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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Haltevorrichtungssystem für
Fahrzeuginnenräume zum lösbaren Halten wenigstens
eines Getränkebehälters mit einer Haltevorrichtung
mittels Formschluss, wobei die Haltevorrichtung einen Haltekörper
und wenigstens ein Formhalteteil und der Getränkebehälter einen
Behälterkörper und wenigstens ein Formbehälterteil
aufweist und zur Herstellung des Formschlusses das Formhalteteil
und das Formbehälterteil dient. Ferner betrifft die Erfindung
ein Kraftfahrzeug.
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Haltevorrichtungen
zum Halten von Getränkebehältern bzw. Bechern
in Fahrzeuginnenräumen von Kraftfahrzeugen werden eingesetzt,
um den Insassen den Genuss von Getränken im Kraftfahrzeug zu
ermöglichen. Die Haltevorrichtungen werden auch als Becherhalter
oder Cupholder bezeichnet.
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Die
DE 10 2006 018 895
A1 zeigt einen Becherhalter mit einer Ablageschale, die
einen Boden und Seitenwände aufweist. Zwischen den Seitenwänden
sind zwei Paare gegenüberliegender Öffnungen vorhanden,
in denen zwei elastische Teiler eingesetzt sind. Eine Spannvorrichtung
halt eine gewünschte Position der Teiler aufrecht. Die
Getränkebehälter werden damit kraftschlüssig
an dem Becherhalter fixiert. Nachteiligerweise können nur
Getränkebehäl ter mit einer bestimmten Größe
befestigt werden und bei großen Beschleunigungen, z. B.
bei einem Unfall, kann sich der Getränkebehälter
lösen, so dass dadurch ein Verletzungsrisiko besteht.
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Aus
der
AT 009 480 U1 ist
ein gattungsbildendes Haltevorrichtungssystem für Becher
bekannt. Der Becherhalter weist einen Haltekörper auf,
an dem eine schlitzförmige Aufnahme ausgebildet ist, deren
Begrenzungswand das Formhalteteil darstellt. In die schlitzförmige
Aufnahme wird eine Wand eines Bechers eingeführt, so dass
der Becher reib- oder formschlüssig in einer im Wesentlichen
aufrechten Stellung gehalten ist. Die schlitzförmige Aufnahme ermöglicht
es, nur Becher zu fixieren, so dass andere Arten von Getränkebehältern
nicht befestigbar sind.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein Haltevorrichtungssystem
für Getränkebehälter und ein Kraftfahrzeug
zur Verfügung zu stellen, das sämtliche Arten
von Getränkebehältern sicher und zuverlässig
auch bei Unfällen fixiert. Das Haltevorrichtungssystem
für Getränkebehälter und das Kraftfahrzeug
soll in der Herstellung preiswert sowie in der Handhabung einfach
sein.
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Diese
Aufgabe wird gelöst mit einem Haltevorrichtungssystem für
Fahrzeuginnenräume zum lösbaren Halten wenigstens
eines Getränkebehälters mit einer Haltevorrichtung
mittels Formschluss, wobei die Haltevorrichtung einen Haltekörper
und wenigstens ein Formhalteteil und der Getränkebehälter einen
Behälterkörper und wenigstens ein Formbehälterteil
aufweist und zur Herstellung des Formschlusses das Formhalteteil
und das Formbehälterteil dient, wobei das Formbehälterteil
eine optimierte oder spezielle Form zur Herstellung des Formschlusses
zwischen der Haltevor richtung und dem Getränkebehälter
aufweist. Die spezielle oder optimierte Form des Formbehälterteils
ermöglicht es, zuverlässig sämtliche
Arten von Getränkebehältern zu fixieren.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weicht die Form des Formbehälterteils
von der zur Nutzung des Getränkebehälters notwendigen
Form ab. Die Form des Formbehälterteils dient damit nicht
für einen Zweck des Getränkebehälters,
z. B. als Trinkrand eines Bechers.
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In
einer zusätzlichen Ausführungsform weist das Formbehälterteil
eine Form nur zur Herstellung des Formschlusses zwischen der Haltevorrichtung und
dem Getränkebehälter auf.
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Zweckmäßig
ist nur eine formschlüssige Verbindung zwischen Formhalteteil
und Formbehälterteil herstellbar.
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In
einer weiteren Ausgestaltung weisen das Formbehälterteil
und das Formhalteteil eine aufeinander abgestimmte Form auf.
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In
einer ergänzenden Ausführungsform weisen das Formbehälterteil
und das Formhalteteil eine komplementäre Form auf.
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Vorzugsweise
ist das Formhalteteil beweglich, z. B. mittels Scharnieren oder
Gelenken, mit dem Haltekörper verbunden. Das Formhalteteil
kann somit beispielsweise in eine Ausnehmung am Getränkebehälter
zur Herstellung des Formschlusses eingeführt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist das Formbehälterteil
beweglich, z. B. mittels Scharnieren oder Gelenken, mit dem Behälterkörper
verbunden. Das Formbehälterteil kann somit beispielsweise
in eine Ausnehmung an der Haltevorrichtung zur Herstellung des Formschlusses
eingeführt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform weist eine Formwandung als
Formbehälterteil einen L- oder T-förmigen Querschnitt
auf und die Formwandung begrenzt eine Aussparung an der Außenseite des
Getränkebehälters. Die Formwandung schließt oder
begrenzt somit die Ausnehmung und stellt damit das Formbehälterteil
dar.
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In
einer ergänzenden Ausgestaltung ist das Formbehälterteil
als ein rastnasenartiger Vorsprung an dem Behälterkörper
ausgebildet.
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In
einer weiteren Variante ist das Formhalteteil als ein rastnasenartiger
oder T-förmiger Vorsprung an dem Haltekörper ausgebildet.
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Vorzugsweist
ist mittels einer Bewegung, insbesondere Rotationsbewegung, zwischen
der Haltevorrichtung bzw. Formhalteteil und dem Getränkebehälter
bzw. Formbehälterteil der Formschluss herstellbar.
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In
einer weiteren Ausführungsform besteht in einer ersten
relativen Position zwischen Haltevorrichtung bzw. Formhalteteil
und dem Getränkebehälter bzw. Formbehälterteil
kein Formschluss und in einer zweiten relativen Position zwischen
Haltevorrichtung bzw. Formhalteteil und dem Getränkebehälter
bzw. Formbehälterteil besteht der Formschluss.
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Zweckmäßig
ist mittels einer Arretiereinrichtung, z. B. einer Arretiernase,
die zweite relative Position fest stellbar, um ein unbeabsichtigtes
Lösen des Formschlusses zu verhindern.
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Ein
erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst das oben
beschriebene Haltevorrichtungssystem.
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Im
Nachfolgenden werden drei Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben.
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Es
zeigt:
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1 einen
Länsgsschnitt eines Haltevorrichtungssystems in einem ersten
Ausführungsbeispiel,
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2 eine
Querschnitt des Haltevorrichtungssystem gemäß 1,
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3 einen
Längsschnitt eines Haltevorrichtungssystems in einem zweiten
Ausführungsbeispiel,
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4 eine
Querschnitt des Haltevorrichtungssystem gemäß 3,
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5 einen
weiteren Längsschnitt des Haltevorrichtungssystems gemäß 3,
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6 einen
Längsschnitt des Haltevorrichtungssystems in einem dritten
Ausführungsbeispiel und
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7 einen
Querschnitt des Haltevorrichtungssystem gemäß 6.
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Das
erfindungsgemäße Haltevorrichtungssystem 1 für
den Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeuges (nicht dargestellt)
umfasst eine Haltevorrichtung 2 und einen Geträn kebehälter 5.
Der Getränkebehälter 5 wird von der Haltevorrichtung 2 mittels Formschluss
lösbar fixiert, so dass der Getränkebehälter 5 bei
Erschütterungen oder Beschleunigungen während
der Fahrt sicher gehalten ist.
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Die
Haltevorrichtung 2 besteht aus einem Haltekörper 3 und
einem Formhalteteil 4. Der Haltekörper 3 umfasst
eine Bodenwandung 14, auf der der Getränkebehälter 5 aufgestellt
werden kann. An dem Haltekörper 3 ist ein Formhalteteil 4 ausgebildet,
welches die Aufgabe hat, eine formschlüssige Verbindung
zwischen der Haltevorrichtung 2 und dem Getränkebehälter 5 herzustellen.
Der Getränkebehälter 5 besteht aus einem
Behälterkörper 6 und einem Formbehälterteil 7.
Der Behälterkörper 6 dient dazu, Getränke
aufzunehmen. Der Formbehälterteil 7 stellt die
formschlüssige Verbindung zu dem Formhalteteil 4 der
Haltevorrichtung 2 her. Die Form bzw. Geometrie des Formhalteteils 4 und
des Formbehälterteils 7 sind dahingehend aufeinander
abgestimmt, dass eine formschlüssige Verbindung herstellbar
ist (1 bis 7).
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In
den in den 1 und 2 dargestellten ersten
Ausführungsbeispiel sind an dem Haltekörper 3 drei
rastnasenartiger Vorsprünge 11 als Formhalteteile 4 ausgebildet.
Der Behälterkörper 6 weist drei rastnasenartige
Vorsprünge 10 als Formbehälterteile 7 auf
(2). Zum Verbinden des Getränkebehälters 5 mit
der Haltevorrichtung 2 sind die rastnasenartigen Vorsprünge 10 des
Getränkebehälters 5 in die drei Ausnehmungen 15 der
Haltevorrichtung 2 (2) einzuführen,
so dass der Getränkebehälter 5 auf der Bodenwandung 14 des
Haltekörpers 3 aufliegt und die rastnasenartigen
Vorsprünge 10 des Getränkebehälters 5 unterhalb
eines Höhenniveaus des rastnasenartigen Vorsprunges 11 der
Haltevorrichtung 2 liegen. Anschließend ist der
Getränkebehälter 5 um seine Längsachse
um ungefähr 20° zu verdrehen, so dass die rastnasenartigen
Vorsprünge 10 des Getränkebehälters 5 unterhalb
der rastnasenartigen Vorsprünge 11 der Haltevorrichtung 2 liegen.
Der Getränkebehälter 5 ist damit zwischen
der Bodenwandung 14 der Haltevorrichtung 2 und
dem rastnasenartigen Vorsprung 11 der Haltevorrichtung 2 eingeklemmt,
so dass eine formschlüssige Verbindung zwischen der Haltevorrichtung 2 und
dem Getränkebehälter 5 vorliegt (1 und 2).
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Im
zweiten Ausführungsbeispiel (3 bis 5)
weist der Getränkebehälter 5 drei Aussparungen 16 mit
einem im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt 8 auf
(5). Die Wandungen des Getränkebehälters 5 sind
somit Formwandungen 17 und begrenzen die Aussparungen 16.
Die Formwandungen 17 dienen somit als Formbehälterteil 7.
Die Haltevorrichtung 2 weist analog zu dem ersten Ausführungsbeispiel
drei rastnasenartige Vorsprünge 11 auf. Zur Herstellung
der Verbindung sind die rastnasenartigen Vorsprünge 11 in
die Aussparungen 16 entlang eines Einsteckschlitzes 18 in
die Aussparungen 16 einzuführen. Anschließend
ist der Getränkebehälter 5 um ungefähr
20° gegenüber der Haltevorrichtung 2 zu verdrehen,
so dass der rastnasenartige Vorsprung 11 in der Aussparung 16 in
der in 5 dargestellten Position auf der Formwandung 17 aufliegt.
Der Getränkebehälter 5 ist somit zwischen
der Bodenwandung 14 der Haltevorrichtung 2 und
dem auf der Formwandung 17 aufliegenden rastnasenartigen Vorsprung 11 eingeklemmt
bzw. gehalten (3, 5). Eine
Arretiernase 13 verhindert, dass sich der rastnasenartige
Vorsprung 11 von der in 4 oder 5 dargestellten
Position entfernt, um ein unbeabsichtigtes Lösen der formschlüssigen
Verbindung zu verhindern.
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In
dem dritten Ausführungsbeispiel (6, 7)
weist der Getränkebehälter 5 eine Aussparung 16 mit
einem T- förmigen Längsschnitt 9 bei einem
Längsschnitt gemäß 6 auf.
Bei einem um 90° gegenüber dem Längsschnitt
gemäß 6 dargestellten Längsschnitt
ergibt sich für die Aussparung 16 ein schlitzförmiger
Längsschnitt 9 (nicht dargestellt). Die Haltevorrichtung 2 ist
mit einem T-förmigen Vorsprung 12 versehen. Zur
Herstellung einer Verbindung zwischen dem Getränkebehälter 5 und der
Haltevorrichtung 2 ist der T-förmige Vorsprung 12 in
die (schlitzförmige) Aussparung 16 des Getränkebehälters 5 einzuführen
(nicht dargestellt). Anschließend ist der Getränkebehälter 5 um
90° um seine Längsachse zu verdrehen, so dass
sich die in 6 dargestellte Position des
T-förmigen Vorsprunges 12 in der Aussparung 16 ergibt,
d. h. eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Getränkebehälter 5 und
der Haltevorrichtung 2 hergestellt ist. Der Getränkebehälter 5 ist
zwischen der Bodenwandung 14 der Haltevorrichtung 2 und
dem T-förmigen Vorsprung 12 eingeklemmt. In der
Aussparung 16 ist vorzugweise eine nicht dargestellte Arretiernase 13 ausgebildet,
welche ein unbeabsichtigtes Verdrehen des Getränkebehälters 5 gegenüber
der Haltevorrichtung 2 verhindert, um z. B. bei Erschütterungen
ein selbstständiges Aufheben der Verbindung zu vermeiden.
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In
einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Getränkebehälter 5 zweiteilig ausgebildet.
Ein erstes Teil des Getränkebehälters 5 dient
zur Aufnahme von Flüssigkeiten. Ein zweites Teil des Getränkebehälters 5 ist
als Adapterteil ausgebildet. An dem Adapterteil ist das Formhalteteil 4 zur
Herstellung der formschlüssigen Verbindung vorhanden. Das
Adapterteil dient zur Verbindung mit dem ersten Teil des Getränkebehälters 5 ohne
dem Formhalteteil 4.
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In
einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Formhalteteile 4 beweglich, z. B. mittels Scharnieren,
mit dem Haltekörper 3 der Haltevorrichtung 2 verbunden.
Zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung werden die
Formhalteteile 4 in die Aussparungen 16 des Getränkebehälters 5 eingeschoben
oder eingeklappt und stellen dadurch die formschlüssige
Verbindung her. Die beweglichen Formhalteteile 4 werden
mit einer Arretiereinrichtung in dieser Position gehalten, um ein
unbeabsichtigtes Lösen der formschlüssigen Verbindung zwischen
dem Getränkebehälter 5 und der Haltevorrichtung 2 zu
vermeiden bei einem unkontrollierten Bewegen der Formhalteteile 4.
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Insgesamt
betrachtet sind mit dem Haltevorrichtungssystem 1 erhebliche
Vorteile verbunden. Die Fixierung des Getränkebehälters 5 an
der Haltevorrichtung 2 kann von dem Benutzer in einfacher Weise
sehr schnell ausgeführt werden. Die formschlüssige
Verbindung ermöglicht eine sichere und zuverlässige
Fixierung, so dass auch bei großen Beschleunigungen ein
Lösen des Getränkebehälters 5 von
der Haltevorrichtung 2 vermieden werden kann.
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- 1
- Haltevorrichtungssystem
- 2
- Haltevorrichtung
- 3
- Haltekörper
- 4
- Formhalteteil
- 5
- Getränkebehälter
- 6
- Behälterkörper
- 7
- Formbehälterteil
- 8
- L-förmiger
Querschnitt des Formbehälterteils
- 9
- T-förmiger
Querschnitt des Formbehälterteils/Formhalteteils
- 10
- Rastnasenartiger
Vorsprung als Formbehälterteil
- 11
- Rastnasenartiger
Vorsprung als Formhalteteil
- 12
- T-förmiger
Vorsprung als Formhaltekörper
- 13
- Arretiernase
- 14
- Bodenwandung
der Haltevorrichtung
- 15
- Ausnehmung
an Haltevorrichtung
- 16
- Aussparung
am Getränkebehälter
- 17
- Formwandung
mit L- oder T-förmigen Querschnitt
- 18
- Einsteckschlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006018895
A1 [0003]
- - AT 009480 U1 [0004]