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Die
Erfindung betrifft eine Druckplatte und ein Verfahren zum Reduzieren
von Plattenkanten-Abdrucken von Druckplatten für Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen.
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In
Rotationsdruckmaschinen, insbesondere in im Offsetdruck arbeitenden
Rollenrotationsdruckmaschinen, sind in den jeweiligen Druckeinheiten Plattenzylinder
vorgesehen, welche mit Informationen für ein Druckbild enthaltenden
Druckplatten bestückt
sind. Im Druckbetrieb wird auf die Druckplatten eines Plattenzylinders
mittels eines Farbwerks und eines Feuchtwerks selektiv bzw. einem
Druckbild entsprechend Druckfarbe aufgebracht, welche von den Druckplatten
auf einen mit z. B. einem Drucktuch bespannten Gummizylinder übertragen
wird. Der Gummizylinder druckt die Druckfarbe bzw. das Druckbild
auf einen zu bedruckenden Bedruckstoff, wie beispielsweise eine
Papierbahn.
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Druckplatten
für den
Offsetdruck sind heutzutage in der Regel dünne, gut auf einen Plattenzylinder
zu spannende Aluminiumplatten, deren Oberfläche elektrochemisch aufgeraut
und anschließend oxidiert
wird. Auf die Aluminiumoxid-Oberfläche der Druckplatte
wird eine Beschichtung aufgetragen, welche im Allgemeinen ein Polymer,
insbesondere ein lichtempfindliches Fotopolymer, aufweist. Eine Bildübertragung
auf die Druckplatte wird durch unterschiedliche Eigenschaften an
der Oberfläche
solcher Druckplatten nach deren Belichtung und Entwicklung erzielt.
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Plattenzylinder
weisen zum Aufnehmen der Druckplatten an ihrem Umfang jeweils Spannkanäle auf,
in die Endabschnitte der auf den jeweiligen Plattenzylinder zu montierenden
Druckplatten eingesetzt werden und mittels dort vorgesehener Spanneinrichtungen
festgespannt werden. Zu diesem Zweck müssen die mit dem Druckbild
versehenen bzw. belichteten Druckplatten an den Endabschnitten jeweils
abgekantet werden, so dass die Endabschnitte (eine Vorlaufabkantung
und eine Nachlaufabkantung) in die Spannkanäle des jeweiligen Plattenzylinders
eingehängt
werden können.
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Bezugnehmend
auf 1 wird im Rotations-Offsetdruck also üblicherweise
eine Druckplatte 1' verwendet,
welche einen Druckabschnitt 10', auf dem das Druckbild in einer
Plattenstraße
mittels Belichtung ausgebildet wird, damit der Druckabschnitt 10' nur an den
dafür vorgesehnen
Stellen Druckfarbe annimmt und diese an das Drucktuch (Gummituch bzw.
Gummituchplatte(n)) des Gummizylinders bzw. Übertragungszylinders überträgt, sowie
einen Vorlauf-Schenkel 11' (mit einem
Vorlauf-Biegewinkel α' von etwa 45 Grad
bis etwa 90 Grad) an einer Vorlaufkante 11a' und einen Nachlauf-Schenkel 12' (mit einem
Nachlauf-Biegewinkel β' von etwa 60 Grad
bis etwa 110 Grad) an einer Nachlaufkante 12a' aufweist, welche,
nachdem eine Passerstanzung in die Druckplatte 1' eingebracht
wurde, durch Biegen hergestellt werden. Die nicht belichteten Stellen
der Druckplatte 1' werden
im Druckprozess gefeuchtet und nehmen keine Farbe an.
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Problematisch
ist dabei jedoch, dass nach dem Biegen der belichteten Druckplatte 1' die Biegestellen
der Vorlaufkante 11a' und
der Nachlaufkante 12a' Risse
in der Deckschicht bzw. Aluminiumoxid-Oberfläche aufweisen. In diesen Rissen
sammelt sich während
des Druckprozesses Druckfarbe an und wird auf das Drucktuch des
Gummizylinders übertragen.
Das Drucktuch des Gummizylinders gibt diese Druckfarbe auf den Bedruckstoff
ab, wodurch im Druckexemplar eine scharf zeichnende horizontale
Linie entsteht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckplatte für Plattenzylinder
von Rotationsdruckmaschinen bereitzustellen, welche derart eingerichtet
ist, dass im Druckprozess ein Mitdrucken von Biegestellen bzw. Biegekanten
der Druckplatte reduziert bzw. verhindert wird und somit auf einem ein
Druckbild der Druckplatte aufweisenden Druckexemplar reduzierte
bzw. keine durch die Biegestellen erzeugten horizontalen Linien
sichtbar sind.
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Dies
wird mit einer Druckplatte gemäß Anspruch
1 erreicht. Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druckplatte sind in den
abhängigen
Ansprüchen
2 bis 7 definiert.
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Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Reduzieren
bzw. Vermeiden von Plattenkanten-Abdrucken von Druckplatten von
Plattenzylindern bereitzustellen, wodurch im Druckprozess ein Mitdrucken
von Biegestellen bzw. Biegekanten der Druckplatte reduziert bzw.
verhindert wird und somit auf einem ein Druckbild der Druckplatte
aufweisenden Druckexemplar keine durch die Biegestellen erzeugten
horizontalen Linien sichtbar sind.
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Dies
wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch
8 erreicht. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
abhängigen
Ansprüchen
9 bis 16 definiert.
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Gemäß der Erfindung
weist eine Druckplatte für
Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen einen ersten Endabschnitt
und einen zweiten Endabschnitt zum Befestigen der Druckplatte an
einem Plattenzylinder, und einen Druckabschnitt auf, der zwischen
dem ersten Endabschnitt und dem zweiten Endabschnitt angeordnet
ist, zum Drucken eines Druckbildes auf einen Bedruckstoff, wie beispielsweise
eine Papierbahn. Der erste Endabschnitt weist einen ersten Schenkel,
der sich vom Druckabschnitt in einem ersten Winkel erstreckt, und
einen zweiten Schenkel auf, der sich an den ersten Schenkel über eine
erste Plattenkante anschließt
und der sich in einem zweiten Winkel relativ zum Druckabschnitt
erstreckt. Der zweite Endabschnitt weist einen ersten Schenkel,
der sich vom Druckabschnitt in einem ersten Winkel erstreckt, und
einen zweiten Schenkel auf, der sich an den ersten Schenkel über eine
zweite Plattenkante anschließt
und der sich in einem zweiten Winkel relativ zum Druckabschnitt
erstreckt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung haben der erste Winkel des ersten Endabschnitts und
der erste Winkel des zweiten Endabschnitts jeweils eine Größenabmessung
von etwa 1 Grad bis etwa 10 Grad.
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Die
Größenabmessungen
des ersten Winkels des ersten Endabschnitts und des ersten Winkels
des zweiten Endabschnitts können
beispielsweise von der Umfangsgröße des mit
der Druckplatte zu bestückenden
Plattenzylinders, von der Größe bzw. Breite
eines Druckplatten-Spannkanals des Plattenzylinders, von den Anstellkräften, mit
denen z. B. eine Feuchtauftragswalze und eine Farbauftragswalze
auf die auf den Plattenzylinder aufgespannte Druckplatte einwirken
bzw. die Druckplatte auf den Übertragungszylinder
einwirkt, sowie von einer Betriebsdrehzahl des Plattenzylinders
abhängen.
Je nach Anwendungsfall kann also eine kleinere oder eine größere Größenabmessung
für die
ersten Winkel vorgesehen sein.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung haben der erste Winkel des ersten
Endabschnitts und der erste Winkel des zweiten Endabschnitts jeweils
eine Größenabmessung
von etwa 6 Grad.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung weisen der erste Schenkel des ersten Endabschnitts
und der erste Schenkel des zweiten Endabschnitts jeweils eine Länge von
etwa 1 mm bis etwa 15 mm auf.
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Die
Längen
des ersten Schenkels des ersten Endabschnitts und des ersten Schenkels
des zweiten Endabschnitts können
beispielsweise von der Umfangsgröße des mit
der Druckplatte zu bestückenden Plattenzylinders,
von der Größe bzw.
Breite eines Druckplatten-Spannkanals des Plattenzylinders, von den
Anstellkräften,
mit denen z. B. eine Feuchtauftragswalze und eine Farbauftragswalze
auf die auf den Plattenzylinder aufgespannte Druckplatte einwirken
bzw. die Druckplatte auf den Übertragungszylinder
einwirkt, sowie von einer Betriebsdrehzahl des Plattenzylinders
abhängen.
Je nach Anwendungsfall kann also eine kleinere oder eine größere Länge für die ersten
Schenkel vorgesehen sein.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung weisen der erste Schenkel des
ersten Endabschnitts und der erste Schenkel des zweiten Endabschnitts
jeweils eine Länge
von etwa 4 mm, insbesondere von 3,7 mm auf.
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Gemäß Ausführungsformen
der Erfindung können
die ersten Winkel des ersten und des zweiten Endabschnitts der Druckplatte
unterschiedliche Größenabmessungen
oder gleiche Größenabmessungen
aufweisen.
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Gemäß weiteren
Ausführungsformen
der Erfindung können
die ersten Schenkel unterschiedliche Längen oder gleiche Längen haben.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung hat der zweite Winkel des ersten Endabschnitts eine
Größenabmessung
von etwa 45 Grad bis etwa 90 Grad.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung hat der zweite Winkel des ersten
Endabschnitts eine Größenabmessung
von etwa 60 Grad bis etwa 70 Grad.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung hat der zweite Winkel des zweiten Endabschnitts eine
Größenabmessung
von etwa 60 Grad bis etwa 110 Grad.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung hat der zweite Winkel des zweiten
Endabschnitts eine Größenabmessung
von etwa 80 Grad bis etwa 90 Grad.
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Gemäß der Erfindung
weist ein Verfahren zum Reduzieren von Plattenkanten-Abdrucken von Druckplatten
von Plattenzylindern von Rotationsdruckmaschinen die folgenden Schritte
auf: Biegen eines ersten Endabschnitts einer Druckplatte an einer
einen Druckabschnitt der Druckplatte begrenzenden Stelle um einen
ersten Winkel relativ zum Druckabschnitt, so dass in dem ersten
Endabschnitt ein erster Schenkel gebildet wird, der sich vom Druckabschnitt
erstreckt, Biegen eines zweiten Endabschnitts der Druckplatte an
einer den Druckabschnitt der Druckplatte begrenzenden Stelle um
einen ersten Winkel relativ zum Druckabschnitt, so dass in dem zweiten
Endabschnitt ein erster Schenkel gebildet wird, der sich vom Druckabschnitt
erstreckt, Biegen des ersten Endabschnitts der Druckplatte an einer
ein Längsende
von dessen ersten Schenkel definierenden Stelle auf einen zweiten
Winkel relativ zum Druckabschnitt, so dass eine erste Plattenkante
und ein sich von dieser erstreckender zweiter Schenkel gebildet
werden, und Biegen des zweiten Endabschnitts der Druckplatte an
einer ein Längsende
von dessen ersten Schenkel definierenden Stelle auf einen zweiten
Winkel relativ zum Druckabschnitt, so dass eine zweite Plattenkante und
ein sich von dieser erstreckender zweiter Schenkel gebildet werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden der erste Schenkel des ersten Endabschnitts
und der erste Schenkel des zweiten Endabschnitts jeweils um etwa
1 Grad bis etwa 10 Grad relativ zum Druckabschnitt gebogen.
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Die
Größenabmessungen
des ersten Winkels des ersten Endabschnitts und des ersten Winkels
des zweiten Endabschnitts können
beispielsweise von der Umfangsgröße des mit
der Druckplatte zu bestückenden
Plattenzylinders, von der Größe bzw. Breite
eines Druckplatten-Spannkanals des Plattenzylinders, von den Anstellkräften, mit
denen z. B. eine Feuchtauftragswalze und eine Farbauftragswalze
auf die auf den Plattenzylinder aufgespannte Druckplatte einwirken
bzw. die Druckplatte auf den Übertragungszylinder
einwirkt, sowie von einer Betriebsdrehzahl des Plattenzylinders
abhängen.
Je nach Anwendungsfall kann also eine kleinere oder eine größere Größenabmessung
für die
ersten Winkel vorgesehen sein.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung werden der erste Schenkel des
ersten Endabschnitts und der erste Schenkel des zweiten Endabschnitts
jeweils um etwa 6 Grad relativ zum Druckabschnitt gebogen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden beim Biegen des ersten Endabschnitts und des
zweiten Endabschnitts zum Ausbilden der jeweiligen zweiten Schenkel
die die jeweiligen Längsenden
definierenden Stellen so bestimmt bzw. festgelegt, dass sich nach
dem Biegen die an den Druckabschnitt angrenzenden Biegungen für die jeweiligen
ersten Schenkel in einem Abstand von etwa 1 mm bis etwa 15 mm von
der jeweils zugehörigen Plattenkante
befinden, so dass der erste Schenkel des ersten Endabschnitts und
der erste Schenkel des zweiten Endabschnitts jeweils eine Länge von
etwa 1 mm bis etwa 15 mm haben.
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Die
Längen
des ersten Schenkels des ersten Endabschnitts und des ersten Schenkels
des zweiten Endabschnitts bzw. die Positionen der die Längsenden
der ersten Schenkel definierenden Stellen können beispielsweise von der
Umfangsgröße des mit der
Druckplatte zu bestückenden
Plattenzylinders, von der Größe bzw.
Breite eines Druckplatten-Spannkanals des Plattenzylinders, von
den Anstellkräften,
mit denen z. B. eine Feuchtauftragswalze und eine Farbauftragswalze
auf die auf den Plattenzylinder aufgespannte Druckplatte einwirken
bzw. die Druckplatte auf den Übertragungszylinder
einwirkt, sowie von einer Betriebsdrehzahl des Plattenzylinders
abhängen.
Je nach Anwendungsfall kann also eine kleinere oder eine größere Länge für die ersten
Schenkel vorgesehen sein.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung werden die die jeweiligen Längsenden
definierenden Stellen so bestimmt bzw. festgelegt, dass sich nach
dem Biegen die an den Druckabschnitt angrenzenden Biegungen für die jeweiligen
ersten Schenkel in einem Abstand von etwa 4 mm, insbesondere von
3,7 mm, von der jeweils zugehörigen Plattenkante
befinden.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung wird der zweite Schenkel des ersten Endabschnitts
auf etwa 45 Grad bis etwa 90 Grad relativ zum Druckabschnitt gebogen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung wird der zweite Schenkel des
ersten Endabschnitts auf etwa 60 Grad bis etwa 70 Grad relativ zum
Druckabschnitt gebogen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird der zweite Schenkel des zweiten Endabschnitts
auf etwa 60 Grad bis etwa 110 Grad relativ zum Druckabschnitt gebogen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung wird der zweite Schenkel des
zweiten Endabschnitts auf etwa 80 Grad bis etwa 90 Grad relativ zum
Druckabschnitt gebogen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist das Verfahren ferner die Schritte auf: Bearbeiten
eines ersten Füllstückabschnitts
und eines zweiten Füllstückabschnitts
eines Füllstücks eines Plattenzylinders
eines Druckwerks, so dass der erste Füllstückabschnitt an einer zu einer
Umfangsfläche des
Plattenzylinders gehörenden
Fläche
des ersten Füllstückabschnitts,
beginnend in einem ersten Abstand von einer zu der ersten Plattenkante
korrespondierenden Kante des ersten Füllstückabschnitts aus um einen ersten
Winkel radial nach innen zu einem zwischen den beiden Füllstückabschnitten
gebildeten Druckplatten-Spannkanal hin abfällt bzw. abgeflacht wird, und
dass der zweite Füllstückabschnitt an
einer zur Umfangsfläche
des Plattenzylinders gehörenden
Fläche
des zweiten Füllstückabschnitts, beginnend
in einem zweiten Abstand von einer zu der zweiten Plattenkante korrespondierenden
Kante des zweiten Füllstückabschnitts
aus um einen zweiten Winkel radial nach innen zu dem Druckplatten-Spannkanal
hin abfällt
bzw. abgeflacht wird.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung werden der erste Abstand von der zu der ersten Plattenkante
korrespondierenden Kante des ersten Füllstückabschnitts und der zweite
Abstand von der zu der zweiten Plattenkante korrespondierenden Kante
des zweiten Füllstückabschnitts
mit etwa 1 mm bis etwa 15 mm bestimmt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung werden der erste Abstand von
der zu der ersten Plattenkante korrespondierenden Kante des ersten
Füllstückabschnitts
und der zweite Abstand von der zu der zweiten Plattenkante korrespondierenden
Kante des zweiten Füllstückabschnitts
mit etwa 4 mm, insbesondere mit 3,7 mm bestimmt.
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Gemäß noch einer
Ausführungsform
der Erfindung werden der erste und der zweite Winkel, mit dem die
beiden Füllstückabschnitte
an ihrer jeweiligen zur Umfangsfläche des Plattenzylinders gehörenden Fläche jeweils
zum Druckplatten-Spannkanal hin
abfallen, mit etwa 1 Grad bis etwa 10 Grad bestimmt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung werden der erste und der zweite
Winkel, mit dem die beiden Füllstückabschnitte
an ihrer jeweiligen zur Umfangsfläche des Plattenzylinders gehörenden Fläche jeweils
zum Druckplatten-Spannkanal
hin abfallen, mit etwa 6 Grad bestimmt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist das Verfahren ferner auf: Anstellen einer Farbauftragswalze
und einer Feuchtauftragswalze an den Plattenzylinder, so dass die
Feuchtauftragswalze mit einer größeren Kraft
als die Farbauftragswalze an dem Plattenzylinder anliegt.
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Im
Fazit wird eine erfindungsgemäße Druckplatte
vor der eigentlichen Vor- bzw. Nachlaufschenkelbiegung vorgebogen,
wobei der Biegewinkel zwischen 1 Grad bis 10 Grad beträgt und die
Schenkellänge
der Vorbiegung sich in einem Abstand zur Vor- als auch zur Nachlaufkante
im Bereich von etwa 1 mm bis etwa 15 mm befindet.
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Die
Vorbiegung der Druckplatte kann über
einen ein- oder mehrstufigen Biegeprozess erreicht werden, bei dem
zuerst durch einen ersten Biegebalken die Vorbiegung erzielt und
dann die eigentliche Biegung des Vor- und Nachlaufschenkels mit
einem zweiten Biegebalken erreicht wird. Eine weitere Möglichkeit
ist die Modifizierung des Biegetisches, welcher ein Profil aufweist.
Durch die Fixierung der Druckplatte und den Biegevorgang erhält die Druckplatte
die Kontur des Biegetisches.
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Durch
die Vorbiegung werden die eigentlichen Biegekanten (für die zweiten
Schenkel bzw. die Schenkel zum Festspannen der Druckplatte auf einem
Plattenzylinder) tiefer in den Druckplatten-Spannkanal gedrückt. Somit
ist eine Vermeidung der mitdruckenden Plattenkanten das Resultat.
Beim Überrollungsvorgang
beim Druckprozess wird eine zusätzliche
Kraft durch die Farb- und die Feuchtauftragswalze auf die Vorbiegung
gegeben, so dass der eigentliche Spannschenkel tiefer in das Spannsystem
gedrückt
wird.
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Einen
weiteren positiven Einfluss hat diese Maßnahme, wenn man das Füllstück des Plattenzylinders
an Vor- und Nachlaufkante abflacht.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Figuren beschrieben.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer gebogenen Druckplatte gemäß dem Stand
der Technik.
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2 zeigt
eine schematische Seitenansicht einer gebogenen Druckplatte gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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3 zeigt
eine vergrößerte Detailansicht eines
Bereichs B (Nachlaufabkantung) der Druckplatte von 1.
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4 zeigt
eine vergrößerte Detailansicht eines
Bereichs A (Vorlaufabkantung) der Druckplatte von 1.
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5 zeigt
eine schematische geschnittene Teilansicht eines erfindungsgemäß bearbeiteten
Füllstücks eines
Plattenzylinders.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 bis 5 wird nun
eine Druckplatte 1 für
Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung beschrieben.
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Die
Druckplatte 1 weist einen ersten Endabschnitt 11 und
einen dem ersten Endabschnitt 11 gegenüberliegenden, zweiten Endabschnitt 12 zum Befestigen
der Druckplatte 1 an einem Plattenzylinder 2 (siehe 5)
auf. Die Druckplatte hat ferner einen Druckabschnitt 10,
der sich zwischen dem ersten Endabschnitt 11 und dem zweiten
Endabschnitt 12 befindet, zum Drucken eines Druckbildes
auf einen Bedruckstoff.
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Der
erste Endabschnitt 11 weist einen Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel
(ersten Schenkel) 11a, der sich vom Druckabschnitt 10 in
einem Vorlauf-Vorbiegungs-Winkel
(ersten Winkel) ε erstreckt,
und einen Vorlauf-Spannschenkel (zweiten Schenkel) 11c auf,
der sich an den Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel 11a über eine
Vorlauf-Plattenkante (erste Plattenkante) 11b anschließt und der
sich in einem Vorlaufbiegungs-Winkel (zweiten Winkel) α relativ
zum Druckabschnitt 10 erstreckt.
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Der
zweite Endabschnitt 12 weist einen Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel
(ersten Schenkel) 12a, der sich vom Druckabschnitt 10 in
einem Nachlauf-Vorbiegungs-Winkel
(ersten Winkel) θ erstreckt, und
einen Nachlauf-Spannschenkel (zweiten Schenkel) 12c auf,
der sich an den Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel 12a über eine
Nachlauf-Plattenkante (zweite Plattenkante) 12b anschließt und der
sich in einem Nachlaufbiegungs-Winkel (zweiten Winkel) β relativ
zum Druckabschnitt 10 erstreckt.
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Der
Vorlauf-Vorbiegungs-Winkel ε des
ersten Endabschnitts 11 und der Nachlauf-Vorbiegungs-Winkel θ des zweiten
Endabschnitts 12 betragen jeweils etwa 6 Grad. D. h., die
jeweiligen Ergänzungswinkel δ und γ auf 180
Grad bzw. eine ebene Druckplatte betragen etwa 174 Grad (siehe insbesondere
in den 3 und 4). Mit anderen Worten haben
der Vorlauf-Vorbiegungs-Winkel ε und
der Nachlauf-Vorbiegungs-Winkel θ gemäß dieser
Ausführungsform
gleiche Größenabmessungen.
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Der
Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel 11a des ersten Endabschnitts 11 weist
eine Längenabmessung α von etwa
4 mm auf. Der Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel 12a des zweiten
Endabschnitts 12 weist eine Längenabmessung b von etwa 4
mm auf. D. h., der Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel 11a und
der Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel 12a haben
gemäß dieser
Ausführungsform
gleiche Längenabmessungen
a bzw. b.
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Der
Vorlaufbiegungs-Winkel α des
ersten Endabschnitts 11 weist gemäß dieser Ausführungsform
eine Größenabmessung
von etwa 65 Grad auf.
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Der
Nachlaufbiegungs-Winkel β des
zweiten Endabschnitts 12 weist gemäß dieser Ausführungsform
eine Größenabmessung
von etwa 85 Grad auf.
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Nun
wird unter Bezugnahme auf die 2 bis 5 und
unter Berücksichtigung
der vorhergehenden Beschreibung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Druckplatte
eine Ausführungsform
eines Verfahrens zum Reduzieren von Plattenkanten-Abdrucken von
Druckplatten von Plattenzylindern von Rotationsdruckmaschinen beschrieben.
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Zu
diesem Zweck wird gemäß einem
ersten Aspekt der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Druckplatte 1 gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung hergestellt, was nachfolgend beschrieben wird.
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Zuerst
wird eine belichtete Druckplatte 1 bereitgestellt. Danach
wird der erste Endabschnitt 11 der Druckplatte 1 mittels
eines ersten Biegebalkens an einer den Druckabschnitt 10 der
Druckplatte 1 auf einer ersten Seite begrenzenden Stelle
um den Vorlauf-Vorbiegungs-Winkel ε (ε beträgt gemäß dieser Ausführungsform
etwa 6 Grad) relativ zum Druckabschnitt 10 gebogen, so
dass in dem ersten Endabschnitt 11 der Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel 11a gebildet
wird, der sich vom Druckabschnitt 10 erstreckt.
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Danach
wird der zweite Endabschnitt 12 der Druckplatte 1 mittels
des ersten Biegebalkens an einer den Druckabschnitt 10 der
Druckplatte 1 auf einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden
Seite begrenzenden Stelle um den Nachlauf-Vorbiegungs-Winkel θ (θ beträgt gemäß dieser
Ausführungsform
etwa 6 Grad) relativ zum Druckabschnitt 10 gebogen, so
dass in dem zweiten Endabschnitt 12 der Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel 12a gebildet wird,
der sich vom Druckabschnitt 10 erstreckt.
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Als
Nächstes
wird der erste Endabschnitt 11 der Druckplatte 1 an
einer ein Längsende
des Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkels 11a definierenden Stelle mittels
eines zweiten Biegebalkens auf den Vorlaufbiegungs-Winkel α (α beträgt gemäß dieser
Ausführungsform
etwa 65 Grad) relativ zum Druckabschnitt 10 gebogen, so
dass die Vorlauf-Plattenkante 11b und der sich von dieser
erstreckende Vorlauf-Spannschenkel 11c gebildet
werden.
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Danach
wird der zweite Endabschnitts 12 der Druckplatte 1 an
einer ein Längsende
des Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkels 12a definierenden Stelle
mittels des zweiten Biegebalkens auf den Nachlaufbiegungs-Winkel β (β beträgt gemäß dieser
Ausführungsform
etwa 85 Grad) relativ zum Druckabschnitt 10 gebogen, so
dass die Nachlauf-Plattenkante 12b und der sich von dieser
erstreckende Nachlauf-Spannschenkel 12c gebildet werden.
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Beim
Biegen des ersten Endabschnitts 11 und des zweiten Endabschnitts 12 zum
Ausbilden des Vorlauf-Spannschenkels 11c bzw. des Nachlauf-Spannschenkels 12c werden
die die jeweiligen Längsenden
definierenden Stellen so bestimmt, dass sich nach dem Biegen die
an den Druckabschnitt 10 angrenzenden Biegungen für den Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel 11a bzw.
den Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel 12a in
einem Abstand a bzw. b von etwa 4 mm von der jeweils zugehörigen Vorlauf-Plattenkante 11b bzw.
Nachlauf-Plattenkante 12b befinden.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird ein Plattenzylinder 2 (siehe 5) eines
Druckwerks erfindungsgemäß angepasst.
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Der
Plattenzylinder 2 weist wenigstens ein Füllstück 21, 22 auf,
in welches ein Spannmechanismus zum Festspannen des Vorlauf-Spannschenkels 11c und
des Nachlauf-Spannschenkels 12c integriert ist.
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Das
Füllstück 21, 22 weist
einen ersten Füllstückabschnitt 21 zum
Festspannen des Vorlauf-Spannschenkels 11c und einen zweiten
Füllstückabschnitt 22 auf
zum Festspannen des Nachlauf-Spannschenkels 12c der Druckplatte 1 (vgl. 2–4).
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Der
erste Füllstückabschnitt 21 wird
gemäß dieser
Ausführungsform
so spanend bearbeitet, dass der erste Füllstückabschnitt 21 an
einer zu einer Umfangsfläche
des Plattenzylinders 2 gehörenden Fläche 21a, beginnend
in einem ersten Abstand c (c beträgt gemäß dieser Ausführungsform
etwa 4 mm) von einer zu der Vorlauf-Plattenkante 11b korrespondierenden
Kante 21b des ersten Füllstückabschnitts 21 aus
um einen ersten Winkel φ (φ beträgt gemäß dieser
Ausführungsform
etwa 6 Grad) radial nach innen zu einem zwischen den beiden Füllstückabschnitten 21, 22 gebildeten
Druckplatten-Spannkanal 23 hin abfällt bzw. abgeflacht wird.
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Dann
wird der zweite Füllstückabschnitt 22 so
spanend bearbeitet, dass der zweite Füllstückabschnitt 22 an
einer zur Umfangsfläche
des Plattenzylinders 2 gehörenden Fläche 22a, beginnend
in einem zweiten Abstand d (d beträgt gemäß dieser Ausführungsform
etwa 4 mm) von einer zu der Nachlauf-Plattenkante 12b korrespondierenden
Kante 22b des zweiten Füllstückabschnitts 22 aus
um einen zweiten Winkel ω (ω beträgt gemäß dieser
Ausführungsform
etwa 6 Grad) radial nach innen zu dem Druckplatten-Spannkanal 23 hin
abfällt
bzw. abgeflacht wird.
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Gemäß dem zweiten
Aspekt ist zu erwähnen,
dass je nach Ausbildung des Plattenzylinders 2 und der
Anzahl der darin vorgesehenen Füllstücke 21, 22 das
erfindungsgemäße Verfahren
angepasst werden kann. So kann beispielsweise ein Füllstück nur einen
Füllstückabschnitt
mit nur einer zu bearbeitenden bzw. abzuflachenden Fläche aufweisen. Wichtig
ist erfindungsgemäß nur, dass
der Plattenzylinder 2 im Bereich eines oder mehrerer Spannkanäle an eine
oder mehrere auf den Plattenzylinder 2 zu spannende und
erfindungsgemäße Vorbiegungen aufweisende
Druckplatte(n) 1 angepasst wird, indem angrenzend zum jeweiligen
Druckplatten-Spannkanal eine oder mehrere zu einer jeweiligen Vorbiegung korrespondierende
Abflachungen an der Umfangsfläche
des Plattenzylinders 2 vorgesehen werden.
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Schließlich werden
gemäß einem
dritten Aspekt der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
Betriebsparameter eines die erfindungsgemäße Druckplatte 1 und
den erfindungsgemäßen Plattenzylinder 2 nutzenden
Druckwerks einer Rotationsdruckmaschine angepasst.
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Zu
diesem Zweck wird eine Feuchtauftragswalze des Druckwerks im Betrieb
der Rotationsdruckmaschine mit einer größeren Kraft als eine Farbauftragswalze
an den Plattenzylinder 2 angestellt.
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Auf
diese Weise wird erreicht, dass die Feuchtauftragswalze eine größere Abdruckbreite
auf dem Plattenzylinder 2 bekommt, so dass einem Mitdrucken
der Vorlauf-Plattenkante 11b und/oder der Nachlauf-Plattenkante 12b vorteilhaft
zusätzlich
entgegengewirkt wird.
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- 1'
- Druckplatte
- 10'
- Druckabschnitt
- 11'
- Vorlauf-Schenkel
- 11a'
- Vorlaufkante
- 12'
- Nachlauf-Schenkel
- 12a'
- Nachlaufkante
- α'
- Vorlauf-Biegewinkel
- β'
- Nachlauf-Biegewinkel
- 1
- Druckplatte
- 10
- Druckabschnitt
- 11
- erster
Endabschnitt
- 11a
- Vorlauf-Vorbiegungs-Schenkel
- 11b
- Vorlauf-Plattenkante
- 11c
- Vorlauf-Spannschenkel
- ε
- Vorlauf-Vorbiegungs-Winkel
- α
- Vorlaufbiegungs-Winkel
- δ
- Ergänzungswinkel
- a
- Längenabmessung
- 12
- zweiter
Endabschnitt
- 12a
- Nachlauf-Vorbiegungs-Schenkel
- 12b
- Nachlauf-Plattenkante
- 12c
- Nachlauf-Spannschenkel
Nachlauf-Vorbiegungs-Winkel
- β
- Nachlaufbiegungs-Winkel
- γ
- Ergänzungswinkel
- b
- Längenabmessung
- 2
- Plattenzylinder
- 21,
22
- Füllstück
- 21
- erster
Füllstückabschnitt
- 21a
- Fläche (Umfangsfläche)
- 21b
- Kante
- φ
- erster
Winkel
- c
- erster
Abstand
- 22
- zweiter
Füllstückabschnitt
- 22a
- Fläche (Umfangsfläche)
- 22b
- Kante
- ω
- zweiter
Winkel
- d
- zweiter
Abstand
- 23
- Druckplatten-Spannkanal