DE102008001372A1 - Materialzuführung für eine Tablettenpressmaschine sowie Tablettenpressmaschine - Google Patents
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Abstract
Description
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Tablettenpressmaschine mit den Merkmalen gemäß des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Tablettenpressmaschine, bei der die Matrizenscheibe des Rotors in einem abgeschlossenen Gehäuse angeordnet ist, in dem darüber hinaus eine Sprüheinrichtung angeordnet ist, mit welcher zu Reinigungszwecken eine Reinigungsflüssigkeit wie z. B. Wasser innerhalb des abgeschlossenen Gehäuses zu Reinigungszwecken versprüht werden kann. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Materialzuführung für eine Tablettenpressmaschine, die dazu vorgesehen ist, in einer Matrizenscheibe einer Tablettenpressmaschine ausgebildeten Matrizen zu tablettierendes Materials zuzuführen. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Reinigung eines abgeschlossenen Gehäuses einer Tablettenpressmaschine, in der die Matrizenscheibe der Tablettenpressmaschine angeordnet ist.
- Tablettenpressmaschinen sind in vielfältiger Zahl aus dem Stand der Technik bekannt. Grundsätzlich weisen gattungsgemäße Tablettenpressmaschinen eine Rotoreinheit auf, die praktisch immer von einer angetriebenen Spindel getragen wird und die sich gemeinsam mit der Spindel um eine vertikal ausgerichtete Drehachse D dreht. Weiterhin umfasst eine solche Rotoreinheit eine Matrizenscheibe, in der eine Mehrzahl von Matrizen oder Matrizenaufnahmen ausgebildet ist. Die Matrizenaufnahmen sind dazu vorgesehen, separat ausgebildete Matrizen in sich aufzunehmen. Oberhalb und unterhalb der Matrizenscheibe sind in der Regel Ober- bzw. Unterstempelaufnahmen angeordnet, in denen eine Vielzahl in Richtung der Drehachse D verschiebbare Ober- bzw. Unterstempel angeordnet sind, die mit ihren Enden in die Matrizen der Matrizenscheibe eingreifen. Die Ober- bzw. Unterstempel werden bei einer Drehung der Rotoreinheit von Nocken betätigt, die beispielsweise mechanisch fest mit einem Gestell der Tablettenpressmaschine verbunden sein können. Die Nocken können aber auch als Scheiben ausgebildet sein, die drehbar auf dem Gestell der Tablettenpressmaschine gelagert sind.
- Zur Herstellung von Tabletten wird über eine Materialzuführung den in der Matrizenscheibe ausgebildeten Matrizen pulverförmiges Material zugeführt, welches dann durch die in die Matrizen eingreifenden Ober und Unterstempel verdichtet wird. Bei ausreichender Verdichtung des pulverförmigen Materials erhält man eine Tablette, welche dann durch eine entsprechende Auswurfbewegung eines Ober- bzw. Unterstempels aus der Matrize ausgeworfen und durch geeignete mechanische Vorrichtungen aus der Tablettenpressmaschine herausgeführt wird.
- Da das zu tablettierende Material nie zu 100% zu Tabletten verarbeitet werden kann, und darüber hinaus teilweise hochwirksame medizinische Bestandteile enthält, die beim Einatmen für einen Bediener der Tablettenpressmaschine problematisch bis gefährlich sein können, muss bei einem Wechsel des zu tablettierenden Materials, d. h. einem Chargenwechsel, eine sorgfältige Reinigung der Tablettenpressmaschine vorgenommen werden. Hierzu ist insbesondere wichtig, in der Luft befindliches pulverförmiges Material sowie auf dem Rotor der Tablettenpressmaschine und dessen Umgebung befindliches Material zu binden, so dass es nicht mehr vom Bedienpersonal eingeatmet werden kann. Hierzu sind aus dem Stand der Technik Tablettenpressmaschinen bekannt, die einen abgeschlossenen Gehäusebereich aufweisen, in welchem zumindest die Matrizenscheibe des Rotors, in der Regel aber darüber hinaus auch die Ober- und Unterstempelaufnahme nebst der zugehörigen Stempel sowie die Betätigungsnocken der Ober- und Unterstempel angeordnet sind. Um das nicht zu Tabletten verarbeitete pulverförmige Material zu binden, ist im abgeschlossenen Gehäuse der Tablettenpressmaschine eine Sprüheinrichtung für eine Reinigungsflüssigkeit wie beispielsweise Wasser angeordnet. Bei einem Chargenwechsel wird vor einem Öffnen des abgeschlossenen Gehäusebereichs eine Reinigungsflüssigkeit versprüht, die die in der Luft befindlichen Schwebeteilchen auswäscht und darüber hinaus möglichst sämtliche im Bereich des abgeschlossenen Gehäuses angeordnete Oberflächen benetzt, um darauf befindliche pulverförmige Materialreste zu binden.
- Die in der Reinigungsflüssigkeit gebundenen pulverförmigen Materialreste können dann nicht mehr in die Luft gelangen, vielmehr kann der abgeschlossene Gehäusebereich nunmehr geöffnet und beispielsweise manuell vom Bedienpersonal gereinigt werden.
- Für den Reinigungsvorgang ist in der Regel eine weitgehende Zerlegung der Tablettenpressmaschine erforderlich, was teilweise erhebliche Stillstandzeiten mit sich bringt, was relevante Kosten verursacht. Jede Verringerung der Stillstandzeit beim Chargenwechsel – beispielsweise durch eine Vereinfachung des Reinigungsprozesses – zieht daher unmittelbar finanzielle Vorteile nach sich.
- Wie vorstehend bereits erwähnt wird bei einer gattungsgemäßen Tablettenpressmaschine das zu tablettierende Material den Matrizen in der Matrizenscheibe über eine Materialzuführung zugeleitet. In der Regel leitet eine solche Materialzuführung das pulverförmige Material den in der Matrizenscheibe ausgebildeten Matrizen oberseitig zu. Hierzu ist in der Materialzuführung eine Zufuhröffnung ausgebildet, welche oftmals mehrere hintereinander angeordnete Matrizen der Matrizenscheibe übergreift, und welche von einer oftmals umlaufenden Dichtung umfasst wird. Diese Dichtung dichtet den von der Zuführöffnung umfassten Raumbereich gegenüber der Umgebung ab. Die Dichtung wird häufig in minimalem Abstand über der Oberseite der Matrizenscheibe geführt wird. Alternativ kommen auch schleifende Dichtungen zum Einsatz. In beiden Bauformen ist jedoch eine hochpräzise Justierung der Materialzufuhr und der darin enthaltenden Dichtung relativ zur Rotoreinheit unerlässlich, um übermäßigen Verschleiß an der Matrizenscheibe selbst, der Dichtung oder der Materialzuführung zu vermeiden. Auch der mit dem Verschleiß unvermeintlich einhergehende Materialabrieb kann problematisch sein, wenn er in die auf der Tablettenpressmaschine hergestellten Tabletten eingetragen wird. Aus diesem Grunde muss die Materialzuführung bei den aus dem Stand der Technik vorbekannten Konstruktionen nach einem Auseinanderbauen der Maschine beispielsweise zu Reinigungszwecken genau neu ausgerichtet werden. Dieser Justageprozess ist dabei häufig sehr aufwendig und damit zeitintensiv. Eine Demontage der Materialzuführung ist jedoch bei dem aus dem Stand der Technik vorbekannten gattungsgemäßen Tablettenpressmaschinen in der Regel unerlässlich, da ansonsten die im Bereich der Materialzuführung, insbesondere der innenliegenden Zuführöffnung sowie dem Kontaktbereich mit der Matrizenscheibe, befindlichen pulverförmigen Materialrückstände beim Reinigungsvorgang nicht erfasst werden können.
- Genau hier setzt nun die vorliegende Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, eine Materialzuführung für eine Tablettenpressmaschine zur Verfügung zu stellen, die eine Reinigung der Tablettenpressmaschine bei einem Chargenwechsel vereinfacht. Darüber hinaus soll eine Tablettenpressmaschine angegeben werden, deren Reinigung gegenüber den aus dem Stand der Technik vorbekannten Tablettenpressmaschinen vereinfacht ist.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Materialzuführung für eine Tablettenpressmaschine gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Tablettenpressmaschine gemäß Anspruch 19.
- Eine erfindungsgemäße Materialzuführung ist für eine Tablettenpressmaschine vorgesehen, die einen Rotor aufweist, der eine Matrizenscheibe umfasst. In dieser ist eine Vielzahl von Matrizen angeordnet. Die Materialzuführung ist dazu vorgesehen, den in der Matrizenscheibe ausgebildeten Matrizen zu tablettierendes (pulverförmiges) Material zuzuführen. Erfindungsgemäß umfasst die Materialzuführung ein Tragteil und ein Zufuhrteil, wobei die Position des Tragteils relativ zur Matrizenscheibe des Rotors mechanisch fixierbar ist. Weiterhin ist das Zufuhrteil über zumindest ein variables Lagerteil auf dem Tragteil gelagert, wobei das variable Lagerteil dazu eingerichtet ist, den Abstand des Zufuhrteils zum Rotor selbsttätig auf einen voreingestellten Wert einzustellen.
- In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das variable Lagerteil der Materialzuführung eine Druckfeder. Darüber hinaus kann das Zufuhrteil der Materialzuführung eine Zufuhröffnung für das zu tablettierende Material aufweisen und zwischen Zufuhrteil und Matrizenscheibe eine die Zufuhröffnung zumindest teilweise umgreifende Dichtung angeordnet sein. Besondere Vorteile ergeben sich dann, wenn die Dichtung mit einer definierten Vorspannkraft gegen die Oberfläche der Matrizenscheibe beaufschlagbar ist, und wenn die Druckfeder der Vorspannung der Dichtung entgegen wirkt. Dabei kann die Vorspannkraft mittels elastischer Verformung der Dichtung erzeugt werden, sie kann aber auch mittels eines separat ausgebildeten Federelements erzeugt werden.
- In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung umfasst das variable Lagerteil der Materialzuführung einen pneumatisch, hydraulisch oder elektromechanisch betätigten Hubkolben. Ist eine Druckfeder am variablen Lagerteil vorgesehen, so wirkt diese bevorzugt der z. B. pneumatisch betätigten Bewegung des Hubkolbens entgegen.
- Bevorzugt ist an der Materialzuführung weiterhin dass eine Verstelleinrichtung vorgesehen ist, die eine Einstellung der Position des Tragteils in zumindest vertikaler Richtung erlaubt. Dabei kann diese Verstelleinrichtung beispielsweise als Mikrometerschraube ausgebildet sein.
- Weiterhin umfasst die Materialzuführung bevorzugt eine Höhenverstelleinrichtung, mittels der die vertikale Position des Zufuhrteils auf dem Tragteil mechanisch verstellt werden kann.
- In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Materialzuführung kann deren Zufuhrteil eine Betriebsstellung und eine Reinigungsstellung einnehmen kann. Dabei kann eine Überführung des Zufuhrteils von der Betriebsstellung in die Reinigungsstellung insbesondere durch eine Druckbeaufschlagung der Hubkolben erfolgen.
- Eine erfindungsgemäße Tablettenpressmaschine umfasst einen Rotor mit einer Matrizenscheibe, in der eine Vielzahl von Matrizen angeordnet ist, sowie eine erfindungsgemäße Materialzuführung. Insbesondere kann an der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine ein abgedichtetes Gehäuse vorgesehen sein, in welchem zumindest die Matrizenscheibe, das Zufuhrteil der Materialzuführung und eine Sprüheinrichtung für eine Reinigungsflüssigkeit angeordnet sind. Ist eine entsprechende Materialzuführung vorgesehen, so kann die Tablettenpressmaschine eine Betriebsstellung und eine Reinigungsstellung einnehmen. Dabei nimmt der Abstand des Zufuhrteils von der Oberseite der Matrizenscheibe in der Betriebsstellung einen ersten Wert d1 ein, und in der Reinigungsstellung einen zweiten Wert d2.
- Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Materialzuführung werden nachfolgend im Zusammenhang mit der weiterhin beanspruchten Tablettenpressmaschine beschrieben. Diese bevorzugten Weiterbildungen sind aber auch beschränkt auf Materialzuführungen für eine gattungsgemäße Tablettenpressmaschine – d. h. ohne die Merkmale einer gattungsgemäßen Tablettenpressmaschine – Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.
- Eine erfindungsgemäße Tablettenpressmaschine weist einen Rotor auf, der eine Matrizenscheibe umfasst. In dieser ist eine Vielzahl von Matrizen angeordnet, die unmittelbar in der Matrizenscheibe ausgeformt oder auch als separate Einsätze ausgebildet sein können. Weiterhin umfasst die Tablettenpressmaschine eine Materialzuführung, die dazu vorgesehen ist, den in der Matrizenscheibe ausgebildeten Matrizen das zu tablettierte Material zuzuführen. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass die Materialzuführung ein Tragteil und ein Zufuhrteil umfasst. Dabei ist die Position des Tragteils relativ zum Rotor der Tablettenpressmaschine mechanisch fixierbar, bevorzugt nachdem eine Justage des Tragteils relativ zum Rotor erfolgt ist. Das Zufuhrteil der Materialzuführung hingegen ist über zumindest ein variables Lagerteil auf dem Tragteil gelagert, wobei das variable Lagerteil dazu eingerichtet ist, einen variablen Abstand des Zufuhrteils zum Rotor einzustellen. Dabei soll diese Einstellbarkeit so ausgestaltet sein, dass insbesondere im Stillstand der Erfindung der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine bevorzugt ferngesteuert von einem Bediener der Abstand des Zufuhrteils vom Rotor zumindest in vertikaler Richtung verändert werden kann. Insbesondere soll eine solche Abstandsänderung über das zumindest eine variable Lagerteil realisiert werden können, indem das Zufuhrteil von der Oberseite der Matrizenscheibe abgehoben wird. Hierdurch wird der Kontaktbereich zwischen Zufuhrteil und Rotor, hier insbesondere also die Matrizenscheibe, für eine Reinigung zugänglich. In der Regel wird das zumindest eine variable Lagerteil eine ferngesteuerte Vertikalbewegung des Zufuhrteils um Bruchteile eines Millimeters bis zu mehreren Millimetern erlauben. Beträgt die Vertikalbewegung tatsächlich einige Millimeter, so gestaltet sich die Reinigung des Rotors sowie des Zufuhrteils besonders einfach, da in diesem Fall geeignete Reinigungsgerätschaften wie Reinigungstücher einfach in den Zwischenraum zwischen Zufuhrteil und Matrizenscheibe eingebracht werden können. Auch das Einbringen der Reinigungsflüssigkeit mittels der Versprüheinrichtung ist deutlich erleichtert.
- In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das variable Lagerteil dazu eingerichtet, das Zufuhrteil gegenüber dem Rotor definiert zu ver kippen, insbesondere dergestalt, dass das Zufuhrteil im Wesentlichen in seinem Kontaktbereich mit der Matrizenscheibe angehoben wird.
- Als besonders vorteilhaft hat sich eine Lagerung des Zufuhrteils auf dem Tragteil über zwei variable Lagerteile und ein festes Lagerteil erwiesen, die so angeordnet sind, dass sie eine Ebene aufspannen. Insbesondere können die Lagerteile am Tragteil vorgesehen sein. Das Zufuhrteil wird dann auf drei Kontaktpunkte aufgesetzt, die von den drei am Tragteil angeordneten Lagerteilen ausgebildet werden. Besonders bevorzugt ist hier eine Kippbewegung des Zufuhrteils auf jedem einzelnen Lagerteil möglich, so dass durch unterschiedliche Auslenkung der variablen Lagerteile in vertikaler Richtung das Zufuhrteil einerseits angehoben und andererseits verkippt werden kann. Ist eine Winkelbeweglichkeit des Zufuhrteils auf den Lagerteilen hingegen nicht vorgesehen, so kann zumindest eine Bewegung des Zufuhrteils in vertikaler Richtung auf einfachste Weise realisiert werden. Hierzu sind dann drei variable Lagerteile vorzusehen, die gleichsinnig ausgelenkt werden.
- Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn das zumindest eine variable Lagerteil einen pneumatisch betätigten Hubkolben umfasst, der bei einer Druckbeaufschlagung beispielsweise mittels Druckluft eine nach oben gerichtete Hubbewegung ausführt. Daneben können aber selbstverständlich auch hydraulische oder elektromechanische Aktoren verwendet werden.
- In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung umfasst das variable Lagerteil neben einem pneumatisch betätigten Hubkolben eine Druckfeder, die eine der pneumatisch betätigten Bewegung des Hubkolbens entgegen gerichtete Kraft erzeugt, die auf den Hubkolben einwirkt. Dabei handelt es sich bei der Druckfeder bevorzugt um eine Kompressionsfeder, deren Rückstellkraft zumindest über einen gewissen Auslenkungsbereich im Wesentlichen unabhängig von ihrer Kompression ist. Ein Beispiel für eine solche Druckfeder ist eine multimodale Wellenscheibe.
- In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Zufuhrteil über das zumindest eine variable Lagerteil auf dem Tragteil der Materialzuführung gelagert, dass sich stets dieselbe Auflagekraft des Zufuhrteils auf der Oberseite der Matrizenscheibe ergibt, unabhängig von der tatsächlichen Auslenkung der variablen La gerteile. In einer alternativen Ausgestaltung ist die Materialzuführung so ausgestaltet, dass sich bei einem Aufsetzen des Zufuhrteils auf das Tragteil der Abstand des Zufuhrteils zum Rotor, insbesondere zur Matrizenscheibe, selbsttätig auf einen voreingestellten Wert einstellt.
- Die erstgenannte Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, sofern das Zufuhrteil der Materialzuführung über eine Dichtung verfügt, die in mechanischem Kontakt mit der Oberseite der Matrizenscheibe steht im Betrieb der Tablettenpressmaschine, es sich also um eine Schleifdichtung handelt. Die zweitgenannte Ausgestaltung weist insbesondere dann Vorteile auf, wenn ein mechanischer Kontakt zwischen dem Zufuhrteil, insbesondere eine am Zufuhrteil vorgesehenen Dichtung, und der Matrizenscheibe des Rotors vermieden werden soll. Hierzu kann unter allen Betriebsbedingungen der Tablettenpressmaschine ein minimaler Abstand zwischen dem Zufuhrteil, insbesondere einer im Zufuhrteil angeordneten Dichtung, und der Matrizenscheibe aufrechterhalten werden.
- Die erstgenannte Ausgestaltung weist insbesondere dann Vorteile auf, wenn am Zufuhrteil eine Schleifdichtung vorgesehen ist, welche beispielsweise mittels einer geeignet ausgestalteten Feder gegen die Oberfläche der Matrizenscheibe vorgespannt wird. Hierzu kann die Dichtung eine separat ausgebildete inhärente beispielsweise Druck Feder aufweisen. Alternativ kann aber auch auf eine Federwirkung des für die Dichtung verwendeten Werkstoffs zurückgegriffen werden. So kann beispielsweise eine metallische Schleifdichtung eine geeignete elastische Verformbarkeit aufweisen.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine ist eine Versteileinrichtung vorgesehen, die eine Einstellung der Position des Tragteils zumindest in vertikaler Richtung erlaubt. Bei einer solchen Versteileinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Mikrometerschraube handeln. Insbesondere kann hier eine zweistufige Mikrometerschraube vorgesehen werden, die in einer ersten Stufe eine Grobeinstellung der Position im Bereich von Millimetern erlaubt. Eine zweite Stufe erlaubt dann eine Feinjustierung der Position im Bereich von Bruchteilen von Millimetern, bevorzugt im Bereich von Mikrometern.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine ist eine Fixiereinheit vorgesehen, mittels der das Zufuhrteil mechanisch auf dem Tragteil fixiert werden kann. Insbesondere kann es sich bei einer solchen Fixiereinheit um eine oder mehrere manuell betätigbare Feststellschrauben handeln, die mit ihrem Schaft beispielsweise in die Hubkolben der Variablen Lagerteile eingreifen. Alternativ kann die Fixiereinheit auch als manuell zu betätigender Bajonettverschluss ausgestaltet sein.
- Weiterhin wird ein Verfahren zum Reinigen einer Tablettenpressmaschine vorgeschlagen, die einen Rotor aufweist, der eine Matrizenscheibe umfasst, in der eine Vielzahl von Matrizen angeordnet ist. Weiterhin umfasst die Tablettenpressmaschine eine Materialzuführung, die dazu vorgesehen ist, den in der Matrizenscheibe ausgebildeten Matrizen zu tablettierendes Material zuzuführen. Das Verfahren weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- 1. Bereitstellen einer Materialzuführung, die ein Tragteil und ein Zufuhrteil umfasst, wobei a) die Position des Tragteils relativ zur Matrizenscheibe des Rotors mechanisch fixierbar ist, und b) das Zufuhrteil über zumindest ein variables Lagerteil auf dem Tragteil gelagert ist, und
- 2. Vergrößern des Abstands des Zufuhrteils zur Matrizenscheibe des Rotors mittels des variablen Lagerteils bevorzugt in vertikaler Richtung.
- In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind zumindest die Matrizenscheibe des Rotors, das Zufuhrteil der Materialzuführung und eine Versprühreinrichtung für eine Reinigungsflüssigkeit in einem abgeschlossenen Gehäuse angeordnet. In einem weiteren Verfahrensschritt 3. wird mittels der Versprüheinrichtung eine Reinigungsflüssigkeit in dem abgeschlossenen Gehäuse versprüht, wobei sich das Zufuhrteil im (angehobenen/verkippten) Reinigungszustand befindet.
- Das Verfahren ist daher insbesondere geeignet zur Ausführung auf einer erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine, oder auf einer gattungsgemäßen Tablettenpressmaschine unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Materialzuführung.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert wird. In dieser zeigen:
-
1 : eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine in seitlicher Schnittdarstellung, -
2 : eine Aufsicht auf eine Matrizenscheibe mit aufgesetzter erfindungsgemäßer Materialzuführung, -
3 : eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Materialzuführung, -
4 : eine perspektivische Darstellung des Tragteils der Materialzuführung aus3 in oberseitiger Ansicht, -
5 : eine perspektivische Darstellung des Zufuhrteils der Materialzuführung aus3 in unterseitiger Ansicht, -
6 : einen Schnitt durch die Materialzuführung aus3 , -
7 : einen vergrößerten Ausschnitt aus7 in der Betriebsstellung der Materialzuführung, und -
8 : den Ausschnitt aus8 in der Reinigungsstellung der Materialzuführung. - Eine erfindungsgemäße Tablettenpressmaschine
1 ist aus1 in einer vereinfachten Schnittdarstellung ersichtlich. Die Tablettenpressmaschine1 weist einen Rotor10 auf, der eine Spindel16 umfasst, die in einem Lager18 drehbar im Gestell64 der Tablettenpressmaschine1 gelagert ist. Das Gestell64 kann beispielsweise aus einem Gitterrohrrahmen bestehen, der der Tablettenpressmaschine1 die erforderliche mechanische Stabilität verleiht. Weiterhin umfasst der Rotor10 eine Matrizenscheibe2 , in der eine Vielzahl gleich beabstandet angeordneter Matrizen14 angeordnet sind. Dabei können die Matrizen14 unmittelbar als Ausnehmung in der Matrizenscheibe12 ausgebildet sein, sie können aber auch als separate Teile ausgebildet sein, die in komplementär ausgebildete Ausnehmungen in der Matrizenscheibe12 eingesetzt sind (wie dargestellt). Bevorzugt ist die Matrizenscheibe12 einstückig ausgebildet, es ist aber ohne weiteres möglich, mehrteilig ausgebildete Matrizenscheiben einzusetzen. Die Spindel16 des Rotors10 wird über einen Motor11 angetrieben. Die weiterhin am Rotor10 einer gattungsgemäßen Tablettenpressmaschine angeordneten Komponenten wie Ober- bzw. Unterstempelführung sowie die darin gelagerten Ober- bzw. Unterstempel nebst der zugehörigen Betätigungsnocken sind aus Vereinfachungsgründen in1 nicht dargestellt, da sie für das Verständnis der Erfindung nicht relevant sind. - Weiterhin ist in
1 schematisch eine Materialzuführung20 angedeutet, über welche das in der Regel pulverförmige Material den in der Matrizenscheibe12 ausgebildeten Matrizen14 für eine Tablettierung zugeführt wird. Dabei umfasst die Materialzuführung20 im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Tragteil30 , welches über eine in1 nicht dargestellte Verstelleinrichtung32 in seiner Höhe relativ zur Matrizenscheibe14 des Rotors12 justiert werden kann. Das Tragteil30 trägt oberseitig ein Zufuhrteil40 , in welchem eine Zufuhröffnung44 für das pulverförmige Material ausgebildet ist. - Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Matrizenscheibe
12 des Rotors10 sowie die Materialzuführung20 in einem abgeschlossenen Gehäuse60 angeordnet, welches in das Gestell64 der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine1 integriert ist. Dabei ist unter abgeschlossen zu verstehen, dass das Gehäuse60 gegen ein Austreten des pulverförmigen Materials, welches von der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine tablettiert werden soll, durch geeignete Verschlusseinrichtungen wie Fenster bzw. Türen abgedichtet ist. Eine Verunreinigung der Umgebung der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine1 mit dem zu tablettierenden pulverförmigen Material ist damit ausgeschlossen. In der Regel ist der Innenraum des abgeschlossenen Gehäuses60 über Türen (nicht dargestellt) zugänglich, beispielsweise für Wartungs- bzw. Reinigungszwecke. - Zu Reinigungszwecken dient auch die Sprüheinrichtung
62 , welche innerhalb des abgeschlossenen Gehäuses60 angeordnet ist. Die Sprüheinrichtung62 umfasst eine Mehrzahl von Sprühdüsen, die dazu vorgesehen sind, im Innenraum des abgeschlossenen Gehäuses60 eine Reinigungsflüssigkeit wie beispielsweise Wasser zu versprühen. Die Reinigungsdüsen der Sprüheinrichtung62 sind dabei so im Innenraum des abgeschlossenen Gehäuses60 angeordnet, dass praktisch der gesamte Innenraum des abgeschlossenen Gehäuses60 vom Sprühnebel der Reinigungsflüssigkeit erfasst wird. -
2 zeigt nun schematisch eine Aufsicht auf die Matrizenscheibe12 des Rotors10 der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine1 . Deutlich zu erkennen ist die Mehrzahl äquidistant angeordneter Matrizen14 , die im Ausführungsbeispiel als separat ausgebildete Matrizen14 verwirklicht sind. Zu erkennen ist weiterhin, dass das Tragteil30 der Materialzuführung20 neben der Matrizenscheibe12 angeordnet ist. Das Zufuhrteil40 ist auf dem Tragteil30 gelagert und übergreift die Matrizenscheibe12 teilweise. Zu erkennen ist auch die im Zufuhrteil40 ausgebildete Zufuhröffnung44 , die eine Mehrzahl von Matrizen14 der Matrizenscheibe12 übergreift. -
3 zeigt nun eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Materialzuführung20 , die ein höhenverstellbares Tragteil30 sowie ein oberseitig auf dem Tragteil30 gelagertes Zufuhrteil40 umfasst. Das Tragteil30 ist über ein säulenartiges Element mechanisch mit dem Gestell64 der Tablettenpressmaschine1 verbunden, wobei in dieses säulenartige Element eine Verstelleinrichtung32 integriert ist, die eine Höhenverstellung des Tragteils30 nach der Art einer Mikrometerschraube zulässt. Über die Verstelleinrichtung32 ist insbesondere die Vertikalposition des Tragteils30 relativ zur Oberseite der Matrizenscheibe12 einstellbar. - Oberseitig auf dem Tragteil
30 ist das Zufuhrteil40 der Materialzuführung20 angeordnet, wobei das Zufuhrteil40 über eine manuell betätigbare Fixiereinheit in Form einer Knebelschraube festgelegt wird. - Der im Zufuhrteil
40 ausgebildeten und in3 nicht sichtbaren Zufuhröffnung44 , wird über einen nochmals oberseitig des Zufuhrteils40 angeordneten und motorisch angetriebenen Portionierer70 das zu tablettierende pulverförmige Material zugeführt. Der Portionierer70 umfasst seinerseits einen oberseitig angeordneten Zufuhrstutzen72 , welchem von oben kommend das pulverförmige Material zugeführt wird. Weiterhin dreht sich im Inneren des Portionierers70 eine motorisch angetriebene Transportscheibe74 , welche das pulverförmige Material vom Zufuhrstutzen72 zur Zufuhröffnung44 des Zufuhrteils40 fördert. -
4 zeigt nun eine perspektivische Darstellung des Tragteils30 der Materialzuführung20 gemäß3 in einer oberseitigen Ansicht. Deutlich zu erkennen ist die unterseitig angeordnete Verstelleinrichtung32 zur Einstellung der Vertikalposition. Weiterhin sind zwei Lagerteile50 zu erkennen, die angrenzend an den Kontaktbereich mit der Matrizenscheibe12 in der Oberseite des Tragteils30 angeordnet sind. Die Lagerteile50 sind als druckluftbetätigte Hubkolben52 ausgebildet, die über Druckluftzuführungen58 mit Druckluft versorgt werden. Weiterhin ist auf der Oberseite des Tragteils20 ein Lagerpunkt34 für einen am Zufuhrteil40 komplementär ausgebildeten Zapfen48 angeordnet -
5 zeigt das Zufuhrteil40 der Materialzuführung20 gemäß3 in einer perspektivischen Darstellung von unten. Deutlich zu erkennen ist die Zufuhröffnung44 , welcher oberseitig vom in5 nicht ersichtlichen Portionierer70 das zu tablettierende pulverförmige Material zugeführt wird. Die Zufuhröffnung44 wird von einer umlaufenden Dichtung46 umgriffen, bei der es sich beispielsweise um eine Dichtung aus einem polymeren Werkstoff handeln kann. - Weiterhin weist das Zufuhrteil
40 drei unterseitig angeordnete Zapfen48 ,49 auf. Dabei sind zwei erste Zapfen48 komplementär zu Ausnehmungen53 ausgebildet, die sich in den oben liegenden Enden der Hubkolben52 der variablen Lagerteile50 erstrecken. Der weiterhin vorgesehene zweite Zapfen49 ist komplementär ausgebildet zu dem im Tragteil30 ausgebildeten Lagerpunkt34 . Wird das Zufuhrteil40 mit den Zapfen48 ,49 auf die im Tragteil30 ausgebildeten Lagerteile50 sowie den Lagerpunkt34 aufgesetzt, so wird die erfindungsgemäße Materialzuführung20 ausgebildet. Der Lagerpunkt34 ist bezüglich seiner räumlichen Position fixiert, hingegen können die Hubkolben52 eine Hubbewegung in Vertikalrichtung ausführen. Die ersten Zapfen48 sowie die komplementären Ausnehmungen53 in den Hubkolben52 sind so ausgebildet, dass eine Kippbewegung des Zufuhrteils40 auf den Hubkolben52 möglich ist. Entsprechend ist auch die Kombination aus dem zweiten Zapfen49 sowie dem Lagerpunkt34 so ausgestaltet, dass eine Kippbewegung des Zufuhrteils40 auf dem Tragteil30 möglich ist. Schließlich ist an einem der Zapfen48 zusätzlich eine Fixiereinheit42 in Form einer Knebelschraube ausgebildet. Eine Betätigung der Knebelschraube42 legt den Zapfen48 in der komplementären Ausnehmung53 im Hubkolben52 fest, wobei die mechanische Verbindung so ausgestaltet ist, dass weiterhin eine Kippbewegung des Zufuhrteils40 auf dem Tragteil30 möglich bleibt. Durch die Betätigung der Knebelschraube42 wird das Zufuhrteil40 auf dem Tragteil30 aber mechanisch festgelegt. - In einer alternativen Ausgestaltung, die aus den Figuren nicht ersichtlich ist, ist am Tragteil
30 anstelle eines fixierten Lagerpunkts34 für den zweiten Zapfen49 ebenfalls ein variables Lagerteil50 vorgesehen. Insgesamt sind somit am Tragteil30 drei Lagerteile50 vorgesehen. Durch eine gleichzeitige Betätigung aller drei variabler Lagerteile50 kann eine reine Vertikalbewegung des Zufuhrteils40 ausgeführt werden. Sind die Lagerteile50 entsprechend ausgestaltet, dass eine Kippbewegung der Zapfen48 ,49 in den zugehörigen Ausnehmungen53 der Hubkolben52 möglich ist, so kann durch eine unterschiedliche Betätigung der Hubkolben52 ebenfalls eine Kippbewegung des Zufuhrteils40 auf dem Tragteil30 realisiert werden. Dabei wird bevorzugt eine stärkere Vertikalbewegung des Zufuhrteils40 in dem an die Matrizenscheibe12 angrenzenden Bereich realisiert, so dass sich das Zufuhrteil40 hier besonders stark von der Matrizenscheibe12 abhebt. -
6 zeigt im Teilschnitt, nochmals die Materialzuführung20 gemäß3 , wobei Tragteil30 und Zufuhrteil40 zu einer gebrauchsfertigen Funktionseinheit zusammengefügt sind. Deutlich zu erkennen sind die Knebelschrauben42 , deren als Zapfen48 ausgebildeten Enden in die Ausnehmungen53 in den Hubkolben52 des Tragteils30 eingreifen. Die gestrichelte Linie, welche mit A-A bezeichnet ist, kennzeichnet die Trennlinie zwischen dem Zufuhrteil40 und dem Tragteil30 der Materialzuführung20 . Längs dieser Linie sind das Tragteil30 und das Zufuhrteil40 voneinander separierbar. -
7 zeigt eine Ausschnittvergrößerung von6 , aus der sich der Aufbau des (angeschnitten dargestellten) Lagerteils50 im Detail ergibt. Das Lagerteil50 umfasst einen in Vertikalerichtung beweglichen Hubkolben52 . Gegen dessen Vertikalbewegung ist die Vorspannung einer Druckfeder54 gerichtet. Dabei ist die Druckfeder54 als multimodale Wellenscheibe ausgebildet, d. h. als Wellenscheibe, die Wellenförmig verformt ist, wobei unterschiedliche Wellenlängen realisiert sind. Eine solche multimodale Wellenscheibe weist den Vorteil auf, dass sie bei einer Verwendung als Druckfeder über einen gewissen Kompressionsbereich hinweg eine im Wesentlichen konstante Rückstellkraft erzeugt. - Durch eine umlaufende Dichtung
55 ist der Hubkolben52 gegen den untenliegenden Druckluftkanal56 abgedichtet. Wird dieser mit Druckluft beaufschlagt, so ergibt sich eine Vertikalbewegung des Hubkolbens52 gegen die Rückstellkraft der Druckfeder54 . Der Druckluftkanal56 des dargestellten Lagerteils50 wird über in7 nicht dargestellte Druckluftzuführung58 mit Druckluft beaufschlagt, vgl. hierzu4 oberseitig des Tragteils30 ist der Hubkolben52 durch eine weitere Dichtung57 gegen beispielsweise das Eindringen von pulverförmigen Materialrückständen abgedichtet. - Oberseitig bildet der Hubkolben
52 eine Ausnehmung53 aus, in die das als Zapfen48 ausgebildete untenliegende Ende der als Fixiereinheit dienenden Knebelschraube42 eingreift. Über diese Knebelschraube42 ist das Zufuhrteil42 mechanisch am Tragteil30 festgelegt.7 zeigt die Materialzuführung20 gemäß3 im Betriebsbereiten Zustand der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine1 . In diesem Zustand liegt die als Schleifdichtung ausgeführte Dichtung46 , welche die Zufuhröffnung44 im Zufuhrteil40 umgreift, auf der in7 nicht dargestellten Matrizenscheibe12 auf und dichtet so die Zufuhröffnung44 gegen den außenliegenden Bereich ab. -
8 hingegen zeigt die Materialzuführung aus3 hingegen in ihrer Reinigungsstellung, bei der die Druckluftkanäle56 der beiden variablen Lagerteile50 mit Druckluft beaufschlagt sind. Entsprechend sind die Hubkolben52 in vertikaler Richtung ausgelenkt. Hierdurch ergibt sich eine Separation des Zufuhrteils40 vom Tragteil30 , welche in8 gestrichelt angedeutet und mit „d” bezeichnet ist. - Es sei darauf hingewiesen, dass auch im betriebsbereiten Zustand der erfindungsgemäßen Tablettenpressmaschine
1 durchaus eine Druckluftbeaufschlagung der Hubkolben52 der beiden Lagerteile50 technisch sinnvoll sein kann, so dass sich eine gewisse Separation d1 zwischen Tragteil30 und Zufuhrteil40 ergibt. Dabei kann diese Separation d1 durch geeignete Auswahl des auf den Hubkolben52 einwirkenden Drucks der zugeführten Druckluft sowie durch geeignete Auswahl der Federkonstante der Druckfeder54 voreingestellt werden. Dabei wird die Separation d1 vorzugsweise so gewählt, dass sich eine ausreichende Abdichtung der Schleifdichtung46 gegen die Oberfläche der Matrizescheibe12 ergibt, ohne dass ein übermäßiger Materialabrieb der Schleifdichtung46 auftritt. - Ein vergleichbarer Effekt kann auch erzielt werden, indem anstelle einer Druckluftbeaufschlagung der Hubkolben
52 eine Dichtung46 mit Rückstellwirkung verwendet wird. Die Rückstellkraft dieser federnden Dichtung46 ist gerade der Rückstellkraft der Druckfedern54 entgegengesetzt. Durch geeignete Anpassung der Federkonstanten der Federn46 ,54 ist es möglich, dass sich auch ohne eine Druckluftbeaufschlagung der Hubkolben52 eine gewisse (voreinstellbare) Separation d1 zwischen Tragteil30 und Zufuhrteil40 ergibt. - Beide Effekte, die zu einer Selbsteinstellung des Abstands d1 führen, können separat oder auch in Kombination verwendet werden. Der Abstand d1 kann dabei Null betragen, d. h. die Dichtung
46 schleift auf der Oberseite der Matrizenscheibe12 , oder sie kann ungleich Null sein, d. h. die Dichtung46 hält einen voreingestellten Minimalabstand von der Oberseite der Matrizenscheibe12 ein. - Weiterhin können Knebelschrauben
42 als Stellschrauben ausgebildet werden, die in Vertikalrichtung relativ zu dem Zufuhrteil40 festgelegt sind, sich aber in den Bohrungen im Zufuhrteil40 frei drehen können. Gleichzeitig kann in der Ausnehmung52 der Hubkolben50 ein Gewinde vorgesehen sein, so dass eine Drehbewegung der Knebelschrauben42 zu einer Änderung der relativen Vertikalposition von Zufuhrteil40 und den Hubkolben50 führt. Dies stellt eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Höhenverstelleinrichtung des Zufuhrteils40 auf dem Tragteil30 dar und kann beispielsweise dazu genutzt werden, die Separation d1 im Betriebszustand einzustellen. Im Fall d1 gleich Null, d. h. einer auf der Oberseite der Matrizenscheibe12 schleifenden Dichtung46 kann deren Kompression eingestellt werden und damit auch die Andruckkraft der Dichtung46 auf der Matrizenscheibe12 . Darüber hinaus dienen die Knebelschrauben auch als erfindungsgemäße Fixiereinheit des Zufuhrteils40 auf dem Tragteil30 . Schließlich kann auf diese Weise auch die Lage des Zufuhrteils40 auf dem Tragteil30 in zwei oder drei Raumrichtungen eingestellt werden, indem auf jedem variablen Lagerteil50 eine solche Höhenverstelleinrichtung realisiert wird. - Um das Zufuhrteil
40 in dieser speziellen Ausgestaltung der Materialzuführung20 vom Betriebszustand in den Reinigungszustand zu überführen, werden die Hubkolben52 der Lagerteile50 mit Druckluft beaufschlagt, oder der auf die Hubkolben52 der Lagerteile50 einwirkende Druck wird soweit erhöht, dass die Hubkolben52 die Gegenkraft der Druckfedern54 überwinden und ihre maximale vertikale Auslenkung erfahren. In diesem Zustand ergibt sich die maximale Separation d2 von Tragteil30 und Zufuhrteil40 , wobei wie vorstehend bereits erwähnt wurde diese Separation d2 Werte zwischen typisch 0,5 mm und 5 mm einnehmen kann. - Abschließend wird darauf hingewiesen, dass es sich bei der Dichtung
46 wie bereits erwähnt um eine polymere Dichtung handeln kann. Diese kann insbesondere bei einer Nutzung als Schleifdichtung mittels einer in den7 und8 nicht darstellten separat ausgebildeten Druckfeder gegen die Oberfläche der Matrizenscheibe12 vorgespannt werden. - Alternativ kann die Schleifdichtung
46 auch als metallische Dichtung ausgebildet sein, die ebenfalls vorteilhaft mittels einer separat ausgebildeten Druckfeder gegen die Oberfläche der Matrizenscheibe12 vorgespannt werden kann. Alternativ ist es auch möglich, die Formgebung der metallischen Dichtung46 so zu wählen, dass sich eine in der inhärente Federwirkung der Dichtung46 ergibt, so dass auf eine separate Druckfeder zum Vorspannen der Dichtung46 gegen die Oberfläche der Matrizenscheibe12 verzichtet werden kann. Soll hingegen die Dichtung46 nicht als Schleifdichtung ausgebildet sein, so kann vollständig auf ein mechanisches Vorspannmittel wie eine separat ausgebildete Druckfeder verzichtet werden.
Claims (21)
- Materialzuführung (
20 ) für eine Tablettenpressmaschine (1 ) mit einem Rotor (10 ), der eine Matrizenscheibe (12 ) umfasst, in der eine Vielzahl von Matrizen (14 ) angeordnet ist, wobei die Materialzuführung (20 ) dazu vorgesehen ist, den in der Matrizenscheibe (12 ) ausgebildeten Matrizen (14 ) zu tablettierendes Material zuzuführen, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialzuführung (20 ) ein Tragteil (30 ) und ein Zufuhrteil (40 ) umfasst, wobei a. die Position des Tragteils (30 ) relativ zur Matrizenscheibe (12 ) des Rotors (10 ) mechanisch fixierbar ist, und b. das Zufuhrteil (40 ) über zumindest ein variables Lagerteil (50 ) auf dem Tragteil (30 ) gelagert ist, wobei das variable Lagerteil (50 ) dazu eingerichtet ist, den Abstand des Zufuhrteils (40 ) zum Rotor (10 ) selbsttätig auf einen voreingestellten Wert einzustellen. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das variable Lagerteil (50 ) eine Druckfeder (54 ) umfasst. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zufuhrteil (40 ) eine Zufuhröffnung (44 ) für das zu tablettierende Material aufweist und zwischen Zufuhrteil (40 ) und Matrizenscheibe (12 ) eine die Zufuhröffnung (44 ) zumindest teilweise umgreifende Dichtung (46 ) angeordnet ist. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (46 ) mit einer definierten Vorspannkraft gegen die Oberfläche der Matrizenscheibe (12 ) beaufschlagbar ist. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (54 ) der Vorspannung der Dichtung (46 ) entgegen wirkt. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (46 ) aus einem metallischen oder einem polymeren Werkstoff besteht. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft mittels elastischer Verformung der Dichtung (46 ) erzeugt wird. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft mittels eines separat ausgebildeten Federelements erzeugt wird. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das variable Lagerteil (50 ) einen pneumatisch betätigten Hubkolben (52 ) umfasst. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (54 ) der pneumatisch betätigten Bewegung des Hubkolbens (52 ) entgegen wirkt. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Druckfeder (54 ) um eine Wellenscheibe handelt. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinrichtung (32 ) vorgesehen ist, die eine Einstellung der Posi tion des Tragteils (30 ) in zumindest vertikaler Richtung erlaubt. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (32 ) als Mikrometerschraube ausgebildet ist. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fixiereinheit (42 ) vorgesehen ist, mittels der das Zufuhrteil (40 ) auf dem Tragteil (30 ) mechanisch fixiert werden kann. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Höhenverstelleinrichtung vorgesehen ist, mittels der die vertikale Position des Zufuhrteils (40 ) auf dem Tragteil (30 ) mechanisch verstellt werden kann. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest drei variable Lagerteile (50 ) vorgesehen sind, die eine Ebene aufspannen. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zufuhrteil (40 ) eine Betriebsstellung und eine Reinigungsstellung einnehmen kann. - Materialzuführung (
20 ) gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Zufuhrteil (40 ) von der Betriebsstellung in die Reinigungsstellung überführt werden kann durch eine Druckbeaufschlagung der Hubkolben (52 ). - Tablettenpressmaschine (
1 ) mit einem Rotor (10 ), der eine Matrizenscheibe (12 ) umfasst, in der eine Vielzahl von Matrizen (14 ) angeordnet ist, und einer Materialzuführung (20 ) gemäß Anspruch 1. - Tablettenpressmaschine (
1 ) gemäß Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass ein abgedichtetes Gehäuse (60 ) vorgesehen ist, in welchem zumindest die Matrizenscheibe (12 ), das Zufuhrteil (40 ) der Materialzuführung (20 ) und eine Sprüheinrichtung für eine Reinigungsflüssigkeit angeordnet sind. - Tablettenpressmaschine (
1 ) gemäß Anspruch 20, wobei die Materialzuführung gemäß Anspruch 18 ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Zufuhrteils (40 ) in der Betriebsstellung einen ersten Wert d1 einnimmt, und in der Reinigungsstellung einen zweiten Wert d2.
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