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Die
Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für einen Rollstuhl
in einem Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug, mit einem Trägerelement,
das mit dem Wagenkastenaufbau des Fahrzeugs verbunden ist und mit
einem Sicherungselement, das über mindestens einen Anlenkpunkt
an dem Trägerelement gelenkig befestigt und zwischen einer
aktiven Position und einer inaktiven Position schwenkbar ist, wobei in
der aktiven Position eine in Fahrtrichtung des Fahrzeugs auf das
Sicherungselement wirkende Kraft auf den Wagenkastenaufbau übertragbar
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug,
mit einem Wagenkasten, mit mindestens einem Rollstuhlstellplatz
und mit mindestens einer solchen Fangvorrichtung.
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Für
die Beförderung von Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen
sind, in einem Schienenfahrzeug sind besondere Anforderungen hinsichtlich der
Barrierefreiheit und Sicherheit zu erfüllen. Einige dieser
Anforderungen sind beispielsweise zusammengefasst in den Technischen
Spezifikationen für Interoperabilität (TSI), Teilbereich ”Zugänglichkeit
für eingeschränkt mobile Personen”. Die
TSI zielt auf die Verbesserung der Zugänglichkeit und die
Erhöhung der Sicherheit für eingeschränkt
mobile Personen in Schienenfahrzeugen ab. So muss ein Rollstuhlstellplatz
nach TSI unter anderem folgende Anforderungen erfüllen:
an einem Ende des Rollstuhlplatzes muss eine Einrichtung mit einer Breite
von mindestens 700 mm vorhanden sein, deren Höhe so gewählt werden
muss, dass ein Rollstuhl, der mit der Rückseite zu ihr
steht, nicht nach hinten umkippen kann (TSI, Seite 57).
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Weitere
zu erfüllende Anforderungen finden sich im UIC-Kodex 565-3
VE (Hinweise für die Ausstattung von Reisezugwagen, in
denen auch Behinderte mit ihren Rollstühlen befördert
werden können) und im UIC-Kodex 566 VE (Beanspruchungen
von Reisezugwagenkästen und deren Anbauteilen) des Internationalen
Eisenbahnverbandes UIC.
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Zur
Fixierung eines Rollstuhles in Schienenfahrzeugen sind verschiedene
Lösungen aus dem Stand der Technik bekannt. Die
DE 10 2005 009 119 A1 beschreibt
eine seitliche Absperrung für einen Rollstuhlstellplatz
mit einem von einer inaktiven vertikalen Position in eine aktive
horizontale Position schwenkbaren Sicherungsbügel. Der
Sicherungsbügel dient zur Innenraumaufteilung im Wagenkastenaufbau
des Schienenfahrzeugs und/oder zur seitlichen Begrenzung des Rollstuhlstellplatzes.
Ist der Rollstuhlstellplatz besetzt, so wird der Sicherungsbügel
in die horizontale Position geschwenkt. Der Rollstuhl ist in diesem
Fall mit seiner Rückseite in Fahrtrichtung positioniert.
Um ein Wegrollen des Rollstuhls bei starken Bremsungen oder Kollisionen
des Fahrzeugs in Fahrtrichtung zu verhindern, ist eine feste Anlagefläche
vorgesehen, die von der Seitenwand des Wagenkastenaufbaus winklig,
insbesondere quer, zur Fahrtrichtung in den Gang ragt. Am gangseitigen
Ende der Anlagefläche ist besagter Sicherungsbügel
montiert.
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Aus
dem Stand der Technik ist ferner die direkte Befestigung von Rollstühlen über
Rollgurte bekannt. Eine solche Lösung ist beispielsweise
beschrieben in der
JP
08089532 A sowie der
US 2005/0214088 A1 . Auch bei diesen Lösungen
wird der Rollstuhl mit seiner Rückseite in Fahrtrichtung
an eine feste Anlagefläche gestellt, die im Notfall das Wegrollen
des Rollstuhls in Fahrtrichtung verhindert. Die Gurte sind jeweils
an der Anlagefläche befestigt.
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Die
Befestigung kann aber auch, wie in der
US 2006/01014740 A1 beschrieben,
mittels auf dem Boden des Wagenkastenaufbaus vorgesehener verstellbarer
Befestigungsschienen erfolgen. Die hohe Typenvielfalt und die variierenden
Abmessungen der Rollstühle machen aber eine Anpassung der
Führungsschienen über Rastabstände notwendig,
die ohne Hilfe von Begleitpersonal nicht möglich ist. Außerdem
sind hochstehende Bauteile in öffentlichen Fahrzeugen aufgrund
Stolpergefahr ungünstig.
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Aus
der
IT 1 289 496 B1 ist
es ferner bekannt, einen mit seiner Rückseite in Fahrtrichtung
positionierten Rollstuhl durch im Boden des Wagenkastenaufbaus befindliche
Platten gegen Wegrollen zu sichern. Die Platten werden aus einer
horizontalen inaktiven Position in eine diagonale aktive Position
aus dem Boden nach oben geschwenkt und blockieren dann die Räder
des Rollstuhls entgegen der Fahrtrichtung. Auch hier kann eine feststehende
Anlagefläche, an der die Rückseite des Rollstuhls
anliegt, das Wegrollen bei starken Bremsungen und Kollisionen in
Fahrtrichtung verhindern. Problematisch sind auch in diesem Fall
die in der aktiven Position aus dem Boden nach oben hervorstehenden
Bauteile, die eine Stolpergefahr für die Fahrgäste
darstellen.
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Schließlich
ist aus der
JP 2000-344089
A ein Aufbewahrungsraum für zusammengeklappte
Rollstühle bekannt, der in einer quer zur Fahrtrichtung angeordneten
Trennwand vorgesehen ist. Der zusammengeklappte Rollstuhl wird seitlich
in die Öffnung des Aufbewahrungsraums gegen eine federkraftbeaufschlagte
Platte gedrückt, wobei anschließend die Öffnung
in Fahrtrichtung mit einer Platte verschlossen wird.
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Ausgehend
von dem zuvor beschriebenen Stand der Technik ist es eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Fangvorrichtung für einen
Rollstuhl zu schaffen, die einen maximalen Komfort und eine hohe
Sicherheit für dessen Benutzer gewährleistet.
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Die
zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe wird gemäß einer
ersten Lehre der vorliegenden Erfindung bei einer Fangvorrichtung
für einen Rollstuhl der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass das Sicherungselement zumindest um eine vertikale
Achse schwenkbar ist und sich in der aktiven Position zumindest
abschnittsweise von dem mindestens einen Anlenkpunkt winklig, insbesondere quer,
zur Fahrtrichtung erstreckt.
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Indem
das Sicherungselement um eine vertikale Achse, also eine senkrecht
zum Wagenkastenboden verlaufende Achse, schwenkbar ist und in der aktiven
Position winklig, insbesondere quer, zur Fahrtrichtung, das heißt
senkrecht zur Seitenwand, verläuft, wird mit einfachen
Mitteln eine Möglichkeit geschaffen, das Wegrollen des
Rollstuhls bei starken Bremsungen oder Kollisionen des Fahrzeugs
in Fahrtrichtung zu verhindern. Dabei stehen keine Bauteile nach
oben aus dem Boden heraus, da das Sicherungselement weder im Bodenbereich
befestigt noch dort gelagert werden muss. Im aktiven Zustand übernimmt
das Sicherungselement auf ähnliche Weise wie eine feststehende
Anlagefläche die Kräfteeinleitung und grenzt den
Rollstuhlstellplatz vom übrigen Gangbereich ab. Da keine
feststehende Wand bzw. Anlagefläche mehr vorhanden ist
und das Sicherungselement um eine vertikale Achse in eine inaktive
Position bewegt werden kann, wird auch der Platzbedarf im Wagenkastenaufbau
des Schienenfahrzeugs deutlich verringert. Ein weiterer Vorteil
ist, dass auf diese Weise Rollstuhlstellplätze ohne weiteres
zu Mehrzweckflächen umgewandelt werden können,
indem das Sicherungselement zur Seite weggeschwenkt wird. Mittels
des drehbaren Sicherungselements werden Flächen zur Mehrzwecknutzung,
beispielsweise zur Verwendung als Fahrradstellplatz, gewonnen. Es
wird also auch eine variable Nutzbarkeit der Rollstuhlstellfläche
ermöglicht. Schließlich ist vorteilhaft, dass
durch die erfindungsgemäße Lösung das
Sicherungselement in Längsrichtung des Schienenfahrzeugs
relativ frei positionierbar ist, beispielsweise auch im Fensterbereich,
da durch die zumindest horizontale Verschwenkbarkeit das Sicherungselement
nicht in die Sichtfläche eines Fensters hineinragt, wenn
es sich in der inaktiven Position befindet.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung
erstreckt sich in der inaktiven Position das Sicherungselement in
Fahrtrichtung, also in Wagenkastenlängsrichtung, insbesondere
entlang einer Seitenwand des Wagenkastenaufbaus. Auf diese Weise
kann das Sicherungselement, wenn die Fangvorrichtung nicht benötigt wird,
so weggeklappt werden, dass der Gangbereich frei ist und anderweitig
genutzt werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung
ist ein Halteelement vorgesehen, das mit dem Wagenkastenaufbau des
Schienenfahrzeugs verbunden ist und winklig, insbesondere quer,
zur Fahrtrichtung von dem mindestens einen Anlenkpunkt beabstandet
ist, wobei das Halteelement in der aktiven Position einen horizontalen
Anschlag, beispielsweise in oder entgegen der Fahrtrichtung, für
das Sicherungselement bildet. Das Halteelement hält das
Sicherungselement in der aktiven Position optimal in der gewünschten
Ausrichtung, das heißt quer zur Fahrtrichtung, so dass
bei einer Kraft, die das Sicherungselement in Richtung des Halteelements
drückt, das Sicherungselement seine Position sicher hält
und bei starken Bremsungen oder Kollisionen des Fahrzeugs das Wegrollen
des Rollstuhls in Richtung des Sicherungselements sicher verhindert
wird.
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Das
Trägerelement ist gemäß wiederum einer
weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung
eine zumindest abschnittsweise vertikal verlaufende Stange, die
an der Seitenwand und/oder dem Fußboden und/oder der Decke
des Wagenkastenaufbaus befestigt ist. An dieser Stange kann dann
mindestens ein Gelenk vorgesehen sein, über das das Sicherungselement
mit dem Trägerelement schwenkbar befestigt ist. Auch das
Halteelement kann eine zumindest abschnittsweise vertikal verlaufende
Stange sein, die an der Seitenwand und/oder dem Fußboden
und/oder der Decke des Wagenkastenaufbaus befestigt ist. Ein solches
stangenförmiges Trägerelement oder Halteelement
kann auch als Haltestange für Fahrgäste verwendet
werden. Grundsätzlich ist es auch denkbar, das Sicherungselement über
ein Gelenk oder dergleichen direkt an dem Wagenkastenaufbau, insbesondere
der Seitenwand, anzulenken. Das Trägerelement wäre
in diesem Fall die Seitenwand des Wagenkastenaufbaus. Gleichermaßen
kann auch das Halteelement von der Seitenwand, vorzugsweise der
dem Trägerelement gegenüberliegenden Seitenwand
des Wagenkastenaufbaus, gebildet werden.
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Gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fangvorrichtung ist das Halteelement ein Rastelement oder eine Vertiefung,
die in oder auf dem Boden – gemeint ist der Fußboden des
Wagenkastenaufbaus, auf dem die Fahrgäste stehen – angeordnet
ist und eine Aufnahme bzw. einen Anschlag für das Sicherungselement,
insbesondere einen Fuß des Sicherungselements, bildet.
Es ist also denkbar, das Sicherungselement mit einem Fuß auszubilden,
der in Bodennähe oder im Boden in der aktiven Position
des Sicherungselements fixiert werden kann.
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Das
Halteelement und/oder das Sicherungselement weist gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fangvorrichtung mindestens ein Arretierungsmittel, insbesondere
ein Rastmittel, auf, das das Sicherungselement in der aktiven Position
am Halteelement in horizontaler und/oder vertikaler Richtung fixiert.
Ein solches Arretierungsmittel oder Rastmittel kann die Form einer Klammer
haben und insbesondere aus Kunststoff bestehen. In dem Fall, dass
das Arretierungsmittel am Halteelement montiert ist, kann auf diese
Weise ein beispielsweise rohrförmiger Abschnitt des Sicherungselements
in die Klammer hineingedrückt werden, wodurch das Sicherungselement
in der aktiven Position fixiert ist. Entsprechend ist es auch denkbar, dass
das Arretierungsmittel am Sicherungsmittel montiert ist und ein
beispielsweise rohrförmiger Abschnitt des Halteelements,
insbesondere eine Haltestange, in der aktiven Position des Sicherungselements
in die Klammeröffnung gedrückt wird. Dabei kann
die Klammerkraft so gewählt sein, dass eine Fixierung des
Sicherungselements am Halteelement von einem Fahrgast von Hand vorgenommen
und wieder gelöst werden kann.
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Es
ist auch denkbar, dass die Verbindung von Sicherungselement und
Halteelement mittels des Arretierungsmittels auch höheren
Kräften standhalten soll als diese von einem Fahrgast aufgebracht werden
können. Da ein Schienenfahrzeug nicht immer in dieselbe
Richtung fährt, sondern die Fahrtrichtung auch einmal wechseln
kann, ist der Fall denkbar, dass die von einem Rollstuhl bei einer
starken Bremsung oder Kollision des Fahrzeugs auf das Sicherungselement übertragene
Kraft das Sicherungselement nicht gegen das Halteelement drückt,
sondern von dem Halteelement wegdrückt. Um in diesem Fall zu
verhindern, dass das Sicherungselement aus dem Arretierungsmittel
ungewollt herausgedrückt wird, kann das Arretierungsmittel
einen Verriegelungsmechanismus aufweisen. Dieser verhindert, dass
das Sicherungselement unter Krafteinwirkung vom Arretierungsmittel
wegbewegt werden kann, und zwar unabhängig von der Rastfunktion,
die das Arretierungsmittel haben kann. Ein solcher Verriegelungsmechanismus
kann einen Sicherungsstift aufweisen. Denkbar wäre auch
ein Riegel oder Vorhängeschloss. Ein solcher Verriegelungsmechanismus
kann dann aktiviert werden, wenn das Sicherungselement und das Halteelement
mittels des Arretierungsmittels verbunden worden sind. Auf diese
Weise kann ein Rollstuhl abhängig von der Fahrtrichtung
auf der einen oder der anderen Seite der Fangvorrichtung angeordnet werden,
ohne dass dazu zwei Fangvorrichtungen nötig wären.
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Ein
Arretierungsmittel, wie es zuvor beschrieben wurde, das insbesondere
auch einen Verriegelungsmechanismus aufweist, kann auch am Wagenkastenaufbau,
insbesondere der Seitenwand des Wagenkastenaufbaus, vorgesehen sein.
Ein solches Arretierungsmittel kann das Sicherungselement in der
inaktiven Position am Wagenkastenaufbau, insbesondere an der Seitenwand,
in horizontaler und/oder vertikaler Richtung fixieren.
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Gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fangvorrichtung ist das Sicherungselement auch um eine horizontale
Achse schwenkbar. Dies wird beispielsweise durch ein zusätzliches
Gelenk oder ein Gelenk, das eine Schwenkbewegung sowohl um die vertikale
als auch die horizontale Achse zulässt, ermöglicht.
Ist das Sicherungselement nicht nur um die vertikale Achse, sondern
auch um die horizontale Achse schwenkbar, kann dieses auch in der
inaktiven Position vertikal nach oben an die Seitenwand geklappt
werden, wodurch der Raum unmittelbar neben der Fangvorrichtung auch
für zusätzliche Klappsitze genutzt werden kann.
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Um
eine besonders stabile Aufhängung des Sicherungselements
am Trägerelement zu erreichen, kann gemäß noch
einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fangvorrichtung das Sicherungselement über mehrere Anlenkpunkte,
insbesondere mehrere Gelenke, mit dem Trägerelement um
die vertikale Achse schwenkbar verbunden sein. Auch die Fixierung
des Sicherungselements am Halteelement, beispielsweise mittels Arretierungsmittel, kann
an mehreren Fixierungspunkten vorgenommen werden.
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Bei
dem Sicherungselement handelt es sich gemäß wiederum
einer weiteren Ausgestaltung um einen Bügel, der insbesondere
einen rohrförmigen Abschnitt, vorzugsweise einen umlaufenden
rohrförmigen Rahmen, aufweist. Auch kann das Sicherungselement
von einer Platte gebildet werden.
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Die
Aufgabe wird ferner gemäß einer zweiten Lehre
der vorliegenden Erfindung gelöst durch ein Fahrzeug, insbesondere
Schienenfahrzeug, mit einem Wagenkastenaufbau, mit mindestens einem Rollstuhlstellplatz
und mit mindestens einer Fangvorrichtung, wie sie zuvor beschrieben
wurde.
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Dabei
ist gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Fahrzeugs, bezogen auf die Fahrtrichtung, zu beiden Seiten des Rollstuhlstellplatzes
jeweils eine wie zuvor beschriebene Fangvorrichtung angeordnet.
Vorzugsweise sind die beiden Fangvorrichtungen so angeordnet, dass
sie vom Rollstuhlstellplatz aus gesehen vor einem entsprechenden
Halteelement angeordnet sind, so dass unabhängig von der
Fahrtrichtung bei einer starken Bremsung oder Kollision des Fahrzeugs
der Rollstuhl das Sicherungselement immer gegen das jeweilige Halteelement
drückt.
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Es
ist auch denkbar, dass, bezogen auf die Fahrtrichtung, zu beiden
Seiten der Fangvorrichtung jeweils ein Rollstuhlstellplatz angeordnet
ist. Für diesen Fall kann, damit die Fangvorrichtung auch
in beiden denkbaren Fahrtrichtungen einwandfrei funktioniert, ein Verriegelungsmechanismus
vorgesehen sein, der das Sicherungselement mit dem Halteelement
auch dann verbindet, wenn eine durch eine starke Bremsung oder Kollision
hervorgerufene Kraft das Sicherungselement vom Halteelement wegdrückt.
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Es
gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße
Fangvorrichtung und das erfindungsgemäße Fahrzeug
auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu sei einerseits verwiesen
auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche,
andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
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1a) bis e) verschiedene Ansichten eines ersten
Ausführungsbeispiels einer Fangvorrichtung,
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2a) bis d) verschiedene Ansichten eines zweiten
Ausführungsbeispiels einer Fangvorrichtung,
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3a) bis c) verschiedene Ansichten eines dritten
Ausführungsbeispiels einer Fangvorrichtung, und
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4 eine
Detailansicht eines Abschnitts eines Halteelements für
eine Fangvorrichtung.
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In
den 1a) bis e) ist eine Fangvorrichtung 1 für
einen Rollstuhl in einem Schienenfahrzeug dargestellt, die im Falle
von starken Bremsungen oder Kollisionen des Fahrzeugs ein Wegrollen
des Rollstuhls in Fahrtrichtung verhindert.
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Dazu
weist die Fangvorrichtung 1 ein Trägerelement 2 in
Form einer abschnittsweise vertikal verlaufenden Stange auf, das
mit dem Wagenkastenaufbau 3, hier der Seitenwand 6,
des Fahrzeugs verbunden ist. Ein Sicherungselement 4 aus
einem U-förmig umlaufenden rohrförmigen Rahmen
ist über zwei Anlenkpunkte 5a und 5b an
dem Trägerelement 2 gelenkig befestigt und zwischen
einer aktiven Position (1a) bis c))
und einer inaktiven Position (1d) und
e)) schwenkbar.
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Wie
die 1a) bis e) zeigen, ist in der
aktiven Position eine in Fahrtrichtung L, das heißt in Fahrzeug-
bzw. Wagenkastenlängsrichtung, auf das Sicherungselement 4 wirkende
Kraft, die beispielsweise bedingt ist durch eine starke Bremsung
oder Kollision, auf den Wagenkastenaufbau 3 über
ein stangenförmiges Halteelement 7 übertragbar.
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Das
Sicherungselement 4 ist um eine vertikale Achse v schwenkbar
und erstreckt sich in der aktiven Position von den Anlenkpunkten 5a und 5b quer zur
Fahrtrichtung L, das heißt senkrecht zur Seitenwand 6.
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Wie
die 1d) und e) zeigen, erstreckt
sich in der inaktiven Position das Sicherungselement 4 in Fahrtrichtung
L entlang der Seitenwand 6 des Wagenkastenaufbaus 3.
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Der
Rollstuhlstellplatz 13 ist so angeordnet, dass der Rollstuhl
mit seiner Rückseite in Fahrtrichtung an dem sich in der
aktiven Position befindlichen Sicherungselement 4 positioniert
werden kann. Wird von dem Rollstuhl eine Kraft in Fahrtrichtung
auf das Sicherungselement 4 übertragen, wird die
Kraft von dem stangenförmigen Halteelement 7 aufgenommen,
welches quer zur Fahrtrichtung L von dem Trägerelement 2 beabstandet
ist.
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Das
Halteelement 7 weist ein Arretierungsmittel 10 in
Form eines klammerförmigen Rastmittels auf, welches in 4 nochmals
detaillierter dargestellt ist. Das Arretierungsmittel 10 weist
zwei eine Klammer bildende Kunststoffstege 10a und 10b auf, die
bis zu einem gewissen Grad elastisch sind und dadurch auseinander
bewegbar sind, um das Sicherungselement 4 in die Klammer
zu drücken und am Halteelement 7 zu fixieren.
Das Arretierungsmittel 10 weist ferner einen Verriegelungsmechanismus 12 mit einem
Sicherungsstift oder -bolzen 12a auf, der mit einer Mutter 12b versehen
ist und dadurch verhindert, dass das Sicherungselement 4 unter
Krafteinwirkung vom Arretierungsmittel 10 wegbewegt werden
kann. Anstelle des Sicherungsstiftes 12a kann auch ein
Vorhängeschloss vorgesehen werden.
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Ein
weiteres Arretierungsmittel 11, welches auf die selbe Weise
funktioniert, ist an der Seitenwand 6 des Wagenkastenaufbaus 3 so
angeordnet, dass das Sicherungselement in der inaktiven Position
ebenfalls fixiert ist.
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Ein
alternatives Ausführungsbeispiel einer Fangvorrichtung 1 ist
in den 2a) bis d) dargestellt. Das
grundsätzliche Funktionsprinzip ist dasselbe wie in den 1a) bis e), wobei jedoch das Halteelement 7 nicht
stangenförmig ausgebildet ist, sondern von einer Vertiefung
im Bodenbereich gebildet wird. Die Vertiefung befindet sich inmitten
eines vom Boden 8 leicht hervorstehenden kragenförmigen Bauteils 14 und
weist einen solchen Querschnitt auf, dass ein rohrförmiger
Fuß 16 des Sicherungselements 4 darin
eine Aufnahme findet. Das Bauteil 14 ist fest mit dem Boden 8 verbunden
und überträgt dadurch eine auf das Sicherungselement 4 im
Falle einer Bremsung oder Kollision ausgeübte Kraft auf
den Wagenkastenaufbau 3. Die Vertiefung kann anstatt in einem
kragenförmigen Bauteil 14 auch bodeneben ausgebildet
sein, was bei inaktivem Sicherungselement die Stolpergefahr deutlich
vermindert. Vorstellbar ist, dass eine feste, beispielsweise metallische, Lochscheibe
oder ein Ring in die Fußbodenplatte, die aus Schichtenholz
oder einem Sandwichmaterial bestehen kann, eingelassen ist, insbesondere
eingeklebt oder anderweitig daran verankert ist.
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Auch
in den 2c) und e) ist das Sicherungselement 4 in
der inaktiven Position wie zuvor anhand der 1d) und
e) beschrieben arretiert.
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Die 3a) bis c) zeigen schließlich ein Ausführungsbeispiel,
welches grundsätzlich mit dem in den 1a) bis
e) vergleichbar ist, wobei jedoch das Sicherungselement 4 in
der inaktiven Position (3c))
nicht horizontal verlaufend, sondern vertikal verlaufend an der
Seitenwand gelagert ist. Die Fixierung erfolgt auch hier über
ein Arretierungsmittel 11.
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Um
das Sicherungselement 4 in die vertikale inaktive Position
zu bewegen, ist der obere Anlenkpunkt 5a so ausgebildet,
dass das Sicherungselement 4 nicht nur um eine vertikale
Achse v, sondern auch um eine horizontale Achse h schwenkbar ist.
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Das
Sicherungselement 4 weist an dem Ende, welches in der aktiven
Position (3a) und b)) mit dem Trägerelement 2 verbunden
ist, ein Arretierungsmittel 15 auf, mit dem das Sicherungselement 4 im
Bereich des unteren Anlenkpunkts 5b am Trägerelement 2 festlegbar
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005009119
A1 [0004]
- - JP 08089532 A [0005]
- - US 2005/0214088 A1 [0005]
- - US 2006/01014740 A1 [0006]
- - IT 1289496 B1 [0007]
- - JP 2000-344089 A [0008]