CH686152A5 - Verfahren zum Verbrennen von heterogenen Brennstoffen. - Google Patents

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CH686152A5
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Heinz Mallek
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Forschungszentrum Juelich Gmbh
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    • F23G5/00Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
    • F23G5/02Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor with pretreatment
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Description

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CH 686 152 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbrennen von heterogenen Brennstoffen, insbesondere Abfällen, in Verbrennungsanlagen, bei dem die Brennstoffe über einen Schacht einem daneben und darunter liegenden, separaten Feuerraum mit Feuerraumboden zugeführt und dort unter Zugabe von Verbrennungsluft verbrannt werden. Sie betrifft ferner eine Müllverbrennungsanlage für die Durchführung des Verfahrens mit einem Feuerraum, einem Feuerraumboden und einer Luftzuführeinrichtung zum Einblasen von Verbrennungsluft in den Feuerraum sowie mit einem daneben angeordneten Schacht für die Aufgabe des Brennstoffes.
Die bekannten Müllverbrennungsanlagen weisen im Regelfall einen grossen Feuerraum aus, der nach unten durch einen meist als Rost ausgebildeten Feuerraumboden abgeschlossen wird. Dieser Feuerraumboden ist entweder stark geneigt angeordnet oder weist geeignete Vortriebsmittel, beispielsweise Vorschubroste oder dergleichen auf. An der höchstgelegenen Stelle wird der Abfall dem Feuerraumboden beispielsweise über einen senkrechten Schacht aufgegeben. Der Abfall wandert dann über den Feuerraumboden abwärts und wird dabei verbrannt. Eine solche Müllverbrennungsanlage ist zum Beispiel der DE-OS 1 526 076 zu entnehmen.
Bei der Wanderung über den Feuerraumboden verläuft die Verbrennung des Abfalls in vier Phasen. Zunächst trocknet der Abfall unter Verdampfung der Feuchtigkeit aus. Mit der anschliessenden Entgasung werden höhermolekulare Verbindungen bei erhöhter Temperatur in niedermolekulare flüchtige Verbindungen und Koks zerlegt. Bei der Vergasung reagieren vor allem Wasser und Kohlenmo-noxid. Die flüchtigen und gasförmigen Abgase verbrennen dann schliesslich. In den normalen Müllverbrennungsanlagen überlagern sich diese Reaktionen. Sie verlaufen darüber hinaus auch nicht ganz vollständig.
Einen wesentlichen Einfluss auf die Rauchgasemissionen hat dabei die Temperaturführung in der Müllverbrennungsanlage. Damit eine möglichst vollständige Verbrennung der heterogenen Abfallstoffe erreicht wird, sieht die TA-Luft eine Mindesttemperatur von 800°C vor. Für die Verbrennung von PCBs werden sogar 1200°C vorgeschrieben. Hohe Temperaturen haben jedoch den Nachteil, dass hierdurch die Stickstoffoxid-Bildung begünstigt wird. Man ist deshalb bemüht, den Temperaturbereich, bei dem die Stickstoffoxide thermodynamisch stabil werden, zu meiden und die Abgase hinreichend lange bei mittlerer Temperatur zu halten. Dies hat jedoch einen schlechten Ausbrand der Abgase und damit entsprechend hohe Schadstoffemissionen zur Folge. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die in Müllverbrennungsanlagen üblichen Verbrennungstemperaturen zu einer Verschlackung des verbrannten Abfalls führt, was wegen der Neigung zu Ablagerungen Störungen im Betriebsablauf verursacht.
In der DE-PS 861 451 ist eine Dampfkesselfeuerung mit einem vorgeschalteten Brennstoffschwelschacht offenbart, bei dem der feste Schwelrückstand auf dem Feuerraumboden verbrannt wird und ein Teil der Verbrennungsgase des Feuerraums unter Beimischung von gereinigtem Schwelgas zur Beheizung des Brennstoffschwelschachtes herangezogen wird. Durch eine Mischung von Verbrennungsgas und gereinigtem Schwelgas wird in einem dem Brennstoffschwelschacht vorgeschalteten Heizraum eine mittelbare Beheizung des Brennstoffschwelschachtes bewirkt und das hierbei gebildete, praktisch sauerstofffreie Verbrennungsgasgemisch als Spülmittel im Brennstoffschwelschacht benutzt.
Daneben sind als Schachtöfen ausgebildete Verbrennungsöfen bekannt, bei denen die Abfälle von oben einem zentralen Schacht zugegeben werden (vgl. DE-PS 2 604 409, DE-PS 3 312 863, DE-OS 2 816 745). Der Schacht bildet eine Zersetzungskammer, die im unteren Bereich durch einen Rost begrenzt wird. In der Zersetzungskammer wird der eingefüllte Abfall im Durchlauf von oben nach unten zunächst getrocknet, dann entgast und schliesslich - unter Teilverbrennung - vergast. Im Bereich des Rostes werden dabei Temperaturen um 800°C erreicht. Die für die Zersetzung des Abfalls notwendige Energie wird durch kontrollierte Zugabe von un-terstöchiometrischen Mengen an Primärluft und gegebenenfalls auch durch Rückführung von Rauchgas erzeugt. Durch den Rost fallen koksartige Zersetzungsrückstände, Asche und sonstige Inerte in eine Brennkammer, wo sie durch weitere Luftzufuhr ausgebrannt werden.
Die bei dem Zersetzungsprozess anfallenden Prozessgase werden aus der Brennkammer abgezogen und in einer die Brennkammer durchdringenden Gasführungsleitung (vgl. DE-PS 3 312 863), in einer den Schacht umgebenden Brennkammer (vgl. DE-OS 2 816 754) oder in einem besonderen Zyklonbrenner unter Zugabe von Sekundärluft bei hohen Temperaturen im Bereich von 1100 bis 1200°C verbrannt. Hierdurch wird eine vollständige, weil nahezu stöchiometrische Verbrennung der Prozessgase und damit ein geringes Abgasvolumen erreicht. Die Abgaswerte liegen innerhalb der erlaubten Bereiche. Die Abgasverluste sind vergleichsweise klein. In der Brennkammer selbst können die Temperaturen im Bereich von 800°C gehalten werden. Entsprechend gering ist die Temperaturbelastung der Brennkammerwände. Ferner wird ein Schmelzen der Asche und damit eine Verschlackung vermieden.
Obwohl dieses Verfahren bzw. die damit betriebenen Verbrennungsöfen schon seit langem als sogenanntes «Jülicher Verbrennungsverfahren» (Ulimanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, 1981, Band 6, Seite 602) in die allgemeine Fachliteratur Eingang gefunden haben, ist die Entwicklung der Technik von grossen Müllverbrennungsanlagen hierdurch nicht beeinflusst worden. Dies hängt damit zusammen, dass es sich bei dem beschriebenen Verbrennungsofen gattungsmässig um einen Schachtofen handelt, deren Durchsatzmenge begrenzt ist (Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, 1981, Band 6, Seite 556, 598). Der Einsatzbereich dieser Verbrennungsöfen blieb deshalb trotz zunehmender Verbreitung auf den Kleingewerbebereich beschränkt.
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Entsprechendes gilt auch für den in der PCT-Publikation WO 87/00258 offenbarten Schachtofen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Müllverbrennungsanlage mit hohem Durchsatz zu schaffen, bei der einerseits ein Schmelzen der Asche und damit eine Verschlackung vermieden wird, andererseits aber die entstehenden Abgase so verbrannt werden, dass nur ein geringes Abgasvolumen entsteht und dass auch die Schadstoffe, insbesondere der CO-Gehalt, der Anteil hochmolekularer organischer Stoffe und die Stickoxide, klein bleiben.
Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäs-sen Verfahren dadurch gelöst, dass die Brennstoffe in dem Aufgabeschacht der Müllverbrennungsanlage unter Zugabe von Vergasungsmitteln im Durchlauf zunächst getrocknet, dann entgast und schliesslich vergast werden, wobei die entstehenden Prozessgase aus dem Schacht herausgeführt und in den Feuerraum zur Verbrennung eingeführt werden und die verkokten Rückstände dem Feuerraumboden zugeführt werden, und dass dem Feuerraum Verbrennungsluft in einem solchen Über-schuss zugeleitet wird, dass die koksartigen Rückstände bei Temperaturen nicht über 900°C verbrannt werden und sich das in den Feuerraum eingeleitete Prozessgas mit dem Restsauerstoff der Abgase von der Verbrennung der koksartigen Rückstände in zumindest stöchiometrischem Mengenverhältnis vermischt.
Erfindungsgemäss werden also die Brennstoffe, insbesondere Abfälle, vor Einleitung in den Feuerraum einer Verbrennungsanlage derart vorkonditioniert, dass dem Feuerraumboden getrocknete entgaste und verkokten Rückstände zugeführt werden, die sich bei vergleichsweise geringen Temperaturen unter 900°C, vorzugsweise bei 800°C, vollständig und insbesondere ohne Schlackenbildung verbrennen lassen, während die bei der Zersetzung entstehenden Prozessgase gleichfalls dem Feuerraum zugeführt und dort nahstöchiometrisch verbrannt werden. Dabei wird die Verbrennung dadurch bewirkt, dass dem Feuerraum Verbrennungsluft in einem entsprechenden Überschuss zugeführt wird, wodurch einerseits die Verbrennungstemperatur auf dem Feuerraumboden niedrig gehalten wird, andererseits die Verbrennung der Prozessgase zumindest stöchiometrisch erfolgt. Dies hat zur Folge, dass das Abgasvolumen und die darin enthaltenen Schadstoffanteile gering sind und die Abgasverluste klein gehalten werden können. Ausserdem fällt ein geringerer Staubtransport an, was eine wesentlich herabgesetzte Staubbeaufschlagung vor allem der Wärmetauscherflächen zur Folge hat.
Damit steht erstmals ein für grosse Verbrennungsanlagen, insbesondere Müllverbrennungsanlagen geeignetes Verfahren zur Verfügung, das den bisher zwangsläufig eintretenden Anfall von Schlak-ke vermeidet und trotzdem einen vollständigen Ausbrand der Abgase ohne Zusatzenergie bewirkt. Durch die Besonderheit des Verfahrens sind keine durchsatzmässigen Grenzen gesetzt, d.h. das Verfahren ist grundsätzlich auch bei grossen Verbrennungsanlagen anzuwenden. Dabei ist von besonderem Vorteil, dass der Feuerraumboden, der bei solchen Anlagen die Haupterstellungskosten verursacht, kurz gehalten werden kann, da auf ihm nur noch die Verbrennung erfolgt.
In Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass im Bereich der Einmündung der Prozessgase in den Feuerraum Sekundärluft zur Einstellung des zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnisses zugegeben wird. Dies ermöglicht eine feinfühlige Steuerung der Verbrennung mit dem Ziel, dass möglichst eine leicht überstöchiometrische Verbrennung erreicht wird.
Die Verbrennungsluft sollte den verkokten Rückständen von der Unterseite des Feuerraumbodens zugeführt werden, da hierdurch das Ausbrennen der Rückstände bei den gewünschten, relativ niedrigen Temperaturen begünstigt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vergasungsmittel oberhalb des Ortes zugegeben werden, wo die Prozessgase aus dem Schacht herausgeführt werden. Vorzugsweise sollte es in zwei übereinander angeordneten Ebenen zugeführt werden. Dabei hat es sich als zweckmässig erwiesen, wenn die Vergasungsmittel Luft-und/oder Rauchgase enthalten oder daraus bestehen.
Eine nach dem vorbeschriebenen Verfahren arbeitende Verbrennungsanlage ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht als Schachtofen zur Trocknung, Entgasung und Vergasung des Abfalls ausgebildet ist dass der Schachtofen Zuführeinrichtungen für die Zufuhr von Vergasungsmitteln aufweist und dass im unteren Bereich des Schachtofens ein Abzugskanal für den Abzug der entstehenden Prozessgase vorgesehen ist, der in den Feuerraum mündet, und dass die Luftzuführeinrichtung hinsichtlich der Zuführmenge derart einstellbar ist, dass der im Schachtofen verkokte Rückstand bei Temperaturen unter 900°C, vorzugsweise im Bereich von 800cC, verbrennt und sich der Restsauerstoff der Abgase von der Verbrennung der koksartigen Rückstände mit den aus dem Schachtofen eingeleiteten Prozessgasen in einem zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
Die erfindungsgemässe Verbrennungsanlage zeichnet sich dadurch aus, dass der dem Rost zugeführte Abfall in einem vorgeschalteten Schachtofen in einer Weise vorkonditioniert wird, dass verkokte Rückstände entstehen, die bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen unter 900°C auf dem Rost ohne Schlackenbildung verbrannt werden können. Die bei der Zersetzung des Abfalls entstehenden Prozessgase werden im Feuerraum nach verbrannt, indem Verbrennungsluft in einem solchen Überschuss zugeführt wird, dass die Verbrennung des Prozessgases aus dem Schachtofen zumindest stöchiometrisch erfolgt. In einer solchen Verbrennungsanlage fällt lediglich schlackenfreie Asche sowie ein vergleichsweise geringes und zudem noch schadstoffarmes Abgas an. Dabei zeichnet sich die erfindungsgemässe Verbrennungsanlage auch dadurch aus, dass sie durch nachträgliche Umrüstung schon vorhandener Verbrennungsanlagen hergestellt werden kann.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
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dass im Bereich der Einmündung des Abzugskanals in den Feuerraum ein zusätzlicher Sekundär-luftzuführkanal mündet, der mit einer Sekundärluftsteuerung derart versehen ist, dass das Prozessgas zumindest stöchiometrisch verbrennt. Ein solcher zusätzlicher Sekundärluftzuführkanal ermöglicht eine feinfühlige Steuerung des Verbrennungsverhältnisses und stellt eine saubere Verbrennung der im Schachtofen entstehenden Prozessgase sicher. Die Luftzuführeinrichtung für die Verbrennungsluft sollte grundsätzlich unter dem Feuerraum münden.
Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die Zuführeinrichtungen für das Vergasungsmittel mit dem Kamin des Feuerraums verbunden sind, um eine Abgasrückführung zu ermöglichen. Auch sollten die Zuführeinrichtungen auf zwei übereinander angeordnete Ebenen aufgeteilt und oberhalb des Abzugskanals angeordnet sein.
Der Abzugskanal für die Herausführung der Prozessgase aus dem Schachtofen umgibt diesen zweckmässigerweise ringförmig, wobei er mit dem Schachtofen mittels über den Umfang verteilter Öffnungen verbunden ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung eines schematisch gehaltenen Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht. Sie zeigt in einem Vertikalschnitt eine Müllverbrennungsanlage (1). Die Müllverbrennungsanlage (1) ist zweiteilig aufgebaut. Eingangsseitig weist sie einen Schachtofen (3) auf, in den der Abfall (4) ständig nachgefüllt und in etwa in Höhe der Befüllmarke (5) gehalten wird. In diesem Schachtofen (3) wird der Abfall (4) zersetzt, d.h. er wird zunächst getrocknet, dann entgast und schliesslich vergast. Die hierfür notwendige Energie wird durch Zugabe von unterstöchiometrischen Mengen an Primärluft erzeugt, und zwar in einer ersten, oberen Ebene (6) und einer im Abstand darunter liegenden, zweiten Ebene (7). Hierzu sind in beiden Ebenen (6, 7) Eintrittsöffnungen - beispielhaft mit (8) bezeichnet - angeordnet, über die - was hier nicht näher dargestellt ist - die Primärluft in den Schachtofen (3) geleitet wird und dort nach unten strömt.
Zusätzlich ist eine Rauchgasrückführung vorgesehen, so dass mit der Primärluft auch Rauchgase in den Schachtofen (3) bzw. dessen Zersetzungskammer eingeleitet wird. Das Rauchgas unterstützt auf Grund seines hohen Gehaltes an CO2 und H2O die Vergasung der Abfälle und sorgt dafür, dass die Temperaturen im unteren Bereich des Schachtofens auf einen Bereich um 800°C begrenzt bleiben. Auf diese Weise wird eine Schlackenbildung vermieden.
Am unteren Ende und damit unterhalb der Ebenen (6) und (7) ist der Schachtofen (3) von einem Ringkanal (9) umgeben. Dieser Ringkanal (9) ist über Öffnungen mit dem Schachtofen (3) verbunden. In ihn strömen die bei der Zersetzung des Abfalls im Schachtofen (3) entstehenden Prozessgase ein und werden auf diese Weise aus dem Schachtofen (3) abgezogen.
Die verbleibenden, verkokten Rückstände (10) fallen auf einen schräg nach unten gerichteten Rost
(11), der die untere Begrenzung eines Feuerraums
(12) bildet. An das untenseitige Ende des Rostes (11) schliesst sich ein Ascheabzug (13) an.
An der Unterseite des Rostes (11) befindet sich ein Luftzuführkanal (14), über den die Verbrennungsluft von unten durch den Rost (11) und damit durch die verkokten Rückstände (10) geblasen wird. Dabei wird der Volumenstrom so eingestellt, dass die verkokten Rückstände (10) bei ca. 800°C ausgebrannt werden. Zurück bleibt schlackenfreie Asche, die über den Ascheabzug (13) aus dem Feuerraum (12) entfernt wird.
Der Feuerraum (12) verengt sich zunächst nach oben und geht dann in eine Erweiterung (15) über. Im Bereich der Verengung mündet der Ringkanal (9) in den Feuerraum (12). Die in der Zersetzungskammer des Schachtofens (3) entstehenden Prozessgase werden also über den Ringkanal (9) in den Feuerraum (12) eingeleitet. Dort werden sie verbrannt, wobei durch entsprechende Luftzufuhr über den Luftzuführkanal (14) dafür gesorgt wird, dass im Bereich der Mündung des Ringkanals (9) noch hinreichend Sauerstoff für eine zumindest stöchiometrische, vorzugsweise leicht überstöchio-metrische Verbrennung zur Verfügung steht. Die Verbrennung erfolgt bei Temperaturen von 1100 bis 1200°C, so dass die Prozessgase sowie die Abgase von der Verbrennung der koksartigen Rückstände (10) im wesentlichen ohne Zusatzenergie ausbrennen, und zwar bei geringem Anfall von Schadstoffen, wie beispielsweise Stickstoffoxiden oder Kohlenmonoxid.
Gegenüber der Mündung des Ringkanals (9) ist ein Sekundärluftzuführkanal (16) angeordnet, über den zusätzlich Sekundärluft eingeblasen werden kann. Dieser Sekundärluftzuführkanal (16) eignet sich zur feinfühligen Steuerung des Verbrennungsprozesses, insbesondere zur Einhaltung der zumindest stöchiometrischen Verbrennung.
Die solchermassen verbrannten Abgase passieren als Rauchgase die Erweiterung (15) und einen nachfolgenden Dampferzeuger (17) mit Wärmetauscher (18). Untenseitig ist dort eine Entaschungsöffnung (19) vorgesehen. Anschliessend gelangen die Rauchgase in einen Rauchgaskanal (20), der zu einem Kamin führt. Von diesem Rauchgaskanal (20) geht ein Anteil Rauchgase über einen Rückführkanal (21) in den Schachtofen (3) als gegebenenfalls zusätzliches Vergasungsmittel, wobei für die Förderung ein Verdichter (22) vorgesehen ist.

Claims (1)

  1. Patentansprüche
    1. Verfahren zum Verbrennen von heterogene Brennstoffen, insbesondere Abfällen, in Verbrennungsanlagen, bei dem die Brennstoffe über einen Schacht einem daneben und darunter liegenden, separaten Feuerraum mit Feuerraumboden zugeführt und dort unter Zugabe von Verbrennungsluft verbrannt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffe in dem Schacht (3) durch Zugabe eines Vergasungsmittel in einer ersten Stufe zunächst getrocknet, dann entgast und schliesslich vergast werden, wobei die entstehenden Prozessgase aus dem Schacht (3) herausgeführt und in den Feuerraum (12) zur Verbrennung eingeführt werden und die verkokten Rückstände dem Feuerraumboden (11) zugeführt werden, und dass dem
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    Feuerraum (12) Verbrennungsluft in einem solchen Überschuss zugeleitet wird, dass die verkokten Rückstände (10) bei Temperaturen nicht über 900°C verbrannt werden und sich das in den Feuerraum (12) eingeleitete Prozessgas mit dem Restsauerstoff der Abgase von der Verbrennung der verkokten Rückstände (10) in zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Einmündung des Prozessgases in den Feuerraum (12) Sekundärluft zur Einstellung des zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnisses zugegeben wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluft den verkokten Rückständen (10) von der Unterseite des Feuerraumbodens (11) zugeführt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergasungsmittel oberhalb des Ortes, wo die Prozessgase aus dem Schacht (3) herausgeführt werden, zugegeben werden.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergasungsmittel in zwei übereinander angeordneten Ebenen (6, 7) zugeführt werden.
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergasungsmittel Luft enthalten oder daraus bestehen.
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergasungsmittel zurückgeführtes Rauchgas enthalten oder daraus bestehen.
    8. Verbrennungsanlage für die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-7, mit einem Feuerraum, einem Feuerraumboden und einer Luftzuführeinrichtung zum Einblasen von Verbrennungsluft in den Feuerraum sowie mit einem daneben angeordnetem Schacht für die Aufgabe des Brennstoffs, dadurch gekennzeichnet, dass der Schacht als Schachtofen (3) zur Trocknung, Entgasung und Vergasung des Brennstoffs (4) ausgebildet ist, dass der Schachtofen (3) Zuführeinrichtungen (8) für die Zufuhr von Vergasungsmitteln aufweist und dass im unteren Bereich des Schachtofens (3) ein Abzugskanal (9) für den Abzug der entstehenden Prozessgase vorgesehen ist, der in den Feuerraum (12) mündet, und dass die Luftzufuhreinrichtung (14) hinsichtlich der Zufuhrmenge derart einstellbar ist. dass der im Schachtofen (3) verkokte Rückstand (10) bei Temperaturen unter 900°C verbrennt und sich der Restsauerstoff der Abgase von der Verbrennung der verkokten Rückstände mit den aus dem Schachtofen (3) eingeleiteten Prozessgasen in einem zumindest stöchiometrischen Mengenverhältnis vermischt.
    9. Verbrennungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage mit Vortriebsmitteln für den Transport des Brennstoffes über den Feuerraumboden ausgestattet ist.
    10. Verbrennungsanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Einmündung des Abzugskanals (9) in den Feuerraum (12) ein zusätzlicher Sekundärluftzufuhrkanal (16) mündet, der mit einer Sekundärluftsteuerung derart versehen ist, dass das Prozessgas zumindest stöchiometrisch verbrennt.
    11. Verbrennungsanlage nach Anspruch 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftzuführeinrichtung (14) für die Verbrennungsluft unter dem Feuerraumboden (11) mündet.
    12. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtungen (8) mit dem Kamin des Feuerraumes (12) verbunden sind.
    13. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtungen (8) auf zwei übereinander angeordnete Ebenen (6, 7) aufgeteilt sind.
    14. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (8) oberhalb des Abzugskanals (9) angeordnet ist.
    15. Verbrennungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abzugskanal (9) den Schachtofen (3) ringförmig umgibt und mit dem Schachtofen (3) mittels über den Umfang verteilter Öffnungen verbunden ist.
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