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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lager eines Zylinders und/oder
einer Walze einer Druckeinheit und eine Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und 8.
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In
Druckmaschinen, insbesondere in Rotationsdruckmaschinen, werden
Farbwerke und/oder Feuchtwerke eingesetzt, um die notwendige Druckfarbe
bzw. das Feuchtmittel aus Versorgungseinrichtungen in die Druckzone
zu fördern.
Die Farb- bzw. Feuchtwerke umfassen Walzen, welche an Walzenstreifen
aneinander liegen, so dass ein Farb- bzw. Feuchtmittelfilm von einer
Walze auf eine andere Walze übertragen
werden kann. Hierbei wird das Farb- bzw. Feuchtmittel auch auf das
Druckwerk mit einem Zylinder, insbesondere Formzylinder mit Druckplatten,
abschließend
aufgebracht. Die Walzen des Farb- bzw. Fechtwerkes sind an einem
Maschinengestell oder -rahmen mittels wenigstens eines Walzenschlosses
befestigt. Das Walzenschloss bzw. eine Vorrichtung zur Lagerung
eines Zylinders und/oder der Walze ermöglicht eine Bewegung der Walze
und/oder des Zylinders senkrecht zu einer Längsachse, d. h. in radialer
Richtung, so dass der Anpressdruck der Walzenstreifen verändert werden kann.
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Aus
der
WO 2005/097504
A2 ist ein Vorrichtung zur Lagerung eines Zylinders einer
Druckeinheit bekannt. Die Zylinder sind an beiden Enden mit in axialer
Richtung ausgebildeten Zapfen versehen. Ein Lagerblock verfügt über eine
Bohrung, in der mittels Wälzelementen
die Zapfen gelagert sind. Der Lagerblock ist in einem Gehäuse der
Vorrichtung angeordnet. In einer zur Längsachse des Zylinders senkrechten
Richtung ist der Lagerblock mittels Aktoren bewegbar in einem Linearlager
geführt.
Zur Wegbegrenzung des Lagerblocks dient ein keilförmiger Anschlag.
Das Stellen des keilförmigen
Anschlages wird von einem in einem Arbeitszylinder angeordneten
doppelwirkenden Kolben als Stellmittel ausgeführt, der von Druckmittel, insbesondere
Druckluft beaufschlagt wird. Das Stellmittel ist außerhalb
des Gehäuses
angeordnet, so dass nachteiligerweise die Vorrichtung einen großen Raumbedarf
hat.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Lagern
eines Zylinders und/oder einer Walze und eine Rotationsdruckmaschine
zu schaffen, das eine Radiallagerung mit einer radialen Beweglichkeit
des Zylinders und/oder der Walze bei einem geringen Raumbedarf ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Ansprüche
1 und 8 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass das Stellmittel außerhalb
des Gehäuses
keinen Platz einnimmt, so dass die Abmessungen der Vorrichtung wesentlich kleiner
ist. Dadurch kann die Vorrichtung besser in Druckmaschinen eingebaut
und verschiedene oder neue konstruktive Lösungen besser realisiert werden.
Außerdem
werden Montage und Wartungsarbeiten vereinfacht.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematisierter Querschnitt eines mit einem Walzenschloss gelagerten
Zylinders;
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2 einen
schematisierten Längsschnitt des
Walzenschlosses gemäß 1 mit
dem Zylinder.
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Eine
in den 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 01 zum
Lagern eines Zylinders 02 und/oder einer Walze, insbesondere
ein Walzenschloss 01, umfasst ein Gehäuse 03, einen in Stellrichtung
S in Linearlagern 04 bewegbaren, ein Lager 06,
z. B. ein Radiallager 06 aufweisenden Lagerblock 07,
wobei der Zylinder 02 und/oder die Walze in dem Radiallager 06 gelagert
ist und einen Anschlag 08 zur wenigstens vorübergehenden
Wegbegrenzung des Stellweges des Lagerblocks 07 in Stellrichtung
S zu einer Druckstelle hin, wobei mittels eines Stellmittels 09 die
von dem Anschlag 08 auf den Lagerblock 07 aufgebrachte
Kraft und/oder die Wegbegrenzung des Lagerblocks 07 steuerbar
ist, wobei das Stellmittel 09 innerhalb des Gehäuses 03 angeordnet
ist. Der Zylinder 02 und/oder die Walze steht an einer
Druckstelle in Kontakt mit einem weiteren, nicht dargestellten Zylinder 02 und/oder
Walze.
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Der
Zylinder 02 weist an den beiden Enden in axialer Verlängerung
Zapfen 19 auf (2), welche in eine kreisförmige Ausnehmung
des Lagerblocks 07 ragen (1). Der
Zylinder 02 und die beiden Zapfen 19 bilden eine
Zylindereinheit 33. Eine Lagereinheit 21 umfasst
das Linearlager 04, das Radiallager 06 und den
Lagerblock 07. Die Lagereinheit 21 ist in dem
Gehäuse 03 angeordnet.
Der Zapfen 19 und damit auch der Zylinder 02 ist
von dem Radiallager 06 mit Wälzelementen 22 gelagert.
Das Radiallager 06 ist an dem bewegbaren Lagerblock 07 angeordnet.
Das Linearlager 04 stützt
sich an zwei gestellfesten Lagerelementen 26 ab, die im
Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und eine Stellrichtung
S definieren. Eine Antriebswelle 24 mit einer Kupplung 14 überträgt die für die Rotationsbewegung
des Zylinders 02 notwendige mechanische Energie auf den
Zylinder 02 (2).
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Der
Lagerblock 07 kann mit dem Linearlager 04 senkrecht
zu einer Längsachse 23 des
Zylinders 02, d. h. in der Zeichenebene in 1,
in Stellrichtung S bewegt werden. Der Zylinder 02 ist an
einer Druckstelle in Kontakt mit einem weiteren nicht dargestellten
Zylinder 02. Die Druckstelle befindet sich in dem in 1 dargestellten
Querschnitt links von dem Zylinder 02. Wenigsten ein Aktor 11,
insbesondere zwei Aktoren 11, bewegt bzw. bewegen den Lagerblock 07 mittels
einer auf den Lagerblock 07 aufgebrachten Kraft F zur Druck-An-Stellung
des Lagerblocks 07 in Stellrichtung S zu der Druckstelle
des Zylinders 02 und/oder der Walze. Die zwei Aktoren 11 sind
mit einem Aktorkolben 27 ausgestattet, der von einem Fluid,
insbesondere einem Hydrauliköl,
beaufschlagt wird. Ein nicht dargestelltes Ventil steuert die Zufuhr
des Fluids mit einem Druck P. An der von der Druckstelle abgewandten
Seite des Lagerblocks 07, d. h. zwischen den beiden Aktoren 11,
befindet sich eine Überlastsicherung 28 mit
einem Federelement 29, um als Wegbegrenzung des Lagerblocks 07 in
einer von der Druckstelle abgewandten Stellrichtung S zu dienen.
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In
dem Anschlag 08 zur Wegbegrenzung des Lagerblocks 07 in
einer Stellrichtung S in Richtung zu der Druckstelle ist das einen
Doppelkolben 12 umfassende Stellmittel 09 integriert,
indem der Doppelkolben 12 unmittelbar mittels eines Verbindungsteiles mit
dem Anschlag 08 verbunden ist (nicht dargestellt). Ferner
kann das Stellmittel 09 auch einen nicht dargestellten
Spindelantrieb umfassen. Der Anschlag 08 ist von dem Doppelkolben 12 bewegbar. Darüber hinaus
ist es möglich,
das Stellmittel 09 auch an dem Anschlag 08 anzuordnen
(nicht dargestellt). Aufgrund einer Bewegbarkeit, insbesondere senkrecht
zu einer Längsachse 23 des
Zylinders 02 und/oder der Walze, des Anschlages 08 können unterschiedliche
Wegbegrenzungen des Lagerblocks 07 erzielt werden. In der
Darstellung in 1 kann der Anschlag 08 nach
oben und unten bewegt werden. Der Anschlag 08 ist als ein
Keil 08 ausgebildet und weist eine erste Fläche 16 auf.
Der Lagerblock 07 weist eine zweite Fläche 17 auf. Zur Wegbegrenzung
des Lagerblocks 07 liegt die zweite Fläche 17 des Lagerblocks 07 an
der ersten Fläche 16 des
Keils 08 an (nicht dargestellt). Die erste und zweite Fläche 16; 17 sind
eben und beispielsweise in einem Winkel zwischen 1° und 15° zu einer
vertikalen Ebene geneigt, so dass eine vertikale Bewegung des Keils 08 eine
Veränderung
und Steuerung der Wegbegrenzung des Stellweges des Lagerblocks 07 in
Richtung zu der Druckstelle ermöglicht.
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Der
Doppelkolben 12 ist in einem Zylinder 13 vertikal
beweglich gelagert und kann sowohl von der oberen als auch von der
unteren Seite mit einem Druckmittel, insbesondere Druckluft, mit
einem bestimmten Druck P beaufschlagt werden. Hierzu führt ein
oberer Fluidkanal 31 in das obere Ende des Zylinders 13 und
ein unterer Fluidkanal 32 in das untere Ende des Zylinders 13.
Das als Doppelkolben 12 ausgebildete Stellmittel 09 ist
mittels des nicht dargestellten Verbindungsteiles mit dem Anschlag 08,
d. h. dem Keil 08, mechanisch gekoppelt bzw. verbunden, so
dass der Doppelkolben 12 und der Keil 08 Bewegungen
simultan ausführen.
Bei einer Beaufschlagung des oberen Fluidkanals 31 mittels
eines Ventils 34 mit Druckmittel bewirkt der Druck P in
dem oberen Fluidkanal 31 und dem oberen Teil des Zylinders 13 eine
nach unten gerichtete resultieren Kraft in dem Doppelkolben 12,
so dass sich der Doppelkolben 12 und damit auch der Keil 08 nach
unten bewegt. Die Wegbegrenzung des Stellweges des Lagerblocks 07 in
Stellrichtung S zu der Druckstelle wird damit verkleinert bzw. in
der Ansicht in 1 nach rechts verschoben. Eine
Beaufschlagung des unteren Fluidkanals 32 mittels dem Ventil 34 führt in analoger
Weise zu einer Bewegung des Doppelkolbens 12 und des Keils 08 nach
oben, so dass die Wegbegrenzung des Lagerblocks 07 vergrößert wird.
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Zwei
Anschlagfederelemente 18 bringen eine Rückstellkraft R in Richtung
von dem Anschlag 08 weg auf den Lagerblock 07 auf.
Das Anschlagfederelement 18 bewirkt ein Druck-Ab-Stellen
für den Fall,
dass der Lagerblock 07 nicht in anderer Weise an der Bewegung
gehindert wird. Mittels einer nicht dargestellten Bremseinheit ist
auf den Anschlag 08 eine Kraft aufbringbar, so dass sich
die Reibungskräfte
an der Lagerung des Anschlages 08 erhöhen. Die zur Bewegung des Anschlages 08 notwendige
Kraft F wird somit erhöht,
so dass ein unbeabsichtigtes Verrutschen des Anschlages 08 im
Allgemeinen vermieden werden kann. Die Bremseinheit kann eine Feder,
insbesondere Blattfeder, ein Magnet, eine Klemmpatrone oder ein
Membranzylinder sein, welche auf den Anschlag 08 eine entsprechende
Kraft aufbringt.
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Die
mit einer Bremseinheit auf den Anschlag 08 aufgebrachte
Kraft ist abstellbar.
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Die
Lagerung ist als Lagereinheit 21 in der Art einer als ganzes
montierbaren Baueinheit ausgeführt
ist, welche neben dem Radiallager 06 beide die Relativbewegung
des Lagerblockes 07 ermöglichenden
zusammen wirkenden Lagerelemente 26 umfasst. Die Länge des
Linearlagers 04 in Stellrichtung S betrachtet ist kleiner
ist als ein Durchmesser des zugeordneten Zylinders 02 und/oder
der Walze. Die Länge
des Linearlagers 04 ist insbesondere eine Länge eines
im montierten Zustand gestellfesten Lagerelements 26 des
Linearlagers 04.
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In
einer nicht dargestellten Rotationsdruckmaschine mit wenigstens
einem Zylinder 02, einem mit dem wenigstens einen Zylinder 02 zusammenwirkenden,
wenigstens eine Walze aufweisenden Farbwerk und/oder einem mit dem
wenigstens einen Zylinder 02 zusammenwirkenden, wenigstens
eine Walze aufweisenden Feuchtwerk und/oder wenigstens einer mit
den Walzen des Farb- und/oder Feuchtwerkes zusammenwirkenden Wascheinrichtung
zum Waschen des Farbwerkes und/oder des Fechtwerkes, ist wenigstens
eine Walze des Farb- und/oder Feuchtwerkes und/oder der wenigstens
ein Zylinder 02 mittels wenigstens einer oben beschriebenen
Vorrichtung 01 gelagert.
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- 01
- Vorrichtung,
Walzenschloss
- 02
- Zylinder
- 03
- Gehäuse
- 04
- Linearlager
- 05
-
- 06
- Lager,
Radiallager
- 07
- Lagerblock
- 08
- Anschlag,
Keil
- 09
- Stellmittel
- 10
-
- 11
- Aktor
- 12
- Doppelkolben
- 13
- Zylinder
- 14
- Kupplung
- 15
-
- 16
- Fläche, erste
(08)
- 17
- Fläche, zweite
(07)
- 18
- Anschlagfederelement
- 19
- Zapfen
- 20
-
- 21
- Lagereinheit
- 22
- Wälzelement
- 23
- Längsachse
- 24
- Antriebswelle
- 25
-
- 26
- Lagerelement
- 27
- Aktorkolben
- 28
- Überlastsicherung
- 29
- Federelement
- 30
-
- 31
- Fluidkanal,
oberer
- 32
- Fluidkanal,
unterer
- 33
- Zylindereinheit
- 34
- Ventil
- F
- Kraft
- P
- Druck
- R
- Rückstellkraft
- S
- Stellrichtung