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Die
Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug, wie insbesondere ein Segelboot,
ein Segelschiff oder eine Segelyacht, mit einem Rumpf und einem schwenkbar
im Rumpf gelagerten Kiel, welcher sich vom Rumpf fort ins Wasser
hinab erstreckt und welcher mittels einer Schwenkeinrichtung um
eine parallel zur Längsachse des Wasserfahrzeugs ausgerichtete
Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Bekannt
ist ein derartiges Wasserfahrzeug aus der
WO 2004/009435 A1 .
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Der
Kiel eines Segelbootes hat bekanntlich in erster Linie die folgenden
Aufgaben: Einerseits soll er als im Wasser wirkende Lateralfläche
gegen den (bei seitlich einfallendem Wind) in den Segeln wirkenden
Winddruck die Abdrift vermindern, bzw. aus seitlich gerichteter
Kraft des Windes vorwärts gerichtete Antriebskraft erzeugen;
andererseits soll er (als unter dem Rumpf angebrachter Ballast)
mittels Schwerkraft ein aufrichtendes Moment gegen die das Boot zur
Seite neigende Kraft des Windes darstellen, d. h. die Krängung
des Bootes mindern, wodurch wiederum sowohl die projizierte Segelfläche
als auch die Lateralfläche des Kiels größer
erhalten werden, als sie (infolge von Seitenneigung von Mast und
Rumpf und mithin auch Segeln und Kiel) sich bei zunehmender Krängung
anderenfalls einstellen.
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Man
hat nun im neuzeitlichen Design für Rennyachten als überwiegend
wertvoll erachtet, die dem Vortrieb dienenden „Angriffsflächen"
der Segel ungeschmälert zu erhalten, d. h. also, dem letztgenannten
Zweck des Kiels, nämlich der Erzeugung von aufrichtendem
Moment, Priorität einzuräumen. Um diese Wirkung
zu maximieren, bildet man den Kiel so aus, dass er um eine parallel
zur Längsachse des Schiffes angeordnete Schwenkachse schwenkbar
ist und lenkt ihn, auf Kursen, die seitlichen Einfall des Windes
bedingen (seglerisch ausgedrückt: bei Kursen „am
Wind"), seitlich aus – und zwar nach Luv; in Richtung der
Seite, von der der Wind einfällt. Bei Segelyachten modernen
Designs werden Kiele mithin schwenkbar ausgeführt; und
zwar (zur Unterstützung der Aufrichtkraft gegen den Winddruck
in den Segeln) quer zur Schiffs-Längsachse beweglich.
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In
der in der deutschen Sprache für diese – noch
verhältnismäßig selten anzutreffende – Innovation
noch nicht gefestigten Terminologie wird zumeist der Ausdruck „Schwenk-Kiel"
für diese Bauform benutzt. Nachfolgend wird von diesem
Sprachgebrauch bewusst Abstand genommen, da hier die Meinung vertreten
wird, dies führe zu der Gefahr von Missverständnissen
angesichts des für jene Bauart von Kielen, die (zur Verringerung
des Tiefgangs) parallel zur Schiffs-Längsachse beweglich
angebracht sind (also schwenkbar um eine Achse parallel zur Querachse des
Schiffes), gleichfalls üblichen Ausdrucks „Schwenk-Kiel".
Auch der gelegentlich benutzte Ausdruck „Neigekiel" erscheint
nach der hier vertretenen Meinung wenig glücklich, da er
in natürlicher Anschauung eher mit einer vor- oder rückwärts
gerichteten Bewegung assoziiert wird. Im englisch/amerikanischen
Sprachraum ist die Terminologie wohl inzwischen gefestigt. Zur Bezeichnung
von quer zur Längsachse des Schiffes schwenkbaren Kielen
wird dort der Ausdruck „canting keel" eindeutig verwendet.
Da sich im Deutschen analog der Begriff „Canting-Kiel"
durchzusetzen scheint, wird dieser Anglizismus hier aufgegriffen.
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Die
für die Bewegung eines Canting-Kiels aufzuwendenden Kräfte
sind beachtlich, denn Rennyachten haben tief gehende Kiele, deren
Schwerpunkt auch möglichst tief angesiedelt ist, was durch an
deren unterem Ende angeordnete Körper aus Blei oder anderen
Schwermetallen, so genannte „Kielbomben", dargestellt wird.
Und darüber hinaus ist die Bewegung durch den Widerstand
des Wassers erschwert, bzw. ist gegen einwirkende Wasserkraft (z. B.
durch Wirbel von Wellen) der Kiel in seiner jeweiligen Position
zu halten.
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Bei
den bis dato realisierten Bauformen von Canting-Kielen wird die
Bewegung zumeist mittels hydraulischer Zylinder bewirkt. Während
die Verlagerung des Kieles (dessen „Aufhängung"
in der Drehachse) möglichst weit unten innerhalb des Rumpfes angeordnet
wird, greifen an einen kurzen, aber hinlänglich ausgebildeten
Hebelarm oberhalb der Drehachse, Zylinder als lineare Antriebe seitlich an.
Es handelt sich also dabei um hydraulische Linearantriebe zum Schwenken
des Kiels. Ein Beispiel für einen linear-hydraulischen
Antrieb eines Canting-Kiels findet sich in der
WO 2004/009435 A1 .
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Mit
dieser kinematischen Lösung sind eine Reihe von Problemen
verbunden. Im Wesentlichen sind diese dadurch bedingt, dass der
unvermeidbar unterhalb der Drehachse zu belassende Durchbruch des
Rumpfes schwer abzudichten ist.
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Tatsächlich
versucht man auch keine lokale Abdichtung, sondern besorgt lediglich
ein möglichst formschlüssiges und den Wasserwiderstand
minimierendes Verschließen der Rumpflücke durch
eine Art von „Schiebeluke", während man innerhalb
des Rumpfes über dem Durchbruch einen „Kasten"
baut, der das eindringende Wasser hält. (Es existieren auch
Konstruktionen, bei denen der „Kasten" weitgehend gasdicht
gestaltet ist und durch eingeblasene Luft Wassereintritt minimiert
wird.) Jedenfalls muss dieser „Kasten" so ausgebildet sein,
dass Raum in seinem Inneren für die Bewegung der Schwenkvorrichtung
gelassen bleibt, und dass dessen Wände an den Stellen,
an denen die Zylinder sie durchdringen, flexibel abgedichtet sind.
Insgesamt beansprucht diese Konstruktion verhältnismäßig
viel Bauraum.
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Hinzu
kommt, dass hydraulische Zylinder bauartbedingt in ihrer Druck-
und Zugrichtung aufgrund unterschiedlicher Wirkflächengrößen
an der Kolbenober- und -unterseite bei gleichem Arbeitsdruck des
Hydraulikmediums unterschiedliche Kräfte abgeben. Dieser
Umstand erschwert die Leistungs-Regelung eines hydraulischen Aggregats,
welches das Druckmedium für die Kolben bereitstellt.
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Es
gibt auch Konzepte, mit seitlich angreifenden, rein mechanischen,
elektromotorisch betriebenen Spindeln den Kiel zu verschwenken.
Ein Beispiel für einen derartigen, rein mechanischen Antrieb
eines Canting-Kiels beschreibt die
EP 1 741 642 A1 . Diese Antriebe sind also
ebenfalls, wenngleich so weit unten wie möglich, innerhalb
des Rumpfes angeordnet und erfordern große Wasserkästen.
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Ein
gemeinsamer Nachteil der Schwenkeinrichtungen mit linear-hydraulischen-
oder Gewindespindel-Antrieben ist, dass deren Aktuatoren beim Verschwenken
des Kiels eine hohe Punktlast in den Rumpf einleiten. Bei Schiffen
mit Stahl rumpf mag dies unkritisch sein, leichtgewichtige Rennyachten jedoch
verfügen über Rümpfe aus Faserverbund-Werkstoffen
und müssen daher an der Abstützstelle der Linearantriebe
mit einer zusätzlichen Spante ertüchtigt werden.
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Aus
der
EP 0 855 339 B1 ist
es hingegen bekannt, in die Schwenkachse des Canting-Kiels einen rotatorisch
wirkendem Hydraulik-Antrieb zu integrieren, um den Bauraum zu verkleinern.
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Herzstück
des dort offenbarten rotatorischen Antriebs des Canting-Kiels ist
ein Kolben, der sich im Wesentlichen aus zwei Abschnitten zusammensetzt. Den
ersten Abschnitt bildet ein doppelseitig beaufschlagter Plunger,
der mittels zwei sich durch die Arbeitsräume erstreckender
Führungsschienen undrehbar linear geführt wird.
Der Plunger ist über eine Schubstange mit einem Gewindeabschnitt
verbunden, der an seiner Außenseite ein Außengewinde aufweist.
Das Außengewinde kämmt mit einem Innengewinde
des Canting-Kiels, welcher im Rumpf schwenkbar um die Kolbenachse
gelagert ist. Die Lagerung des Kiels im Rumpf erlaubt keine lineare
Bewegung des Canting-Kiels. Zum Verschwenken wird einer der beiden
Arbeitsräume des Plungers mit hydraulischem Druck beaufschlagt.
Dadurch wird die Kolbenstange verschoben und folglich der damit
verbundene Gewindeabschnitt entlang der Schwenkachse linear bewegt.
Da der Kiel der Linearbewegung nicht folgen kann, setzt die aus
Außengewinde des Kolbens und Innengewinde des Kiels bestehende
Gewindepaarung die Linearbewegung des Kolbens in eine Schwenkbewegung
des Kiels um.
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Nachteil
dieser Konstruktion ist der noch vergleichsweise große
Bauraum, welcher sich entlang des Rumpfes erstreckt. So ist es notwendig,
den Antrieb in einem torpedoartigen Gehäuse unterhalb des Rumpfes
aufzuhängen. Des Weiteren sind die Arbeitsflächen
des doppelseitig beaufschlagten Plungers wegen der Führungsstange
von ungleicher Fläche. Diese ungleichen Arbeitsflächen
resultieren in unterschiedlichen Betätigungsdrücken,
welche die hydraulische Anlage aufzubringen hat. Damit erfordert
die hydraulische Steuerung des Canting-Kiels einen höheren
apparativen Aufwand.
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Ein
weiterer Nachteil der aus
EP
0 855 339 B1 bekannten Schwenkvorrichtung ist, dass ihr
Antrieb genau in der Axialebene des Bootes liegt. Dieses aus technischen
Gründen allein nicht zu beanstandende Merkmal entspricht
aber nicht dem Reglement für Boote, die an bestimmten Regatten
teilnehmen möchten. So bestimmt die Klassendefinition der „VOLVO
OPEN 70"-Regatta, dass die Schwenkeinrichtung eines Canting-Kiels
zwei separate Antriebe aufweisen muss, die jeweils backbord und
steuerbord der vertikalen Längsebene angeordnet zu sein haben.
Einer Rennyacht mit Canting-Kiel gemäß der in
EP 0 855 339 B1 beschriebenen
Bauart wäre folglich die Teilnahme an der genannten Regatta
zu verwehren.
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In
Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, ein Wasserfahrzeug der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, dass der Bauraum der gesamten Schwenkeinrichtung
minimiert wird. Außerdem soll die Leistungsregelung eines
etwaigen hydraulischen Antriebs-Aggregats vereinfacht werden. Ferner
soll die Schwenkeinrichtung mit der eben beschriebenen Klassenregel
konform gehen.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch eine Schwenkeinrichtung, die mindestens
eine parallel zur Schwenkachse drehbar gelagerte, motorisch und/oder
manuell bewegbare Kurbel, sowie eine Kiel und Kurbel über
Drehgelenke verbindende Koppel umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung beruht somit auf der Grundidee, sich einerseits
von Linearantrieben zum Schwenken des Kiels vollständig
zu lösen und stattdessen einen rotatorischen Antrieb zum Schwenken
des Kiels zu nutzen. Dieser greift jedoch nicht direkt an den Kiel
an, sondern wird mittels eines Getriebes mit dem Kiel verbunden.
Bei dem Getriebe handelt es sich um ein ebenes, viergliedriges Kurbelgetriebe.
Ein derartiges Getriebe umfasst ein unbewegtes Gestell, welches
hier durch den Rumpf gebildet wird, eine im Gestell drehbar gelagerte
Kurbel, welche als Antriebsglied dient, des Weiteren eine drehbar
im Gestell gelagerte Schwinge, die hier durch den Kiel gebildet
wird, und schließlich eine nicht mit dem Gestell verbundene
Koppel, welche jeweils mit einem Drehgelenk an die Schwinge und
an die Kurbel angebunden ist. Die Dreh- oder Schwenkbewegung der
Kurbel wird über die Koppel in eine die Canting-Bewegung
des Kiels entsprechende Schwenkbewegung der Schwinge umgesetzt.
Alle Drehachsen der Drehgelenke des Getriebes sind parallel zueinander
ausgerichtet, im vorliegenden Fall parallel zur Längsachse
des Schiffes. Die gestellfeste Drehachse der Schwinge entspricht
der Schwenkachse des Kiels, die gestellfeste Drehachse der Kurbel
entspricht der Antriebsachse. Der Lageort der beiden übrigen
Drehgelenke zwischen Kiel und Koppel bzw. Koppel und Kurbel ist
von der Neigestellung des Kiels abhängig, beide befinden
sich jedoch stets in derselben Ebene wie die Kurbel und der Kiel.
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Der
entscheidende Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass
ein derartiges Getriebe zum einen sich deutlich kompakter dimensionieren
lässt als ein Linearantrieb des Kiels. Darüber
hinaus entfällt die punktartige Krafteinleitung in den
Rumpf, da die Drehmomentabstützung der Kurbel über
einen längeren Bereich parallel zur Längsachse
des Schiffes erfolgen kann.
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Besonders
bevorzugt ist die Verwendung einer umlauffähigen Kurbelschwinge,
bei der die Kurbellänge der Schwingenlänge entspricht
(als Schwingenlänge wird der Abstand des die Koppel mit
dem Kiel verbindenden Drehgelenks von bezeichnet). Zudem sollte
die Koppellänge ebenso der doppelten Kurbellänge
entsprechen wie der horizontale Abstand der Drehachse der Kurbel
von der Schwenkachse des Kiels. Der vertikale Abstand der Drehachse
der Kurbel von der Schwenkachse des Kiels soll wiederum der Kurbellänge
entsprechen.
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Ein
derartig dimensioniertes Getriebe zeichnet sich durch seine besonders
kompakten Ausmaße aus, außerdem werden während
des Bewegungsablaufs symmetrisch gerichtete Kraftvektoren gebildet, die
eine optimale Voraussetzung für eine hohe Gleichförmigkeit
des Kraftflusses schaffen.
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Gesteigert
wird die Gleichförmigkeit durch eine Verdopplung des Kurbelgetriebes,
welche durch Spiegeln von Kurbel und Koppel an der sich in Längsrichtung
des Schiffes erstreckenden Vertikalebene erfolgt. Durch diese Weise
entsteht eine zweite parallel zur Schwenkachse drehbar gelagerte,
motorisch oder manuell bewegbare Kurbel, sowie eine zweite, Kiel
und Kurbel über Drehgelenke verbindende Koppel. Die Verdopplung
der Kurbel geht auch mit einer Verdopplung der Antriebe einher,
wodurch eine Redundanz des Antriebs entsteht. Dies ist in Notsituationen
von Vorteil; sollte der eine der beiden Antriebe ausfallen, steht
der andere noch zum Rückstellen des Kiels parat. Außerdem
wird durch die Verdopplung der Kurbelgetriebe die Regelkonformität
mit der oben beschriebenen Klassendefinition erreicht: Eine so gestaltete
Verschwenkeinrichtung umfasst nämlich zwei separate Antriebe,
die jeweils backbord bzw. steuerbord der vertikalen Längsebene
des Schiffes angeordnet sind. Durch die symmetrische Anordnung wird
auch die Gewichtsverteilung des Antriebs ausgeglichener. Zudem kann
die Einzelleistung jedes Kurbelantriebs verringert werden, sofern beide
Kurbeln gleichzeitig angetrieben werden. Es sei in diesem Zusammenhang
angemerkt, dass die aus dem Rumpf, dem Kiel, den beiden Kurbeln
und den beiden Koppeln gebildete, sechsgliedrige kinematische Kette
nicht mehr umlauffähig ist, so dass der Antrieb der Kurbeln
nur über einen begrenzten Winkel und nicht über
360° hinaus erfolgen kann. Genau genommen handelt es sich
dann nicht mehr um eine drehende Antriebsbewegung, sondern um eine schwenkende
Antriebsbewegung.
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Für
den motorischen Antrieb der Kurbel sind grundsätzlich alle
bekannten Antriebsarten denkbar. Bevorzugt ist jedoch ein hydraulischer
Antrieb, da dieser die notwendige Leistungsdichte und Zuverlässigkeit
aufweist. So ist z. B. eine manuelle Notbetätigung anstelle
eines defekten Elektroantriebs in einfacher Weise dadurch zu realisieren,
dass parallel zur elektrisch angetriebenen Hydraulikpumpe eine Handpumpe
vorgesehen wird. Bei einem reinen elektrischen Antrieb wäre
dies schwieriger zu realisieren. Die hohe Leistungsdichte der Hydraulik
begünstigt auch den Raumbedarf der Antriebe.
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Ein
besonders bevorzugter hydraulischer Antrieb zum Drehen bzw. Schwenken
der Kurbel weist die folgenden Merkmale auf: Die Kurbel ist mit einem
sich entlang der Drehachse der Kurbel erstreckendes, linear unbewegliches
Innengewinde versehen; mit diesem Innengewinde kämmt ein
Außengewinde eines linear innerhalb der Drehachse geführten,
hydraulisch doppelseitig beaufschlagbaren Kolbens; der Kolben ist
um die Drehachse der Kurbel drehbar gelagert und weist zwei Innengewinde
auf; zwei axial in den Kolben hineinragende Gelenkachsen sind linear
und rotatorisch unbeweglich im Rumpf verankert und jeweils mit einem
Außengewinde versehen, wobei die beiden Außengewinde
jeweils mit einem der beiden Innengewinde des Kolbens kämmen.
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Bei
einem derartigen Schwenkantrieb wird die Linearbewegung eines Kolbens über
die zwei Gewindepaarungen in eine Schwenkbewegung des Kolbengehäuses
umgesetzt, welches identisch mit der Kurbel ist. Ein solcher Motor
ist hinsichtlich seines Außendurchmessers besonders kompakt
und kann daher tief im Rumpf angeordnet werden, was dem Schwerpunkt
des Schiffes zugute kommt. Er ist zwar nur für begrenzte
Schwenkwinkel einsetzbar, in Kombination mit dem beschriebenen Getriebe
reicht der Schwenkwinkel des Motors jedoch aus. Ein besonderer Vorteil
dieses Motors ist auch, dass er aufgrund der doppelseitigen Beaufschlagung
des Kolbens hydrostatisch in den Quadranten der möglichen
Betriebszuständen (rechts- und linksdrehend jeweils beschleunigend
oder verzögernd) sich vollkommen symmetrisch verhält.
Daher ist er besonders einfach hydraulisch zu steuern, was den Bauaufwand
des hydraulischen Aggregats im Vergleich zu Zylindern mit ungleichen
Arbeitsräumen erheblich verringert. Die Tatsache, dass
dieser Drehantrieb grundsätzlich auch auf eine Linearbewegung,
nämlich der des Kolbens, beruht, ist hier unschädlich,
da sich der Kolben parallel zur Längsachse des Schiffes
bewegt und damit weder dem knappen Bauraum in der Querebene des
Schiffes verschwendet, noch Kräfte punktförmig in
den Rumpf einleitet.
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Um
die Abdichtung des Antriebs gegen Seewasser zu vereinfachen, wird
vorgeschlagen, die hydraulischen Leitungen durch die Gelenkachsen
zu führen. Für den doppelseitig beaufschlagten
Kolben sind zwei hydraulische Leitungen erforderlich, die jeweils
in einem Arbeitsraum münden. Da die Gelenkachsen ohnehin
in den Kolben hineinragen, bietet es sich an, die hydraulische Leitung
hier hindurch zu führen.
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Vorteilhafterweise
werden die hydraulischen Leitungen zu den Arbeitsräumen
des Kolbens jeweils mit einem hydraulisch entsperrbaren Rückschlagventil
verschlossen, wobei die Rückschlagventile hinsichtlich
ihrer Entsperrung wechselseitig miteinander zu verschalten sind.
Durch diese Verschaltung ist das Druckmedium in den beiden Arbeitsräumen
des Kolbens gesperrt, solange das hydraulische Aggregat nicht auf
den Kolben geschaltet ist. Der Schwenkantrieb wird dadurch hydraulisch
gesperrt. Durch die hydraulische Sperrung sind reibungsintensive,
selbstsperrende Gewinde verzichtbar, was Antriebsleistung einspart.
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Die
Arbeitsräume des Kolbens sind außenseitig des
Kolbens zu separieren. Dies erfolgt vorzugsweise mit einer Kolbenringdichtung,
die zwischen Kolben und Kurbel angeordnet wird.
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Es
ist erfindungsgemäß nicht unbedingt angestrebt,
die Gewindepaarungen zwischen den Gelenkachsen und dem Kolben einerseits
und dem Kolben und der Kurbel andererseits mit derselben Steigung
auszuführen. Vielmehr ist es möglich, die jeweiligen
Steigungen sehr stark voneinander differieren zu lassen, etwa so,
dass die Steigung der Gewindepaarung zwischen Kolben und Kurbel
deutlich größer ist als die Steigung zwischen
den Gelenkachsen und dem Kolben. Hierdurch ist es möglich,
dem Arbeitsraum in ein besonders großes Schluckvolumen
zuzuordnen, so dass hohe Antriebsleistungen mit einem großen
Volumenstrom erreicht werden und nicht so hohe Drücke gefahren
werden müssen.
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Es
ist sogar möglich, die Gewinde hinsichtlich ihrer Gängigkeit
zu vertauschen, etwa so, dass die erste Gewindepaarung linksgängig
ist, währenddessen die andere Gewindepaarung rechtsgängig
ist (oder umgekehrt).
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Schließlich
kann auch die Steigung der Gewindepaarung zwischen Kolben und Kurbel
deutlich größer gewählt werden als die
Steigung der Gewindepaarung zwischen den Gelenkachsen und dem Kolben.
Zweck dieses großen Steigungsunterschiedes ist, den Hubweg
des Kolbens möglichst lang zu gestalten, währenddessen
der Schwenkweg der Kurbel klein wird. Auf diese Weise wird das Schluckvolumen
vorteilhaft gesteigert.
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Die
vorliegende Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Hierfür zeigen:
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1:
Rumpf des Wasserfahrzeugs mit Canting-Kiel im Querschnitt, Kiel
in Nulllage;
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2:
Canting-Kiel im Querschnitt, einseitig ausgeschwenkt;
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3:
Canting-Kiel im Querschnitt, in einer Endlage;
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4:
Canting-Kiel im Querschnitt, in seiner anderen Endlage;
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5:
Rumpf des Wasserfahrzeugs mit Canting-Kiel im Längsschnitt,
Kolben in erster Endlage;
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6:
Rumpf des Wasserfahrzeugs mit Canting-Kiel im Längsschnitt,
Kolben in zweiter Endlage;
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7:
Hydraulischer Schaltplan.
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Die 1 bis 4 dienen
zur Darstellung der kinematischen Struktur des Getriebes der erfindungsgemäßen
Schwenkeinrichtung. Das unbewegte Gestell des Getriebes bildet der
Rumpf 0 des Wasserfahrzeugs, der in den 1 bis 4 quer
zur Fahrtrichtung geschnitten dargestellt ist. Im Rumpf schwenkbar
gelagert ist ein Kiel 1, welcher sich vom Rumpf 0 fort
ins Wasser hinab erstreckt und an seinem distalen Ende mit einer
nicht bezifferten Kielbombe versehen ist. Der Kiel 1 ist
in der Papierebene ausgehend von der in 1 dargestellten
Mittellage um +/–60° schwenkbar, vgl. Endlagen
in den 3 und 4.
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Zum
Schwenken ist der Kiel 1 in einem rumpffesten Kiellager
A0 drehbar gelagert. Die Gelenkachse des
Kiellagers A0 erstreckt sich senkrecht zur
Zeichenebene und damit parallel zur Längsachse des Wasserfahrzeugs.
Die Gelenkachse des Kiellagers A0 entspricht
somit der Schwenkachse 4 des Kiels 1.
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Ein
zweites gestellfestes Lager des Getriebes bildet ein erstes Kurbelgelenk
B0. Die Gelenkachse des rumpffesten Kurbellagers
B0 erstreckt sich ebenfalls senkrecht zur
Zeichenebene und damit parallel zur Längsachse des Wasserfahrzeugs
und parallel zur Schwenkachse 4 des Kiels 1. Der
horizontale Abstand x der rumpffesten Drehgelenke A0 und
B0 beträgt zwei Längeneinheiten,
der vertikale Abstand dieser Gestellgelenke beträgt eine
Längeneinheit. Nach dem Satz des Pythagoras beträgt
der direkte Abstand des Kiellagers A0 von
dem ersten Kurbellager B0 der Quadratwurzel
aus fünf. Diesen Abstand von rund 2.24 Längeneinheiten
bezeichnet man auch als Gestelllänge des Kurbelgetriebes.
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Um
die Gelenkachse des ersten Kurbelgelenks B0 drehbar
gelagert ist eine erste Kurbel 3b, die an ihrem anderen
Ende mit einem Drehgelenk B versehen ist. Die Kurbellänge
lB, also dem Abstand des Drehgelenks B zum
Kurbelgelenk B0 beträgt eine Längeneinheit.
Wenn die Kurbel 3b motorisch und/oder manuell bewegt wird,
wandert das Drehgelenk B auf einer Kreisbahn mit dem Radius einer
Längeneinheit um das Kurbelgelenk B0.
Die Winkelbeweglichkeit des Punktes B auf dieser Kreisbahn ist jedoch
auf 120° begrenzt, vgl. Übergang von 3 auf 4,
so dass es sich nicht um einen umlaufenden Drehantrieb, sondern
um einen Schwenkantrieb handelt. In dem Gelenk B drehbar gelagert
ist eine Koppel 2b mit einer Koppellänge lAB von zwei Längeneinheiten. An
ihrem anderen Ende ist die Koppel 2b mit einem weiteren
Drehgelenk A an den Kiel 1 angebunden.
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Der
Abstand des Gelenkpunktes A von dem Kiellager A0 beträgt
eine Längeneinheit und entspricht somit der Kurbellänge
lB. Getriebetechnisch gesehen, handelt es
sich bei dem Kiel folglich um eine Schwinge, der Abstand zwischen
dem Kielgelenk A0 und dem Drehgelenk A zwischen
Koppel 2b und Kiel 1 wird als Schwingenlänge
lA bezeichnet.
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Symmetrisch
zur Koppel 2b und zur Kurbel 3b sind eine zweite
Kurbel 3c und eine zweite Koppel 2c innerhalb
der Schwenkeinrichtung vorgesehen. Die Doppelung bedingt einen zweiten
Kurbelantrieb für die Kurbel 3c. Bei diesem Antrieb
handelt es sich um einen Drehantrieb, dessen Antriebsachse der Drehachse
des Kurbelgelenkes C0 der zweiten Kurbel 3c entspricht.
Durch die symmetrische Aufteilung beiderseits der Vertikalebene
ist die Gewichtsverteilung innerhalb des Rumpfes 0 besonders
ausgewogen, zusätzlich stehen redundante Antriebe zur Verfügung.
Da steuerbord- und backbordseitig jeweils ein eigener Antrieb vorgesehen
ist, entspricht die Schwenkeinrichtung dieses Canting-Kiels 1 dem
derzeitigen Reglement der „Volvo open 70"-Regatta.
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Beide
Antriebe können simultan bewegt werden. Gleichwohl ist
es möglich, nur einen Antrieb in jede Schwenkrichtung zu
verwenden. Der Schwenkweg beider Antriebe beträgt 120° und
entspricht somit dem Gesamtschwenkweg des Kiels 1. Die
sechsgliedrige kinematische Kette mit zwei Kurbeln 3b, 3c und
zwei Koppeln 2b, 2c ist insgesamt nicht mehr umlauffähig.
Ein zum Verschwenken der Koppeln 3 besonders geeigneter
hydraulischer Schwenkantrieb soll nun anhand der 5 bis 7 dargestellt
werden.
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In
den 5 und 6 ist der Antrieb der Kurbel
lediglich schematisch dargestellt. Er befindet sich im unteren Bereich
des Rumpfes 0 des erfindungsgemäßen Wasserfahrzeugs.
Die Lagerung der Kurbel 3 im Rumpf 0 entlang der
Drehachse 5 des Kurbellagers B0 bzw.
C0 erfolgt mit Hilfe zweier Gelenkachsen 5a, 5b,
welche unbeweglich im Rumpf 0 verankert sind. Dadurch,
dass die Gelenkachsen 5a, 5b sowohl rotatorisch,
als auch translatorisch unbeweglich zum Rumpf 0 sind, ist
ihr Austritt aus dem Rumpf 0 besonders einfach abzudichten,
sofern die Kurbel 3 vom Wasser umgeben ist.
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Die
beiden koaxialen Gelenkachsen 5a, 5b definieren
die Drehachse 5 des Kurbellagers, welche sich parallel
zur Längsachse des Wasserfahrzeugs erstreckt. Wälzlager 6 übertragen
die Kräfte von der Kurbel 13 auf die Gelenkachsen 5a, 5b.
Es ist angestrebt, die Kurbel 3 gegenüber dem
Rumpf 0 um bis zu +/–60° zu schwenken.
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Im
Inneren der Kurbel 3 befindet sich ein linear entlang und
rotatorisch an die Drehachse 5 herum beweglicher Kolben 7.
Sein Bewegungsraum im Inneren der Kurbel 3 ist mittels
Dichtungen 8 gegenüber etwaigem Seewasser abgedichtet.
Diese Dichtungen 8 verhindern zugleich ein Austreten des
Hydraulikfluids aus dem Bewegungsraum des Kolbens 7.
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Der
Kolben 7 ist entlang einer Führungsstrecke 9 innerhalb
der Kurbel 3 geführt. Er weist an seiner Außenseite
ein Außengewinde 10 auf, welches mit einem Innengewinde 11 an
der Kurbel 3 kämmt. Des Weiteren bildet er in
seinem Inneren zwei Arbeitsräume 12a, 12b aus,
in welche jeweils die Enden der Gelenkachsen 5a und 5b hineinragen.
In seinen Arbeitsräumen 12a, 12b weist
der Kolben 7 jeweils ein Innengewinde 13a, 13b auf,
welches mit einem korrespondierenden Außengewinde 14a, 14b an
dem in den Kolben 7 hineinragenden Ende der Gelenkachsen 5a, 5b kämmt.
Durch die Gelenkachsen 5a, 5b hindurch ist jeweils
eine Hydraulikleitung 15a, 15b geführt,
welche jeweils einen der beiden Arbeitsräume 12a, 12b speist.
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Zum
Antreiben der Kurbel 3 aus der in 3 gezeigten
ersten Endlage in die in 4 gezeigte zweite Endlage wird
der linke Arbeitsraum 12a über die linke Hydraulikleitung 15a mit
einem Druckmedium beaufschlagt. Das Druckmedium wird von einem hier
nicht gezeigten hydraulischen Aggregat bereitgestellt.
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Zugleich
wird die gegenüberliegende hydraulische Leitung 15b geöffnet.
Das Öffnen und Schließen der hydraulischen Leitungen 15a, 15b und das
Beauf schlagen der Arbeitsräume 12a, 12b mit später
anhand des in 7 gezeigten Schaltplans des
hydraulischen Aggregats näher erläutert.
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Wenn
der hydraulische Druck im linken Arbeitsraum 12a steigt,
bewegt sich der Kolben 7 linear nach rechts. Da die linke
Gelenkachse 5a unbeweglich im Rumpf 0 fixiert
ist, bewirkt die Linearbewegung des Kolbens 7 nach rechts
dank der Gewindepaarungen 13a/14a und 13a/14b eine
zusätzliche Drehbewegung des Kolbens 7 und die
Gelenkachse 5. Diese Rotationsbewegung wird von der Gewindepaarung 10/11 zwischen
Kolben 7 und Kurbel 3 in eine reine Schwenkbewegung
der Kurbel umgesetzt. Der Linearanteil der Kolbenbewegung geht nicht
in die Kurbel 3 über. Die Schwenkbewegung kann
bei einem beliebigen Schwenkwinkel unterbrochen werden, allerdings
ist der Schwenksektor der Kurbel 3 und damit des Kiels 1 insgesamt über
die Anschläge des Kolbens 7 innerhalb der Kurbel
ebenso begrenzt, wie durch die Endlagen der kinematischen Kette
des Getriebes. Die Endlagen des Kolbens des hydraulischen Antriebs
ist somit auf die Getriebestruktur geeignet anzupassen.
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Zum
Rückstellen der Kurbel 3 in die entgegengesetzte
Richtung wird entsprechend der andere Arbeitsraum 12b über
die hydraulische Leitung 15b beaufschlagt. Es sei angemerkt,
dass die Arbeitsräume 12a, 12b durch
eine Dichtung 16 im Bereich der gewindefreien Führungsstrecke 9 voneinander
abgedichtet sind. Das Abdichten der Gewinde entfällt somit,
es kann vielmehr eine konventionelle Kolbenringdichtung 16 vorgesehen
werden. Des Weiteren macht die Kolbenringdichtung 16 ein
hydraulisches Sperren der Kurbel 3 und damit des Canting-Kiels 1 in
eine beliebige Winkelposition möglich.
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Hierzu
wird auf den in 7 dargestellten Schaltplan des
hydraulischen Aggregats verwiesen. Vorausgeschickt sei, dass das
hydraulische Aggregat hier nur in Verbindung mit einem Kurbelantrieb dargestellt
ist; die zur Speisung von zwei Kurbelantrieben notwendigen Änderungen
werden am Ende beschrieben.
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Die
beiden in die Arbeitsräume 12a, 12b des Kolbens 7 mündenden
hydraulischen Leitungen 15a, 15b sind mittels
Rückschlagventilen 17a, 17b sperrbar.
Die Rückschlagventile 17a, 17b sind hydraulisch entsperrbar,
wobei sie hinsichtlich ihrer Entsperrung wechselseitig verschaltet
sind. So bewirkt der Arbeitsdruck vor Rückschlagventil 17a die
Entsperrung des gegenüberliegenden Rückschlagventils 17b,
so dass das Arbeitsmedium den zusammenfahrenden Arbeitsraum 12b verlassen
kann. Das Ansteuern des Kolbens 7 erfolgt über
ein 4/3-Wegeventil 18, welches druckseitig an ein Druckbegrenzungsventil 19 und
eine Pumpe 20 umfassende, motorisch angetriebene Druckquelle
angeschlossen ist. Rücklaufseitig ist das Ventil 18 mit
dem Hydrauliktank 21 verbunden. Druckseitig ist das hydraulische
Aggregat zusätzlich mit einer Handpumpe 22 und
einem Druckspeicher 23 ausgerüstet. Bei Ausfall
der motorisch angetriebenen Pumpe 20 ist es somit möglich, über die
Handpumpe 22 den Canting-Kiel 1 zurückzustellen.
Solange der Druckspeicher 23 ausreichend gefüllt
ist, erfolgt die Notrufstörung über die redundante Druckversorgung
auf mit der erforderlichen Geschwindigkeit.
-
Falls
ein zweiter Kurbelantrieb für eine zweite Kurbel 3c erforderlich
ist, wird die oberhalb des Ventils 18 gezeichnete Verschaltung
des Kolbens 7 mit den Rückschlagventilen 17a, 17b schlicht
verdoppelt, so dass der Zulauf jeweils zwei Kolben gleichzeitig
speist. Der beiden Kolben Rücklauf wird entsprechend mit
der Tankleitung des 4/3-Wegeventils 18 verbunden. Der Volumenstrom
der Pumpe 20 muss entsprechend verdoppelt werden, der Druck halbiert
sich jedoch dafür, da beide Kolben simultan arbeiten. Alternativ
ist es möglich, das hydraulische Aggregat so zu verschalten,
dass jeweils nur einer der beiden Kolben beaufschlagt wird. Der
andere, nicht beaufschlagte Kolben wartet dann auf seinen Noteinsatz.
-
- 0
- Rumpf
- 1
- Kiel
- 2,
2b, 2c
- Koppel,
erste Koppel, zweite Koppel
- 3,
3b, 3c
- Kurbel,
erste Kurbel, zweite Kurbel
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Drehachse
- 5a,
5b
- Gelenkachsen
- A0
- Kiellager
- B0
- erstes
Kurbellager
- A
- Drehgelenk
erste Koppel/Kiel
- B
- Drehgelenk
erste Koppel/erste Kurbel
- C0
- zweites
Kurbellager
- C
- Drehgelenk
zweite Koppel/Kurbel
- lA
- Schwingenlänge
- lB
- Kurbellänge
- lAB
- Koppellänge
- x
- horizontaler
Abstand der Gestellgelenke
- y
- vertikaler
Abstand der Gestellgelenke
- 6
- Wälzlager
- 7
- Kolben
- 8
- Dichtungen
- 9
- Führungsstrecke
- 10
- Außengewinde
Kolben
- 11
- Innengewinde
Kiel
- 12a,
b
- Arbeitsräume
- 13a,
b
- Innengewinde
Kolben
- 14a,
b
- Außengewinde
Kielachse
- 15a,
b
- hydraulische
Leitung
- 16
- Kolbenringdichtung
- 17a,
b
- Rückschlagventile
- 18
- Ventil
- 19
- Druckbegrenzungsventil
- 20
- Pumpe
- 21
- Tank
- 22
- Handpumpe
- 23
- Druckspeicher
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/009435
A1 [0002, 0007]
- - EP 1741642 A1 [0011]
- - EP 0855339 B1 [0013, 0016, 0016]