DE102008009646A1 - Applikationsmechanismus für einen intravesikalen Wirkstoffträger zur Behandlung pathologischer Konditionen der Harnblase - Google Patents

Applikationsmechanismus für einen intravesikalen Wirkstoffträger zur Behandlung pathologischer Konditionen der Harnblase Download PDF

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Christina Horstmann
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Abstract

Die vorliegende Erfindung beschreibt ein neuartiges System zur intravesikalen Applikation von Wirkstoffträgereinheiten mittels intermittierendem Katheterismus.

Description

  • Anwendungsgebiet
  • Die beschriebene Erfindung dient zur intravesikalen Applikation von Wirkstoffträgern, die zur Behandlung von Erkrankungen der Harnblase eingesetzt werden (darunter überaktive Harnblase, Harnblasenkarzinom, Harnblaseninfektion).
  • Stand der Technik
  • Der Stand der Medizin zur Behandlung von Blasenerkrankungen, wie der überaktiven Harnblase oder Blaseninfektionen, ist die systemische Gabe von entsprechenden Pharmaka. Bei der überaktiven Harnblase wird beispielsweise eine die Blasenmuskelaktivität in der Speicherphase dämpfende, medikamentöse Therapie mit Anticholinergika angewandt. Die Effektivität dieser oralen Behandlung wird dosisabhängig durch systemische Nebenwirkungen limitiert, was zu vorzeitigen Therapieabbrüchen in bis zu 30% der Fälle führt. Die Behandlung anderer pathologischer Konditionen der Harnblase wie dem Harnblasenkarzinom, Infektionen des Harnblasenbereichs bzw. der Cystitis geht prinzipiell mit einer vergleichbaren Problematik einher, da die systemische Verabreichung der entsprechenden Wirkstoffe zu einem teilweise beträchtlichen Nebenwirkungsspektrum führen kann.
  • Zur Steigerung der therapeutischen Breite findet seit Ende der 80er Jahre die direkte Gabe gelösten Oxybutinins in die Harnblase in Form von mehrfach täglich vorzunehmender, intravesikaler Instillationen per Katheterisierung klinische Anwendung. Sie wird allerdings nur von einer umschriebenen Patientenklientel, die zur vollständigen Harnentleerung auf die regelmäßige (Selbst-)Katheterisierung der Harnblase angewiesen ist, akzeptiert. Zudem haben klinische Studien zu Nebenwirkungen und Pharmakokinetik bisher nicht konsistente Ergebnisse erbracht.
  • Nachteile des Stands der Technik
    • • Tägliche orale Einnahme von Medikamenten
    • • hohes Nebenwirkungsspektrum der bisherigen Therapien
    • • ggf. (mehrmals) tägliche Anwendung der vollständigen Harnblasenentleerung mittels (Selbst-)Katheterisierung
  • Aufgabe der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung beschreibt ein neuartiges System zur intravesikalen Applikation von Wirkstoffträgereinheiten mittels intermittierendem Katheterismus.
  • Die Geometrie der dreidimensionalen Wirkstoffträger mit möglichst wenig Ecken und Kanten kann u. a. einer Kugel, einer Kugel mit Bohrung, einem Zylinder, einem Hohlzylinder oder eine Folie, welche zu einer Spirale aufgewickelt wurde, entsprechen. Das gesamte System besteht aus mehreren dieser Wirkstoffträgereinheiten, die zu einem Implantat z. B. mittels eines Fadens, verbunden werden.
  • Der Aufbau des Implantats sieht wie folgt aus:
    Die einzelnen Wirkstoffträger sind über einen (resorbierbaren) Faden miteinander verbunden. Die gesamte Anzahl an Wirkstoffträgern ist zu gleichen Teilen auf je einen Faden aufgefädelt (z. B. 16 Wirkstoffträger und 4 Fäden entspricht 4 Wirkstoffträger pro Faden) (Bild 1). Die Fäden sind zweiteilig ausgeführt (oberer und unterer Teil). Beide Teile sind jeweils in Form einer Schlaufe ausgeführt, wobei der Faden der unteren Schlaufe durch die obere Schlaufe geführt wird (Bild 2). Die oberen Schlaufen sind an einem Ende miteinander verbunden. Die Länge der oberen Schlaufe entspricht der Länge, die die Wirkstoffträger auf einem Faden zusammen ergeben. Die unteren Schlaufen sind so lang, dass sie am Ende des Katheters herausragen.
  • Die Wirkstoffträger, welche auf die einzelnen Schlaufen aufgefädelt wurden und in Reihe im Katheter liegen, werden mit Hilfe eines Schiebers aus dem Katheter in die Harnblase gedrückt. Durch Ziehen an den unteren Fäden und gleichzeitigem Halten des Schiebers gegen die Wirkstoffträger, werden die Wirkstoffträger bis zum Knotenpunkt der oberen Fäden geschoben und richten sich so zu einem kugelförmigen Implantat auf. Damit sich dass Gebilde nicht wieder auflöst, ist das Implantat mit einem Verriegelungsmechanismus ausgestattet, sodass die Fäden am unteren Ende der oberen Schlaufen mit einem Knoten oder Schlaufe fixiert werden. Dieser Knoten oder Schlaufe kann vorbereitet an der Spitze des Schiebers platziert werden.
  • Das expandierte Implantat ist nun so groß, dass es nicht mehr in die Harnröhre gelangen kann und sich dort festsetzt oder ausgeschieden wird. Damit die unteren Fäden nicht aus der Harnröhre herausragen, kann durch öffnen der unteren Schlaufe der Faden durch die obere Schlaufe herausgezogen werden.
  • Lösung der Aufgabe
  • Die Aufgabe wird durch ein Wirkstoffträgersystem mit den Merkmalen der Ansprüche 1–8 gelöst.
  • Neuerung:
    • • neuartiges Wirkstoffträger-System zur intravesikalen Behandlung pathologischer Konditionen der Harnblase
  • Vorteile der Erfindung
  • Die Erfindung ermöglicht im Vergleich zum Stand der Technik folgende Vorteile:
    • • nebenwirkungsärmere Therapie von pathologischen Konditionen der Harnblase
    • • Wirkstofffreisetzung über einen längeren Zeitraum
    • • größere Behandlungsintervalle
    • • das Wirkstoffträgersystem wird während des Behandlungszeitraums nicht ausgeschieden. Das Ausscheiden kann jedoch über die Degradationsdauer des Verbindungselementes eingestellt werden.
    • • Abnahme urologischer Eingriffe
    • • Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit pathologischen Konditionen der Harnblase
  • Beschreibung von Ausführungsbeispielen
  • Die Herstellung des Wirkstoffträgersystems kann mit Hilfe aller Kunststoff verarbeitenden Verfahren realisiert werden, die es ermöglichen die gewünschte Geometrie herzustellen.
  • Als Werkstoff für den Träger können sowohl biodegradierbare als auch nicht-biodegradierbare Materialien verwendet werden. Als Wirkstoff kommen Pharmaka zum Einsatz, die zur Behandlung von pathologischen Konditionen der Harnblase geeignet sind (z. B. Oxybutinin, Trospiumchlorid)
  • 1
    Wirkstoffträger
    2
    Verbindungselement
    3
    Katheter
    4
    Schieber
    5
    Verriegelungselement
    6
    Unterer Teil des Fadens/Verbindungslements
    7
    Oberer Teil des Fadens/Verbindungslements

Claims (8)

  1. Wirkstoffträgersystem zur Platzierung durch die Harnröhre in die Blase, das einen pharmazeutisch-aktiven Bestandteil und ein pharmazeutisch-verträgliches Trägermaterial enthält, wobei das Trägermaterial in der Lage ist, den pharmazeutischen Bestandteil langfristig innerhalb der Blase freizusetzen.
  2. Wirkstoffträgersystem gemäß Anspruch 1, wobei als Wirkstoff Anticholinergika, Chemotherapeutika oder Antibiotika verwendet werden können.
  3. Wirkstoffträgersystem gemäß Anspruch 1, das ein expandierbares System umfasst, welches in nicht-expandierter Form durch die Harnröhre in die Harnblase eingeführt werden kann und in expandierter Form in der Blase zurückgehalten wird.
  4. Wirkstoffträgersystem gemäß Anspruch 1 bestehend aus Einzelteilen, die jegliche Form annehmen können, welche weder die Harnröhre noch die Harnblase verletzen und durch die Harnröhre einführbar sind.
  5. Wirkstoffträgersystem gemäß Anspruch 1 bestehend aus einem (mikro-)zellulären Schaum.
  6. Wirkstoffträgersystem gemäß Anspruch 1 bestehend aus einem offenzelligen Schaum.
  7. Wirkstoffträgersystem gemäß Anspruch 1 ist mindestens einschichtig aufgebaut.
  8. Die Einzelteile des Wirkstoffträgersystems (Wirkstoffträger und Verbindungselement) gemäß Anspruch 1 können einzeln, aber nicht im Verbund während des Urinierens ausgeschieden werden.
DE102008009646A 2008-02-18 2008-02-18 Applikationsmechanismus für einen intravesikalen Wirkstoffträger zur Behandlung pathologischer Konditionen der Harnblase Withdrawn DE102008009646A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2719374A1 (de) 2012-10-12 2014-04-16 Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen Arzneimittelabgabevorrichtung

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