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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine galvanische Opferanode, umfassend
eine magnesiumbasierte Legierung mit Strontium als weiterem Legierungsbestandteil.
Sie betrifft weiterhin eine solche Legierung selbst, die Verwendung
dieser Legierung als galvanische Opferanode und eine Speichervorrichtung
für wässrige Medien, umfassend eine galvanische
Opferanode mit einer derartigen Legierung.
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Sowohl
im häuslichen als auch im industriellen Bereich kommen
Speicherwassererwärmer vielfach zum Einsatz. Alleine die
Anzahl europaweit jährlich neu installierter Anlagen übertrifft
regelmäßig die Millionenmarke. Von der Bauart
her kommen insbesondere zwei Typen von Speicherwassererwärmern
zum Einsatz. Der eine Typ ist ein emaillierter, aus unlegiertem
Stahl gefertigte Behälter. Der andere Typ ist ein Speicherwassererwärmer
aus nichtrostendem Stahl. Gelegentlich werden auch noch kupferne
Vorratsbehälter verwendet.
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Der
emaillierte Speicherwassererwärmer besitzt in der wasserseitigen
Beschichtung, also in der Emaillierung, unvermeidliche Fehl- und
Zehrstellen. Diese können im Kontakt mit Wasser zu Korrosion
und langfristig zu Korrosionsschäden führen. Dem
wird dadurch entgegengewirkt, dass in dem Speicher sogenannte Opferanoden,
auch als galvanische Anoden bezeichnet, montiert werden. Hierbei
stehen gewöhnlich die Metalle Zink, Aluminium sowie Magnesium
zur Auswahl.
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Beim
Einbau entsprechender Schutzanoden im metallischen Kontakt zu dem
Behälter-Konstruktionswerkstoff, also in der Regel Stahl,
kommt es im wassergefüllten Speicher zur Ausbildung eines
galvanischen Elements. Die erwähnten Materialien für
Opferanoden stehen in der elektrochemischen Spannungsreihe negativer
als Eisen, dessen Normalpotenziel UH bei –0,40
V liegt. Folglich kommt es unter Auflösung der Opferanode
und Abgabe von Elektronen an den Konstruktionswerkstoff zu einer
elektrochemischen Polarisation. Genauer betrachtet findet diese
Polarisation an den wasserberührenden Fehl- und Zehrstellen
statt. Bei ausreichend negativen Potenzialen kommt die Eisenauflösung,
also die Korrosion, zum Stillstand und die zur kathodischen Sauerstoffreduktion
erforderliche anodische Teilreaktion wird durch die Opferanode getragen.
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In
der Praxis ist es von Bedeutung, dass zwischen der Opferanode und
dem zu schützenden Objekt eine ausreichend hohe Treibspannung
anliegt, um die erforderliche elektrochemische Polarisation der
Kathode bewirken zu können. In diesem Zusammenhang muss
die elektrische Leitfähigkeit des Wassers berücksichtigt werden.
Je nach ihrer Höhe bewirkt sie einen größeren
oder kleineren Spannungsabfall zwischen Anode und beispielsweise
der Behälterwand. Aus diesem Grunde ist es günstig,
wenn der Anodenwerkstoff ein möglichst negatives Eigenpotenzial
aufweist. Wichtige Einsatzfälle, sind bei einer geringen
Leitfähigkeit des Wassers oder bei einer Behinderung der
Schutzstromausbreitung im Behälter als Folge komplizierter
Behälterkonstruktionen.
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Für
gewöhnlich kommen keine aus den reinen Metallen bestehende
Anoden zum praktischen Einsatz, sondern vielmehr Legierungen davon.
Von den drei bereits erwähnten Anodenwerkstoffen Aluminium,
Magnesium und Zink besitzt das Erdalkalimetall Magnesium das negativste
Eigenpotenzial. Das Normalpotenzial für die Reaktion: Mg → Mg2+ + 2e– liegt
bei UH = –2,37 V.
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Genauer
betrachtet ist dabei aber zu beachten, dass die Normalpotenziale
auf pH-Wert- und Konzentrationsbedingungen bezogen sind, die in
der Praxis der Trink- und Speisewassertechnik nicht angetroffen
werden. Für solche Fälle wird vielmehr die sogenannte
natürliche Spannungsreihe herangezogen, in der die individuellen
Potentziallagen auf quasi pH-neutrales Wasser bezogen sind. Beim
praktischen Einsatz von Magnesium als Opferanodenmaterial in wässriger
Phase liegen so die erreichbaren Potenziale um circa 1 Volt positiver
gegenüber den Werten gemäß der Normalspannungsreihe.
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Unlegiertes
Magnesium passiviert beim Einsatz in Wasser in kurzer Zeit, wodurch
es als Opferanode schlecht einsetzbar ist. Zum Zwecke der Verringerung
der Passivierungsneigung, aber auch aus fertigungstechnischen Gründen,
handelt es sich bei den erwähnten Opferanoden daher um
Legierungsanodenwerkstoffe. Eine für den Schutz von emaillierten
Speicherwassererwärmern vielfach herangezogene Magnesiumgussanode
vom Typ AZ 63 hat eine Zusammensetzung von 6 Gewichts-% Aluminium,
3 Gewichts-% Zink und mindestens 0,2 Gewichts-% Mangan. Weitere
zulässige Legierungsanteile für AZ63, aber auch
die Kompositionen unterschiedlicher anderer standardisierter (Anoden)
Werkstoffe auf der Basis von Magnesium, sind in der Norm DIN
EN 12438 (1998) beschrieben. Diese enthält auch
die Beschreibung von Messverfahren für das Elektrodenpotenzial
und der Massenverluste. Andere Magnesiumlegierungen können
beispielsweise AZ 31 und M1 sein.
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Im
Stand der Technik werden weitere Beispiele für magnesiumbasierte
Legierungen offenbart, die als galvanische Opferanoden zum Einsatz
kommen können. So offenbart
US 6,251,240 B1 eine Mg-Ca-Opferanode mit
einem Ca-Gehalt von 0,22 Gewichts-% bis 1,33 Gewichts-%.
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EP 0 502 540 A1 offenbart
ein Opferanodenmaterial. Dieses kann aus eine einphasige amorphe
Struktur aufweisen. Es kann aber auch eine Struktur aus einer amorphen
Phase und einer kristallinen festen Lösungsphase aufweisen.
Das Opferanodenmaterial erreicht elektrochemischen Korrosionsschutz
für metallische Gegenstände, die einer wässrigen
Elektrolytlösung ausgesetzt sind. Das Elektrodenmaterial
wird durch ein schnelles Abkühlen von magnesiumbasiertem
Legierungsmaterial aus der flüssigen Phase oder Gasphase.
Das magnesiumbasierte Legierungsmaterial besteht aus einer Zusammensetzung
der allgemeinen Formel Mg
balX1
aX2
b oder Mg
balX1
a, wobei X1 wenigstens ein Element ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Zn, Ga, Ca und In ist und X2 wenigstens
ein Element ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Mm
(Mischmetall), Y und Seltenerdmetallelementen ist. Die Werte a und
b betragen, ausgedrückt in Atom-%, 5,0 ≤ a ≤ 35,0
und 3,0 ≤ a ≤ 25,0. Die magnesiumbasierte Legierung
kann weiterhin ein oder mehrere Übergansmetalle mit einem
Gesamtgehalt von nicht über 1,0 Atom-% enthalten.
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Eine
Magnesiumlegierung mit einer weiteren Legierungskomponente wird
in
US 5,223,215 offenbart. Diese
Patentschrift betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gegossenen
Gegenständen aus einer magnesiumbasierten Legierung, wobei
die Gegenstände eine verringerte Mikroschrumpfung aufweisen.
Eine flüssige Magnesiumlegierung aus im Wesentlichen Magnesium
zusammen mit 4 bis 10 Gewichts-% Aluminium, 0 bis 1 Gewichts-% Mangan,
entweder bis 3 Gewichts-% Zink oder 0 bis 1 Gewichts-% Silizium
wird bereitgestellt. Zu dieser Legierungsschmelze wird 0,01 bis
2 Gewichts-% Strontium hinzugegeben und die Schmelze in einer Gießform
vergossen. In den Beispielen dieser Patentschrift wird die Basislegierung
AZ 91 mit bis zu 2 Gewichts-% Strontium oder Calcium legiert. Über
die elektrochemischen Eigenschaften dieser Legierungen wird jedoch
nichts erwähnt. Vielmehr beschäftigt sich diese
Schrift mit Fragestellungen, die während des Gießens dieser
und anderer Legierungen auftreten.
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Die
im Stand der Technik beschriebenen Magnesiumlegierungen für
Opferanoden weisen jedoch noch hinsichtlich der erreichbaren elektrochemischen
Potenziale Verbesserungsbedarf auf. Dieses gilt insbesondere für
das sich im Dauerbetrieb einstellende Potenzial, welches sich von
dem zu Beginn des Betriebes herrschenden noch unterscheiden kann.
Ein möglichst negatives Potenzial ist wünschenswert
für einen Einsatz der Opferanode im Kontakt mit wässrigen
Medien, welche eine geringe elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Hinzu
kommt, dass während des Betriebes der galvanischen Opferelektrode
ein Massenverlust der Elektrode möglichst gering sein soll.
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Die
vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die im Stand
der Technik herrschenden Nachteile zumindest teilweise zu beheben.
Insbesondere hat sie sich die Aufgabe gestellt, anzugeben, wie eine
magnesiumbasierte galvanische Opferanode ein im Vergleich zu bekannten
Opferanoden stärker negatives elektrochemisches Potenzial
bei gleichzeitig möglichst geringem Massenverlust erreichen
kann. Eine weitere Aufgabe ist es, eine alternative Legierung anzugeben,
die für derartige Verwendungen geeignet ist.
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Erfindungsgemäß vorgeschlagen
wird eine galvanische Opferanode, umfassend eine Legierung, deren
mengenmäßig größte Komponente
Magnesium darstellt, wobei die Legierung als weitere Komponente Strontium
umfasst.
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Die
mengenmäßig größte Komponente
ist diejenige in der Legierung, welche gemessen an ihrem in Gewichts-%
ausgedrückten Gehalt den höchsten Anteil aufweist.
So kann beispielsweise Magnesium in einem Anteil von ≥ 75
Gewichts-% bis ≤ 99 Gewichts-% oder von ≥ 85 Gewichts-%
bis ≤ 95 Gewichts-% vorliegen. Strontium kann beispielsweise
einem Anteil von ≥ 0,1 Gewichts-% bis ≥ 5 Gewichts-%
oder von ≥ 0,2 Gewichts-% bis ≤ 2,5 Gewichts-%
vorliegen.
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Eine
solche galvanische Opferanode weist ein im Vergleich zu einer Anode
aus einer Legierung ohne Hinzulegierung von Strontium ein stärker
negatives elektrochemisches Potenzial auf. Hierdurch kann die Anode
in vorteilhafter Weise zum Korrosionsschutz in wässrigen
Medien mit geringer elektrischer Leitfähigkeit eingesetzt
werden. Solche Medien sind insbesondere Trinkwasser, Süßwasser,
im Heizungskreislauf verwendetes Wasser und Regenwasser. Weiterhin
verringert die Zulegierung von Strontium den Massenverlust der Elektrode
während des Betriebes.
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Gleichzeitig
weisen erfindungsgemäße Anoden einen vergleichsweise
geringen Massenverlust während des Betriebes auf.
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Die
Legierung für die erfindungsgemäße Anode
kann mit dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden. So
kann eine Basislegierung wie AZ 63 vorgelegt werden und durch allmähliches
Zuschmelzen von Strontium eine erfindungsgemäße
Zusammensetzung erreicht werden. Dieses Verfahren ist auch als "bottom-up"-Ansatz
bekannt. Alternativ kann ein "top-down"-Ansatz gewählt
werden, in dem beispielsweise eine Basislegierung wie AZ 63 mit
hohem hinzulegiertem Strontiumgehalt durch Auschargieren von Legierungsmaterial
und Nachführung von nicht mit Strontium legiertem AZ 63
auf den gewünschten Strontiumgehalt gebracht wird.
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In
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Opferanode weist die Legierung die folgende Zusammensetzung auf:
≥ 1
Gewichts-% bis ≤ 10 Gewichts-% Aluminium;
≥ 1
Gewichts-% bis ≤ 10 Gewichts-% Zink;
≥ 0,1
Gewichts-% bis ≤ 0,5 Gewichts-% Mangan;
≥ 0,2
Gewichts-% bis ≤ 2,5 Gewichts-% Strontium;
sonstige
Verunreinigungen jeweils ≤ 0,1 Gewichts-% sowie in der
Summe ≤ 1 Gewichts-%; und als Differenz zu 100 Gewichts-%
weiterhin Magnesium.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Legierung sonstige Verunreinigungen in einem
Anteil von jeweils ≤ 0,1 Gewichts-% sowie in der Summe
von ≤ 1 Gewichts-% umfasst. Hierunter fallen die technisch
unvermeidlichen Begleitelemente und Verunreinigungen, die aus dem
Kontakt der Metallschmelze mit den Wänden des Schmelzbehältnisses
herrühren.
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In
einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Opferanode beträgt in der Legierung der Gehalt an Aluminium ≥ 5
Gewichts-% bis ≤ 7 Gewichts-%, an Zink ≥ 2 Gewichts-%
bis ≤ 4 Gewichts-%, an Mangan ≥ 0,15 Gewichts-%
bis ≤ 0,25 Gewichts-% und an Strontium ≥ 0,5 Gewichts-%
bis ≤ 1 Gewichts-%. Die Differenz zu 100 Gewichts-% wird
wieder durch Magnesium als Hauptkomponente erreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Opferanode beträgt in der Legierung der Gehalt an Aluminium ≥ 5,9
Gewichts-% bis ≤ 6,1 Gewichts-%, an Zink ≥ 2,9
Gewichts-% bis ≤ 3,1 Gewichts-%, an Mangan ≥ 0,19
Gewichts-% bis ≤ 0,21 Gewichts-% und an Strontium ≥ 0,7
Gewichts-% bis ≤ 0,8 Gewichts-%. Die Differenz zu 100 Gewichts-%
wird wieder durch Magnesium als Hauptkomponente erreicht.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Legierung
umfassend:
≥ 5,9 Gewichts-% bis ≤ 6,1 Gewichts-%
Aluminium;
≥ 2,9 Gewichts-% bis ≤ 3,1 Gewichts-%
Zink;
≥ 0,19 Gewichts-% bis ≤ 0,21 Gewichts-%
Mangan;
≥ 0,7 Gewichts-% bis ≤ 0,8 Gewichts-%
Strontium;
sonstige Verunreinigungen jeweils ≤ 0,1
Gewichts-% sowie in der Summe ≤ 1 Gewichts-%; und als Differenz zu
100 Gewichts-% weiterhin Magnesium.
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In
einer Legierung dieser Zusammensetzung hat sich ein besonders günstiges
Wechselspiel von möglichst negativem elektrochemischem
Potenzial und möglichst geringem Massenverlust ergeben.
Der Schwerpunkt ist hierbei bei dem möglichst negativen
Potenzial zu setzen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung
einer Legierung, deren mengenmäßig größte
Komponente Magnesium darstellt, als galvanische Opferanode, wobei
die Legierung als weitere Komponente Strontium umfasst. Auch hier
bezeichnet die mengenmäßig größte
Komponente diejenige in der Legierung, welche gemessen an ihrem
in Gewichts-% ausgedrückten Gehalt den höchsten
Anteil aufweist. So kann beispielsweise Magnesium in einem Anteil
von ≥ 75 Gewichts-% bis ≤ 99 Gewichts-% oder von ≥ 85
Gewichts-% bis ≤ 95 Gewichts-% vorliegen. Strontium kann
beispielsweise einem Anteil von ≥ 0,1 Gewichts-% bis ≤ 5
Gewichts-% oder von ≥ 0,2 Gewichts-% bis ≤ 2,5
Gewichts-% vorliegen.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung bringt, wie bereits
erwähnt, Vorteile beim Einsatz der Opferanode in wässrigen
Medien mit geringer elektrischer Leitfähigkeit.
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In
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung umfasst die Legierung die folgenden Bestandteile:
≥ 1
Gewichts-% bis ≤ 10 Gewichts-% Aluminium;
≥ 1
Gewichts-% bis ≤ 10 Gewichts-% Zink;
≥ 0,1
Gewichts-% bis ≤ 0,5 Gewichts-% Mangan;
≥ 0,2
Gewichts-% bis ≤ 2,5 Gewichts-% Strontium;
sonstige
Verunreinigungen jeweils ≤ 0,1 Gewichts-% sowie in der
Summe ≤ 1 Gewichts-%; und als Differenz zu 100 Gewichts-%
weiterhin Magnesium.
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In
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung beträgt in der Legierung der Gehalt an Aluminium ≥ 5
Gewichts-% bis ≤ 7 Gewichts-%, an Zink ≥ 2 Gewichts-%
bis ≤ 4 Gewichts-%, an Mangan ≥ 0,15 Gewichts-%
bis ≤ 0,25 Gewichts-% und an Strontium ≥ 0,5 Gewichts-%
bis ≤ 1 Gewichts-%. Die Differenz zu 100 Gewichts-% wird
wieder durch Magnesium als Hauptkomponente erreicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verwendung beträgt in der Legierung der Gehalt an Aluminium ≥ 5,9
Gewichts-% bis ≤ 6,1 Gewichts-%, an Zink ≥ 2,9
Gewichts-% bis ≤ 3,1 Gewichts-%, an Mangan ≥ 0,19
Gewichts-% bis ≤ 0,21 Gewichts-% und an Strontium ≥ 0,7
Gewichts-% bis ≤ 0,8 Gewichts-%. Die Differenz zu 100 Gewichts-%
wird wieder durch Magnesium als Hauptkomponente erreicht.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine. Speichervorrichtung
für wässrige Medien, umfassend eine Opferanode
gemäß der vorliegenden Erfindung. Solch eine Speichervorrichtung
kann beispielsweise ein Speicherwassererwärmer oder ein
wasserführendes Rohrleitungssystem sein. Als wässriges
Medium kommen insbesondere Trinkwasser, Süßwasser,
im Heizungskreislauf verwendetes Wasser und Regenwasser in Betracht.
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Die
Erfindung wird weiter anhand der nachfolgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele
erläutert.
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Vergleichsbeispiel
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Zunächst
wurden die elektrochemischen Eigenschaften einiger magnesiumbasierter
Legierungen, von reinem Magnesium und von einer Aluminiumprobe gemessen.
Gemessen wurde gemäß der Norm EN 12438 (1998)/DIN
4753. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 aufgeführt.
Die Nomenklatur der Werkstoffe orientiert sich an der Angabe der
Massengehalte der Hauptlegierungselemente. Die Legierungselemente
werden wie folgt abgekürzt: A (Aluminium), J (Strontium),
M (Mangan), Z (Zink). So ist AZ 63 eine Magnesiumlegierung mit 6
Gewichts-% Aluminium und 3 Gewichts-% Zink. M1 ist eine weitere
Magnesiumlegierung.
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Die
elektrochemischen Potenziale wurden gegen Ag/AgCl mit 3 M KCl gemessen
und sind in Millivolt angegeben. Die Bezeichnung "Startpotenzial"
bezieht sich auf das Potenzial zu Beginn der Messung, "Potenzial
24 h" auf das Potenzial nach Ablauf von 24 Stunden in der Messanordnung.
Die Massenverluste wurden bei 60°C in 0,001 M NaCl bei
einer Leitfähigkeit von 100 μS/cm, einer Stromaufprägung
von 50 μA cm
2 und einer absoluten
Oberfläche von 30 cm
2 bestimmt.
Sie sind in Gramm pro Quadratmeter und Tag angegeben.
Werkstoff | Startpotenzial
[mV] | Potenzial
24 h [mV] | Massenverlust
[g m–2 d–1] |
AJ
62 | –1570 | –1408 | 12,88 |
AM
50 | –1441 | –1284 | 10,82 |
AM
60 | –1430 | –1274 | 7,73 |
AZ
31 | –1442 | –1282 | 9,80 |
AZ
63 | –1487 | –1218 | 7,97 |
AZ
91 | –1352 | –1274 | 7,45 |
M1 | –1656 | –1248 | 17,96 |
Reines
Mg | –1724 | –1350 | 12,07 |
Al-Stange | –1389 | –1323 | 10,28 |
Tabelle
1
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Beispiel 1
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Zu
einer Basislegierung vom Typ AZ 63 mit 6 Gewichts-% Aluminium, 3
Gewichts-% Zink, 0,2 Gewichts-% Mangan und als Differenz zu 100
Gewichts-% Magnesium wurde in veränderlichen Anteilen Strontium
hinzulegiert. Ausgewählte Eigenschaften der erhaltenen
Legierung sind in Tabelle 2 aufgeführt. Sie wurden anhand
der Norm
EN 12438 (1998)/DIN 4753 erhalten. In
der Tabelle bedeutet die Angabe "Sr-Gehalt" den Gehalt des Strontiums
in der erhaltenen Legierung, ausgedrückt in Gewichts-%.
Die Angabe "V (H
2)" bezeichnet das Volumen
des entwickelten Wasserstoffgases. Die Massenverluste wurden bei
60°C in 0,001 M NaCl bei einer Stromaufprägung
von 50 μA cm
2 bestimmt und sind
in Gramm pro Quadratmeter und Tag angegeben.
Sr-Gehalt
[Gew.-%] | V
(H2) [mL] | Massenverlust
[g m–2 d–1] |
0,2 | 15,95 | 5,76 |
0,4 | 16,78 | 6,06 |
0,55 | 19,64 | 7,10 |
0,7 | 21,18 | 7,65 |
0,85 | 18,49 | 6,61 |
Tabelle
2
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Eine
Gegenüberstellung der Massenverluste der erfindungsgemäßen
Legierungen mit den Vergleichsbeispielen zeigt, dass die Zulegierung
von Strontium zur Basislegierung AZ 63 den Massenverlust während
der Stromaufprägung zu verringern vermag. Die Massenverluste
liegen weit unterhalb dem von der Norm EN 12438 (1998)/DIN
4753 geforderten Maximalwert von 30 g m–2 d–1.
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Beispiel 2
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Zu
einer Basislegierung vom Typ AZ 63 mit 6 Gewichts-% Aluminium, 3
Gewichts-% Zink, 0,2 Gewichts-% Mangan und als Differenz zu 100
Gewichts-% Magnesium wurde in veränderlichen Anteilen Strontium
hinzulegiert. Ausgewählte Eigenschaften der erhaltenen
Legierung sind in Tabelle 3 aufgeführt. Sie wurden anhand
der Norm
EN 12438 (1998)/DIN 4753 erhalten. Auch
hier bedeutet die Angabe "Sr-Gehalt" den Gehalt des Strontiums in
der erhaltenen Legierung, ausgedrückt in Gewichts-%. Die
elektrochemischen Potenziale wurden gegen Ag/AgCl mit 3 M KCl gemessen
und sind in Millivolt angegeben. Die Bezeichnung "Potenzial 24 h"
bezieht sich auf das Potenzial nach Ablauf von 24 Stunden in der
Messanordnung.
Sr-Gehalt
[Gew.-%] | Potenzial
24 h [mV] |
0,5 | –1273 |
0,6 | –1290 |
0,75 | –1346 |
0,9 | –1332 |
Tabelle
3
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Eine
Gegenüberstellung der ermittelten Potenziale nach 24 Stunden
der erfindungsgemäßen Legierungen mit den Vergleichsbeispielen
zeigt, dass die Zulegierung von Strontium zur Basislegierung AZ
63 eine Verschiebung des Potenzials in den gewünschten
stärker negativen Bereich bewirkt. Die erfindungsgemäßen Legierungen
haben weiterhin das günstigste Verhältnis von
(möglichst geringem) Massenverlust und (möglichst
negativem) Potenzial nach 24 Stunden.
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Es
fällt auf, dass bezüglich des festgestellten elektrochemischen
Potenzials in Abhängigkeit von dem Gewichtsanteil Strontium
in der Legierung ein (negatives) Maximum bei 0,75 Gewichts-% Sr
vorliegt. Ohne auf eine Theorie festgelegt zu sein, wird angenommen,
dass sich durch die Zugabe der unedleren Komponente Strontium zur
Basislegierung nicht zwangsläufig Mischkristalle ausbilden,
für die sich additive, das heißt einer Mischungsregel
genügende, Eigenschaften zu erwarten wären. Vielmehr
wird angenommen, dass sich solche Zulegierungen oftmals an Phasengrenzflächen
abscheiden.
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Dieses
kann die Ausbildung neuer intermetallischer Phasen mit damit zusammenhängenden Änderungen
der Korngrößen und der elektrochemischen Eigenschaften
zur Folge haben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 6251240
B1 [0009]
- - EP 0502540 A1 [0010]
- - US 5223215 [0011]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - DIN EN 12438
(1998) [0008]
- - EN 12438 (1998)/DIN 4753 [0032]
- - EN 12438 (1998)/DIN 4753 [0034]
- - EN 12438 (1998)/DIN 4753 [0035]
- - EN 12438 (1998)/DIN 4753 [0036]