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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von hohlen Werkstücken, insbesondere Schleif-, Polier- oder Honvorrichtung, mit einer Spindel, die an einem ersten Ende eine Werkstückaufnahme aufweist.
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Die Innenbearbeitung von hohlen Werkstücken erfolgt vielfach dadurch, dass das in der Werkstückaufnahme angeordnete Werkstück gedreht wird, wobei ein Werkzeug von innen auf das Werkstück wirkt. Um ein gutes Bearbeitungsergebnis zu erzielen, ist eine Kontrolle des Werkstücks erforderlich. Eine derartige Kontrolle oder Überwachung erfolgt auch heute noch vielfach durch eine Sichtprüfung durch einen Arbeiter, der mit der Bearbeitung des Werkstücks befasst ist.
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Die Sichtverhältnisse bei der Sichtprüfung der bearbeiteten Innenfläche eines hohlen Werkstücks sind in der Regel schlecht. Man verwendet daher vielfach Lichtquellen, beispielsweise eine Taschenlampe, für das Beleuchten des Werkstücks. Derartige Lichtquellen können stationär angeordnet sein. Vielfach werden sie jedoch manuell geführt. Sie geben nicht immer eine optimale Beleuchtung. Insbesondere bei der Bearbeitung der Innenseiten von hohlen Werkstücken kann die Beleuchtung unzureichend sein. Darüber hinaus stellen solche Lichtquellen oft ein Hindernis für das Bedienungspersonal dar, beispielsweise beim Wechseln von Werkzeugen. Wenn das Bedienungspersonal weitere Hilfsmittel benötigt, um die bearbeitete Oberfläche des Werkstücks zu kontrollieren, beispielsweise eine Lupe, einen Sensor oder eine Kamera, dann verschlechtern sich die Kontrollmöglichkeiten weiter. Wenn die Bedienungsperson eine Taschenlampe in der einen Hand und eine Lupe in der anderen Hand hält, dann hat sie keine Möglichkeit, ihren Oberkörper während der Überprüfung abzustützen, was einerseits die Inspektion erschwert und andererseits Arbeitsschäden hervorrufen kann.
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Aus
DE 100 54 509 C2 ist ein Verfahren zum Messen des Abtrags bei der Innenwandfeinbearbeitung einer in ein Werkstück eingebrachten Bohrung bekannt. Ein in die Bohrung eintauchendes Bearbeitungswerkzeug besitzt ein an seinem Umfang angeordnetes Arbeitsmittel. Während des Bearbeitungsprozesses wird fortlaufend der Abstand zwischen einem am Bearbeitungswerkzeug festgelegten Punkt einerseits und der Bohrungswand andererseits interferometrisch gemessen.
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Aus
DE 2 313 838 A ist eine derartig aufgebaute Vorrichtung bekannt. Eine Schleifmaschine ist mit einer Schleifscheibe oder einem Schleifkörper und einem Schwingungsgeber ausgestattet. Das Schleifen setzt sich zusammen aus einem Vorschleifvorgang und einem Fertigschleifvorgang. Während des Fertigschleifvorgangs wird ein Messfühler in das Werkstück eingeführt. Zum Messfühler gehören die beiden Finger, die sich an einander diametral gegenüberliegenden Stellen an die Bohrung anlegen und dabei ein der Bohrungsabmessung jeweils proportionales Spannungssignal erzeugen. Der Messfühler ist an die Werkstückhaltung anmontiert und kann nur während des Fertigschleifvorgangs arbeiten.
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Aus
US 2 877 606 A ist eine Innenschleifmaschine mit einem automatischen Größenmessmechanismus mit einem Werkstück, einem Werkstückhalter und einem Schleifrad bekannt. Eine Flüssigkeit, die einen ausreichend konstanten Druck hat, wird in einen Kanal eingeleitet. Sie passiert dabei eine Verengung und wird schließlich zum Messfühler geleitet. Die Flüssigkeit verlässt den Messfühler und durchströmt danach einen Spalt der Länge d zwischen Werkstückswand und Messfühler. Der Druckabfall gibt ein Maß für den Fortschritt des Schleifens. Der Messfühler muss abwechselnd mit dem Schleifrad in das Werkstück hin- und herbewegt werden.
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Aus
JP 10 260 015 A ist ein eine Schleifwirkung messendes Gerät mit einem optischen Messsystem und einem optischen Monitorsystem bekannt. Das optische Monitorsystem besteht unter anderem aus einem Laser, Lichtteilern und einer Interferenzmustererzeugungseinrichtung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Arbeitsergebnis bei der Bearbeitung von hohlen Werkstücke optisch überwachen zu können.
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Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine einen Lichtaustritt aufweisende Beleuchtungseinrichtung von einem zweiten Ende her durch die Spindel geführt ist, wobei die Beleuchtungseinrichtung parallel zur Längserstreckung der Spindel verlagerbar ist, wobei ein Werkzeug vorgesehen ist, das durch eine Steuerung gegenüber der Werkstückaufnahme verlagerbar ist, wobei die Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von der Steuerung und/oder in Abhängigkeit von mindestens einem Näherungssensor, der auf das Werkzeug reagiert, verlagerbar ist.
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Durch diese Lösung kann man eine optimale Ausleuchtung der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche erreichen, ohne dass die Beleuchtungseinrichtung oder Lichtquelle ein Hindernis darstellt oder manuell gehalten werden muss. Der Lichtaustritt kann dann im Inneren des Werkstücks angeordnet werden, so dass das Werkstück von innen beleuchtet wird. Auf diese Weise kann man beispielsweise beim Polieren von Kaltflieswerkzeugen auf optische Weise überwachen, ob das Arbeitsergebnis den hohen Anforderungen entspricht. Da die Beleuchtung „von hinten” erfolgt, kann man bei der Sichtprüfung bzw. bei einer Prüfung mit einem externen Sensor oder einer externen Kamera beispielsweise die reflektierenden Eigenschaften oder Spiegeleigenschaften der Werkstückoberfläche ausnutzen. Da die Beleuchtungseinrichtung vom zweiten Ende, also vom der Werkstückaufnahme abgewandten Ende her, durch die Spindel geführt ist, ist die Größe des Lichtaustritts zwar beschränkt, so dass sich ein relativ kleiner Lichtgeber ergibt. Die geringe Große hat jedoch den Vorteil, dass das Licht sehr präzise gesteuert werden kann. Dies verbessert die Prüfungsmöglichkeiten bei der Sichtprüfung.
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Außerdem ist die Beleuchtungseinrichtung parallel zur Längserstreckung der Spindel verlagerbar. Diese Ausgestaltung hat mehrere Vorteile. Zum Einen lassen sich dann gezielt unterschiedliche axiale Abschnitte der bearbeiteten Innenfläche des Werkstücks ausleuchten und damit untersuchen. Zum Anderen kann man eine Kollision zwischen der Beleuchtungseinrichtung und einem Bearbeitungswerkzeug oder dem Werkstück vermeiden. Gegebenenfalls wird die Beleuchtungseinrichtung soweit verlagert, dass eine Berührung zwischen der Beleuchtungseinrichtung und einem Bearbeitungswerkzeug ausgeschlossen werden kann.
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Zudem ist ein Werkzeug vorgesehen, das durch eine Steuerung gegenüber der Werkzeugaufnahme verlagerbar ist, wobei die Beleuchtungseinrichtung in Abhängigkeit von der Steuerung und/oder in Abhängigkeit von mindestens einem Näherungssensor, der auf das Werkzeug reagiert, verlagerbar ist. Damit kann man dafür sorgen, dass die Beleuchtungseinrichtung und das Werkzeug immer einen ausreichenden Abstand zueinander aufweisen, so dass eine Kollision auszuschließen ist. Dieser Abstand wird automatisch eingehalten. Die Steuerung kennt die aktuelle Position des Werkstücks. Dementsprechend kann sie die Beleuchtungseinrichtung so verlagern, dass immer der notwendige Abstand eingehalten wird. Alternativ oder zusätzlich kann man vorsehen, dass die Beleuchtungseinrichtung permanent mit Hilfe des Näherungssensors ermittelt, ob der Abstand zwischen der Beleuchtungseinrichtung und dem Werkzeug ausreichend ist, wobei sie verlagert wird, wenn der Abstand unterschritten wird.
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Vorzugsweise ist der Lichtaustritt durch eine lichtdurchlässige Abdeckung gegen Verschmutzung geschützt, insbesondere aus Hartglas. Bei der Bearbeitung eines Werkstücks durch Schleifen, Polieren oder Honen oder andere Span abhebende Bearbeitungen entsteht in der Regel ein gewisser Abfall in Form von Spänen. Durch die Abdeckung wird der Lichtaustritt davor geschützt, durch eine derartige Verschmutzung beeinträchtigt zu werden. Die Möglichkeit einer Sichtprüfung bleibt daher auch nach einem längeren Betrieb der Vorrichtung erhalten.
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Vorzugsweise weist der Lichtaustritt eine Reinigungseinrichtung auf. Man kann dann eine Verschmutzung entfernen, bevor man eine Sichtprüfung vornimmt.
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Vorzugsweise ist ein Ruheraum für die Beleuchtungseinrichtung vorgesehen, in dem zumindest der Lichtaustritt während einer Werkstückbearbeitung verlagerbar ist. Während einer Werkstückbearbeitung durch ein Werkzeug ist eine Sichtprüfung nicht immer erforderlich. Vielfach ist sie sogar während der Bearbeitung ausgeschlossen. Man kann dadurch, dass man den Lichtaustritt in einen Ruheraum verlagert, dafür sorgen, dass der Lichtaustritt und gegebenenfalls weitere Teile der Beleuchtungseinrichtung nicht durch die Bearbeitung verschmutzt werden. Dies erleichtert es, anschließend an die Bearbeitung eine Sichtprüfung vorzunehmen.
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Vorzugsweise ist der Ruheraum durch ein Schließelement verschlossen, das durch eine Bewegung der Beleuchtungseinrichtung zur Werkstückaufnahme hin in eine Öffnungsposition bewegbar ist. Durch das Schließelement wird verhindert, dass Schmutz in den Ruheraum eindringt. Das Schließelement öffnet den Ruheraum automatisch, wenn die Beleuchtungseinrichtung zum Werkstück hin bewegt wird. Man muss daher für die Sichtprüfung des Werkstücks lediglich die Beleuchtungseinrichtung mit dem Lichtaustritt verlagern. Weitere Handhabungen sind in der Regel nicht erforderlich.
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Vorzugsweise weist die Beleuchtungseinrichtung mindestens einen Adapter auf, mit dem das von der Beleuchtungseinrichtung ausgesandte Licht veränderbar ist. Die Veränderung kann darin bestehen, dass die Richtung des Lichts, die Frequenz oder Farbe des Lichts, oder andere Eigenschaften des Lichts verändert werden. Man kann dadurch das vom Lichtaustritt ausgegebene Licht besonders gut an die Erfordernisse anpassen, die für eine Sichtprüfung der Werkstückoberfläche benötigt werden.
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Hierbei ist bevorzugt, dass der Adapter einen Spiegel, ein Prisma, eine Muster-Erzeugungseinrichtung, insbesondere eine Interferenzmuster-Erzeugungseinrichtung, einen Spektralfilter, eine optische Linse und/oder eine holografische Linse aufweist. Mit diesen Hilfsmitteln wird es dem Bearbeiter erleichtert, die Sichtprüfung der Oberfläche vorzunehmen.
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Vorzugsweise weist die Beleuchtungseinrichtung mindestens eine Lichtquelle auf, die außerhalb der Spindel angeordnet ist und die mit mindestens einem Lichtleiter verbunden ist. Die Lichtquelle wird dadurch thermisch von der Werkstückaufnahme und damit vom Werkstück entkoppelt. Dadurch lässt sich eine Erwärmung des Werkstücks vermeiden. Man kann die Lichtquelle selbst dann so anordnen, dass sie den durch die Rotation der Werkstückaufnahme erzeugten Belastungen nicht ausgesetzt wird. Dementsprechend kann man auch empfindlichere Lichtquellen verwenden, die dafür ein besseres Licht abgeben. Der Lichtleiter überträgt dennoch das Licht von der Lichtquelle zum Lichtaustritt. Wenn der Lichtleiter mehrere Fasern aufweist, kann man auch mehrere Lichtpunkte gleichzeitig erzeugen. Man kann auch mehrere gleiche oder unterschiedliche Lichtquellen verwenden, die verschiedene Lichtleiter speisen. Damit kann man beispielsweise örtlich oder zeitlich unterschiedliche Spektralmuster erzeugen. Die Verwendung eines Lichtleiters oder mehrerer Lichtleitern vereinfacht durch die geringen Abmessungen der Lichtleiter das gezielte Fokussieren bzw. das Erreichen von optimalen Einfallsrichtungen für das Licht.
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Vorzugsweise ist der Lichtleiter auf eine Wickeleinrichtung aufwickelbar. Damit kann man die Lichtquelle stationär anordnen und behält gleichzeitig die Möglichkeit, den Lichtaustritt parallel zur Längserstreckung der Spindel zu verlagern.
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Vorzugsweise ist der Lichtaustritt an einem Steuerarm angeordnet. Der Steuerarm übernimmt die Positionssteuerung des Lichtaustritts. Im einfachsten Fall wird die Position entlang einer geraden Strecke parallel zur Rotationsachse der Spindel verlagert. Prinzipiell ist man aber nicht auf eine lineare Bewegung beschränkt.
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Vorzugsweise trägt der Steuerarm eine Saug- und/oder Blaseinrichtung. Mit einer derartigen Saug- oder Blaseinrichtung kann man Späne oder Schleifmittelreste wegblasen oder wegsaugen, um die Sichtprüfung zu erleichtern. Wenn die Saugeinrichtung gegenüber dem Werkstück abgedichtet ist, kann sie beispielsweise Gase und/oder Staub aus dem Hohlraum des Werkstücks absaugen, so dass verhindert wird, dass die Bedienungsperson diesen Belastungen ausgesetzt wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Steuerarm einen Hilfsstoffspender aufweist. Als Hilfsstoff kann man beispielsweise Schleifmittel oder Schneidöl auf die Werkstückoberfläche aufbringen. Es können auch Schutz- oder andere Schichten auf die Oberfläche des Werkstücks aufgebracht werden, beispielsweise um Kunststoffwerkstücke härter zu machen. Als Hilfsstoff kann auch ein Reinigungsmittel für das Entfernen von Schleifmittelresten verwendet werden.
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Vorzugsweise weist der Steuerarm eine Werkstücktemperiereinrichtung auf. Der Steuerarm kann also Mittel zur Kühlung oder Erwärmung des Werkstücks tragen, um die Bearbeitung zu erleichtern oder zu verbessern.
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Der Steuerarm kann in einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung mindestens einen Werkstücksensor aufweisen. Ein derartiger Sensor kann beispielsweise die Oberflächeneigenschaften des Werkstücks ermitteln, um die Beurteilung durch eine Sichtprüfung zu unterstützen oder zu ersetzen. Wenn man Probleme erkennt, kann das Licht automatisch auf die vermuteten Problembereiche hingeleitet werden. Es können optische Sensoren, Endoskope oder Kameras eingesetzt werden, wodurch eine automatische Beurteilung des Bearbeitungsergebnisses ermöglicht wird. In einem einfachen Fall können beispielsweise Reflektionseigenschaften der Oberfläche gemessen werden.
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Vorzugsweise ist der Steuerarm durch einen Linearantrieb, insbesondere durch einen Spindelantrieb, verlagerbar. Bei einem Spindelantrieb wird eine Spindel gedreht, die mit einer Spindelmutter in Eingriff steht. Die axial festgelegte Spindel verlagert dann bei einer Drehung die Spindelmutter, an der ein Teil der Beleuchtungseinrichtung mit dem Lichtaustritt angeordnet ist. Dies ist eine relativ einfache Ausgestaltung eines Antriebs für die Beleuchtungseinrichtung. Man kann auch eine Kombination von Rotations- und Linearantrieben verwenden oder der Steuerarm kann prinzipiell als Roboterarm mit einer Vielzahl von Freiheitsgraden in der Bewegung ausgestaltet sein.
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Der Steuerarm kann als integrierter Teil der Bearbeitungsvorrichtung oder als selbständige Einrichtung zum Nachrüsten in der Bearbeitungsvorrichtung ausgestaltet sein. Er kann beispielsweise mit Hilfe eines Schlittens auf einer geeigneten Fläche der Bearbeitungsvorrichtung montiert sein. Alternativ kann der Steuerarm in seiner Länge veränderbar sein, so dass die Beleuchtungseinrichtung in einer Bearbeitungsvorrichtung eingebaut werden kann, ohne dass die Vorrichtung insgesamt verlängert werden muss.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Bearbeitung eines hohlen Werkstücks in einer ersten Arbeitsposition der Beleuchtungseinrichtung,
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2 die Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einer anderen Position der Beleuchtungseinrichtung,
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3 eine perspektivische Darstellung der Bearbeitungsvorrichtung nach 1,
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4 eine erste Ausführungsform eines Adapters und
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5 eine zweite Ausführungsform eines Adapters.
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Eine Vorrichtung 1 zum Bearbeiten eines hohlen Werkstücks 2 ist im vorliegenden Fall als Poliermaschine ausgebildet. Die Vorrichtung 1 weist zwei Flansche 3, 4 auf, in denen eine Spindel 5 drehbar gelagert ist. Zwischen der Spindel 5 und den Flanschen 3, 4 sind dementsprechend Rollenlager 6, 7 angeordnet. Auch Gleitlager sind möglich.
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Die Spindel 5 weist an einem ersten Ende eine Werkstückaufnahme 8 auf, in der das Werkstück lösbar befestigt ist. Die Werkstückaufnahme kann hierzu ein Futter mit drei Backen 9 aufweisen.
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Das Werkstück 2 ist innen hohl. Eine Innenseite 10 des Werkstücks 2 soll mit einem nur schematisch dargestellten Werkzeug 11 bearbeitet werden, d. h. im vorliegenden Fall poliert werden. Hierzu ist das Werkzeug 11 in Richtung eines Doppelpfeiles 12 axial und gegebenenfalls in Richtung eines Doppelpfeiles 13 radial in Bezug auf eine Rotationsachse der Spindel 5 verstellbar.
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Die Spindel 5 weist einen Hohlraum 14 auf, der sich in einem Hohlraum 15 der Werkstückaufnahme 8 fortsetzt. Dieser Hohlraum 15 wiederum steht in Verbindung mit einem Hohlraum 16 im Inneren des Werkstücks 2.
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Im Hohlraum 14 ist eine Beleuchtungseinrichtung 17 angeordnet, die an ihrem vorderen Ende 18 einen Lichtaustritt 19 aufweist. Das vordere Ende 18 der Beleuchtungseinrichtung 17 ist das werkstückaufnahmeseitige Ende. Die Beleuchtungseinrichtung 17 weist ein rohrartig ausgebildetes Gehäuse 20 auf, das im Hohlraum 14 angeordnet ist. Das Gehäuse 20 ist an einem weiteren Flansch 21 mit Hilfe einer Spanneinrichtung 22 oder auf andere Weise festgelegt, so dass es bei einer Rotation der Spindel 5 nicht mitrotiert und einen ausreichenden Abstand zur Spindel aufweist.
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Alternativ dazu kann das Gehäuse 20 an der Innenseite der Spindel 5 befestigt sein und mit der Spindel 5 rotieren.
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Der Lichtaustritt 19 ist am vorderen Ende eines Steuerarms 23 angeordnet, der ebenfalls als Rohr ausgebildet ist. Der Steuerarm 23 ist mit einer Spindelmutter 24 verbunden, die drehfest im Gehäuse 20 gehalten ist. Die Spindelmutter 24 steht mit einer Spindel 25 in Eingriff, die drehbar in einer Halteplatte 26 gelagert ist, die im Gehäuse 20 befestigt ist. Die Spindel 25 kann durch einen Motor 27 gedreht werden. In Abhängigkeit von der Drehrichtung des Motors 27 bewegt sich die Spindelmutter 24 in axialer Richtung entweder nach links oder nach rechts (bezogen auf die Darstellung der 1). Dadurch wird der Steuerarm 23 ebenfalls nach links oder nach rechts, also nach vorne zur Werkstückaufnahme 8 oder nach hinten in die entgegengesetzte Richtung, bewegt. Wie ein Vergleich der 1 und 2 zeigt, kann der Haltearm 23 dabei soweit nach hinten bewegt werden, dass er vollständig in einem im Inneren des Gehäuses 20 angeordneten Ruheraum 28 positioniert ist, so dass der Lichtaustritt 19 geschützt ist.
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Der Ruheraum 28 ist an seinem der Werkstückaufnahme 8 zugewandten Ende durch ein als Klappe ausgebildetes Schließelement 29 verschlossen. Dieses Schließelement 29 wird durch eine Bewegung des Steuerarms 23 automatisch aufgestoßen, wenn der Lichtaustritt 19 in Richtung zur Werkstückaufnahme 8 hin bewegt wird.
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Die Beleuchtungseinrichtung 17 weist ferner eine Lichtquelle 30 auf, die außerhalb der Spindel 5 angeordnet ist. Diese Lichtquelle 30 speist Licht 32 in einen Lichtleiter 31 ein. Es können auch mehr als der dargestellte eine Lichtleiter 31 vorgesehen sein. Solange die Lichtquelle 30 aktiv ist, wird Licht 33 aus dem anderen Ende des Lichtleiters, der auch durch den Steuerarm 23 geführt ist, ausgegeben.
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In den 4 und 5 sind beispielhaft Adapter 34, 35 dargestellt, die das Licht 33 aus der durch den Lichtleiter 31 bedingten im Wesentlichen axialen Richtung in eine radiale Richtung umlenken, so dass das Licht besser zur Beleuchtung der Innenseite 10 verwendet werden kann. Die Adapter 34, 35 können Spiegel oder Prismen oder andere Lichtumlenkeinrichtungen aufweisen. Es ist auch möglich, dass die Adapter 34, 35 eine Muster-Erzeugungseinrichtung, insbesondere eine Interferenzmuster-Erzeugungseinrichtung, einen Spektralfilter, eine optische Linse und/oder eine holografische Linse aufweisen. Die Adapter können dabei auch in den Steuerarm 23 eingebaut sein, also einen integralen Bestandteil des Steuerarms 23 bilden.
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In nicht näher dargestellter Weise kann der Lichtleiter 31 aufgewickelt werden, wenn der Steuerarm 23 nach hinten bewegt wird.
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Das Werkzeug 11 wird durch eine nicht näher dargestellte Steuerung gegenüber der Werkstückaufnahme 8 bewegt, um die gewünschte Bearbeitung der Innenseite 10 des Werkstücks 2 vornehmen zu können. Man kann nun dafür sorgen, dass bei der Bearbeitung der Innenseite 10 des Werkstücks 2 die Beleuchtungseinrichtung 17 vollständig in den Ruheraum 28 zurückgezogen wird, so dass die Beleuchtungseinrichtung 17, insbesondere der Lichtaustritt 19, vor einer Verschmutzung geschützt ist. Man kann aber auch dafür sorgen, dass der Lichtaustritt 19 immer einen ausreichenden Abstand zum Werkzeug 11 aufweist, so dass er durch das Werkzeug 11 nicht beschädigt werden kann.
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Der Lichtaustritt 19 ist zweckmäßigerweise durch eine lichtdurchlässige Abdeckung gegen Verschmutzungen geschützt. Eine derartige Abdeckung kann aus Hartglas gebildet sein. Man kann auch eine Reinigungseinrichtung für den Lichtaustritt 19 vorsehen, beispielsweise eine Blas- oder Saugeinrichtung.
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Man kann in nicht näher dargestellter Weise den Steuerarm 23 auch für die Bewegung weiterer Hilfsmittel verwenden. So kann man an der Spitze (oder an anderer Position) des Steuerarms 23 eine Saug- und/oder Blaseinrichtung anordnen, die dafür verwendet werden kann, Späne oder andere Verschmutzungen von der Innenseite 10 des Werkstücks 2 zu entfernen, bevor man eine Sichtprüfung vornimmt. Dabei kann der Zwischenraum zwischen dem zweiten Ende der Spindel 5 und dem Gehäuse 20 bzw. dem Flansch 21 beispielsweise durch ein Rollenlager oder eine Gleitdichtung abgedichtet sein, so dass die Saugeinrichtung Späne, Gase und/oder Staub leichter aus dem Innenraum 14, 15 absaugen und durch das zweite Ende der Spindel 5 ableiten kann. Man kann an dem Steuerarm 23 auch einen Hilfsstoffspender anordnen, der Schleifmittel oder Schneidöl auf die Innenseite 10 des Werkstücks 2 aufbringt bzw. Reste davon entfernt. Es können auch Schutz- oder andere Schichten auf die Innenseite 10 aufgebracht werden, z. B. um Kunststoffwerkstücke härter zu machen, oder Reinigungsmittel für das Entfernen von Schleifmittelresten.
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Der Steuerarm 23 kann auch Mittel zur Kühlung oder Erwärmung des Werkstücks 2 tragen, um die Bearbeitung zu erleichtern oder zu verbessern.
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Der Steuerarm 23 kann nicht näher dargestellte Sensoren tragen, die Oberflächeneigenschaften ermitteln können, um die manuelle Sichtprüfung zu unterstützen oder zu ersetzen. Wenn man Probleme erkennt, dann kann man das Licht 33 automatisch auf die vermuteten Problembereiche hinleiten. Es können optische Sensoren oder Kameras eingesetzt werden, wodurch eine automatische Beurteilung des Bearbeitungsergebnisses ermöglicht wird. So können beispielsweise Reflektionseigenschaften der Innenseite 10 gemessen werden. Dabei können die Sensoren und/oder Kameras unten, z. B. an der Beleuchtungseinrichtung 17 oder am Steuerarm 23, oder extern, d. h. außerhalb der Innenräume 14, 15, 16 angeordnet werden.
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Dargestellt ist, dass der Steuerarm 23 durch den Motor 27 linear bewegt wird. Der Steuerarm 23 kann aber auch mit einer größeren Vielzahl von Freiheitsgraden bewegt werden, insbesondere durch eine Kombination aus Rotations- und Linearantrieben bewegt werden. Er kann auch als regelrechter Roboterarm ausgebildet sein.
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Dadurch, dass die Beleuchtungseinrichtung 17 vom zweiten Ende der Spindel her durch die Spindel 5 geführt ist, steht das Werkstück 2 nach wie vor für eine Bearbeitung frei zur Verfügung, ohne dass es bei der Bearbeitung durch die Beleuchtungseinrichtung 17 behindert wird. Gleichwohl kann man zwar durch das aus der Beleuchtungseinrichtung austretende Licht 33 sicherstellen, dass man eine Sichtprüfung mit ausgezeichneten Beleuchtungsverhältnissen vornehmen kann.
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Die Beleuchtungseinrichtung 17 kann von vorneherein in die Vorrichtung 1 integriert sein. Man kann sie aber auch nachrüsten.
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Anstelle des dargestellten Ausführungsbeispiels kann man auch dafür sorgen, dass der Steuerarm 23 in seiner Länge verändert werden kann, beispielsweise durch die Verwendung eines Linearantriebs oder eines Teleskopantriebs. Hierdurch ergibt sich bei der Verlagerung des Lichtaustritts 19 kein Element, das am anderen Ende der Spindel 5 mehr oder weniger weit aus der Spindel 5 herausragt.
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Die Erfindung kann auch ohne die Licht erzeugenden oder Licht leitenden Komponenten verwendet werden, um beispielsweise die oben erwähnten Hilfsvorrichtungen in die Hohlraume 14, 15, 16 einzubringen und/oder dort zu bewegen.