Die Passagiertür (auch Tür genannt) eines Flugzeuges ist mittels Dreieckslenker mit
einem Tragarm verbunden. Der Tragarm hat mindestens zwei Lagerzapfen ausgebildet
an denen jeweils ein Dreieckslenker befestigt ist. Der Tragarm ist beweglich mit dem
rumpfseitigen Rahmen verbunden und eine Hubeinrichtung zum Heben und Senken der
Tür hat mindestens eine Anhebewelle ausgebildet, wobei sich in Schließlage der Tür die
Anhebewelle mit ihren an den Enden ausgebildeten Rollenhebel in je einem rumpfseiti
gen Rahmenbeschlag abstützt.
Ein Öffnungsvorgang der Passagiertür umfaßt mindestens das Entriegeln eines Verrie
gelungsmechanismus, wobei sich die Tür noch in der Schließlage befindet. Die
Schließlage der Tür wird beendet, wenn der Hubmechanismus der Tür entriegelt wird
und die Tür anschließend auf einer Bahn der Hubbewegung bis in eine Endposition der
Hubbahn führbar ist, wobei der Hubmechanismus mit einem Antriebsmittel verbunden
ist. Die Tür ist angehoben und befindet sich in angehobenen Zustand noch vor der Öff
nung der Tür. Anschließend schwenkt ein Schwenkmechanismus die Tür bis in eine
Endposition der Öffnung. Das Schwenken der Tür erfolgt in angehobenen Zustand der
Tür. Während der Schwenkbewegung und während des Haltens in der Endposition des
Öffnungsvorgangs muß das Gewicht der gesamten Tür gehalten werden. Dieses Halten
der Tür führt zu einer erhöhten Beanspruchung der Verbindungsmittel zwischen Tür und
Tragarm. Die Verbindungsmittel sind mindestens zwei Dreieckslenker, die zueinander
vertikal beabstandet die Verbindung zwischen Tür und Tragarm realisieren. In Folge der
Schwenkbewegung oder momentaner Windlasten entstehen zusätzliche Belastungen
gegenüber den Verbindungsmitteln. Die Verbindungsmittel müssen entsprechend auf
wendig dimensioniert sein. Angeregt durch starke Vibrationen der geöffneten Tür,
könnte der Hubmechanismus in einen Zustand des Absenkens der Tür geführt werden.
Ein solcher abgesenkter Zustand der Tür in dem Öffnungszustand würde einen nachfol
genden Schließvorgang stören und verzögern.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Passagiertür eines Flugzeuges während der
Schwenkbewegung und in der Endposition des Öffnungszustandes der Tür, die von ei
nem Hubeinrichtung angehobene Tür gegen ein Absenken zu sichern.
Die Aufgabe wird gelöst entsprechend den Merkmalen des Anspruch 1.
Die Passagiertür eines Flugzeuges ist mittels Dreieckslenker mit einem Tragarm ver
bunden. Der Tragarm nimmt mindestens zwei Lagerzapfen auf. Jeweils an einem La
gerzapfen ist ein Dreieckslenker befestigt. In der Drehachse des oberen und unteren
Dreieckslenker liegend ist eine Absenksicherungskulisse drehbar auf einem verlänger
ten Lagerzapfen des oberen Dreieckslenkers angeordnet. Die Absenksicherungskulisse
ist drehbar auf diesem verlängerten Lagerzapfen angeordnet. Die Hubeinrichtung zum
Heben und Senken der Tür hat mindestens eine Anhebewelle ausgebildet, wobei sich in
Schließlage der Tür die Anhebewelle mit ihren an den Enden ausgebildeten Rollenhebel
in je einem rumpfseitigen Rahmenbeschlag abstützt. Die Anhebewelle ist mittels eines
Übersetzungsgetriebes in Eingriff mit einer Absenksicherungswelle. An ihrem Ende hat
die Absenksicherungswelle einen Rollenhebel ausgebildet, wobei dessen Rolle im Ein
griff mit der am Lagerzapfen angeordneten Absenksicherungskulisse ist. Die Rolle des
Rollenhebels der Absenksicherungswelle ist in der Kulissenbahn der Absenksiche
rungskulisse führbar. Die Rolle des dortigen Rollenhebels besitzt eine Umfangsnut, in
der ein im wesentlichen mittig in der Kulissenbahn angeordneter Steg eingreift.
Die Erfindung verhindert, daß in Folge Vibrationen an der Türstruktur während des
Schwenkens und beim Halten in der geöffneten Position eine unbeabsichtigte Absenk
bewegung der Anhebewelle eingeleitet werden könnte.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiel und der Zeichnungen
Fig. 1 schematische Darstellung von Einzelheiten einer Passagiertür mit
Tragarm
Fig. 2 Darstellung der Absenksicherungskulisse mit Absenksicherungswelle
im abgesenkten Zustand der Tür
erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Passagiertür 1, bestehend aus einer Außenhaut 2 und
einem Türgerüst 3. Der Blick ist vom Kabineninneren auf das Türgerüst 3 gerichtet.
Die Beschreibung zu Fig. 1 beginnt mit der Tür im abgesenkten Zustand. Die Tür 1 be
steht im strukturellen Aufbau im wesentlichen aus einem Türgerüst 3, das mit einer
druckbelastbaren Außenhaus 2 verbunden ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wur
de in der Darstellung auf weitere Bauelemente und Baugruppen zur Türkinematik ver
zichtet.
Das Türgerüst 3 besitzt eine Vielzahl von Trägern 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, die in
Rumpfumfangsrichtung zueinander beabstandet angeordnet und in Rumpflängsrichtung
ausgerichtet sind. Die Tür 1 besitzt eine im Turgerüst gelagerte Anhebewelle 10, die
drehbar ist. Die Enden der Anhebewelle 10 sind in und aus einem rumpfseitigen Rah
menbeschlag 12 führbar. Die Anhebewelle 10 steht mittels Übersetzungsgetriebe 13 in
Eingriff mit einer Absenksicherungswelle 15, die mit einem Antriebsmittel 14 verbunden
ist. Die Absenksicherungswelle 15 ist in Eingriff mit einer Absenksicherungskulisse 17,
die mit dem oberen Dreieckslenker 4 tragarmseitig verbunden ist. Diese Absenksiche
rungskulisse 17 übernimmt während der Schwenkbewegung der angehobenen Tür 1
und während des Haltens der Tür 1 durch den Tragarm 50 die Sicherungsfunktion ge
gen ein unbeabsichtigtes Absenken der Tür 1.
Weitere Details werden in Verbindung mit Fig. 2 erläutert. Die Darstellung zeigt einen
Blick auf auszugsweise Details im Bereich des Eingriffs von oberen Dreieckslenker 4
und Tragarm 50 mit der Absenksicherungskulisse 17.
Die Verbindungsmittel zwischen Tür 1 und Tragarm 50 sind zwei vertikal zueinander
beabstandete Dreieckslenker 4, 5, die einerseits mit dem Türgerüst 3 und andererseits
mit dem Tragarm 50 verbunden sind. Der Tragarm 50 wird in einer Drehachse 6 dreh
bar im rumpfseitigen Rahmen des Flugzeuges gelagert und gehalten. Der obere Drei
eckslenker 4 und der untere Dreieckslenker 5 besitzen in einer fiktiven Verlängerung
ihrer Achsen eine gemeinsame Schwenkachse 7 (s. Fig. 2). Die Schwenkachse 7 des
oberen Dreieckslenkers 4 ist durch einen Lagerzapfen 8 ausgebildet. Eine analoge An
ordnung ist am unteren Dreieckslenker 5 zu finden. Der Lagerzapfen 8 trägt eine La
gerhülse 9, deren Gestaltung ein Schwenken des Dreieckslenkers ermöglicht, aber
auch eine Hebe- oder Senkbewegung des Dreieckslenkers ermöglicht. Der obere und
untere Dreieckslenker 4, 5 sind andererseits mit dem Türgerüst 3 verbunden.
Im weiteren ist eine Anhebewelle 10 dargestellt, die im Türgerüst 3 geführt ist (nicht
dargestellt) und die an ihren Enden jeweils einen Rollenhebel 11 besitzt, der während
der Schließlage der Tür im rumpfseitigen Rahmenbeschlag 12 führbar ist. Weitere Ein
zelheiten sind in Fig. 2, dem Ausschnitt A von Fig. 1, gezeigt. Die Anhebewelle 10 ist
mittels eines Übersetzungsgetriebes 13 mit einem Antriebsmittel 14 (z. B. steuerbaren
Elektromotor) gekoppelt, wobei dieses Antriebsmittel 14 eine Absenksicherungswelle
15 ausgebildet hat, die im Türgerüst 3 gelagert ist und an ihrem Ende einen Rollenhebel
16 ausgebildet hat. Dieser Rollenhebel 16 der Absenksicherungswelle 15 ist in Eingriff
mit einer Absenksicherungskulisse 17. Die Absenksicherungskulisse 17 besitzt ein
Langloch (das ist die Kulissenbahn 170), in dem der Rollenhebel 16 der Absenksiche
rungswelle 15 führbar ist. Die Koppelung der Absenksicherungskulisse 17 mit der Ab
senksicherungswelle 15 erfolgt über Formschluß. Die Absenksicherungskulisse 17 ist
drehbar auf einer Verlängerung des Lagerzapfens 8 eines Dreieckslenkers 4 angeord
net.
In der Mitte der Kulissenbahn 170 der Absenksicherungskulisse 17 befindet sich ein
Steg 171, der von beiden Seiten der Rolle 160 des Rollenhebels 16 der Absenksiche
rungswelle 15 eingeschlossen ist. Dadurch können von der Rolle 160 des Rollenhebels
16 der Absenksicherungswelle 15 die erforderlichen Seitenkräfte beim Schwenken der
Tür 1 auf die Absenksicherungskulisse 17 übertragen werden.
Aus dem abgesenkten Zustand in der Schließlage der Tür ist bei einem Öffnungsvor
gang einer der Handlungsschritte das Anheben der Tür 1 aus dem abgesenkten Zustand
in einen vollständig angehobenen Zustand. Das Anheben der Tür erfolgt entlang einer
festgelegten Hubbahn.
Grundsätzlich erfolgt das Anheben der Flugzeugtür über eine Verdrehung der Anhebe
welle 10 und der Absenksicherungswelle 15 um ca. 180°. Wird von einer nicht darge
stellten Steuerung das Antriebsmittel 14 so gesteuert, daß eine Drehbewegung der
Absenksicherungswelle 15 in Richtung Pfeil R2 erfolgt, so wird mittels Übersetzungsge
triebe 13 die Anhebewelle 10 im Drehsinn entsprechend Pfeilrichtung R1 gedreht. Die
Verdrehung der Anhebewelle 10 erfolgt im gegengesetzten Drehsinn zur Absenksiche
rungswelle 15. Fig. 2 zeigt die Positionen von Anhebewelle 10 und Absenksicherungs
welle 15 noch im nicht angehobenen Zustand. Im vollständig angehobenen Zustand der
Tür ist Anhebewelle 10 oberhalb einer Ebene des Rahmenbeschlags 12 geschwenkt und
positioniert und die Absenksicherungswelle 15 ist oberhalb einer Ebene der Kulissen
bahn 170 geschwenkt und positioniert.
Im angehobenen Zustand haben ein Rollenhebel 11 der Anhebewelle 10 und der Rol
lenhebel 16 der Absenksicherungswelle 15 daher jeweils die halbe Länge der gesamten
Anhebehöhe (Hub) der Tür gehoben.
Verdrehen sich diese beiden Wellen (die Anhebewelle 10 und die Absenksicherungs
welle 15) in Richtung der angezeigten Pfeile R1, R2, so resultiert daraus eine Bewegung
der Tür in Z-Richtung. Im Zustand "vollständig angehobene Tür" befinden sich die An
hebewelle 10 und die Absenksicherungswelle 15 jedoch nicht präzise in der gestreck
ten Lage von 180°, sondern etwas darüber hinausgehend, bei etwa 182°, so daß sich
im Falle der Absenksicherungswelle 15 ein sogenannter, dem Fachmann bekannter,
übercenterter Zustand einstellt. Dies bedeutet, daß sich die Tür durch ihr Eigengewicht
in ein stabiles Gleichgewicht bzw. stabilen Zustand begibt. Vibrationen an der Tür füh
ren jetzt nicht dazu, daß sich die Absenksicherungswelle 15 oder die Anhebewelle 10 in
einen Absenkvorgang begeben. Die Endstellung des Abhebens der Absenksicherungs
welle 15 wird durch einen Anschlag (nicht dargestellt) definiert. Damit ist die Endposi
tion des Anhebevorganges beendet.
Nach dem Anheben der Tür erfolgt die Schwenkbewegung. Bei dieser Schwenkbewe
gung verlassen die Rollen der Rollenhebel 11 der Anhebewelle 10 die rahmenseitigen
Kulissenführungen des Türrahmenbeschlags 12. Damit wird die Tür beim Ausschwen
ken in eine Endposition des Öffnungsvorganges durch die Dreieckslenker 4, 5 gehalten.
Die erfindungsgemäße Absenksicherungskulisse 17 verbessert die Tragfähigkeit des
Tragarms und verhindert eine unbeabsichtigte Absenkbewegung der Tür beim Aus
schwenken bis in die Endposition des Öffnungsvorganges.
Es wird verhindert, daß infolge Vibrationen an der Tür eine unbeabsichtigte Absenkbe
wegung der Anhebewelle 10 eingeleitet werden könnte.
Die Erfindung ist so gestaltet, daß die Absenksicherungskulisse 17 durch ihren rotatori
schen Freiheitsgrad um den Lagerzapfen 8 gegenüber der Tür 1 immer ihre relative
Winkelstellung beibehält.