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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Kraftfahrzeug mit Lichtquellen einer
Innenraumbeleuchtung sowie verschiedener Bedienelemente und mit
einem mit den Lichtquellen verbundenen Steuergerät.
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Kraftfahrzeuge
verfügen über eine Innenraumbeleuchtung, die beispielsweise
beim ferngesteuerten Entriegeln einer Zentralverriegelung von einem
zentralen Steuergerät zur Steuerung aller Funktionen des
Kraftfahrzeugs aktivierbar ist, um bei Dunkelheit dem berechtigten
Nutzer das Einsteigen und Starten des Kraftfahrzeugs zu erleichtern.
Die Innenraumbeleuchtung kann nachfolgend auch wieder abgedimmt
werden, um den Fahrer nicht zu blenden. Weiterhin ist es bekannt,
verschiedene Bedienelemente im Innenraum des Kraftfahrzeugs, wie
Schalter, Druckknöpfe, Wipptasten oder dergleichen, mit einer
Lichtquelle auszustatten, um die Bedienelemente auch bei Dunkelheit
ohne zu große Ablenkung auffinden und betätigen
zu können. Die Helligkeit der Lichtquellen für
verschiedene Bedienelemente und/oder eine Instrumentenbeleuchtung
im Armaturenbrett kann auch vom Nutzer individuell einstellbar sein,
um eine Blendung oder zu große Ablenkung zu vermeiden.
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Das
zentrale Steuergerät steht über Datenbusse mit
allen Komponenten des Kraftfahrzeugs in Verbindung und kann bei
einer Erfassung eines momentanen Fahrtzustandes des Kraftfahrzeugs
insbesondere in Gefahrensituationen, wie einer zu schnellen Kurvenfahrt
oder starken Bremsmanövern, gegebenenfalls den Fahrzustand
beeinflussen.
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In
der
DE 10 2004
008 169 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung einer Innenbeleuchtung
eines Kraftfahrzeugs offenbart, bei dem die Innenbeleuchtung zum
Beispiel nach dem Öffnen des Kraftfahrzeugs aktiviert und
nach dem Einleiten eines Startvorgangs, beispielsweise das Drehen
eines Zündschlüssels, wieder ausgeschaltet wird.
Wird nach Beendigung der Fahrt der Zündschlüssel
wiederum abgezogen, so kann die Innenbeleuchtung selbsttätig wieder
aktiviert werden, um dem Nutzer das Aussteigen zu erleichtern.
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Weiterhin
ist es aus der
EP 1
647 804 A1 bekannt, eine Displaybeleuchtung eines Navigationssystems
entsprechend des vom Nutzer gewählten Betriebsmodus anzusteuern.
Dabei können auf dem Display auch andere Informationen
wiedergegeben werden, beispielsweise ein Videosignal oder dergleichen.
Entsprechend der gewählten Wiedergabeart kann die Helligkeit
des Displays erhöht oder erniedrigt werden, um beispielsweise
einen Videofilm ansehen zu können oder lediglich die Informationen
des Navigationssystems zu erfassen.
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Aufgrund
der zunehmenden Anzahl an Bedienelementen in modernen Kraftfahrzeugen
kann es besonders bei unbekannten Fahrzeugtypen, insbesondere bei
Mietfahrzeugen, zu Fehlbedienungen während der Fahrt kommen,
da ein ungeübter Nutzer besonders bei Dunkelheit den Überblick über
die Vielzahl an Bedienelementen verlieren kann.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten
Art zu schaffen, dessen Bedienbarkeit besonders bei Dunkelheit vereinfacht
ist, um Ablenkungen des Fahrers zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Steuergerät
in Abhängigkeit eines momentanen und/oder zu erwartenden
Fahrzustandes des Kraftfahrzeugs die Lichtquellen selektiv aktiviert.
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Bei
einem derart ausgebildeten Kraftfahrzeug werden die verschiedenen
Lichtquellen für die Innenraumbeleuchtung sowie für
die verschiedenen Bedienelemente, beispielsweise am Armaturenbrett oder
Lenkrad, von dem zentralen Steuergerät derart angesteuert,
dass beispielsweise nur diejenigen Bedienelemente beleuchtet werden
und somit bei Dunkelheit für den Fahrer sichtbar sind,
die in Abhängigkeit der jeweiligen Fahrsituation des Kraftfahrzeugs auch
tatsächlich benötigt werden. Hat der Fahrer beispielsweise
ein Bedienelement einer Belüftungs- oder Klimatisierungsanlage
betätigt, so können auch die anderen zu dieser
Anlage gehörigen Bedienelemente aktiviert und beleuchtet
werden, um unter anderem die geförderte Luftmenge oder
deren Temperatur einstellen zu können. Während
dieser Tätigkeiten ist üblicherweise das Beleuchten
einer Audioanlage nicht notwendig, da nicht zwei Systeme gleichzeitig
bedient werden sollen. Dementsprechend kann die zugehörige
Beleuchtung deaktiviert werden, um den Fahrer nicht im Übermaß vom
Verkehrsgeschehen abzulenken.
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In
gleicher Weise kann bei Erkennung eines beendeten Parkvorgangs durch
das Steuergerät, was beispielsweise durch das Abstellen
des Antriebsmotors festgestellt werden kann, ein Zündschloss
beleuchtet werden, um den Schlüssel abzuziehen, ein Wählhebel
eines Automatikgetriebes beleuchtet werden, um diesen in Parkposition
zu stellen, eine Handbremse beleuchtet werden, damit sie angezogen
werden kann, ein Fensterheberschalter beleuchtet werden, um ein
eventuell noch offenes Fenster zu schließen, ein Abblendlichtbedienelement beleuchtet
werden, um dieses auszuschalten, oder ein Türöffner
beleuchtet werden, um die Tür zu öffnen. Weitere
Systeme, wie beispielsweise eine Audioanlage, ein Navigationssystem,
eine Belüftungsanlage oder Scheibenwischerbedienelemente,
sind nicht beleuchtet, da diese spätestens beim Abziehen des
Zündschlüssels sowieso deaktiviert werden.
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Ferner
kann während des normalen Fahrbetriebs ein Schalt- oder
Gangwahlhebel beleuchtet werden, um im Bedarfsfall die Gänge
oder Fahrstufen wechseln zu können. Andere Bedienelemente, die
während einer normalen Fahrt nicht benötigt werden,
wie beispielsweise der Schalter zur Aktivierung der Innenraumbeleuchtung,
sind nicht beleuchtet, um den Fahrer nicht abzulenken.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass lediglich bereits im Kraftfahrzeug
vorhandene Komponenten wie die Innenraumbeleuchtung und die Lichtquellen
der Funktions- und/oder Suchbeleuchtung der verschiedenen Bedienelemente
vom ebenfalls bereits vorhandenen Steuergerät in gewünschter
Weise angesteuert werden müssen. Hierzu muss das zentrale
Steuergerät lediglich geringfügig hard- und/oder
softwaremäßig modifiziert werden, wodurch bei
der Herstellung des Kraftfahrzeugs praktisch kein zusätzlicher
Aufwand anfällt.
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Nach
einer Weiterbildung ist das Steuergerät mit mindestens
einem Sensor, insbesondere einem Radsensor, einem Temperatursensor,
einem Airbagsensor oder einem Regensensor, gekoppelt und beaufschlagt
in Abhängig keit von dem Signal des Sensors die Lichtquellen.
Der Sensor ist über einen Datenbus mit dem Steuergerät
verbunden.
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Wird
vom Steuergerät ein Unfall oder ein Notfall festgestellt,
beispielsweise durch das Auslösen eines Airbags aufgrund
eines entsprechenden Signals eines Airbagsensors oder das Detektieren
eines starken Aufpralls, können die Türöffner
beleuchtet werden, die Innenraumbeleuchtung kann aktiviert werden,
um das Aussteigen zu erleichtern, und/oder ein Notfallknopf wird
beleuchtet, um über diesen einen Rettungsdienst bzw. die
Polizei zu informieren.
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Weiterhin
können bei tiefen Außentemperaturen, die von einem
Temperatursensor gemessen werden, oder einem vereisten Kraftfahrzeug,
was beispielsweise durch einen Regensensor an einer Windschutzscheibe
festgestellt werden kann, die Bedienelemente für Scheibenheizungen
beziehungsweise die Temperaturregelung der Belüftungs-
oder Klimatisierungsanlage beleuchtet werden, um diese sofort in
gewünschter Weise betätigen zu können.
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Schließlich
kann bei vereister, rutschiger oder schlechter Fahrbahn, die beispielsweise
anhand von Signalen von Radsensoren erkennbar ist, besonders bei
Allradfahrzeugen ein Bedienelement zur Ansteuerung von Differenzialsperren
beziehungsweise zur Auswahl des Allradantriebs beleuchtet werden,
um in einen entsprechenden Fahrmodus zu wechseln.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt besonders in Gefahrensituationen
oder in Situationen, die eine besondere Aufmerksamkeit des Fahrers
erfordern, ein Farbwechsel der jeweiligen Lichtquellen. Beispielsweise
kann bei einer Belüftungsanlage eine Lichtfarbe entsprechend der
Temperatur der geförderten Luft variiert werden und zwar
blau bei kalter Luft und rot bei warmer Luft. In Gefahrensituationen kann
das Betätigungselement der Warnblinkanlage oder ein Notrufknopf
rot beleuchtet werden. Ebenso kann ein Bedienelement für
eine Scheibenheizung in roter oder blauer Lichtfarbe angesteuert
werden. Schließlich ist es möglich, einen Schalthebel
eines Schaltgetriebes oder einen Wählhebel eines Automatikgetriebes
grün zu beleuchten, wenn eine vorteilhafte Fahrstufe beziehungsweise
ein wirtschaftlich günstiger Gang eingelegt ist, oder rot,
wenn dies nicht der Fall ist. Entsprechende Leuchtmittel, wie mehrfarbige
LEDs, sind dem Fachmann bekannt.
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In
gleicher Weise können eine oder mehrere Lichtquellen blinkend,
intermittierend oder rhythmisch aufleuchtend angesteuert werden
und zwar entsprechend dem Leuchtmittel, das dem bekannten Druckknopf
für eine Warnblinkanlage zugeordnet ist.
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Zweckmäßigerweise
werden eine oder mehrere Lichtquellen nach einem längeren
Zeitraum, in dem das zugehörige Bedienelement trotz Beleuchtung
nicht betätigt worden ist, abgeschaltet. So kann beispielsweise
die Beleuchtung einer Audioanlage nach einem vorzugsweise einstellbaren
Zeitraum, beispielsweise fünf Minuten, abgeschaltet werden, da
der Fahrer einen eingestellten Sender nicht mehr verändern
möchte. Somit wird eine überflüssige
Ablenkung des Fahrers vermieden.
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Verfügt
das Kraftfahrzeug über eine Sitzplatzerkennung, beispielsweise
ein Gewichtsschalter im Beifahrersitz, so können Beleuchtungen
von Bedienelementen oder Teile der Innenraumbeleuchtung, die speziell
für den Beifahrer oder einen bestimmten Fahrzeugsitz bestimmt
sind, dauerhaft deaktiviert sein, da sie im Falle einer Nichtbelegung
nicht notwendig sind.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind.
Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein erfindungsgemäßes
Kraftfahrzeug in schematischer Draufsicht.
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Das
Kraftfahrzeug 1 ist mit einem Steuergerät 2 zur
Steuerung aller Funktionen ausgestattet. Über das Steuergerät 2 wird
eine Innenraumbeleuchtung 3 automatisch aktiviert und/oder
deaktiviert, wenn beispielsweise eine Zentralverriegelung ferngesteuert
entriegelt wird, um einem berechtigten Nutzer das Einsteigen zu
erleichtern. Weiterhin sind im Kraftfahrzeug 1 verschiedene
Lichtquellen 4 vorgesehen, mit denen an sich beliebige
Bedienelemente des Kraftfahrzeugs 1, vor allem bei Dunkelheit,
beleuchtbar sind, wie u. a. die Bedienelemente von elektrischen
Schaltern einer Audioanlage, einer Klimaanlage, eines Fensterhebers
oder dergleichen. Die Helligkeit der Lichtquellen 4 kann
in gewünschter Weise eingestellt werden, um eine Blendung
zu vermeiden.
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Mit
dem Steuergerät 4 kann mit geeigneten Sensoren,
beispielsweise Radsensoren, die Umdrehungen der Räder des
Kraftfahrzeugs 1 messen, oder einer Motorelektronik, ein
Fahrzustand des Kraftfahrzeugs 1 überwacht und
gegebenenfalls reguliert werden. In Abhängigkeit des momentanen
beziehungsweise des zu erwartenden Fahrzustandes können
die verschiedenen Lichtquellen 4 einschließlich
der Lichtquellen der Innenraumbeleuchtung 3 derart angesteuert
werden, dass nur die momentan relevanten Lichtquellen 4 aktiviert
sind. So ist es beispielsweise während einer längeren
konstanten Autobahnfahrt nicht notwendig, sowohl die Belüftungsanlage
als auch die Audioanlage zu beleuchten, wenn ein einmal eingestelltes
Raumklima beziehungsweise ein einmal eingestellter Radiosender über
einen längeren Zeitraum nicht verändert werden sollen.
Ebenso sind bei einem solchen Fahrzustand die Bedienelemente der
elektrischen Schalter der Türöffner nicht beleuchtet,
da die Türen nicht geöffnet werden sollen. Aus
dem momentanen beziehungsweise den vorhergehenden Fahrzuständen kann
vom Steuergerät 4 auch auf zukünftige
Fahrzustände geschlossen werden. Wird beispielsweise eine
Handbremse angezogen, so steht ein Park- und Abstellvorgang des
Kraftfahrzeugs 1 unmittelbar bevor. Hierzu können
die jeweiligen Bedienelemente der Schalter der Türöffner
und/oder der Fensterheber beleuchtet werden, um eventuell noch offene
Fenster zu schließen beziehungsweise Fahrzeugtüren
zu öffnen.
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Selbstverständlich
können die Lichtquellen 4 auch zur Beleuchtung
der zugeordneten Bedienelemente oder der Innenraumbeleuchtung 3 in
verschiedenen Farben angesteuert werden, um beispielsweise auf Gefahrensituationen
hinzuweisen oder dem Fahrer eine bestimmte Handlungsweise nahezulegen.
Ebenso können die Lichtquellen 4 rhythmisch aufblinkend
angesteuert werden.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Steuergerät
- 3
- Innenraumbeleuchtung
- 4
- Lichtquelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004008169
A1 [0004]
- - EP 1647804 A1 [0005]