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Die Erfindung betrifft eine mantelbeschickbare Waschmaschine bzw. Topfader-Waschmaschine mit einem Gehäuse, in dem ein Laugenbehälter mit einer mantelseitigen Laugenbehälteröffnung und mit einer drehbaren mit einer im Wesentlichen horizontalen Welle gelagerten und über eine Antriebseinheit angetriebenen Trommel mit einer im Mantel angeordneten, verschließbaren Entnahmeöffnung angeordnet ist, wobei der Laugenbehälter mit der Trommel in einem beweglichen Gehäuseteil angeordnet ist, welches zum Öffnen der Laugenbehälteröffnung aus dem Gehäuse und zum Schließen in das Gehäuse bewegbar ist.
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Trommelwaschmaschinen in Toplader-Bauart haben bekannterweise eine um eine horizontale Achse drehende Trommel, die von oben über eine mantelseitige Öffnung zu beladen ist. Um die oberseitige Trommelöffnung zu erreichen, ist der Gehäusedeckel schwenkbar oder als Lamellenverschluss ausgebildet. Solche Waschmaschinen sind jedoch ungeeignet, sie in eine Küchenzeile bzw. unterhalb einer feststehenden Arbeitsplatte zu integrieren, da die oberseitige Öffnung durch die Arbeitsplatte verdeckt würde.
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Aus der
WO 00/28126 A1 ist eine mantelbeschickbare Trommelwaschmaschine bekannt, bei der der Laugenbehälter mit der darin drehbaren Trommel in einem beweglichen Gehäuseteil angeordnet ist. Das bewegliche Gehäuseteil kann in Querrichtung zur Trommelwelle aus dem feststehenden Gehäuseteil herausgeschwenkt werden, damit die Beladungsöffnung im Laugenbehälter zugänglich wird. Die Wölbung des Gehäuses, die die mantelseitige Rundung des Laugenbehälters aufnimmt, liegt hierbei vor der Beladungsöffnung und behindert den Zugang für den Benutzer. Ferner wird hierbei das gesamte Aggregat, also Laugenbehälter mit Trommel und Antriebseinheit, bewegt, wobei erhebliche Massen bewegt werden müssen.
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Aus der
DE 44 06 560 A1 ist eine Toplader Waschmaschine bekannt, die auf Rollen oder Schienen unterhalb einer Arbeitsplatte verschiebbar gelagert ist. Auch hierbei muss das gesamte Gewicht der Maschine bewegt werden, wenn die Beladungsöffnung geöffnet oder geschlossen wird.
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Aus der
DE 101 34 237 A1 ist es bekannt, eine sogenannte Bottich-Waschmaschine mit vertikal drehendem Rührwerk in einem verschiebbaren Gehäuseteil anzuordnen. Auch hier wird das komplette Aggregat bewegt.
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Als nachteilig bei dieser Art Ausgestaltung wird es angesehen, dass zum Öffnen oder Schließen der Befüll- bzw. Entnahmeöffnung ein großer Teil des Maschinengewichts bewegt werden muss.
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Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, bei einer Toplader-Waschmaschine mit einem beweglichen Laugenbehälter die Befüll- bzw. Entnahmeöffnung für den Benutzer wesentlich ergonomischer zu gestalten und die Handhabung zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen.
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Bei der erfindungsgemäßen Toplader-Waschmaschine ist es besonders vorteilhaft, dass das bewegliche Gehäuseteil gemeinsam mit dem Laugenbehälter und der Trommel in axialer Richtung, bezogen auf die Trommelwelle, verschiebbar gelagert ist. Dadurch kann der Benutzer sehr nah an die Laugenbehälteröffnung bzw. Trommelöffnung herantreten, bzw. er wird nicht durch die mantelseitige Wölbung behindert, so dass er das Trommelinnere leichter erreicht. Die Waschmaschine ist deshalb besonders gut für den Einbau in schlecht zugänglichen Gegebenheiten geeignet. Beispielsweise kann eine solche Toplader-Waschmaschine in schwer zugänglichen Bereichen oder Hohlräumen in Schiffen oder Wohnmobilen eingebaut werden. Ferner umfasst die Antriebseinheit einen Motor mit einer Kupplung, mittels welcher die Trommel von der Antriebseinheit trennbar ist. Dadurch kann die Antriebseinheit ortsfest im Gehäuse aufgehängt werden, wobei nur das bewegliche Gehäuseteil in der Art einer Schublade mit dem darin angeordneten Laugenbehälter mit Trommel aus dem Gehäuse herausgezogen werden muss, um den Zugang zur Laugenbehälteröffnung bereit zu stellen.
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Hierbei ist es zweckmäßig, dass die Kupplung ein erstes, vom Motor angetriebenes Kupplungsteil und ein zweites Kupplungsteil an der Trommelwelle zur Übertragung der Drehbewegung vom Motor zur Trommelwelle umfasst. Die Antriebseinheit mit dem Motor und dem ersten Kupplungsteil ist zweckmäßigerweise im Gehäuse angeordnet, wobei die Trommelwelle mit dem zweiten Kupplungsteil dazu ausgebildet ist, dass sie von der Antriebseinheit beim Herausziehen des Laugenbehälters mit der Trommel aus dem Gehäuse getrennt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Antriebseinheit ein Tragteil mit darin angeordneter Lagerung für die Trommelwelle bzw. des ersten Kupplungsteils. Diese Anordnung verbleibt im Gehäuse, so dass kein zusätzliches Gewicht mit dem beweglichen Gehäuseteil bewegt werden muss. Durch das geringe Gewicht wird auf einfache Weise ein leichtes Verschieben des beweglichen Gehäuseteils bereitgestellt, so dass die Laugenbehälteröffnung sehr leicht und bequem geöffnet oder geschlossen werden kann. Das Tragteil ist vorteilhafterweise aus schwerem Material gefertigt, so dass es als Kontergewicht dient.
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Zur Bereitstellung der Kraftübertragung besitzt das erste Kupplungsteil Verbindungsmittel, die dazu ausgebildet sind, mit Verbindungsmitteln im zweiten Kupplungsteil zur Übertragung der Drehbewegung zusammen zu wirken. Hierbei ist es zweckmäßig, dass als Verbindungsmittel Vorsprünge, die in korrespondierende Einbuchtungen eingreifen, verwendet werden.
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Zur Bereitstellung der Kraftübertragung besitzt das erste Kupplungsteil als Verbindungsmittel Vorsprünge, die dazu ausgebildet sind, in korrespondierende Einbuchtungen im zweiten Kupplungsteil zur Übertragung der Drehbewegung einzugreifen.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung besitzt das erste Kupplungsteil vier kreissegmentförmige Vorsprünge, die dazu geeignet sind, in vier korrespondierende Einbuchtungen im zweiten Kupplungsteil einzugreifen. Damit wird die Kraftübertragung über eine kreisförmige Fläche verteilt, die zumindest den halben Trommeldurchmesser hat. Dadurch wird eine zuverlässige und dauerhafte Funktion der Kupplung erreicht.
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In einer zweckmäßigen Ausführung stellen die Verbindungsmittel bzw. die Vorsprünge und Ausbuchtungen eine formschlüssige Verbindung bereit. Vibrationen und sonstige Drehmomenterscheinungen werden somit vermindert, wodurch ein zuverlässiger und geräuscharmer Betrieb erreicht wird.
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In einer zweckmäßigen Ausführung besitzt das erste Kupplungsteil an seinem Außenumfang eine umlaufende Auflage für einen Riemen zur Übertragung der Drehbewegung vom Motor zum ersten Kupplungsteil. Dadurch wird ein einfacher Aufbau der Kupplung bzw. der Antriebseinheit erreicht.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist die Laugenbehälteröffnung mit einem Behälterdeckel verschließbar, der an der Innenseite des Gehäusedeckels angeordnet ist. Damit ist die Laugenbehälteröffnung sofort nach dem Herausziehen aus dem feststehenden Gehäuseteil für den Benutzer offen und zugänglich.
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Um die Laugenbehälteröffnung für den Betrieb bzw. zur Durchführung eines Waschprogramms dicht zu verschließen, ist der Behälterdeckel zum Verschließen der Laugenbehälteröffnung zumindest bereichsweise in die Laugenbehälteröffnung bewegbar angeordnet.
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Hierbei ist es zweckmäßig, dass der Behälterdeckel zum Öffnen der Behälteröffnung bzw. zur Freigabe der Verschiebung des Laugenbehälters aus der Laugenbehälteröffnung heraus bewegbar angeordnet ist. Damit ragt der Behälterdeckel nicht mehr in die Laugenbehälteröffnung, so dass der Laugenbehälter mit Hilfe des beweglichen Gehäuseteils herausgezogen werden kann.
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Damit das bewegliche Gehäuseteil leichtgängig und so weit aus dem Gehäuse herausgezogen werden kann, dass die gesamte Laugenbehälteröffnung frei liegt oder dass die gesamte Länge des Laugenbehälters herausgezogen werden kann, ist es ferner vorteilhaft, das verschiebbare Gehäuseteil auf Schienen im Gehäuse zu lagern.
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In einer zweckmäßigen Ausführung sind der Laugenbehälter im beweglichen Gehäuseteil und die Antriebseinheit bzw. das Tragteil im feststehenden Gehäuseteil mittels Feder-Dämpfereinheiten aufgehängt bzw. abgestützt. Dadurch wird die Krafteinleitung beim Schwingen des Laugenbehälters im Waschbetrieb nicht allein auf das bewegliche Gehäuseteil übertragen, sondern zusätzlich auf das feststehende Gehäuseteil. Das bewegliche Gehäuseteil wird dadurch entlastet, so dass die verschiebbaren Teile geschont werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen 1 bis 5 rein schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Darstellung einer Toplader-Waschmaschine mit geöffnetem Maschinengehäuse;
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2: eine Innenansicht der Toplader-Waschmaschine in perspektivischer Darstellung und
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3 bis 5: detaillierte Innenansichten bei unterschiedlichen Öffnungspositionen des Laugenbehälters.
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Die 1 zeigt eine Toplader-Waschmaschine 1, die ein Maschinengehäuse 2, welches feststehend ausgebildet ist, und ein schubladenartiges bewegliches Gehäuseteil 9 umfasst. In dem beweglichen Gehäuseteil 9 ist ein Laugenbehälter 3 mit einer Öffnung 5 auf der Oberseite angeordnet. Die Positions- oder Richtungsangaben beziehen sich auf die betriebsgemäße Lage der Waschmaschine 1. Innerhalb des Laugenbehälters 3 ist eine um eine horizontale Achse H drehbar gelagerte Trommel 4 angeordnet. Dabei ist im Mantel 30 (5) der Trommel 4 eine verschließbare Entnahmeöffnung 6 vorgesehen, die mit der Laugenbehälteröffnung 5 korrespondiert, wenn sich die Trommel 4 in der Be- und Entladungsposition befindet. Mit dem Herausziehen des verschiebbaren Gehäuseteils 9 wird die Laugenbehälteröffnung 5 zugänglich gemacht. Der Laugenbehälter 3 und die darin angeordnete Trommel 4 werden gemeinsam mit dem beweglichen Gehäuseteil 9 aus dem feststehenden Gehäuseteil 2 aus der Ebene der Frontwand 25 herausbewegt. Die Frontwand 25 besitzt zur Aufnahme des beweglichen Gehäuseteils 9 eine Öffnung 26. Im schubladenartigen beweglichen Gehäuseteil 9 sind Waschmittel-Einspülfächer 27, zusätzliche Vorratsbehälter für flüssige Zugabemittel 31 und Bedien- und Anzeigelemente 28 angebracht.
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In 2 ist in einer rückseitigen Innenansicht mit aufgeschnittenem Gehäuse 2 der Laugenbehälter 3 und die Antriebseinheit 8 dargestellt. Der Laugenbehälter 3 ist im schubladen artigen, beweglichen Gehäuseteil 9 über Feder-Dämpfereinheiten 24 abgestützt. Eine Aufhängung über Federn an der Oberseite des beweglichen Gehäuseteils 9 ist als Alternative auch möglich. Das bewegliche Gehäuseteil 9 ist an seiner Unterseite auf Schienen 22 geführt. Zur Verbesserung der Stabilität sind auf der Oberseite weitere Schienen 22a angebracht, die eine Führung des beweglichen Gehäuseteils 9 an der Oberseite bereitstellen. Im rückseitigen Innenbereich des feststehenden Gehäuseteils 2 ist die Antriebseinheit 8 angeordnet. Die Antriebseinheit 8 umfasst den Motor 10, die Kupplung 11 und den Riemen 12, der die Drehbewegung von der Riemenscheibe 13 am Motor zur Riemenscheibe 14 der Kupplung 11 überträgt. Das erste Kupplungsteil 15 kann hierbei die Funktion der Riemenscheibe 14 übernehmen, wobei der Außenumfang die Auflage für den Riemen 12 bereitstellt. Die Antriebseinheit 8 besitzt ferner ein Tragteil 17, an dem der Motor 10 angebracht ist und welches die Lagerung für die Trommelwelle 7 bzw. den Teil der Trommelwelle 7, der am ersten Kupplungsteil 15 befestigt ist, besitzt. Die Antriebseinheit 8 ist über das Tragteil 17 im feststehenden Gehäuseteil 2 mittels Federn aufgehängt. Das Tragteil 17 ist hierbei aus schwerem Material, beispielsweise Metallguss, gefertigt, so dass es als Kontergewicht für den schwingend gelagerten Laugenbehälter 3 dient. An der rückseitigen Stirnwand 3a des Laugenbehälters 3 ist das zweite Kupplungsteil 16 zu erkennen, welches als Mitnehmer fungiert und mit der Trommel 4 (3) verbunden ist. Das zweite Kupplungsteil 16 besitzt Vertiefungen bzw. Einbuchtungen 20, die hierbei kreissegmentförmig ausgebildet sind.
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In 3 ist in einer teilweise geschnittenen Ansicht der Laugenbehälter 3 in herausgezogener Position, wie sie zum Be- und Entladen der Trommel 4 verwendet wird, zu erkennen. Die im Laugenbehälter 3 angeordnete Trommel 4 hat eine mit der Laugenbehälteröffnung 5 korrespondierende Trommelöffnung 6, die mittels eines verschiebbaren Deckels 6a verschließbar ist. An der rückseitigen Stirnwand 3a des Laugenbehälters 3 ist das zweite Kupplungsteil 16 zu erkennen, welches dazu ausgebildet ist, in Eingriff mit den Vorsprüngen 19 am ersten Kupplungsteil 15 zu gelangen. Das Kupplungsteil 15 bzw. die Trommelwelle 7 ist in der Lagerung im Tragteil 17 gelagert. Unterhalb des Gehausedeckels (1) ist der Laugenbehälterdeckel 21 angeordnet, der in der eingezogenen Position das Verschieben des beweglichen Gehäuseteils 9 mit dem darin befindlichen Laugenbehälter 3 ermöglicht.
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4 zeigt die Situation beim Einschieben des beweglichen Gehäuseteils 9 bzw. des Laugenbehälters 3 in axialer Verschieberichtung V in das feststehende Gehäuseteil 2 (1). Der Laugenbehälterdeckel 21 befindet sich immer noch in der angehobenen Position.
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5 zeigt das bewegliche Gehäuseteil 9 (2) bzw. den Laugenbehälter 3 in der eingeschobenen Position. Die Kupplung 11 stellt die Verbindung der Trommelwelle 7 zur Trommel 4 bereit, da in diesem Zustand das erste Kupplungsteil 15 (3) mit dem zweiten Kupplungsteil 16 (3) verbunden ist. Die Laugenbehälteröffnung 5 befindet sich unterhalb des Laugenbehälterdeckels 21, der hierbei abgesenkt ist und zum Verschließen zumindest teilweise in die Behälteröffnung 5 ragt. Dadurch wird das Austreten von Wasser beim Waschvorgang vermieden. Der Behälterdeckel 21 besitzt ferner Öffnungen 29, durch die Wasser bzw. Waschflüssigkeit in den Laugenbehälter 3 bzw. die Trommel 4 eingelassen werden kann. Der Trommeldeckel 6a wird hierbei automatisch durch Verschiebung entlang am Trommelmantel 30 in die Verschlussposition gebracht.