DE102007060262A1 - Pumpenanordnung und Verfahren zu deren Ansteuerung - Google Patents

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Abstract

Offenbart ist eine Pumpenanordnung und ein Verfahren zur Ansteuerung einer Pumpenanordnung, wobei Druckmittel über eine mengengeregelte Vorförderpumpe mit einem Niederdruck beaufschlagt und zum Sauganschluss einer Hauptpumpe gefördert wird, über die das Druckmittel mit Hochdruck beaufschlagbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Pumpenanordnung mit verstellbarem Fördervolumen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Ansteuerung einer derartigen Pumpenanordnung gemäß 6.
  • Eine derartige, beispielsweise in der EP 0 678 166 B1 und der DE 199 02 259 A1 offenbarte Pumpenanordnung hat eine Vorförderpumpe, über die Druckmittel aus einem Tank angesaugt und mit einem Druck beaufschlagt wird. Der Druckanschluss der Vorförderpumpe ist mit dem Sauganschluss einer Haupt- oder Hochdruckpumpe verbunden, die das Druckmittel mit Hochdruck beaufschlagt. Bei diesen bekannten Lösungen erfolgt die Einstellung des Druckmittelvolumenstroms durch eine pumpenseitige Saugdrosselung, wobei in der Saugleitung zwischen der Vorförderpumpe und der Haupt- und/oder Hochdruckpumpe eine Zumesseinheit/Saugdrosselventil angeordnet ist. Durch die Androsselung der Saugleitung wird der Hohlraum- oder Gasanteil im Druckmittel erhöht, so dass die Arbeitsräume der Hauptpumpe entsprechend mit weniger Druckmittel gefüllt werden und der von der Hauptpumpe geförderte Druckmittelvolumenstrom absinkt. Durch diese Saugdrosselung kann somit das Fördervolumen der Pumpenanordnung verstellt werden.
  • Beispielsweise bei Axialkolbenpumpen erfolgt die Verstellung des Fördervolumenstrom durch Verstellen des Schwenkwinkels mittels eines Stellgerätes, das in Abhängigkeit vom einzustellenden Fördervolumenstrom angesteuert wird. Eine derartige Axialkolbenmaschine mit Stellgerät zur Schwenkwinkelverstellung wird von der Anmelderin mit den Typenbezeichnungen A4V (Axialkolbenpumpe) und HS4 (Stellgerät) vertrieben. Hinsichtlich Einzelheiten dieser Lösung sei auf die Domain www.boschrexroth.de verwiesen.
  • In der EP 1 537 333 B1 ist eine Hydromaschine in Axial- oder Radialkolbenbauweise gezeigt, bei der das Förder- bzw. Schluckvolumen über eine Ventilsteuerung stufenlos verstellbar ist. Dazu sind die niederdruck- und hochdruckseitigen Ventile der Hydromaschine als elektrisch entsperrbare bzw. sperrbare Rückschlagventile ausgeführt, die über die Pumpensteuerung ansteuerbar sind, um den jeweiligen Arbeitsraum im "full mode", im "partial mode" oder im "idle mode" zu betreiben. Durch geeignete Ansteuerung der Ventile lässt sich ein pulsationsarmer Summen- Fördervolumenstrom einstellen, wobei der Fördervolumenstrom durch geeignte Ansteuerung der oben genannten Ventile stufenlos verstellt werden kann. Derartige Hydromaschinen sind auch unter dem Begriff "DDP (Digital Displacement Pump) bekannt.
  • All den vorbeschriebenen Lösungen ist der Nachteil gemeinsam, dass zur Fördervolumenstromverstellung ein erheblicher vorrichtungstechnischer Aufwand erforderlich ist. Bei der Saugdrosselung kommt der Nachteil hinzu, dass entweder eine separate Vorförderung erforderlich ist oder die Saugdrosselregelung nur im Unterdruckbereich erfolgen kann, so dass Dampfdruckprobleme auftreten können.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Pumpenanordnung und ein Verfahren zu deren Ansteuerung zu schaffen, über die ein Fördervolumenstrom mit geringem vorrichtungstechnischem Aufwand einstellbar ist.
  • Diese Aufgabe wird hinsichtlich der Pumpenanordnung durch die Merkmale des Patentanspruches 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Patentanspruches 6 gelöst.
  • Erfindungsgemäß ist die Pumpenanordnung mit einer Vorförderpumpe ausgeführt, deren Druckanschluss mit einem Sauganschluss einer Haupt- oder Hochdruckpumpe verbunden ist. Erfindungsgemäß wird die Vorförderpumpe mengengeregelt ausgeführt, so dass von dieser exakt die Druckmittelmenge zur Verfügung gestellt wird, die über die Pumpenanordnung zum Verbraucher geführt werden soll.
  • Entsprechend wird beim erfindungsgemäßen Verfahren die Vorförderpumpe nach einer Mengenregelung angesteuert, wobei zunächst ein Durchflussmengensignal oder ein Drucksignal am Ausgang der Hauptpumpe erfasst wird und aus diesem Signal ein Fördervolumenstrom-Istwert ermittelt wird. In einem folgenden Verfahrensschritt der erfindungsgemäßen Regelstrategie wird der Fördervolumen-Istwert mit einem voreingestellten Fördervolumenstrom-Sollwert verglichen und in Abhängigkeit von der Differenz an einen Regler eines Antriebsmotors der Vorförderpumpe ein Stellsignal zum Verstellen der Drehzahl abgegeben.
  • In den Fördervolumenstrom-Sollwert können Korrekturwerte in Abhängigkeit von der Druckmitteltemperatur, den volumetrischen Verlusten der Pumpen, der Kompressibilität des Druckmittels und/oder dem Verschleiß der Pumpenanordnung eingehen, so dass eine Regelung mit hoher Dynamik ermöglicht wird. Durch Berücksichtigung von Funktionsparametern der Pumpen, beispielsweise des volumetrischen Wirkungsgrades und des Verschleißes ist es möglich, für die verstellbare Vorförderpumpe eine kostengünstige Bauart zu wählen.
  • Ein wesentlicher Vorteil dieser Regelstrategie und der erfindungsgemäßen Pumpenanordnung besteht darin, dass der Fördervolumenstrom (Menge) direkt eingeregelt wird, während bei den eingangs beschriebenen Lösungen der Fördervolumenstrom über den Saugdruck oder das Hubvolumen oder die Verstellung von Ventilöffnungszeiten nur mittelbar, über einen Umweg eingeregelt wurde. Durch die zumindest zweistufige Druckbeaufschlagung des Druckmittels sind auch die beim Stand der Technik, insbesondere die bei der Saugdrosselung auftretenden Dampfdruckprobleme ausgeräumt, so dass nur eine geringe Gefahr vorliegt, dass im Niederdruckbereich Dampf oder gelöstes Gas aus der Druckflüssigkeit austritt.
  • Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
  • Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer einzigen schematischen Zeichnung näher erläutert, die ein Schaltschema einer erfindungsgemäßen Pumpenanordnung mit variablem Fördervolumen zeigt.
  • Diese Pumpenanordnung 1 hat eine Vorförderpumpe 2 und eine Hauptpumpe 4, die hintereinander geschaltet sind. Die Vorförderpumpe 2 hat einen Sauganschluss, der über eine Saugleitung 6 mit einem Tank T verbunden ist. Der Antrieb der Vorförderpumpe 2 erfolgt mittels eines Elektromotors 10, der vorzugsweise ein hochdynamischer Motor, beispielsweise ein bürstenloser, drehzahl- oder frequenzgeregelter Synchronmotor ist. Die Drehzahl bzw. die Frequenz des Elektromotors 10 wird so angesteuert, dass von der Vorförderpumpe 2 ein vorbestimmter, mit Niederdruck beaufschlagter Druckmittelvolumenstrom in eine Niederdruckleitung 8 befördert wird. Die Drehzahleinstellung des Elektromotors 10 erfolgt dabei über einen Regler 12, der die Drehzahl in Abhängigkeit von dem Fördervolumenstrom Q einstellt. D. h. über geeignete Drehzahleinstellung des Elektromotors 10 kann die von der Vorförderpumpe 2 in die Niederdruckleitung 8 geförderte Menge exakt bestimmt werden. Über die Hauptpumpe 4 wird dieser von der Vorförderpumpe 2 bereit gestellte Druckmittelvolumenstrom dann mit Hochdruck beaufschlagt und in eine Hochdruckleitung 12 gefördert, die an den Druckanschluss der Hauptpumpe 4 angeschlossen ist.
  • Der Fördervolumenstrom Q oder der in der Hochdruckleitung 12 anliegende Druck p wird über einen nicht dargestellten Sensor erfasst und daraus ein entsprechender Istwert (QIST, pIST) berechnet. Dieser Istwert wird dann mit einem voreingestellten Sollwert QSOLL bzw. pSOLL verglichen und in Abhängigkeit von der Regeldifferenz ΔQ über die Regeleinheit 14 ein Drehzahlsignal n zur Einstellung der Motordrehzahl an den Elektromotor 10 abgegeben. Bei der Bestimmung der Drehzahl n gehen neben der Regeldifferenz ΔQ noch andere Parameter des zugeordneten Hydraulikkreises über einen Korrekturwert ein. Derartige, einen Korrekturwert bestimmende Parameter können beispielsweise die Druckmitteltemperatur, der volumetrische Wirkungsgrad der beiden Pumpen 2, 4, die Kompressibilität des verwendeten Druckmittels und auch der Verschleiß der Pumpenanordnung sein. Über diese Regelstrategie lässt sich der Fördervolumenstrom in der Hochdruckleitung 12 sehr exakt mit hoher Dynamik einregeln, wobei die Vorförderpumpe 2 erfindungsgemäß so eingestellt wird, dass sie exakt diejenige Menge mit Niederdruck beaufschlagt, die von dem an die Hauptpumpe 4 angeschlossenen Verbraucher benötigt wird, wobei die pumpen- und druckmittelspezifischen Parameter (siehe oben) durch Berücksichtigung eines Korrekturfaktors eingehen.
  • Da die Mengeneinstellung über die Vorförderpumpe 2 erfolgt, kann die Hauptpumpe 4 sehr einfach als Konstantpumpe ausgeführt werden, über die der von der Vorförderpumpe 2 vorgehaltene Druckmittelvolumenstrom lediglich noch auf Hochdruck gebracht werden muss. D. h. die Pumpenanordnung 1 kann bei der erfindungsgemäßen Konstruktion mit vergleichsweise einfachen Pumpenkonstruktionen ausgeführt werden, wobei der vorrichtungstechnische Aufwand gegenüber den eingangs beschriebenen Lösungen minimal ist. Durch die ein- oder mehrstufige Niederdruckbeaufschlagung des Druckmittels können Dampfdruckprobleme zuverlässig minimiert oder ausgeschaltet werden, wobei die direkte Mengenregelung mit hoher Dynamik und Genauigkeit durchgeführt werden kann.
  • Bei sehr kritischen Druckmitteln kann es trotz der verwendeten Vorförderpumpe 2 zu Dampfdruckproblemen und damit zu einer Verringerung des volumetrischen Wirkungsgrades kommen. Um derartige Dampfdruckprobleme bei diesen kritischen Druckmitteln zu beseitigen, kann zusätzlich zur Vorförderpumpe 2 eine weitere Vorförderpumpe vorgesehen werden, die entweder synchron mit der Vorförderpumpe 2 oder unabhängig von dieser über einen eigenen Antrieb ansteuerbar ist. Durch diese dreistufige Druckbeaufschlagung des Druckmittels können Ausgasungen oder das Entstehen von gelöstem Gas oberhalb der Druckmitteloberfläche zuverlässig verhindert oder zumindest stark minimiert werden.
  • Offenbart ist eine Pumpenanordnung und ein Verfahren zur Ansteuerung einer Pumpenanordnung, wobei Druckmittel über eine mengengeregelte Vorförderpumpe mit einem Niederdruck beaufschlagt und zum Sauganschluss einer Hauptpumpe gefördert wird, über die das Druckmittel mit Hochdruck beaufschlagbar ist.
  • 1
    Pumpenanordnung
    2
    Vorförderpumpe
    4
    Hauptpumpe
    6
    Saugleitung
    8
    Niederdruckleitung
    10
    Elektromotor
    12
    Hochdruckleitung
    14
    Regeleinheit
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 0678166 B1 [0002]
    • - DE 19902259 A1 [0002]
    • - EP 1537333 B1 [0004]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - www.boschrexroth.de [0003]

Claims (7)

  1. Pumpenanordnung mit verstellbarem Fördervolumen, mit einer Vorförderpumpe (2), deren Druckanschluss mit einem Sauganschluss einer Hauptpumpe (4) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorförderpumpe (2) mengengeregelt ist.
  2. Pumpenanordnung nach Patentanspruch 1, wobei ein Antrieb der Vorförderpumpe (2) ein drehzahlvariabler Elektromotor (10) ist.
  3. Pumpenanordnung nach Patentanspruch 2, wobei der Elektromotor (10) ein drehzahl- oder frequenzgeregelter Synchronmotor ist.
  4. Pumpenanordnung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, mit einer weiteren mengengeregelten Vorförderpumpe, die der erst genannten vor- oder nachgeschaltet ist.
  5. Pumpenanordnung nach Patentanspruch 4, wobei beide Vorförderpumpen (2) synchron oder unabhängig voneinander ansteuerbar sind.
  6. Verfahren zur Ansteuerung einer Pumpenanordnung mit einer Hauptpumpe (4), deren Sauganschluss mit einer von einem drehzahlvariablen Elektromotor (10) angetriebenen Vorförderpumpe (2) verbunden ist, die nach einer Mengenregelung angesteuert wird, mit den Schritten: – Erfassen eines Fördervolumenstrom-Signals oder eines Drucksignals am Ausgang der Hauptpumpe (4); – Ermitteln eines Födervolumenstrom-Istwertes aus diesem Signal; – Vergleichen des Fördervolumenstrom-Istwertes mit einem Fördervolumenstrom-Sollwert und – Abgabe eines Stellsignals an den Elektromotor (10) zur Verstellung der Drehzahl (n), falls der Istwert vom Sollwert abweicht.
  7. Verfahren nach Patentanspruch 6, wobei in den Sollwert Korrekturwerte in Abhängigkeit von der Druckmitteltemperatur, der Kompressibilität des Druckmittels, den volumetrischen Wirkungsgraden der Vorförder- und Hauptpumpe (2; 4) oder dem Verschleiß der Pumpenanordnung eingehen.
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