-
Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entsorgung von verbrauchter
Prägefolienbahn beim Betrieb einer Prägevorrichtung
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, auf eine
zur Durchführung des Verfahrens eingerichtete Prägevorrichtung gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 12 sowie auf eine Entsorgungseinrichtung.
-
Beim
Heißprägen wird in einer Heißprägevorrichtung
eine zu beprägende Materiallage, beispielsweise ein Bedruckstoffbogen
oder eine Bedruckstoffbahn, durch einen Prägespalt geführt,
der zwischen einer Prägewerkzeugträgereinrichtung
und einem Gegendruckelement, z. B. einem Gegendruckzylinder, gebildet
ist. Die Prägewerkzeugträgereinrichtung trägt
ein oder mehrere Prägewerkzeuge, die beim Heißprägen
mittels einer Heizeinrichtung aufgeheizt werden können.
Je nach Typ der Prägevorrichtung kann die Prägewerkzeugträgeeinrichtung beispielsweise
eine flache Form – bei sogenannten Rund-Flach-Maschinen – oder
eine zylindrische Form – bei sogenannten Rund-Rund Maschinen
oder Rotationsmaschinen – haben. Während des Betriebs der
Prägevor richtung wird mindestens eine Prägefolienbahn
mithilfe einer Folientransporteinrichtung mit einer durch die Ansteuerung
der Folientransporteinrichtung vorgebbaren Bahngeschwindigkeit durch den
Prägespalt so bewegt, dass Sie sich während eines
Prägeintervalls mit gleicher Geschwindigkeit wie die zu
beprägende Materiallage durch den Prägespalt bewegt.
Während des Prägeintervalls wird auf der Prägefolienbahn
befindliches Prägegut, beispielsweise diskrete hintereinander
liegende Prägeeinheiten wie Bilder, Texte und/oder Hologramme, oder
ein aufzuprägender Teil einer Farbschicht oder Metallschicht,
unter Einwirkung von Druck und Temperatur auf die Materiallage übertragen.
Die Prägefolienbahn wird dabei durch die Folientransporteinrichtung
von einem normalerweise rollenförmigen Folienvorrat abgezogen
und durch den Prägespalt bewegt, die verbrauchte Prägefolie
wird weggeführt und muss entsorgt werden.
-
In
der Regel haben aufeinanderfolgende Prägeorte auf dem Bedruckstoff
einen gewissen Abstand voneinander. Da es unwirtschaftlich wäre,
die entsprechenden Prägeeinheiten oder Farbschichtbereiche
im gleichen Abstand auf der Prägefolienbahn vorzuhalten,
wird es zur Optimierung von Folienverbrauch angestrebt, dass hintereinander
liegende zu prägende Farbschichtbereiche oder hintereinander liegende
Prägeeinheiten auf der Prägefolienbahn enger zusammen
liegen als hintereinander liegende Prägeorte auf dem Bedruckstoff.
Dieses Ziel kann dadurch erreicht werden, dass die Prägefolienbahn außerhalb
des Prägeintervalls langsamer als die zu beprägende
Materiallage geführt wird, vor dem Prägeintervall
auf Materiallagengeschwindigkeit beschleunigt und anschließend
wieder abgebremst und gegebenenfalls auch entgegen der Haupt-Transportrichtung
zurückgezogen wird.
-
Die
EP 0 718 099 B1 zeigt
beispielhaft eine Präge-Rotationsmaschine mit einer Folientransporteinrichtung,
die solche aufeinanderfolgenden Beschleunigungs-, Gleichlaufs-,
Verzögerungs- und Rückzugsphasen der Prägefolienbahn
mit minimaler mechanischer Belastung der in der Regel recht dünnen
und damit empfindlichen Prägefolienbahn erlaubt. Bei dieser
Heißprägevorrichtung erfolgt die Entsorgung, indem
die verbrauchte Prägefolienbahn auf eine kontinuierlich
drehende Aufwickel-Speicherrolle aufgewickelt wird. Zwischen der
letzten an der Steuerung der Folienbahngeschwindigkeit aktiv beteiligten
Steuereinrichtungen der Folientransporteinrichtung und der Aufwickelrolle
ist ein Folienschlaufenspeicher angebracht, der den Übergang
zwischen der diskontinuierlichen Folienbahnbewegung im Bereich des
Prägespaltes und der kontinuierlichen Aufwickelbewegung
an der Aufwickelrolle gestattet. Die Aufwickelrolle muss von Zeit
zu Zeit gegen eine leere Rolle ausgewechselt werden, wodurch unerwünschte
Maschinenstillstandzeiten entstehen.
-
Aus
der
EP 0 989 086 B1 ist
eine Heißprägemaschine mit einer kontinuierlich
arbeitenden Entsorgungseinrichtung bekannt. Diese hat eine als Saugwalze
ausgestaltete Transportwalze, über die die Prägefolienbahn über
einen gewissen Umschlingungswinkel geführt wird, sowie
eine mit der Transportwalze zusammenarbeitende mechanische Trennvorrichtung
zur Durchtrennung des auf dem Umfang der Transportwalze festgehaltenen
Folienbahnabschnittes mittels eines Schneidmessers. Da die Prägefolienbahn
beidseits der Trennstelle am Umfang der Transportwalze festgehalten
wird, kann eine unerwünschte Rückwirkung des mechanischen Schneidvorganges
auf den Folientransport durch den Prägespalt verhindert
werden. Die abgetrennten Bahnabschnitte werden über eine
der Transportwalze nachgeschaltete Absaugeinrichtung abgesaugt und
der Entsorgung zugeführt.
-
Bei
der Prägevorrichtung der
DE 10 2005 003 787 A1 wird
die zur Entsorgung vorgesehene Prägefolienbahn über
einen zur Folientransporteinrichtung gehörenden Schlupfantrieb
in eine Speicherkammer eingeführt, wo sie freihängende
oder sich ablegende Schlaufen bildet. Diese bilden ein Reservoir
für eine diskontinuierliche bzw. alternierende Ar beitsweise
der Prägevorrichtung. Die Schlaufen oder Packen können
in der Entsorgungseinrichtung einzeln abgeschnitten oder am Ausgang
der Speicherkammer unter Bildung von Wickeln aufgewickelt werden.
-
Eine
aus der
GB 2 254 586 bekannte
Prägevorrichtung hat auf der Abfallseite eine nach Art
eines Schredders bzw. Dokumentenvernichters arbeitende Entsorgungseinrichtung,
der das verbrauchte Bahnenmaterial mit Hilfe einer vorgeschalteten
Förderstation zugeführt wird. Diese hat zwei gegenläufig drehende
Transportwalzen, zwischen denen das Bahnmaterial eingeklemmt und
hindurch gefördert wird. Die Förderstation dient
als intermittierend arbeitende Zugeinrichtung für den Folientransport,
der zwar diskontinuierlich mit wechselnder Geschwindigkeit, jedoch
ohne Rückzugsphasen immer in Richtung der Förderstation
erfolgt.
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Entsorgung von
verbrauchter Prägefolienbahn sowie eine Prägevorrichtung
mit kontinuierlich arbeitender Entsorgungseinrichtung bereitzustellen, die
eine schnelle und störungsfreie Entsorgung verbrauchter
Prägefolienbahn sicherstellen, insbesondere auch bei einem
diskontinuierlichen Folientransport mit aufeinanderfolgenden Beschleunigungs-, Gleichlaufs-,
Verzögerungs- und Rückzugsphasen der Prägefolienbahn.
Die Folienentsorgung soll dabei ohne nachteilige Rückwirkung
auf die gesteuerte Folienbewegung durch den Prägespalt
erfolgen.
-
Zur
Lösung dieser Aufgaben stellt die Erfindung ein Verfahren
mit den Merkmalen von Anspruch 1 sowie eine Prägevorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 12 sowie eine Entsorgungseinrichtung mit
den Merkmalen von Anspruch 23 bereit. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Der
Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird durch Bezugnahme
zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
-
Bei
einem Verfahren gemäß der Erfindung erfolgt ein
Abziehen der Prägefolienbahn von einer letzten Steuereinrichtung
der Folientransporteinrichtung mittels einer der Folientransporteinrichtung nachgeschalteten
Zugfördereinrichtung, die zur Erzeugung einer unabhängig
von Richtung und Betrag der Bahngeschwindigkeit der Prägefolienbahn
in der gleichen Zugrichtung auf die Prägefolienbahn wirkenden
Zugkraft ausgelegt ist, sowie eine Durchtrennung der Prägefolienbahn
in vorgebbaren Zeitabschnitten stromabwärts der Zugfördereinrichtung
außerhalb eines Eingriffsbereich der Zugfördereinrichtung
zur Erzeugung von abgetrennten Prägefolienbahnabschnitten,
die dann entsorgt werden können.
-
Die
Folientransporteinrichtung, die im folgenden auch als „Folienwerk"
bezeichnet wird, hat eine oder mehrere aktiv an der Steuerung der
Folienbahnbewegung beteiligte Steuereinrichtungen, um die Bahngeschwindigkeit
der Prägefolienbahn im Prägespalt nach Maßgabe
eines Steuerprogramms hinsichtlich Betrag und ggf. Richtung genau
zu bestimmen. Zu den Steuereinrichtungen können z. B. die sog.
Taktwalzen (oder Steuerwalzen) gehören, die in schlupffreiem
Abrollkontakt mit der Prägefolienbahn stehen und hinsichtlich
Drehgeschwindigkeit und Drehrichtung exakt steuerbar sind. Insbesondere
bei Folienwerken, die für einen phasenweisen Folienrücktransport
entgegen der Haupt-Transporteinrichtung ausgelegt sind, können
auch Steuereinrichtungen mit Schlupfantrieb verwendet werden. Zusätzlich zu
den aktiven Steuereinrichtungen sind in der Regel im Folienwerk
mehrere passive Führungseinrichtungen, z. B. Umlenkwalzen
und/oder Luftumlenkstangen, vorgesehen, um den Verlauf der Prägefolienbahn(en)
durch das Folienwerk festzulegen.
-
Die
Zugfördereinrichtung ist eine von den Elementen der Folientransportvorrichtung
gesonderte Einrichtung, deren wesentliche Aufgabe darin besteht,
die (mindestens eine) aus der Folientransporteinrichtung mit wechselnder
Geschwindigkeit austretende Prägefolienbahn zuverlässig zu
erfassen und auf die Prägefolienbahn eine Zugkraft derart
auszuüben, dass die Prägefolienbahn auch nach
Austritt aus der Folientransporteinrichtung noch eine gewisse Rest-Bahnspannung
hat und somit in geordneter Form von der Folientransporteinrichtung
weg befördert werden kann. Die Zugfördereinrichtung
kann hierfür so ausgelegt sein, dass die kontinuierlich
bzw. unterbrechungsfrei wirkende Zugkraft zu jeder Zeit geringer
ist als die innerhalb der Folientransporteinrichtung auf die Prägefolienbahn
wirkenden Zugkräfte, die für die Definition der
Bahngeschwindigkeit und der Bahnposition innerhalb der Folientransporteinrichtung
zuständig sind. Die Zugkraft der Zugfördereinrichtung
wirkt unabhängig von Richtung und Betrag der Bahngeschwindigkeit
immer in Richtung eines Abziehens der Prägefolienbahn von
der letzten Steuereinrichtung der Folientransporteinrichtung, um ein
geordnetes Abziehen der Prägefolienbahn ohne merkliche
Rückwirkung auf den Folientransport innerhalb der Folientransporteinrichtung
sicher zu stellen. Zur Erzeugung der Zugkraft wirkt die Zugfördereinrichtung über
einen mehr oder weniger lang in Bahnrichtung ausgedehnten Eingriffsbereich
auf die Prägefolienbahn ein.
-
Stromabwärts
des Eingriffsbereiches, d. h. auf der dem Folienwerk abgewandten
Seite der Zugfördereinrichtung, wird die Prägefolienbahn
in durch Messung und/oder Steuerung oder auf andere Weise definierten
Zeitintervallen mittels einer Trenneinrichtung durchtrennt, so dass
abgetrennte Prägefolienbahnabschnitte entstehen, deren
Länge im Wesentlichen durch das Verhältnis zwischen
der globalen Transportgeschwindigkeit der Prägefolienbahn
in Richtung Entsorgungsseite und der Länge der Zeitintervalle
zwischen den Durchtrennungsschritten definiert ist und dementsprechend
eingestellt werden kann. Diese Prägefolienbahnabschnitte
können dann auf unterschiedliche Weisen entsorgt werden.
-
Bei
manchen Verfahrensvarianten wird die Prägefolienbahn phasenweise
entgegen der Haupt-Transportrichtung und somit entgegen der Wirk richtung
der durch die Zugfördereinrichtung aufgebrachten Zugkraft
um eine bestimmte Rückzugsstrecke zurückgezogen,
wodurch der Folienverbrauch minimiert werden kann. Für
diese Fälle kann es vorgesehen sein, dass die Länge
des Eingriffsbereiches der Zugfördereinrichtung größer
ist als der Betrag der maximalen Rückzugsstrecke der Prägefolienbahn.
Auf diese Weise ist eine zuverlässige Zugförderung
der Prägefolienbahn auch dann gewährleistet, wenn
die Durchtrennung der Prägefolienbahn räumlich
unmittelbar nach Austritt der Prägefolienbahn aus der Zugfördereinrichtung
erfolgt.
-
Bei
manchen Ausführungsformen wird die Prägefolienbahn
innerhalb der Zugfördereinrichtung mittels eines gerichteten
Gasstroms, insbesondere eines Luftstroms, im Wesentlichen berührungsfrei
in Zugrichtung gefördert. Durch die pneumatische Krafteinleitung
ist eine besonders sanfte und schonende Zugförderung der
Prägefolienbahn möglich und ein Zerren an der
Prägefolienbahn, welches eventuell auf den kritischen Bahntransport
innerhalb des Folienwerkes zurückwirken könnte,
wird zuverlässig vermieden.
-
Bei
manchen Ausführungsformen wird die Prägefolienbahn
in der Zugfördereinrichtung unter Erzeugung von Gleitreibung
an eine in Zugrichtung bewegte, ebene oder gekrümmte Förderfläche
angedrückt. Derartige Varianten können auch als „Schlupfantrieb"
bezeichnet werden, da sich die Förderfläche mindestens
zeitweise, vorzugsweise jedoch während der gesamten Förderzeit
mit einer Überschussgeschwindigkeit gegenüber
der Prägefolienbahn in die Zugrichtung bewegt, so dass
Phasen von Haftreibung vermieden werden können. Auch hierdurch
kann eine sanft und spitzenfrei wirkende Zugkraft auf die Prägefolienbahn
erzeugt werden, die ohne spürbare Rückwirkung
auf den gesteuerten Folienvorschub bzw. -rückzug der Prägefolienbahn
im Folienwerk bleibt.
-
Verschiedene
Ausführungsformen grundsätzlich geeigneter Schlupfantriebe
sind beispielsweise aus der
EP
0 718 099 B1 bekannt und werden daher hier nicht näher
beschrieben. Während jedoch im Stand der Technik Schlupfantriebe
als aktive Steuereinrichtungen im Rahmen der Steuerung der Folienbewegung
durch den Prägespalt eingesetzt werden, ist bei erfindungsgemäßen
Systemen ein Einsatz außerhalb des für den definierten
Folientransport zuständigen Folienwerkes vorgesehen, wobei die
vom Schlupfantrieb auf die Prägefolienbahn wirkenden Kräfte
in der Regel wesentlich geringer sein können als beim Einsatz
im Rahmen von Folientransporteinrichtungen.
-
Bei
manchen Ausführungsformen enthält die Zugfördereinrichtung
mindestens eine an der Prägefolienbahn angreifende Förderbürste,
deren Borsten bei Drehung der Förderbürste einen
Beitrag zur Zugkraft auf die Prägefolienbahn übertragen.
Eine oder mehrere Förderbürsten können
zusätzlich zu anderen Fördermitteln, beispielsweise
zusätzlich zu einem Schlupfantrieb, im Rahmen der Zugfördereinrichtung
vorgesehen sein. Es ist auch möglich, dass die Zugfördereinrichtung
als Bürstenförderer ausgelegt ist, bei dem die
gesamte auf die Prägefolienbahn wirkende Zugkraft mit Hilfe
von Förderbürsten zwar über mechanischen
Kontakt, jedoch sehr sanft auf die verbrauchte Prägefolienbahn übertragen
werden. Die Zugfördereinrichtung kann auch nach Art eines Stabkettenförderers
aufgebaut sein oder eine Stabkettenförderung zusätzlich
zu einem weiteren Förderprinzip vorsehen.
-
Die
Durchtrennung der Prägefolienbahn nach Freigabe aus dem
Eingriffsbereich der Zugfördereinrichtung kann mechanisch,
beispielweise mit Hilfe eines taktweise gegen ein Gegenelement gedrückten
Schneidmessers erfolgen. Eine scherende Durchtrennung mittels einer
Trennschere oder dergleichen ist ebenfalls möglich. Bei
bevorzugten Varianten ist jedoch eine berührungslos arbeitende Trennvorrichtung
vorgesehen, sodass die Prägefolienbahn berührungslos,
d. h. ohne mechani schen Kontakt zwischen der Prägefolienbahn
und einem Element der Trennvorrichtung, durchtrennt wird. Dadurch
wird beim Trennvorgang keine mechanische Kraft auf die Prägefolienbahn
ausgeübt, sodass die Förderung der Prägefolienbahn
durch die Zugfördereinrichtung unbeeinflusst vom Trennvorgang
bleibt. Selbstverständlich ist somit auch keine Rückwirkung des
Trennvorgangs auf dem Bahntransport durch den Prägespalt
zu befürchten.
-
Bei
manchen Varianten wird die Prägefolienbahn mit Hilfe einer
lokal konzentrierten Wärmeeinwirkung entlang einer quer
zur Bahnrichtung verlaufenden Trennlinie aufgeschmolzen, was bei
den in der Regel relativ dünnen Prägefolienbahnen
mit Trägerfolien aus Kunststoff schnell und unter Einsatz
relativ geringer Mengen an Wärmeenergie möglich
ist. Bei manchen Ausführungsformen wird zum Durchtrennen
der Prägefolienbahn mindestens ein Laser verwendet, dessen
Laserstrahl z. B. durch Bewegung des Lasers und/oder durch eine
bewegliche Umlenkung nach Art eines Scanners entlang der Trennlinie
geführt wird. Es ist auch möglich, zum Durchtrennen
der Prägefolienbahn eine Heißgasstrahleinrichtung
zu verwenden, die z. B. ein breiteres „Heißgasmesser"
oder einen entsprechend fein gebündelten Heißgasstrahl
erzeugt, der quer über die Prägefolienbahn geführt
wird. Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Prägefolienbahn
berührungslos mit Hilfe eines Strahlwerkzeuges zu durchtrennen, beispielsweise
mit Hilfe eines geeignet feinen und damit „scharfen" Flüssigkeitsstrahls.
Als Alternative zur berührungslosen thermischen Durchtrennung kann
auch eine thermische Durchtrennung mittels eines elektrisch oder
auf anderer Weise aufheizbaren Heizddrahts vorgesehen sein, der
bei einem kurzzeitigen Berührungskontakt mit der Prägefolienbahn
die zum Schmelzen der Bahn erforderliche Wärmeenergie entlang
der Trennlinie einbringt.
-
Für
die Entsorgung der abgetrennten Prägefolienbahnabschnitte
können viele geeignete Verfahren und Einrichtungen genutzt
werden. Bei man chen Ausführungsformen werden die abgetrennten
Prägefolienbahnabschnitte zunächst über
eine Absaugeinrichtung in eine Sammeleinrichtung geführt,
welche dann von Zeit zu Zeit, auch während des Betriebs
der Prägevorrichtung, ausgewechselt werden kann. Es kann
auch ein Schredder oder eine andere Einrichtung zur Zerteilung der
abgetrennten Prägefolienbahnabschnitte in kleinere, ggf.
leichter zu entsorgende Partikel vorgesehen sein. Alternativ oder
zusätzlich kann eine Ballenpresse oder eine andere Einrichtung
zur Komprimierung von kompletten Prägefolienbahnabschnitten
(oder Zerkleinerungsprodukten daraus) vorgesehen sein, um kleinvolumige Abfallpacken
zu erhalten. Die Abfallprodukte (Prägefolienbahnabschnitte
oder Teile daraus) einer oder mehrerer Prägevorrichtungen
können auch über eine zentrale Absauganlage entsorgt
werden.
-
Eine
zur Durchführung des Verfahrens geeignete Prägevorrichtung
hat ein Prägewerk, bei dem zwischen einer Prägewerkzeugträgereinrichtung
und einem Gegendruckelement mindestens zeitweise ein Prägespalt
gebildet ist, und eine Folientransporteinrichtung zum Transport
mindestens einer Prägefolienbahn durch den Prägespalt
mit wechselnder Bahngeschwindigkeit, sowie eine der Folientransporteinrichtung
nachgeschaltete Entsorgungseinrichtung zum Entsorgen verbrauchter
Prägefolienbahnen. Die Entsorgungseinrichtung umfasst eine
der Folientransporteinrichtung nachgeschaltete Zugfördereinrichtung
zum Abziehen mindestens einer Prägefolienbahn von einer
letzten Steuereinrichtung der Folientransporteinrichtung sowie eine
der Zugfördereinrichtung nachgeschaltete Trenneinrichtung
zum Durchtrennen der Prägefolienbahn in vorgebbaren Zeitabschnitten
außerhalb eines Eingriffsbereiches der Zugfördereinrichtung.
Der Trenneinrichtung ist in der Regel eine Entsorgungseinheit zur
Entsorgung von abgetrennten Prägefolienbahnabschnitten
nachgeschaltet.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine entsprechende Entsorgungseinrichtung,
die als gesonderte Baugruppe zusammengestellt sein kann und stromabwärts
der letzten Steuereinrichtung der Folientransporteinrichtung einer
Prägevorrichtung anzuordnen ist, um verbrauchte Prägefolienbahn
von der letzten Steuereinrichtung in geordneter Form abzuziehen.
-
Diese
und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren
in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der
Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte
sowie für sich schutzfähige Ausführungen
darstellen können. Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher
erläutert.
-
1 zeigt
schematisch eine Rund-Flach-Prägevorrichtung zum Heißprägen
von Materialbögen;
-
2 zeigt
schematisch eine berührungslos arbeitende, pneumatische
Zugfördereinrichtung;
-
3 zeigt
schematisch eine Zugfördereinrichtung mit einem Saugförderband;
-
4 zeigt
schematisch eine Zugfördereinrichtung mit einer Saugwalze;
-
5 zeigt
schematisch eine Zugfördereinrichtung mit einer Saugwalze
und nachgeschalteten Förderbürsten;
-
6 zeigt
schematisch eine Zugfördereinrichtung mit mehreren Paaren
von Förderbürsten;
-
7 zeigt
schematisch eine Ausführungsform einer Trenneinrichtung
mit einem quer zur Bahnrichtung verschiebbaren Laser;
-
8 zeigt
eine Ausführungsform einer Trenneinrichtung mit einen verschwenkbaren
Heißgasstrahlerzeuger, und
-
9 zeigt
schematisch eine Trenneinrichtung mit einem elektrisch aufheizbaren
Heizdraht.
-
1 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer
Prägevorrichtung 100, die als Rund-Flach-Maschine
konstruiert und zum Beprägen von bogenförmigem
Bedruckstoff aus Papier, Pappe, Kunststoff und/oder einem anderen
flexiblen Flachmaterial mittels Heißprägen eingerichtet ist.
Die auch als Heißprägevorrichtung bezeichnete Prägevorrichtung 100 hat
ein Prägewerk 102, das eine auf dem Maschinenbett 104 der
Prägevorrichtung horizontal beweglich geführte
Prägewerkzeugträgereinrichtung 106 und
einen mit horizontaler Drehachse oberhalb des Maschinenbettes angeordneten
Gegendruckzylinder 108 umfasst, zwischen denen im Betrieb
der Vorrichtung zeitweise ein Prägespalt 110 gebildet
ist, wenn sich die Prägewerkzeugträgereinrichtung 106 im
Bereich unterhalb des Gegendruckzylinders befindet. Die Prägewerkzeugträgereinrichtung 106 wird
von einem nicht gezeigten Antrieb entlang von Geradführungen
horizontal hin- und herbewegt und ist dafür vorgesehen,
an seiner dem Gegendruckzylinder zugewandten Oberseite auswechselbare
Prägewerkzeuge bzw. Typen 107 zu tragen, die mittels
einer integrierten elektrischen Heizeinrichtung auf Temperaturen
oberhalb von 100°C aufgeheizt werden können.
-
Die
zu bedruckenden Materialbogen werden auf einem rechts gezeigten
Vorratsstapel oder Anlegestapel 112 mit der zu beprägenden
Seite nach oben vorgehalten und werden im Betrieb der Prägevorrichtung über
ei nen schrägen Anlegetisch 114 dem Gegendruckzylinder 108 des
Prägewerkzeugs in schuppenförmiger Anordnung zugeführt.
Am Umfang des Gegendruckzylinders befinden sich Greifersysteme,
die dafür eingerichtet sind, jeweils die Vorderkante eines
Bogens zu ergreifen und auf die Mantelfläche des sich gleichmäßig
drehenden Gegendruckzylinders zu ziehen. Während des Greifvorgangs
findet eine Ausrichtung des Bedruckstoffbogens, z. B. in Bezug auf
die Vorderkante oder auf bestimmte Bildlagen, statt. Der mit seiner
Vorderkante am Umfang des Gegendruckzylinders hängende
Bedruckstoffbogen wird bei der gezeigten Drehrichtung von links
nach rechts durch den Prägespalt geführt und dabei
in einer später noch beschriebenen Weise beprägt.
Nach dem Prägeintervall wird der beprägte Materialbogen
an das links gezeigte Auslagesystem 120 übergeben,
das mit einer schrägen Fördereinrichtung bis an
den Umfang des Gegendruckzylinders heranreicht und ein Greifersystem
oder Bänder oder dergleichen umfasst, die die Bedruckmaterialbögen
aufeinanderfolgend auf den Ablagestapel 118 fördern.
Das Auslagesystem befindet sich bei anderen Ausführungsformen
auf der gleichen Seite des Prägewerks wie das Anlegesystem.
-
Beim
Durchtritt durch den Prägespalt (in der Figur von links
nach rechts) hat die zu bedruckende Oberfläche des Materialbogens
eine Geschwindigkeit, die, in Abhängigkeit von der Materialstärke
des bedruckten Bogens, im Wesentlichen der Umfangsgeschwindigkeit
der Mantelfläche des kontinuierlich drehenden Gegendruckzylinders
entspricht.
-
Während
des Betriebs der Prägevorrichtung wird mindestens eine
Prägefolienbahn 130, 130' mit Hilfe einer
Folientransporteinrichtung 140 mit einer durch die Ansteuerung
von aktiven Steuereinrichtungen der Folientransporteinrichtung präzise
vorgebbaren, wechselnden Bahngeschwindigkeit durch den Prägespalt 110 bewegt.
Die sehr dünne Prägefolienbahn, deren typische
Dicke beispielsweise im Bereich zwischen 10 μm und 20 μm
liegen kann, besteht in der Regel aus einem relativ zähen Trägerfilm
aus Kunststoff, auf dessen Vorderseite 131 ein Schichtsystem
mit einer thermisch aktivierbaren Trennschicht, der eigentlichen
Prägeschicht (beispielsweise Farbschicht oder Metallschicht
oder Hologramm oder Bild oder dergleichen) und einer thermisch aktivierbaren
Heißkleberschicht aufgebracht ist, die die Vorderseite
der Prägefolienbahn bildet.
-
Die
Bahngeschwindigkeit der Prägefolienbahn wird durch steueraktive
Steuereinrichtungen der Folientransporteinrichtung so gesteuert,
dass sie während eines Prägeintervalls geschwindigkeitsgleich
(nach Betrag und Richtung) mit der zu bedruckenden Materiallage
durch den Prägespalt 110 läuft. Gleichzeitig
wird die linear verschiebbare Prägewerkzeugträgereinrichtung 106 von
ihrer links gezeigten Startposition in Richtung des Gegendruckzylinders so
beschleunigt, dass die Prägewerkzeuge 107 während
des Prägeintervalls ebenfalls die gleiche Geschwindigkeit
wie die zu beprägende Materiallage und die zwischen Materiallage
und Prägewerkzeug geführte Prägefolienbahn
haben. Dadurch wird unter dem Einfluss von Druck und Temperatur
die Prägeeinheit während des Prägeintervalls
auf die zu beprägende Materiallage übertragen.
Nachdem die Werkzeugträgereinrichtung im Hinlauf während
des Prägeintervalls synchron mit der Materiallage und der Prägefolienbahn
bewegt wurde, wird sie nach Abschluss des Prägeintervalls
abgebremst, bis sie die rechts gestrichelt gezeigte Anhalteposition
erreicht. Während des Rücklaufs in die Startposition
wird der Gegendruckzylinder 108 etwas angehoben, so dass der
Rücklauf der Werkzeugträgereinrichtung ohne Kontakt
mit der Prägefolienbahn oder den Gegendruckzylinder möglich
ist.
-
Wie
in 1 links angedeutet, kann die Folientransporteinrichtung 140 mehrere
nebeneinander liegende Prägefolienbahnen 130, 130' parallel
führen, z. B. 2 oder 3 oder 4 oder 5 oder 6. Die Folientransporteinrichtung 140 erlaubt
es, die Prägefolienbahn außerhalb des Prägeintervalls langsamer
als die zu beprägende Materiallage zu führen,
vor dem Prägeintervall auf Materiallagengeschwindigkeit
zu beschleunigen und anschließend wieder abzubremsen und
entgegen der Haupt-Transportrichtung 149 in einer Rückzugsphase
zurückzuziehen. Durch diese diskontinuierliche Folienbahnbewegung
mit Rückzugsphasen kann erreicht werden, dass die übertragenen
Prägeeinheiten oder Farbschichtbereiche unmittelbar aufeinanderfolgend
auf der Prägefolienbahn angeordnet sein können,
auch wenn die Prägeorte auf dem Bedruckstoff wesentlich
weiter auseinander liegen, wodurch der Folienverbrauch minimiert werden
kann.
-
Jede
Prägefolienbahn wird von einer links gezeigten Vorratsrolle 141, 141' durch
einen Folienschlaufenspeicher 142 über eine entgegen
der Haupt-Transportrichtung drehende Saugwalze 143 und
passive Umlenkeinrichtungen (z. B. Luftstangen bzw. Blasrohre und/oder
Umlenkrollen) in Richtung des Prägespaltes 110 und
von dort über mehrere passive Umlenkeinrichtungen (z. B.
Luftstangen bzw. Blasrohre und/oder Umlenkrollen) zu einer sogenannten
Taktwalze oder Steuerwalze 145 geführt, die innerhalb
des Systems der Folientransporteinrichtung den „Nullpunkt"
der Folienbahnbewegung darstellt. Die Folienbahn wird dort ausgehend
von einer vorgeschalteten Umlenkrolle oder Umlenkstange über
einen relativ großen Umschlingungswinkel von beispielsweise
zwischen 130° und 180° über den Umfang
der Taktwalze in Richtung der nachgeschalteten Entsorgungseinrichtung 150 geführt.
Die Taktwalzen oder Steuerwalzen 145 sind mit Hilfe geeigneter
elektromotorischer Antriebe hinsichtlich Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit
steuerbar, also für einen Vorwärts-Rückwärtsbetrieb
geeignet, und gehören zu den steueraktiven Steuereinrichtungen
des Folienwerks. Sie sind im Beispielsfall als massearme Saugwalzen
ausgebildet und haben jeweils einen von der Folienbahn umschlungenen
Bereich mit Perforationen, durch die mittels eines Sauggebläses
ein Unterdruck erzeugt werden kann, der den umschlingenden Folienbahnabschnitt
zuverlässig auf den Umfang der Saugwalze zieht, so dass
ein Abrollkontakt mit Haftreibung ohne jeglichen Schlupf sichergestellt
ist. Alternativ oder zusätzlich zur Ansaugung kann der
schlupffreie Abrollkontakt auch über Andruckrollen oder
Aufblasen oder dgl. sichergestellt werden. Die stromabwärts
des Prägespaltes angeordneten Steuerwalzen 145 arbeiten
mit der kontinuierlich entgegen der Haupt-Transportrichtung drehenden
Saugwalze 143 am Ausgang des Folienschlaufenspeichers 142 zusammen,
um im dazwischen liegenden Nutzbereich 148 eine ausreichende Bahnspannung
sicherzustellen und um die Folienbahngeschwindigkeit und -richtung
exakt zu steuern. Hierzu wird die dem Prägespalt vorgeschaltete
Saugwalze 143 als Zugeinrichtung mit Schlupfantrieb betrieben,
die auf die darüber geführte mindestens eine Prägefolienbahn
kontinuierlich eine Zugkraft in Richtung Folienschlaufenspeicher 142,
also entgegen der Haupt-Transporteinrichtung 149 ausübt.
Die Zugkraft ist groß genug, um die Bahnspannung im Prägespalt zu
gewährleisten und einen Rücktransport der Prägefolienbahn
zu bewirken, wenn sich die Steuerwalzen bzw. Taktwalzen 145 entgegen
dem Uhrzeigersinn, also in Rücktransportrichtung drehen.
Die vom Schlupfantrieb 143 erzeugte Zugkraft reicht jedoch nicht
aus, um die zwischen der Prägefolienbahn und den Taktwalzenumfang
aufgebaute Haftreibung zu überwinden, so dass die Bahnposition
der Prägefolienbahn und ihre Bahngeschwindigkeit ausschließlich durch
die Drehlage und Drehgeschwindigkeit der Saugwalze 145 exakt
bestimmt wird.
-
Beim
Betrieb der Vorrichtung wird somit durch das Zusammenwirken der
stromabwärts des Prägespalts angeordneten Taktwalzen 145 mit
dem stromaufwärts des Prägespaltes angeordneten Schlupfantrieb 143 die
oben beschriebene diskontinuierliche Bewegung der Prägefolienbahn
mit Rückzugsphasen durch den Prägespalt bewirkt.
Da gleichzeitig die unverbrauchte Prägefolienbahn von den
sich kontinuierlich drehenden Vorratsrollen 141, 141' zugeführt
wird, wechselt der Füllgrad des Unterdruck-Folienschlaufenspeichers 142,
welcher sich in Beschleunigungs phasen mit schnellem Vorschub der Prägefolienbahn
teilweise entleert und in Abbremsphasen sowie in Rückzugsphasen
der Prägefolienbahn weiter füllt. Der Folienschlaufenspeicher
entkoppelt somit die Seite des kontinuierlichen Folieneinlaufes
von dem Bereich der diskontinuierlichen Folienbahnbewegung zwischen
Schlupfantrieb 143 und den schlupffreien Steuerwalzen 145.
-
Gerade
bei Prägevorrichtungen mit diskontinuierlichem Folienvorschub
und gegebenenfalls Folienrückzug stellt die Entsorgung
der verbrauchten Prägefolienbahnen eine Herausforderung
dar, da diese idealer Weise erreicht werden soll, ohne dass durch
die Entsorgung Maschinenstillstandszeiten entstehen und ohne dass
die Mittel zur Entsorgung in irgendeiner Weise auf den präzise
zu steuernden Folientransport durch den Prägespalt zurückwirken.
Zu diesem Zwecke umfasst die Entsorgungseinrichtung 150 eine
den Taktwalzen 145 unmittelbar nachgeschaltete Zugfördereinrichtung 160,
die die mindestens eine Prägefolienbahn von der ihr vorgeschalteten
letzten Steuereinrichtung 145 der Folientransporteinrichtung 140 abzieht,
und eine der Zugfördereinrichtung 160 nachgeschaltete
Trenneinrichtung 170, die die aus der Zugfördereinrichtung
austretende(n) Prägefolienbahn(en) von Zeit zu Zeit durchtrennt,
so dass Prägefolienbahnabschnitte geeigneter Länge entstehen,
die nachfolgend leicht entsorgt werden können.
-
Die
Zugfördereinrichtung hat eine dem Folienwerk 140 zugewandte
Eintrittsseite und eine der Trenneinrichtung 170 zugewandte
Austrittsseite sowie einen dazwischen liegenden, im Beispielsfall
geradlinigen Eingriffsbereich 161, in welchem sie auf die
durchgeführte Prägefolienbahn in dem Sinne einwirkt,
dass auf die Prägefolienbahn eine die Prägefolienbahn
von den Taktwalzen weg ziehende Zugkraft entsteht, die unabhängig
von Richtung und Betrag der Bahngeschwindigkeit der Prägefolienbahn
immer in die gleiche Zugrichtung 165, nämlich
weg von den Taktwalzen, wirkt. Dadurch werden die verbrauchten Prägefolienbahnen auch
außerhalb der gesteuerten Bewegung im Nutzbereich 148,
d. h. stromabwärts der Taktwalzen 145, in geordneter
Form und unter Spannung gehalten und von der Folientransporteinrichtung
weg befördert. Die Zugkraft wirkt unterbrechungsfrei bzw.
kontinuierlich und ist geringer als diejenigen Kräfte,
die notwendig wären, um die Prägefolienbahn unter Überwindung
der Haftreibung vom Umfang der Saugwalzen 145 abzuziehen.
Dadurch schirmen die Steuerwalzen 145 den kritischen Nutzbereich 148 der
Prägefolienbahnbewegung durch den Prägespalt zuverlässig
von Rückwirkungen aus dem Bereich der Entsorgungseinrichtung 150 ab.
Die Länge des Eingriffsbereichs 161 in Bahnrichtung
ist bei dieser Ausführungsform größer
als die maximale Rückzugsstrecke, um die die Prägefolienbahn
im Betrieb der Prägevorrichtung zurückgezogen
wird. Dadurch kann vermieden werden, dass das freie Ende einer Prägefolienbahn
nach einer Durchtrennung eines Prägefolienbahnabschnittes
bei einer nachfolgenden Rückzugbewegung aus der Zugfördereinrichtung
herausgezogen wird und damit außer Eingriff der Zugfördereinrichtung
gerät. Typische Längen des Eingriffsbereiches
können z. B. bei mindestens 20 cm oder mindestens 30 cm
oder mindestens 40 cm oder mindestens 50 cm oder mehr liegen.
-
Wenn
im Betrieb der Vorrichtung durch den intermittierenden Vorschub
in Haupt-Transportrichtung 149 eine ausreichende Länge
der verbrauchten Prägefolienbahn durch die Zugfördereinrichtung
hindurchgefördert wurde, wird die Trenneinrichtung 170 aktiviert,
die einen Prägefolienbahnabschnitt abtrennt. Diese kann
nachfolgend beispielsweise durch eine Absaugeinrichtung 180 in
Richtung eines Schredders 190 oder einer Ballenpresse oder
einer anderen Entsorgungseinheit für Folienbahnabschnitte
gefördert werden.
-
Es
gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Ausgestaltung einer Zugfördereinrichtung.
Die Zugfördereinrichtung 260 in 2 ist
als berührungslos arbeitende, pneumatische Einrichtung
(Luftförderer) ohne bewegliche Elemente ausgelegt, bei
der die Prägefolienbahn 130 ausschließlich
mittels eines gerichteten Luftstromes in Zugrichtung 165 gefördert
wird. In einem flachen, rechteckigen Gehäuse 261 des
Luftförderers 260 ist ein flacher Förderkanal 262 gebildet,
in den nebeneinander mehrere Prägefolienbahnen, beispielsweise
zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr Prägefolienbahnen
passen. Der Förderkanal 262 hat eine senkrecht
zur Bahndurchtrittsebene gemessene Breite in der Größenordnung
von einem oder wenigen Zentimetern und ist beidseitig durch mit
schrägen Luftdurchtrittsöffnungen versehene flächige
Düsenelemente 263 begrenzt, die bei Beaufschlagung mit
Druckluft schräg in Förderrichtung gerichtete
Luftströme erzeugen, die beidseitig, d. h. an der Vorderseite
und an der Rückseite der Prägefolienbahn, angreifen.
Bei geeigneter Ansteuerung können die Prägefolienbahnen
zwischen weitgehend wirbelfreien Luftströmungen in Zugrichtung 165 gefördert
werden, ohne dass die Prägefolienbahnen in Berührungskontakten
mit Elementen der Zugfördereinrichtung geraten. Die pneumatisch
aufgebrachten Zugkräfte stellen eine geordnete Führung
der geförderten Folienbahnabschnitte sicher, wobei gleichzeitig die
aufgebrachten Zugkräfte so gering sind, dass keine Rückwirkung
auf die Folienbahnbewegung durch den Prägespalt eintritt.
-
In 3 ist
eine Zugfördereinrichtung 360 mit Schlupfantrieb
gezeigt, die ein umlaufendes, perforiertes Förderband 361 mit
einem integrierten Saugkasten 362 hat. Der Saugkasten erzeugt
durch die Löcher des Förderbandes hindurch eine
Saugkraft auf die Prägefolienbahn, durch die die Prägefolienbahn
auf die kontinuierlich in Zugrichtung bewegte Förderfläche
des Transportbandes gepresst wird. Das Förderband wird
in jeder Phase des Betriebs mit Überschussgeschwindigkeit
gegenüber der Prägefolienbahn bewegt, so dass
die Prägefolienbahn bei dieser Einrichtung über
Gleitreibung befördert wird, welche über eine
relativ große, ebene Förderfläche wirkt.
-
4 zeigt
eine andere Variante einer Zugfördereinrichtung 460 mit
Schlupfantrieb. In diesem Fall ist eine Saugwalze 461 vorgesehen,
die derart zwischen zwei Umlenkrollen 462, 463 angeordnet
ist, dass die (mindestens eine) Prägefolienbahn über
einen Umschlingungswinkel von ca. 90° am zylindrisch gekrümmten
Umfang der Saugwalze vorbeigeführt wird in einen saugaktiven
Bereich, in dem die Prägefolienbahn auf den Umfang der
rotierenden Saugwalze angesaugt wird. Auch hier liegt ständig
eine Überschussgeschwindigkeit der Saugwalze gegenüber der
Prägefolienbahn vor, so dass ausschließlich Gleitreibung
entsteht, wodurch eine kontinuierlich sanfte Zugkraft auf die Prägefolienbahn
ausgeübt wird, unabhängig davon, ob sie in Richtung
der nachgeschalteten Trenneinrichtung oder, in einer Rückzugphase,
in Richtung der Folientransporteinrichtung bewegt wird.
-
Die
Zugfördereinrichtung 560 in 5 ist eine
Variante der in 4 gezeigten Zugfördereinrichtung
mit einer Saugwalze 561 und beidseitig angeordneten Umlenkeinrichtungen,
wobei die nachgeschaltete Umlenkeinrichtung durch ein Paar von gegenläufig
drehenden Förderbürsten 565 gebildet wird,
die aktiv zum Folientransport in Zugichtung 165 beitragen.
Zur Vermeidung von Folienfaltungen drehen die Förderbürsten
mit Überschussgeschwindigkeit gegenüber der Prägefolienbahnen
und auch gegenüber der Saugwalze 561.
-
Die
Zugfördereinrichtung 660 in 6 ist
als reiner Bürstenförderer ausgelegt und umfasst
im Beispielsfall vier Paare jeweils gegensinnig drehender Förderbürsten 665,
die insgesamt eine geradlinige Förderstrecke für
jede hindurchgeführte Prägefolienbahn bilden.
Die relativ langborstigen Förderbürsten üben
eine kontinuierliche, sanfte Zugkraft auf die Prägefolienbahn
aus, die in Richtung der nachgeschalteten Trenneinrichtung wirkt.
Sie erlauben jedoch auch einen Rückzug der Prägefolienbahn
entgegen der Zugrichtung 165.
-
Die 7 bis 9 zeigen
einige Beispiele von Ausführungsformen von Trenneinrichtungen,
die die Prägefolienbahn(en) nach Austritt aus dem Eingriffsbereich
der vorgeschalteten Zugfördereinrichtung in gewissen Zeitintervallen
quer zur Längsrichtung der Prägefolienbahn(en)
durchtrennen. Bei der Trenneinrichtung 770 in 7 wird
ein quer zur Transportrichtung der Folienbahn linear beweglicher Laser 771 verwendet,
der einen Laserstrahl 772 aussendet, dessen Strahlungsenergie
ausreicht, um die dünne, im Wesentlichen aus Kunststoff
bestehende Prägefolienbahn aufzuschmelzen und dadurch entlang
einer quer zur Bahnrichtung verlaufenden Trennlinie 775 zu
trennen. Es können jeweils mehrere parallele Prägefolienbahnen
in einem Trennschritt durchtrennt werden. Da diese thermische Trenneinrichtung
berührungslos arbeitet, werden keine mechanischen Kräfte
auf die Prägefolienbahn ausgeübt, so dass eine
Rückwirkung des Trennvorgangs auf den Folientransport durch
den Prägespalt ausgeschlossen ist.
-
Die
Zeitabschnitte zwischen den Trennvorgängen können
durch geeignete Programmierung fest vorgegeben sein, es ist jedoch
auch möglich, die zeitliche Taktung der Trennvorgänge
auf Basis von Messungen der durchgelaufenen Prägefolienbahnlänge
zu steuern. In jedem Fall entstehen Prägefolienbahnabschnitte 130A definierter
Länge, die nachfolgend ohne großen Aufwand zuverlässig
entsorgt werden können.
-
Die
Trenneinrichtung 870 in 8 hat ein Heißluftgebläse,
welches über einen um eine vertikale Achse schwenkbaren
Düsenkopf 871 einen fein gebündelten
Heißluftstrahl 872 abgibt, der beim Verschwenken
des Düsenkopfes die Prägefolienbahn quer überstreicht
und entlang der dadurch erzeugten Trennlinie aufschmilzt, so dass
ein abgetrennter Prägefolienbahnabschnitt 130A entsteht.
Auch bei dieser berührungslos arbeitenden Variante ist
eine Rückwirkung auf den Folientransport im Folienwerk ausgeschlossen.
-
Alternativ
kann das Heißluftgebläse ähnlich wie
der Laser 771 auch quer zur Bahnrichtung linear verschiebbar
sein. Der Laser 771 kann alternativ auch verschwenkbar
sein, z. B. ähnlich wie es für das Heißgasgebläse
gezeigt ist.
-
Die
thermische Trenneinrichtung 970 in 9 hat einen
elektrisch aufheizbaren Heizdraht 971, der zwischen zwei
synchron parallel zueinander linear beweglichen Lagerstellen 974 so
eingespannt ist, dass er quer zur Längsrichtung der Prägefolienbahn(en)
verläuft und im Wesentlichen in Richtung senkrecht zur
Folienbahnfläche bewegt werden kann. Zum Durchtrennen einer
oder mehrerer Prägefolienbahnen wird der Heizdraht kurzzeitig
auf ganzer Länge an die durchlaufende Prägefolienbahn
herangeführt und schmilzt diese bei kurzem Berührungskontakt
entlang der gesamten Trennlinie auf, so dass ein abgetrennter Prägefolienbahnabschnitt 130A entsteht.
Auch bei dieser mit Berührungskontakt arbeitenden Variante
entstehen keine in Richtung der Folienbahn wirkenden Kräfte.
-
Jede
der in den 2 bis 6 gezeigten Zugfördereinrichtungen
kann mit jeder der in den 7 bis 9 gezeigten
Trenneinrichtungen kombiniert werden, wobei die Trenneinrichtungen
jeweils vorzugsweise unmittelbar hinter der entsprechenden Zugfördereinrichtungen
angeordnet sind, d. h. ohne zwischengeschaltete Umlenkung, die jedoch
vorgesehen sein kann. Wird beispielsweise die berührungslos
arbeitende, pneumatische Zugfördereinrichtung 260 mit
der Laser-Trenneinrichtung 770 oder der Heißgas-Trenneinrichtung 870 kombiniert,
so ist weder für die Zugförderung, noch für
die Durchtrennung ein Berührungskontakt zur Prägefolienbahn
nötig, so dass die Entsorgung ohne jegliche Rückwirkung
auf den Folientransport bleibt.
-
Das
hier beschriebene Verfahren und die zugehörigen Einrichtungen
zur Behandlung der Prägefolienbahnen stromabwärts
der letzten aktiven Steuereinrichtung des Folienwerkes können
bei unterschiedlich aufgebauten Prägemaschinen genutzt werden.
Beispielsweise kann die Prägemaschine als reine Rotationsmaschine
(Rund-Rund-Maschine) konstruiert sein. Die Entsorgungseinrichtungen
können auch mit unterschiedlich aufgebauten Folientransporteinrichtungen
zusammen arbeiten. Beispielsweise kann das Folienwerk im Wesentlichen
so aufgebaut sein, wie es in der
EP 0 718 099 B1 gezeigt ist, nämlich
mit einer dem Prägespalt nachgeschalteten Zugeinrichtung
mit Schlupfantrieb und einer mit der Zugeinrichtung zusammenwirkenden, dem
Prägespalt vorgeschalteten steuerbaren Folienzufuhreinrichtung.
So wäre es beispielsweise möglich, die Position
der als Zugeinrichtung mit Schlupfantrieb wirkenden Saugwalze
143 und
die Position der Taktwalzen
145 in Bezug auf den Prägespalt
zu vertauschen, wobei dann die Zugeinrichtung mit Schlupfantrieb
permanent eine Zugkraft in Richtung der Entsorgungseinrichtung ausüben
würde.
-
Die
Erfindung kann bei verschiedenen Varianten des Heißprägens
genauso eingesetzt werden wie bei verschiedenen Kaltprägetechniken.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0718099
B1 [0004, 0017, 0056]
- - EP 0989086 B1 [0005]
- - DE 102005003787 A1 [0006]
- - GB 2254586 [0007]