionsdurchgang 50. Wie in größeren Einzelheiten nachstehend
beschrieben, ermöglicht
das Kühlmittel eine
Reduktion einer Temperatur der Rauchgase, die in die PCD 14 eintreten,
und reduziert dadurch die Temperatur der PCD 14. In der
beispielhaften Aus führungsform
ist das Kühlmittel
Wasser, das zerstäubt
und in den Konvektionsdurchgang 50 eingespritzt wird. Alternativ
kann das Kühlmittel
durch Umgebungsluft gebildet sein. Insbesondere ermöglicht das
Kühlmittel
in der beispielhaften Ausführungsform eine
Reduktion der Temperatur der Rauchgase 46 und der PCD 14 bis
auf eine Temperatur zwischen etwa 310°F und etwa 250°F. In der
beispielhaften Ausführungsform
unterstützen
die reduzierten Temperaturen der Rauchgase 46 und der PCD 14 eine Reaktion
zwischen dem in den Rauchgasen 46 vorhandenen Quecksilber
und der Flugasche. Insbesondere hilft die reduzierte Temperatur
der Rauchgase 46 und der PCD 14, das Auffangen
natürlichen Quecksilbers
auf der Flugasche zu verbessern. Infolgedessen wird es ermöglicht,
die Menge des in den Konvektionsdurchgang 50 injizierten
Sorptionsmittels im Vergleich zu einem System, das die Temperatur der
Rauchgase und der Filtervorrichtung ESP nicht reduziert, zu verringern.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
strömen
die Rauchgase 46 und das Sorptionsmittel durch den Konvektionsdurchgang 50 zu
der PCD 14. In einer alternativen Ausführungsform kann das System 10 ferner
eine (nicht veranschaulichte) Aschenausbrenneinheit und/oder eine
(nicht veranschaulichte) Quecksilberauffangeinheit enthalten, die
mit der PCD 14 gekoppelt ist bzw. sind. Die Aschenausbrenneinheit
ermöglicht
ein Entfernen von Kohlenstoff aus den Rauchgasen 46, was
Quecksilber aus der Flugasche desorbiert. Die Quecksilberauffangeinheit
ist mit der Aschenausbrenneinheit gekoppelt und kann Aktivkohle
oder irgendein sonstiges geeignetes Reagens enthalten, um durch
die Ausbrenneinheit desorbiertes Quecksilber aufzufangen. Das System 10 kann
ferner einen (nicht veranschaulichten) Nasswäscher und/oder einen (nicht
veranschaulichten) Trockenwäscher
stromabwärts
von der PCD 14 enthalten. Eine derartige Komponente beseitigt
oxidiertes Quecksilber und/oder teil chengebundenes Quecksilber aus
den Rauchgasen 46 und/oder sonstige Verbindungen und/oder
Elemente aus den Rauchgasen 46, wie beispielsweise Schwefeldioxid.
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Es
wurden beispielhafte Tests unter Verwendung einer (nicht veranschaulichten)
1,0 MMBTU/Stunde-Kessel-Simulatoreinrichtung (BSF) durchgeführt, um
die Auswirkungen der Kühlmittelinjektion
und Verbrennungsstufung auf die Quecksilberoxidation und -beseitigung
zu bestimmen. Die folgenden Testergebnisse und die BSF, in der die
Tests durchgeführt
worden sind, sind lediglich beispielhafter Natur und in keiner Weise
beschränkend.
Die BSF war gestaltet, um eine genaue Subskalen-Simulation (in reduziertem
Maßstab)
der Rauchgastemperaturen und -zusammensetzungen zu liefern, wie
sie in dem System 10 aufgefunden werden. Die während des
Tests verwendete BSF war konfiguriert, um Kohle 34 zu verbrennen,
und enthält
einen Brenner, einen vertikal nach unten brennenden Strahlungsofen, einen
horizontalen konvektiven Durchgang, der sich von dem Ofen aus erstreckt,
einen Schlauch- oder Gewebefilter und eine ESP. Der Brenner ist
ein Diffusionsbrenner mit variabler Verwirbelung und einem axialen
Brennstoffinjektor, und er wird benutzt, um die ungefähre Temperatur
und Gaszusammensetzung eines kommerziellen Brenners in einem Kessel der
Originalgröße, wie
z. B. dem System 10, zu simmulieren. Primäre Luft
wird axial injiziert, während
ein sekundärer
Luftstrom radial durch Verwirbelungsschaufeln injiziert wird, um
eine kontrollierte Brennstoff/Luft-Vermischung zu bewirken. Die
Verwirbelungszahl kann durch Einstellung des Winkels der Verwirbelungsschaufeln
kontrolliert werden. Zahlreiche Zugangsanschlüsse, die entlang einer Achse
der Einrichtung angeordnet sind, gestatten Zugang für zusätzliche
Ausrüstung,
wie beispielsweise Nachverbrennungs-Injektoren, zusätzliche
Injektoren, Oberluft-Injektoren und Sonden zur Probenentnahme. Der Strahlungsofen
ist aus acht modularen, mit feuerfestem Material ausgekleideten
Abschnitten mit einem Innendurchmesser von 22 Zoll und einer Gesamthöhe von 20
US-Fuß konstruiert.
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Der
Konvektionsdurchgang der BSF ist feuerbeständig ausgekleidet und enthält luftgekühlte Rohrbündel, die
die Supererhitzer- und Nacherhitzer-Abschnitte eines Kessels der
Originalgröße, wie z.
B. in dem System 10, simmulieren. Die Wärmeextraktion in dem Strahlungsofen
und dem Konvektionsdurchgang sind derart gesteuert, dass das Verweildauer-Temperatur-Profil
mit demjenigen eines typischen Kessels der Originalgröße, wie
z. B. des Systems 10, übereinstimmt.
Ein Saugpyrometer wird benutzt, um Ofengastemperaturen zu messen.
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Die
Teilchenkontrollvorrichtung für
die BSF war eine plattenartige elektrostatische Ausfällungsvorrichtung,
die drei elektronische Felder bzw. Gruppen enthält. Jedes elektrische Feld
bzw. jede elektrische Gruppe enthielt zwei Gasdurchgänge mit
drei parallelen Sammelplatten. Die Gasdurchgänge hatten eine Weite von etwa
4 Zoll. Der spezielle Sammelbereich der ESP betrug in etwa 450 Fuß2/1000 effektiver Kubikfuß pro Minute (ACFM). Die Rauchgasbehandlungszeit
in der ESP betrug ungefähr
10 Sekunden. Die Quecksilberkonzentration wurde an einem ESP-Einlass
und einem ESP-Auslass unter Verwendung eines (nicht veranschaulichten)
kontinuierlich arbeitenden Emissionsüberwachungssystems gemessen,
das in der Lage ist, sowohl elementares Quecksilber als auch die
gesamte Qecksilberkonzentration zu messen. Die Konzentration des
oxidierten Quecksilbers wird unter Verwendung der Differenz zwischen
der Gesamtquecksilberkonzentration und der elementaren Quecksilberkonzentration
bestimmt.
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Beispielhafte
Tests wurden mit und ohne gestufte Luftzuführung in der BSF ausgeführt. In
der beispielhaften Ausführungsform
wurden insbesondere Tests mit PRB-Kohle unter Grundbedingungen (Bezugsbedingungen)
und Oberluft-Stufung-Bedingungen
ausgeführt.
Außerdem
wurde das stöchiometrische
Verhältnis
SR in den Tests mit Luftstufung zwischen etwa 1,16 und etwa 0,7
festgelegt, was eine an Brennstoff arme Umgebung bzw. eine brennstoffreiche
Umgebung kennzeichnet. In den Bezugstests wurden der gesamte Brennstoff
und die gesamte Luft in eine Verbrennungszone ohne irgendeine gestufte
Luftzufuhr injiziert. In der beispielhaften Ausführungsform betrug das SR der
Bezugstests ungefähr
1,16, was etwa 3,2% Überschussluft
oder einer an Brennstoff armen Umgebung entspricht. In Oberlufttests
wurde jedoch ein Teil der Verbrennungsluft stromabwärts der
Verbrennungszone injiziert, so dass die Brennstoffverbrennung in
einer brennstoffreichen Umgebung erfolgte. Endgültiges überschüssiges O2 in
den Oberlufttests war das gleiche wie in den Bezugstests, obwohl
es in einigen Tests von etwa 2,2% bis etwa 4,2% überschüssiges O2 variierte.
Das stöchiometrische
Verbrennungsverhältnis (SR1)
in dem primären
Verbrennungsbereich und dem Nachverbrennungsbereich wurde durch
Einstellung der Strömugnsrate
der Verbrennungsluft durch den Brenner von 0,7 bis 1,16 verändert. Das
stöchiometrische
Verhältnis
(SR2) des endgültigen
Systems wurde durch Einstellung der Oberluftströmungsrate aufrechterhalten.
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2 zeigt
beispielhafte Auswirkungen der Temperatur der elektrostatischen
Filtervorrichtung (ESP) und der Verbrennugn mit Luftstufung auf
die Beseitigung von Quecksilber aus Rauchgasen, die während einer
Kohleverbrennung erzeugt werden. Insbesondere zeigt 2 in
der beispielhaften Ausführungsform,
dass die Quecksilberbeseitigung im Allgemeinen bei einer Verringerung
der ESP-Temperatur verbessert wird. Um jedes Maß der Quecksilberbeseitigung
zu bestimmen, wurde zuerst die Gesamtmenge des Quecksilbers, das
durch die Kohle in den Ofen eingebracht worden ist, unter Verwendung einer
Kohlezuführrate
und durch Bestimmung des Quecksilbergehaltes in der Kohle berechnet.
Die Kohlezuführrate
ist die Menge der Kohle pro Zeiteinheit, die dem Verbrennungsraum
zugeführt
wird. Die Quecksilberbeseitigung wurde anschließend als die Differenz zwischen
dem in der Kohle eingebrachten Quecksilber und dem in den Rauchgasen
an dem ESP-Auslass gemessenen Quecksilber bestimmt. Insbesondere
liefert 2 eine graphische Darstellung
beispielhafter Effekte des Bezugszustands und der Oberluftstufung
und der ESP-Temperatur auf die Entfernung von Quecksilber, das auf
der Oberfläche der
Flugasche oxidierte. Die Quecksilberentfernung unter Bezugsbedingungen
oder bei gleichmäßiger Feuerung
ist mit Quadraten dargestellt, während
die Quecksilberentfernung unter Verwendung der gestuften Oberluftzufuhr
mit Dreiecken dargestellt ist.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
wurde Kühlwasser
in den Konvektionsdurchgang der BSF eingespritzt, um die Temperatur
der Rauchgase und der PCD zu verringern. Bezugnehmend auf 2 betrug
die Quecksilberbeseitigung unter Bezugsbedingungen und bei ESP-Temperaturen
zwischen etwa 300°F
und etwa 310°F
für Systeme,
die PBR-Kohle verbrennen, etwa 15% bis etwa 20%. Außerdem zeigt 2,
dass sich die Quecksilberbeseitigung verbesserte, wenn die Tempeatur
der ESP reduziert worden ist. Insbesondere steigerte eine Reduktion
der ESP-Temperatur von etwa 310°F
auf etwa 250°F
in der beispielhaften Ausführungsform die
Quecksilberbeseitigung auf etwa 30% bis etwa 40%. Darüber hinaus
veranschaulicht 2 auch, dass die Quecksilberbeseitigung
mit Oberluftstufung und ESP-Temperaturen zwischen etwa 320°F und 260°F die Quecksilberbeseitigung
gegenüber
Bezugsbedingungen um etwa 15% bis etwa 20% verbesserte. Insbesondere
betrug die Quecksilberbeseitigung in einer Ausführungsform unter Verwendung der
Oberluftstufung und mit der ESP-Temperatur von etwa 260° ungefähr 50%.
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3 veranschaulicht
die Auswirkungen des stöchiometrischen
Verhältnisses
SR auf die Quecksilberbeseitigung. Insbesondere veranschaulicht 3 beispielhafte
Effekte des SR auf die Quecksilberbeseitigung mit einer ESP-Temperatur von etwa 270°F. In der
beispielhaften Ausführungsform
kann die Quecksilberbeseitigung unter reduzierten ESP-Temperaturen
durch Veränderung
des SR in der Verbrennungszone weiter verbessert werden. In der beispielhaften
Ausführungsform
entspricht ein SR von etwa 1,16 im Wesentlichen den Bezugsverbrennungsbedingungen,
in denen im Wesentlichen die gesamte Luft zu der Verbrennungszone
geleitet wird. Ein SR von weniger als etwa 1,16 kennzeichnet im Allgemeinen
eine Oberluftstufung. In der beispielhaften Ausführungsform wird im Allgemeinen
umso mehr Verbrennungsluft von dem primären Verbrennungsbereich zu
dem Oberluft-Ausbrennbereich
umgeleitet, je kleiner das SR ist. 3 zeigt,
dass eine Reduktion des SR von etwa 1,16% auf etwa 0,7% in einer
Ausführungsform
die Quecksilberbeseitigung von etwa 30% auf etwa 65% steigerte.
An sich wird der prozentuale Anteil des Quecksilbers, der von Rauchgasen
entfernt werden kann, erhöht,
wenn brennstoffreichere SR-Verhältnisse
verwendet werden.
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4 veranschaulicht
beispielhafte Effekte des endgültigen überschüssigen O2 auf die Quecksilberbeseitigung unter Luftstufungsbedingungen. Während der
Tests wurde überschüssiges O2 durch Veränderung der Menge der Oberluft
unter Aufrechterhaltung des SR-Verhältnisses eingestellt. Wie in 4 veranschaulicht,
verbessert eine Verringerung des überschüssigen O2 im
Allgemeinen die Quecksilberbeseitigung. Diese Verbesserung rührt höchstwahrscheinlich
von der Erhöhung
des Kohlenstoffgehaltes in dem Aschengehalt her. Wie oben beschrieben,
ist dies auch als Glühverlust
LOI bekannt. Die Erhöhung
des Kohlenstoffgehaltes in der Flugasche ermöglicht der Asche, ein effektiveres
Quecksilbersorptionsmittel zu werden. Außerdem ermöglicht die Kombination aus
dem erhöhten
Kohlenstoffgehalt in der Flugasche und der reduzierten ESP-Temperatur eine
Steigerung der Reaktionsfähigkeit
von Kohlenstoff mit Quecksilber. Infolgedessen nimmt die Beseitigung
von Quecksilber im Allgemeinen zu, wenn der O2-Überschuss
verringert wird. Folglich wird ermöglicht, die erforderliche Menge
eines Sorptionsmittels, das in den Konvektionsdurchgang injiziert
wird, im Vergleich zu Systemen, die die Menge an überschüssigem O2 verringern, zu reduzieren.
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5 veranschaulicht,
dass eine Steigerung des Kohlenstoffgehaltes oder Glühverlustes
LOI in der Flugasche die Beseitigung von Quecksilber aus den Rauchgasen
unterstützt.
Insbesondere veranschaulicht 5, wie die
Erhöhung
des Quecksilbergehaltes in der Flugasche aufgrudn einer Reaktion von
Quecksilber mit dem Kohlenstoff in der Flugasche mit einer Steigerung
des Kohlenstoffgehaltes oder dem LOI in Verbindung steht.
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6 veranschaulicht
den kombinierten beispielhaften Effekt der gestuften Oberluftzuführung und
Sorptionsmittelinjektion auf die Quecksilberbeseitigung für einen
Ofen, der ein SR von im Wesentlichen 0,9 und eine elektrostatische
Filtervorrichtung aufwies, die eine Temperatur von ungefähr 300°F hatte.
Im Allgemeinen erhöht
eine Verringerung des SR während
einer Verbrennung mit Luftstufung den Kohlenstoffgehalt der Flugasche,
was anschließend die
Beseitigung von Quecksilber steigert. Infolgedessen dient die Flugasche
als ein natürliches
Sorptionsmittel für
Quecksilber. Wenn ferner ein aktiviertes Sorptionsmittel verwendet
worden ist, um Quecksilber zu beseitigen, war weniger Ac tiv-Sorptionsmittel erforderlich,
um ähnliche
Ergebnisse zu erreichen, als wenn keine Stufung eingesetzt worden
wäre. Wenn
außerdem
die Temperatur der Rauchgase und der ESP unter Verwendung eines
Kühlmittel-Injektionssystems
reduziert wurde, wurde die natürliche Beseitigung
des Quecksilbers durch die Flugasche ferner gesteigert. 6 veranschaulicht
ferner, dass eine Verbesserung der Beseitigung natürlichen Quecksilbers
aus der Flugasche die Anforderungen an eine Aktiv-Sorptionsmittel-Injektion
verringerte. Beispielsweise hatte eine Integration einer Aktivkohle-Injektion
mit Oberluftstufung in 6 für eine Quecksilberbeseitigung
von 70% eine Reduktion der Sorptionsmittel-Injektionsrate für PRB-Kohle
von etwa 2 Pfund pro Million effektiven Kubikfuß („Pfund/MEKF") der Rauchgase auf
etwa 0,75 Pfund/MEKF zur Folge. Infolgedessen ermöglichte die
natürliche
Quecksilberbeseitigung auf der Flugasche eine 60%-ige Reduktion
des Sorptionsmittelbedarfs.
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Die
vorstehend beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen ermöglichen
eine Reduktion von Quecksilber aus Verbrennungsabgasen durch Verbesserung
des natürlichen
Quecksilbereinfangs auf Flugasche und Verbesserung des Sorptionsmitteleinsatzes.
Eine Reduktion der Temperatur der Rauchgase und der elektrostatischen
Filtervorrichtung durch Injektion eines Kühlmittels in einen Konvektionsdurchgang
ermöglicht
es, die natürliche
Absorption von Quecksilber in der Flugasche im Vergleich zu Öfen, die
Kohle bei einer höheren
Rauchgas- und ESP-Temperatur verbrennen, zu steigern. Außerdem ermöglicht eine
Optimierung der Kohlenstoffmenge in der Flugasche unter Verwendung
von Verbrennungsstufungstechnologien, wie beispielsweise einer Kohlenachverbrennung
und gestufter Luftzufuhr, eine Erhöhung des Brennstoff-Luft-Verhältnisses
in der Verbrennungszone, und dies ermöglicht eine Steigerung der
natürlichen
Beseitigung von Quecksilber aus dem Rauchgas. An sich steht für Schadstof fe,
wie beispielsweise, jedoch nicht darauf beschränkt, Quecksilber, mehr Kohlenstoff
zur Verfügung,
mit dem diese in den Rauchgasen reagieren können. Außerdem wird in Kraftwerken,
die eine Sorptionsmittelinjektion einsetzen, die Menge des injizierten
Sorptionsmittels verringert, wenn die natürliche Absorption von Quecksilber
durch die Flugasche steigt. Da Kohlenstoff in Asche ein effektives
Quecksilber-Sorptionsmittel
darstellt, das in-situ gebildet wird, ermöglicht eine Reduktion der Temperatur
der Rauchgase und der ESP eine Optimierung des Kohlenstoffgehaltes
in der Flugasche, eine Reduktion der Menge des injizierten Sorptionsmittels
und eine Reduktion der Gesamtkosten des Systembetriebs.
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Vorstehend
sind beispielhafte Ausführungsformen
von Verfahren und Vorrichtungen zur Entfernung von Quecksilber aus
einem Verbrennungsabgas in Einzelheiten beschrieben. Die Verfahren
und Vorrichtungen sind nicht auf die hierin beschriebenen speziellen
Ausführungsformen
beschränkt,
so dass vielmehr Komponenten der Verfahren und Vorrichtung unabhängig und
separat von anderen hierin beschriebenen Komponenten benutzt werden
können. So
kann beispielsweise die Reduktion der ESP-Temperatur und die Optimierung
des Kohlenstoffgehaltes in der Flugasche auch in Kombination mit
anderen Verunreinigungskontrollsystemen und -verfahren benutzt werden,
und sie ist nicht darauf beschränkt,
nur im Zusammenhang mit dem hierin beschriebenen kohlebefeuerten
Kraftwerk ausgeführt
zu werden. Die vorliegende Erfindung kann in Verbindung mit vielen
anderen Anwendungen zur Reduktion von Verunreinigungsemission ausgeführt und
benutzt werden.
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Während die
Erfindung anhand verschiedener spezifischer Ausführungsformen beschrieben wurde,
wird der Fachmann erkennen, dass die Erfindung in dem Rahmen und
Schutz umfang der Ansprüche
mit Modifikationen ausgeführt
werden kann.
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- 10
- System
- 12
- Ofen
- 14
- Teilchenkontrollvorrichtung
(PCD)
- 16
- Abgasschacht,
-schornstein
- 18
- Verbrennungszone
- 20
- Primärer Verbrennungsbereich
- 22
- Nachverbrennungsbereich
- 24
- Ausbrennbereich
- 26
- Oberluft
- 27
- Oberluftinjektor
- 28
- Brenner
- 30
- Brennstoff
- 31
- Brennstoffquelle
- 32
- Luft
- 33
- Lufteinlass
- 34
- Kohle
- 38
- Nachverbrennungsbrennstoff
- 40
- Nachverbrennungs-Brennstoff-Injektor
- 42
- Brennstoff-Absperrventile
- 44
- Brennstoffeinlass
- 46
- Rauchgase
- 48
- Wärmetauscher
- 50
- Konvektionsdurchgang
- 52
- Einlass
- 54
- Auslass
- 60
- Sorptionsmittelinjektor
- 70
- Kühlmittelinjektor