-
Die
Erfindung betrifft eine Kamera mit einem Kameragehäuse
und wenigstens einem lösbaren und/oder auswechselbaren
Objektiv gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechendes Kameragehäuse
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 29.
-
Bei
zahlreichen Kameras, insbesondere bei den meisten Spiegelreflexkameras
ist das Objektiv lösbar und auswechselbar an dem Kameragehäuse befestigt.
Dadurch können mit derselben Kamera verschiedene Objektive
mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften verwendet werden.
Insbesondere können wechselweise Objektive mit verschiedenen
Brennweiten und/oder Lichtstärken benutzt werden. Üblicherweise
sind die lösbaren und auswechselbaren Objektive mit einem
Gewinde oder Bajonettverschluss an einer Objektivfassung am Kameragehäuse
lösbar befestigt.
-
Beim
Lösen des Objektivs wird das Kameragehäuse geöffnet,
das ansonsten mehr oder weniger hermetisch nach außen abgeschlossen
ist. Bei dem geöffneten Kameragehäuse können
Staub, Feuchtigkeit und Schmutz in das Innere des Kameragehäuses eindringen.
Da sich im Inneren des Kameragehäuses empfindliche Bauelemente
und Komponenten befinden, kann durch das Öffnen des Kameragehäuses die
Funktionsfähigkeit der Kamera beeinträchtigt werden.
Beispielsweise befinden sich innerhalb des Kameragehäuses
Sensoren, um die Lichtverhältnisse und Entfernungen zu
erfassen und daraus die erforderliche Belichtungszeit, Blendenöffnung
und/oder Objektiveinstellung zu bestimmen. Eine fehlerhafte Messung
durch die Sensoren führt somit zu falschen Aufnahmedaten.
-
Bei
digitalen Kameras ist insbesondere der Bildsensor gegen Staub und
Schmutz empfindlich. Bei Spiegelreflexkameras darf vor allem der
Spiegel keinem Staub und Schmutz ausgesetzt sein. Folglich weist
eine digitale Spiegelreflexkamera mit dem Bildsensor und dem Spiegel
mindestens zwei besonders staubempfindliche Bauteile auf. Die Staubpartikel
auf dem Bildsensor oder Spiegel können dazu führen,
dass auf den Bildern störende Punkte oder gar Flecken erscheinen.
-
Aus
der
DE 20 2006
012 144 U1 ist eine Kamera mit Wechselobjektiven bekannt,
die ein flaches Schutzelement aufweist. Das Schutzelement ist zwischen
dem Objektiv einerseits und einem Spiegel oder Bildsensor andererseits
angeordnet, um die Kamera beim Wechseln des Objektivs vor dem Eindringen
von Staub zu schützen. Nachdem das Objektiv am Kameragehäuse
befestigt worden ist, wird das Schutzelement manuell oder elektrisch
zur Seite geschoben oder geschwenkt. Dazu ist jedoch erforderlich,
dass der Benutzer stets vor dem Abnehmen des Objektivs das Schutzelement
in die schließende Stellung bringt.
-
In
der
DE 20 2006
011 977 U1 ist eine Kamera mit Objektivfassung zur Aufnahme
eines Wechselobjektives beschrieben, die eine Schutzeinrichtung aufweist.
Die Schutzeinrichtung umfasst einen Schutzverschluss, der dazu ausgelegt
ist, beim Entfernen des Wechselobjektivs selbsttätig von
einem geöffneten Zustand in einen geschlossenen Zustand bewegt
zu werden. In dem geschlossenen Zustand verschließt der
Schutzverschluss im Wesentlichen vollständig das Gehäuse
im Bereich der Objektivfassung. Bei abgenommenem Objektiv ist somit
das Kameragehäuse stets geschlossen und kann vom Benutzer
nur dann geöffnet werden, indem ein Steuerungsstift manuell
in eine bestimmte Position geschoben wird. Normalerweise wird der
Steuerungsstift vom montierten Objektiv betätigt und bewirkt
das Öffnen des Schutzverschlusses. Um für Wartungs-
oder Reinigungsarbeiten den Schutzverschluss offen zu halten, muss
der Benutzer währenddessen den Steuerungsstift stets gedrückt
halten.
-
Es
ist erwünscht, dass einerseits während des Objektivwechsels
das Kameragehäuse sicher und zuverlässig geschlossen
bleibt, aber andererseits der Benutzer die Möglichkeit
hat, das Schutzelement oder die Schutzeinrichtung, beispielsweise
für Wartungs- oder Reinigungsarbeiten permanent offen zu
halten.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kamera und ein Kameragehäuse
bereit zu stellen, bei der während des Objektivwechsels
das Eindringen von Staub in das Innere des Kameragehäuses
sicher und zuverlässig verhindert wird und dennoch der
ungehinderte Zugang zum Inneren des Kameragehäuses möglich
ist.
-
Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Kamera durch den Gegenstand gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die Kamera zwischen wenigstens einer Normalbetriebsart
und einer Inspektionsbetriebsart schaltbar ist, wobei in der Normalbetriebsart
die Schließeinrichtung bei gelöstem Objektiv selbsttätig
in den geschlossenen Zustand geschaltet wird und in der Inspektionsbetriebsart
die Schließeinrichtung bei gelöstem Objektiv in
den geöffneten Zustand geschaltet wird oder schaltbar ist.
-
Der
Kern der Erfindung liegt darin, dass zwischen mindestens zwei Betriebsarten
gewählt werden kann, wobei in mindestens einer Normalbetriebsart
das Kameragehäuse während des Objektivwechsels
zuverlässig und unabhängig vom Verhalten des Benutzers
stets geschlossen bleibt und in der Inspektionsbetriebsart der Zugang
zum Inneren des Kameragehäuses auch bei abgenommenen Objektiv
möglich ist. Der Zugang zum Inneren des Kameragehäuses
kann insbesondere bei Wartungs- oder Reinigungsarbeiten erforderlich
sein. Dies lässt sich mit einem relativ geringen konstruktiven
und schaltungstechnischen Aufwand erreichen.
-
Unter
einer Normalbetriebsart sind insbesondere diejenigen Betriebsarten
zu verstehen, bei den Aufnahmen möglich sind. Auch der
ausgeschaltete Zustand der Kamera kann den Normalbetriebsarten im
obigen Sinn zugerechnet werden.
-
Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass in der Normalbetriebsart bei gelöstem
Objektiv die Schließeinrichtung stets in den geschlossenen
Zustand geschaltet und der geöffnete Zustand gesperrt ist.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Kameragehäuse
bei gelöstem Objektiv stets geschlossen ist. Auch ein versehentliches Öffnen
durch den Benutzer ist in der Normalbetriebsart ausgeschlossen.
-
Weiterhin
ist in der Inspektionsbetriebsart die Schließeinrichtung
durch das Lösen des Objektivs von dem Kameragehäuse
in den geöffneten Zustand geschaltet oder schaltbar. In
der Inspektionsbetriebsart bleibt entweder die Schließeinrichtung
bei gelöstem Objektiv geöffnet oder der Benutzer
hat die Möglichkeit, bei gelöstem Objektiv die
Schließeinrichtung zu öffnen.
-
Außerdem
kann eine der Normalbetriebsarten dem ausgeschalteten Zustand der
Kamera entsprechen. Dadurch wird gewährleistet, dass auch
bei ausgeschalteter Kamera und bei gelöstem Objektiv das
Kameragehäuse stets geschlossen bleibt.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass
die Kamera wenigstens ein Kontaktelement aufweist, das auf das Lösen und/oder
Anbringen des Objektivs an das Kameragehäuse anspricht
und das Schalten der Schließeinrichtung in den geschlossenen
bzw. geöffneten Zustand bewirkt oder ermöglicht.
Das Kontaktelement kann ein mechanisch bewegbares Teil am Kameragehäuse
sein, das vom Objektiv in eine bestimmte Position bewegt, insbesondere
gedrückt, gezogen oder geschoben wird und das Öffnen
der Schließeinrichtung bewirkt. Das Kontaktelement kann
auch einen oder mehrere elektrische Kontakte umfassen. Insbesondere
sind sowohl am Kameragehäuse als auch am Objektiv korrespondierende
elektrische Kontakte angebracht, so dass das montierte und das gelöste
Objektiv unterschiedliche elektrische Signale erzeugen. Dabei sind
die elektrischen Kontakte an einem oder mehreren Berührungspunkten
von Objektiv und Kameragehäuse angeordnet. Die elektrischen Signale
werden von einer elektronischen Schaltung, beispielsweise einer
Mikroprozessorschaltung verarbeitet und steuern somit das Schließen
und Öffnen der Schließeinrichtung.
-
Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Schließeinrichtung mechanisch
zwischen dem geöffneten und geschlossenen Zustand geschaltet
wird oder schaltbar ist. Eine mechanische Schließeinrichtung
ist besonders zuverlässig, da diese auch ohne Stromversorgung
funktioniert.
-
Für
die konkrete Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Schließeinrichtung
wenigstens ein Spannelement, insbesondere eine Feder aufweist, durch
die die Schließeinrichtung in dem geschlossenen Zustand
gehalten wird oder haltbar ist. Auf diese Weise ist die Schließeinrichtung
mit geringem konstruktiven Aufwand und somit kostengünstig herstellbar.
-
Außerdem
kann die Schließeinrichtung wenigstens ein mechanisches
Element aufweisen, durch das die Schließeinrichtung in
dem geöffneten Zustand gehalten wird oder haltbar ist.
Mit dem mechanischen Element kann automatisch durch das angebrachte
Objektiv die Schließeinrichtung in dem geöffneten
Zustand gehalten werden.
-
Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass durch das mechanische Element die Schließeinrichtung
gegen die Spannung der Feder bzw. des Spannelements in dem geöffneten
Zustand gehalten wird oder haltbar ist. Dadurch kann auf zuverlässige
Weise die Schließeinrichtung wieder in den geschlossenen
Zustand gebracht werden.
-
Alternativ
zur mechanischen Schließeinrichtung kann vorgesehen sein,
dass die Schließeinrichtung elektrisch zwischen dem geöffneten
und geschlossenen Zustand geschaltet wird oder schaltbar ist. Auch
eine elektrische Schließeinrichtung ist mit einem geringen
konstruktiven Aufwand und somit kostengünstig realisierbar.
Die elektrische Schließeinrichtung kann insbesondere mit
den oben beschriebenen elektrischen Kontakten und der elektronischen
Steuerungsschaltung kombiniert werden.
-
Beispielweise
kann die Schließeinrichtung wenigstens einen Elektromotor
aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein,
dass die Schließeinrichtung wenigstens einen Magnetschalter aufweist.
Auch für diese Bauelemente ist der konstruktive Aufwand
verhältnismäßig gering.
-
Die
Schließeinrichtung kann beispielsweise als Lamellenverschluss
ausgebildet sein. Dabei handelt es sich um eine ausgereifte und
zuverlässige Technologie, die seit Generationen bei Kameras
verwendet wird.
-
Wenn
die Geometrie des Kameragehäuses es zulässt, kann
die Schließeinrichtung wenigstens eine Abdeckung ausweisen,
die schwenkbar an der Schließeinrichtung angebracht ist.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform weist die Schließeinrichtung
wenigstens eine Abdeckung auf, die verschiebbar an der Schließeinrichtung
angebracht ist. Diese Ausführungsform ist bei einem flachen
Kameragehäuse besonders vorteilhaft.
-
Außerdem
besteht die Möglichkeit, dass die Abdeckung als Jalousie
ausgebildet ist. Dies ist eine besonders raumsparende Ausführungsform.
-
Alternativ
oder zusätzlich zur automatischen Schließeinrichtung
kann vorgesehen sein, dass die Schließeinrichtung manuell
zwischen dem geöffneten und geschlossenen Zustand geschaltet
wird oder schaltbar ist. Beispielsweise ist es bei professionellen
Kameras oftmals erwünscht, dass möglichst viele Funktionen
manuell steuerbar sind.
-
Als
zusätzliche und besonders vorteilhafte Maßnahme
kann vorgesehen sein, dass die Schließeinrichtung und/oder
die Abdeckung aus einem antistatischen Material hergestellt sind.
Dadurch wird zusätzlich verhindert, dass Staub angezogen
wird und in das Kameragehäuse eindringen kann.
-
Weiterhin
besteht die Möglichkeit, dass benachbarte, relativ zueinander
bewegliche oder bewegbare Teile der Schließeinrichtung
und/oder der Abdeckung oder zumindest deren Oberflächen
aus unterschiedlichen Materialien mit solchen Eigenschaften hergestellt
sind, so dass die elektrostatische Aufladung dieser Teile möglichst
gering ist. Durch eine geeignete Materialkombination für
die aneinander reibenden Teile oder deren Oberflächen kann
die elektrostatische Aufladung minimiert werden. Auch dies verhindert,
dass Staub anzogen wird und in das Kameragehäuse eindringen
kann.
-
Dazu
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass benachbarte Lamellen des
Lamellenverschlusses oder zumindest deren Oberflächen aus
unterschiedlichen Materialien mit solchen Eigenschaften hergestellt
sind, so dass die elektrostatische Aufladung dieser Teile möglichst
gering ist. Die unterschiedlichen Materialien von benachbarten Lamellen,
die aneinander reiben, werden so ausgewählt, dass die elektrostatische
Aufladung aufgrund dieser Reibung minimiert wird. Alternativ können
auch die Oberflächen der benachbarten Lamellen aus solchen Materialien
hergestellt sein.
-
Eine
weitere vorteilhafte Möglichkeit zur Vermeidung von Staub
wird dadurch realisiert, indem die beweglichen oder bewegbaren Teile
der Schließeinrichtung und/oder der Abdeckung aus einem
abriebfreien oder zumindest abriebarmen Material hergestellt sind.
Dadurch wird erreicht, dass innerhalb des Kameragehäuses
die Entstehung von Staub durch Abrieb möglichst gering
ist.
-
Insbesondere
ist die erfindungsgemäße Kamera eine Spiegelreflexkamera.
Da bei Spiegelreflexkameras die Objektive relativ häufig
gewechselt werden, ist die Schließeinrichtung für
Spiegelreflexkameras besonders vorteilhaft.
-
Bei
weiteren Ausführungsbeispielen ist vorgesehen, dass die
Kamera zur Aufnahme bewegter Bilder vorgesehen ist. Beispielweise
kann die Kamera als Filmkamera, Videokamera, Camcorder oder dergleichen
ausgebildet sein. Auch solche Kameras können mit auswechselbaren
Objektiven ausgestattet sein, so dass die Schließeinrichtung
das Innere des Kameragehäuses schützt.
-
Außerdem
kann die Kamera einen Bildsensor aufweisen. Die Bildqualität
des Bildsensors ist insbesondere gegen Staub sehr empfindlich. Somit ist
für Kameras mit Bildsensor die Schließeinrichtung besonders
vorteilhaft.
-
Als
weitere Sicherheitsmaßnahme kann vorgesehen sein, dass
die Kamera eine optische Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen der Inspektionsbetriebsart
aufweist. Dies trägt dazu bei, dass der Benutzer die eingeschaltete
Inspektionsbetriebsart sicher und zuverlässig erkennt.
-
Vorzugsweise
ist die Anzeigeeinrichtung optisch derart ausgestaltet, so dass
die Inspektionsbetriebsart wesentlich deutlicher angezeigt wird
als die Normalbetriebsart. Beispielsweise umfasst die optische Anzeigeeinrichtung
wenigstens eine Leuchtdiode und/oder wenigstens ein Warnsymbol.
-
Alternativ
oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Kamera eine
akustische Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen der Inspektionsbetriebsart aufweist.
Auch dadurch wird der Benutzer auf die eingeschaltete Inspektionsbetriebsart
sicher und zuverlässig hingewiesen.
-
Beispielsweise
umfasst die akustische Anzeigeeinrichtung einen Tongenerator zum
Erzeugen eines charakteristischen Tonsignals, beispielsweise eines
Pfeiftons.
-
Weiterhin
wird die Aufgabe der Erfindung hinsichtlich des Kameragehäuses
durch den Gegenstand gemäß dem Patentanspruch
29 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist
für das Kameragehäuse ebenfalls vorgesehen, dass
das Kameragehäuse zwischen wenigstens einer Normalbetriebsart
und einer Inspektionsbetriebsart schaltbar ist, wobei in der Normalbetriebsart
die Schließeinrichtung bei gelöstem Objektiv selbsttätig
in den geschlossenen Zustand geschaltet wird und in der Inspektionsbetriebsart
die Schließeinrichtung bei gelöstem Objektiv in den
geöffneten Zustand geschaltet wird oder schaltbar ist.
-
Schließlich
ist das Kameragehäuse insbesondere für die oben
beschriebene Kamera vorgesehen.
-
Weitere
Merkmale, Vorteile und besondere Ausführungsformen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Nachstehend
wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kamera unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
schematische seitliche Teilschnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Kamera mit einem abmontierten Objektiv,
und
-
2 eine
schematische seitliche Teilschnittansicht der bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kamera mit dem anmontierten
Objektiv.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kamera ist in 1 dargestellt. Die Kamera umfasst
ein Kameragehäuse 10 und ein Objektiv 12.
Das Kameragehäuse 10 ist als seitliche Schnittansicht
dargestellt. Das Objektiv 12 ist als Seitenansicht dargestellt.
Das Objektiv 12 ist in 1 vom Kameragehäuse
gelöst. Das Kameragehäuse 10 weist eine
Objektivfassung 14 auf, an der das Objektiv 12 lösbar
am Kameragehäuse 10 befestigbar ist. Gegenüber
der Objektivfassung 14 befindet sich innerhalb des Kamera gehäuses 10 eine
lichtempfindliche Schicht 24. Bei einer klassischen analogen Kamera
ist die lichtempfindliche Schicht 24 als Film ausgebildet.
Bei einer digitalen Kamera ist die lichtempfindliche Schicht 24 als
elektronischer Bildsensor ausgebildet.
-
Das
Objektiv 12 ist mittels einer Kopplungseinrichtung am Kameragehäuse 10 befestigbar.
Die Kopplungseinrichtung weist ein erstes Kopplungselement 16 und
ein zweites Kopplungselement 18 auf. Das erste Kopplungselement 16 ist
am Kameragehäuse 10 um die Objektivfassung 14 herum
und im Wesentlichen ringförmig ausgebildet angebracht. Das
zweite Kopplungselement 18 ist am Objektiv 12 angebracht
und ebenfalls im Wesentlichen ringförmig ausgebildet. Das
erste Kopplungselement 16 und das zweite Kopplungselement 18 sind
zumindest abschnittsweise komplementär zueinander ausgebildet.
-
In
dieser konkreten Ausführungsform ist die Kopplungseinrichtung
als Bajonettverschluss ausgebildet. Alternativ dazu kann die Kopplungseinrichtung auch
als Schraubverschluss ausgebildet sein. Auch andere bekannte Kopplungseinrichtungen
sind möglich.
-
Im
Inneren des Kameragehäuses 10 befindet sich hinter
der Objektivfassung 14 eine Schließeinrichtung 22.
Die Schließeinrichtung 22 umfasst eine bewegbare
Abdeckung 20 zum Öffnen und Schließen
der Objektivfassung 14. Die Abdeckung 20 der Schließeinrichtung 22 wird
bei abmontiertem Objektiv 12 geschlossen und bei anmontiertem
Objektiv 12 geöffnet.
-
In 1 ist
das Objektiv 12 vom Kameragehäuse 10 abmontiert
und die Schließeinrichtung 22 befindet sich im
geschlossenen Zustand.
-
2 zeigt
die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Kamera, wobei das Objektiv 12 an das Kameragehäuse 10 montiert
ist und die Schließeinrichtung 22 sich im geöffneten
Zustand befindet.
-
Die
Kamera ist zwischen wenigstens einer Normalbetriebsart und einer
Inspektionsbetriebsart schaltbar. Dabei sind unter den Normalbetriebsarten insbesondere
diejenigen Betriebsarten zu verstehen, bei denen Aufnahmen möglich
sind. Auch der ausgeschaltete Zustand der Kamera ist im Sinne der
Erfindung den Normalbetriebsarten zuzurechnen.
-
Typische
Beispiele für Normalbetriebsarten sind der vollautomatische,
der halbautomatische und der manuelle Betrieb. Üblicherweise
müssen bei einer Kamera die Blende, die Belichtungszeit
und die Objektentfernung manuell oder automatisch eingestellt werden.
Beim halbautomatischen Betrieb werden ein oder zwei der vorgenannten
Parameter manuell vorgewählt, und die übrigen
Parameter werden automatisch eingestellt. Es gibt daher mehrere
Möglichkeiten für den halbautomatischen Betrieb,
je nach dem, welcher oder welche der Parameter vorgewählt werden.
Zweckmäßigerweise umfasst die Kamera einen Wahlschalter,
bei dem zwischen den typischen Normalbetriebsarten, dem ausgeschalteten
Zustand und der Inspektionsbetriebsart gewählt werden kann.
-
Das
Schließen und Öffnen der Schließeinrichtung 22 erfolgt
in den Normalbetriebsarten selbsttätig, wobei die Schließeinrichtung 22 stets
bei montiertem Objektiv 12 geöffnet und bei gelöstem
Objektiv 12 geschlossen ist. Im Gegensatz dazu sind in dem
Inspektionsmodus das automatische und selbsttätige Schließen
und Öffnen deaktiviert. Im Inspektionsmodus befindet sich
die Schließeinrichtung entweder stets im geöffneten
Zustand oder kann manuell vom Benutzer geöffnet und geschlossen
werden.
-
Die
Schließeinrichtung 22 kann mechanisch und/oder
elektrisch verschließbar sein. Die mechanische Schließeinrichtung 22 kann
beispielsweise eine oder mehrere Federn aufweisen, die im entspannten Zustand
die Abdeckung 20 geschlossen halten. Im gespannten Zustand
der Federn wird die Abdeckung 20 mittels eines mechanischen
Schalters gegen die Spannung der Feder bzw. Federn geöffnet
gehalten. Bei der elektrischen Schließeinrichtung 22 kann
die Abdeckung 20 beispielsweise mittels eines Elektromotors
oder Magnetschalters geöffnet und geschlossen werden.
-
Bei
einer automatischen Schließeinrichtung 22 wird
die Abdeckung 20 in der Normalbetriebsart dann geöffnet,
wenn das Objektiv 12 an das Kameragehäuse 10 montiert
wird. Dabei befinden sich am Kameragehäuse 10 oder
am ersten Kopplungselement 16 ein oder mehrere mechanische
Kontaktelemente bzw. elektrische Kontakte. Die mechanischen Kontaktelemente
bzw. elektrischen Kontakte sowie das Objektiv 12 sind so
ausgebildet, dass das Anbringen des Objektivs 12 an das
Kameragehäuse 10 das Öffnen der Abdeckung 20 bewirkt.
-
Bei
einer manuellen Schließeinrichtung 22 befindet
sich am Kameragehäuse 10 ein Schalter, Hebel oder
dergleichen zum Schließen und Öffnen der Abdeckung 20 in
der Inspektionsbetriebsart. Bei der manuellen Schließeinrichtung 22 kann
der Benutzer durch Betätigung des entsprechenden Schalters die
Abdeckung 20 öffnen, anschließend im
Inneren des Kameragehäuses 10 Wartungs- und/oder
Reinigungsarbeiten durchführen und danach die Abdeckung
wieder schließen.
-
Weiterhin
kann die Kamera eine nicht dargestellte optische Anzeigeeinrichtung
zum Anzeigen der Inspektionsbetriebsart aufweisen. Vorzugsweise wird
dabei der Benutzer besonders auffällig auf die Inspektionsbetriebsart
hingewiesen. Beispielsweise kann die Anzeigeeinrichtung eine oder
mehrere rote Leuchtdioden oder ein charakteristisches Warnsymbol
aufweisen. Als Warnsymbol kann ein rotes Dreieck mit umschlossenem
Ausrufezeichen verwendet werden. Auch durch ein Blinksignal kann
die Inspektionsbetriebsart angezeigt werden. Auf diese Weise wird
der Benutzer besonders deutlich hingewiesen, dass sich die Kamera
im Inspektionsmodus befindet. Auch die Normalbetriebsarten können
angezeigt werden, wobei zweckmäßigerweise die
Inspektionsbetriebsart deutlicher und auffälliger im Vergleich
zu den Normalbetriebsarten angezeigt wird.
-
Alternativ
oder zusätzlich dazu kann die Kamera auch eine akustische
Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen der Inspektionsbetriebsart aufweisen. Auch
dies ist eine geeignete Maßnahme, um den Benutzer auf die
eingeschaltete Inspektionsbetriebsart sicher und zuverlässig
hinzuweisen. Die akustische Anzeigeeinrichtung umfasst beispielsweise
einen Tongenerator, der ein charakteristisches Tonsignal erzeugt.
Dazu ist beispielsweise ein Pfeifton geeignet.
-
Durch
die optische und/oder die akustische Anzeigeeinrichtung wird verhindert,
dass der Benutzer unabsichtlich bei geöffnetem Kameragehäuse das
Objektiv entfernt.
-
In
der dargestellten Ausführungsform funktioniert die Schließeinrichtung 22 im
Prinzip wie ein Lamellenverschluss. Die Abdeckung 20 umfasst
eine Mehrzahl Lamellen, die nach einem bestimmten Schema angeordnet
sind. Im geschlossenen Zustand bilden die Lamellen die Abdeckung 20 zum Schließen
der Objektivfassung 14. Beim Öffnen der Schließeinrichtung 22 werden
die Lamellen von der optischen Achse mittels einer Schwenk- und/oder Schiebebewegung
nach außen bewegt.
-
Die
Abdeckung 20 kann auch als Jalousie ausgebildet sein. Dabei
kann die Jalousie beim Öffnen der Schließeinrichtung 22 aufgewickelt
werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die Jalousie beim Öffnen
der Schließeinrichtung 22 in den oberen und/oder
unteren Bereich des Kameragehäuses 10 geschoben
wird. Die Abdeckung 20 kann auch aus zwei oder mehreren
Jalousien bestehen.
-
Außerdem
kann die Abdeckung 20 auch aus einem oder mehreren Flächenstücken
bestehen, die schwenkbar und/oder verschiebbar an der Schließeinrichtung 22 angebracht
sind, so dass durch die Schwenkbewegung bzw. Verschiebebewegung
der Flächenstücke die Objektivfassung 14 geöffnet
und geschlossen wird.
-
Die
Schließeinrichtung 22 hat insbesondere die Funktion,
dass dann, wenn das Objektiv 12 nicht am Kameragehäuse 10 angebracht
ist, kein Staub in das Innere des Kameragehäuses 10 eindringen kann.
Insbesondere der Bildsensor einer digitalen Kamera ist empfindlich
gegen Staub. Auch die anderen Sensoren und optischen Elemente im
Inneren des Kameragehäuses 10 sind gegen Staub
empfindlich, so dass die Aufnahmequalität beeinträchtigt werden
kann. Durch die erfindungsgemäße Schließeinrichtung 22 wird
gewährleistet, dass kein Staub oder Schmutz in das Kameragehäuse 10 eindringen kann.
-
Die
oben beschriebene bevorzugte Ausführungsform stellt lediglich
ein konkretes Beispiel der erfindungsgemäßen Kamera
dar.
-
Für
die technische Realisierung der erfindungsgemäßen
Schließeinrichtung kann auf die Technologie bekannter Vorrichtungen
zugegriffen werden. Die erfindungsgemäße Schließeinrichtung kann
beispielsweise wie ein Lamellenverschluss aufgebaut sein. Der konstruktive
Aufwand ist dabei geringer, da keine exakten und kurzen Öffnungszeiten erforderlich
sind.
-
Ebenso
kann die erfindungsgemäße Schließeinrichtung
im Prinzip wie eine Blende mit einstellbarer Blendenöffnung
aufgebaut sein. Dabei muss die Abdeckung der Schließeinrichtung
im Gegensatz zur Blende vollständig verschließbar
sein. Die Schließeinrichtung muss lediglich zwischen einem
geschlossenen und einem geöffneten Zustand schaltbar sein.
Exakte Zwischeneinstellungen sind nicht erforderlich, so dass der
konstruktive Aufwand relativ gering ist.
-
- 10
- Kameragehäuse
- 12
- Objektiv
- 14
- Objektivfassung
- 16
- erstes
Kopplungselement
- 18
- zweites
Kopplungselement
- 20
- Abdeckung
- 22
- Schließeinrichtung
- 24
- lichtempfindliche
Schicht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202006012144
U1 [0005]
- - DE 202006011977 U1 [0006]