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Die
Erfindung betrifft ein Kugelgelenk und ein Verfahren zur Oberflächenbeschichtung
eines Kugelgelenkes.
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Ein
gattungsgemäßes Kugelgelenk
sowie ein entsprechendes Verfahren zur Oberflächenbeschichtung eines Kugelgelenkes
sind bereits aus der
DE
196 28 544 C1 bekannt. In der Schrift ist ein Kugelgelenk
mit einem in einem Gehäuse
gelagerten Kugelstück
offenbart, an dessen kugelförmigen
Gelenkbereich sich ein Kugelzapfen anschließt. Das Kugelgelenk ist hierbei
einerseits an dem Gehäuse
und andererseits am Kugelzapfen mit einem dichtend daran anliegenden,
die inneren Gelenkbauteile vor dem Eindringen von Verunreinigungen
oder Feuchtigkeit schützenden
Dichtungsbalg ausgestattet. Nach dem Offenbarungsgehalt der
DE 196 28 544 C1 wird
das fertig montierte Kugelgelenk insgesamt mit einer Oberflächenbeschichtung
aus Zink-Eisen versehen, indem das gesamte, bereits montierte Kugelgelenk einer
hierzu geeigneten und an sich bekannten galvanischen Behandlung
unterzogen wird. Die einzelnen Arbeitsschritte der galvanischen
Beschichtung bestehen dabei in an sich bekannter Weise in einem Entfetten
in Wasser und/oder in einem oder mehreren Lösungsmitteln, einem sich anschließenden Spülvorgang
mit Wasser, worauf ein elektrolytisches Beizen folgt und sich ein
erneuter Spülvorgang
mit Wasser und/oder mit einem Lösungsmittel
anschließt.
Die Rest-Elektrolytentfernung erfolgt wiederum mit Wasser und/oder
einem Lösungsmittel und/oder
im Zuge einer Neutralisation. Hieran schließen sich ein weiterer Spülvorgang
mit Wasser sowie ein Dekapieren beziehungsweise Aktivieren der freien
Oberflächen
des Kugelgelenkgehäuses
durch einen Ätzprozess
und ein nachfolgender Spülvorgang mit
Wasser an. Das somit vorbereitete Kugelgelenk kann nunmehr insgesamt
mit einem galvanischen Auftrag aus einer Metalllegierung versehen
werden, wobei es sich hierbei nach dem Offenbarungsgehalt der Schrift
insbesondere um eine Zink-Eisen-Legierung
handelt. An die galvanische Oberflächenbeschichtung schließt sich
ein erneuter Spülvorgang mit
Wasser sowie ein Schwarz-Chromatieren an. Abschließend wird
dann das gesamte Kugelgelenk in einem Spülvorgang mit Wasser gereinigt.
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Bei
dem aus der
196 28
544 C1 bekannten Kugelgelenk und dem hierzu beschriebenen
Verfahren zur Oberflächenbeschichtung
wird sowohl das Gehäuse
des Kugelgelenkes als auch ein wesentlicher Abschnitt des Kugelzapfens
mit dem Oberflächenschutz
versehen. Der Dichtungsbalg des Kugelgelenkes dient während der
Oberflächenbearbeitung des
Kugelgelenkes zur Abdichtung der inneren Gelenkbauteile auch gegenüber den
während
der Oberflächenbeschichtung
eingesetzten Flüssigkeiten. Hierbei
wird der Rand des Dichtungsbalges auf einen kreiszylindrischen Querschnitt
des Kugelzapfens aufgesetzt und mittels an der Außenseite
des Randbereiches befestigter Spannringe dichtend an den Kugelzapfen
angepresst. Nachteilig ist hierbei, dass der Kugelzapfen bei dieser
Vorgehensweise zu einem überwiegenden
Anteil mit einem Oberflächenschutz versehen
wird und eine exakte Positionierung des Randes des Dichtungsbalges
kaum möglich
ist. Ein ungewolltes Verschieben des Randes des Dichtungsbalges
während
oder nach der Oberflächenbehandlung
könnte
dazu führen,
dass der Kugelzapfen zumindest bereichsweise keinen genügenden Oberflächenschutz
aufweist oder durch die zum Teil aggressiven Medien sogar Schädigungen
davon trägt. Nach
dem bekannten Verfahren ist es somit nicht möglich, gezielt einzelne Abschnitte
des Kugelzapfens von der Beschichtung mit einem Oberflächenschutz
auszunehmen beziehungsweise bewusst einzelne Abschnitte für einen
Oberflächenschutz
auszuwählen.
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Um
zu erreichen, dass einzelne Bereiche des Kugelzapfens während der
Oberflächenbeschichtung
in galvanischen Bädern
nicht mit einem Oberflächenschutz
versehen werden, sind im Stand der Technik Lösungen bekannt, die diese Bereiche des
Kugelzapfens durch eine zusätzliche
Vorrichtung abdecken. So geht beispielsweise aus der
DE 103 28 293 A1 sowie
der
DE 203 20 846
U1 jeweils eine Abdeckung für einen Kugelzapfen hervor,
der über
den Gewindebereich des Kugelzapfens gestülpt wird, wobei die
DE 103 28 293 A1 hierfür eine besonders
einfache Version vorschlägt.
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Eine
andere Ausführung,
bei der die Hülse zusätzlich mit
einem am konischen Abschnitt des Kugelzapfens anliegenden Dichtungselement
ausgestattet ist, weist die
DE 203 20 846 U1 auf.
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Nachteilig
ist bei beiden Ausführungen
jedoch, dass jeweils zusätzliche
Elemente erforderlich sind, die während der galvanischen Behandlung
die vom Oberflächenschutz
auszunehmenden Abschnitte des Kugelzapfens abdecken.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kugelgelenk bereitzustellen,
an dessen Kugelzapfen nur abschnittsweise und gezielt ein Oberflächenschutz
vorgesehen werden kann. Es soll hierzu ferner ein geeignetes Verfahren
angeben werden.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabenstellung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Weitere
Ausgestaltungen sind in den sich jeweils anschließenden Unteransprüchen angegeben.
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Ein
erfindungsgemäßes Kugelgelenk
mit einem in einem Gehäuse
gelagerten Kugelstück,
an dessen kugelförmigen
Gelenkbereich sich zumindest ein Kugelzapfen anschließt, wobei
das Kugelgelenk einen einerseits an dem Gehäuse und andererseits an dem
Kugelzapfen dichtend anliegenden, die inneren Gelenkbauteile vor
dem Eindringen von Verunreinigungen schützenden Dichtungsbalg aufweist,
wobei das fertig montierte Kugelgelenk insgesamt einer Oberflächenbeschichtung
unterzogen ist, wurde erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet,
dass ein Randbereich des Dichtungsbalges während der Dauer der Oberflächenbeschichtung
in einer ersten Position auf einen Flansch des Kugelzapfens oder auf
einen Anlageabschnitt des Kugelzapfens und nach der Oberflächenbeschichtung
in einer zweiten, die Endlage des Randbereiches des Dichtungsbalges
definierenden Position auf dem Anlageabschnitt des Kugelzapfens
aufgesetzt ist. Wesentlich ist dabei, dass in dieser zweiten Position
unterhalb des Randbereichs des Dichtungsbalges die Oberfläche des
Anlageabschnitts des Kugelzapfens zumindest teilweise beschichtet
ist.
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Durch
die erfindungsgemäße Gestaltung
des Kugelzapfens lässt
sich der Dichtungsbalg selbst als Dichtelement verwenden, so dass
während
der galvanischen Oberflächenbeschichtung
keine Flüssigkeiten
in die inneren Gelenkbauteile eindringen können.
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Insbesondere
durch die Ausstattung des Kugelzapfens mit einem Flansch wird die
Dichtwirkung vorteilhaft optimiert.
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Eine
dem gegenüber
wesentlich vereinfachte Ausführung
sieht keinen Flansch auf dem Kugelzapfen vor. Hierbei wird lediglich
während
der Dauer der Oberflächenbeschichtung
der Randbereich des Dichtungsbalges in eine zurückgezogene, den Kugelzapfenabschnitt
freilegende, erste Position verbracht und nach Abschluss der Oberflächenbeschichtung
in seine die Endlage definierende, zweite Position verschoben.
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Mit
der Erfindung kann somit stets sichergestellt werden, dass der Oberflächenschutz
des fertig gestellten Kugelgelenkes bis unter den Randbereich des
Dichtungsbalges reicht und nicht davor endet. Eine Korrosion in
diesem als kritisch zu bezeichnenden Übergangsbereich kann zuverlässig ausgeschlossen
werden, sodass sich die Lebensdauer derartig behandelter Kugelgelenke
entscheidend erhöht und
folglich ein Beitrag zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit geleistet
werden kann.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Lehre
ist eine gezielte Beschichtung einzelner Abschnitte des Kugelzapfens
möglich,
während
andere Bereiche durch die Abdichtung mittels des Dichtungsbalges von
der Oberflächenbeschichtung
ausgenommen werden können.
Das erfindungsgemäße Kugelgelenk
stellt eine sehr einfache Lösung
dar. Die bisher erforderliche, zusätzliche Oberflächenbeschichtung des
kugelförmigen
Gelenkbereiches kann nunmehr vollständig entfallen. Damit ist das
erfindungsgemäße Kugelgelenk
einfacher und kostengünstiger
herstellbar, als bislang bekannte Ausführungen. Im Außenbereich
des Kugelgelenkes ist künftig
nur noch eine einzige Oberflächenschutzbehandlung
vorhanden und erforderlich.
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Eine
erste Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Anlageabschnitt
des Kugelzapfens einen konischen Verlauf aufweist. Auf diese Weise
ist es möglich,
dass sich der Randbereich des Dichtungsbalges auf Grund der Eigenelastizität des Dichtungsbalges
nach der Oberflächenbeschichtung selbsttätig in seine
Endlage, also in die zweite Position verschiebt oder dieser Vorgang
zumindest erheblich vereinfacht ist.
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Als
ein weiterer Vorteil ist es auch anzusehen, wenn die Länge des
für die Oberflächenbeschichtung
vorgesehenen Abschnittes des Kugelzapfens in der diesen abschnittsweise
freilegenden, ersten Position des Randbereiches des Dichtungsbalges
größer ist,
als in der zweiten Position. Wie bereits ausgeführt, kann damit erreicht werden,
dass der Oberflächenschutz
des fertig gestellten Kugelgelenkes bis unter den Randbereich des
Dichtungsbalges reicht und nicht davor endet. Eine Korrosion in
diesem als kritisch zu bezeichnenden Übergangsbereich kann damit
zuverlässig
ausgeschlossen werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der
Flansch eine auf die Kugelzapfenlängsachse bezogen, axial innere
Anlageschulter eines Anlageabschnittes für den Randbereich des Dichtungsbalges
bildet oder aufweist.
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Durch
die axial innere Anlageschulter wird der Anlageabschnitt für den Randbereich
des Dichtungsbalges in seiner Form definiert. Zugleich kann damit
eine Verschiebung des Randbereiches des Dichtungsbalges in Richtung
der Kugelzapfenlängsachse
verhindert werden, so dass der Dichtungsbalg, wenn er aufgabengemäß am fertig
montierten Kugelgelenk an dem Anlageabschnitt anliegt, nicht selbsttätig verschoben
werden kann. Der Dichtungsbalg erfüllt damit eine optimierte Dichtungsfunktion
für das erfindungsgemäße Kugelgelenk.
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Da
ein Teil des Flansches die innere Anlageschulter des Anlageabschnittes
für den
Randbereich des Dichtungsbalges bildet oder aufweist, erfüllt der Flansch
somit eine Doppelfunktion. Die zweite und eingangs bereits erwähnte Funktion
des Flansches besteht in der Aufnahme des Randbereiches des Dichtungsbalges
während
der Oberflächenbeschichtung.
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Hierzu
wird entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen,
dass der Randbereich des Dichtungsbalges auf seiner dem Anlageabschnitt
zugewandten Innenseite eine zu dem Flansch korrespondierende Geometrie
aufweist. Damit kann sichergestellt werden, dass der Dichtungsbalg
mit seinem Randbereich zuverlässig
und dichtend auf dem entsprechenden Flanschabschnitt aufliegt, während das
Kugelgelenk insgesamt der Oberflächenbeschichtung
in den galvanischen Bädern
unterzogen wird.
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Von
besonderem Vorteil ist es darüber
hinaus, wenn der Randbereich des Dichtungsbalges auf seiner dem
Anlageabschnitt zugewandten Innenseite eine Labyrinthdichtung aufweist.
Eine derartige Labyrinthdichtung eignet sich in vorteilhafter Weise
sowohl für
die Funktion der Abdichtung zwischen Randbereich des Dichtungsbalges
und Anlagebereich beziehungsweise Flansch, während das Kugelgelenk mit einem
Oberflächenschutz
versehen wird, als auch als optimale Dichtung für die inneren Gelenkbauteile,
wenn der Dichtungsbalg, entsprechend seiner eigentlichen Funktion,
nach Fertigstellung des Kugelgelenkes an dem Anlageabschnitt des
Kugelzapfens zur Anlage kommt.
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Zur
Optimierung der Fixierung der Dichtung der Randbereiche des Dichtungsbalges
wird ferner vorgeschlagen, dass diese Randbereiche des Dichtungsbalges
durch außenseitig
angeordnete Spannringe an der jeweils korrespondierenden Oberfläche des
Gehäuses
oder des Flansches beziehungsweise des Anlageabschnittes dichtend
fixiert sind. Zwar ist die Befestigung der Randbereiche eines Dichtungsbalges
mittels geeigneter Spannringe bekannt. Für ein erfindungsgemäßes Kugelgelenk
kommt jedoch eine weitere Verwendung dieser Spannringe hinzu. So
werden diese Spannringe, wenn der Randbereich des Dichtungsbalges
auf den Flansch oder in zurückgezogener,
erster Position auf dem Anlageabschnitt des Kugelzapfens aufgesetzt
ist, um das Kugelgelenk hierdurch für die Oberflächenbeschichtung
vorzubereiten, dazu verwendet, eine erhöhte Spannung zwischen Randbereich
des Dichtungsbalges und Flanschoberfläche bereitzustellen, so dass
damit die Dichtwirkung zwischen Kugelzapfen und Dichtungsbalg für die Dauer
der Oberflächenbehandlung
optimiert ist. Dies ist insbesondere von Bedeutung, da die galvanischen
Bäder teilweise
Temperaturen aufweisen, die oberhalb der Raumtemperatur liegen und damit
die am Kugelgelenk vorhandenen Werkstoffe Verformungen unterliegen.
Somit erfüllen
die Spannringe im vorliegenden, erfindungsgemäßen Fall eine zusätzliche
und bislang nicht bekannte Funktion.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kugelgelenk kann
es sich um ein Kugelgelenk handeln, wie es in Radaufhängungen
für Kraftfahrzeuge
zum Einsatz kommt. Darüber
hinaus sind auch weitere Bauvarianten möglich und können mit der erfindungsgemäßen Oberflächenbeschichtung
versehen werden. Als Beispiel für
eine spezielle Ausführung
eines Kugelgelenkes sei ein Kugel-Hülsengelenk erwähnt. Einschränkungen
hinsichtlich der Ausführung
des Kugelgelenkes sind durch die Erfindung nicht gegeben.
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Als
Oberflächenbeschichtung
werden bevorzugt Beschichtungen aus Zink-Eisen oder Zink-Nickel
aufgebracht, wobei auch andere Oberflächenbeschichtungen im Bereich
der Erfindung liegen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Oberflächenbeschichtung
eines Kugelgelenkes weist folgende Verfahrensschritte auf:
- – Fertigung
der Einzelteile und komplette Montage des Kugelgelenkes,
- – Zurückziehen
des Dichtungsbalges, bis der Randbereich in der ersten Position
auf dem Flansch oder dem Anlagebereich dichtend aufliegt,
- – galvanische
Komplettbeschichtung des gesamten Kugelgelenkes und
- – Rückführung des
Randbereiches des Dichtungsbalges bis in die zweite Position auf
dem Anlageabschnitt.
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Mit
diesen erfindungsgemäßen Verfahrensschritten
kann mit minimalem Aufwand erreicht werden, dass gezielt einzelne
Abschnitte des Kugelzapfens eines Kugelgelenkes mit einem Oberflächenschutz
versehen werden. Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass der Dichtungsbalg
selbst als Dichtelement zum Schutz der inneren Gelenkbauteile vor dem
Eindringen der galvanischen Bäder
in das Innere des Kugelgelenkes dient.
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Grundsätzlich ist
es möglich,
den Randbereich des Dichtungsbalges ohne ein Werkzeug zu verschieben,
beziehungsweise die Oberflächenbeschichtung
vorzunehmen, ohne dass das Werkzeug am Kugelgelenk verbleibt. Der
Dichtungsbalgrand weist nämlich
insbesondere infolge des Vorhandenseins der Spannringe einen ausreichenden
Festsitz auf dem Flansch beziehungsweise dem Anlageabschnitt auf.
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Eine
weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht daher
darin, dass das Werkzeug während
der Oberflächenbeschichtung des
Kugelgelenkes zur Halterung des Randbereiches des Dichtungsbalges
am Kugelgelenk verbleibt. Diese besondere Ausgestaltungsvariante
ist natürlich
so vorzusehen, dass die galvanischen Bäder sämtliche zu beschichtenden Bereiche
des Kugelgelenkes erreichen können.
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Dies
bedeutet, dass beispielsweise auch das Gehäuse und der zur Oberflächenversiegelung
vorgesehene Abschnitt des Kugelzapfens mit ausreichend galvanischem
Bad benetzt werden können. Gegebenenfalls
sind hierfür
am Werkzeug geeignete Öffnungen
für das
Eindringen der Flüssigkeiten
und das Ablaufen derselben vorzusehen. Die Rückführung des Randbereichs des
Dichtungsbalges kann vorzugsweise ebenfalls mit einem Werkzeug erfolgen,
wobei hierzu entweder mit dem Werkzeug, mittels dem der Rand des
Dichtungsbalges in die erste Position geschoben wird oder einem
separaten Werkzeug. Alternativ oder in Kopplung mit einem Werkzeug
kann die Rückführung des
Randbereiches des Dichtungsbalges auch über die Eigenelastizität des Dichtungsbalges
erfolgen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Die
gezeigten Ausführungsbeispiele
stellen keine Einschränkung
auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen lediglich der
Erläuterung
des Prinzips der Erfindung. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen
zu können,
sind nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen
auf die für
die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile oder Elemente verzichtet
wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile oder
Elemente bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden
sind.
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Es
zeigen:
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1:
eine Schnittdarstellung durch eine erste Ausführung eines Kugelgelenkes in
Form eines Kugelhülsengelenkes
und
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2:
eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführung eines Kugelgelenkes.
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Die 1 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsvariante
eines erfindungsgemäßen Kugelgelenkes,
bei dem es sich vorliegend um ein Kugelhülsengelenk handelt. Die Besonderheit
eines derartigen Kugelgelenkes 6 besteht darin, dass es
einen kugelförmigen
Gelenkbereich 3 aufweist, der entlang der Kugelzapfenlängsachse 13 zwei,
sich in axialer Richtung erstreckende Kugelzapfen 4 und 5 aufweist.
Folglich besteht das insgesamt mit 2 bezeichnete Kugelstück aus dem
kugelförmigen
Gelenkbereich 3 und den beiden Kugelzapfen 4 und 5.
Koaxial zur Kugelzapfenlängsachse
wird das gesamte Kugelstück 2 von
einer Durchgangsbohrung durchsetzt, die für die Erfindung nicht von Bedeutung
ist und in der 1 nicht näher bezeichnet wurde. Die Durchgangsbohrung
dient später
der Verbindung des Kugelgelenkes 6 mit einer geeigneten
Aufnahme, um es beispielsweise in ein Kraftfahrzeug einzubauen.
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Der
kugelförmige
Gelenkbereich 3 des Kugelgelenkes 6 ist insgesamt
in einem Gehäuse 1 aufgenommen.
Das Gehäuse 1 dient
damit zur drehbeweglichen und gegebenenfalls kippbeweglichen Lagerung
des Kugelstückes 2.
In an sich bekannter Weise kann zwischen der Innenoberfläche des
Gehäuses 1 und
dem kugelförmigen
Gelenkbereich 3 eine Lagerschale vorgesehen werden, wie
sie insbesondere aus Kunststoff bekannt ist. Aus Vereinfachungsgründen wurde
eine derartige Lagerschale in der 1 jedoch
nicht gezeichnet. Die inneren Gelenkbauteile des Kugelgelenkes 6 werden
beidseitig im Bereich der Kugelzapfen 4, 5 von
je einem Dichtungsbalg 7 beziehungsweise 8 abgedichtet.
Dabei liegen die Randbereiche der Dichtungsbälge 7, 8 jeweils
einerseits am Gehäuse 1 und
andererseits an einem Anlageabschnitt 14 beziehungsweise 15 der Kugelzapfen 4 und 5 an.
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Im
linken Bildteil der 1 ist ein fertig montiertes
Kugelgelenk gezeigt, bei dem der Randbereich 11 des Dichtungsbalges 7 unmittelbar
in dem Anlageabschnitt 14 des Kugelzapfens 4 anliegt.
In axialer Richtung wird der Anlageabschnitt 14 durch einen
stirnseitigen Flansch und einen Flansch 9 begrenzt. Somit
wird ein axiales Auswandern des Randbereiches 11 des Dichtungsbalges 7 in
beiden Richtungen wirksam verhindert. Der Außenumfang des Dichtungsbalges 7 ist
jeweils durch Spannringe 16 und 17 gesichert,
so dass der Dichtungsbalg 7 sowohl am Gehäuse 1 als
auch an dem Anlageabschnitt 14 zuverlässig dichtend anliegt.
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Im
rechten Bildteil der 1 ist die für eine Oberflächenbeschichtung
vorgesehene Ausführung eines
erfindungsgemäßen Kugelgelenkes
im Teilschnitt dargestellt. Hier weist der Kugelzapfen 5 einen
Anlageabschnitt 15 auf. Dieser ist durch einen stirnseitigen
Flansch sowie einen in Richtung der Kugelzapfenlängsachse 13 axial
dahinter angeordneten Flansch 10 begrenzt. Der somit definierte
Anlageabschnitt 15 nimmt im rechten Bildteil der 1 nicht den
Randbereich 12 des Dichtungsbalges 8 auf. Für die Oberflächenbeschichtung
des Anlageabschnittes 15 ist es nämlich erforderlich und im rechten
Bildteil der 1 gezeigt, dass der Randbereich 12 des Dichtungsbalges 8 auf
den Flansch 10 aufgesetzt ist. Die korrespondierende Oberfläche des
Randbereiches 12 des Dichtungsbalges 8 weist eine
hierzu geeignete labyrinthartige Dichtfläche auf, die sich optimal an
die Flanschgeometrie anpasst.
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Zur
zusätzlichen
sicheren Fixierung des Randbereiches 12 des Dichtungsbalges 8 dient
in diesem Abschnitt ein Spannring 19. Auf der gehäuseseitigen
Seite des Dichtungsbalges 8 ist ein Spannring 18 vorhanden.
Der Spannring 18 erfüllt
jedoch im Sinne der Erfindung und des hier vorliegenden Verfahrens
keine Funktion außer
seiner Dichtwirkung, während
der Spannring 19 eine erfindungsgemäße Funktion hat.
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Mittels
eines Werkzeuges 20 wird der Randbereich 12 des
Dichtungsbalges 8 bezogen auf die Kugelzapfenlängsachse 13 in
axialer Richtung bis auf den Flansch 10 zurückgeschoben,
so dass in dieser Position das gesamte Kugelgelenk 6 einer
Oberflächenbeschichtung
in galvanischen Bädern
unterzogen werden kann. Damit wird der Oberflächenschutz sowohl auf das Gehäuse 1 als
auch auf den Anlageabschnitt 15 aufgebracht.
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Es
bedarf keiner besonderen Erwähnung, dass
das Verfahren auch für
die gegenüberliegende Seite
und den Anlageabschnitt 14 analog vollzogen wird. Der Anlageabschnitt 14 wurde
lediglich zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Prinzips
als fertig montiertes Kugelgelenk dargestellt.
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In
der 2 ist die für
eine Oberflächenbeschichtung
vorgesehene Ausführung
eines weiteren erfindungsgemäßen Kugelgelenkes
im Teilschnitt dargestellt. Auch hier weist der Kugelzapfen 5 einen Anlageabschnitt 15 auf.
Dieser ist im Unterschied zu der Ausführung in 1 konisch
gestaltet. Der somit definierte Anlageabschnitt 15 nimmt
den Randbereich 12 des Dichtungsbalges 8 auf.
Für die
erfindungsgemäße Oberflächenbeschichtung
des Anlageabschnittes 15 ist es erforderlich, dass der Randbereich 12 des
Dichtungsbalges 8 beispielsweise mittels eines Werkzeuges 20 in
Richtung Gelenkbereich 3 des Kugelzapfens 2 verschoben
und in dieser Position fixiert wird. In dieser Position kann das
gesamte Kugelgelenk 6 einer Oberflächenbeschichtung in galvanischen
Bädern
unterzogen werden. Damit wird der Oberflächenschutz sowohl auf das Gehäuse 1 als
auch auf den Anlageabschnitt 15 aufgebracht. Die zum Anlageabschnitt 15 korrespondierende Oberfläche des
Randbereiches 12 des Dichtungsbalges 8 weist eine
geeignete labyrinthartige Dichtfläche auf, die sich optimal an
die Oberfläche
anpasst. Zur zusätzlichen
sicheren Fixierung des Randbereiches 12 des Dichtungsbalges 8 dient
in diesem Abschnitt ein Spannring 19. Auf der gehäuseseitigen
Seite des Dichtungsbalges 8 ist ein anderer Spannring 18 vorhanden.
Dieser Spannring 18 erfüllt
jedoch im Sinne der Erfindung und des hier vorliegenden Verfahrens keine
Funktion außer
seiner Dichtwirkung, während der
Spannring 19 eine erfindungsgemäße Funktion hat.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Kugelstück
- 3
- Gelenkbereich
- 4
- Kugelzapfen
- 5
- Kugelzapfen
- 6
- Kugelgelenk
- 7
- Dichtungsbalg
- 8
- Dichtungsbalg
- 9
- Flansch
- 10
- Flansch
- 11
- Randbereich
- 12
- Randbereich
- 13
- Kugelzapfenlängsachse
- 14
- Anlageabschnitt
- 15
- Anlageabschnitt
- 16
- Spannring
- 17
- Spannring
- 18
- Spannring
- 19
- Spannring
- 20
- Werkzeug