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Die Erfindung bezieht sich auf ein Regalprofil, nämlich eine horizontal oder schräg verlaufende Strebe oder eine vertikal verlaufende Stütze, mit einem die Strebe oder die Stütze zumindest teilweise umgreifenden oder in die Strebe oder die Stütze zumindest teilweise eingesetzten Verstärkungsprofil.
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Aus der Praxis ist es bekannt, eine beispielsweise durch einen Zusammenstoß mit einem Gabelstapler deformierte vertikale Stütze oder eine zwischen vertikalen Stützen horizontal oder schräg angeordnete Strebe in einem verschraubten Stützrahmen eines Regals auszutauschen oder im Fall eines geschweißten Stützrahmens den gesamten Stützrahmen zu ersetzen. Dies erfolgt jeweils unter einem erheblichen Aufwand, da oftmals das gesamte Regal leer geräumt werden muss.
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Im Weiteren offenbart die
DE 20 2008 004 312 U1 ein Reparatur- und Verstärkungsset für eine horizontal oder schräg verlaufende Strebe eines Regals, das eine Schiene zum Umgreifen der Strebe, mindestens eine auf der der Schiene gegenüberliegenden Seite der Strebe anzuordnende Gegenplatte und Schrauben umfasst. Darüber hinaus zeigt die
DE 20 2008 000 889 U1 ein Reparatur- und Verstärkungsset für eine Stütze eines Regals, das eine Schiene zum Umgreifen der Stütze, mindestens eine auf der der Schiene gegenüberliegenden Seite der Stütze anzuordnende Gegenplatte und Schrauben sowie Unterlegscheiben umfasst. Bei einer relativ kleinen Beschädigung ist kein separates Richten der Strebe bzw. Stütze erforderlich, da das Richten mit der Anbringung der Schiene und der Gegenplatte einhergeht. Die Schiene kann beispielsweise im Querschnitt C-förmig sein. In Abhängigkeit von der Breite der Strebe oder der Verformung über die Länge der Strebe bzw. Stütze können mehrere Gegenplatten übereinander angeordnet werden.
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Darüber hinaus beschreibt die
US 2005/0150853 A1 ein Reparatur- und Verstärkungsset für eine verformte vertikal ausgerichtete Stütze eines Regals mit einem C-förmigen Führungsteil, das an einem Ende einer U-förmigen Basisplatte, die eine quadratische Aussparung an einer Seite aufweist, befestigt ist. Zur Reparatur der Stütze wird zunächst die Basisplatte auf dem Boden befestigt. Nach einem Vorgang des Richtens liegt die verformte Stütze in dem C-förmigen Führungsteil ein, das mit der Stütze verschraubt wird. Nach der Anbringung des Reparatur- und Verstärkungssets trägt die Stütze keine Last. Die Verwendung dieses Reparatur- und Verstärkungssets ist insbesondere in Verbindung mit Stützen mit einer Bodenplatte nachteilig, da die vorhandene Bodenplatte an der deformierten Stütze zunächst entfernt werden muss.
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Ferner ist aus der
DE 20 2009 003 257 U1 Regalprofil, bestehend aus einer horizontal oder schräg verlaufenden Strebe oder einer vertikal verlaufenden Stütze, mit einer Verstärkung bekannt, wobei ein mit dem Regalprofil fest verbundenes Verstärkungsprofil zumindest teilweise in das Regalprofil eingesetzt ist oder zumindest bereichsweise das Regalprofil umgreift. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um mehrfach umgeformte Regalprofile, wobei das Verstärkungsprofil im Bereich paralleler sowie zueinander beabstandeter Schenkel wirksam ist, indem es zwischen die Schenkel eingesetzt ist oder die Schenkel übergreifend angeordnet ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Regalprofil der eingangs genannten Art zu schaffen, wobei die Strebe oder die Stütze ohne Verlust ihrer statischen Trageigenschaften kostengünstig und schnell zu reparieren ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen angegeben.
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Bei einem Regalprofil, nämlich einer horizontal oder schräg verlaufenden Strebe oder einer vertikal verlaufenden Stütze, mit einem die im Querschnitt profilierte Strebe oder die im Querschnitt profilierte Stütze zumindest teilweise umgreifenden oder zumindest teilweise in die Strebe oder die Stütze eingesetzten Verstärkungsprofil, das einen zu der Strebe oder der Stütze korrespondierenden Querschnitt aufweist, ist das Verstärkungsprofil mit mindestens einer sowohl das Regalprofil als auch das Verstärkungsprofil durchragenden Schraube kraftschlüssig sowie durch die korrespondierenden Querschnitte formschlüssig festgelegt.
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In der Regel wird ein beschädigtes Regalprofil, also eine Strebe oder Stütze, zunächst gerichtet und anschließend mit dem Verstärkungsprofil derart geschient, dass das Regal ohne einen Austausch des gerichteten Regalprofils weiter in Betrieb bleiben kann. Die gerichtete Strebe bzw. Stütze wird gemeinsam mit dem Verstärkungsprofil mit Durchgangslöchern für Schrauben versehen, falls in der Strebe bzw. Stütze keine werksseitigen Bohrungen vorhanden sind. Selbstverständlich ist es sinnvoll, zur Befestigung des Verstärkungsprofils mehrere, beispielsweise mindestens drei Schrauben zu verwenden, wobei jeweils eine Schraube im Bereich eines Endes des Verstärkungsprofils und eine Schraube in etwa in dessen Mitte vorgesehen ist. Die zu übertragenden Kräfte werden im Bereich vor der gerichteten Stelle über die verwendeten Schrauben von dem Regalprofil in das Verstärkungsprofil und hinter der gerichteten Stelle von dem Verstärkungsprofil in das Regalprofil eingeleitet. Das Verstärkungsprofil wird derart an dem Regalprofil befestigt, dass sich die gerichtete Stelle in etwa in der Mitte des Verstärkungsprofils befindet. Das Verstärkungsprofil ist derart geformt und bemessen, dass neben dem durch die Schraubverbindungen erzeugten Kraftschluss auch ein Formschluss zwischen dem Regalprofil und dem Verstärkungsprofil vorhanden ist.
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Es ist für den Fachmann selbstverständlich, dass der Querschnitt des Verstärkungsprofils lediglich in dem Bereich zum Querschnitt des Regalprofils, also der Strebe oder der Stütze, korrespondieren muss, im dem das Verstärkungsprofil das Regalprofil übergreift oder das Verstärkungsprofil in dem Regalprofil einliegt. Das Verstärkungsprofil kann beispielsweise als Rechteck- bzw. quadratisches Vierkantrohr oder U-Profil oder T- bzw. Doppel-T-Profil oder dergleichen ausgebildet sein. Im Wesentlichen ist es im Rahmen der Erfindung wichtig, dass das Verstärkungsprofil in einem zu verstärkenden Bereich entweder an der Außenseite des Regalprofils formschlüssig anliegt oder beispielsweise zwischen Schenkeln des Regalprofils formschlüssig einliegt. Handelt es sich bei dem zu stabilisierenden Regalprofil um ein Hohlprofil, dann ist es auch möglich, das Verstärkungsprofil entweder in den Hohlraum des Regalprofils einzuschieben oder das Regalprofil umschließend auf der Außenseite des Regalprofils aufzuschieben, was insbesondere bei einer Strebe realisierbar ist.
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Die Schraube kann entweder mit einer Mutter festgelegt werden oder in einem der miteinander zu verbindenden Teile, das außenseitig angeordnet ist, ist ein Gewinde vorhanden.
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Nach einer Weiterbildung ist dem Verstärkungsprofil auf der der Strebe oder der Stütze gegenüberliegenden Außenfläche eine Druckplatte zugeordnet. Die in ihrer Auflagefläche gegenüber einer genormten Unterlegscheibe vergrößerte Druckplatte bewirkt eine relativ großflächige Verteilung des von der Schraubverbindung erzeugten Anpressdruckes und sorgt für eine verbesserte Krafteinleitung der im Wesentlichen senkrecht zu der Achse der Schraube wirkenden Kräfte durch die auf das Regalprofil wirkenden Kräfte.
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In Ausgestaltung liegt bei einem U-förmigen Querschnitt des Verstärkungsprofils und/oder der Strebe und/oder der Stütze die Druckplatte auf den freien Enden der U-Schenkel des Verstärkungsprofils und/oder der Strebe und/oder der Stütze auf. Bei einer entsprechend den Anforderungen dicken Druckplatte ist ein Knicken der mit dem Verstärkungsprofil reparierten Strebe oder Stütze im Bereich der Druckplatte verhindert. Die Druckplatte kann nach Art einer Unterlegscheibe, vorzugsweise im örtlichen Zusammenhang mit einer auf die Schraube aufgedrehten Mutter und/oder einem Schraubenkopf angeordnet oder bei einer ausreichenden Dicke auch mit einem Gewinde für die Schraube versehen werden.
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Vorzugsweise stabilisiert das Verstärkungsprofil die Strebe und/oder die Stütze in zwei Raumrichtungen. Durch das weitgehende Umgreifen und/oder Einsetzen des Verstärkungsprofils ist beispielsweise die Strebe bzw. die Stütze sowohl im Bereich des Steges als auch im Bereich der von dem Steg abgehenden Schenkel stabilisiert und ein Knicken oder Durchbiegen der Strebe oder Stütze bei einer zugelassenen Belastung des Regals nahezu ausgeschlossen. Bevorzugt stabilisiert jeweils ein Verstärkungsprofil die Strebe und/oder die Stütze außenseitig und innenseitig formschlüssig. Hierbei ist es möglich, Verstärkungsprofile mit unterschiedlichen Querschnitten außenseitig bzw. innenseitig anzuordnen.
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Zur Fertigung einer wirksamen Verbindung ist das Verstärkungsprofil mit der Strebe oder der Stütze vernietet.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Teildarstellung eines Regals mit einem deformierten Regalprofil,
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2 eine perspektivische Teildarstellung eines Regalprofils mit einem Verstärkungsprofil,
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3 einen Querschnitt durch die Darstellung nach 2,
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4 einen Querschnitt durch die Darstellung nach 2 in einer ersten alternativen Ausgestaltung,
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5 einen Querschnitt durch die Darstellung nach 2 in einer zweiten alternativen Ausgestaltung und
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6 einen Querschnitt durch die Darstellung nach 2 in einer dritten alternativen Ausgestaltung.
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Das Regal dient zur Aufnahme von mit Gütern beladenen Paletten, Gitterboxen, Lagerböden oder dergleichen und ist aus mehreren Regalprofilen 1, nämlich vertikalen Stützen 2 und horizontalen sowie diagonalen Streben 3, zusammengesetzt, wobei jeweils zwei benachbarte Stützen 2 mittels versteifender horizontaler und diagonaler Streben 3 zu einem Ständerpaar verbunden sind. Jede Stütze 2 und jede Strebe 3 besteht aus einem mehrfach abgekanteten Blechprofil, wobei die Stützen 2 mit einem Lochbild für hakenartige Einhängenasen von Horizontalträgern 4 versehen sind und mittels einer Fußplatte 5 auf dem Boden stehen.
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Im Fall einer Verformung einer der Stützen 2 oder Streben 3, beispielsweise durch eine Kollision mit einem Gabelstapler, wird das jeweilige Regalprofil 1 zunächst gerichtet. Damit das Regalprofil 1 wieder belastbar ist, wird anschließend ein Verstärkungsprofil 6 mittels Schraubverbindungen 13 kraftschlüssig derart angebracht, dass sich der ursprünglich verformte Bereich der Stütze 2 in etwa in der Mitte des Verstärkungsprofils 5 befindet. Hierbei umgreift das Verstärkungsprofil 6 das Regalprofil 1, also die gerichtete Stütze 2 oder Strebe 3 formschlüssig. Das Verstärkungsprofil 6 kann bei einer im Querschnitt U-förmigen Ausgestaltung in seinem mit den beiden U-Schenkeln 7 verbundenen Steg 8 eine Vielzahl von Bohrungen 12 aufweisen, die dann bei der Regalreparatur nicht gesondert gefertigt werden müssen und als Schablone zum Durchbohren des Regalprofils 1 dienen.
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Gemäß 4 ist das im Querschnitt U-förmige Regalprofil 1 sowohl auf seiner Außenseite als auch auf seiner Innenseite durch jeweils ein Verstärkungsprofil 6 stabilisiert, Die beiden Verstärkungsprofile 6 und das zwischenangeordnete Regalprofil 1 sind mittels der Schraubverbindungen 13 miteinander gekoppelt.
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Nach 5 übergreift das Verstärkungsprofil 6 das gerichtete Regalprofil 1 auf der Außenseite. Das Regalprofil 1 ist also im Wesentlichen in dem Verstärkungsprofil 6 aufgenommen und zwischen dessen U-Schenkeln 7 und dem Steg 8 fixiert. Auf den freien Enden der U-Schenkel 7 liegt eine Druckplatte 9 auf, die von mindestens einer der Schraubverbindungen 13 gehalten ist und ein Knicken oder Beulen der Regalschiene 1 verhindert.
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Gemäß 6 liegt das Verstärkungsprofil 6 auf der Innenseite des Regalprofils 1, also an dessen Steg 10 und zwischen dessen Schenkeln 11, an und auf der Außenseite des Stegs 10 des Regalprofils 1 ist die Druckplatte 9 vorgesehen, wobei sich die Schraubverbindung 13 durch die Druckplatte, das Regalprofil 1 und das Verstärkungsprofil 6 erstreckt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008004312 U1 [0003]
- DE 202008000889 U1 [0003]
- US 2005/0150853 A1 [0004]
- DE 202009003257 U1 [0005]