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Hintergrund der Erfindung
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Ein
Gegenstand gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Funktionseinleger
für Inneneinrichtungsgegenstände von
Fahrzeugen, wie z. B. Sitze sind bspw. in Form von Sitzheizungen,
Ventilationsschichten oder Sitzbesetzterkennungsmatten bekannt.
Oft werden diese einfach zwischen Bezug und Polsterkern eingelegt.
Dies kann jedoch im Laufe der Benutzung zu einer Verschiebung des
Einlegers unter dem Bezug führen.
Es gibt Anwendungen, bei denen dies stört.
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Oft
werden deshalb Funktionseinleger auch am Bezug fest genäht. Dies
ist jedoch aufwändig
und erschwert einen späteren
Austausch des Funktionseinlegers.
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Es
ist weiterhin bekannt, Funktionseinleger mit Klebeband am Polsterkern
festzukleben. Solche Verklebungen sind jedoch nach einigen Jahren
oft nicht mehr lösbar.
Bei einem Austausch des Funktionseinlegers muss deshalb oft das
ganze Sitzpolster ebenfalls ausgetauscht werden. In manchen Fällen hält das Klebeband
auch nicht richtig, weil der Polsterkern bei seiner Herstellung
mit einer Silikonschicht überzogen
wurde oder eine stark profilierte Oberfläche aufweist. In anderen Fällen ist
das Klebeband bspw. auch nicht in dem erwünschten Maße luftdurchlässig, so
dass der Sitzbenutzer zu schwitzen beginnt.
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Manchmal
werden auch Funktionseinleger über
die Abspanneinrichtungen eines Bezugs am Sitz befestigt, z. B. über Hog
Ringe. Hierfür
sind jedoch große,
teure Zangen oder ähnliches
Werkzeug erforderlich. Es besteht ein gewisses Verletzungsrisiko
für ungeübte Benutzer
und das Risiko einer Beschädigung
des Funktionseinlegers durch scharfkantige Ringe oder Zangen.
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Es
ist deshalb wünschenswert,
Funktionseinleger mit einfachen Mitteln wieder lösbar, aber zuverlässig an
ihrer Position zu halten.
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Gegenstand der Erfindung
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Vor
diesem Hintergrund wird ein technisches Konzept mit den Merkmalen
von Anspruch 1 vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den weiteren Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass Bezug und Funktionseinleger einfacher
montierbar sind, weil die Abspanneinrichtungen des Bezuges besser positionierbar
sind. Außerdem
entstehen keine Probleme mit unerwünscht starkem oder schwachem Kleben,
da mit der Erfindung definierte, dauerstabile Haltekräfte vorsehbar
sind. Weiterhin wird die Entstehung von Abfall stark reduziert,
weil z. B. keine silikonbeschichteten Abdeckbänder für Klebestreifen bei der Montage
anfallen. Außerdem
ist ein Austausch von Funktionseinlegern einfach möglich, ohne Bezug
oder Polsterkern mit austauschen zu müssen. Außerdem können auf diese Weise z. B.
mehrere Funktionseinleger und der Bezug unabhängig voneinander am Inneneinrichtungsgegenstand
angeordnet bzw. wieder entfernt werden. Dadurch kann z. B. eine
Sitzheizung unabhängig
von einer Sensormatte wieder ausgetauscht werden.
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Figuren
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Im
Folgenden werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Diese Ausführungen
sollen die Erfindung verständlich
machen. Sie haben jedoch nur beispielhaften Charakter. Selbstverständlich lassen
sich im Rahmen der Erfindung einzelne oder mehrere beschriebene
Merkmale auch weglassen, abwandeln oder ergänzen. Auch können die
Merkmale unterschiedlicher Ausführungsformen
selbstverständlich untereinander
kombiniert werden. Entscheidend ist, dass das Konzept der Erfindung
im Wesentlichen umgesetzt ist. Wenn ein Merkmal zumindest teilweise
zu erfüllen
ist, so schließt
dies ein, dass dieses Merkmal auch vollständig erfüllt ist oder im Wesentlichen
vollständig
erfüllt
ist. „Im
Wesentlichen" bedeutet
dabei insbesondere, dass die Umsetzung eine Erzielung des erwünschten
Nutzens in erkennbarem Ausmaß erlaubt.
Dies kann insbesondere bedeuten, dass ein entsprechendes Merkmal
zu mindestens 50%, 90%, 95% oder 99% erfüllt ist.
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Nachfolgend
wird Bezug genommen auf:
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1 Sitz
eines Kraftfahrzeuges im teilweisen Längsschnitt
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2 Draufsicht
auf einen Funktionseinleger mit Abspann- und Verbindungseinrichtungen
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3 Vergrößerte perspektivische
Ansicht einer Verankerungsvorrichtung für die Verbindungseinrichtungen
von 2
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Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt
einen Inneneinrichtungsgegenstand 1000. Das Fahrzeug weist
mindestens einen Inneneinrichtungsgegenstand 1000 auf.
Darunter werden im Zweifel alle Bauteile verstanden, mit denen ein
Benutzer der Fahrgastzelle in Kontakt kommen kann, wie z. B. eine
Lenkeinrichtung für
Fahrzeug, ein Armaturenbrett, eine Armauflage, eine Türverkleidung,
eine Sitzauflage, eine Wärmedecke,
ein Fahrzeughimmel, ein Polster 400, ein Bezug 500 oder
wie hier ein Sitz 100.
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Der
Einrichtungsgegenstand 1000 weist vorzugsweise mindestens
ein Polster 400 und/oder mindestens einen Bezug 500 auf.
Das Polster 400 weist vorzugsweise längliche Ausnehmungen auf, in
die der Bezug 500 hineingezogen und dort abgespannt wird.
Solche Vertiefungen sind längs
von Abspannzonen 410 des Bezuges angeordnet.
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Der
Bezug 500 weist vorzugsweise je Abspannzone 410 mindestens
eine Abhefteinrichtung 510 zum Abheften des Bezuges 500 an
mindestens einer Ankerzone 110 des Inneneinrichtungsgegenstandes 1000 auf.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist dazu eine Abheftfahne 512 längs der Abspannzone 410 vorgesehen.
An ihrer einen Seite ist der Bezug befestigt. An ihrer anderen Seite
sind zwei Hog Ringe 514 vorgesehen, die den Bezug spannen und
an einer Ankerzone 110 befestigen. Es kann allerdings aus
vorgesehen sein, die Befestigung nur an einer oder an mehr als zwei
Stellen vorzunehmen.
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Der
Inneneinrichtungsgegenstand 1000 weist vorzugsweise mindestens
eine Ankerzone 110 auf. Hierfür sind vorzugsweise alle Bestandteile
des Inneneinrichtungsgegenstandes 1000 geeignet, die sich
auch bei Belastung nicht verformen und/oder bewegen. Hierunter gehören insbesondere
das Gestänge
eines Sitzes 100 oder in das Polster 400 eingeschäumte Komponenten.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wurde in ein Polster 400 aus Polyurethanschaum ein gerader
Stab mit rundem Querschnitt aus einem Eisenwerkstoff eingeschäumt.
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Der
Inneneinrichtungsgegenstand 1000 weist mindestens einen
Funktionseinleger 600 auf. Dies kann z. B. eine Klima-Konditioniereinrichtung 300 sein,
die z. B. der Temperierung/Klimatisierung von benutzerberührten Flächen im
Fahrgastraum eines Fahrzeuges dient. Eine solche Klima-Konditioniereinrichtung 300 weist
vorzugsweise mindestens eine Temperiereinrichtung 310,
mindestens eine Luftführungseinrichtung
und/oder mindestens eine Feuchteregulierungseinrichtung auf.
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Der
Funktionseinleger 600 kann bspw. auch eine Vorrichtung
zum Überwachen
von Parametern des Inneneinrichtungsgegenstandes 1000 sein.
Er kann bspw. als elektrisches Flächenheizelement, Klimatisierungseinleger,
Sitzbesetzerkennungsmatte o. ä.
ausgebildet sein. Er ist vorzugsweise flach. Seine Grundfläche entspricht
bspw. der Sitzfläche
eines Fahrzeugsitzes oder Teilen davon.
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2 zeigt
einen solchen Funktionseinleger 600 am Beispiel einer Temperiereinrichtung 310.
Sie ist hier als ein flächiges,
flexibles, im Wesentlichen textiles Heizelement gestaltet. Sie weist
hier im Ausführungsbeispiel
mindestens einen textilen Träger 312 auf.
Sie weist außerdem
eine Anzahl von Heizsträngen 314 auf,
die bei, an und/oder im Träger 312 angeordnet
sind. Die Temperiereinrichtung 310 weist vorzugsweise mindestens
zwei Elektroden 316 auf, um Strom in die Heizstränge 314 einzuspeisen.
Sie kann auch wie im Ausführungsbeispiel
einen Temperatur-Sensor 318 aufweisen, um die Funktion
der Temperiereinrichtung zu überwachen.
Die Temperiereinrichtung 310 ist über eine Verbindungsleitung 319 an
eine Stromquelle 320 angeschlossen.
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Mindestens
ein Funktionseinleger 600 ist vorzugsweise mit mindestens
einer Verbindungseinrichtung 610 ausgestattet, um den Funktionseinleger 600 mit
mindestens einer Ankerzone 110 am Sitz zu verbinden. Die
Verbindungseinrichtung 610 ist vorzugsweise an mindestens
einem Rand des Funktionseinlegers 600 angeordnet. Vorzugsweise
ist die Verbindungseinrichtung 610 zumindest teilweise
aus dem gleichen Material wie der Funktionseinleger 600 bzw.
seiner Komponenten, z. B. aus Vlies oder einem sonstigen Textil.
Die Verbindungseinrichtung 610 weist eine ausreichende
Kriechfestigkeit und Zugfestigkeit auf, um die Abspannkräfte ausreichend
dauerhaft ohne Ausleiern aufrecht zu erhalten.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn mindestens eine der Verbindungseinrichtungen 610 so
gestaltet ist, dass sich der Funktionseinleger nur in der gewünschte Lage
befestigen lässt,
nicht jedoch wenn die Seiten, die Ober- und Unterseite und/oder
Front- und Endteil vertauscht sind. Dies kann z. B. erreicht werden,
indem mindestens zwei Verbindungseinrichtungen 610 voneinander
abweichende Verankerungsvorrichtungen 630, unterschiedliche
Längen und/oder
unterschiedlich hohe Ansatzpunkte am Funktionseinleger 600 aufweisen.
Vorzugsweise sind je Abspannzone 410 mindestens zwei Verbindungseinrichtungen 610 vorgesehen.
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Mindestens
eine Verbindungseinrichtung 610 weist mindestens eine Zugübertragungseinrichtung 620 auf,
um Zugkräfte
zwischen dem Funktionseinleger 600 und dem Inneneinrichtungsgegenstand 1000 zu übertragen.
Die Zugübertragungseinrichtung
kann bspw. ein Abspanndraht, eine Abheftfahne o. ä. sein.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Zugübertragungseinrichtung 620 zumindest
teilweise einstückig
aus dem Funktionseinleger 600 bzw. seinen Komponenten gebildet.
Dazu ist mindestens ein Abschnitt des Funktionseinlegers 600 als
Zugübertragungseinrichtung 620 ausgebildet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind dafür an
zwei Abspannzonen an den Rändern
des Funktionseinlegers 600 je zwei Laschen 628 am
Funktionseinleger 600 vorgesehen. In diesen Laschen ist jeweils
eine Durchstecköffnung 625 vorgesehen.
Ist der Funktionseinleger 600 z. B. aus mehreren Schichten
gebildet, so kann die Zugübertragungseinrichtung
Anteile nur einer Schicht, mehrerer, nur der äußeren oder aller Schichten
umfassen.
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Mindestens
eine Verbindungseinrichtung 610 weist mindestens eine Verankerungsvorrichtung 630 auf.
Diese dient der Verankerung des Funktionseinlegers 600 bzw.
der Verbindungseinrichtung 610 an mindestens einer Ankerzone 110 des
Inneneinrichtungsgegenstandes 1000. Die Verankerungseinrichtung
gestattet eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen dem
Funktionseinleger 600 und mindestens einer Ankerzone 110.
Hierfür
geeignet sind bspw. Befestigungsclips, Klammern, Schnappverschlüsse, Klemmen
o. ä..
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist
die Verankerungsvorrichtung 630 mit einer Befestigungseinrichtung 636 ausgestattet.
Diese weist zwei zangenartige Schenkel 637 auf, mit einer
Engstelle 635 und einer dahinter liegenden Erweiterung 634.
Zur Befestigung der Verankerungsvorrichtung 630 an einer
Ankerstelle 116 in der Ankerzone 110 kann die
Engstelle 635 elastisch aufgeweitet werden, damit anschließend die
Erweiterung 634 die Ankerstelle 116 umschließen und
festhalten kann. Die Haltekraft der Verankerungsvorrichtung 630 hängt insbesondere
bei der vorliegenden Ausführungsform
ausschließlich oder überwiegend
von der Federkraft der Schenkel 637 ab. Auf diese Weise
lässt sich
die gewünschte Haltekraft
durch Festlegung dieser Federkraft definiert einstellen.
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Zur
Befestigung der Verankerungsvorrichtung 630 am Funktionseinleger 600 bzw.
der Zugübertragungseinrichtung 620 weist
die Verankerungsvorrichtung 630 noch eine zweite Befestigungseinrichtung 636' auf. Auch diese
soll vorzugsweise eine einfache, kostengünstige und wieder lösbare Verbindung
ermöglichen.
Daher wird die Verankerungsvorrichtung 630 in jeweils eine
der Ausnehmungen 635 der Zugübertragungseinrichtungen 620 gesteckt.
Die Befestigungseinrichtung 636' weist dabei eine Knopfplatte 639 auf,
die deutlich größer als
die Ausnehmung 625 ist. Vorzugsweise ist diese Platte flach,
damit sie an der Oberfläche
des Inneneinrichtungsgegenstandes 1000 nicht tastbar ist.
Außerdem
hat sie eine relativ große
Grundfläche,
die eine gleichmäßige Übertragung
der Zugkräfte
zwischen der Verankerungsvorrichtung 630 und der Zugübertragungseinrichtung 622 gestattet,
um lokale Überbelastungen des
Materials der Zugübertragungseinrichtung
zu vermeiden. Vorzugsweise weist die zweite Befestigungseinrichtung 636' eine zweite
Knopfplatte 639' auf,
die beabstandet zur ersten Knopfplatte 639 angeordnet ist.
Zwischen den beiden ist eine Engstelle 635' angeordnet. Die zweite Knopfplatte 639' dient dazu,
die Verankerungsvorrichtung 630 auch ohne das Wirken von
Zugkräften
am Funktionseinleger 600 zu befestigen. Dabei ist die Ausnehmung 625 der Zugübertragungseinrichtung 620 an
der Engstelle 635' zwischen
der ersten und der zweiten Knopfplatte 639, 639' angeordnet.
Dadurch lässt
sich die Verankerungsvorrichtung 630 am Funktionseinleger 600 vormontieren
und ausliefern, ohne dass die Verankerungsvorrichtung 630 vor
der Montage des Funktionseinlegers 600 verloren geht.
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Für bestimmte
Anwendungsfälle
kann es zweckmäßig sein,
den Funktionseinleger und/oder die Verbindungseinrichtung 610 bzw.
deren Komponenten zusätzlich
mittels Klebebändern
oder anderen Befestigungseinrichtungen am Bezug 500 und/oder
am Polster 400 zu befestigen. Wenn hiervon Gebrauch gemacht
wird, dann vorzugsweise in Bereichen, die von Abspannzonen 410 beabstandet sind,
wie z. B. den Stirn- und Endbereichen des Funktionseinlegers 600.
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Wichtig
ist jedoch, dass es mindestens eine Ankerstelle 115 gibt,
an der der Bezug 500 verankert ist und mindestens eine
Ankerstelle 116, an der der Funktionseinleger 600 verankert
ist, und dass diese beiden Ankerstellen 115, 116 voneinander
beabstandet sind. Dazu weisen der Bezug 500 und der Funktionseinleger 600 vorzugsweise
mindestens eine zumindest teilweise voneinander verschiedene bzw. unabhängige Verbindungseinrichtung 510, 610 auf.