DE102008009631A1

DE102008009631A1 - Vorrichtung zum Ein- und Auskuppeln eines Antriebes an einen Zylinder einer Verarbeitungsmaschine

Info

Publication number: DE102008009631A1
Application number: DE102008009631A
Authority: DE
Inventors: Christian Görbing; Alexander Knabe
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2008-02-18
Filing date: 2008-02-18
Publication date: 2009-08-27

Abstract

Bei einer Kupplungsvorrichtung zum Ein- und Auskuppeln eines Hilfsantriebes (29) an einen Zylinder einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere an einen Plattenzylinder (11) einer Bogenrotationsdruckmaschine, ist es vorgesehen, dass eine Kupplungshälfte (39) fest mit einem Zylinderzapfen (38) des Plattenzylinders (11) verbunden ist und eine zweite Kupplungshälfte (43) axial verschiebbar gelagert und drehfest mit einem Zahnrad (49) verbunden ist, welches mit einem Hilfsantrieb antriebsmäßig in Wirkverbindung steht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung für einen Zylinder einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere einen Plattenzylinder einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine, mit einer Kupplung zum Verbinden des Plattenzylinders mit einem Antrieb, z. B. einem als Hilfsantrieb dienenden Elektromotor. Die Kupplung ist auf einem Zapfen des Plattenzylinders angeordnet und somit zusammen mit dem Plattenzylinder verstellbar, wenn dieser zur Registerkorrektur seitlich verschoben oder schräggestellt wird.
Durch die DE 44 47 862 C2 ist z. B. eine Kupplungsvorrichtung bekannt, welche einen Bogentransportzylinder schaltbar mit einem Hauptantriebsräderzug einer Bogendruckmaschine verbindet. Die Betätigungseinrichtung für die Kupplung ist jedoch gestellfest angeordnet.
Die DE 101 14 806 A1 zeigt eine Kupplungsanordnung mit einer Klauenkupplung und einer zusätzlich vorgesehenen nicht schaltbaren formschlüssigen Wellenkupplung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung für einen Zylinder einer Verarbeitungsmaschine zu schaffen, die zylinderfest angeordnet ist und eine Trennung des Zylinders vom Antrieb ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Kupplungsvorrichtung zylinderfest gelagert ist. Durch diese Maßnahme kann der Zylinder angetrieben werden, auch wenn dieser z. B. für Registerkorrekturen lageverändert werden muss.
Durch eine Axialverschiebung einer Kupplungshälfte kann eine Antriebsverbindung zwischen Antrieb und Zylinder geschaltet werden. In vorteilhafter Ausgestaltung ist nur eine Kupplungsvorrichtung notwendig, um den Zylinder mit einem Antrieb, z. B. einem als Hilfsantrieb vorgesehenen Elektromotor, zu kuppeln.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 eine schematische Kupplungsanordnung für einen Plattenzylinder und
3 einen Schnitt durch eine zylinderfest angeordnete Kupplung.
Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12 und damit jeweils zusammenwirkende Gummituchzylinder 15, 20. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Klemmvorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Glaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
Ein Plattenzylinder 11; 12 ist mittels einer schaltbaren kraftschlüssig wirkenden Festpunktkupplung 26 antriebsmäßig mit einem Zahnräderzug 27 der Bogen verarbeitenden Maschine 1 verbunden. Eine weitere schaltbare Kupplung 28 verbindet den Plattenzylinder 11 antriebsmäßig mit einem Hilfsantrieb 29. Eine Stelleinrichtung 31 für die Kupplung 26 sowie eine Stelleinrichtung 32 für die Kupplung 28 sind mit der Maschinensteuerung 33 verbunden. Eine Antriebssteuerung 34 für den Hilfsantrieb 29 sowie ein am Zahnräderzug 27 angeordneter Drehzahlgeber 36 sind ebenfalls mit der Maschinensteuerung 33 verbunden.
3 zeigt die z. B. pneumatisch betätigbare Kupplung 28, die auf einem im Seitengestell 37 der Druckmaschine 1 gelagerten Lagerzapfen 38 des Plattenzylinders 11 angeordnet ist.
An dem Lagerzapfen 38 ist stirnseitig eine Kupplungshälfte 39 drehfest am Plattenzylinder 11 befestigt. Die Kupplungshälfte 39 weist eine Axialverzahnung 41 auf, die mit einer Axialverzahnung 42 einer zweiten Kupplungshälfte 43 schaltbar in Antriebsverbindung steht.
Die zweite Kupplungshälfte 43 weist einen Ringkolben 44 auf, welcher zusammen mit einem ringförmigen Arbeitszylinder 46 einen ringförmigen Arbeitsraum 47 bildet. Der ringförmige Arbeitszylinder 46 ist in einem Gehäuse 48 angeordnet, welches ein Zahnrad 49 aufweist. Das Gehäuse 48 ist frei drehbar auf dem Zapfen 38 des Plattenzylinders 11 gelagert. Durch diese Maßnahme ist auch das Zahnrad 49 frei drehbar auf dem Zapfen 38 des Plattenzylinders 11 gelagert. Ein im Gehäuse 48 eingepasster Bolzen 51 trägt an einem Ende einen Anschlag 52 für eine Rückstellfeder 53, die sich an dem Anschlag 52 abstützt und mit ihrem gegenüberliegenden Ende auf die zweite Kupplungshälfte 43 wirkt, um die Kupplungshälften 39, 43 durch Federkraft voneinander zu trennen. Der Bolzen 51 dient hierbei als axiale Führung und Mitnehmer für die zweite Kupplungshälfte 43.
Zum Einkuppeln des Plattenzylinders 11 an den Hilfsantrieb 29 wird der ringförmige Arbeitsraum 47 über eine nicht dargestellte Dreheinführung mit einem Druckmedium, z. B. Druckluft von einer Druckquelle 54, beaufschlagt.
Die zweite Kupplungshälfte 43 wird dadurch gegen die Kraft der Druckfeder 53 so weit axial verschoben, bis die Axialverzahnungen 41, 42 im Zahneingriff stehen. In dieser Stellung ist das Zahnrad 49 mit dem Zylinder 11 gekoppelt, so dass dieser von dem Hilfsantrieb 29 antreibbar ist.

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20: ./.
21: Schleppsauger
22: Glaseinrichtung
23: Tastelement
24: Anschlag
25: ./.
26: Festpunktkupplung
27: Zahnräderzug
28: Kupplung
29: Hilfsantrieb
30: ./.
31: Stelleinrichtung
32: Stelleinrichtung
33: Maschinensteuerung
34: Antriebssteuerung
35: ./.
36: Drehzahlgeber
37: Seitengestell
38: Lagerzapfen (11)
39: erste Kupplungshälfte
40: ./.
41: Axialverzahnung (39)
42: Axialverzahnung (43)
43: zweite Kupplungshälfte
44: Ringkolben
45: ./.
46: Arbeitszylinder
47: Arbeitsraum (44, 46)
48: Gehäuse
49: Zahnrad
50: ./.
51: Bolzen
52: Anschlag
53: Rückstellfeder
54: Druckquelle

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 4447862 C2 [0002]
- DE 10114806 A1 [0003]

Claims

Vorrichtung zum Ein- und Auskuppeln eines Zylinders einer Verarbeitungsmaschine an einen Antrieb, wobei der Zylinder eine erste Kupplungshälfte aufweist und auf einem Zylinderzapfen des Zylinders ein frei drehbar angeordnetes Zahnrad mit einer zweiten Kupplungshälfte angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kupplungshälfte (43) axial verschiebbar gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kupplungshälfte (43) am Zahnrad (49) drehfest gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kupplungshälfte (43) in einem Gehäuse (48) des Zahnrades (49) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (48) als Arbeitszylinder (46) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein im Arbeitszylinder (46) angeordneter ringförmiger Arbeitskolben (44) vorgesehen ist, der die zweite Kupplungshälfte (43) trägt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungshälften (39, 43) Axialverzahnungen (41, 42) aufweisen.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder ein lageveränderbarer Plattenzylinder (11) ist und auf der dem Zylinderzapfen (38) gegenüberliegenden Seite eine weitere Kupplungsvorrichtung (28) vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Kupplungsvorrichtung (28) den Plattenzylinder (11) schaltbar mit einem Zahnräderzug (27) der Verarbeitungsmaschine (1) verbindet.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungsmaschine eine Bogendruckmaschine ist.