-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Treppenlift zum Bewegen von
Lasten oder Personen über Stufen.
-
Zur
Bewegung von Personen, insbesondere von Personen die auf die Benutzung
eines Rollstuhles angewiesen sind, und/oder Lasten über
eine Anzahl von Stufen sind sogenannte Treppenlifte bekannt, bei
denen eine in der Waagerechten gehaltenen Liftplattform mittels
eines Rollwagens entlang von Führungsschienen bewegt wird.
-
In
DE 38 43 179 A1 ist
ein Schrägaufzug beschrieben, der über zwei auf
der Treppe montierte parallel zueinander verlaufende profilierte
Schienen verfügt, entlang derer sich ein eine Plattform
tragender Wagen bewegt. Die Räder des Wagens werden durch
die profilierten Schienen geführt. Die Bewegung des Wagens
entlang der Schienen wird über ein am Wagen angeordnetes
Ritzel realisiert, welches in eine entlang der Schienen verlaufende
Zahnstange eingreift. Das Ritzel wird zur Bewegung des Wagens durch
einen Elektromotor angetrieben. Nachteilig bei dieser Lösung
ist, dass die Schienen auf der Treppe fest montiert sind und damit
ein erheblicher Teil der Treppe für den bestimmungsgemäßen
Gebrauch nicht mehr zur Verfügung steht.
-
Eine
Schrägaufzugsvorrichtung zum Bewegen von Lasten, Gütern,
Behälter oder Kübeln, insbesondere von fahrbaren
Müllbehältern, ist aus
DE 93 16 771 U1 bekannt.
Die dort beschriebene Schrägaufzugsvorrichtung verfügt über
ein aus zwei Führungsschienen bestehendes, auf einer Treppe
aufliegendes Schienensystem, entlang dessen die Behälter
oder Kübel bewegt werden, indem die Räder der Behälter
oder Kübel durch die Führungsschienen geführt
werden. Das Schienensystem ist dabei nur an einer Seite fest mit
der Treppe verbunden und wird bei Nichtbenutzung so in einem Winkel
geklappt, dass die Treppe ohne wesentliche Einschränkung
für den bestimmungsgemäßen Gebrauch in
nahezu voller Breite zur Verfügung steht. Die Lösung
ist dabei für eine Verwendung zum Bewegen von Personen nicht
geeignet, da eine in der Waagerechten gehaltene Plattform nicht
vorhanden ist und das Umklappen des Schienensystems, zumindest für
Personen die auf die Benutzung eines Rollstuhles angewiesen sind,
zu kompliziert ist.
-
Bei
den Schrägaufzügen oder Treppenliften, die aus
dem Stand der Technik bekannt sind, besteht weiterhin das Problem,
dass die auf der Treppe angebrachten Schienen vor allem bei Benutzung
im Freien der Witterung und Vandalismus ausgesetzt sind. Des Weiteren
besteht bei diesen Schrägaufzügen oder Treppenliften
die Gefahr des Einklemmens zwischen der beweglichen Plattform und
den Treppenstufen.
-
Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Treppenlift vorzuschlagen,
bei dem das Schienensystem nicht den bestimmungsgemäßen
Gebrauch der Treppe beeinträchtigt und bei dem das Schienensystem
vor Witterung und Vandalismus geschützt ist.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch einen Treppenlift zur Überwindung einer
Anzahl von Stufen gelöst, der eine Liftplattform zur Aufnahme von
Lasten und/oder Personen, einen mit dieser verbundenen Rollwagen
und zumindest eine Führungsschiene, in welcher der Rollwagen
verfahrbar ist, aufweist, wobei die Führungsschiene und
der Rollwagen unterhalb der Stufen und die Liftplattform oberhalb der
Stufen angeordnet ist.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Liftplattform
mit dem Rollwagen über zumindest ein seitliches vertikales
Wandelement verbunden ist. Dabei ergibt sich der Vorteil, dass ein
Einklemmen zwischen der beweglichen Liftplattform und den Stufen
verhindert wird.
-
Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Wandelement
durch einen Schlitz in den Stufen geführt ist, so dass
der Einklemmschutz weiter verbessert wird.
-
Gemäß noch
weiteren Aspekten der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
dass die Liftplattform des erfindungsgemäßen Treppenlifts
ein Geländer aufweist, welches an mindestens einer Seite
der Liftplattform durch eine Geländeröffnung öffenbar
und wieder verschließbar ist. Die Geländeröffnung
kann dabei so gestaltet sein, dass sie zu mindestens einer Seite
oder nach unten öffenbar oder in einer Bodentasche versenkbar
ist. Dabei ergeben sich die Vorteile, dass die Personen und/oder
Lasten, die auf der Liftplattform bewegt werden, vor dem Herunterfallen
von der Liftplattform während der Bewegung geschützt
werden. Weiterhin ist die Liftplattform durch die Geländeröffnung
leicht zugänglich.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Liftplattform durch
eine Hubeinrichtung in einer oberen und/oder einer unteren Endposition
der Liftplattform so vertikal verfahrbar ist, dass die Liftplattform
mit einer Bodenfläche unterhalb bzw. oberhalb der Treppenstufen eine
ebene Oberfläche bildet. Der Vorteil der verfahrbaren Liftplattform
liegt darin, dass die Verwendung des Treppenliftes, vor allem für
Personen die auf die Benutzung eines Rollstuhles angewiesen sind,
erheblich erleichtert wird.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Liftplattform
vom Rollwagen lösbar und in eine Abstellposition unterhalb
der Anzahl von Stufen verfahrbar ist. Die Liftplattform in der Abstellposition
schränkt damit den bestimmungsgemäßen
Gebrauch der Treppe bei Nichtbenutzung der Liftplattform in vorteilhafter
Weise nicht ein.
-
Es
wird weiterhin vorgeschlagen, dass der Rollwagen mittels einer Antriebseinrichtung
auf den Führungsschienen verfahrbar ist.
-
Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend rein
beispielhaft und ohne jegliche Beschränkung anhand der
beigefügten Zeichnungen erläutert, in denen:
-
1 eine
schematische Seitenansicht eines Treppenliftes gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zeigt,
-
2 eine
perspektivische Ansicht einer Treppe zeigt, in die der Treppenlift
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung eingebaut ist,
-
3 eine
schematische Ansicht des Geländers der Liftplattform mit
der Geländeröffnung gemäß Anspruch
4 zeigt,
-
4 eine
schematische Ansicht des Geländers der Liftplattform mit
der Geländeröffnung gemäß Anspruch
5 zeigt,
-
5 eine
schematische Ansicht des Geländers der Liftplattform mit
der Geländeröffnung gemäß Anspruch
6 zeigt,
-
6 eine
perspektivische Schnittansicht einer Treppe mit Treppenlift gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zeigt,
-
7 eine
schematische Seitenansicht eines Treppenliftes mit einer Abstellposition
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung zeigt,
-
8 eine
perspektivische Ansicht einer Treppe zeigt, bei der sich die Liftplattform
des Treppenliftes in der Abstellposition gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung befindet,
-
9 eine
schematische Ansicht des Geländers der Liftplattform mit
der Geländeröffnung gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel zeigt.
-
Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ist in 1 dargestellt. 1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Treppenliftes der vorliegenden
Erfindung. Dieser umfasst dazu vorzugsweise zwei Führungsschienen 1,
welche unterhalb der Treppe angeordnet sind, einen Rollwagen 4,
der sich ebenfalls unterhalb der Treppe befindet und der in den
Führungsschienen 1 verfahrbar ist, und eine Liftplattform 3,
die oberhalb der Treppe angeordnet und fest mit dem Rollwagen 4 verbunden
ist.
-
Die
zwei Führungsschienen 1 sind parallel in einem
bestimmten Abstand angeordnet. Weiterhin sind die Führungsschienen 1 aus
einem Material, vorzugsweise Metall, hergestellt, welches den Anforderungen
an die Stabilität und Beständigkeit eines Treppenliftes
entspricht. Die Führungsschienen 1 haben vorzugsweise
ein Hohlprofil mit einem rechteckigen Querschnitt, welches an einer
Seite so eingeschnitten ist, dass der Rollwagen 4 darin
verfahrbar ist. Der Rollwagen 4 ist so auf die Führungsschienen 1 aufgesetzt,
dass er unterhalb der Treppe von einer unteren zu einer oberen Endposition
des Treppenliftes und umgekehrt verfahrbar ist. Der Rollwagen 4 umfasst
dazu verschiedene aus dem Stand der Technik bekannte Rolleinrichtungen
(nicht gezeigt). Der Rollwagen 4 wird in einer bevorzugten
Ausführungsform durch eine Antriebseinrichtung (nicht gezeigt) wie
zum Beispiel einen Zahnradantrieb angetrieben. Die Liftplattform 3 oberhalb
der Treppe wird durch eine geeignete Verbindung mit dem Rollwagen 4 unterhalb
der Treppe in einer Waagerechten gehalten. Die Verbindung zwischen
dem Rollwagen 4 und der Liftplattform 3 kann beispielsweise
durch geeignete, an sich bekannte Verbindungselemente ausgeführt sein.
Die Größe der Liftplattform 3 ist dabei
auf die zu transportierende Anzahl von Personen oder die Menge von
Lasten angelegt.
-
Zur
Benutzung des Treppenliftes gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus 1 bewegt sich beispielsweise eine Person, die
auf einen Rollstuhl angewiesen ist, auf die Liftplattform 3,
die sich in einer unteren Endposition des Treppenliftes befindet.
Die Liftplattform 3 wird dann beispielsweise durch die
Antriebseinrichtung über die Bewegung des Rollwagens 4 in
eine obere Endposition bewegt. Die Bewegung der Liftplattform 3 zusammen
mit dem Rollwagen 4 wird in der oberen Endposition beendet,
die Endpositionen der Liftplattform 3' und des Rollwagens 4' sind in 1 gestrichelt
dargestellt. Die Person bewegt sich in der oberen Endposition der
Liftplattform 3' von der Liftplattform.
-
Vorzugsweise
befindet sich die Liftplattform 3 bei Nichtbenutzung in
der unteren Endposition, und wird bei entsprechender Anforderung
durch eine zu bewegende Person in die obere Endposition bewegt.
-
In 2 ist
ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt,
in welchem die Führungsschienen und der Rollwagen (beide
in 2 nicht gezeigt) so unterhalb der Treppe angebracht sind,
dass für die Verbindung mit der Liftplattform 3 geeignete
Schlitze 5 in der Treppe vorgesehen sind, durch welche
die Verbindung 9 der Liftplattform 3 mit dem Rollwagen
geführt wird. Des Weiteren sind die Schlitze 5 vorzugsweise
mit einer Einrichtung zum Schutz vor Wettereinflüssen ausgestattet.
-
In
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen der vorliegenden
Erfindung, ist, wie in den 3 bis 5 sowie 9 gezeigt,
ein Geländer 6, 7 und 8 an der
Liftplattform 3 angebracht. Das Geländer 6, 7 und 8 ist
dabei so angeordnet, dass die Person mit dem Rollstuhl vor dem Herunterfallen
von der Liftplattform 3 geschützt wird. Um einen
Ein- und/oder Ausstieg der Person mit dem Rollstuhl zu ermöglichen,
ist das Geländer 6, 7 und 8 vorzugsweise
mit zwei Geländeröffnungen 7 versehen,
welche an den Seiten des Geländers 6, 7 und 8 angeordnet sind,
die parallel zu den Stufen sind. Die Geländeröffnungen 7 werden
zum Ein- und Ausstieg geöffnet und sind bei Bewegung der
Liftplattform 3 geschlossen. Dazu lassen sich die Geländeröffnungen 7,
wie in 3 gezeigt, ganz oder teilweise zur Seite klappen
oder, wie in 4 gezeigt, nach unten klappen. Die
Geländeröffnung 7 kann des Weiteren wie
in 5 gezeigt so gestaltet sein, dass sie in einer
Bodentasche versenkt wird, die in der unteren/oberen Endposition
der Liftplattform 3 bereitgestellt ist.
-
9 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
bei der die Geländeröffnung 7 des Geländers 6, 7 und 8 so
geteilt ist, dass jedes der beiden Teile der Geländeröffnung 7,
wie in 9 durch zwei Pfeile gezeigt, jeweils zu einer
Seite geöffnet wird.
-
6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
bei der die Liftplattform 3 durch eine Hubeinrichtung 12 vertikal
verfahrbar ist. Die Liftplattform 3 bildet beispielsweise
in der unteren Endposition mit einer Bodenfläche 10 unterhalb
der Treppenstufen und in der oberen Endposition mit einer Bodenfläche 11 oberhalb
der Treppenstufen eine ebene Oberfläche.
-
Wie
in 6 gezeigt ist die Liftplattform 3 mit dem
Rollwagen 4 über seitliche Wandelemente 9 verbunden,
welche an den Seiten der Liftplattform 3 angeordnet sind,
die sich parallel zur Bewegungsrichtung des Treppenliftes erstrecken.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel, wie in 7 und 8 gezeigt,
ist die Verbindung 9 der Liftplattform 3 mit dem
Rollwagen in der unteren Endposition lösbar, wobei die
Liftplattform 3 von den Führungsschienen 1 getrennt
wird und mit mindestens einer bereitgestellten Abstellschiene 14 verbunden wird.
Vorzugsweise sind zwei parallel angeordnete Abstellschienen 14 vorgesehen,
die zwischen den Führungsschienen 1 in einem vorbestimmten
Abstand zu den Führungsschienen 1 angeordnet sind. Die
Abstellschienen 14 sind dabei im Wesentlichen horizontal
so angeordnet, dass die Liftplattform 3'' in eine Abstellposition 13 unterhalb
der Treppe verfahrbar ist. Vorzugsweise befindet sich die Liftplattform 3'' bei
Nichtbenutzung in der Abstellposition und wird bei Anforderung einer
Benutzung in Richtung der unteren Endposition verfahren, wobei die
Liftplattform 3 nach Erreichen der unteren Endposition
von den Abstellschienen 14 getrennt und mit den Führungsschienen 1 verbunden
wird. Weiterhin ist ein Schlitz 15 so in der Treppe angebracht,
dass der Schlitz 15 in einer Ebene mit der unteren Endposition
ist und die Liftplattform 3 durch den Schlitz 15 in
die Abstellposition 13 verfahrbar ist. Dazu ist es vorteilhaft,
wenn die Geländer (nicht in 7 und 8 gezeigt)
so geöffnet oder aufgeklappt werden können, dass
die Liftplattform 3 ein im Wesentlichen U förmiges
Aussehen hat, wobei der Schlitz 15 dazu ausgelegt ist,
den Boden der Liftplattform 3 hindurchzuführen,
und die Schlitze 5 dazu ausgelegt sind, die entsprechenden Seiten
des Geländers hindurchzuführen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3843179
A1 [0003]
- - DE 9316771 U1 [0004]