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Vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polysaccharid-Pfropfcopolymerisaten,
wobei von Aminoderivaten von Polysacchariden ausgegangen wird und
diese mit einem radikalisch polymerisierbaren Monomer unter Zugabe
eines Oxidationsmittels und eines Radikalstarters polymerisiert
werden.
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Die
Reaktion zur Herstellung von Diethylaminoethylstärke-Derivaten
ist seit den 1950er Jahren bekannt und hinreichend für
verschiedenste nichtlösliche Stärkederivate als
Slurry-Umsetzung beschrieben (
US 2,917,506 ,
US 2,935,436 ,
US 2,813,093 und
GB 765 880 ).
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung
von Polysaccharid-Pfropfcopolymeren, bereitzustellen, mit dem hohe
Ausbeuten erzielbar sind. Ebenso war es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, durch dieses Verfahren Produkte bereitzustellen, die
bessere physikalische Eigenschaften aufweisen als bisherige Derivate.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1, bezüglich des Pfropfcopolymers mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 28 sowie bezüglich einer
Beschichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 29 gelöst.
Mit Patentanspruch 30 werden Verwendungszwecke der Pfropfcopolymere
angegeben. Die abhängigen Ansprüche stellen dabei
vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens dar.
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Erfindungsgemäß wird
somit ein Verfahren zur Herstellung von Polysaccharid-Pfropfcopolymeren
bereitgestellt, wobei von mindestens einem Aminoderivat eines Polysaccharids
und/oder einem mindestens ein Polysaccharid enthaltenden Gemisch
ausgegangen wird. Das Aminoderivat weist dabei die allgemeine Formel I
auf:
Formel
I
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Die
in der allgemeinen Formel I enthaltenen Reste bedeuten hierbei jeweils
unabhängig voneinander
A = Sauerstoff, NR4 oder
[N(R4)2]/X–, mit R4 unabhängig
voneinander ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff,
linearen oder verzweigten C1-C12-Alkyl-,
C1-C12-Alkenyl-,
C1-C12-Alkinyl,
C7-C18-Aralkyl-, C6-C18-Aryl-, C6-C18-Heteroarylsubstituenten
und/oder -C(O)-(CH2)x-CH3 mit x = 0 bis 11, wobei X– ein
negativ geladenes Gegenion ist. Insbesondere ist A hierbei jedoch
Sauerstoff, NH, N-C(O)-Me oder ein Gemisch aus N-C(O)-Me und NH;
R1 = unabhängig voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus linearen oder verzweigten C1-C12-Alkyl-, C1-C12-Alkenyl-, C1-C12-Alkinyl, C7-C18-Aralkyl-, C6-C18-Aryl-, Heteroaryl-,
Hydroxy-, C1-C12-Alkoxy-,
Amino-Substituenten und/oder zwei Reste R1 zweier
vicinaler Kohlenstoffatome gemeinsam einen Ring bilden, der aliphatisch
oder aromatisch sein kann, Heteroatome enthalten kann und 1 bis
8 Ringglieder aufweist. Insbesondere ist R1 Wasserstoff.
R2 = unabhängig voneinander ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff, linearen oder verzweigten
C1-C12-Alkyl-, C1-C12-Alkenyl-, C1-C12-Alkinyl, C7-C18-Aralkylsubstituenten
und/oder zwei Reste R2 gemeinsam einen Ring
bilden, der aliphatisch ist, Heteroatome enthalten kann und 1 bis
8 Ringglieder aufweist. Besonders bevorzugt ist R2 dabei
ein kurzkettiger Alkylrest, wie z. B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl,
insbesondere ein Ethylrest (Et).
R3 =
unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus -CH2OH, -CH2OR4, -CH2O-(CH2)m-OH mit m = 1
bis 12, -COOH, -COO–Y+ wobei
Y+ ein positive geladenes Gegenion ist,
-COOR4, wobei R4 der
oben gegebenen Definition entspricht; oder eine -CH2O-Gruppe
repräsentiert, die α-1,6 glycosidisch mit einem
weiteren Aminoderivat der allgemeinen Formel I verbunden ist. R3 kann für die dargestellten monomeren
Einheiten der Formel I gleich oder verschieden sein. Somit entspricht
R3, falls das Polysaccharid am Kohlenstoffatom
5 der zugrunde liegenden Glucopyranoseeinheit unsubstituiert ist,
einer -CH2OH-Gruppierung. Alternativ dazu
ist es jedoch auch möglich, dass zumindest ein Teil dieser
freien CH2OH-Gruppierungen verethert, verestert,
oxidiert oder α-1,6-glykosidisch gebunden ist. Beispielsweise
können hier die im Voranstehenden genannten Funktionalitäten
angebracht sein, wobei insbesondere Carboxymethylreste (-CH2-O-CH2-COONa) und/oder
Hydroxyethylreste (-CH2O(CH2)2OH) bevorzugt sind. Hierbei sind zwei alternative
bevorzugte Möglichkeiten denkbar, nämlich dass
zum einen am Kohlenstoffatom 5 unsubstituierte Polysaccharidderivate
eingesetzt werden, d. h. alle Reste R3 der
Gruppierung -CH2OH- entsprechen, oder dass diese
-CH2OH-Gruppen zumindest teilweise substituiert
sind. Hierbei beträgt der sich durch diese teilweise Substitution
der -CH2OH-Gruppe durch die oben genannten
möglichen Gruppierungen ergebende bevorzugte Substitutionsgrad
des Restes R3 (DS(R3))
zwischen 0,1 und 0,95, weiter bevorzugt zwischen 0,25 und 0,65. Hierunter
ist zu verstehen, dass der angegebene Bruchteil der freien -CH2OH-Gruppen durch die für R3 angegebenen alternativen Gruppen, d. h. andere
als CH2OH, ersetzt ist. Die Substitution
der -CH2OH-Gruppen der Glycopyranoseeinheiten
erfolgt dabei statistisch bezüglich der drei in der Formel
I gezeigten monomeren Einheiten.
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Der
in Formel I genannte Index n beträgt erfindungsgemäß von
0 bis 10.
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Die
Gruppierung B der mittleren Monomereinheit der Formel I ist dabei
unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus -[N(R
4)
3]
+/X
–, oder
Gruppierungen der Formeln II, III oder IV
wobei
A, R
1, R
4, m, X
– und Y
+ die
oben angegebene Bedeutung haben.
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Für
die Reste ist es insbesondere bevorzugt, wenn m = 1 und n = 0 ist.
Ein besonders bevorzugter Rest R4 ist Methyl.
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Die
erfindungsgemäßen Verhältnisse der einzelnen
Monomereinheiten der Formel I (entsprechend den jeweiligen Substitutionsgraden)
zueinander bewegen sich dabei
- • für
a/(a + b + c) in einem Bereich von 0,01 bis 0,95,
- • für b/(a + b + c) von 0 bis 0,9 sowie
- • für c/(a + b + c) von 0,05 bis 0,99.
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Erfindungsgemäß ist
es weiterhin möglich, dass die zugrunde liegenden monomeren
Saccharideinheiten des Aminoderivats der Formel I auch anders als
auf die abgebildete Weise, α-1,4- oder β-1,4 glycosidisch miteinander
verknüpft und auch als Monomere im Gemisch enthalten sein
können. Erfindungsgemäß wird hierunter
verstanden, dass eine beliebige Anordnung der Monomereinheiten im
polymeren Gerüst möglich ist, wobei diese beispielsweise
auch blockweise, statistisch oder auf sonstige Art und Weise angeordnet
sein können. Die Möglichkeit, dass sowohl α-1,4-
als auch β-1,4-glycosidische Verknüpfungen möglich
sind, wird in der allgemeinen Formel I durch die gewellt dargestellte
Bindung am anomeren Kohlenstoffatom angedeutet. Ebenso ist es erfindungsgemäß möglich,
dass die dem Aminoderivat der Formel I zugrunde liegenden Einheiten
als Monomere im Gemisch enthalten sein können. Diese Monomere
lassen sich durch die folgenden Formeln darstellen:
Monomere
Saccharideinheit 1
Monomere
Saccharideinheit 2
Monomere
Saccharideinheit 3
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Die
dabei in den Formeln angegebenen Variablen A, B, R1,
R2, R3 und n besitzen
die gleichen Definitionen wie oben angegeben. Somit ist die Möglichkeit
gegeben, dass das Aminoderivat-enthaltende Gemisch einer teilweisen
Hydrolyse unterzogen wurde. Dies bedeutet, dass bei der Herstellung
des Gemisches, enthaltend das Aminoderivat der allgemeinen Formel
I, beispielsweise von Maltodextrin, also abgebauter Glucose, ausgegangen
werden kann. Alternativ ist ebenso ein beispielsweise hydrolytischer
Abbau des Aminoderivats der Formel I möglich, um zu dem
entsprechenden Gemisch zu gelangen. Die angegebenen Monomeren können
dabei sowohl in α- als auch β-anomerer Form vorliegen.
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Die
Gegenionen X– und Y+ haben
dabei keinen besonders relevanten Einfluss, weder auf das Verfahren,
noch auf die hergestellten Pfropfcopolymere. Somit können
die Gegenionen X– und Y+ vom Fachmann aufgrund seines Fachwissens
frei gewählt werden. Bevorzugte Gegenionen X– sind
beispielsweise: F–, Cl–,
Br– I–, Triflat,
Tosylat, Acetat, Sulfat und/oder Monomethylsulfat. Bevorzugte Gegenionen
Y+ sind beispielsweise: Li+, Na+, K+, Rb+, Cs+, Mg2+, Ca2+, Sr2+, Ba2+, Al3+, Fe2+, Fe3+, Zn2+ und/oder
Kombinationen. Die Stöchiometrie der Gegenionen wird gemäß ihrer
Ladungsäquivalente gewählt, so dass sich beim
Molekül der Formel I bzw. Gemisch, enthaltend das Aminoderivat
der Formel I, insgesamt ein ladungsneutrales Molekül bzw.
Gemisch ergibt.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren wird nun das im Voranstehenden
definierte Aminoderivat der Formel I bzw. Gemisch mit mindestens
einem aufzupfropfenden, radikalisch polymerisierbaren Monomer gemischt
und ein Oxidationsmittel in Kombination mit einem Radikalstarter
zugegeben.
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Im
Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten, üblichen
einstufigen Verfahren (Initiierung nur mit Oxidationsmittel), bei
denen die Umsetzungsgrade sehr niedrig sind, wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Einen höhere Umsetzungsgrade erhalten werden, zum Anderen
sich die Polymerisate durch bessere physikalische Eigenschaften,
wie Filmbildung, Transparenz, Stabilität etc., gegenüber
den bisherigen Polymerisaten, die durch einstufige Polymerisation oder
durch Mischungen von Stärken mit Polyvinylpyrrolidon hergestellt
werden, auszeichnen.
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Zur
Verdeutlichung des Verfahrens wird nachfolgend eine beispielhafte
Reaktionsgleichung angegeben, bei der im Überblick die
Verfahrensschritte zusammen gefasst sind. Der in der Gleichung genannte
Rest R entspricht dabei dem Rest R2 der
allgemeinen Formel I und ist hier bevorzugt Ethyl; der in der Produktformel genannte
Rest M stellt die radikalisch polymerisierte NVP-Kette dar.
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Die
radikalisch verlaufende Pfropfcopolymerisation des NVP bildet dabei
mehr oder weniger lange oligomere oder polymere PVP-Stränge,
deren radikalische Zwischenstufen eine Ethylgruppe (Rest R) angreifen können
und daran anbinden. Diese aufgepfropften PVP-Ketten können
als Pfropfketten vorhanden sein, es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
dass die zugrunde liegenden Polysaccharidketten miteinander vernetzt
werden.
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Als
Nebenreaktion tritt jedoch auch Homopolymerisation des synthetischen
Monomers gemäß folgendem Schema auf.
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Hier
ist der Mechanismus der Radikalbildung durch Oxidation von tert.
Aminderivaten dargestellt. Der Rest R stellt hier das Saccharidpolymergerüst
dar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch nicht auf
dieses Beispiel beschränkt. Bevorzugt ist dabei, wenn das
mindestens eine Monomer eine Vinylgruppe enthält. Insbesondere
ist das Monomer dabei ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Vinylpyrrolidonen, insbesondere N-Vinylpyrrolidon; Alkylenglykoldi(meth)acrylaten,
insbesondere Ethylenglykoldimethacrylat; Alkylenen; (Meth)acrylaten; ω-Hydroxyalkyl(meth)acrylaten,
insbesondere 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat; Acrylamiden; Styrolen;
Vinyllactamen und/oder Mischungen hieraus. Eine bevorzugte Mischung
aus den zuvor genannten Monomeren ist beispielsweise eine Mischung
aus einem Vinylpyrrolidon sowie einem Alkylenglykol-di-(meth)acrylat,
insbesondere Ethylenglykol-di-(meth)acrylat. Eine weiter bevorzugte
Mischung ist z. B. 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat und Ethylenglykol-di-(meth)acrylat.
Das in Klammern bezeichnete (meth) bedeutet dabei, dass die Methylgruppe optional
ist und das entsprechende Acrylat ebenso bevorzugt ist.
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Vorteilhafte
Oxidationsmittel sind beispielsweise Hypochlorite, Permanganate,
Peroxodisulfate, wie z. B. Natriumpersulfat, Peroxide, Hyperoxide,
Superoxide und/oder Wasserstoffperoxid. Die genannten Substanzen
können ebenso als Gemische eingesetzt werden.
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Als
bevorzugter Radikalstarter wird insbesondere ein Azoinitiator verwendet.
Hierbei kommen bevorzugt in Frage:
- • Hydrophile
Azoinitiatoren, wie z. B. 2,2'-Azobis(2-methylpropionamidine)dihydrochlorid,
2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]dihydrochlorid, 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]disulfatdihydrat, 2,2'-Azobis[N-(2-carboxyethyl)-2-methylpropionamidin]hydrat,
2,2'-Azobis{2-[1-(2-hydroxyethyl)-2-imidazolin-2-yl]propan}dihydrochlorid,
2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan], 2,2'-Azobis(1-imino-1-pyrrolidino-2-ethylpropan)diesehydrochlorid,
2,2'-Azobis{2-methyl-N-[1,1-bis(hydroxymethyl)-2-hydroxyethyl]propionamid},
2,2'-Azobis[2-methyl-N-(2-hydroxyethyl)propionamid];
- • lipophile Azoinitiatoren, wie z. B. 2,2'-Azobis(4-methoxy-2,4-dimethylvaleronitril),
2,2'-Azobis(2,4-dimethylvaleronitril), Dimethyl-2,2'-azobis (2-methylpropionat),
2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril), 2,2'-Azobis(2-methylpropionitril),
1,1'-Azobis(cyclohexan-1-carbonitril), 2,21-Azobis[N-(2-propenyl)-2-methylpropionamid],
1-[(1-Cyano-1-methylethyl)azo]formamid, 2,2'-Azobis(N-butyl-2-methylpropionamid),
2,2'-Azobis(N-cyclohexyl-2-methylpropionamid);
- • Makroazoinitiatoren, z. B. auf Polysiloxan, Polyethylenglykol
und/oder auf deren mit Vinylmonomeren gebildeten Blockcopolymeren
basierende Diazoverbindungen, bevorzugt mit einem gewichtsgemittelten
Molekulargewicht zwischen 500 und 20.000 g/mol,
- • und/oder Mischungen hieraus.
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Das
Verfahren wird bevorzugt in Wasser ausgeführt, weiterhin
wird dabei insbesondere mindestens eine Base zugesetzt. Bevorzugt
ist die Base ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Natronauge,
Kalilauge, und/oder Mischungen hieraus. Durch Zugabe der Base wird
erreicht, dass ein spezifischer pH-Wert der Reaktionsmischung eingestellt
werden kann. Insbesondere wird der pH-Wert dabei zwischen 6 und
14, bevorzugt zwischen 7 und 12, besonders bevorzugt zwischen 8
und 10 eingestellt und das Verfahren bei diesem pH durchgeführt.
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Um
einen möglichst konstanten pH-Wert und damit konstante
Reaktionsbedingungen gewährleisten zu können,
wird das Verfahren insbesondere in einem gepufferten System durchgeführt.
Das Puffersystem ist dabei ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus wässrigen Lösungen, enthaltend Kaliumcarbonat,
Kaliumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat,
Phosphate, Hydrogenphosphate und/oder Mischungen hieraus.
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Erfindungsgemäß ist
es dabei unerheblich, ob das Oxidationsmittel und der Radikalstarter
gleichzeitig oder nacheinander zugegeben werden. Beispielsweise
ist denkbar, dass zuerst das Oxidationsmittel und im Anschluss daran
der Radikalstarter zugegeben wird. Hierbei erfolgt der zeitliche
Versatz der Zugabe des Radikalstarters bevorzugt 5 Minuten bis 20
Stunden nach Zugabe des Oxidationsmittels.
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Die
bevorzugte Menge des eingesetzten polymerisierbaren Monomers bezüglich
des Aminoderivats der allgemeinen Formel I liegt dabei in einem
Gewichtsverhältnis von 0,1:1 bis 100:1, bevorzugt von 1:1
bis 20:1, besonders bevorzugt von 5:1 bis 15:1.
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Weiter
ist es vorteilhaft, wenn das Oxidationsmittel bezüglich
des Aminoderivates der allgemeinen Formel I in einer Menge zwischen
0,01 und 100 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
zwischen 2,5 und 7,5 Gew.-% zugegeben wird.
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Die
gleichen Gewichtsverhältnisse bezüglich des Aminoderivats
der Formel I treffen auch für den Radikalstarter zu, der
insbesondere in einer Menge zwischen 0,01 und 100 Gew.-%, bevorzugt
1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 2,5 und 7,5 Gew.-%
zugegeben wird.
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Bevorzugt
wird das Verfahren bei einer Temperatur zwischen 0°C und
100°C, bevorzugt zwischen 20 und 80°C, besonders
bevorzugt zwischen 40 und 60°C durchgeführt. In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
wird die Temperatur nach Zugabe des Oxidationsmittels zwischen 0
und 50°C, bevorzugt zwischen 5 und 30°C eingestellt.
Hierbei ist es insbesondere bevorzugt, wenn die Temperatur nach Zugabe
des Radikalstarters auf 30 bis 80°C erhöht wird.
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Bevorzugte
molare Verhältnisse der monomeren Einheiten der Formel
I sind durch die folgenden Mengenverhältnisse näher
gekennzeichnet: a/(a + b + c) zwischen 0,05 bis 0,85, bevorzugt
zwischen 0,1 bis 0,7, besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 0,5 und
b/(a + b + c) zwischen 0,05 bis 0,85, bevorzugt zwischen 0,3 bis
0,8 oder b = 0.
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Die
gewichtsgemittelte molare Masse Mw des Aminoderivats
der Formel I unterliegt hierbei keiner besonderen Beschränkung.
Insbesondere können dabei auch Oligomere umfasst sein,
so dass bevorzugte molare Massen zwischen 20–50·103 kg/mol, bevorzugt zwischen 50–20·103 kg/mol, besonders bevorzugt zwischen 100–1·104 kg/mol umfasst sind.
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Durch
die allgemeine Formel I sowie die im Voranstehenden gemachten Angaben
wird klar, dass das der Formel I zugrunde liegende polymere Saccharidgerüst
dabei von Stärke, Amylose, Amylopektin, Cellulose, Chitosan,
und/oder teildeacetyliertem Chitin (bevorzugt 40 bis 100% deacetyliert)
abgeleitet sein kann. Teildeacetylierte Chitine lassen sich durch
Verseifungsreaktion mit einer Lauge oder durch Chitin-Deacetylase,
ausgehend von Chitin, herstellen. Ebenso ist auch eine Version des
Verfahrens denkbar, bei der Aminoderivate von abgebauten Polysacchariden,
wie z. B. Maltodextrin, eingesetzt werden können. Unter
Maltodextrin wird bekanntlich ein wasserlösliches Kohlenhydratgemisch
verstanden, das durch (teilweise) Hydrolyse von Stärke hergestellt
wird. Die Hydrolyse erfolgt z. B. durch Säure oder auf
enzymatischem Wege; Maltodextrin ist daher ein Gemisch aus Monomeren,
Dimeren, Oligomeren und Polymeren der Glucose. Je nach Hydrolysegrad
unterscheidet sich die prozentuale Zusammensetzung.
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Da
Aminoderivate von Maltodextrinen eingesetzt werden können,
ist somit klar, dass auch monomere Einheiten, wie diese oben beschrieben
sind, im Reaktionsgemisch enthalten sein können. Ebenso
ist jedoch auch der spätere enzymatische oder hydrolytische
Abbau von gemäß dem Verfahren hergestellten Pfropfcopolymerisaten
ausgehend von den genannten Aminoderivaten möglich.
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Nach
Abschluss der Reaktion wird das Produkt aufgereinigt, bevorzugt
durch chromatographische Methoden, oder Dialyse, und das so erhaltene
Produkt isoliert.
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Weiter
vorteilhaft ist es, wenn das Produkt im Anschluss daran gefriergetrocknet
wird.
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Erfindungsgemäß wird
ebenso ein Pfropfcopolymer bereitgestellt, das nach dem im Voranstehenden beschriebenen
Verfahren hergestellt werden kann.
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Ebenso
wird erfindungsgemäß eine Beschichtung bereitgestellt,
die das Pfropfcopolymer enthält.
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Verwendung
finden derartige Pfropfcopolymere bei der Herstellung von Beschichtungen.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beschreibung
näher dargestellt, ohne die Erfindung auf die dort ausgeführten
Parameter beschränken zu wollen. Die im Folgenden verwendeten
Abkürzungen sind vorab zusammen gefasst. Die in den Versuchen
bezeichneten Symbole zur näheren Charakterisierung der Edukte
beziehen sich auf die allgemeine Formel I und die hier bezeichneten
Kürzel.
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Abkürzungsverzeichnis
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- CEDEAC:
- Chlorethyldiethylammoniumchlorid
- DEAE:
- 2-Diethylaminoethyl
- DEAECMST:
- Diethylaminoethyl-Carboxymethylstärke.
- DEAEHEC:
- Diethylaminoethyl-Hydroxyethylchitosan
- DEAESPC:
- Diethylaminoethyl-Sulfopropylchitosan
- DEAEST:
- Diethylaminoethylstärke
- DEAETMAC:
- Diethylaminoethyl-Trimethylammoniumchitosan
- DEAEQC:
- Diethylaminoethyl-Quab-Chitosan
= Diethylaminoethyl-2-hydroxy-1-trimethylammonium-N-propylchitosan
- EGDMA:
- Ethylenglykoldimethylacrylat
(97%, purum, Fluka, CAS 97-90-5)
- HEMA:
- Hydroxyethylmethacrylat
(Fluka, Chemika Analysis Nr. 304311/1 192)
- K2CO3:
- Kaliumcarbonat (purum
p. a., 99%, Fluka, CAS 584-08-7)
- LM:
- Lösungsmittel
- NaOH:
- Natronlauge, 0.1 M
(Merck, Charge/Lot: OC 537786)
- NaPS:
- Natriumperoxodisulfat
(98%, Acros, CAS 7775-27-1)
- NVP:
- N-Vinylpyrrolidon
(BASF)
- PVP:
- Polyvinylpyrrolidon
(z. B. Luviskol K30 und K90, BASF)
- V50:
- 2,2'-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid
(Wako, CAS 2997-92-4)
- VCAP:
- N-Vinylcaprolactam
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I. HERSTELLUNG DER AMINODERIVATE
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Zur
Herstellung der Aminoderivate (im Nachfolgenden anhand des Beispiels
Stärke) wurde nach folgender Vorschrift gearbeitet. Dieses
Verfahren bietet insbesondere die folgenden Vorteile:
- • homogene Umsetzung,
- • kein Salz zur Unterdrückung der Stärkekornquellung
nötig,
- • Einsatz von Phasentransferkatalysator zur Verzögerung
des Ausfallens evtl. unlöslicher Produkte.
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Die
Synthese der aminomodifizierten Stärkederivate erfolgt
nach folgender allgemeiner Reaktionsgleichung:
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Dargestellt
ist die Umsetzung von abgebauter Stärke (Maltodextrin)
mit Chlorethyldiethylammoniumchlorid (CEDEAC) (liegt durch Neutralisation
mit HCl als Hydrochlorid vor)
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Allgemeine Arbeitsvorschrift (ausgehend
von Maltodextrin):
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21,4
g Maltodextrin (Glucidex 2, 0,123 Mol, Roquette, M
w ~
100–500 k) werden mit der entsprechenden Menge NaOH (Tab.
1) in 150 g Wasser gelöst. Es wird unter Rühren
(300 rpm) auf Rückflussbedingungen (60°C) erwärmt.
Es werden jetzt 3 g Tetrabutylammoniumhydrogensulfat und anschließend
die entsprechende Menge CEDEAC (Tab. 1) zugegeben. Nach 7 h wird
die trübe basische Lösung mit 0,1 N HCl neutralisiert,
in Wasser gegeben und für 1 Woche gegen Wasser dialysiert
(14 k). Abschließend wird gefriergetrocknet. Tabelle 1 Umsetzungen mit CEDEAC
Versuch | Äquiv.
(Masse)
CEDEAC | Äquiv.
(Masse)
NaOH | DS
(1H-NMR) |
1 | 0,2
(4,25 g) | 0,44
(2,17 g) | 0,19 |
2 | 0,4
(10,0 g) | 0,88
(4,34 g) | 0,36 |
3 | 0,6
(10,0 g) | 1,32
(6,49 g) | 0,50 |
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Der
Substitutionsgrad DS (pro Glucose-Einheit) wurde 1H-NMR-spektroskopisch
bestimmt.
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II. PFROPFCOPOLYMERISATION
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Vergleichsversuch 4: (einstufige Polymerisation,
JS 56)
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Bei
einer Vergleichsreaktion mit herkömmlicher einstufiger
Initiierung (nur mit Natrium-Persulfat) unter sonst gleichen Bedingungen
wie in Versuch 5 beträgt die Ausbeute nur 25% und der Feststoffgehalt
6.09 Gew.-%. Die Versuche werden immer mit gleichem Verhältnis
von DEAE-Stärke (A = O; R1 = H;
R2 = Et; R3 = CH2OH; n = 0; b = 0; a/(a + c) ~ 0,43; c/(a
+ c) ~ 0,57) zu NVP und gleicher Masse an LM (Wasser) durchgeführt.
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Versuch 5 (JS 57):
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2,00
g DEAE-Stärke (A = O; R1 = H; R2 = Et; R3 = CH2OH; n = 0; b = 0; a/(a + c) ~ 0,43; c/(a
+ c) ~ 0,57) werden unter Rühren in 70 ml Wasser im Dreihalskolben
gelöst. Die Lösung wird mit Natronlauge auf pH 9
titriert. Anschließend werden 20,0 g N-Vinylpyrrolidon
und 0,10 g Kaliumcarbonat hinzugefügt. Die Lösung wird
5 min mit einem Stickstoffstrom entgast. Dann werden 0,100 g Natriumpersulfat
in 1 ml entgastem Wasser gelöst und mit einer Spritze durch
das Septum in das Reaktionsgefäß gegeben (t =
0). Zur pH-Kontrolle werden alle 30 min mit der Spritze durch das
Septum Proben entnommen. Nach 5 h 20 min Reaktionszeit bei Raumtemperatur
werden 0,100 g V50 (in 1 ml entgastem Wasser gelöst) zur
Reaktionslösung mit einer Spritze hinzugegeben und die
Temperatur auf T = 50°C erhöht. Bei t = 19 h wird
die Reaktion durch Abkühlen auf RT gestoppt. Ausbeute (Trocknungswaage): > 93% d. Theorie. Der
Feststoffgehalt der hochviskosen Lösung beträgt
22.37 Gew.-%. Mit einer Rakel (0.2 mm) werden Filme des so hergestellten
Polymerisates auf eine Glasplatte aufgezogen. Die Trocknung erfolgt
an Luft.
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Versuch 6:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 2,00 g DEAECMST (A = O; R1 = H; R2 = Et; R3 = CH2-O-CH2-COONa; DS(R3) =
0,3; n = 0; b = 0; a/(a + c) = 0,36; c/(a + c) = 0,64) eingewogen
und in 70,00 g dest. H2O gelöst.
Dann wird unter Rühren 20,14 g NVP dazu gegeben. Anschließend
wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf 8–9 eingestellt. Es
werden dann 0,1015 g K2CO3 zugegeben
und die resultierende Lösung 3 min. mit N2 entgast.
Die Polymerisation wird nach Zugabe von 0,1005 g NaPS (gelöst in
1,1440 g dest. H2O) initiiert, anschließend
wird für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,1006
g V50 zugegeben und auf 50°C 24 h lang erhitzt. Ausbeute: > 90% Feststoffgehalt:
21,71 Gew.-% (Trocknungswaage); Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf
Glasplatte, Trocknen an Luft.
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Versuch 7:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 1,00 g DEAEQC (A = NH; B = Formel
III mit m = 1; R4 = Me; X– =
Cl–; R1 =
H; R2 = Et; R3 =
CH2OH; n = 0; a/(a + b + c) = 0,21; b/(a
+ b + c) = 0,77; c/(a + b + c) = 0,02) eingewogen und in 35,0 g
dest. H2O gelöst. Dann wird unter
Rühren 10,17 g NVP dazu gegeben. Anschließend
wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf 8–9 eingestellt. Es
werden dann 0,0500 g K2CO3 zugegeben
und die resultierende Lösung 3 min. mit N2 entgast.
Die Polymerisation wird nach Zugabe von 0,0500 g NaPS (gelöst
in 0,5555 g dest. H2O) initiiert, anschließend
wird für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,0501
g V50 (in 0,5193 g dest. H2O gelöst)
zugegeben und auf 50°C 24 h lang erhitzt. Ausbeute: 26
Feststoffgehalt: 6,27 Gew.-% Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf
Glasplatte.
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Versuch 8:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 1,00 g DEAETMAC (A = NH; B = -[NMe3]+Cl–;
R1 = H; R2 = Et; R3 = -CH2OH; n = 0;
a/(a + b + c) = 0,37; b/(a + b + c) = 0,59; c/(a + b + c) 0,06)
eingewogen und in 35,11 g dest. H2O gelöst.
Dann wird unter Rühren 10,31 g NVP dazu gegeben. Anschließend
wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf 7 eingestellt. Die resultierende
Lösung wird 3 min. mit N2 entgast
und nach Zugabe von 0,0505 g NaPS (gelöst in 0,5026 g dest.
H2O) für 5 h bei RT gerührt.
Danach werden 0,0503 g V50 (in 0,5007 g dest. H2O
gelöst) zugegeben und auf 50°C 24 h lang erhitzt.
Ausbeute: 33,6%; Feststoffgehalt: 7,91 Gew.-%; Filmbildung mit Rakel
(0,2 mm) auf Glasplatte.
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Versuch 9:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 1,0 g DEAEST (A = O; R1 =
H; R2 = Et; R3 =
CH2OH; n = 0; b = 0; a/(a + c) ~ 0,43; c/(a
+ c) ~ 0,57) eingewogen und in 35,0 g dest. H2O
gelöst. Dann werden unter Rühren 10,04 g NVP und
0,1 g EGDMA dazu gegeben. Anschließend wird der pH-Wert
mit 0,1 M NaOH auf 8–9 eingestellt. Es werden dann 0,500
g K2CO3 zugegeben
und die resultierende Lösung 3 min. mit N2 entgast.
Die Polymerisation wird nach Zugabe von 0,0508 g NaPS (gelöst
in 1,011 g dest. H2O) initiiert, anschließend
wird für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,0503
g V50 (in 0,5095 g H2O gelöst)
zugegeben und auf 50°C 24 h lang erhitzt. Ausbeute: 85,3%;
Feststoffgehalt: 20,33 Gew.-%; Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf
Glasplatte.
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Versuch 10:
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In
einem 100 mL 3-Halskolben werden 0,5 g DEAEST (A = O; R1 =
H; R2 = Et; R3 =
CH2OH; n = 0; b = 0; a/(a + c) ~ 0,43; c/(a
+ c) ~ 0,57) eingewogen und in 17,50 g dest. H2O
gelöst. Dann wird unter Rühren 5,01 g HEMA dazu
gegeben. Anschließend wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf
8–9 eingestellt. Es werden dann 0,0250 g K2CO3 zugegeben und die resultierende Lösung
3 min. mit N2 entgast. Die Polymerisation
wird nach Zugabe von 0,0251 g NaPS (gelöst in 0,5793 g
dest. H2O) initiiert, anschließend
wird für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,0252
g V50 (in 0,5162 g H2O gelöst)
zugegeben und auf 50°C 24 h lang erhitzt. Ausbeute: 83,73%;
Feststoffgehalt: 19,34 Gew.-%; Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf
Glasplatte.
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Versuch 11:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 1,02 g DEAEST (A = O; R1 = H; R2 = Et; R3 = CH2OH; n = 0;
b = 0; a/(a + c) ~ 0,43; c/(a + c) ~ 0,57) eingewogen und in 35,03
g dest. H2O gelöst. Dann werden
unter Rühren 3,92 g NVP und 0,0345 g EGDMA dazu gegeben.
Anschließend wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf 8–9 eingestellt.
Es werden dann 0,0502 g K2CO3 zugegeben
und die resultierende Lösung 3 min. mit N2 entgast. Die
Polymerisation wird nach Zugabe von 0,0500 g NaPS (gelöst
in 0,5433 g dest. H2O) initiiert, anschließend wird
für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,0503 g
V50 (in 0,5988 g H2O gelöst) zugegeben
und auf 50°C 24 h lang erhitzt. Ausbeute: 46,11%; Feststoffgehalt:
5,60 Gew.-%; Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf Glasplatte.
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Versuch 12:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 1,00 g DEAESPC (A = NH; R1 = H; R2 = Et; R3 = -CH2OH; n = 0;
B = Formel IV mit m = 3; y+ = Na; a/(a +
b + c) = 0,24; b/(a + b + c) = 0,4; c/(a + b + c) = 0,36) eingewogen und
in 70,02 g dest. H2O gelöst. Dann
wird unter Rühren 10,55 g NVP dazu gegeben. Anschließend
wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf 9 eingestellt. Es werden dann
0,0503 g K2CO3 zugegeben
und die resultierende Lösung 3 min. mit N2 entgast.
Die Polymerisation wird nach Zugabe von 0,0511 g NaPS (gelöst
in 0,5101 g dest. H2O) initiiert, anschließend
wird für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,0513
g V50 (in Wasser gelöst) zugegeben und auf 50°C
24 h lang erhitzt. Ausbeute: 14,06%; Feststoffgehalt: 1,98 Gew.-%;
Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf Glasplatte.
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Versuch 13:
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In
einem 250 mL 3-Halskolben werden 2,04 g DEAECMST (A = O; R1 = H; R2 = Et; R3 = -CH2-O-CH2-COONa; DS(R3) =
0,3; n = 0; b = 0; a/(a + c) = 0,36; c/(a + c) = 0,64) eingewogen
und in 70,0 g dest. H2O gelöst.
Dann werden unter Rühren 20,39 g NVP und 0,20 g EGDMA dazu
gegeben. Anschließend wird der pH-Wert mit 0,1 M NaOH auf
8–9 eingestellt. Es werden dann 0,1003 g K2CO3 zugegeben und die resultierende Lösung
3 min. mit N2 entgast. Die Polymerisation
wird nach Zugabe von 0,1003 g NaPS initiiert, anschließend
wird für 5 h bei RT gerührt. Danach werden 0,1027
g V50 (in 1,013 g H2O gelöst) zugegeben
und auf 50°C 24 h lang erhitzt. Ausbeute: 91,15%; Feststoffgehalt:
21,83 Gew.-%; Filmbildung mit Rakel (0,2 mm) auf Glasplatte.
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Versuch 14: Polymerisation von VCAP
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Typische
Reaktionsansätze (2 g DEAEST (A = O; R1 =
H; R2 = Et; R3 =
CH2OH; n = 0; b = 0; a/(a + c) = 0,42; c/(a
+ c) = 0,58), 70 g Wasser, 20 g VCAP, auf pH 9 titriert, 0.1 g Kaliumcarbonat
als Puffer) wurden bei 50°C mit 0,1 g Natriumpersulfat
in 2 ml Wasser initiiert (siehe untenstehendes Schema). Dann wurden
nach 1 h 0,1 g Kaliumcarbonat nachdosiert. Nach insgesamt 5,5 h
wurden 0,064 g V50 in 2 ml Wasser dazugegeben. Nach insgesamt 19,5
h Reaktionszeit wurde abgebrochen und das Reaktionsgemisch gefriergetrocknet.
Die Ausbeute betrug 50%.
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III. FILMBILDUNGSEIGENSCHAFTEN
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Von
den oben beschrieben herstellten Polymerisaten, wurden Filme auf
einer Glasplatte hergestellt und getrocknet. Alle Probenversuche
5 bis 14 wurden auf einen Feststoffgehalt, wie in Versuch 5 beschrieben, eingestellt
(22.37 Gew.-%). Die Lösungen wurden mit einer Rakel (0,2
mm) auf Glasplatten aufgezogen und anschließend 2 h bei
80°C getrocknet.
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Alle
erfindungsgemäß dargestellten Filme zeichneten
sich durch hervorragende Transparenz sowie durch vernachlässigbare
Riss- und Blasenbildung aus. Alle anderen Proben und Elends zeigten
mehr oder weniger starke Blasenbildung und Risse nach dem Trocknen.
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Damit
konnte gezeigt werden, dass die Stärkepfropfcopolymerisate,
hergestellt nach dem 2-Stufeninitiationsverfahren deutliche Vorteile
gegenüber Mischungen und/oder Elends haben
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2917506 [0002]
- - US 2935436 [0002]
- - US 2813093 [0002]
- - GB 765880 [0002]