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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reparatur einer verformten, insbesondere vertikal ausgerichteten, Stütze eines Regals und ein Reparatur- und Verstärkungsset dazu.
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Die
US 2005/0150853 A1 offenbart ein Reparatur- und Verstärkungsset für eine verformte vertikal ausgerichtete Stütze eines Regals mit einem C-förmigen Führungsteil, das an einem Ende einer U-förmigen Basisplatte, die eine quadratische Aussparung an einer Seite aufweist, befestigt ist. Zur Reparatur der Stütze wird zunächst die Basisplatte auf dem Boden befestigt. Nach einem Vorgang des Richtens liegt die verformte Stütze in dem C-förmigen Führungsteil ein, das mit der Stütze verschraubt wird. Nach der Anbringung des Reparatur- und Verstärkungssets trägt die Stütze keine Last. Die Verwendung dieses Reparatur- und Verstärkungssets ist insbesondere in Verbindung mit Stützen mit einer Bodenplatte nachteilig, da die vorhandene Bodenplatte an der deformierten Stütze zunächst entfernt werden muss.
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Darüber hinaus beschreibt die
US 6 332 549 B1 eine Vorrichtung zur Reparatur eines Regals, die eine geschweißte Baugruppe umfasst, um einen beschädigten Abschnitt einer verformten Stütze zu ersetzen.
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Im Weiteren zeigt die
DE 199 83 043 B4 eine Vorrichtung zur Reparatur eines Regals, bei dem eine verformte Stütze sowie der Stütze zugeordnete horizontale und diagonale Streben abgetrennt und durch die Vorrichtung ersetzt werden.
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Schließlich ist es aus der Praxis bekannt, eine beispielsweise durch einen Zusammenstoß mit einem Gabelstapler deformierte vertikale Stütze in einem verschraubten Stützrahmen eines Regals auszutauschen oder im Fall eines geschweißten Stützrahmens den gesamten Stützrahmen zu ersetzen. Dies erfolgt jeweils unter einem erheblichen Aufwand, da das gesamte Regal leer geräumt werden muss.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein Reparatur- und Verstärkungsset der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine kostengünstige und schnelle Reparatur einer verformten Stütze erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach dem Verfahren dadurch gelöst, dass im Bereich der Verformung eine die Stütze umgreifende Schiene und auf der der Schiene gegenüberliegenden Seite der Stütze mindestens eine mit der Stütze und der Schiene zu verschraubende Gegenplatte angeordnet werden, wobei mit dem Verschrauben ein Richten der Stütze vorgenommen wird.
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Bei einer relativ kleinen Beschädigung ist kein separates Richten der Stütze erforderlich, da das Richten mit der Anbringung der Schiene und der Gegenplatte einhergeht. Die Schiene kann beispielsweise im Querschnitt C-förmig sein. Im Weiteren ist es auch nicht erforderlich, eine Bodenplatte zu installieren, wie es der Stand der Technik lehrt. In Abhängigkeit von der Breite der Stütze oder der Verformung über die Länge der Stütze können mehrere Gegenplatte beispielsweise übereinander oder parallel sowie beabstandet zueinander angeordnet werden.
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Unterliegt die Stütze einer derart großen Verformung, dass sie nicht von der Schiene umgriffen wird, wird vorzugsweise vor dem Ansetzen der als U-Schiene ausgebildeten Schiene ein manuelles Richten der Stütze vorgenommen. Zweckmäßigerweise wird die Stütze vor dem Richten erwärmt.
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Die Aufgabe wird bei dem Reparatur- und Verstärkungsset erfindungsgemäß gelöst durch eine Schiene zum Umgreifen der Stütze, mindestens einer auf der der Schiene gegenüberliegenden Seite der Stütze anzuordnenden Gegenplatte und Schrauben sowie Unterlegscheiben.
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Die beispielsweise als C-Schiene oder U-Schiene ausgeführte Schiene ist in einer beliebigen Höhe derart an der Stütze anbringbar, dass sich die zu richtende Verformung in etwa in der Mitte der Schiene befindet. Mittels der Schrauben wird unter Zwischenlage der Unterlegscheiben die Gegenplatte befestigt, um die Verformung der Stütze zu beseitigen, wobei in die Gegenplatte oder die Stütze Gewinde eingearbeitet sind oder entsprechende Muttern eingesetzt werden. Selbstverständlich können die Unterlegscheiben sowohl in genormten Maßen als auch insbesondere mit einem demgegenüber größeren Außendurchmesser und einer größeren Dicke verwendet werden, um den beim Richten der Stütze durch das Anziehen der Schraubverbindungen auftretenden Kräfte stand zu halten. Insgesamt ist festzustellen, dass zur Reparatur verhältnismäßig kleiner Beschädigungen keine Richthilfe eingesetzt werden muss. Da Stützen eines Herstellers oftmals standardisiert gefertigt sind, kann auch das Reparatur- und Verstärkungsset entsprechend vorgefertigt bevorratet werden. Selbstverständlich ist es nicht zwingend erforderlich, dass die Gegenplatte als ebenes Bauteil ausgebildet ist, vielmehr kann sie in Abhängigkeit von statischen Anforderungen auch als Profil gestaltet sein, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Im Weiteren ist die Breite der Gegenplatte an die konstruktiven Gegebenheiten der Stütze angepasst. Weist beispielsweise die Stütze Sicken auf, kann es erforderlich sein, die Gegenplatte derart zu dimensionieren, dass sie zwischen den Sicken an der Stütze anliegt.
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In Ausgestaltung weisen die als U-Schiene ausgebildete Schiene und die Gegenplatte Durchgangsbohrungen für die Schrauben auf, die zu einem Lochbild der Stütze korrespondieren. Das Lochbild der Stütze dient zur Einhängung von Horizontalträgern, auf denen Paletten, Gitterboxen, Regalböden oder dergleichen ruhen. Da das Lochbild von Regalen eines Herstellers einheitlich ist, ist der Bearbeitungsaufwand des Reparatur- und Verstärkungssets vor Ort minimiert, da insbesondere keine Bohrungen zur Anbringung der U-Schiene und der Gegenplatte gefertigt werden müssen. Sind weder in die Gegenplatte noch in die Stütze Gewindebohrungen eingebracht, sind zweckmäßigerweise Muttern für die Schrauben vorgesehen.
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Zur Erzielung einer hohen Stabilität der Stütze erstrecken sich die Schenkel der U-Schiene über die Tiefe der Stütze. Nach einer Weiterbildung weist die U-Schiene eine Länge auf, die im Wesentlichen einer Fachhöhe des Regals entspricht. Zweckmäßigerweise sind die Durchgangsbohrungen der Gegenplatte mit Gewinde für die Schrauben versehen.
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Nach einer Weiterbildung ist die Gegenplatte winkelförmig gestaltet. Demnach versteift sie die Stütze in zwei Richtungen, nämlich entsprechend der Ausrichtung ihrer Schenkel. Zwischen die Schenkel der Stütze lassen sich beispielsweise zwei parallel zueinander ausgerichtete Gegenplatten einbringen, die gegebenenfalls zueinander beabstandet sind. Somit sind Stützen unterschiedlicher Breite relativ einfach unter Verwendung von zwei Gegenplatten zu richten und zu verstärken. Selbstverständlich kann die Gegenplatte auch T-förmig gestaltet sein.
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Vorzugsweise weist die Gegenplatte eine derartige Breite auf, dass sie zwischen Schenkeln der Stütze einliegt. Aufgrund dieser Maßnahmen ist die Stütze durch das Reparatur- und Verstärkungsset in zwei Richtungen zuverlässig gehalten.
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Um die Stabilität weitergehend zu erhöhen, ist eine mit der Stütze und der U-Schiene zu verschraubende Stützplatte vorgesehen, die an mindestens einer Seite einer Fußplatte der Stütze anliegt. Die in der Regel mit dem Boden verschraubte Fußplatte der Stütze bietet eine zuverlässige Anlage für die Stützplatte, wodurch eine Verschiebung des Reparatur- und Verstärkungssets mitsamt der Stütze verhindert ist. Mittels der Stützplatte kann eine unmittelbar über der Fußplatte gequetschte Stütze durch die Verschraubung in ihre ursprüngliche Form gebracht werden. Die Stützplatte dient als Anfahrschutz. Zweckmäßigerweise ist die Stützplatte zur Anlage sowohl an der U-Schiene als auch an der Fußplatte der Stütze mehrfach abgewinkelt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Teildarstellung eines Regals mit einer verformten Stütze und einem erfindungsgemäßen Reparatur- und Verstärkungsset und
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2 eine perspektivische Teildarstellung nach 1 mit einem alternativen Reparatur- und Verstärkungsset.
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Das Regal dient zur Aufnahme von mit Gütern beladenen Paletten, Gitterboxen, Lagerböden oder dergleichen und ist aus mehreren vertikalen Stützen 1 zusammengesetzt, wobei jeweils zwei benachbarte Stützen 1 mittels versteifender Horizontalstreben 2 und Diagonalstreben 3 zu einem Ständerpaar verbunden sind. Jede der Stützen 1 besteht aus einem mehrfach abgekanteten Blechprofil, dessen einer Schenkel 4 mit einem Lochbild für hakenartige Einhängenasen von Horizontalträgern versehen ist, und steht mittels einer Fußplatte 15 auf dem Boden.
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Das Reparatur- und Verstärkungsset umfasst eine U-Schiene 5 zum Umgreifen der Stütze 1, eine Gegenplatte 6 und Schrauben 7 mit Muttern 8 sowie Unterlegscheiben 9.
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Im Fall einer Verformung der Stütze 1, beispielsweise durch eine Kollision mit einem Gabelstapler, wird die U-Schiene 5 derart angebracht, dass sich der verformte Bereich der Stütze 1 in etwa in der Mitte der U-Schiene 5 befindet. Durch Durchgangsbohrungen 10 in der U-Schiene 5, die zu dem Lochbild der Stütze 1 korrespondieren, werden die Schrauben 7 gesteckt. Auf der der U-Schiene 5 abgewandten Seite der Stütze 1 wird die Gegenplatte 6 mit ihren Durchgangsbohrungen 11 auf die Schrauben 7 gesetzt. Hiernach ist die Gegenplatte 6 zwischen den Schenkeln 12 der Stütze 1 fixiert. Nach dem Aufsetzen der Unterlegscheiben 9 werden die Muttern 8 auf die Schrauben 7 gedreht. Mit dem Anziehen der Schraubverbindungen geht ein Richten der Verformung der Stütze 1 einher.
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Um eine zusätzliche Stabilität zu erzielen und einen Anfahrschutz bereit zu stellen, ist eine mit der Stütze 1 und der U-Schiene 5 zu verschraubende Stützplatte 13 vorgesehen, die an einer Seite 14 der Fußplatte 15 der Stütze 1 anliegt.