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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Gerät zur Ortung von Personen, welches
neben einer Ortsbestimmungseinrichtung eine Kommunikationseinrichtung und
eine Signalabgabevorrichtung umfasst.
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Stand der Technik
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Zur
Ortung von Objekten, bzw. Personen sind verschiedene Verfahren im
Einsatz. Beispielsweise eignet sich das Global Positioning System (GPS)
für diese Aufgaben, die Genauigkeit der Ortsangaben, welche
aus GPS Daten gewinnbar sind, ist durchaus ausreichend um Objekte,
bzw. Personen im freien Gelände aufzufinden allerdings
ist die aus den GPS Signalen gewinnbare Höhenangabe um
ca. den Faktor 10 ungenauer als die Koordinatenangabe. Ebenso ist
der Empfang der, von Satelliten ausgestrahlten GPS Signale in Gebäuden,
aber auch in engen Straßen mit hohen Häusern oder
auch in Waldgebieten stark beeinträchtigt. Es bietet sich zwar
an, Ortungsgeräte mit GPS Empfängern auszustatten
und diese so zu gestalten, dass sie beispielsweise in Notfällen
ihre Koordinaten an z. B. eine Suchmannschaft senden. Dieses Verfahren
versagt allerdings bei der Suche nach Personen in Gebäuden,
da in Gebäuden der Empfang der GPS Signale oft zu stark
beeinträchtigt ist und außerdem die Genauigkeit
der GPS Höhenangabe nicht ausreichend ist um auf ein bestimmtes
Stockwerk eines Gebäudes hinzuweisen.
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Eine
weitere Möglichkeit der Ortungsbestimmung ist es, das GSM
(Global System for Mobile Telecommunication) heranzuziehen. Jedes
GSM Endgerät ist in betriebsfähigem Zustand in
einer Funkzelle (Basisstation) eingebucht, deren Ort naturgemäß bekannt
ist und wobei der Abstand des GSM Endgeräts aus den Signallaufzeiten
zu dieser Basisstation bestimmt wird und dieser Abstand aus den
Signalisierungsdaten des GSM entnommen werden kann. Dies bietet
noch keine Ortbestimmung, da ein solcherart identifiziertes Endgerät
sich auf jedem Punkt einer Kreislinie um die Basisstation befinden
kann, allerdings kann GSM den Abstand eines Endgeräts auch
zu weiteren Basisstationen (in welche das Endgerät nicht
eingebucht ist) bestimmen, vorausgesetzt das die Funkübertragung
zwischen diesen weiteren Basisstationen und dem Endgerät
ausreichend ist. Aus diesen Abstandsmessungen des Endgeräts
zu mehreren Basisstation kann eine Triangulation den Ort des Endgeräts
bestimmen, die damit erzielbaren Genauigkeiten reichen in der Praxis
nicht aus, besonders da aus dieser GSM Positionsbestimmung keine Höheninformation
(Stockwerk) abgeleitet werden kann.
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Ein
weiteres Verfahren zur Ortsbestimmung wird beispielsweise in der
Luftfahrt verwendet. Jedes Luftfahrzeug führt einen sogenannten
Emergency Location Transmitter (ELT) mit sich, welcher bei eintreten
bestimmter Bedingungen (üblicherweise das Überschreiten
eines bestimmten Beschleunigungswertes) auf der für diesen
Zweck vorgesehenen Frequenz 121,5 MHz ein Signal abgibt, welches
in einem ersten Schritt von Satelliten erfasst und grob geortet wird
und daraufhin in diesem grob bestimmten Gebiet eine detaillierte
Suche vorgenommen wird. Die dadurch erzielbaren Genauigkeiten sind
keinesfalls für das Auffinden von Objekten, bzw. Personen
in einem Gebäude ausreichend.
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Die
von Bergsportlern verwendeten Verschüttetensuchgeräte
eignen sich ebenfalls nur für die Verwendung in freiem
Gelände und die erzielbaren Reichweiten dieser Geräte
sind gering.
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Es
werden verschiedene Ortungsgeräte angeboten, wobei für
Anwendung in der Logistik (z. B. zur LKW Ortung) Geräte
mit GPS durchaus ausreichend sind. Zur Ortung von Personen werden
ebenfalls auf GPS basierende Systeme angeboten (beispielsweise „ENAiKOON
Iommy-54", „NEO" (www.mobiler-schutzengel.de), „Proaktivo
Senior Track" und ähnliche), wobei diese Geräte
in Gebäuden oder in empfangsbeeinträchtigten freien
Gelände die Position nicht exakt genug bestimmen können, es
jedoch aufgrund des angewandten Verfahrens in diesen Geräten
(typischerweise wird eine Notruf SMS abgesendet) erforderlich wäre.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zur
Ortung von Personen anzugeben.
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Die
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
von abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
ein Gerät zur Ortung von Personen, bestehend aus einer
Ortsbestimmungseinrichtung, einer Kommunikationseinrichtung und
einer Signalabgabevorrichtung beschrieben, wobei die Kommunikationseinrichtung
bei Vorliegen bestimmter Bedingungen eine Sprach- oder Datenverbindung
zu einer Einsatzzentrale aufbaut und über diese Verbindung
die mittels der Ortsbestimmungseinrichtung zuletzt erfassten geographischen
Koordinaten an diese Einsatzzentrale übermittelt und dass Mittel
vorgesehen sind, mit welchen die Einsatzzentrale die Abgabe mindestens
zweier verschiedener Alarmierungstöne durch die Signalabgabevorrichtung
bewirken kann.
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Der
Hauptaspekt der erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Lösung besteht in der akustischen Nahortung von Personen,
welche in unübersichtlichem Gelände, beispielsweise
in Wäldern, aber ganz besonders in Gebäuden in
eine Notlage befindlich sind und selbst keine technischen Geräte
mehr bedienen können oder bewusstlos sind.
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Es
ist vorgesehen, besonders gefährdete Personen (z. B. behinderte,
altersschwache oder demente Personen) mit einer erfindungsgemäßen
Einrichtung auszustatten, welche bei Eintreten bestimmter Bedingungen
automatisch die zuletzt von der Ortsbestimmungseinrichtung erfasste
Grobposition an eine Einsatzzentrale übermittelt und eine
Sprachverbindung zu dieser Einsatzzentrale aufbaut, wobei die Einrichtung
bevorzugterweise eine Freisprechvorrichtung umfasst. Als bestimmte
Bedingungen, welche die Positionsübermittlung auslösen,
sind beispielsweise das Über- oder Unterschreiten bestimmter
Grenzen von Vitalmesswerten geeignet oder auch eine manuelle Auslösung
oder eine Sturzerkennung.
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Die
erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht
es der Einsatzzentrale mit der Person in Kontakt zu treten und den
Grad der Hilfsbedürftigkeit und die weitern Maßnahmen
zu besprechen. Kann dies aufgrund des Zustands der Person (z. B.
Bewusstlosigkeit) nicht erfolgen, so ermöglicht es die erfindungsgemäße
Einrichtung, dass die Einsatzzentrale die Abgabe eines Alarmierungssignals
von der Signalabgabevorrichtung der erfindungsgemäßen
Einrichtung auslöst. Im Fall, dass dieses Alarmierungssignals
die Aufmerksamkeit von Passanten erregt, können diese Passanten
mit der Einsatzzentrale die Art des Notfalls und eventuell erforderliche
Maßnahmen besprechen.
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Gelingt
es der Einsatzzentrale nicht, mit der Person oder Passanten Kontakt
aufzunehmen, so koordiniert die Einsatzzentrale die weiteren Maßnahmen.
Typischerweise wird eine Suchmannschaft an die letzte bekannte Grobposition
(welche von der erfindungsgemäßen Einrichtung
an die Einsatzzentrale übermittelt wurde) gesandt. Zum
Auffinden der Person ist diese Grobposition nicht ausreichend, da
beispielsweise nach dem Betreten eines Gebäudes oder eines
stark bewachsenen Waldgebiets der Empfang der GPS Signale unterbrochen
wird und somit keine weiteren Positionsbestimmungen vorgenommen
werden können. Zur Lokalisierung der Person ermöglicht
die erfindungsgemäße Einrichtung die Abgabe eines
weiteren, vorteilhafterweise lauteren Alarmierungssignals, mittels
welchem die Suchmannschaft die Person auffinden kann.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Gerät zur Ortung von Personen eine Signalabgabevorrichtung, welche
mindestens zwei verschiedene, insbesonders sich in der Lautstärke
unterscheidende Alarmierungssignale abgeben kann. Alle Signale können
sowohl von der Einsatzzentrale als auch von der Suchmannschaft ausgelöst
werden, wobei zur Auslösung von Alarmierungssignale durch
die Suchmannschaft ein Mobiltelefon herangezogen wird. Die Auslösung eines
Alarmierungssignals durch ein Mobiltelefon kann beispielsweise mittels
einer Textnachricht (SMS) erfolgen.
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Zweckmäßig
umfasst das Gerät zur Ortung von Personen als Ortsbestimmungseinrichtung
eine GPS (Global Positioning System) Einrichtung, da solche Ortsbestimmungseinrichtungen
besonders preisgünstig erhältlich sind.
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Weiters
umfasst das Gerät zur Ortung von Personen als Kommunikationseinrichtung
zweckmäßigerweise ein Mobilfunkendgerät
(typischerweise nach dem GSM oder UMTS Standard), da somit die größtmögliche
räumliche Abdeckung gewährleistet ist. Besonders
die auch in Gebäuden praktisch lückenlose Netzabdeckung
von Mobilfunknetzen gewährleistet die Kommunikation zwischen
der erfindungsgemäßen Einrichtung und der Einsatzzentrale sowie
der Suchmannschaft.
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Mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung ist der Vorteil
erzielbar, dass das Auffinden von (z. B. verunglückten
bewusstlosen oder dementen) Personen in unübersichtlichem
Gelände und besonders in Gebäuden deutlich erleichtert
wird und für die wesentliche Funktion des Auslösens
eines Alarmierungsignals durch die Suchmannschaft ein übliches
Mobilfunkendgerät eingesetzt wird und somit keine spezielle
Ausrüstung der Suchmannschaft erforderlich ist.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung sieht vor, die Signalabgabevorrichtung
so zu gestalten, dass die Signalabgabevorrichtung am Fuß der
zu ortenden Person befestigt wird. Damit ist der Vorteil erzielbar,
dass die Signalabgabevorrichtung in liegendem Zustand der Person
praktisch nicht durch den Körper der Person verdeckt werden
kann und dass bei Auslösung des zweiten (lauteren) Alarmierungssignals
durch die größere Entfernung der Signalabgabevorrichtung
das Gehör der Person geschützt wird. Besonders
vorteilhaft bei dieser Ausführungsform ist es, den Befehl
zur Auslösung des Alarmierungssignals mittels Funk an die
am Fuß der Person befestigte Signalabgabevorrichtung zu übertragen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Es
zeigen beispielhaft:
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1 Blockschaltbild
eines Geräts zur Ortung von Personen.
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2 Anwendung
eines Geräts zur Ortung von Personen.
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Ausführung der Erfindung
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1 zeigt
beispielhaft und schematisch ein Blockschaltbild eines Geräts
zur Ortung von Personen. Das Ortungsgerät OG umfasst in
einem Gehäuse eine Steuerelektronik SE, eine Ortungseinrichtung OE,
eine Kommunikationseinrichtung KE und eine Signalabgabevorrichtung
SA. Die Ortungseinrichtung OE und die Kommunikationseinrichtung
KE umfassen jeweils ihnen zugeordnete Antennen. Die Ortungseinrichtung
OE erfasst in regelmäßigen Zeitabständen
die Position (geographische Koordinaten) und speichert diese. Weitere
für die Funktion des Ortungsgeräts erforderliche
Baugruppen, beispielsweise eine Energieversorgung, sind in 1 nicht
dargestellt. Die mechanische Gestaltung des Gehäuses erfolgt
solcherart, dass das Ortungsgerät OG über der
Kleidung der zu ortenden Person getragen wird, wobei geeignete Befestigungsvorrichtungen
vorzusehen sind.
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Eine
optional vorhandene Auslösevorrichtung SV sendet bei Vorliegen
bestimmter Bedingungen (beispielsweise falls ein Sturz der zu ortenden Person
erkannt wurde oder das bestimmte Vitalmesswerte der zu ortenden
Person außerhalb eines bestimmten Bereichs liegen) ein
Auslösesignal an die Steuerelektronik SE. Ebenso wird bei
Betätigung der manuellen Auslösung MA ein Auslösesignal
an die Steuerelektronik gesandt. Empfängt die Steuerelektronik
SE ein Auslösesignal, so fragt die Steuerelektronik SE
von der Ortungseinrichtung OE die letzte gespeicherte Position ab.
Die Steuerelektronik SE steuert danach die Kommunikationseinrichtung
KE in solcher Weise an, dass die Kommunikationseinrichtung KE eine
Verbindung zu einer Einsatzzentrale EZ aufbaut und über
diese Verbindung die letzte von der Ortungseinrichtung OE gespeicherte
Position an diese Einsatzzentrale übermittelt. Der Kommunikationseinrichtung
KE sind ein Lautsprecher L und ein Mikrophon M zugeordnet mittels
welcher eine Sprachübertragung zu der Einsatzzentrale erfolgen kann.
Weiters umfasst das Ortungsgerät OG eine von der Steuerelektronik
SE angesteuerte Signalabgabevorrichtung SA zur Abgabe verschiedener,
insbesonders verschieden lauter Alarmierungssignale. Die Steuerelektronik
SE umfasst weiters Mittel, welche es ermöglichen, bei Empfang
entsprechender Befehle durch die Kommunikationseinrichtung KE, verschiedene
Alarmierungssignale von der Signalabgabevorrichtung SA abzugeben.
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2 zeigt
beispielhaft und schematisch die Anwendung eines Geräts
zur Ortung von Personen. Eine Person führt ein Ortungsgerät
OG mit sich. Dieses Ortungsgerät umfasst die in 1 dargestellten Baugruppen,
jedoch ist in der in 2 gezeigten Ausführungsform
die Signalabgabevorrichtung SA am Fuß der zu ortenden Person
befestigt und mittels einer Funkverbindung FV an das Ortungsgerät
OG angebunden. Das Ortungsgerät OG baut im Fall, dass bestimmte
Bedingungen vorliegen (z. B. ein Sturz wird erkannt, Vitalmesswerte
liegen außerhalb bestimmter Bereiche oder es erfolgt eine
manuelle Auslösung) mittels der in das Ortungsgerät
OG integrierten Kommunikationseinrichtung KE eine Verbindung über
ein Mobiltelefonnetz MN zu einer Einsatzzentrale EZ auf. Diese Einsatzzentrale
kann, wie in 2 dargestellt direkt in das
Mobiltelefonnetz eingebunden sein, oder als mobiles Endgerät
ME ausgebildet sein oder über das Telefonfestnetz in das Mobiltelefonnetz
angebunden sein. Diese Einsatzzentrale EZ nimmt nach dem Eintreffen
einer Alarmierung durch das Ortungsgerät OG, wobei mit
der Alarmierung auch die zuletzt von der in das Ortungsgerät
integrierten Ortungseinrichtung OE gültig erfassten geographischen
Koordinaten übermittelt werden, eine Sprachverbindung zu
dem Ortungsgerät OG auf. Weiters umfasst die Einsatzzentrale
Mittel um die Abgabe von Alarmierungstönen durch die Signalabgabevorrichtung
SA veranlassen zu können.
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Eine
gegebenenfalls ausgesandte Suchmannschaft ist mit einem mobilen
Endgerät ME ausgestattet, welches eine Sprachverbindung
zu dem Ortungsgerät OG aufbauen und die Abgabe von Alarmierungstönen
durch die Signalabgabevorrichtung SA veranlassen kann. Als mobile
Endgeräte ME sind handelsübliche Mobiltelefone
einsetzbar. Die Abgabe von Alarmierungstönen durch die
Signalabgabevorrichtung SA kann beispielsweise durch das Senden einer
Textnachricht (SMS) an die in das Ortungsgerät OG integrierte
Kommunikationseinrichtung KE bewirkt werden, es sind jedoch auch
weitere Auslösemechanismen, beispielsweise mittels des
Aufbaus einer Datenverbindung, möglich.
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- OG
- Ortungsgerät
- OE
- Ortungseinrichtung
- KE
- Kommunikationseinrichtung
- SE
- Steuerelektronik
- MA
- Manuelle
Auslösung
- L
- Lautsprecher
- M
- Mikrophon
- SA
- Signalabgabevorrichtung
- AV
- Auslösevorrichtung
- EZ
- Einsatzzentrale
- ME
- Mobiles
Endgerät
- FV
- Funkverbindung
- MN
- Mobiltelefonnetzwerk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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